15. November 1q46 bEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHEÑSCHRIFT 25 Die einmalige Untersuchung eines Kranken gibt in der Regel keine hinreichenden Auîschlüsse über seinen Zustand. Wertvollste Hinweise sind meist erst aus dem Verlauf zu gewinnen. Dies gilt auch, soll die Elektrokardiographie der Prognose nutzbar gemacht werden, insbesondere für die oft nur geringfügigen Veränderungen im Bereich von ST und T, die so häufig die Diagnose: Myokardschaden veranlassen. Zahlreiche Beobachtungen haben erwie- Aus der Ludolf-Krehl-Klinik Heidelberg (Medizin. Universitätsklinik) (Direktor: Prof. Dr. R. Siebeck) Labilität kennzeichnet. Tonusschwankungen der Regulationsnerven des Herzens können, wahrscheinlich über Änderungen der Koronardurchbidtung, vorübergehend eine Senkung von ST oder eine Abfiachung der T-Zacke herbeiführen. Meist handelt es sich um Kranke, die auch sonst Zeichen einer neurozirkulatorischen Dystonie oder Vasolabilität zeigen. Die von S e h e 1 1 o n g beschriebenen Tagesschwankungen weisen ebenfalls eindringlich darauf hin, mit der Diagnose ,,Myokardschaden" zurückhaltend Krankenbeurteilung und Ekg zu sein. Ganz allgemein kann man sagen: Die Annahme einer Von Dozent Dr. K. S p a n g , Oberarzt der Klinik (Mit 1 Abbildung) Eine Krankenbeurteilung im Sinne S i e b e e k s umfaßt alles, was zu einem gegebenen Zeitpunkt über die Lage eines Kranken ausgesagt und über sein Schicksal vermutet werden kann. Sie geht aus von der Erforschung der inneren und äußeren Bedingungen seines Krankseins und beruht in erster Linie auf einer möglichst genauen Kenntnis des Zustandes und der Funktionsbreite der erkrankten, aber auch der anscheinend gesunden Organe und Organsysteme. Die größte Bedeutung ist dabei dem Verhalten des Herzens und des Kreislaufs beizumessen. Der Elektrokardicgraphie kommt ein gültiger Platz in einer derartigen Krankenbeurteilung zu, da sie Aufschlüsse über Tätigkeit und Zustand des Herzmuskels zu geben vermag, die auch durch noch so gründliche Untersuchung des Kranken nicht gewonnen werden können. Es hat sich gezeigt., daß die Beschaffenheit eines Herzmuskels in manchen Fällen aus dem Ekg so genau zu erschließen ist, daß auch bei einmaliger Untersuchung allein auf Grund des elektrokardiographischen Befundes Lage und Geschick eines Kranken hinreichend bestimmt werden können. Bei Klappenfehlern spiegelt sich die Reaktion des Herzmuskels auf die geänderten hämodynamischen Bediugungen im Ekg häufig besser wieder als in den auskultatorischen, perkussorischen und röntgenologischen Befunden. Auch die Entwicklung von Erkrankungen, die nicht von vornherein ihren Sitz" im Herzen haben, kann durch wiederholte Untersuchungen des Erregungsablauf s am Herzen oft sicherer vorausgesagt werden, als es allein durch den Blick auf die Grundstörung möglich ist. Aber auch die Tatsache, daß der Erregungsablaiíf normal ist, hat ihren Platz in der Krankenbeurteilung. Dabei sind wir uns stets bewußt, daß Potentialentwicklung und mechanische Herzleistung wohl Tätigkeitsäußerungen e i n e s Organs darstellen, jedoch in keinem direkten Verhältnis zueinander stehen. Ei n t h o y en nahm an, daß er (der Mediziner) mit Hilfe der Aktionsströme des Herzens über seine wirkliche Leistung, d. h. über die Art und Weise, wie es sich kontrahiert, unterrichtet werden kann", eine Ansicht, die von S e h ü t z tierexperimentell eindeutig widerlegt wurde. Die Wichtigkeit dieser Feststellung wird sogleich klar, wenn man an die zahlreichen Fälle einer muskulären Herzinsuffizienz denkt, bei denen ein normales Ekg gefunden wird. Offensichtlich braucht die Zustandsänderung der kontraktilen Substanz des Herzens bei der Dekompensation zu keiner gleichlaufenden Störung der elektrischen Tätigkeit zu führen. Die Einsicht in die praktische Unvergleichbarkeit von elektrischer und mechanischer Herztätigkeit schützt vor einer Uberwertung der Methode, sie behütet aber zugleich davor, ihre Bedeutung für die Krankenbeurteilung zu gering einzuschätzen. Herzmuskelschädigung gewinnt an Wahrscheinlichkeit, wenn die fragliche elektrokardiographische Veränderung bei häufiger, auch in kurzen Abständen einander folgender Untersuchung stets gleich bleibt. Das Spiel der Regulationen schafft einen wandelnden, die Krankheit einen starren Befund. Auch der Verlauf einer Herzmuskclerkrankung ist meist nur bei wiederholter elektrouardiographischer Untersuchung so zu erfassen, daß die gewt'inschten Schlüsse gezogen werden können. Auf die Notwendigkeit und die Fruchtbarkeit einer litiigsschnittmäßigen Betrachtung hat nut Nachdruck stets auch K o r t h hingewiesen. An wenigen Beispielen soll gezeigt werden, daß eine klinische Elektrokardiographie wohl geeignet ist, bei der Beurteilung eines Kranken das nicht selten entscheidende Wort zu sprechen. Bei keiner Krankheit kann ein so schneller Wechsel des elektrokardiographischen Bildes beobachtet werdein, wie bei der Diph therie. Gerade bei der Diphtherie gilt in besonderem Maße, daß der Zustand des Herzens ohne elektrokardiographische Untersuchung nicht mit genügender Sicherheit beurteilt werden kann. Hochgradige Veränderungen im Ekg entwickeln sich häufig ohne Beeinträchtigung der Herzleistung. Die Störungen des Erregungsablaufs gehen bei der Myokarditis in vielen Fällen den klinischen Erscheinungen um Tage voraus. Umgekehrt kann das Räg lange nach Rückkehr des Herzens zu einer ausreichenden mechanischen Leistungsfähigkeit anzeigen, daß der Myokardprozeß noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Der sogenannte unvermutete Tod in (1er Rekonvaleszenz wird in dem Maße seltener werden, als die Kranken regelmäßig elektrokardiographisch untersucht werden. Vei- terhin konnte gefunden werden, daß die elektrokardiographisehen Veränderungen bei der Diphtherie bei fortlaufender Untersuchung nicht in jedem Falle einen geradlinigen Verlauf in progressivem oder regressivern Sinne zeigen; sie lassen häufig einen schubweisen Ablauf erkennen. Die Prognose hängt ab vom Zeitpunkt des Auftretens der elektrokardiographischen Veränderungen und von ihrer Neigung zuna Weiterschreiten. Besonders ausgeprägt sind diese Beziehungen bei den Leitungsstörungen. Wichtig ist also die Beobachtung des Verlaufes. Die Rückbildung kann aber in jedem Zeitpunkt erfolgen. Eine einfache Verzögerung der Überleitungszeit stellt bei der Diphtherie keinen gewöhnlichen Befund dar. Treten keine weiteren Störungen des Leitungssystems auf, so ist die Prognose günstig. Wird eine Verlängerung der PQ-Zeit überhaupt beobachtet, so darf man daraus schließen, daß eine verhältnismäßig gefinge Schädigung des Leitungsgewebes vorliegt und mit Wahrscheinlichkeit kein kompletter Block erscheinen wird. Die Vorhofkammerdisso- ziation mit langsamer Kammertätigkeit hat eine sehr schlechte Prognose. Günstiger sind Dissoziationen mit schneller Kammertätigkeit zu beurteilen. In vielen Fällen handelt es sich dabei nicht Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. sen, daß gerade diesen Bereich des Ekg eine außerordentliche tEUTSCHE MEDIZINISChE WOEENflRIFT um eine Block-Dissoziation, sondern um Störungen, die in das Gebiet der Interferenzdissoziation, also vorwiegend der Reizbildungsstörungen gehören. Die Reizbildungsstörungen haben aber im a11gmeineri eine bessere Prognose als die Leitungsstörungen. Für die Änderungen der intraventrikulären Leitung gilt ebenfalls: je ausgedehnter sie sind und je frühzeitiger sie auftreten, um so bedeutungsvoller sind sie für den Kranken. Die, wenn auch oft hochgradigen Veränderungen im Bereich von ST und T sind prognostisch günstiger zu beurteilen als die Leitungsstörungen. Sie treten auch meist erst zu einem späteren Zeitpunkt der Erkrankung auf. Die bei der toxisehen Diphtherie nicht selten im späteren Verlaufe sich einstellende Abnahme der Höhe von QRS bis zum Bilde der ausgesprochenen Niederspannung, hat bei der Diph- therie nicht die gleiche Bedeutung wie bei den arteriosklerotisehen Herzmuskelschäden. Noch etwas weiteres ist wichtig, soll die Zukunft eines T)iphtheriekranken beurteilt werden. Es kommt nämlich nach unseren Untersuchungen, häufiger als bisher angenommen, bei eLier schwe- ren Diphtherie zu einer L'eektheilung am Herzen. Auch wenn es sich dabei um ,,unturschwellige Herzmusl. elschäden" handelt, sind sie sicher für die J{eaktivjtät des Herzmuskels und damit für die Beurteilung der Konst:tution eines Kranken nicht ohne Bedeu- tung. Das gleiche gilt auch für die oft nur bei systematischen elek trokardiographischen Untersuchungen auffindbaren Schädiguiigen des Herzrnuskels im Verlaufe der meisten anderen Infektionsh rank heiten1. Die mit Blutdruckerhöhung und Herzhypertrophie einhergehende Erkrankung des arteriellen Systems läßt häufig im Ekg einen charal teristischen Ablauf erkennen, auch wenn Blutdruckwerte und Herzmuskelleistung unverändert erscheinen. Die Frage nach der Entstehung der bel annten Form der Mittelstrecke und Endzacke in der 1. Ableitung: ST verläuft unterhalb der Nullinie, ist konvex nach oben gekrümmt und geht in ein wechselsinniges T über, ist noch nicht geklärt. iian kann, die Beobachtungen zusammenfassend, vielleicht lolgendes sagen: Die Hypertrophie der linken Kammer an sich scheint die Veränderung nicht hervorzurufen, wie K o r t h ursprünglich annahm. Man findet nicht selten Kranke mit einer Linishypurtrophie, die ein normales Ekg aufweisen. Umgekehrt muß aber betont werden, daß der beschriebene elektrckardiographische Befund, besonders wenn er längere Zeit unverändert bleibt, fast immer auf eine Hypertrophie der linken Kammer hinweist. Offensichtlich muß daher zur Hypertrophie noch etwas weiteres hinzutreten, daß das typische Ekg. entsteht. Die Annahme einer chronischen Anoxämie des Herzmuskels, womit die Veränderung meist erklärt wird, kann nicht alle Beobachtungen befriedigend erklären, insbesondere dann nicht, wenn das typische Ekg viele Jahre lang und ohne daß der Kranke auch nur einmal eine Einschränkung seiner Herzleistung aufgewiesen hätte, gefunden wird. Tritt diese Form einer veränderten STStrecke jedoch auch in der zweiten Ableitung auf, so ist der Befund als prognostisch ungünstig zu bewerten. Er zeigt immer eine Progredienz des Leidens an und hängt wahrscheinlich mit einer Verschlechterung der Herzdurchblutung zusammen. Das gleiche gilt für eine zunehmende Verbreiterung von QRS. Wird bei dieser Erkrankung weiterhin die P-Zacke breiter als 0,1, so kann daraus geschlossen werden, daß jetzt der linke Vemitrikel nicht mehr in der Lage ist, alles ihm von rechts her angebotene Blut aufzunehmen und auszuwerf en. Man kann von einer Mitralisation des Hypertonieherzens sprechen. Wenn sich diese Veränderungen im Ekg rasch hintereinander entwickeln, so darf allein daraus ohne Bedenken auf eine bösartige Verlaufsform der arteriellen Grundkrankheit geschlossen werden. Zur Frage der diphtherischen Herzmuskelerkrankung vergleiche S p a ng: Arch. Kreisl.forsch. 12 (1943): 343 und 13 (1943), 1. 1 Ñummer25/28 Die Ausbildung der breiten P-Zacke bei einem Mitralvitium zeigt in ähnlicher Weise an, daß sich eine Erweiterung der Vorhöie eimigestellt hat. Aus der Geschwindig cit der Entwicklung eines P-mitrale und des Vorhofflimmerns nach einer Endokarditis der Mitralkiappe sind wertvolle Schlüsse für den Verlauf des Herzklappeniehlers und damit für den Zustand des Herzmuskels möglich. Für die Beurteilung der A o r t e n f e h 1 e r kommt dem Verlauf der ST-Strecke die gröllere Bedeutung zu. Es gelten ähnliche Gesichtpunkte wie bei den mit Herzhypertrophie einhergehenden arteriellen Ericrarikungen. Klinische Beobachtungen und katamnestische Untersuchungen an Kraliken mit Herzmuskehintakt ließen clic prognostische Verwertbareit des Ekg besonders deutlich erkennen. Ungünstig zu beurteilen sinn alle 1ranhen, die eine \Terbreiterung ouer Atypie der QJIS-Gruppe aufweisen. Man mull annehmen, daß die Veränueruhlgemm 1 oIgo augedchnter Inrarhte sind, die auf das Septum übergreifen. 1' iii die M- oder W-iörmnige Lmwandlu1ig der QRS - Gruppe, auch wenn sie nicht verbreitert Ist, gilt dasselbe. Eine Auiiahme bildet nach uiisereii Beokachtungen der sogenannte 1)ishrepanztyp: niedriges QRS 1, breite, plumpe und tiefe S-Zacke ill Abluitu. g und , Rriythrnusstöruimgn sind ebenfalls ungünstg zu bewrteii. Der Hmnterwanuiiltarht wies bei unseren Unter- suchuigen cine bessere Prognose als der Vorderwandiniarkt auf, viellelcht weil er in der Regel welliger ausgedehnt Ist. Die sogenannten Mitteliiiiarkte, die aus dein Verhalten der präkordialen Ableitungen zu erkennen sind, dürfen ebenfalls günstiger beurteilt weren. Wahrscheinlich können aus der Geschwinuigeit der Rückbi1duig der monophasischen Detormnierung und später des ,,horoiiareii 1" Schlüsse auf die Grölle des Inlarktes und damit für uie Möglichkeit eInes Ausgleichs der Herzmuskelerkrankung gezogen werden. Die Beurteilung eines Iniarktkranken hängt allerciings noch von so vielen Einzelheiten ab, daß hier vor allem gilt: Das Ehg darf nur in Zusammenhang mit dem klinischen Bilde verwertet werden. Findet man bei der elektrokardiographischen Untersuchung eines Kranken eine iritraventrikuläre Letungsstörung, etwa einen Schenheiblock, so hämigt die Bewertung nieses Beiundes ganz von der Pathogenese der Veränuerung ab. Ein Schenuelbiock, der auf dem Bouen einer Diphtherie entstand, zeigt an, daß der Herzmuskel von einer Schädigung getroffen wurde und sie nicht ohne Narbenbikiung überwunaen hat. Ganz anders zu beurteilen ist der gleiche elektrokardiograpnische Befund, wenn er einer Koronarsklerose seine Entstehumig verdankt. Hier Ist er Zeichen einer in der Regel fortschreitenuen Herzmuskelerkrankung. Die verschiedenen 1'orrnen der Leitungsstörungen zeigen hinsichtlich der Prognose keine deutlichen Unterschiede. Dies gilt v&r allem für den sogenannten Wilson-Block. Das Volff-Parkinson- W hit e s ch e S y n dro m (kurzes PQ, langsamer Anstieg von R, Verbreiterung von QRS, Senkung von ST) kann so lange nicht sicher beurteilt werden, als seine Pathogenese ungeklärt ist. Nach unseren Eriahrungen dürfen aber Menschen mit diesem Ekg nicht ohne weiteres Gesunden gleichgesetzt werden, wie es nicht selten geschieht. Die eben schon bei der Besprechung der Diphtherie erwähnte Niederspannung muß in der Regel als Ausdruck einer schweren allgemeinen Myokarderkrankung betrachtet werden, besonders dann, wenn gleichzeitig Veränderungen von ST und T beobachtet werden. Bei der Diphtherie darf sie, wie ausgeführt, verhältnismäßig günstig beurteilt werden. Wird sie sonst angetroflen, besonders bei älteren Menschen, so ist sie ein ernstes Zeichen. Ein perikarditischer Erguß und ein unbehandeltes Myxödem müssen allerdings ausgeschlossen werden. Auch die Betrachtung des Ekg beim Vorhofflimmern erlaubt prognostische Schlüsse. Kaum Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. 254 DEUTSCHE MEDIZINISCHE WOCHEÑSCHRIFt 15.Novemler146 255 sichtbare oder schlecht ausgebildete Flimmerwellen sprechen für ein schwer geschiVdigtes Myokard. Gewisse Rückschlüsse auf den Zustand des Myokards und damit für die Beurteilung eines Herzkranken geben auch die Digitalisveränderungen im Ekg. Treten sie besonders früh auf, ist die Senkung von ST auffallend tief, oder ist ST nicht, wie gewöhnlich muldenförmig deformiert, so darf angenommen werden, daß die Droge auf einen schon vorgeschädigten Muskel traf. Derartiges wurde bei der Behandlung Basedowkranker beobachtet (S p a n g und K o r t h). Das Auftreten und der Grad der Digitalisveründerungen im Ekg hängen jedoch in erster Linie von der Zusammenset.zung des verwendeten Präparates und der Menge der verabfolgten wirksamen Substanz ab. Zum Schluß sei noch eine Beobachtung angeführt, die zeigt, wie wichtig es ist, Kranke öfters clektrokardiographisch zu untersuchen. Ein etwa Gøjähriger Mann suchte klinischen Untersuchung wurde der Verdacht auf einen Herzmuskel- infarkt geäußert. Das Ekg sprach durchaus für diese Diagnose. Es konnte ein Vorderwandinfarkt angenommen werden (Abb a). Da der Kranke nicht in der Klinik bleiben wollte, so wurde er mit der Weisung nach Hause geschickt, strengste Bettruhe einzuhalten. Am kommenden Tage erschien er jedoch wieder. Jetzt wies er zu unserem Erstaunen ein ganz normales Ekg auf (Abb. b). Wir nahmen an, daß der Kranke an einer schweren Koronarsklerose, wahrscheinlich mit einer Koronarstenose leide und am Tage zuvor einen Abb. a Abb. b Zustand schwerer Anoxämie des Herzmuskels durchgemacht habe, der aber nicht zu einer irreversiblen Schädigung geführt hat. Nach der Untersuchung ging er wiederum nach Hause. In der folgenden Nacht wurde er tot auf der Toilette gefunden. Man wird annehmen müssen, daß ein Koronarverschluß seinem Leben ein Ende setzte. Wäre nicht gleich am ersten Tage ein Ekg angefertigt worden, so hätten wir wahrscheinlich auf Grund des Ekg vom zweiten Tage den Kranken günstiger beurteilt, als es seinem Zustand entsprach. Heruntergeladen von: Thieme E-Books & E-Journals. Urheberrechtlich geschützt. die Klinik wegen eines heftigen anginösen Anfalles auf. Bei der