Fakultät Architektur, Institut für Städtebau - kmm

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Fakultät Architektur, Institut für Städtebau >> Professur für Siedlungsentwicklung
Die grüne Wende
Problemanalyse
„Die Folgen des Klimawandels auf den Siedlungsraum sind bereits
heute eindeutig zu spüren und werden in Zukunft noch stärker die
Lebensqualität und Gesundheit der Stadtbevölkerung beeinflussen. Die
global relevanten Themen der Überwärmung in Siedlungsbereichen und
der Umgang mit extremen Niederschlagsereignissen stellen die zentralen
Herausforderungen einer klimawandelgerechten Stadtentwicklung dar“
(Wende et al. 2014, S. 1).
Das ausgewählte Projektgebiet befindet sich im nördlichen Bereich des
Dresdner Stadtteils „Pirnaische Vorstadt“ in unmittelbarer Nähe zur
Elbe. Folglich liegt zum jetzigen Zeitpunkt ein Teil des Projektgebiets im
festgesetzen, rechtskräftigen Überschwemmungsgebiet. Demnach stellt
die Problematik der Hochwassergefahr eine der, für das Projektgebiet
spezifischen, Problemstellungen dar.
Abb 3: Vorentwurf zur Pirnaischen Vorstadt M 1:2000, genordet
Quelle: Eigene Darstellung
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Bebauungsplan
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Der nördliche Bereich des Projektgebiets schafft ausreichend städtischen
Wohnraum und wird sowohl im Westen als auch im Norden von einer
alleeartigen Baumbepflanzung gesaumt, welche in Symbiose mit den
angrenzenden Elbauen für eine hinreichende Abkühlung sorgt. Für
den südlichen Bereich ist eine Mischgebietsnutzung vorgesehen. In
diesem Zusammenhang spielt insbesondere die Versorgung der älteren
Bevölkerung vor Ort eine besondere Rolle. Daher werden Möglichkeiten
geboten, um diese klimasensitive Bevölkerungsgruppe ihren Ansprüchen
entsprechend unterzubringen und gleichzeitig medizinisch zu versorgen.
Darüber hinaus sorgen eine Parkfläche, sowie ein öffentlicher Spielplatz
für eine ausreichende klimawirksame Grünausstattung im Quartier.
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Abb 1: Straßenverkehrslärm im Projektgebiet
Quelle: Landeshauptstadt Dresden, stadtplan.dresden.de
Als weitere Problemstellung konnte eine massive Verkehrsbelastung
festgestellt werden. Insbesondere die Randbereiche des Stadtteils sind
in diesem Zusammenhang als problematische Areale zu betrachten. Die
Folgen der Verkehrsbelastung auf diesen Strecken sind vor Allem Lärmund Schadstoffemissionen in die umliegenden Bereiche, die wiederum
die Gesundheit der Stadtbevölkerung sowie das Stadtklima negativ
beeinflussen. Im Projektgebiet leben überproportional viele ältere
Menschen, die über 75 Jahre alt sind (siehe Abb 2). Diese Alterskohorte
stellt zusammen mit Kleinkindern eine besonders klimasensitive
Bevölkerungsgruppe dar. Folglich sollten deren besondere Ansprüche
bei der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung berücksichtigt werden.
Abb 4: Bebauungsplan zur Pirnaischen Vorstadt, M1:1000
Quelle: Eigene Darstellung
Abb 2: Verteilung von Kleinkindern und älteren Menschen im Zentrum Dresdens
Quelle: WENDE et al. 2014, S. 12
Professur für Siedlungsentwicklung
Bürozentrum
Zellescher Weg 17
01069 Dresden
Diese Grünflächen können, im Falle eines Extremhochwasserereignisses,
für weiteren notwendigen Retentionsraum sorgen. Die Magistrale des
Viertels wird als verkehrsberuhigter Bereich festgesetzt. Zur akustischen
Abgrenzung zu den nächstgelegenen Hauptverkehrsflächen des
Quartiers werden die Gebäudehöhen im Randbereich des Allgemeinen
Wohngebiets erhöht. Weitere klimawirksame Festsetzungen sind im
textlichen Teil des Bebauungsplans ausgewiesen. Hierzu gehören z.
B. Dach- und Fassadenbegrünung, Dachüberstände und Markisen,
spezifische Bepflanzung und helle Fassadenanstriche.
Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Wolfgang Wende
Inhalt: Georg Mai | Susann Prasse | Kay-Michael Müller
Gestaltung: Georg Mai | Susann Prasse | Kay-Michael Müller
Juli 2015
www.tu-dresden.de
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