Ein Fest zu Ehren - Kölner Philharmonie

Werbung
Ein Fest
zu Ehren
Kasper König zum Abschied
Heiner Goebbels
Eislermaterial (1998)
Josef Bierbichler
Ensemble Modern
Samstag
13.10.2012
20:00
12619_KM_13-10-12_d.indd U1
11.10.12 16:56
Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte
schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen
Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um
Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen
so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können
Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen
gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch
für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.
Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild
möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf
Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint.
12619_KM_13-10-12_d.indd U2
11.10.12 16:56
Ein Fest zu Ehren
Kasper König zum Abschied
Josef Bierbichler Schauspieler
Ensemble Modern
Heiner Goebbels Komposition, Regie
Jean Kalman Bühne, Licht
Norbert Ommer Klangregie
Beleuchtungsmeister: Frank Kraus
Tontechnik: Felix Dreher, Wolfgang Hoffmann
Mitarbeit Regie: Stephan Buchberger
Samstag
13. 10. 2012
20:00
Keine Pause
Medienpartner: StadtRevue – Das Kölnmagazin
KölnMusik gemeinsam mit Museum Ludwig
12619_KM_13-10-12_d.indd 1
11.10.12 16:56
Liebe Besucherinnen und Besucher,
lieber Kasper König,
das Museum Ludwig und die Kölner Philharmonie befinden sich
unter ein und demselben Dach. Und nicht nur im architektonischen Sinne bilden beide Institutionen eine Einheit: Kunst und
Musik gehören zusammen, oder ergänzen sich zuweilen optimal.
Dass diese Gemeinsamkeiten sich auch dem Hörer und Betrachter
offenbaren, daran haben wir gemeinsam mit Kasper König seit
vielen Jahren kooperativ, intensiv und erfolgreich gearbeitet.
Nur einige Beispiele der interdisziplinären Zusammenarbeit:
gemeinsame Tage der offenen Tür, oder der freie Eintritt ins
Museum nach einem Konzert wie zum 20-jährigen Bestehen der
Kölner Philharmonie. Und in jüngster Vergangenheit: das Konzert
anlässlich der Gerhard-Richter-Ausstellung, bei dem Steve Reich
mit weiteren Musikern im Museum und in der Kölner Philharmonie
gastierte; ein gemeinsamer Tag im Rahmen des Festivals ACHT
BRÜCKEN | Musik für Köln, der dem Künstler und Musiker John
Cage gewidmet war; und zuletzt das experimentelle Konzertereignis, das unter dem Titel Oskar Serti geht ins Konzert. Warum?
2
12619_KM_13-10-12_d.indd 2
11.10.12 16:56
auch die Ausstellungsräume des Museums integrierte. Der hohe
Zuspruch beim Publikum hat uns bestätigt, diesen Weg weiter zu
gehen.
Es war ideal, dass wir für diese Ideen und Projekte an der Spitze
des Museums einen Mann wie Kasper König als Partner hatten.
Ein Mann, der eine kritische Distanz zum Alltäglichen hat, eine
gesunde Skepsis dem gegenüber, was »man so macht« und
– wahrlich selten – eine Reflexion, die vor dem eigenen Tun nicht
haltmacht.
Die Eigenständigkeit von Kasper König galt immer als Garant
dafür, dass Ungewöhnliches seinen Platz finden konnte. So war
er für uns ein hochgeschätzter Partner und führte zwölf Jahre lang
erfolgreich dieses Museum zu neuen Höhen, zu neuem Erfolg.
Dass Kasper König seine Nachbarin, die Kölner Philharmonie,
gleichermaßen wertschätzend und kritisch in sein Handeln einbezog, hat uns stets sehr viel bedeutet.
Wir danken Kasper König herzlich dafür, dass er so war, wie er
war und so ist, wie er ist!
Mit viel Freude feiern wir daher heute ein Fest zu Ehren Kasper
König, vielen Dank für die gemeinsamen Jahre!
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
3
12619_KM_13-10-12_d.indd 3
11.10.12 16:56
PROGRAMM
Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie
Begrüßung
Heiner Goebbels *1952
Eislermaterial (1998)
Staged Concert
Anmut sparet nicht noch Mühe
Allegro assai – aus: Kleine Sinfonie/Moment musical
Andante – aus: Suite für Septett Nr. 1
Und ich werde nicht mehr sehen
Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter I
Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter II
Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter III
Vier Wiegenlieder für Arbeitermütter IV
Hörstück I (»Einen Moment, gnädige Frau …«)
Ballade von der haltbaren Graugans
Mutter Beimlein
Vom Sprengen des Gartens
Ballade vom zerrissenen Rock
Horatios Monolog / Bericht vom 1. Mai
Hörstück II (»Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen …«)
Kleine Passacaglia – aus: Fünf Orchesterstücke
Finale: Improvisation – aus: Orchesterstücke
Über den Selbstmord
Kriegslied »Großvater Stöffel«
»Die Fabriken« – aus: Orchestersuite Nr. 3 /
Streichquartett-Fragment
Und endlich stirbt die Sehnsucht doch
4
12619_KM_13-10-12_d.indd 4
11.10.12 16:56
Hommage an Kasper König
Harald Schmidt Moderation
Isabel Pfeiffer-Poensgen Vorsitzende des Kuratoriums der Peter
und Irene Ludwig Stiftung Aachen
Dr. Brigitte Oetker Herausgeberin des »Jahresring«
Stefan Koldehoff Kulturredakteur Deutschlandfunk
Nach dem Konzert (ab etwa 22:00):
Feier im Museum Ludwig
Musik: DJ Tobias Thomas
Eintritt frei
5
12619_KM_13-10-12_d.indd 5
11.10.12 16:56
ZUM WERK DES HEUTIGEN KONZERTS
Heiner Goebbels: Eislermaterial (1998)
Am 4. Juli 1975 reicht ein 23-jähriger Mann, wenige Wochen vor
der Vollendung seines nächsten Lebensjahres, im Fachbereich
Gesellschaftswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main seine soziologische Diplomarbeit ein.
Der Titel der 115-seitigen Untersuchung lautet: Zur Frage der Fortschrittlichkeit musikalischen Materials – Über den gesellschaftlichen
Zusammenhang kompositorischer Maßnahmen in der Vorklassik und
bei Hanns Eisler. Darin heißt es in der Einleitung: »Hanns Eisler hat
mit den Begriffen ›Fortschritt‹ und ›Zurücknahme‹ treffend seinen
Versuch bezeichnet, seinem politisch fortschrittlichen Anspruch
nach Allgemeinverständlichkeit gemäß zwischen dem Widerspruch von musikalisch fortschrittlicher, aber isolierter Kompositionstechnik und massenhafter musikalischer Dummheit dialektisch zu vermitteln.« Dass Kunst, dass Musik nicht im Vakuum
entsteht, sondern ihre Produktion und Rezeption von historischen
Erfahrungen und gesellschaftlichen Bedingungen abhängig ist,
hat Hanns Eisler (1898 – 1962), den Schüler Arnold Schönbergs,
den sozialistischen Kombattanten und Komponisten der Nationalhymne der DDR, zeitlebens beschäftigt.
»Musik und Politik« – diese Allianz ist alt und aktuell, komplex und
kompliziert. Platon warnt bereits im 4. Jahrhundert die Staatslenker: »Vor einer Musikerneuerung muss man sich hüten, sonst
rüttelt man am Ganzen! Nirgends rüttelt man an den Gesetzen
der Musik, ohne an die wichtigsten politischen Gesetze zu rühren
[…].« Schön wär’s, mag man da denken. Aber lässt sich die durch
Arnold Schönberg eingeführte Kompositionstechnik mit »zwölf
nur auf einander bezogenen Tönen« um 1920 als Absage an die
Monarchie werten, als musikalisches Pendant zur Demokratie?
Befreit die später von John Cage betriebene Abschaffung aller
musikalischen Normen das Publikum ebenso, wie der Komponist
die Töne freilässt? Fragen der Interpretation, nicht einmütig lösbar.
Ein Problem.
Anders als Sprache ist Musik an sich nicht konkret. Anders als die
bildende Kunst vermag Musik an sich auch nicht realistische Situationen festzuhalten. Zumindest konnte sie das bis zur Erfindung
der Schallaufzeichnung jahrhundertelang nicht. Musik kann mit
6
12619_KM_13-10-12_d.indd 6
11.10.12 16:56
den ihr eigenen Mitteln keine eindeutigen Botschaften transportieren. Will sie aber Klartext sprechen – was politische Musik will
–, muss sie sich einiger Tricks bedienen: prägnante Texte vertonen,
bekennende Titel verwenden, unmissverständliche Widmungen
platzieren, dem Musikstück einen erklärenden Kommentar zur
Seite stellen oder bekannte, konnotierte Musikzitate verwenden.
Politische Musik ist oft eine Musik der Trauer, des Gedenkens, der
Mahnung. Sie erinnert an die unzähligen Opfer von Kriegen, Völkermorden, Massakern. Sie stellt sich gegen das Leiden der Menschen durch die Menschen. Sie kämpft mit den Mitteln des Künstlers gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Solche Werke
sind musikalische Denkmäler gegen das Vergessen. Sie klagen
an, alarmieren, warnen vor möglichen Wiederholungen. Aber pure
Töne ohne Wort, ohne semantische Dignität, ohne sprachliches
Beiwerk besitzen keine eineindeutige Aussage. Sie sind weder
links noch rechts. Töne, Noten, Klänge sind, wie der Musiktheoretiker Heinz-Klaus Metzger einmal bemerkt hat, »weder kommunistisch noch katholisch«. Was tun? Die alles entscheidende Frage.
»Wer die Musik nur politisch versteht, versteht auch von Politik
nichts« lautet eine These des Komponisten Mathias Spahlinger.
Sie ist eine Reaktion auf die weithin bekannte und (wohl fälschlich) Hanns Eisler zugeschriebene Äußerung: »Wer nur etwas von
Musik versteht, versteht auch von Musik nichts.« Und der italienische Komponist Luigi Nono hat in den 1980er Jahren gesagt:
»Auch das Zarte, Private hat seine kollektive, politische Seite. Ich
will die große, aufrührerische Aussage mit den kleinsten Mitteln.«
Zweifellos ein schönes Bekenntnis. Doch jeder Komponist weiß,
dass Konzertsäle und Festivals (neuer Musik) kaum die entscheidenden Austragungsorte real-politischer Veränderungen sind.
Immerhin, und je nach Perspektive tröstlich oder peinlich, ist das
Aperçu, der Schnipsel von Kurt Tucholsky aus dem Jahre 1930
ganz so falsch nicht: »Wegen ungünstiger Witterung fand die
deutsche Revolution in der Musik statt.«
1977 veröffentlicht der diplomierte Soziologe seine erste Schallplatte als Musiker. Sie heißt Vier Fäuste für Hanns Eisler und enthält
Improvisationen – gemeinsam mit Alfred Harth – über bevorzugte
Eisler-Lieder.
7
12619_KM_13-10-12_d.indd 7
11.10.12 16:56
Allzu viel darf man von Musik auch nicht verlangen und erwarten.
Johann Gottfried Seumes 1804 ersonnenen und in den Volksmund
eingegangenen Verse »Wo man singt, lass dich ruhig nieder, /
Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; Wo man singet, wird kein
Mensch beraubt; / Bösewichter haben keine Lieder« kommentiert
der Dichter Arnfried Astel gut 165 Jahre später einmal realitätsnäher: »Wo man singt, da lass dich ruhig niederschlagen.« Musik,
so vielleicht der traurige Befund, ist ein überaus elastisches Phänomen; sie kann Gutes wie Schlechtes flankieren, für oder gegen
etwas benutzt werden. Frieden, Gerechtigkeit, Liebe lassen sich
letztlich mit ihr nicht komponieren. Das bedarf anderer Arrangements, vor allem anderer Engagements.
Am 23. Mai 1998 erlebt in der Münchner Muffathalle, bei einem
Sonderkonzert innerhalb der renommierten »musicaviva«-Reihe
des Bayerischen Rundfunks, ein gut einstündiges Stück seine
Uraufführung, das, interpretiert vom Ensemble Modern und dem
Schauspieler Josef Bierbichler, der eingangs erwähnte junge
Mann im Alter von jetzt 46 Jahren komponiert hat. Es heißt schlicht
Eislermaterial und reflektiert nun nicht nur wissenschaftlich, sondern ästhetisch konkret den jahrzehntelangen Umgang mit Eislers
Musik und seinem (Musik-)Denken, die stetige Flankierung des
eigenen Schaffens mit seinem Erbe.
Das Werk ist eine kompilierte (Re)Komposition. Sie besteht aus
bekannten Liedern des Jubilars – man feiert Eislers Hundertsten –,
aus einzelnen Sätzen aus seinen Instrumentalwerken, etwa der
Kleinen Sinfonie, der 1. Suite für Septett, den Fünf Orchesterstücken (zwei Sätze), der 3. Orchestersuite sowie ein recht unbekannt
gebliebenes Streichquartett-Fragment, und aus zwei mehrminütigen Sprachmontagen mit Eislers Originalstimme. Hierbei handelt
es sich um Passagen aus den Gesprächen, die Eisler mit Hans
Bunge führte und die durch hörspielartige Neumontage in Eislermaterial mithin entzückend Widersprüchliches kundtun. Überhaupt ist das aus diesen Fonds sich speisende Eislermaterial eine
großangelegte Montagearbeit, ein revuehaftes Live-Hörspiel. In
manchen der insgesamt achtzehn Nummern haben die bisweilen
auch singen müssenden Musiker das vorgegebene Eisler-Material improvisatorisch zu entwickeln, ohne dabei die musikalischen
Grundparameter komplett verlassen zu dürfen. Gelegentlich
8
12619_KM_13-10-12_d.indd 8
11.10.12 16:56
entdeckt man vertraute Wendungen aus der Werkstatt des Eisler
verehrenden Komponisten und solchen, die aus den Arrangements des von ihm mitinitiierten Frankfurter »Sogenannten Linksradikalen Blasorchester« der siebziger Jahre herrühren dürften.
Dennoch hat er den Eisler’schen Urtext nie zu seinen Gunsten
ummodelliert. Eisler ist stets das Zentrum des Projekts und der
informelle Schüler einer seiner profunden Gegenwartsvermittler, der die Originalbesetzungen mit teils großzügigen Neuinstrumentierungen und weiträumig improvisierenden Flächen auf
das Ensemble (Modern) zugeschnitten hat, der hie und da eigene
musikalische Einwürfe, ergänzende Zwischenrufe platziert, der
eine sehr persönliche, durchaus liebevolle Werkschau unternimmt. So ist ein kurzweiliges Kondensat entstanden, das ein
weitaus komplexeres Sujets konstituiert: wider das Vergessen –
ein artikuliertes Vorwärts. Und das dank Heiner Goebbels, der in
diesem Jahr am 17. August sechzig geworden ist.
Stefan Fricke
9
12619_KM_13-10-12_d.indd 9
11.10.12 16:56
»Ich bin ja fantasiefrei«
Stefan Fricke im Telefongespräch
mit Heiner Goebbels (Juli 2002)
Telefonieren, so notierten Sie es 1994 im Fragebogen der »Frankfurter
Allgemeinen Zeitung«, sei Ihre Lieblingsbeschäftigung. Ist das immer
noch so?
Das hat sich geändert (lacht). Ich telefoniere eigentlich gerne, weil
ich es mag, wenn Bild und Ton nicht zusammenkommen, man
dabei zum Beispiel durchs Fenster schaut, und das eine Konversation auch anregen kann. Aber momentan habe ich sehr viel zu
tun und das freiwillige Telefonieren muss darunter leiden.
Ist das Trennen von Bild und Ton auch für Ihr Komponieren wichtig?
Beim Komponieren ist es anders. Wenn ich für das Musiktheater
arbeite, ist es eigentlich ein Privileg, beides gleichzeitig entwerfen
zu können und nicht die eine Seite jemand anderem übergeben
zu müssen; hier führe ich mir auch beim Komponieren die Szene
vor Augen und dabei spielt die räumliche Kategorie eine große
Rolle. So positioniere ich zum Beispiel gerne Instrumente, die
zusammen spielen, in großer Entfernung voneinander, damit der
Zuschauer – wie bei meinem Eislermaterial – die Kommunikation
der Musiker beobachten und unmittelbar daran teilhaben kann.
Die Kommunikation zwischen den Musikern ist also manchmal
absichtlich erschwert, damit sie öffentlich wird. Musiker sitzen ja
immer gerne nah beieinander, haben möglichst intensiven und
direkten Kontakt, was für die Musik und für ein reines Konzert
auch von großem Gewinn ist. Aber für den Zuschauer einer szenischen Arbeit schließt diese Nähe auf der Bühne seine Nähe zum
Geschehen aus. Deshalb setze ich eher auf Distanz.
Für das Schreiben von Hörspielen oder radiophonen Stücken liefert
das Telefonieren aber doch wichtige Impulse?
Ja, das hat natürlich mit dem alten Bob-Wilson-Diktum zu tun:
»Beim Stummfilm ist der akustische Raum unendlich. Beim
10
12619_KM_13-10-12_d.indd 10
11.10.12 16:56
Hörspiel ist der optische Raum unendlich.« Die mangelnde Kongruenz zwischen Klangreichtum und Bilderreichtum empfinde
ich immer als sehr anregend. Ich hoffe, dass ich das in den Hörstücken weitergeben kann.
Sie sagten in dem besagten FAZ-Fragebogen auch, Ihr Motto hieße
»In meiner Arbeit für alles mindestens vier Gründe zu haben«. Ist das
denn noch so?
Das hat sich nicht geändert (lacht).
Können Sie das anhand Ihres Projekts, dem Musiktheater »Landschaft mit entfernten Verwandten«, das Sie für das Ensemble Modern
geschrieben haben, etwas näher darstellen.
Tatsächlich gibt es auch für Landschaft mit entfernten Verwandten mehrere Gründe. Erstens ist das Stück ein Auftragswerk der
Europäischen Festival-Assoziation, die in diesem Jahr ihren 50.
Geburtstag hat. Zweitens hatte das Ensemble Modern schon seit
langem vor – nach Schwarz auf Weiß und Eislermaterial –, ein weiteres szenisches Projekt mit mir erarbeiten zu wollen. Diese beiden
Pläne konnte ich dabei schon mal zusammenbringen. Drittens
hatte ich nach diesen beiden Arbeiten, in denen die Musiker szenisch agieren – in Schwarz auf Weiß ist es ja so, dass die Musiker die ganze Zeit auch die Darsteller sind –, die Idee und den
Anspruch, das Bisherige noch zu überschreiten. Ich wollte gerne
mit den wunderbaren Musikern des Ensemble Modern Bilder erarbeiten, die nicht unbedingt an Musik oder an die Biographien
der Musiker geknüpft sind, sondern die sich aus ganz entfernten,
auch historisch oder kulturell zurückliegenden Zusammenhängen
ergeben. Im Grunde wird das eine Kostümorgie werden.
Was Sie gerade skizziert haben, ließe sich dem weiten und ebenso
offenen Feld des »Instrumentalen Theaters« zuordnen …
… wenn es keine Sänger und keinen Chor gäbe …
… und das wäre in unserem Verständnis von neuer Musik durchaus
etwas Innermusikalisches. Nun sagen Sie von sich selbst, dass Ihrer
Arbeit stets ein außermusikalischer Anlass zugrundeliegt.
11
12619_KM_13-10-12_d.indd 11
11.10.12 16:56
Das stimmt. Auch in der Oper Landschaft mit entfernten Verwandten. Hier kommen wesentliche Motive aus der bildenden Kunst.
Bei der Oper liegt es ja nahe, dass man einen außermusikalischen
Anlass hat. Das ist bei den meisten meiner Kollegen auch so.
Worauf Sie anspielen ist aber natürlich die Frage: Woher kommt
der außermusikalische Anlass für eine reine Orchestermusik (wie
Industry and Idleness) oder für ein Kammermusikstück (wie Herakles 2) und warum braucht man den da? Ich glaube, dass es der
Musik, wie übrigens allen Künsten, nur gut tun kann, wenn sie für
Impulse aus den Nachbarkünsten offen ist. Zum Beispiel wenn man
den Rhythmus einer musikalischen Struktur gar nicht aus einem
musikalischen Impuls wählt, sondern aus einer Textform. Oder
wenn man sich für die Architektur eines musikalischen Satzes aus
dem Metier des Films anregen lässt. Oder auch (wie bei Surrogate
Cities) wenn man den Anlass, also in diesem Fall den Kompositionsauftrag anlässlich der 1200-Jahrfeier Frankfurts, selbst zum
Thema macht. Das ist mir immer ein erfreulicher Umweg. Eisler
hat ja mal gesagt »Wer nur was von Musik versteht, versteht auch
davon nichts«. Vielleicht ist es bei mir auch der Versuch, mich
gegen eine gewisse Art von Fachidiotie und Klangverliebtheit,
oder gegen den ausschließlichen Aufenthalt im eigenen Material
zu verwehren.
Sie sehen für sich aber nicht die Gefahr, in den Bereich der Programmmusik zu geraten, eine Vokabel, die heute ja fast schon eine
Verbalinjurie ist?
Erstmal würde ich Programmmusik nicht nur als Schimpfwort
begreifen, das hängt vom Verhältnis von Stoff und musikalischer
Realisierung ab. Wenn das in einem direkten, illustrativen Verhältnis steht, kann man mit Recht von Programmmusik sprechen. Bei
ausreichender Spannung zwischen Thema und Ausführung, wenn
man alle naheliegenden Assoziationen erstmal umgeht oder weglässt und sich genau dafür viel Zeit nimmt, dann liegt die Gefahr
zwar immer noch auf der Hand, ist aber gerade eine kreative Herausforderung; ja vielleicht ist gerade das der Stachel, der einer
innermusikalischen Beschäftigung fehlt.
Sie haben eben Hanns Eisler erwähnt, über den Sie 1975 auch Ihre
soziologische Diplomarbeit geschrieben haben (»Zur Frage der
12
12619_KM_13-10-12_d.indd 12
11.10.12 16:56
Fortschrittlichkeit musikalischen Materials. Über den gesellschaftlichen Zusammenhang kompositorischer Maßnahmen in der Vorklassik und bei Hanns Eisler«). Welche Bedeutung haben die Person
Eisler und sein Œuvre für Ihr Selbstverständnis als Künstler und Ihre
kompositorische Entwicklung?
Man kann das selbst ja nicht richtig einschätzen. Ich glaube nicht,
dass es direkte Vorbilder für meine Arbeit gibt, wie es manchmal
die Meisterschüler in ihren Lehrern haben. Und was das Werk
Eislers anbetrifft, so sind es zunächst nur mal ein paar Lieder
gewesen, die mich in den siebziger Jahren deswegen gefesselt
haben, weil ich in ihrem musikalischen Material etwas gespürt
habe, was mir sein agiles Verhältnis von Musik und Politik auszudrücken erschien; und das in einer großer Einfachheit. Was mich
noch mehr an Eisler interessiert hat, waren seine Gespräche mit
Hans Bunge, die ich damals gelesen habe. Mir schien seine kompositorische Haltung so durchdrungen von seinem politischen
Anspruch, dass man nicht mehr von zwei letztlich unvereinbaren
Kategorien sprechen konnte, wie bei vielen anderen politischen
Künstlern. Bei Eisler hat sich das wirklich auf eine fast körperlich
zu nennende Weise miteinander verbunden. Heiner Müller hat ja
mal gesagt »mit Politik und Kunst ist es so, als wenn man ein Pferd
vor das Auto spannt. Entweder ist das Pferd tot oder das Auto läuft
nicht mehr«. Wenn man Kunst und Politik als getrennte Kategorien
behandelt, wird man das dem Werk immer anmerken. Die Absicht
legt sich dann bleischwer auf die musikalische Arbeit. Das ist aber
etwas, was man bei Eisler selten findet. Bei Eisler wird diese der
Komposition zugrundeliegende Haltung selbst spürbar in dem
Anlass, zu dem er etwas schreibt; sie wird spürbar in der Zuständigkeit für alles, auch darin, dass er seine eigene Melancholie
auch in der Arbeit zulässt, also: weil er nichts ausgrenzt. Das ist
seine große Qualität, dass er in der Lage war das alles aushalten
und nicht zu verdrängen und sich – bei aller Parteilichkeit – nicht
nur auf eine widerspruchsfreie Seite zu schlagen. Ein hoch dialektischer Vorgang – dies in seine Musik übersetzen zu können.
Ist das eine Haltung, die auch für Ihre Arbeit maßgeblich ist.
Es ist ein Ansporn, nichts außer Acht zulassen, und sich nicht
zu schnell auf eine Seite zu schlagen, weil auf ihr einfacher zu
13
12619_KM_13-10-12_d.indd 13
11.10.12 16:56
laufen ist. Sie können das auch musikalisch diskutieren. Wenn
Sie sich etwa für Pop- oder Rockmusik interessieren und damit
aufgewachsen sind, aus diesem musikalischen Kontext kommen
wie ich und Sie schreiben zum ersten Mal etwas für Ensemble in
einem Kontext von Neuer Musik, dann laufen Sie natürlich sehr
schnell Gefahr, sich dem Jargon anzubiedern, der vermeintlich
dort angesagt ist. Und das ist ein Problem, dem nicht nur Frank
Zappa zum Opfer gefallen ist, als er zum erstenmal für Pierre
Boulez geschrieben hat. Letztlich muss man beim Komponieren
Takt für Takt entscheiden, ob man die favorisierten ästhetischen
Grundsätze verrät und wo nicht.
Darf ich Sie jetzt einladen, eine Definition zu wagen, was Musik für
Sie ist?
Nein, das dürfen Sie nicht (lacht). Für mich ist das schwierig, weil
ich beim Hören nichts trennen kann. Ich setze auch das Geschrei
der Krähen, die ich hier am Fenster meiner Wohnung gerade vorbeifliegen sehe, in ein harmonischen Verhältnis zu dem Motorengeräusch des Busses, der unten auf der Straße vorbeibrummt.
Musik ist für mich alles, was ich akustisch wahrnehme. Und mein
Anspruch besteht darin, keine ausschließende Unterscheidung
zwischen den Klangmaterialien zu treffen, eine Balance zu komponieren zwischen Text, eben auch als musikalischen Klang,
Geräusch und dem, was man gemeinhin als Musik bezeichnet.
Gehört dazu auch das Visuelle?
Nein, zunächst trenne ich die beiden Sphären. Das schließt
überhaupt nicht aus, dass es große Kongruenzen gibt, die in der
Musiktheaterarbeit auch immer wieder bedienen muss, wenn man
überhaupt Bild mit Ton verknüpfen möchte. Natürlich muss das
Verhältnis, wie Adorno sagen würde, »einschnappen«. Trotzdem
gibt es eine große Selbstständigkeit der Wahrnehmungsbereiche,
von denen es das Ohr oft schwerer hat als die anderen. Das ist
ein Argument, weshalb ich viele Inszenierungen zeitgenössischer
Opern für viel zu opulent und zu expressiv halte, weil sie das Auge
so festlegen und dem Ohr zu wenig Raum lassen.
14
12619_KM_13-10-12_d.indd 14
11.10.12 16:56
Als der Schriftsteller Rainald Goetz noch recht unbekannt war, haben
Sie 1989 Ihrer Komposition »Befreiung« einen seiner Texte zugrundegelegt. Gibt es derzeit andere jüngere Autoren, für die Sie sich
besonders interessieren?
Akut nicht; der Schriftsteller, für den ich mich momentan am meisten interessiere, inszeniert seine Arbeiten selbst auf eine Art und
Weise, dass sie schon musikalisch erscheinen. Ich meine René
Pollesch, den ich auch als Theatermacher sehr schätze und der
durch eine bestimmte Formalisierung von Gesprächschoreografie
seine Texte rhythmisiert und damit schon in Musik umsetzt. Dann
braucht es den Musiker nicht mehr.
Ihre Musik ist sehr erfolgreich, sowohl in der engeren Neue-MusikSzene als auch darüber hinaus. Wie erklären Sie sich das?
Ich versuche, niemanden auszuschließen und habe auch kein pädagogisches Verhältnis zu meinem Publikum. Ich bin nicht jemand,
der sich über sein Publikum beschwert und sagt »die Leute haben
doch keine Ahnung« und das Publikum einschüchtern oder ihm
imponieren will mit einer hochgradigen Komplexität. Ich glaube,
das Publikum, das zu meinen Arbeiten kommt, setzt sich aus Menschen mit sehr unterschiedlichen Interessen zusammen, kommt
etwa von der Literatur oder der bildenden Kunst, oder aus sehr
verschiedenen Musikszenen, auch aus einer, die normalerweise
mit der Neuen Musik Probleme hat, oder aus einer Theaterszene,
die lieber ins Kino geht etc.
Wollen Sie Ihre latent angeklungene Kritik an der Neue-Musik-Szene
noch ein wenig weiter ausführen?
Es gibt eine gewisse Schwerkraft eines musikalischen Jargons vor
allem in Mitteleuropa, der sich vor allem an handwerklicher Komplexität misst und nicht an der zugrundeliegenden musikalischen
Haltung. Das merkt man nicht nur in Konzerten, sondern auch
wenn man in den Jurys für Kompositionspreise sitzt.
Haben Sie Ideen, wie sich die Kluft zwischen Publikum und der neuen
Musik verringern könnte?
15
12619_KM_13-10-12_d.indd 15
11.10.12 16:56
Nein, die habe ich nicht. Ich bin ja, und das hat mein Leben immer
erleichtert, fantasiefrei. Ich habe keine Visionen und belästige
damit auch niemanden. Ich reagiere eher, auch in meiner Arbeit.
Zum Beispiel auf einen Anlass, auf einen Auftrag, auf einen Klang,
auf ein Material, einen Text. Es hat sich auch an den engen Grenzen der verschiedenen Musikszenen schon sehr viel getan, nicht
immer mit ästhetischem Erfolg, weil die Vermischung von allem
und jedem, die man heute oft hört, einhergehen muss mit erhöhter
Kriterienwachsamkeit. Ich vermisse aber zum Beispiel auf seiten
der Musiktheorie und Kritik ein ausgebildetes Sensorium dafür,
inwieweit gerade eine Musik, die die Genregrenzen sprengt, ihren
Gesetzen nach gut gebaut ist. So wird zwar meistens die Diversität der Materialien beschrieben, aber eine Untersuchung dessen, warum das – trotzdem – funktioniert, findet nicht statt. Aber
gerade das sind Fragen, die mich als Komponisten sehr interessieren. Warum funktioniert zum Beispiel ein Geräusch in einem
musikalischen Kontext als musikalisches Element? Was hat es mit
möglicherweise sehr konventionellen musikalischen Kategorien
oder auch mit inhaltlichen Voraussetzungen zu tun. Die Tatsache
der divergierenden Materialien allein ist ja noch kein Grund zur
Freude.
Gibt es unter den jüngeren Komponisten welche, deren Entdeckung
Sie empfehlen?
Es gibt vor allem noch eine Grenze, die es einzureißen gilt, und
die liegt bei der klassischen akademischen Musikausbildung. Es
wäre sicher für alle von Vorteil, die Kompositionsklassen auch zu
öffnen für Talente mit einer anderen musikalischen Kultur. Viele
der besten Performer und Kollegen, mit denen ich in den letzten
zwanzig Jahren arbeiten durfte, können vielleicht nicht einmal
Noten lesen (ich darf jetzt keine Namen nennen …), ihr Blick auf
die Musik scheint aber wesentlich kreativer als so vieles, was aus
den klassischen Werkstätten kommt.
Seit 1972 leben Sie in Frankfurt …
Ja, ein wunderbarer Ort. Man wird beim Arbeiten trotz der Hektik
und des Großstadtbetriebs nicht gestört, weil man als Künstler
nicht gefeiert wird. Höchstens mal zum 50. Geburtstag. Die Stadt
16
12619_KM_13-10-12_d.indd 16
11.10.12 16:56
hat mich in der Ignoranz des Kulturellen immer angeregt und
herausgefordert. Ich glaube, was hier trotzdem entsteht, muss sich
irgendwie messen können mit den tatsächlichen Kräfteverhältnissen. Das ist für die eigene Arbeit nur von Vorteil …
17
12619_KM_13-10-12_d.indd 17
11.10.12 16:56
Kasper König
Der professionelle Amateur
»Kasper König ist eine international respektierte Persönlichkeit,
deren Arbeit bei Kritikern und Kuratoren in Europa und Amerika Anerkennung findet.« Das sagte Sir Nicholas Serota von der
Londoner Tate Gallery im Mai 2000 als Mitglied der Berufungskommission zur Besetzung des vakanten Direktorenpostens am
Museum Ludwig. Und er fügte hinzu: »Er hat große Erfahrung in
der Organisation von Ausstellungsteams, und, obwohl er bisher
nicht in einem Museum gearbeitet hat, habe ich vollstes Vertrauen
in seine Kompetenz, eine Gruppe so unterschiedlicher Kuratoren
wie im Museum Ludwig effektiv zu führen. Kasper König ist ein
Diplomat und erfolgreicher Politiker, dessen Stärke in der Anerkennung liegt, die ihm durch Künstler und Kuratoren zuteil wird.
Ich empfehle ihn für diese Stelle mit Nachdruck.«
Das ist nun zwölf Jahre her, und das war auch nur eine Stimme
des sechsköpfigen Gremiums, das sich damals einmütig für den
»Macher« entschied. Aus allen Stellungnahmen sprach eine Hochachtung vor dieser »starken Persönlichkeit« und ihrer Leistung
auf dem Gebiet der Kunst und allem voran seiner überragenden
Fähigkeit, Kunst öffentlich zu machen. Denn es waren wirklich
Meilensteine nicht nur der bundesdeutschen Ausstellungsgeschichte, die Kasper König bis dahin bereits gesetzt hatte. Darüber hinaus erhofften sich auch alle an dieser Kandidatensuche
Beteiligten, dass es König gelingen würde, das damals marode
und personell wie materiell ausgezehrte Kölner Flaggschiff von
einst wieder ins flotte Fahrwasser zu lotsen.
Obwohl König kein studierter Kunsthistoriker oder Kunstwissenschaftler war, aber vielleicht eben auch gerade deswegen, traute
man ihm zu, verlorenes Terrain wieder gut zu machen und dieses
Museum wieder zu einem wichtigen Ort für die Kunst des 20.
und 21. Jahrhunderts werden zu lassen. Dass sich der gekürte
Kandidat dann wirklich als der »Glücksfall« erwies, den sich die
Aachener Ludwig-Stiftung durch seine Wahl erhoffte, sollte sich
schon bald zeigen. Diese Rolle einer rettenden Lichtgestalt oder
gar eines Heil bringenden Messias, die ihm so mancher gern auf
18
12619_KM_13-10-12_d.indd 18
11.10.12 16:56
den Leib schneidern wollte, hat »Kasper« König, der 1943 eigentlich als Rudolf Hans getauftes und jüngstes von sechs Kindern
in einem westfälischen Dorf nahe Münster zur Welt kam, jedoch
von vornherein vehement zurückgewiesen. Er sah und sieht sich
vielmehr bis heute als ein Anreger, Netzwerker, Strippenzieher
und Anstifter, der sein Wirken deshalb auch nie zu einer intellektuellen Leistung stilisierte. In der ihm eigenen nüchternen Art
bezeichnete er diese Arbeit immer nur als eine durch und durch
handwerkliche Tätigkeit. Ein Handwerk, das er allerdings auch
von der vielzitierten Pike auf gelernt hatte. Zunächst jobbte er in
Galerien, unter anderem in Köln und später dann auch in London,
wo er sich selbst in einer hanswurstigen Laune in Kasper umtaufte.
In New York studierte der abiturlose König ebenso konsequent
abschlusslos Anthropologie. In Stockholm verlieh er dem Mouse
Museum von Claes Oldenburg als jungspundiger Kurator 1966
museale Weihen und lancierte dann diese mehr als nur putzige
Installation sechs Jahre später geschickt auch auf die documenta
19
12619_KM_13-10-12_d.indd 19
11.10.12 16:56
5 nach Kassel. Und, so schließt sich der für König typische Künstlerfreundschaftskreis, als eine seiner letzten Ausstellungen vor
dem Abschied aus dem »Kölschland« präsentierte er das bemerkenswert unverbraucht wirkende Frühwerk Oldenburgs nun auch
noch in seinem eigenen Haus.
Der Nichtakademiker, der sich selbst auch nur zu gern als Amateur
bezeichnet, wirkte anschließend als Assistenzprofessor im kanadischen Halifax. Von 1985 bis 1988 hatte er den flugs für ihn aus der
Taufe gehobenen Lehrstuhl für »Kunst und Öffentlichkeit« an der
Düsseldorfer Kunstakademie inne, bevor er zunächst als Professor
und dann schließlich als Rektor an die Städelschule nach Frankfurt wechselte. Das war damals Deutschlands kleinste Kunstakademie. Und dort eröffnete er auch in einem Minicontainer hinter
dem imposant musentempeligen Portikus der alten Bibliothek
den gleichnamigen kleinsten Ausstellungsraum Deutschlands.
Und so wie es ihm gelang, Künstlerstars wie etwa Per Kirkeby
für ein Lehramt an der Städelschule zu gewinnen, so förderte er
parallel dazu auch damals noch wenig bekannte Künstler wie
z. B. Franz West oder Ilya Kabakov, wenn er sie zu Ausstellungen
in diesen »Portikus« einlud und dadurch adelte, beziehungsweise
ihnen damit zugleich Marktreife bescheinigte.
Die Krönung dieser beispiellosen, königlichen Erfolgsleiter war
dann die zwölf Jahre währende Direktion des Museum Ludwig in
Köln, wo er sich nicht nur wieder als der geniale Organisator und
20
12619_KM_13-10-12_d.indd 20
11.10.12 16:56
als das Delegationsgenie unserer Tage in Sachen Kunstausstellung beweisen konnte, sondern auch als ebenso versierter wie
gewiefter Stratege in Verwaltungs- und Haushaltsfragen. Wie
sonst, fragt man sich, hätte er, dem gerne das Image eines kunstbessenen Chaoten angeheftet wird, zuvor auch schon die heute
längst zur Legende gewordene Großausstellung Skulpturenprojekte Münster durchziehen können, die er erstmals 1977 parallel
zur documenta 6 inszenieren ließ, und die seither dort im Zehnjahresrhythmus stattfindet? Und das gilt ebenfalls für die Westkunst 1981 in Köln, eine damals irritierende und kühne, zuweilen
rüde inszenierte und auch erschlagende Bilanz der Kunstmoderne
nach 1945 in den Kölner Messehallen und, nur drei Jahre später,
die in Düsseldorf unter dem Titel von hier aus gefeierte Bilderschau
der neuen deutschen, heftigen, wilden und selbstbewusst auftretenden deutschen Kunst und ihrer Verwurzeltheit im kulturellen
Humus des Rheinlandes.
Die Frage sei erlaubt: Ist Kasper König etwa der Genscher des
Ausstellungswesens? Kasper König wurde und wird allerdings
tatsächlich überall gebraucht. So zum Beispiel 2003 als Kommissar des österreichischen Pavillons auf der Biennale in Venedig, wo
er sich für den nicht eben ästhetisch leicht zu konsumierenden
Bruno Gironcoli entschied, oder drei Jahre zuvor als Macher für
die gewitzt über das hannoversche Expogelände verteilte künstlerische Schnitzeljagd namens »in between«. Wie immer bei Kasper Königs Ausstellungsereignissen war auch dieses künstlerisch
21
12619_KM_13-10-12_d.indd 21
11.10.12 16:56
prominent durchsetzt. Nicht vergessen sei auch seine skeptische,
kritische, analytische aber auch sinnenfrohe Verbeugung vor der
Kraft der Malerei in Wien 1993. Sie trug den Titel Der zerbrochene
Spiegel.
In seiner Offenheit, Bescheidenheit, Uneitelkeit, humorigen
Schlitzohrigkeit, Herzlichkeit, Weltläufigkeit, (Alters)Weisheit (er
raucht nicht mehr!) und westfälischen Geerdetheit wird er als
Unikum und Ausnahmeerscheinung in die Annalen der großen
Kunstbeweger eingehen. Meisterliches, im wahrsten Wortsinn, hat
er auch geleistet in Bezug auf das Aufspüren, Fördern und Ausbilden von künftigen Beherrschern der Kunstszene.
Und auch im Bereich der Kommunikation war und ist er ein unnachahmlicher Großmeister einer nahezu vorsintflutlich anmutenden
Mitteilungsform. Denn wer noch nie eine der handgeschriebenen
Postkarten von Kasper König erhielt, darf sich leider auch nicht
zum inneren oder wenigstens nur äußeren Kreis seines über die
Jahre sorgsam selbst gesponnenen, globalen Netzwerkes zählen.
Wenn er kürzlich auf die Frage, was er für seinen größten Erfolg als
Kölner Museumsdirektor halte, auf die testamentarische Schenkung von Professor Irene Ludwig verwies, dann sollte man das
nicht als diplomatische Retourkutsche dieser charismatischen
Mischung aus homo ludens und homo faber für den oben erwähnten »Glücksfall« nehmen. Denn man konnte seinen Stolz und seine
ehrliche Freude darüber auch an einer für Königs Verhältnisse
wahrlich kleinen, aber feinen Ausstellung zu dieser Donation Bild
für Bild ablesen.
Christiane Vielhaber, im Oktober 2012
22
12619_KM_13-10-12_d.indd 22
11.10.12 16:56
BIOGRAPHIEN
Josef Bierbichler
Josef Bierbichler, geboren 1948 in
Ambach am Starnberger See, kam schon
in jungen Jahren mit der Schauspielerei
in Berührung. Nach dem Schulabschluss
und einer Ausbildung als Hotelfachmann
gab er sein Theaterdebüt bei der Würmseer Sommerfrischlerbühne in Holzhausen am Starnberger See. Im Alter von 23
Jahren wurde er an der renommierten
Otto-Falckenberg-Schauspielschule in
München angenommen und feierte in
den darauffolgenden Jahren zahlreiche Erfolge, unter anderem
am Münchner Residenztheater.
Mitte der siebziger Jahre lernte Bierbichler den Film- und Theatermann Herbert Achternbusch kennen, mit dem er fortan intensiv zusammenarbeitete. Neben Achternbusch hat Bierbichler im
Lauf seiner Filmkarriere mit Regisseuren wie Werner Herzog, Tom
Tykwer, Michael Haneke, Hans Steinbichler und Jan Schütte gearbeitet. Für die Rolle des Franz Brenninger in Winterreise wurde
er 2007 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Zwischen
seinen Fernseh- und Kinorollen zieht es ihn jedoch immer wieder
zurück ans Theater. Unter anderem steht er in München, Hamburg,
Wien, Berlin, Bochum auf der Bühne.
1998 brachte Bierbichler zusamme mit dem Ensemble Modern
Heiner Goebbels’ Eislermaterial in der Reihe musica viva des Bayerischen Rundfunks zur Uraufführung. 2004 veröffentlichte er das
autobiografisch geprägte Buch Verfluchtes Fleisch. Zuletzt erschien
2011 sein Roman Mittelreich. In der Kölner Philharmonie ist er zum
ersten Mal zu Gast.
23
12619_KM_13-10-12_d.indd 23
11.10.12 16:56
Ensemble Modern
Das Ensemble Modern (EM), 1980 gegründet und seit 1985 in Frankfurt am Main beheimatet, ist eines der weltweit führenden Ensembles für Neue Musik. Derzeit vereint das Ensemble 19 Solisten
verschiedenster Herkunft: Argentinien, Bulgarien, Deutschland,
Indien, Israel, Japan, Polen und die Schweiz bilden den kulturellen
Hintergrund dieser Formation. Das Ensemble Modern ist bekannt
für seine besondere Arbeits- und Organisationsweise: Es gibt keinen künstlerischen Leiter; Projekte, Koproduktionen und finanzielle Belange werden gemeinsam entschieden und getragen.
Seine unverwechselbare programmatische Bandbreite umfasst
Musiktheater, Tanz- und Videoprojekte, Kammermusik, Ensembleund Orchesterkonzerte. Tourneen führten das Ensemble Modern
bereits nach Afrika, Australien, China, Indien, Japan, Korea, Südamerika, Taiwan, Russland und die USA. Regelmäßig tritt es bei
renommierten Festivals und an herausragenden Spielstätten auf
wie etwa den Salzburger Festspielen, den Klangspuren Schwaz,
den Festwochen Wien, dem Musikfest Berlin, der MusikTriennale
Köln, dem Lincoln Center Festival in New York, settembre musica
in Turin, dem Festival d’Automne à Paris, dem Holland Festival in
Amsterdam und dem Lucerne Festival, der Alten Oper Frankfurt,
der Oper Frankfurt, der Kölner Philharmonie, dem Konzerthaus
24
12619_KM_13-10-12_d.indd 24
11.10.12 16:56
Berlin, der Philharmonie Essen und dem Festspielhaus BadenBaden. Jährlich gibt das Ensemble Modern rund 100 Konzerte. In
enger Zusammenarbeit mit Komponisten, verbunden mit dem Ziel
größtmöglicher Authentizität, erarbeiten die Musiker jedes Jahr
durchschnittlich 70 Werke neu, darunter etwa 20 Uraufführungen.
Zuletzt hörten wir das Ensemble Modern im Rahmen des Festivals
ACHT BRÜCKEN | Musik für Köln.
Das Ensemble Modern wird gefördert durch die Kulturstiftung
des Bundes, die Stadt Frankfurt sowie über die Deutsche Ensemble Akademie e.V. durch das Land Hessen, die Deutsche Bank
Stiftung, die GEMA-Stiftung und die GVL. Ausgewählte Projekte
werden gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Die Musikerinnen und Musiker des Ensemble Modern danken
der Aventis Foundation für die Finanzierung eines Sitzes in ihrem
Ensemble. hr2-kultur – Kulturpartner des Ensemble Modern
25
12619_KM_13-10-12_d.indd 25
11.10.12 16:56
Die Besetzung des Ensemble Modern
Dietmar Wiesner Flöte, Altflöte, Piccolo
Antje Thierbach Oboe
Roland Diry Klarinetten
Matthias Stich Bassklarinette, Tenorsaxofon
Johannes Schwarz Fagott
Valentín Garvie Trompete
Sava Stoianov Trompete, Flügelhorn, Wagnertuba
Uwe Dierksen Posaune, Euphonium, Helikon
Rainer Römer Schlagzeug
Hermann Kretzschmar Klavier, Harmonium
Ueli Wiget Klavier, Sampler
Jagdish Mistry Violine
Megumi Kasakawa Viola
Michael M. Kasper Violoncello
Joachim Tinnefeld Kontrabass / E-Bass
26
12619_KM_13-10-12_d.indd 26
11.10.12 16:56
KÖLNMUSIK-VORSCHAU
Oktober
DO
18
21:00
Alter Wartesaal
SO
14
TRIPCLUBBING
15:00
Filmforum
Anna Carewe Violoncello
Oli Bott Vibraphon
Georg Conrad Live-Electronics
Der Lieblingsfilm von ...
Francesco Tristano
Musik erfinden:
Vier Jahrhunderte Improvisation
Hommage à Johann Sebastian Bach
Helvetica
Regie: Gary Hustwit
Helvetica (Schweiz 2007)
Dokumentation
Medienpartner:
StadtRevue – Das Kölnmagazin
In der Reihe »Der Lieblingsfilm von ...«
präsentieren ausgewählte Künstler
der Saison 2012/2013 Filme, die ihnen
besonders viel bedeuten.
KölnMusik gemeinsam mit
ON – Neue Musik Koeln e.V.
Karten an der Kinokasse
FR
KölnMusik gemeinsam mit Kinogesellschaft Köln
19
20:00
Anne Katharina Schreiber Violine
Jean-Guihen Queyras Violoncello
Kristian Bezuidenhout Hammerklavier
SO
14
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz Dirigent
20:00
Liao Yiwu Texte, Bambusflöte
Wolf Biermann Texte, Gitarre
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 5 Es-Dur op. 73
Für ein Lied und hundert Lieder
Wolf Biermann und Liao Yiwu: Der eine
singt, der andere lauscht, der andere
liest, der eine lauscht, von der Freiheit
und den zum Tode Verurteilten, die
über den Tod sprechen, vom Gelben
Fluss, der ausgetrocknet daliegt,
und von Melancholie. Liao Yiwus
neues Buch »Für ein Lied und hundert
Lieder« steht in China auf dem Index.
Es ist entstanden, als er wegen seiner
Regimekritik im Gefängnis saß, und
handelt vom Leben der Menschen
in einer sich rasant verändernden
Gesellschaft. Nach China darf Liao Yiwu
nicht mehr zurück.
Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und Orchester C-Dur op. 56
»Tripelkonzert«
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Baroque … Classique 1
KölnMusik gemeinsam mit lit.COLOGNE
27
12619_KM_13-10-12_d.indd 27
11.10.12 16:56
SA
SA
20
27
20:00
15:00
Filmforum
Madredeus
Beatriz Nunes voc
Pedro Ayres Magalhães g
Carlos Maria Trindade keyb
Jorge Varrecoso vl
António Figueiredo vl
Luis Clode vlc
Märchenhafte Trickfilmklänge –
Animationsfilme mit Live-Musik
Kinderprogramm
Die Dresdner Band LU:V erweckt fast
vergessene Trick- und Animationsfilme
aus DDR-Zeiten mit Live-Musik zum
Leben: Märchenhafte Trickfilmklänge
mit »Anton der Musikant«, »Die kleine
Hexe« und »Peter und der Wolf« für
Jung und Alt!
Essência
Eine der berühmtesten Bands
Portugals ist wieder da. Mit neuem
Programm knüpft Madredeus
nahtlos an den Erfolgssound an,
den auch Wim Wenders in seinem
Kinoklassiker »Lisbon Story« verewigt
hat. Traditionelle portugiesische
Folklore, eingängige Pop-Melodien
und ein Hauch Fado – damit macht sich
Madredeus weiterhin unsterblich.
Karten an der Kinokasse
KölnMusik gemeinsam mit LU:V Film
SO
28
Philharmonie für Einsteiger 2
16:00
Dahlkvist Quartet
Bartosz Cajler Violine
Kersti Dahlkvist Violine
Jon Dahlkvist Viola
Hanna Dahlkvist Violoncello
FR
26
20:00
Filmforum
Nominiert von Stockholms Konserthus
Märchenhafte Trickfilmklänge –
Animationsfilme mit Live-Musik
Franz Schubert
Streichquartett c-Moll D 703
»Quartettsatz c-Moll«
Erwachsenenprogramm
Die Dresdner Band LU:V erweckt fast
vergessene Trick- und Animationsfilme
aus DDR-Zeiten mit Live-Musik zum
Leben: Märchenhafte Trickfilmklänge
mit »Die Suche nach dem Vogel Turlipan«, »Floh im Ohr«, »Der Löwe Balthasar« u. a.
Aulis Sallinen
Streichquartett Nr. 3 op. 19
»Some Aspects of Peltoniemi Hintrik’s
Funeral March«
Hilding Rosenberg
Streichquartett Nr. 4
Karten an der Kinokasse
Edvard Grieg
Streichquartett Nr. 1 g-Moll op. 27
KölnMusik gemeinsam mit LU:V Film
Gefördert durch die
Europäische Kommission
15:00 Einführung in das Konzert
durch Bjørn Woll
Rising Stars –
die Stars von morgen 2
28
12619_KM_13-10-12_d.indd 28
11.10.12 16:56
Pierre-Laurent
Aimard Klavier
Foto: Klaus Rudolph
Heinz Holliger
Elis (1961, rev. 1966)
Drei Nachtstücke für Klavier
Robert Schumann
12 Études symphoniques
op. 13 (1934/35)
für Klavier (1. Fassung)
5 Études symphoniques
op. post für Klavier
(herausgegeben von
Johannes Brahms, 1873)
Claude Debussy
Préludes (2e livre) L 123 (1911 – 13)
Zwölf Stücke für Klavier
12619_KM_13-10-12_d.indd 29
Mittwoch
31. Oktober 2012
20:00
Im dritten Teil der Porträtreihe
mit Pierre-Laurent Aimard ist
der Pianist nun allein auf dem
Podium und widmet sich neben
zwei Werken des 20. Jahrhunderts von Heinz Holliger und
Claude Debussy auch ausgiebig
den sinfonischen Etüden Robert
Schumanns. Eine Einführung in
das Konzert um 19:00 Uhr durch
Christoph Vratz vervollständigt
das Konzerterlebnis.
11.10.12 16:56
IHR NÄCHSTES
ABONNEMENT-KONZERT
November
MO
26
November
20:00
SO
04
Jean-Guihen Queyras Violoncello
18:00
Ensemble Resonanz
Peter Rundel Dirigent
Martin Fröst Klarinette
Enno Poppe
Wald (2010)
für vier Streichquartette
Radio Kamer Filharmonie
Michael Schønwandt Dirigent
Christian Frederik Emil Horneman
Suite aus »Gurre«
Rebecca Saunders
Konzert für Violoncello und Streicher
(2012)
Deutsche Erstaufführung
Bent Sørensen
Konzert für Klarinette und Orchester
Kompositionsauftrag von
NTR ZaterdagMatinee Amsterdam,
Philharmonischem Orchester
Tampere und KölnMusik
Deutsche Erstaufführung
Oliver Schneller
amber (2012)
für zwei Streichquartette
Niels Wilhelm Gade
Efterklang af Ossian op. 1
Rolf Wallin
Ground (1996)
für Violoncello und 15 Solostreicher
Jean Sibelius
Sinfonie Nr. 3 C-Dur op. 52
Medienpartner:
StadtRevue – Das Kölnmagazin
Kölner Sonntagskonzerte 2
19:00 Einführung in das Konzert
durch Stefan Fricke
Kloing 2
Philharmonie für Einsteiger 3
SA
10
20:00
James Farm
Joshua Redman sax
Aaron Parks p
Matt Penman b
Eric Harland dr
Nach seinem umjubelten Debüt in der
Kölner Philharmonie 2010 mit Brad
Mehldau kehrt der amerikanische Saxofonist Joshua Redman mit neuer Band
zurück. Das akustische Quartett »James
Farm« hat sich einer Vision verschrieben: Zeitgemäß ist der Jazz, der offen
für Rock, Soul und Folk ist.
Jazz-Abo Soli & Big Bands 2
30
12619_KM_13-10-12_d.indd 30
11.10.12 16:56
Foto: Sheila Rock
Michael Nyman
Klavier und Leitung
Michael Nyman
Band
Samstag
17. November 2012
20:00
Charles Sheeler / Paul Strand
Manhatta (USA 1921)
Dokumentarfilm s/w
Dziga Vertov
Der Mann mit der Kamera
(UdSSR 1929)
Dokumentarfilm s/w
12619_KM_13-10-12_d.indd 31
31
Michael Nyman, Komponist von
Opern und Filmmusiken, Schöpfer des Wortes »Minimalmusic«,
einer der skurrilsten Künstlerpersönlichkeiten unserer Zeit
wird der Ehrenpreis der SoundTrack_Cologne verliehen. Zuvor
widmen er und die Michael
Nyman Band sich zwei Klassikern der Stummfilmgeschichte
und krönen u. a. Dziga Vertovs
poetischen Dokumentarfilm
»Der Mann mit der Kamera« mit
neuer Musik. Am 17. November
in der Kölner Philharmonie.
11.10.12 16:56
Philharmonie-Hotline 0221.280 280
koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
koelner-philharmonie.de
12619_KM_13-10-12_d.indd 32
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Die Texte von
Stefan Fricke und Christiane Vielhaber
sind Originalbeiträge für dieses Heft.
Fotonachweise: Matthias Muff S. 19, 20
und 21; Markus Tedeskino S. 23;
Manu Theobald S. 24; Sonja Werner S. 2
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
11.10.12 16:56
12619_KM_13-10-12_d.indd U3
11.10.12 16:56
Foto: Barbara Fahle
12619_KM_13-10-12_d.indd U4
11.10.12 16:56
Herunterladen