1 Herz 1 cium-Kanälen, also einer Erhöhung der Calcium-Ionenleitfähigkeit, und dem damit verbundenen Einstrom von Calcium-Ionen ins Myokard (Erinnerung: Am Ventrikelmyokard verursacht die Aktivierung von schnellen Natrium-Kanälen den Aufstrich, s. Abb. 6, S. 7). Die Repolarisation wird am Sinusknoten und am Arbeitsmyokard durch eine Erhöhung der Kalium-Leitfähigkeit ausgelöst. nute ergibt. Bei einer normalen Herzfrequenz von 60 pro Minute ist daher im Abstand von 5 cm je eine Herzaktion aufgezeichnet, bei 120/ min alle 2,5 cm. 10 mm = 1 mV Merke! –– Im Sinusknoten und in den Zellen des Erregungsleitungssystems löst die spontane diastolische Depolarisation Aktionspotenziale aus. Achtung: Es gibt dort keine schnellen Natrium-Kanäle! –– Im Ventrikelmyokard wird der Aufstrich durch den Einstrom von Natrium-Ionen getragen, im Sinusknoten durch einen Calcium-Ionen-Einstrom. 0,02 s = 20 ms 0,1 s = 100 ms 10 mm = 0,2 s = 200 ms Abb. 8: EKG-Papier und Zeiten medi-learn.de/6-physio6-8­ 1.2.3 Elektrokardiogramm (EKG) Indem man Elektroden an bestimmten Stellen auf die Haut klebt und deren Potenzialschwankungen aufzeichnet, wird das Elektrokardiogramm abgeleitet. Aus den aufgezeichneten Kurven kann man auf pathologische Prozesse am Herzen schließen, indem man sie mit physiologischen EKG-Kurven vergleicht. Grundlage des EKG sind Potenzialunterschiede der Herzmuskelfasern, die sich bis auf die Haut ausbreiten. Unerregte Fasern sind innen negativ (–80 mV) und außen positiv geladen. Bei erregten Fasern ist es umgekehrt (Natrium- und Calcium-Einstrom, innen +10 mV). Daher sind diese oberflächlich negativ geladen. Liegt eine Elektrode nun über einem großen unerregten Bereich und die zweite über erregtem Herzgewebe, so ergibt sich ein positiver Ausschlag (von Minus nach Plus). Das EKG wird auf kariertes Papier aufgezeichnet und die Schreibgeschwindigkeit beträgt im Normalfall 50 mm pro Sekunde (oder 5 cm pro Sekunde), was immerhin 3 Meter pro Mi- 10 Die Höhe der gemessenen Spannung liegt im Bereich von 1 mV. Hier ein Beispiel für ein normales EKG: R 1 mV T P Q <0,1 s S <0,1 s 100–200 ms Abb. 9 a: EKG und Dauer der einzelnen Abschnitte, Ableitung II nach Einthoven medi-learn.de/6-physio6-9a­ Bei der Beschreibung des EKGs unterscheidet man zwischen Wellen, Zacken, Strecken und Intervallen.