Evangelische Kirchengemeinde Uhldingen-Mühlhofen

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Evangelische
Kirchengemeinde
Uhldingen-Mühlhofen
Ostern 2016
Wahrheit und Geheimnis
Das innergöttliche Drama des Karfreitags
Nur mit Scheu und in großer
Ehrfurcht kann man sich dem
nähern, was am Karfreitag
geschieht – zu unserem Heil
geschieht. Wir begehen ein
Geheimnis.
Ein Geheimnis kann man nicht verstehen, ein Mysterium nicht auflösen.
Löst man es auf, will man ihm mit
Worten beikommen, macht man es
klein, zerstört es am Ende.
Die Wahrheit des Karfreitags ist
tiefer als unser Begreifen.
Gott kommt an seine Grenze.
Gott ist verwundbar.
Es geht Gott ans Leben.
alle Fäden in der Hand hält.
Und dann dieses: Jesus, ein Opfer
für uns. Deine und meine und die
Sünde der Welt tragend.
Ein Märtyrer sei er gewesen, sagen
die Menschen mit dem gespannten
Karfreitags-Verhältnis, und halten
sich damit den Christus vom Leib.
Er habe sich schützend vor die
Freunde gestellt, habe sich eingesetzt für den Sieg der Liebe bis
zuletzt, konsequent für diese Idee
gelebt bis zum eigenen Tod.
Ich will sie ehren und achten, die
Märtyrer von Stephanus bis Martin
Luther King, von Pater Kolbe bis
Dietrich Bonhoeffer. Sie und viele
andere haben ihr Leben gelassen für
den Glauben, für die Kinder, für den
Frieden.
Einen Augenblick lang dürfen wir
am Karfreitag einen Blick werfen tief
in das Innerste der Welt, tief ins
Innerste des Menschen, tief ins
Innerste Gottes.
Aber von keinem wird gesagt: Er
trug unsere Sünde.
Was wir sehen, finden wir eigentlich
unerträglich. Deshalb haben viele
Menschen ein gespanntes Verhältnis
zum Karfreitag. Das innergöttliche
Drama will nicht passen zu ihrer
Vorstellung eines Gottes, der doch
Die Jünger lesen bei Jesaja in der
jüdischen Bibel die Lieder vom
Gottesknecht. Zug um Zug tasten sie
sich deutend an den Karfreitag
heran. Sie beginnen zu ahnen, zu
fühlen: Das Entsetzliche – war der
Wille Gottes. Geschehen um der
Opfer und um der Henker willen.
Geschehen um des Friedens und um
der Friedlosen willen.
Stück um Stück bröckelt ihr altes
Gottesbild, ihr Wunschbild von
Gott. Und je näher sie der Wahrheit
des Karfreitags kommen, umso
offener erkennen sie auch die
Wahrheit über sich selbst. Sie sind
Verlorene, die Christus durch sein
stellvertretendes Leiden am Kreuz
zu Gott heimholt, denn “die Strafe
liegt auf ihm, auf dass wir Frieden
hätten, und durch seine Wunden
sind wir geheilt.“
Geheimnis, Mysterium des Glaubens.
Gott hat den Menschen nicht zum
Töten erschaffen. Die Sünde ist, dass
der Mensch tötet. Und Christus lässt
die Sünde an sich geschehen. Was
Angst macht und Not: Er durchlebt
es. Was die Hölle bereitet auf Erden:
Er geht da hindurch.
In Christus leidet Gott auch
ohnmächtig mit den Leidenden, um
am Ostermorgen die Finsternis zu
durchbrechen und der Liebe und
dem Leben zum Sieg zu verhelfen.
Diedrich Onnen
Kernenergie Hoffnung
Der Grabstein ist nicht der Schlussstein
Wenn eines uns allen sicher ist,
dann der Tod.
Er ist mächtig, wahr und wirklich
und mitten unter uns. Selbst an
Ostern, diesem wunderbaren Fest
des Lebens und des Aufstandes
gegen den Tod, dürfen wir ihn nicht
schwärmerisch übergehen. Leichtsinnige Schwärmerei macht noch
kein Ostern, denn auch an diesem
Tag wird gelitten, gestorben,
getrauert und geweint.
Die Osterberichte in den Evangelien
sind deshalb auch mit verhaltener
Feder geschrieben. Kein Oster-Jubel
wird laut, es gibt keinen österlichen
Engelchor und kein berauschendes
Hallelujah. Der Ostermorgen endet
vielmehr in panischer Angst und mit
der Flucht der Frauen weg von Grab.
Nur fort von diesem Ort der
Erschütterung!
Wie denn auch anders als mit Furcht
und Ekstase kann ein Mensch die
Botschaft vernehmen, dass der Tod
nicht das letzte, sondern nur das
vorletzte Wort hat? Dass der
Gekreuzigte lebt: das stellt doch die
Ordnung der Welt auf den Kopf!
Ostern beginnt eine Revolution, die
einem das Herz zerreißt und den
Mund verschließt. Später erst gesellt
sich zur Furcht die Freude. In Galiläa
und nicht nur dort sehen ihn die
Jünger. Sie fassen Jesus an und
wissen, dass es wahr ist, was der
Jüngling am Grab gesagt hat: Er ist
nicht hier, er ist auferstanden.
Wichtig, lebens- und sterbenswichtig für uns ist aber nicht allein
das singuläre Osterereignis. Lebensund sterbenswichtig für uns ist die
Hoffnung, dass auch uns der Tod
letztlich nichts anhaben kann, wenn
wir zu Jesus gehören, der uns sagt:
„Wer an mich glaubt, der wird leben,
auch wenn er stirbt.“
Wir
werden
nicht
in
ein
abgrundtiefes Nichts fallen, wenn wir
sterben. Nicht in das alles verschlingende Dunkel hinein, sondern
direkt in die Hände Gottes.
Kernenergie Hoffnung! Davon
ergriffen und beseelt, feiern wir das
Osterfest mit leichtem Herzen.
Christus ist auferstanden, er ist
wahrhaftig auferstanden!
Diedrich Onnen
Mitten im Dunkel – ein Leuchten.
Von Angesicht zu Angesicht achtsam geteilt.
Nie für immer erloschen – der Trost
Bach
Johannespassion
Die Kantorei Überlingen und
das Heinrich-Schütz-Vocalensemble führen die Johannespassion von Bach
zusammen mit Musikern
und Solisten aus der Region
so authentisch wie möglich
auf.
Nach intensiven Wochen der
Vorbereitung soll dieses vielleicht
bedeutendste Werk protestantischer
Kirchenmusik in Pfullendorf und
Überlingen unter der Leitung von
Bezirkskantor Thomas Rink erklingen.
In dramatischen Chören, besinnlichen Chorälen und tiefsinnigen
Arien gestaltete Bach ein ergreifendes Drama.
Zu den Aufführungen laden wir Sie
herzlich ein. Den Eintrittspreis
bestimmen Sie nach Ihren finanziellen Möglichkeiten selber.
Termine:
Ausführende:
19. März
19.30 Uhr
Katholische
Stadtkirche Pfullendorf
25. März
15 Uhr
Franziskanerkirche
Überlingen
Bild: Onnen
Dorothea Randecker (Sopran) –
Magdalena Stoll (Alt) – Bernhard
Scheffel (Tenor, Arien und Evangelist) – Christian Feichtmair (Bass,
Christus) – Amadaeus Bärtsch (Bass,
Arien und Pilatus) – HeinrichSchütz-Vocalensemble – Kantorei
Überlingen – Kirchenchor Wilchingen (CH) – Heinrich-Schütz-Consort
auf historischen Instrumenten.
Gottesdienste in der Festzeit
Palmsonntag, 20. März, 10 Uhr
Beginn der Karwoche (Prädikant Braun)
Gründonnerstag, 24. März, 19.30 Uhr
Andacht mit Abendmahl (Pfr. Onnen)
Karfreitag, 25. März, 10 Uhr
Tod Jesu am Kreuz. Chorgesang und Abendmahl (Pfr. Onnen)
Osterfrühe, 27. März, 5.30 Uhr
Aus der Finsternis zum Licht. Auferstehungsfeier
mit Taufe, Tauferinnerung und anschließendem Osterfrühstück.
Ostermorgen, 27. April, 10 Uhr
Auferstehungsgottesdienst mit Taufe (Pfr. Onnen)
Quasimodogeniti, 3. April, 10 Uhr
„Wie die neugeborenen Kinder“ (Prädikantin Fischer)
Misericordias Domini, 10. April, Konfirmationen
Sonntag des „Guten Hirten“. Konfirmationsgottesdienste
um 9 Uhr und um 11 Uhr im Gemeindezentrum (Pfr. Onnen).
Während der Ferien kein Kindergottesdienst,
sonst regelmäßig sonntags um 10 Uhr.
Konfirmation
Am 10. April werden 16 Mädchen und Jungen aus unserer
Gemeinde eingesegnet. Die Konfirmationsfeiern finden in
zwei Gottesdiensten um neun Uhr und um elf Uhr statt.
Konfirmiert werden Fendy Bartels, Justine Bechmann, Bettina
Breitenbach, Aurora Bruderhofer, Luca Contius, Marvin
Heidemann, Anna-Lena Höhnel, Melanie Irmer, Florian Karpe,
Bastian Meyerhöfer, Nikolas Rauscher, Romy Sick, Jana
Steinhauser, Hanna Stumpf, Felix Trümper und Alexander Vogt.
Wie mich der Vater
geliebt hat, so habe
auch ich euch
geliebt.
Bleibt in meiner
Liebe!
Johannes 15, 9
Ostergruß
von
Dieter Jäger, Salem
Man sieht’s im Laden und auf
Postern: demnächst ist hierzulande
Ostern!
Da lese ich jetzt heute Morgen:
Greenpeace macht sich die größten
Sorgen um unsre langsam letzten
Hasen, die gar nicht gern „auf
Wasen grasen“, weil dort von vorn an
bis nach hinten Hochleistungsgräser
nur zu finden!
Die Lage sei hoch zugespitzt, weil
alles „Unkraut“ tot gespritzt. In
Mais und Rüben und im Weizen
wächst nichts mehr, was die Hasen
reizen. Die brauchen halt, vertrakter
Weise, Kräutlein in großer Zahl als
Speise!
Den trocknen Balg, den warmen
Bauch, den braucht der Has, das
weiß man auch!
Greenpeace vergisst in seinem Eifer
die große Zahl der Beutegreifer. Ob
sie bepelzt, ob mit Gefieder, jetzt
kommt auch noch der Uhu wieder,
die Jäger auch nicht zu vergessen: sie
alle wollen Hasen fressen!
Jetzt häckselt man noch fröhlich-
munter die Hecken, letzte
„Deckung“, runter. Hackschnitzel!
Heizung! Energie! Und an die
Hasen denkt man nie!
Wer dies erkennt, kriegt die
Beschwerden: Wie, was soll nur aus
Ostern werden, wenn die Symbolfigur
verschwunden, weil ihre Lebenswelt
zerschunden?
Indes: solang’s die Oma gibt, die ihre
Enkelschar so liebt, dass sie noch
immer daran denkt: all das „mit
warmer Hand“ verschenkt, was ihr –
so ist es längst erwiesen – die
Rententräger überließen, solange also
wird’s auf Erden von Jahr zu Jahr
noch Ostern werden!
Gott sitzt im Regimente
Ein paar Zeilen gegen die Furcht
Seit den Attentaten in Paris ist
die Sorge vor dem Terror auch
in unserem Land größer
geworden. Diese Sorge ist mehr
als begründet und berechtigt.
„Auf, auf, gib deinem Schmerze und
Sorgen gute Nacht, lass fahren, was das
Herze betrübt und traurig macht; bist du
doch nicht Regente, der alles führen soll,
Gott sitzt im Regimente und führet alles
wohl.“
Dennoch ist es wichtig, sich vom
Terror nicht einschüchtern zu lassen,
da genau dies das Ziel der
Terroristen ist: Unsere offene und
freiheitliche Gesellschaft zu verändern. Zivilcourage ist gefragt.
Das Lied wurde 1653 zum ersten
Mal veröffentlicht, fünf Jahre nach
dem Ende des Dreißigjährigen
Krieges, in dem die vermeintlichen
Herrscher der Welt bis zu zwei
Drittel der damaligen Bevölkerung
geopfert hatten.
Am 10. August 1944 schrieb Dietrich
Bonhoeffer seinem Freund Eberhard
Bethge einen Brief. Am Ende eines
Absatzes steht:
„Im Übrigen:
Regiment.“
Gott
sitzt
im
Keine drei Wochen nach dem
gescheiterten Attentat auf Adolf
Hitler – der Diktator scheint
unverwundbar – stellt Bonhoeffer
klar, wer wirklich der Herr ist. Er
greift damit eine Textzeile von Paul
Gerhardt auf. In seinem Lied
„Befiehl du deine Wege“ heißt es in
der siebten Strophe:
Ein dritter evangelischer Theologe
hat dieses Zitat aus dem Lied
aufgegriffen. Einen Tag vor seinem
Tod 1968, mitten im Kalten Krieg, in
dem die atomare Hochrüstung die
Welt an den nuklearen Abgrund
gebracht hatte, sagte der Theologe
Karl Barth:
„Ja, die Weltlage ist dunkel. Aber nur ja
die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn
es wird regiert, nicht in Moskau oder in
Washington oder in Peking, sondern es
wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber
von ganz oben, vom Himmel her. Gott sitzt
im Regimente! Darum fürchte ich mich
nicht.“
Paul Gerhardt, Karl Barth und
Dietrich Bonhoeffer sehen Gott im
Regiment angesichts des eigenen
Todes, angesichts eines verheerenden
Krieges, in Gefangenschaft mitten in
einem Krieg oder angesichts der
Möglichkeit, dass alles Leben auf der
Erde ausgelöscht wird. Ihr Glaubensbekenntnis ist kein SchönwetterBekenntnis, sondern Bekenntnis
mitten in großer Not. Deshalb ist es
glaubwürdig und für uns heute
ermutigend.
Mt/don
Nicht im Stich zu lassen.
Sich nicht und andere
nicht. Und nicht im Stich
gelassen zu werden. Das
ist die Mindest-Utopie,
ohne die es sich nicht
lohnt, Mensch zu sein.
HILDE DOMIN
Kirchenälteste
Christoph von Einem
Reishaldenweg 34
Telefon 966490
Barbara Kirscheneder
Reishaldenweg 15
Telefon 91168
Pfarramt Oberuhldingen
Linzgaustraße 33
Öffnungszeiten des Pfarramtes dienstags bis freitags von
9 Uhr bis 12 Uhr
Telefon 6655
[email protected]
Pfarrer
Diedrich Onnen
Sprechzeiten nach
Vereinbarung
Sekretärin
Silke Höhnel
Bankverbindungen
Sparkasse SalemHeiligenberg IBAN:
DE93690517250002012672
BIC: SOLADES1SAL
Volksbank Überlingen IBAN:
DE12690618000025080203
BIC: GENODE61UBE
Gerhard Köpple
Bergstraße 46
Telefon 8719
Nathalie Pröbstle
Leopoldstraße 6
Salem
Telefon 07553/919919
Clemens Rebholz
Hauptstraße 1a
Telefon 6039
Beate Roller
Überlinger Straße 9
Tüfingen
Telefon 07553/918885
Jean-Christophe Thieke
Waldweg 33
Telefon 91143
Andreas Vogt
Im Reisgarten 31a
Telefon 50683
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