Tag der Artenvielfalt Biodiversität Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Der GEO-Tag der Artenvielfalt findet jährlich im Juni statt. In diesem Jahr ist das Thema. „Wiesen und Weiden“. Im ganzen Bundesgebiet beteiligen sich Einzelpersonen, Organisationen und Institutionen mit den verschiedensten Aktionen. Die Botanischen Gärten der Universität Bonn kultivieren auf rund 12 Hektar Fläche ca. 12 000 Pflanzen-Arten - also etwa dreimal so viel wie in der gesamten Bundesrepublik von den Alpen bis zum Wattenmeer! Lernen Sie an sechs Stationen in den Gärten Erstaunliches über „Biodiversität“. Bitte suchen Sie die markierten Quadrate in beiden Botanischen Gärten auf und schätzen Sie jeweils die Artenzahlen. Auf den begleitenden Informationstafeln können Sie wichtige Hinweise finden. 1) Gepflegter Teppich-Rasen im Eingangsbereich 2) Trockenrasen in der Biotopanlage 3) Schaukasten im Sukkulentenhaus 4) Epiphytenstamm im Victoriahaus 5) Leinacker im Nutzpflanzengarten 6) Intensiv, produktiver Getreideacker im Nutzpflanzengarten Die jeweiligen Bereiche in den Gärten sind markiert. Auf der Karte (an der Kasse erhältlich) finden Sie die "Artenvielfaltstationen". Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Tag der Artenvielfalt Programm Herzlich Willkommen in den Botanischen Gärten der Universität Bonn. Wir freuen uns, dass Sie an dem Gartenrundgang zum Tag der Artenvielfalt teilnehmen. Es erwartet Sie: Im Eingangsbereich finden Sie auf Postern Informationen über Artenvielfalt. Besuchen Sie sechs ausgewählte Stellen in den Gärten und schätzen Sie Artenzahlen. Im Nutzpflanzengarten zeigt ein Schaubeet die Vielfalt einer Nutzpflanze, wir haben das Gemüse des Jahres 2007, den "Salat" als Beispiel ausgewählt. Kostenlose Führungen um 14 Uhr und 16 Uhr. Treffpunkt vor den Gewächshäusern Schlossgarten. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben im Tag der Artenvielfalt Schmetterlinge in den Botanischen Gärten Langjährigen Gartenbesuchern ist schon längst aufgefallen, dass die Vielfalt der Tagfalter in den Gärten stark zurückgegangen ist. In den 1950er Jahren waren noch Dutzende an Tagfaltern zu finden und Gartenbesucher konnten an schönen Sommertagen Schmetterlinge wie z.B. Tagpfauenauge, Admiral und Schwalbenschwanz beobachten. Erleben Sie selbst während der Woche der Botanischen Gärten "Global Change". Heute finden sich nämlich höchstens noch Kohlweißlinge. Der BUND e.V. hat ein Projekt ins Leben gerufen, in dem der Rückgang unserer Tagfalter sichtbar gemacht werden soll. Broschüre, Informationen, werden Ihnen wie im eine kostenlose Eingangsbereich angeboten. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Tag der Artenvielfalt Gefährdete Arten Pflanzen und Tiere sind in unserer Umgebung starken Einflüssen ausgesetzt. So ist es praktisch in Deutschland, von ganz wenigen Gebieten einmal abgesehen, unmöglich, noch von „unberührter“ Natur zu sprechen. Dies hat zur Folge, dass Pflanzen und Tieren der entsprechende Lebensraum fehlt oder dieser sehr stark eingeschränkt ist. Dadurch werden sie seltener und sind in ihrem Fortbestand gefährdet. Um diese Gefährdung sichtbar zu machen, werden diese Arten in so genannte „Roten Listen“ aufgenommen und ihnen eine Gefährdungskategorie zugewiesen. In der Biotopanlage haben wir alle Rote-Liste-Arten mit einem zusätzlichen roten Schild versehen. Zählen Sie vergleichsweise diese Schilder im Halbtrockenrasen und im Moor. Sie werden sehen, dass im Moor prozentual mehr bedrohte Arten zu finden sind, was nicht verwundert, da dieser Lebensraum insgesamt in Deutschland stark gefährdet ist. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Tag der Artenvielfalt Was ist Artenvielfalt -- Leben ist Vielfalt Artenvielfalt ist neben der Vielfalt der Ökosysteme ein wichtiger Baustein der Biologischen Vielfalt oder kurz "Biodiversität". Rund 1,75 Millionen Tier- und Pflanzenarten wurden bisher wissenschaftlich beschrieben. Verschiedene Hochrechnungen zeigen aber, dass insgesamt vermutlich zwischen 5 und 30 Millionen Arten von Lebewesen auf unserem Planeten leben – etwa 90% der globalen Artenvielfalt ist also noch unentdeckt. Die etwa 300.000 Arten von Landpflanzen sind dagegen relativ gut bekannt; vermutlich zu etwa 80 Prozent. Wir wissen bis heute nicht, wie viele Arten von Lebewesen auf unserem Planeten leben; somit können wir auch nicht sagen, wie viele pro Jahr aussterben. Etwa ein 1/3 aller Amphibien, fast ein 1/5 der Säugetiere oder ¼ der Nadelbäume weltweit sind von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als gefährdet eingestuft. Biologische Vielfalt wird heute durch vielfältige Einflüsse verändert und bedroht. Die wichtigsten Faktoren sind hier Zerstörung von Lebensräumen, Übernutzung (z.B. Jagd, Fischerei), eingeschleppte Arten, Umweltverschmutzung und Überdüngung sowie zunehmend der globale Klimawandel. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Tag der Artenvielfalt Artenvielfalt im globalen Zusammenhang Biologische Vielfalt - Biodiversität – ist ungleichmäßig über die Erdoberfläche verteilt. Auch die Verfügbarkeit von Wasser, die Saisonalität des Klimas, oder generell die Vielfältigkeit der Umweltbedingungen (Geodiversität) beeinflussen die Verteilung Biologischer Vielfalt. Zentren hoher Artenvielfalt finden sich vor allem in den feuchten Tropen und Subtropen – dort vor allem in den landschaftlich reich gegliederten Gebirgen. Im Nees Institut der Bonner Universität wird die Verteilung der Artenvielfalt untersucht. Weitere Informationen finden Sie unter www.nees.uni-bonn.de. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben Tag der Artenvielfalt Ungleiche Verteilung der Artenvielfalt Die Pflanzenarten sind sehr ungleich verteilt. An einem Beispiel wird dies veranschaulicht: Die Wälder Sibiriens sind sehr artenarm, auf einem Hektar finden sich dort nur ca. 10 Arten, darunter eine oder zwei Baumarten. In einem ecuadorianischen Tiefland-Regenwald hingegen kommen ca. 1.000 Arten pro Hektar vor, darunter bis zu ca. 450 Baumarten. . Taiga Sibiriens Ecuadorianischer TieflandRegenwald Auch innerhalb der Wälder ist die Vielfalt nicht gleich. In tropischen Regenwäldern finden sich am Boden wegen des Lichtmangels nur wenige Arten, an Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) auf den Urwaldriesen hingegen eine atemberaubende Vielfalt. Auf diesem Epiphytenstamm haben wir 33 verschiedene Orchideen, Farne, Kakteen und andere Arten gepflanzt. Biodiversität -- Pflanzenvielfalt erforschen – erhalten - erleben