Pressemitteilung vom 14.02.2013

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Zentralinstitut für Seelische Gesundheit ∙ J 5 ∙ 68159 Mannheim
Pressemitteilung
vom 14.02.2013
Referat Kommunikation und Medien
Leitung:
Sigrid Wolff, Dipl.-Psychologin
Telefon: 06 21 17 03-1301, -1302, -1303
Telefax: 06 21 17 03-1305
E-Mail: [email protected]
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Internet: www.zi-mannheim.de
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI): Borderline-Persönlichkeitsstörung - Klinische Forschergruppe
arbeitet an der Entwicklung neuer Therapien
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine häufige und schwerwiegende psychische Störung, die
unbehandelt oft einen chronischen und schweren Verlauf nimmt. Die Betroffenen leiden unter starken
Gefühlsschwankungen und haben große Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu kontrollieren, was auch zu
Selbstverletzungen führen kann. Wissenschaftler des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit und des
Universitätsklinikums Heidelberg erforschen jetzt gemeinsam neue Therapieansätze.
Wie nehmen die Betroffenen Gefühle anderer Personen wahr? Wie bewältigen sie ihre eigenen Emotionen?
Die Klinische Forschergruppe 256 (KFO 256) am ZI und am Universitätsklinikum Heidelberg hat das Ziel, die
Mechanismen der gestörten Emotionsregulation aufzuklären, mit einem besonderen Fokus auf Störungen der
sozialen Interaktion bei Menschen mit Borderline-Störung. Die KFO 256 unter der Leitung von Professor Dr.
Christian Schmahl (Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin am ZI) bringt verschiedene
Fachkompetenzen ihrer Mitglieder zusammen: Klinische Fachkompetenz für die BorderlinePersönlichkeitsstörung bei Erwachsenen und Jugendlichen sowie die Fachkompetenz in Neuropsychologie,
Bildgebung, Genetik und Tierforschung. Gefördert wird sie seit 2012 von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft für einen Zeitraum von drei Jahren.
Eine Besonderheit der Klinischen Forschergruppe ist die Anwendung moderner experimenteller Ansätze zur
Verbesserung des Krankheits-Verständnisses und der Therapie. So lernen beispielsweise Betroffene ihre
Gefühle zu regulieren, indem ihnen die Aktivität ihrer gefühlsverarbeitenden Zentren im
Magnetresonanztomographen (MRT) direkt zurückgemeldet wird (sogenanntes Neurofeedback). In einem
anderen Projekt werden zwei Personen gleichzeitig in zwei MRTs untersucht und können währenddessen
miteinander kommunizieren und Aufgaben bearbeiten. Die MRTs sind miteinander verbundenen, was eine
gleichzeitige Erfassung der neuronalen Aktivität der Probanden ermöglicht. Diese Methode wird Hyperscanning
genannt und ist zurzeit in Europa außer am ZI nur an wenigen psychiatrischen Forschungsinstitutionen möglich.
Ein weiteres Projekt untersucht zwischenmenschliches Verhalten beim Zusammentreffen mit anderen
Menschen in einem virtuellen Raum. Für diese Studie zur Virtuellen Realität wurde speziell ein virtueller
Konferenzraum entwickelt.
An der Studie teilnehmen können Frauen und Männer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Alter
von 18 bis 40 Jahren mit einer aktuellen oder zurückliegenden Borderline-Persönlichkeitsstörung sowie Frauen
im Alter von
15 bis 17 Jahren mit einer aktuellen Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.kfo256.de
Ansprechpartner: Lydia Robnik (Koordinatorin Klinische Forschergruppe 256) und Marija Gligorijevic
(Studienassistentin Klinische Forschergruppe 256), E-Mail: [email protected], Telefonnummer:
0621 1703-4464.
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