Programmheft - Junge Kammerphilharmonie Freiburg

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Programmheft
zum Semesterkonzert des Wintersemesters
am 25. Februar 2017
im Wolfgang-Hoffmann-Saal der Musikhochschule Freiburg
Junge Kammerphilharmonie Freiburg
Seite 2
Impressum
Junge Kammerphilharmonie Freiburg e. V.
Konzertprogrammheft WiSe 2017, 25. Februar 2017
Herausgeber: Junge Kammerphilharmonie Freiburg e. V.
Redaktion und Satz: Susanne Alberts M.A.
Texte zu den Werken: den Texten anhänglich
Sponsoring: Georg Hoppe
Druck: Kopierladen Freiburg
Bitte beachten Sie die Anzeigen in unserem Programmheft. Wir möchten
uns für die – nicht nur – finanzielle Unterstützung unserer Gönner sehr
herzlich bedanken.
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Louis Héctor Berlioz (1803-1869)
Römischer Karneval Opus 9
Antonín Leopold Dvořák (1841 - 1904)
Violinkonzert a-Moll Opus 53
Allegro ma non troppo
Adagio ma non troppo
Finale: Allegro giocoso, ma non troppo
Solist:
Janos Ecseghy
--Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Sinfonie Nr. 4 A-Dur Opus 90 („Italienische“, MWV N 16)
Allegro vivace
Andante con moto
Con moto moderato
Saltarello. Presto
Junge Kammerphilharmonie Freiburg
Musikalische Leitung: Andreas Winnen
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Louis Héctor Berlioz (1803-1869)
Römischer Karneval
1831 trafen sich in Rom die beiden Italien-begeisterten Romantiker Héctor Berlioz und Felix Mendelssohn Bartholdy. Beide verarbeiteten ihre Reiseeindrücke in
musikalischen Werken. Zwei davon werden heute zu hören sein: Berlioz' Konzertouvertüre Römischer Karneval und Mendelssohns Italienischen Sinfonie.
Goethe spielte dabei keine unwesentlich Rolle, denn beide Komponisten kannten seine Reisebeschreibungen genau. Und somit ist nicht verwunderlich, dass
in der Konzertouvertüre alles zu hören ist, was auch Goethe am römischen Karneval faszinierte: die Pferderennen auf dem Corso, das Liebesgeflüster der Maskierten und die wilde Ausgelassenheit des Volkes im Saltarello. Letzteres verbindet alle drei Werke des heutigen Programms.
Der Römische Karneval ist streng genommen eine Sinfonische Dichtung. Die
musikalischen Motive sind nicht neu, sondern der wenig aufgeführten Oper Benvenuto Cellini entnommen. In dieser Oper wird das Leben des Goldschmieds
Cellini nacherzählt, der nach eigenen Aussagen ein dreifacher Mörder war – und
am Ende zum Tode verurteilt wurde. In der Oper gibt es ein Saltarello, das Berlioz für die Konzertouvertüre übernahm, sodass die Musik der Oper Einzug in die
Konzertsäle hielt.
Das ungestüme fröhliche ausgelassene Saltarello wird direkt zu Beginn unterbrochen durch eine elegische Episode, eine Art „Auszeit“, in der eine dem Karneval
weit entfernte intime Szene gezeichnet wird – möglicherweise ein „Augen“-Blick
zwischen zwei maskierten Menschen, die den Trubel um sich herum für einen
Moment vergessen. Der typische Saltarello-Rhythmus wird in der Mitte des
Werks wieder aufgegriffen und wächst sich zu einem mitreißenden Tanz aus, elegant begleitet von Tamburin und Triangel. Erneut hört man das elegische Liebesthema, diesmal ist es aber verkürzt und statt anfänglich vom Englischhorn nun
vom Fagott getrieben. Es geht in einem grotesken Fugato und dem Trubel des
Tanzes unter, bevor das Werk in einem fulminanten Finale des Karnevals
schließt.
Susanne Alberts
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Antonín Leopold Dvořák (1841 - 1904)
Violinkonzert a-Moll, Opus 53
Antonín Dvořák komponierte sein Violinkonzert a-Moll Opus 53 auf Anregung
des berühmten Geigers Joseph Joachim im Jahre 1879. Chronologisch steht es
somit zwischen den Slawischen Tänzen Opus 46 und der sechsten Sinfonie. Es
vergingen jedoch noch vier Jahre bis zu seiner Uraufführung, da Dvořák sich bereitwillig auf Veränderungsvorschläge Joachims einließ, die die Solo-Violine noch
virtuoser hervortreten ließen.
Direkt nach den kurzen Einleitungstakten des Orchesters setzt die Solo-Violine
mit einem kadenzartigen Rezitativ ein. Vereinzelt finden sich noch weitere kadenzartige Passagen, etwa zum Schluss des ersten und im Mittelteil des dritten
Satzes. Ansonsten jedoch ist keine traditionelle Solokadenz vorgesehen.
Im Allegro ma non troppo orientiert sich Dvořák nur annährend am formalen
Schema des Sonatenhauptsatzes; sein melodischer Erfindungsreichtum scheint
sich eher rhapsodisch frei zu verströmen. Eine kurze Pause leitet nahtlos über in
den zweiten Satz Adagio ma non troppo in F-Dur – eine seiner schönsten lyrischen Schöpfungen. Im Allegro giocoso, ma non troppo macht Dvořák reichen
Gebrauch von volksmusikalischen Quellen, unterlegt vom einem ebenfalls aus
dem volkstümlichen kommenden Rhythmus. Die harmonische Anlage der Coda
ist eine offensichtliche Referenz an Beethovens Violinkonzert. Höchst virtuos und
strahlend schließt das Werk.
Susanne Alberts
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Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Sinfonie Nr. 4 A-Dur opus 90 („Italienische“, MWV N 16)
Mendelssohn war kaum aus Großbritannien zurück, da packte ihn im nächsten
Frühjahr schon wieder die Reiselust. Dieses Mal sollte es Italien sein: das
Traumland aller Nord-Europäer und Sehnsuchtsort für Bildungshungrige und Kultursuchende. Der Dom von Florenz, die Kunstschätze der Renaissance in den
Uffizien, die antiken Bauwerke und der Petersdom in Rom – all das musste man
mit eigenen Augen gesehen haben, wenn man gesellschaftlich etwas gelten
wollte.
Als Reiselektüre hatte Mendelssohn die „Italienische Reise“ seines Mentors und
hochverehrten Freundes Johann Wolfgang von Goethe mit dabei. Goethes Beschreibungen und Skizzen waren stilprägend für alle kunstsinnigen Daheimgebliebenen. In Weimar entwarf Goethe denn auch nach seiner Italienreise Parkanlagen, klassizistische Gartenpalais und römische Tempelchen. Mit Mendelssohn
war er dort auch spazieren gegangen und hat ihm sicherlich von Italien vorgeschwärmt.
Und in der Tat war dann auch Mendelssohn von Italien begeistert. Er schrieb euphorisch aus Venedig: Das ist Italien! Und was ich mir als höchste Lebensfreude,
seit ich denken kann, gedacht habe, das ist nun angefangen, und ich genieße
es. Er entdeckte die südländische Natur, studierte bergeweise Notenhandschriften und absolvierte ein straffes Sightseeing-Programm.
Italien hat Mendelssohn mit neuer Energie aufgeladen: Die italienische Symphonie macht gute Fortschritte, sie wird das lustigste Stück, das ich je gemacht
habe. Doch es wird einige Jahre brauchen, bis die Sinfonie endlich fertig wird
und er sie in London uraufführt. Das Publikum ist begeistert, - doch Mendelssohn
ist unzufrieden und lehnt ihre Veröffentlichung ab. Erst nach seinem Tod wird die
Sinfonie gedruckt.
Mendelssohns Selbstzweifel ist bemerkenswert, denn die „Italienische Sinfonie“
ist bis heute ein Publikumsliebling. Schon die ersten Takte reißen einen mit in
den Süden. Ja, so klingt unser aller Traum von Italien – voller Lebensfreude,
Sonne, Kultur und dolce vita.
Der langsam-feierliche zweite Satz hingegen basiert auf dem Lied „Es war ein
König in Thule“. Er ist eine Hommage an Goethe und an Mendelssohns Kompositionslehrer Carl Friedrich Zelter, von denen Text und Musik dieses Liedes stammen, und von deren beider Tod er während seiner Kompositionsarbeit erfahren
musste. Aber auch vor Ort, in Italien selbst, gab es einiges zu beklagen. Der Zustand der italienischen Musikszene sei desolat, schrieb er: Die Orchester sind
schlechter, als man es glauben sollte, die Geiger greifen jeder auf seine Art, setzen verschieden ein, die Blasinstrumente stimmen zu hoch oder zu tief, das
Ganze bildet die furchtbarste Katzenmusik. Mendelssohn sieht marode Palästen
in Venedig, die Hungersnot einfacher Leute und bettelnde Kinder.
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Soweit zur melancholischen Seite der Sinfonie. Denn dann gibt es ja noch die
Lebenslust. Hörbar im letzten Satz, den Mendelssohn mit „Saltarello“ betitelt.
Dieser Tanz wurde ursprünglich, ähnlich wie die „Tarantella“, bis zum Umfallen
oder zur Besessenheit getanzt. Mendelssohn komponiert denn auch einen ungestümen, lebensfrohen Temperamentsausbruch.
Elke Kamprad
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Untere Schwarzwaldstr. 9 a
79117 Freiburg
Tel. 07 61 - 790 700
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Janos Ecseghy
Janos Ecseghy ist ungarischer Abstammung und wurde in Ludwigshafen am Rhein geboren. Er debütierte im Alter von zwölf Jahren als Solist mit Orchestern in Deutschland
und Spanien.
Nach seinem Studium bei Wolfgang Marschner und Nicolas Chumachenco in Freiburg
wie auch bei Herman Krebbers in Amsterdam, erhielt er 1998 sein erstes Engagement
in der Sächsischen Staatskapelle Dresden an der Semperoper unter der Leitung von Giuseppe Sinopoli und Sir Colin
Davis.
Im Jahr 2002 wechselte er
nach Karlsruhe als 1. Konzertmeister
der
BADISCHEN
STAATSKAPELLE.
Janos Ecseghy ist begeisterter
Kammermusiker und spielt in
mehreren Ensembles, so im
Khandha Trio oder im Armando Quartett, das 2010 mit Mischa
Maisky
Schuberts
Streichquintett interpretierte.
Am BADISCHEN STAATSTHEATER tritt er regelmäßig
als Solist und Kammermusiker
auf. Im Jahr 2010 gründete er
das Weinbrenner Ensemble,
ein Kammerorchester bestehend aus führenden Musikerpersönlichkeiten
aus
den
großen Orchestern Deutschlands.
Bild: DMW/Axel Nickolaus
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Andreas Winnen
Andreas Winnen gilt als einer
der erfahrensten Dirigenten
v.a. in der Arbeit mit studentischen Ensembles, seine
Wirkstätten liegen entlang
des Rheins in Köln, Bonn,
Freiburg und Oberkirch.
Zur Zeit spielen neben der
Jungen Kammerphilharmonie
Freiburg weitere traditionsreiche Orchester wie das Collegium musicum Oberkirch
und das Collegium musicum
an der Universität Bonn unter
seiner Leitung. Sein Konzertrepertoire, das über 200 aufgeführte Werke der konzertant-sinfonischen, oratorischen und der Opern- Literatur umfasst, sowie sein Engagement im musikalisch-pädagogischen Bereich, wofür
ihm u.a. die Medal of Merit
von Lions international verliehen wurde, sind außergewöhnlich. Mit dem Mladi-Kammerorchester Bonn, dem Orchester Ludus Tonalis Bonn,
dem Sinfonieorchester Südbaden und dem Sinfonieorchester der Technischen Hochschule Köln wurde ihm mehrfach die Ehre zuteil als Gründungsdirigent zu fungieren.
Konzertreisen durch ganz Europa sowie hauptsächlich in Länder Mittel-und Südamerikas, die er z.T. mit Unterstützung seitens des Goethe-Instituts organisierte, sowie zahlreiche CD- und DVD-Produktionen bezeugen seine künstlerische Produktivität. Andreas Winnen gab Meisterkurse in Buenos Aires und Lettland und ist seit einigen Jahren
Dozent für Orchesterleitung an den Musikhochschulen von Köln und Freiburg. Mittlerweile sind Studierende und Absolventen aus seinen Klassen selbst erfolgreich als Ensembleleiter tätig.
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Junge Kammerphilharmonie Freiburg
Die Junge Kammerphilharmonie Freiburg ist ein engagiertes und ambitioniertes
Sinfonieorchester, das sich den großen Sinfonischen Werken der Klassik und
Romantik widmet. 1995 gegründet und ursprünglich auf kammersinfonische Programme spezialisiert, umfasst das Orchester mittlerweile über 60 Musiker, darunter vor allem Studierende, Angehörige und Ehemalige der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In regelmäßigen Konzerten im Großen Saal der Musikhochschule
und dem Freiburger Konzerthaus sowie in zahlreichen Gastauftritten im In- und
Ausland bringt die Kammerphilharmonie ein breites und abwechslungsreiches
Repertoire zu Gehör und arbeitet dabei immer wieder mit namhaften Solisten
und Chören zusammen. Die musikalische Leitung der Jungen Kammerphilharmonie liegt seit 2002 in den versierten Händen Andreas Winnens.
Neben der Arbeit mit dem fest engagierten Dirigenten besteht seit einiger Zeit
eine Kooperation mit der Dirigierklasse der Musikhochschule Freiburg. Mehrmals
im Semester finden in diesem Rahmen Dirigierkurse statt, die von Scott Sandmeier, dem derzeitigen Professor für Orchesterdirigieren an der Musikhochschule geleitet werden (anfangs unter der Leitung von Prof. Peter Gülke).
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Über die wöchentlichen Proben hinaus wird die musikalische Arbeit des Orchesters durch Probenwochenenden und Konzertreisen bereichert. So reiste das Orchester diverse Male nach Italien und war auch an regionalen Musikprojekten
beteiligt, so zum Beispiel an Konzertreihen des Studium generale der Universität
Freiburg und an Projekten mit Chören aus Freiburg und der Region. Seit 2004
unternahm das Orchester wiederholt mehrwöchige Tourneen durch Südamerika
(v.a. Argentinien, Brasilien und Uruguay), zuletzt absolvierte die Junge Kammerphilharmonie eine Konzertreise durch die USA.
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Mitwirkende im Konzert am 25. Februar 2017
1. Violine:
Julia Nakagawa
Anna Busch
Sabine Derdus
Andreas Fischer
Susana Ginés
Stephan Glüer
Kristina Nielsen
Ruth Rösch
Dietlind Schleiermacher
Ursula Schwab-Rittau
Kathrin Silcher
Fabian Thiele
2. Violine:
Raphael Rauh
Lars Bentz
Stephan deBra
Viola Grömminger
Felicitas Ohnmacht
Gret Ruder-Trümpy
Sabine Sparhuber
Julia Voigt
Veronika Werner
Viola:
Dayla Dementjew
Constanze Hartwieg
Wolf-Christian Hartwieg
Anu Huotari
Elke Kamprad
Sibylle Rehwald
Renate Riedel
Violoncello:
Eva Jakubek
Jan Eglinger
Katharina Haimb
Marlene Reincke
Tilmann Schlaich
Andreas Schulze-Bonhage
Maren Kröger
Kontrabass:
Thomas Hainmüller
Anna Burkhardt
Cyrilla Bickel
Stefan Krattenmacher
Klarinette:
Maximilian Fütterer
Birgit Ritter
Fagott:
Alexandra Camp
Christian Eckert
Horn:
Georg Hoppe
Oliver Klemm
Karl-Heinz Ruder
Friedhelm Wittmann
Trompete:
Frank Jäger
Edgar Kaiser
Felix Lehmann
Frieder Reich
Posaune:
Edgar Kastenholz
Almut Stickforth-Selz
Ralf Wagner
Flöte, Piccolo*:
Clara Schünemann
Astrid Pechmann*
Pauke:
Felix Sheng
Oboe, Englischhorn*:
Sebastian Groen
Anja Metz*
Schlagwerk:
Matthias Briehm
Kilian Berger
Bärbel Gebhardt
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