nachhaltig Bauen

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Das Fachjournal
1 | 2012
N A C H H A LT I G
BAUEN
Zentralschweiz
Baugenossenschaft mit Vorbildfunktion
Minergie-A – Das Plusenergiehaus wird Wirklichkeit
Alles Wissenswerte über die Komfortlüftung
Photovoltaik – Herausforderung und Chancen
Ein Produkt der Gerber Media, Zürich
Ihrer Gesundheit zuliebe.
Das Klimaschutzfenster der Zukunft
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Fenster und Türen
CH-9450 Altstätten
Telefon +41 71 757 36 28
Inhalt
Fachbeiträge
Titelbild:
Minergie-ECO
Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern
Impressum
Herausgeber
Gerber Media
Rütihofstrasse 9, 8049 Zürich
Telefon 044 341 16 41
www.gerbermedia.ch
26
Photovoltaik und solare Architektur –
Interview mit Dr. Patrick Hofer Noser
Meyer Burger Technology AG Thun
36
Gebäude energetisch richtig erneuern – Jules Pikali
Energieberatungszentrale der Zentralschweizer Kantone
40
Mehrgeschossiger Holzbau –
Interview mit Max Renggli, Renggli AG Sursee
47
Komfortlüftung – Prof. Urs-Peter Menti / Beat Frei
Hochschule Luzern, Technik & Architektur
Grafik / Layout / Druck
EFFINGERHOF AG
Storchengasse 15, 5200 Brugg
www.effingerhof.ch
Redaktion
Gerber Media
Anita Bucher, Carmen Eschrich, Bruno Gerber
www.gerbermedia.ch
Objektvorstellungen
7
Minergie-ECO Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern
14
Minergie-ECO EFH Familie Rüegg Emmenbrücke
Gastautoren:
Regierungsrat Robert Küng
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor
des Kantons Luzern
22
Minergie-A-ECO MFH Kirchrainweg Kriens
32
Minergie Modernisierung Gemeindehaus Hergiswil
bei Willisau
Franz Beyeler
Geschäftsführer MINERGIE
42
Minergie-P MFH Planzer Langnau bei Reiden
52
Minergie-P Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth
60
Minergie-A DEFH Otmar Spescha Schwyz
64
Minergie-P EFH Giswil
66
Minergie-P EFH Familie Amstad Beckenried
70
Minergie Modernisierung EFH Planzer Flüelen
72
Minergie-P Modernisierung MFH Bohlstrasse Zug
Prof. Urs-Peter Menti
Beat Frei
Hochschule Luzern
Technik & Architektur
Jules Pikali
Energiefachstellenkonferenz
der Zentralschweizer Kantone
Fotos
Atelier für Fotografie
René Rötheli
5400 Baden
www.rrphoto.ch
Gedruckt auf FSC Papier (Rohstoff: Frischfasern aus
nachhaltiger Forstwirtschaft), Bleichung: efc
Rechte: Copyrights bei Gerber Media, 8049 Zürich
Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
ausdrücklichen Genehmigung des Verlages
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Rubriken
74
Innovationen
75
Redaktionelle Partner
76
Führende Unternehmen in der Zentralschweiz
1
Fenster für Sie und die Umwelt
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Design
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2
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Editorial
Elan in der Energiepolitik
Das energiepolitische Interesse ist heute auf
allen Ebenen ausserordentlich hoch. Das
langfristige Ziel einer 2000-Watt-Gesellschaft
geniesst eine breite Akzeptanz. Die Begriffe
Energieeffizienz und erneuerbare Energien gehören zum alltäglichen Vokabular. Wir müssen
diese energiepolitische Aufbruchstimmung
und die Bereitschaft für neue und unkonventionelle Wege in der Energiepolitik nutzen, auf
nationaler und regionaler Ebene.
Dem Gebäudebereich kommt bei einer nachhaltigen Nutzung der Ressourcen und Energieträger eine tragende Rolle zu. 40 Prozent des
gesamten Energieverbrauchs fallen bei uns auf
Raumheizungen und Warmwasserproduktion
in Gebäuden. Im Kanton Luzern wird die Energieeffizienz von Haustechnik und Gebäuden
im Rahmen unseres kantonalen Förderprogramms Energie und des nationalen Gebäudeprogramms seit 2007 mit Erfolg unterstützt.
Die bisher Luzerner Investoren gewährten Fördergelder von gut 21 Millionen Franken lösten
Investitionen von rund 110 Millionen Franken
aus. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir noch einen Nachholbedarf im
Bereich der energetischen Gebäudesanierung
haben. Unserem Förderprogramm und unserer Energieberatung messen wir deshalb weiterhin einen hohen Stellenwert bei.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Einen wesentlichen Beitrag zum energiebewussten Wohnen leisten kreative Planerinnen
und Planer sowie innovative Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie haben in den letzten
Jahren Energieeffizienz und attraktives Wohnen meisterlich in Übereinstimmung gebracht.
So zahlt sich letztlich der persönliche Umweltbeitrag noch in niedrigeren Wohnkosten und
höherem Wohnkomfort aus.
Energieeffizienz und konsequenter Einsatz erneuerbarer Energien werden in Zukunft noch
vermehrt zur Steigerung der Wohn- und Lebensqualität beitragen. Dafür sorgen die kontinuierliche Weiterentwicklung der Produkte
und die konstante Forschungstätigkeit unserer
Unternehmen. Wir sind stolz, dass im Kanton
Luzern Firmen tätig sind, die sich im Bereich
des nachhaltigen Bauens als Schrittmacher
profilieren und damit unsere kantonale Energiepolitik massgeblich unterstützen. Sie gewährleisten, dass der Elan zu energieeffizientem Bauen anhält.
Robert Küng, Regierungsrat
Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdirektor
des Kantons Luzern
3
Umwelt und Energie (uwe)
Sanieren und
auf erneuerbare
Energien setzen
Förderprogramm und Energieberatung
des Kantons Luzern
Das Gebäudeprogramm unterstützt
schweizweit die energetische Sanierung
von Gebäuden, und seit dem Jahr 2007
fördert der Kanton Luzern erfolgreich die
erneuerbaren Energien und die Energie­
effizienz im Gebäudebereich. Dieses För­
derprogramm Energie wird 2012 inhalt­
lich unverändert gegenüber letztem Jahr
fortgesetzt.
Der Kanton Luzern fördert den Einsatz von erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz
mit grossem Erfolg. Nachdem der Kantonsrat
am 19. März 2012 den überarbeiteten Voranschlag des Kantons Luzern genehmigt hat,
läuft das Förderprogramm Energie inhaltlich
unverändert weiter.
Die Förderpalette umfasst 2012 die folgenden
Gegenstände:
_ thermische Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung
_ Holzfeuerungen (auch Kesselersatz bei bestehenden Feuerungen)
_ Anschluss (eines bestehenden Gebäudes) an
einen Wärmeverbund
_ Erdsonden-Wärmepumpen bis 40 kW
_ Ersatz einer Elektrospeicherheizung.
Kurz: Es lohnt sich im Kanton Luzern, in erneuerbare Energien zu investieren!
Gebäudeerneuerungen ganzheitlich
angehen
Im Bereich der Gebäudeerneuerung fördert
der Kanton Luzern Erneuerungen, welche
das gesamte Gebäude umfassen (im Gegensatz zum Ersatz von einzelnen Bauteilen). Es
gibt Beiträge für Gebäudeerneuerungen nach
Minergie, Minergie-P und Minergie-ECO, zudem für Neubauten nach Minergie-ECO.
Wer sein Haus erneuert und einen Förderbeitrag beantragen will, wende sich grundsätzlich an das Gebäudeprogramm. Das in der
ganzen Schweiz gültige Programm wird getragen von Bund und Kantonen, gefördert wird
die energetische Gebäudeerneuerung (www.
dasgebaeudeprogramm.ch). Wer in erneuerbare Energien investieren will, wende sich an
die Energieberatung Kanton Luzern.
4
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Kanton Luzern
Wichtig ist bei allen Förderprogrammen: Gesuche müssen vor Baubeginn eingereicht
werden. Eine nachträgliche Unterstützung von
bereits ausgeführten Massnahmen ist ausgeschlossen.
Energieberatung Kanton Luzern
Haben Sie Fragen zum Thema Energie? Der Kanton Luzern unterstützt Sie mit seiner neutralen Energieberatung.
Weitere Informationen
Alle Informationen zum Gebäudeprogramm
finden Sie auf www.dasgebaeudeprogramm.ch.
Die Hotline für Interessierte aus dem Kanton
Luzern ist erreichbar unter Tel. 041 500 24 22
oder per Mail an [email protected].
Die Fördersätze und -bedingungen des kantonalen Förderprogramms Energie finden Sie
auf www.energie.lu.ch. Dort können auch die
Gesuchsformulare heruntergeladen werden.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Energieberatung Kanton Luzern (Kontakt siehe
Kasten).
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Es stehen folgende Angebote zur Verfügung:
A Beratung per Telefon, Mail oder beim Besuch der Energieberatung (kostenlos)
B Telefonische Beratung durch eine Fachperson bei komplexeren
Fragen (kostenlos)
C Beratung vor Ort mit Gebäudebesichtigung
(Kostenbeteiligung: 200 Franken)
D Energiecoaching: Begleitung durch eine Fachperson bei einer umfassenden Gebäudeerneuerung
(Kostenbeteiligung: 400 Franken)
E Erstellung eines Gebäudeenergieausweises (GEAK) für ein Wohnhaus (max. 250 m2 Energiebezugsfläche), kombiniert mit Angebot
C (Kostenbeteiligung: 400 Franken)
F Erstellung eines GEAK für ein Mehrfamilienhaus (mehr als 250 m2
Energiebezugsfläche), kombiniert mit Angebot C
(Kostenbeteiligung: 550 Franken)
Kontakt:
Telefon:
E-Mail:
Internet:
041 412 32 32
[email protected]
www.energie.lu.ch
5
Umwelt und Energie (uwe)
Kanton Luzern
Minergie
im Kanton Luzern
Als Standard für Mietwohnungen
(noch) umstritten
Natalie Kamber, Umwelt und Energie Kanton Luzern
Jährlich werden im Kanton Luzern rund
2300 neue Wohnungen gebaut, davon
sind etwa 450 Einfamilienhäuser. Mit dem
Minergie­Label werden 10 bis 15 Prozent
aller Neubauten im Kanton Luzern zertifi­
ziert. Verglichen mit dem Kanton Zürich ist
das wenig, zu beachten ist aber, dass die
Unterschiede zwischen Stadt und Land
gross sind.
Der «Minergie-Boom» ist in aller Munde. Dabei
sind die regionalen Unterschiede innerhalb der
Schweiz beträchtlich. Während sich Minergie
in Städten wie Zürich und Winterthur bei Neubauten beinahe zum Standard entwickelt hat
(mit einem Anteil von rund 50 Prozent), gibt es
immer noch Gemeinden, in denen kein einziges Minergie-Gebäude steht – gerade auch im
ländlich geprägten Kanton Luzern.
Die gesetzlich verankerten Bauvorschriften
kommen dem Label Minergie heute schon sehr
nahe. Als freiwilliges Label hat Minergie jedoch
die Funktion voranzugehen. In einigen Jahren
wird auch in der Schweiz das Nullenergiehaus
zur gesetzlichen Vorgabe. Minergie hat dies
bereits umgesetzt und bietet mit dem Label
Minergie-A schon heute das Haus der Zukunft.
Die Komfortlüftung als Streitpunkt
Minergie ist für Wohneigentum im urbanen
Raum ein beliebter Standard. Als Standard für
Mietwohnungen ist Minergie jedoch (noch) umstritten, insbesondere bei der Frage der Komfortlüftung. Im Kanton Luzern gibt es aber mit
der Allgemeinen Baugenossenschaft Luzern
(ABL) einen Akteur, der trotz anfänglicher Bedenken bei der Sanierung auf die Karte Minergie setzt. Die Entscheidung für oder gegen eine
Komfortlüftung ist eine Entscheidung, mit der
man bis zur nächsten Generalsanierung, also
für 30 bis 40 Jahre, den Energie- bzw. Komfortstandard fixiert. Was die Akzeptanz anbelangt,
so steht die Komfortlüftung heute dort, wo
vor 50 Jahren die Zentralheizung stand. Auch
die Zentralheizung hat sich erst mit der Zeit
durchgesetzt (in diesem Fall gegen Einzelöfen
in jedem Raum).
Minergie bedeutet mehr Wohnkomfort bei weniger Energieverbrauch. Mehrkosten, die beim
Bau eines Minergie-Gebäudes entstehen können, sind innert kurzer Zeit amortisiert, und
dank der kontrollierten Lüftung profitieren
die Bewohner von einem hohen Komfort. Das
und die geringere Abhängigkeit von steigenden
Energiepreisen müsste eigentlich auch diejenigen überzeugen, welche die Absicht haben, ein
Einfamilienhaus auf dem Land zu bauen – sei
es im Kanton Luzern oder anderswo.
�
abl allgemeine baugenossenschaft luzern
Claridenstrasse 1
6000 Luzern 4
www.abl.ch
6
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern
Minergie-ECO
Gute Aussichten
für Familien
Von Anita Bucher
Auf der Gütschhöhe ist der Himmel ein
bisschen näher, die Aussicht ist phantas­
tisch und es bleibt Raum zum Spielen und
Träumen. Nachhaltigkeit war bei diesem
Bau oberstes Ziel. Und dies gilt in jeder
Hinsicht. So werden etwa gezielt Familien
mit Kindern angesprochen.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Kinderreiche Familien haben es schon schwer
genug. So ist der Kindersegen oft gleichzeitig
auch ein Handicap, etwa dann, wenn es darum geht, eine tolle Familienwohnung mit viel
Platz zu einem kleinen Budget zu bekommen.
Aber halt! Das ist nicht überall so. Hier, auf der
Gütschöhe lohnt es sich mal wirklich Kinder
zu haben. Ganze 200 Franken Rückerstattung
pro Kind gibt es auf den monatlichen Mietzins
in der Überbauung Gütschhöhe. Die GEFA,
7
Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern
Wohnbaugenossenschaft vermietet den neuen
Wohnraum ganz gezielt nach sozialen Kriterien. Ihr Ziel ist es günstigen Wohnraum für sozial Schwächere zur Verfügung zu stellen. Bereits vor dem Neubau stand eine alte Siedlung
der Wohnbaugenossenschaft auf der Gütschhöhe. Diese stammte noch aus der Gründerzeit
der GEFA in den 40er-Jahren. Trotz grossen
Bedauerns seitens der bisherigen Bewohner:
Eine Sanierung lohnte sich nicht mehr und so
wurde mittels eines Architekturwettbewerbes
eine neue nachhaltige Lösung gesucht.
8
Chateau Gütsch versus Neubau
Das Resultat, ein Projekt der Luzerner Architekten MMJS Martin und Monika Jauch Stolz
aus Luzern überzeugt mit einem langgezogenen, aber keinesfalls schwer wirkenden Bau.
Wie ein Vorhang entfaltet sich das Gebäude
hinter dem weissen Schlösschen des Hotels
«Chateau Gütsch». Der moderne zurückhaltende Bau konkurriert dabei in keiner Weise
mit dem historischen Hotel, im Gegenteil. Gerade durch ihre Gegensätzlichkeit überzeugen
beide Bauten mit Einzigartigkeit.
Die neue Siedlung nimmt das Hügelprofil des
gewachsenen Terrains wieder auf. Insgesamt
56 Wohnungen stehen im Neubau zur Verfügung. Jede Wohnung hat sowohl Anteil an der
Sonnenseite zum Wald als auch zur Aussichtsseite gegen die Stadt. Dazu kommt eine eigene, etwa zimmergrosse Loggia, die auch als
Eingangshof dient.
Das Dach des Hauses gibt ein Stück verlorener
Vergangenheit zurück: Es gibt gemeinsame
Dachterrassen mit je einem gedeckten Sitzplatz pro Treppenhaus, das von der spektakulären Lage über der Stadt profitiert und einen
Zusatznutzen erzeugt. Jeder Mieter wird so
zum Attikabewohner, da die Bauherrschaft als
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-ECO
soziale Wohnbaugenossenschaft bewusst auf
die Erstellung von Attikawohnungen und somit
auf eine erhöhte Rendite verzichtet hat.
Die GEFA Wohnbaugenossenschaft stellt sich vor:
Die GEFA Wohnbaugenossenschaft (früher: GEFA Genossenschaft für
Arbeiterwohnungen) ist eine liberale gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft. Sie bezweckt die Förderung des sozialen Wohnungsbaus
durch Erstellung, den Unterhalt und den Erwerb von günstigen Wohnungen und durch die Vermietung solcher Wohnungen nach sozialen Kriterien. Sie verfügt in Luzern und Kriens im Moment über 159
Wohnungen in 22 Liegenschaften. Weitere 56 Wohnungen sind auf
der Gütschhöhe im Bau und sind im Mai 2012 bezugsbereit. Die Genossenschaft wurde im Jahre 1946 gegründet. Sie war in den letzten
Jahren sehr aktiv und hat nebst dem systematischen Sanierungsprogramm seit 2002 drei Mehrfamilienhäuser als Ersatzneubauten
realisiert.
Die GEFA ist keine Mietergenossenschaft; d. h. es wird die Politik
verfolgt, dass weder Mieter noch Handwerker als Genossenschafter
aufgenommen werden. Sie wird von einem ehrenamtlichen, siebenköpfigen Vorstand unter dem Vorsitz von Markus Odermatt, Luzern,
geführt. Insgesamt sind 120 Personen Genossenschafter der GEFA.
Mehr zur GEFA und zum Neubau Gütschhöhe unter: www.gefa.ch.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Ökologie und Nachhaltigkeit
Das Gebäude ist im MINERGIE-ECO.Standard
erstellt. Geheizt wird mittels Erdsonden, für
die Warmwasseraufbereitung stehen Wärmepumpen zur Verfügung. Für die Umgebung
wurden ausschliesslich einheimische Sträucher und Waldreben verwendet, die den Charakter und die Stimmung des Waldsaumes und
der Waldlichtung unterstreichen, denn direkt
hinter dem Gebäude beginnt der Gütschwald.
Auch die Fassade ist auf die Einbettung in die
Umgebung abgestimmt. So wurde dafür eine
Vertikalschalung mit bereits natürlich vorbewittertem Fichtenholz gewählt.
Rund um das Gebäude stehen verschiedene
chaussierte Spiel- und Begegnungszonen zur
Verfügung. Für die Autos gibt es eine Tiefgarage mit genügend Parkplätzen.
Träumen von der Gütschbahn
Alles ist drauf ausgelegt, dass sich die Bewohner hier oben wohl fühlen. Eigentlich gibt es
nur eines, was den Bewohnern zum Glück noch
9
Wohnüberbauung Gütschhöhe Luzern
Bauherrschaft
GEFA Wohnbaugenossenschaft
c/o Birrer Immobilien
Treuhand AG
Hirschengraben 7
6003 Luzern
Tel. 041 226 31 31
www.gefa.ch
Architekt
MMJS JAUCH-STOLZ
ARCHITEKTEN AG
Inselquai 10
6005 Luzern
Tel. 041 368 44 88
www.jauch-stolz.ch
fehlen würde. Es ist die Güschbahn. Diese kleine historische Standseilbahn aus dem 19. Jahrhundert, die über 100 Jahre lang die Stadt Luzern mit dem rund 500 Meter höher gelegenen
Gütsch verbunden hatte. 2007 gelangte sie in
den Besitz russischer Investoren, die den Betrieb im 2008 bis auf weiteres einstellten. Ob die
Gütschbahn jemals wieder fahren wird, ist nicht
bekannt. Auf der Gütschhöhe darf man aber
ein bisschen hoffen und davon träumen wie es
denn wäre zu Fuss in der Stadt unten zum Einkaufen zu gehen und flugs mit dem «eigenen»
Bähnli hochzufahren, fast bis zur Haustüre. �
Bauökonomie/
Baumanagement
Schärli Architekten AG
Fluhmattweg 6
6000 Luzern 6
Tel. 041 417 17 77
www.schaerli-ag.ch
Bauingenieur
Gmeiner AG
Schlösslirain 3
6006 Luzern
Tel. 041 375 70 20
www.gmeiner.ch
HLKS­/Elektroingenieur
Ingtegral AG
Lidostrasse 5
6006 Luzern
Tel. 041 375 03 20
H A U S T E C H N I K
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6014 Luzern, Postfach 343, Tel. 041 259 50 00
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Sanitär
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Bauspenglerei
Service / TGM
Schulungszentrum
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-ECO
6005 Luzern
6060 Sarnen
Tel. 041 666 76 86
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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11
ewl energie wasser luzern
Mit ewl wird Ihnen
warm ums Herz
Energieeffiziente Gebäudeheizungen
schonen die Umwelt und bergen ein grosses
Sparpotenzial. Vielfältige Wärmelösungen
von ewl energie wasser luzern sind auf die
Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet und
unterstützen nachhaltiges Bauen.
Für ewl ist das Thema Wärme zentral. Seit
mehr als zehn Jahren dreht sich im Bereich
Wärmetechnik alles um das umweltschonende und energieeffiziente Heizen von Gebäuden:
Mit Wärme-Contracting, Fernwärmeversorgung und solarem Warmwasser. Die Erfahrungen sind vielfältig: Schulen, Alterswohnheime,
Verwaltungen in Stadt und Kanton Luzern,
private Wohnüberbauungen, Industrieanlagen
und Wärmenetze wurden realisiert.
Heizkessel im
neuen Wärmeverbund
in Hitzkirch.
12
Contracting – energieeffizientes Heizen
und Kühlen ohne Risiken
Als Energie-Contractor ermöglicht ewl Heizoder Kühlprojekte ohne finanzielle oder technische Risiken für die Bauherrschaft: ewl
übernimmt die Planung, Finanzierung sowie
den Bau der Anlage und ist für den reibungslosen Betrieb inklusive Fernüberwachung
verantwortlich. Als Kunde bezieht man ganz
bequem die benötigte Wärme oder Kälte. Für
jedes Objekt prüft ewl die optimalste Variante
der Energieerzeugung. Ob mit nachwachsenden Rohstoffen oder in der Umwelt vorhandenen Ressourcen, die Varianten sind vielfältig:
Holzschnitzel- oder Pelletheizungen, Umweltwärme, die mit einer Wärmepumpe die in der
Erde, der Luft, im Grund-, See- und Abwasser
vorhandene Wärme nutzt, Fernwärme, Erdgas,
Solaranlagen oder die Kombination verschiedener Energieformen.
Holzschnitzel­Lösungen von ewl
Holzschnitzelanlagen sind bei ewl derzeit gefragt, zwei energieeffiziente Lösungen sind
aktuell in Sursee und in Luzern in der Umsetzung: Eine Holzschnitzelanlage mit einer Leistung von 800 Kilowatt wird ab Sommer 2012
rund 80 Prozent des Wärmebedarfs der Primarschule Kotten und der Berufsfachschulen
in Sursee abdecken. Für Zeiten mit Spitzenlast
kommt ein zusätzlicher Heizkessel zum Einsatz. Das Holz wird aus der Region bezogen.
Auf die CO2-neutrale Wärme setzt auch die
Stadt Luzern. Ab Herbst 2012 wird der Wärmebedarf für das Betagtenzentrum Eichhof
mit einer Holzschnitzelanlage und mit einer
Erdgasheizung abgedeckt. Für das Warmwasser zum Duschen und Waschen wird eine
Solaranlage mit 150 m2 Kollektoren auf dem
Dach erstellt. Die Massnahmen reduzieren den
fossilen Anteil um bis zu 200 000 Liter Heizöl
oder 535 Tonnen CO2 pro Jahr.
In der Gemeinde Hitzkirch hat ewl zudem 2010
einen Holzschnitzelwärmeverbund realisiert.
Dabei ist mittlerweile ein Wärmenetz von mehr
als 1000 Metern entstanden, das auch noch weiter ausgebaut wird. Der Wärmeverbund spart
im Endausbau 385 000 Liter Heizöl pro Jahr ein.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Publireportage
oben: Die neue Solaranlage auf dem
Betagtenzentrum Eichhof wird ab Sommer
2012 für warmes Wasser sorgen.
Mitte: Hier entsteht die umweltfreundliche
Wärme mittels Holzschnitzel.
unten: Dampf-Contracting von ewl bei
Emmi Frischprodukte AG, Emmen.
Fernwärme erspart 10 Millionen Liter Heizöl
Zwei grosse, wegweisende Wärmeprojekte
sind in Luzern und Umgebung (Ibach, Rontal) in Planung. Die Versorgung einer ganzen
Region mit Fernwärme aus der Verbrennung
von Abfall und der Wärmeproduktion in der
Industrie. Die Abwärme der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) in Luzern Ibach wird 2015
durch eine neue Anlage in Perlen ersetzt. Für
den Standort Ibach plant ewl mit Partnern
eine neue Wärmeversorgung und die Erweiterung des bestehenden Fernwärmenetzes. Die
Wärme der neuen KVA in Perlen soll ebenfalls
ökologisch sinnvoll genutzt werden. Dafür wird
ein neues Fernwärmenetz für eine gesicherte Wärmeversorgung erstellt. Beide Projekte
reduzieren den jährlichen CO2-Ausstoss in der
Region Luzern um rund 26 000 Tonnen und ersetzen rund 10 Millionen Liter Heizöl.
Solares Warmwasser
Sonnenenergie ist gratis, erneuerbar, CO2- und
schadstofffrei und wird daher in Zukunft eine
wichtige Rolle für eine nachhaltige Energiewirtschaft spielen. ewl bietet eine komfortable
Komplettlösung auch für solares Warmwasser
an. Eine Kompakt-Solaranlage, die sich für jedes Haus eignet und mit verschiedenen Heizsystemen kombinierbar ist.
Mit Freude begleiten wir weitere Projekte und
setzen unsere Wärmekompetenz um.
Kontaktieren Sie uns:
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Industriestrasse 6, 6002 Luzern
0800 395 395, [email protected]
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
13
EFH Familie Rüegg Emmenbrücke
Gesund und
gemütlich Wohnen
Von Christof Rüegg, Dipl. Arch FH / MAS in REPM
Lage
Das Gebiet befindet sich an ruhiger Wohnlage, welche das naturnahe mit dem urbanen
Stadtleben des nahegelegenen Zentrums von
Luzern optimal verbindet. Diese Lagemerkmale, verbunden mit der fantastischen Aussicht,
haben uns schon beim ersten Besuch auf der
Parzelle überzeugt an diesem Ort unser Eigenheim zu erstellen.
Zielvorgaben Bauherr
Von Anbeginn an legten wir grossen Wert auf
einen ressourcenschonenden Umgang bei der
Erstellung und dem Betrieb unseres Eigen-
heimes. Daher richteten wir unsere Planung
auf eine hohe Energieeffizienz, verbunden mit
schadstofffreien Baumaterialien und einfacher
Konstruktion aus. Für uns war die Betrachtung
der Energiebilanz über den gesamten Lebenszyklus wichtig. Dieser Denkweise zugrunde
liegen die Grundsätze eines 2000-Watt-tauglichen Gebäudes nach SIA 2040 «SIA-Effizienzpfad Energie».
Architektonisches Konzept
Die Gebäudeform entspricht in seiner Dimension den Vorgaben aus dem Überbauungsplan.
Der rechteckige Baukörper wird im Grundriss
durch eine Verschiebung aufgelockert. Auf der
Süd-Westseite entstanden dadurch geschützte
Aussenräume, die als Terrasse im OG und als
Laube im EG genutzt werden. Die einheitliche
Materialisierung der Fassade umfasst das gesamte Volumen wobei diese durch eine unterschiedliche Ausbildung der Holzverkleidung
bei den Aussenräumen aufgelockert wird.
Um die Qualitäten des Ortes optimal nutzen zu
können haben wir das übliche Grundrisskonzept geändert und die Wohnräume mit Küche
im Obergeschoss angeordnet. Ebenfalls im
Obergeschoss befindet sich das Elternzimmer
mit Bad und Ankleide.
Die Räume im Obergeschoss bieten einen erhabenen Blick in die umliegende Berglandschaft. Im Erdgeschoss wurden drei weitere
Zimmer und Nasszellen mit direktem Bezug
zum Garten sowie die Nebenräume realisiert.
Die Trennung der Lebensräume von Eltern
und Kinder wird durch die unkonventionelle
Raumorganisation unterstützt und ermöglicht
Eigenständigkeit und die Nutzung individueller
Freiräume in den Innen- und Aussenräumen.
Materialisierung / Konstruktion
Aufgrund unserer Zielvorgaben stand für uns
schon früh fest, dass wir unser Haus in Holzbauweise erstellen lassen möchten. Bei der
Suche nach einem geeigneten Partner stiessen
wir auf die Firma schaerholzbau aus Altbüron.
Bereits bei den ersten Gesprächen hat sich gezeigt, dass die Grundsätze des Unternehmens
mit unseren hohen Erwartungen und Vorgaben
14
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-ECO
überein stimmten. So stammt beispielsweise
der grösste Teil des verbauten Holzes aus einheimischer Produktion.
Die Bodenplatte und die Fundamente wurden
mit Recycling-Beton hergestellt. Das Haus
wurde in vorfabrizierter Ständerbauweise in
nur zwei Tagen aufgerichtet. Die Untersichten der Deckenelemente zeigen die fertige
Holzschalung, welche mit Lauge und Seife
behandelt wurde. Die Aussenwände sind mit
Zellulose gedämmt und innen mit FermacellPlatten beplankt. Das Dach besteht aus ei-
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
nem kompakten Bitumendach mit extensiver
Begrünung. Für die Fassade wurde eine vertikale, gebeizte und hinterlüftete Tannenholzschalung gewählt. Die Fenster in Holz-Metall
bestehen aus einer 3-fachen Isolierverglasung.
Bei der Auswahl von Baustoffen achteten wir
auf natürliche und schadstoffarme Materialien. Wir haben uns bereits während der Bauphase sehr wohl in unserem Haus gefühlt
und sind nach wie vor am liebsten zu Hause
in unseren gemütlichen und gesunden vier
Wänden.
15
EFH Familie Rüegg Emmenbrücke
Minergie-ECO
Energetisches Konzept
Die Haustechnik unterstützt unsere Bestrebungen zur Erreichung eines gesunden und
energiearmen Einfamilienhauses. Wir verzichteten bewusst auf fossile Energieträger für die
Heizung und legten Wert auf die Reduktion
von elektromagnetischen Strahlungen. Mit der
mechanischen Lüftung möchten wir im Winter
den Energieverlust durch manuelles Lüften reduzieren und im Frühling die Pollenbelastung
im Gebäudeinnern reduzieren.
Die Wärmeerzeugung erfolgt über eine Sole
Wasser Wärmepumpe, welche auch den Boiler erwärmt. Eingebaut wurde eine kompakte
Energiezentrale, welche Heizung und Warmwassererzeugung sowie die Lüftung in einem
einzigen Gerät vereint. Die Wärmeverteilung
erfolgt über eine konventionelle Bodenheizung. Die Luftverteilung ist bis auf wenige Ausnahmen zugänglich montiert und kann somit
einfach unterhalten werden.
Bei der Elektroinstallation wurde auf eine
sternförmige Verteilung geachtet und die
Schlafzimmerzonen sind mit Netzfreischaltern
ausgestattet.
�
Energiekennwerte SIA 380/1:
_ Energiebezugsfläche AE
252 m2
_ Gebäudehüllzahl Ath/AE
2.25
_ Heizwärmebedarf Qhww
206,71 MJ/m2a
_ Energiebedarf Ehww
80.54 MJ/m2a (Messung nach 1 Jahr inkl. Anteil Lüftung)
_ Endenergie Insgesamt
109.11 MJ/m2a (Nutzenergie und Privatkonsum)
16
Bauherrschaft
Familie Rüegg
Listrighöhe 18
6020 Emmenbrücke
Architekt
Christof Rüegg
Dipl. Architekt FH / MAS
in REPM
Listrighöhe 18
6020 Emmenbrücke
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6147 Altbüron
Tel. 062 917 70 20
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Gebr. Imbach AG
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Tel. 041 988 15 25
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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nach ökologischen, wirtschaftlichen und
sozialen Grundsätzen bauen und nach den
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SAGLAN und PIPELANE. Zum Bauen in Minergie-P, -A oder in allen
Minergie-Eco Standards sind unsere Produkte, mit den hervorragenden Dämmwerten bestens geeignet – denn unsere Dämmprodukte schneiden bezüglich ökologischer Aspekte, den sogenannten
Umweltbelastungspunkten *UBP (gemäss BBL), sehr gut ab und
gehören zu den Besten.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
17
swissporarena
Die swissporarena –
das modernste und
schönste Stadion
der Schweiz
Stadion Allmend / Luzern
Investorenwettbewerb, 1. Rang
Marques AG, 6006 Luzern
In Zusammenarbeit mit Architekturbüro
Iwan Bühler
Das Projekt …
Das Projekt versteht die Allmend als grosse
Freifläche, welche der Allgemeinheit für viele
verschiedene Bedürfnisse dient. Im Siedlungsraum ist sie eine wichtige, attraktive Grünfläche. Das Projekt sieht eine offene Bebauung
vor, welche die verschiedenen Gebäudevolumen konzentriert in die Weite des Allmendraumes platziert, so dass der Freiraum weiterhin
18
zusammenhängend erlebt werden kann. Die
Gestalt der Baukörper weist weiche Formen
ohne scharfe Eckausbildungen auf. Die Aussenräume, welche durch diese Baukörper
definiert werden, fliessen ineinander über
und weiter in die Ebene des Allmendraumes.
Umgekehrt wird der offene Raum der Allmend
im Bereich der Gebäude verdichtet und zu den
parkartigen Vorbereichen der Eingangszone hingeführt. Die Referenzen für die vorgeschlagene Architektursprache finden sich in
klassischen Elementen von Parkanlagen, wie
Zäune, Gittertore und Lauben. Der aus diesen
Referenzen entwickelte filigrane Ausdruck der
Architektur soll sich auf die Atmosphäre von
Parklandschaften und Aussensportanlagen
beziehen.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Publireportage
Ausstrahlung, Habitus,
Stil und Ambiente –
die swissporarena wurde
als Gesamtkunstwerk
gekonnt inszeniert.
… und die Realisation
Tiefe Einblicke mitten in das Herz der swissporarena und ein imposanter Ausblick Richtung Luzern. Die Sicht aus den beiden Wohntürmen sucht seines gleichen.
Die swissporarena – das modernste und
schönste Stadion der Schweiz
Nach einer nahezu 2-jährigen Bauzeit war es
am 28. Juli 2011 soweit. Die ARGE Halter/Eberle
Generalunternehmung überreichte in einer
kleinen Feier symbolisch den Schlüssel der
swissporarena an Bernhard Alpstäg. Damit
war der Bau des Stadions offiziell vollendet.
Schon bei Projektbeginn im März 2009 erwarb
Berndard Alpstäg mit seiner swisspor-Gruppe
die Namensrechte für das neue, topmoderne
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
19
swissporarena
Grosszügigkeit und schöne
Details – beides zieht sich
wie ein roter Faden durch
die swissporarena. Ein
grosses Kompliment an
die Architekten Marques
und Bühler.
Business-Lounges,
Presidents-Club und
andere Annehmlichkeiten.
Bei der swissporarena
verschmelzen Sport,
Kultur und Kommerz zu
einem Ganzen.
20
Publireportage
diesem Engagement den Bekanntheitsgrad
der Unternehmensgruppe und ihrer einzelnen
Marken.
Eine Minergie­zertifizierte Heimat
für den FCL
Das von der Architekturgemeinschaft Marques
und Bühler entworfene Projekt Stadion Allmend überzeugt in seiner Gesamtheit. Die
swissporarena ist mit Sicherheit das zur Zeit
schönste Fussballstadion der Schweiz. Grösse,
Übersicht, Akustik – kurz der ganzen Funktionalität, bis hin zur Bewirtung aller FussballFans wurde Rechnung getragen. Sei an den
zahlreichen Verpflegungsständen, in den edlen
Business-Lounges oder im Presidents-Club
– alle Ansprüche sind im Gesamtkunstwerk
«swissporarena» zusammengefasst.
«saving energy» ist die Mission der swissporGruppe. Klar, dass beim Konzept besonders
grossen Wert auf Effizienz und einen möglichst
niedrigen Energiebedarf gelegt wurde. Mit der
Übergabe des Minergie-Zertifikates wurde das
fortschrittliche Energiekonzept honoriert.
Die swissporarena ist ein Stadion nach A-PlusStandard mit 16 800 Plätzen. Im Erdbereich
befinden sich die für den Spielbetrieb notwendigen Räumlichkeiten, die Geschäftsstelle des
FCL sowie Einrichtungen des Nachwuchs- und
Breitensports. Alle Standards bezüglich Sicherheit, Komfort und Gastronomie entsprechen den neuesten und höchsten Ansprüchen.
Die swissporarena verfügt über einen VIP-Bereich mit Logen und den CSS Family Corner,
speziell für Familien.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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Zukunft freuen. Die neue swissporPUR Premium ermöglicht eine Einsparung der Dämmdicke von gut 55 %. Bei einem begehbaren Flachdach ergeben sich zudem 11x weniger Raumgewicht. Diese zwei massiven Vorteile ermöglichen einerseits eine bessere Raumnutzung, auf der
anderen Seite kann man die Dachkonstruktion schlanker und leichter
auslegen. Verarbeiter werden zudem die einfache und schnelle Verarbeitung, sowie die leichte Handhabung zu schätzen wissen.
Schlanke Dämmstoffe sind gefragt. Bei den heutigen hohen Anforderungen an die Dämmleistung im Unterlagsboden wird der Platz immer
enger. Bis anhin haben in dieser Anwendung Phenolharzplatten die
besten Werte geliefert. swisspor kann jetzt mit der neuen «PURPremium» eine tolle Alternative anbieten. Die neue goldene Platte dämmt
genausogut wie eine Phenolharzplatte, unter 45 mm Dämmdicke sogar
noch wesentlich besser.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
21
MFH Kirchrainweg Kriens
Die 2000-WattGesellschaft beginnt
in Kriens
Damit wir unseren Lebensraum langfristig
erhalten können, müssen wir in Zukunft
unseren Primärenergieverbrauch soweit
reduzieren, dass er einer Dauerleistung
von nicht höher als 2000 Watt pro Person
entspricht. Um dieses Ziel erreichen zu
können, muss der Energieverbrauch durch
Bauten – inklusive der durch diese Bauten
verursachten Mobilität – in Zukunft massiv
reduziert werden.
Der schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) hat die dazu erforderlichen
Zielwerte im Merkblatt «SIA Effizienzpfad
Energie 2040» definiert. Das Mehrfamilienhaus Kirchrainweg erfüllt als erstes Mehrfamilienhaus in der Zentralschweiz die MinergieA-ECO-Anforderungen und unterschreitet die
Anforderungen des SIA Effizienzpfades. Das
Mehrfamilienhaus entspricht damit den Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft. Das
Objekt befindet sich mitten im Zentrum von
Kriens, am Fusse des Pilatus. Es schliesst auf
der einen Seite direkt ans Dorfzentrum an und
grenzt auf der anderen Seite an eine Grünzone. Das Mehrfamilienhaus fügt sich in Struktur und Körnung subtil in die Umgebung ein.
Die engen Platzverhältnisse auf dem Areal, die
Hanglage und die ungünstige Ausrichtung (keine hohen passiven solaren Gewinne aufgrund
der Nordlage möglich) des Objektes stellten
eine grosse Herausforderung dar. Mit dem
massgeschneiderten Baukörper des Mehrfamilienhauses konnte eine optimale Lösung für
diese Problematiken gefunden werden. Das
Eingangs- und Loftgeschoss sowie der Treppenkern werden als Massivbau ausgeführt.
Die Wohngeschosse werden als Holzbau aus
Luzerner Weisstanne erstellt.
Die Grundrisse der Wohnungen mit den Loggien erinnern in ihrer Ausbildung an gehobene
Wohnungsgrundrisse mit stattlichen Entrées.
Die Wohnungen selbst sind so angeordnet,
dass der Blick vom Wohnbereich aus trotz der
urbanen Umgebung in die Ferne schweifen
kann. Die Fassaden sind sorgfältig und ruhig
gestaltet und nehmen in ihrer Öffnungsart
die Gestaltung der umliegenden Gebäude auf.
Das Projekt Kirchrainweg 4a berücksichtigt
die Aspekte der Nachhaltigkeit in seiner ganzen Breite. Neben der Thematik Umwelt bezieht das Projekt auch die Nachhaltigkeit hinsichtlich Gesellschaft und Wirtschaft mit ein.
Im Bereich der Umwelt wurde ein möglichst
geringer Primärenergiebedarf und eine geringe Treibhausgasemission für die Erstellung
(Graue Energie), Betrieb und Mobilität angestrebt. Beide Werte unterschreiten die Anforderungen des SIA Effizienzpfades Energie und
erfüllen damit deutlich die Anforderungen der
2000-Watt-Gesellschaft.
Bereich Umwelt
Baustoffe: Konstruktiv bewusst eingesetzte
lokale Materialien sorgen für ein ressourcenschonendes Bauwerk
Entwurf und Konstruktion unterstützen die
Absicht der Reduktion des Aufwandes an Primärenergie und der Treibhausgasemissionen
für die Erstellung (Graue Energie). Die Unterterrainräume wurden so angeordnet, dass der
Aushub minimiert werden konnte. Die Tragstruktur aus Holz hilft die Lasten auf die Fun-
22
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-A-ECO
damente um ca. 30% zu reduzieren, was wieder weniger Aufwand an grauer Energie für die
Fundation bedeutet. Die gesamte Tragstruktur
der Wohngeschosse ist aus lokaler Luzerner
Weisstanne gebaut. Das Holz der Tragkonstruktion wird in einer Sichtqualität geliefert
und muss nicht mehr verkleidet werden. Die
Qualität des Holzes als feuchte- und wär-
meausgleichendes Material kann voll genutzt
werden. Zusätzlich kann der Aufwand an grauer Energie für den Ausbau deutlich gesenkt
werden. Für das Eingangs- und Loftgeschoss
wie auch das Treppenhaus wird Recyclingbeton verwendet. Dies schont die Kiesvorräte und
hilft die Deponieproblematik von Bauabfällen
zu entschärfen.
Primärenergie
1023 Boll
Treibhausgasemissionen
1023 Boll
Neubau 99.7 kWh/m2 (EBF =1122 m2)
Neubau 15.4 kg/m2a (EBF =1122 m2)
20.0
160.0
18.2 kg/m2a
18.0
16.0
46.2
120.0
31.9
Zielwert SIA MB 2040
122 kWh/m2a
100.0
1.9
Projektwert
89.3 kWh/m2a
29.5
Alltagsmobilität (Flotte 2050)
80.0
7.7
60.0
6.8
16.5
40.0
6.4
Betriebseinrichtungen Wohnen
5.8
15.4 kg/m2a
Projektwert
14.0
12.0
10.0
Hilfsbetriebe Lift
0.1
1.8
0.5
0.4
0.2
0.4
0.5
Lüftung / Klimatisierung Wohnen
Lüftung / Klimatisierung Wohnen
6.0
Hilfsenergie H+WW Wohnen
4.0
8.7
0.0
Primärenergie nicht erneuerbar
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Strom auf Parzelle
Warmwasser Wohnen
Heizwärme Wohnen
Graue Energie
Graue Energie
34.2
Hilfsbetriebe Lift
Beleuchtung Wohnen
Hilfsenergie H+WW Wohnen
Warmwasser Wohnen
Alltagsmobilität (Flotte 2050)
Betriebseinrichtungen Wohnen
8.0
Beleuchtung Wohnen
Heizwärme Wohnen
20.0
Zielwert SIA MB 2040
16.5 kg/m2a
2.8
140.0
2.0
0.0
Strom auf Parzelle
1
Treibhausgase
23
MFH Kirchrainweg Kriens
Minergie-A-ECO
Wärmebedarf: Eine sehr gute Gebäudehülle
und eine annähernd wärmebrückenfreie Konstruktion ermöglichen spannende Lösungen
zur Wärmeerzeugung
Architektur und
Nachhaltigkeit
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Architekten ETH SIA
Mühlegasse 18e
6340 Baar
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Haustechnikplanung
Zurfluh Lottenbach GmbH
Hertensteinstrasse 44
6004 Luzern
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Bauherrschaft
Kirchrainweg AG
Markus und
Marie-Theres Portmann
Kirchrainweg 4
6010 Kriens
www.kirchrainweg.ch
24
Trotz der herausfordernden Ausgangslage ist
es gelungen den Bedarf an Wärme zur Beheizung auf ein Minimum zu reduzieren. Dank
der sehr guten Gebäudehülle ist der Wärmebedarf für das Warmwasser bei diesem Objekt
deutlich höher als der Wärmebedarf zur Beheizung. Daraus ergeben sich neue technologische Ansätze zur Deckung des Wärmebedarfs
mit einer Wärmepumpe. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert mehr Strom als für
den Betrieb der Wärmepumpe, der Komfortlüftung und der Hilfsbetriebe notwendig ist.
Kurze Warmwasserleitungen und wassersparende Armaturen sorgen für eine Reduktion
des Wärmebedarfs für das Warmwasser. Diese
Massnahmen sorgen für einen schonungsvollen Umgang mit der Ressource Trinkwasser
und entlasten zudem das Abwassersystem.
Gute Architektur ist mehr als gute Ästhetik.
Gute Gestaltung bedeutet neben den formalen
Aspekten auch die Aspekte der Nachhaltigkeit
zu berücksichtigen. Das Projekt Kirchrainweg
zeigt, dass nachhaltige Lösungen auch ästhetische und wirtschaftlich gute Lösungen sein
können. Die Bedürfnisse der heutigen und
kommenden Generationen werden dabei vollumfänglich berücksichtigt.
Heute für das Jetzt, mit Blick in die Zukunft
bauen!
�
Philosophie
Schon bei der Gründung des Büros (atelier
für architektur, design und planung = aardeplan) 1999 war die Verbindung von hochstehender Architektur mit Nachhaltigkeit
ein zentrales Thema.
Dreizehn Jahre später setzen sich zwanzig
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die
Verwirklichung dieser Idee ein. Wir gehören
zu den führenden Unternehmen im Bereich
des nachhaltigen Bauens in der Schweiz und
stellen unser umfangreiches Wissen auch
Dritten zur Verfügung. In diversen aussergewöhnlichen Projekten konnten wir durch
unsere Kompetenz überzeugen. Zahlreiche
anspruchsvolle Bauten im MINERGIE- und
MINERGIE-P-ECO-Standard in der ganzen
Schweiz zeugen von unserem Schaffen. Es
freut uns, dass unsere Projekte schon mit
einigen Auszeichnungen gewürdigt wurden.
Durch die Kombination von Praxis, Beratung, Forschung und Lehre sind wir mit
unserem Wissen immer einen Schritt voraus. Nachhaltigkeit wird bei uns gelebt: Wir
benutzen den ÖV und sind Mobility-Kunden.
Unsere Autofahrten werden mit einer CO2Abgabe kompensiert.
Wir bieten alle Architekturleistungen gemäss SIA 102 von 31 Vorprojekt bis 53 Inbetriebnahme, Abschluss an.
Durch Erfahrungsaustausch bilden wir uns
im Team laufend weiter und erzielen dadurch gemeinsame Erfolge.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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25
Im Gespräch mit Dr. Patrick Hofer-Noser
«Die Architekten sollen
die Photovoltaikmodule als
Spielmaterial entdecken»
Was, wenn der Strom am Mittag plötzlich
gratis wäre? – Dr. Patrick Hofer­Noser,
Head of Renewable Energy Systems
bei Meyer Burger über die Zukunft der
Solarbranche, Chancen und Risiken eines
variablen Strompreises und warum er sich
in der Photovoltaik­Frage architektonisch
schöne Lösungen wünscht.
Herr Dr. Hofer, ist die Solarbranche in der
Krise?
Wir sind in einer stürmischen See unterwegs
und es findet eine Konsolidierung statt. Die
Preise für Photovoltaikanlagen sind durch die
Konkurrenz aus Asien stark gefallen. Wenn
die solare Energieerzeugung günstiger wird,
ist das aber eigentlich positiv für die Sache
selbst. Wir kommen in eine Industrialisierung
hinein. Das heisst auch Konsolidierung, und
das ist zum Teil schmerzhaft. Übrig bleiben
werden ein paar grosse Hersteller und ein paar
kleinere welche spezifische Produkte anbieten
können.
Die erste Kostensenkung hat mit der Industrialisierung der Module stattgefunden Die nächsten werden wird im Installationsgewerbe, in
der Logistik und im Bewilligungsverfahren erfolgen, davon bin ich überzeugt.
Aber, auch wenn die Branche im Moment
schwierige Zeiten durchlebt und Negativschlagzeilen die Runde machen, handelt es
sich trotzdem um eine der grössten Wachstumsbranchen, das darf man nicht vergessen.
Die Meyer Burger Gruppe ist Markführerin
für die Herstellung von Produktionsmaschi­
nen für Photovoltaikmodule. Jetzt haben aber
auch sie einen Stellenabbau angekündigt.
Was ist los?
26
Die Meyer Burger Gruppe ist heute Prozesslieferantin entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Photovoltaik. Wir haben das
Wissen und die Technologien von der Herstellung der Siliziumscheiben, Solarzellen und
Solarmodule bis zur gebäudeintegrierten Applikation. Damit wir alle Prozesstechnologien
abdecken können, sind wir die letzten Jahre
laufend gewachsen und haben auch Firmen
akquiriert. Im 2012 werden die Synergien
zwischen den beiden Unternehmensgruppen Meyer Burger und Roth & Rau verstärkt
ausgenutzt und die gesamte Meyer Burger
Gruppe auf die veränderten Rahmenbedingungen in der Photovoltaikbranche ausgerichtet.
Mit der Zusammenführung wird die Gruppe optimal auf die Markt- und Kundenbedürfnisse
ausgerichtet. Im Rahmen dieser Massnahmen
plant Meyer Burger eine Reduktion des weltweiten Personalbestands von rund 15%. Im
Wirtschaftsraum Thun werden mit dem Umzug in das neue Produktions- und Kompetenzzentrum der MB Wafertec (Meyer Burger AG)
ab Mai 2012 die Kräfte und das Knowhow von
heute 17 verschiedenen Standorten in und um
Thun auf einen Standort fokussiert. Mit dieser
Konzentration wird die bestehende Organisationsstruktur noch effizienter.
Die Meyer Burger Gruppe verkauft Produkti­
onsmaschinen, besitzt aber gleichzeitig eine
Firma, die selber Solar­Module herstellt. Ist
das nicht schizophren, sie konkurrieren sich
doch damit selber?!
Überhaupt nicht! Die beiden Firmen funktionieren als Ergänzung. Die Meyer Burger Gruppe liefert die Technologien und die Maschinen,
will aber auch zeigen, wie solche funktionieren. Diesen Part übernimmt unsere Tochterfirma, die 3S Photovoltaics. So können wir auf
einem Referenzmarkt den interessierten Kunden aus aller Welt zeigen was möglich ist und
die Technologien weiterentwickeln.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Photovoltaik und Solare Architektur
Die 3S Photovoltaics macht also nur schöne,
prestigeträchtige Objekte?
Ja zu den schönen Projekten, Nein zum Prestige. Wir bedienen den Schweizer Markt mit
Produkten für die Gebäudeintegration, seien
dies Einfamilienhäuser oder Grossprojekte
wie die Umwelt Arena in Spreitenbach, oder
die Monte-Rosa-Hütte. Mit solchen spezielleren Projekten können wir das Potential der
Solararchitektur und den Systemgedanken international demonstrieren.
Stichwort Gebäudeintegration: Was wünschen
Sie sich von den Architekten?
Ich möchte keine Zersiedelung der Flächen,
das sieht architektonisch nicht gut aus. Mit unseren Produkten zeigen wir, dass es schöne,
gebäudeintegrierte Lösungen gibt, bei welchen
die Module gleichzeitig die Fassade oder das
Dach sind. Ich wünsche mir, dass die Architekten unsere Solarsysteme als gestalterisches
Spielmaterial entdecken.
Sie betonen immer wieder dass man das Ge­
bäude als System anschauen muss, wie ist
das gemeint?
Schlussendlich hängt alles zusammen. Bei einem Haus müssen wir heute nicht nur an die
Baukosten, sondern auch an die Betriebskosten denken. Also macht es Sinn ein Gebäude
von Anfang an so energieeffizient wie möglich
zu gestalten. Da geht es zuerst um die Gebäudehülle, dann aber auch um die passive Solararchitektur, die solare Wärme- und Stromerzeugung. Das gesamte System ist am Schluss
zentral für den Erfolg des Einzelnen.
Die 3S Photovoltaics hat das MegaSlate® Solardachsystem entwickelt. Es bietet eine flexible Gestaltung mit Photovoltaik, Solarthermie
und Dachfenstern in einem einheitlich gebäudeintegrierten Konzept. Damit haben wir
alle Komponenten um ein energieerzeugendes
Dach zu bauen. Meine Vision war schon immer
das Baumaterial.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Was ist eine durchschnittliche Investition für
eine Solaranlage? – Ist nicht die Anfangsin­
vestition für Bauherren im Moment noch eine
grosse Hemmschwelle?
Ja, das stimmt, aber mit den zurzeit tiefen Hypothekarzinsen hat die Schweiz einen Vorteil.
Als Hausbesitzer können Sie eine Solaranlage
über die Hypothek abdecken. Für eine durchschnittliche Solaranlage müssen Sie mit ca.
30 000 Franken rechnen.
Wenn sich in den nächsten Jahren ganz vie­
le Leute für eine Solaranlage entscheiden
fliesst dann nicht zeitweise mehr Strom ins
Netz, als verkauft werden kann …?
Dann gibt es eine Änderung im Stromsystem.
Heute folgt die Erzeugung dem Verbrauch. Aber
ein Paradigmenwechsel steht bevor. Stellen
sie sich vor es gibt viele kleine verteilte Kraftwerke; dann könnte plötzlich der Verbrauch
der Erzeugung folgen. In Deutschland werden
derzeit Lösungen diskutiert um die variierenden Strompreisen auszugleichen. Warum, frage ich? – Eigentlich müssen wir doch nur den
Markt spielen lassen. Das würde bedeuten:
Wenn es viel Wind und viel Sonne hat, dann
ist der Strom sehr günstig und wenn es wenig
Wind und Sonne hat, ist er entsprechend teurer.
Variierende Strompreise sind aber sehr
schwierig für die Industrie.
Sind Sie sicher? Entstehen nicht auch Chancen
dadurch? Die moderne Informationstechnologie bietet heute viele Möglichkeiten. Ich kenne
Dr. Patrick Hofer­Noser ist Head of Renewable Energy Systems bei
Meyer Burger.
Meyer Burger ist eine weltweit tätige Technologiegruppe. Mit innovativen Systemen und Produktionsanlagen schafft die Gruppe nachhaltigen Mehrwert für ihre Kunden in der Photovoltaik (Solarindustrie), der
Halbleiter- und Optoelektronik-Industrie sowie in anderen Industriezweigen In der Schweiz beschäftigt das Unternehmen etwa 700 Leute.
27
Im Gespräch mit Dr. Patrick Hofer-Noser
cher in der Schweiz, davon sind 200 Quadratkilometer für Photovoltaikanlagen besonders
geeignet. Ich muss da nur aus dem Fenster
schauen, da sehe ich auf einen Blick unzählige Flachdächer die man sofort belegen könnte.
einen Deutschen, der heute schon via Informationstechnologie den Stromverbrauch einer
Bierbrauerei steuert. Da läuft die Grundwasserpumpe zweimal pro Tag. Via IT wird diese nur
noch dann gespiesen, wenn der Strom günstig
ist. Dasselbe könnten auch andere Firmen tun.
Wenn wir beginnen uns zu überlegen was wir
zu welchem Zeitpunkt brauchen, können wir die
grossen Stromverbraucher nur dann zuschalten, wenn der Strom sehr günstig ist.
Ist eine solche Lösung nicht für die wenigsten
Firmen realistisch?
Es gibt viele Anwendungsgebiete wo das funktioniert. Auch bei Privaten. Nehmen wir zum
Beispiel Ihr Tiefkühlgerät. Das benötigt zur
Kühlung mindestens minus 18 Grad. Jetzt
stellen Sie sich vor, der Strom wäre am Mittag
gratis. Dann könnte man das Gerät am Mittag auf -22 Grad einstellen und in der Nacht,
wenn der Strom teuer ist, würde man es ganz
ausschalten. Am Morgen wäre es immer noch
kalt. – Jetzt stellen wir uns dieses Prinzip für
Grosskühlketten vor, denn Kälte und Wärme
sind gute Speicher. Und Energie die man nicht
braucht, die man zeitlich verschieben kann, ist
auch ein Speicher. Heute ist dies noch eine Vision, ich bin aber überzeugt, dass die Technologie auch hier schnell Fortschritte machen wird.
Interview:
Anita Bucher
28
Bis 2025 möchte die Solarbranche 20 Prozent
des inländischen Strombedarfes abdecken.
Man muss bis dahin aber 10 Mal so viele An­
lagen jährlich installieren, wie bisher. Ist das
realistisch?
Ja das schaffen wir. Heute sind wir in der
Schweiz bei 0,08 Prozent. Für diese 20 Prozent
müssen wir Solaranlagen mit einer Leistung
von insgesamt 12 Gigawatt installieren, das
ist eine Fläche von 90 Quadratkilometern. Wir
haben 700 Quadratkilometer Fassaden und Dä-
Die Fläche ist vorhanden, das ist klar, aber
wie kriegt man die Leute dazu, dass sie in­
vestieren?
Wir brauchen Planbarkeit, bis die Erzeugung
von Solarstrom gleich teuer ist wie andere
Energieträger. Auf Grund der technologischen
Entwicklung und der Massenfertigung – auch
dank unserer Maschinen – ist der Preis für
Photovoltaikanlagen seit 2008 um mehr als die
Hälfte gesunken und nimmt weiter ab.
Wenn ich heute alte Prognosen aus dem Jahr
2005 zur Hand nehme stelle ich fest, dass alle
Voraussagen, welche die Branche damals gemacht hat bei Weitem übertroffen wurden. Es
wurde ein Mehrfaches an Solaranlagen installiert, als man erwartet hatte.
Ein Solarmodul zu installieren, ist überhaupt
nicht anspruchsvoll. Das können Sie irgendwohin hängen, dann stecken Sie zwei Stecker
zusammen, und fertig sind Sie.
Am meisten steht uns glaube ich die Politik im
Wege. Wer heute eine Solaranlage grösser als
10 Kilowatt installieren möchte, der muss ein
Gesuch beim eidgenössischen Starkstrominspektorat stellen. Das kostet Zeit und Geld. Muss
ich für einen grösseren Kochherd auch zum
Starkstrominspektorat gehen? Natürlich nicht.
Das Beispiel zeigt, dass unsere Gesetzgebung
noch total auf Grosskraftwerke ausgelegt ist.
Besitzer von Photovoltaikanlagen haben seit
2009 Anspruch auf die kostendeckende Ein­
speisevergütung. Da gibt es aber lange War­
telisten. Wo liegt das Problem?
Die Technologie hat sich viel schneller entwickelt als der Gesetzgeber erwartet hat! Ich erinnere mich: Ab 1. Mai 2008 konnte man Solaranlagen beim Bundesamt für Energie anmelden
um die kostendeckende Einspeisevergütung zu
erhalten. An diesem Tag, es war Auffahrt, stand
ich mit meinem Kuvert in Bern bei der Schanzenpost an. Wir standen Schlange um unsere
Solaranlage anzumelden, stellen Sie sich das
vor! – Am 2. Mai 2008 war das Kontingent bereits voll. Die Politik hat die Technologie nicht
erwartet, sie wurde davon komplett überrascht.
Was braucht es damit die Schweiz die ange­
strebte Energiewende schaffen kann?
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Photovoltaik und Solare Architektur
Finanzen, Technologie und Politik. Die Schweiz hat
gute Voraussetzungen. Wir haben die Akademie, das
Kapital und die Technologie, bloss der Pfeiler Politik ist
nicht planbar. Ich bin aber überzeugt, dass der Wechsel
des Energiemixes kommen wird. Die Frage ist, ob die
Schweiz ihre Chancen auch nutzen wird.
Was wir brauchen ist eine klare Roadmap und Planungssicherheit für die Industrie, das Gewerbe und die
Energieversorger. Nur so können wir eine günstige, gute
und sichere Energieversorgung gewährleisten.
Herr Hofer, Sie sind auch Präsident von Cleantech
Switzerland. Was will Cleantech?
Cleantech Switzerland ist eine Exportplattform des
Bundes, die während der letzten Finanzkrise entstanden ist. Ziel ist es für Schweizer Cleantech Firmen auf
dem internationalen Markt mehr Umsatz zu generieren. Dafür verbinden wir konkrete Projekte im Ausland
mit dem Angebot von Schweizer Firmen. In den ersten eineinhalb Jahren Betriebstätigkeit haben wir so
Zusatzgeschäfte für die Schweiz in der Höhe von CHF
4 Mio. erzeugt.
Cleantech heisst gleichzeitig auch «saubere» Techno­
logien mit nachhaltiger Wirkung, verstehen wir das
richtig?
Genau! – Nachhaltige Entwicklung ist ja nicht selbstverständlich. Als ich etwa 5 Jahre alt war, da luden wir
jeden Samstag den Kehricht auf einen Leiterwagen und
warfen ihn in ein Loch mitten im Wald. Zu dieser Zeit
war das völlig normal! Jede Gemeinde hatte ihre offenen Deponien und in den meisten Gewässern konnte
man nicht baden. Heute gibt es so etwas nicht mehr.
Die Gesetzgebung wurde angepasst und entsprechende Technologien wurden entwickelt. In der Aare kann
man jetzt immer baden und mit dem Kehricht, den wir
verbrennen, generieren wir gleichzeitig Elektrizität. All
das sind Technologien die wir in der Schweiz entwickelt
haben. Jedes Land diskutiert heute über Cleantech. Jedes Land sagt, dass nachhaltige Entwicklung wichtig ist.
Aber wir in der Schweiz, wir leben Cleantech! Die frühere Generation und unsere hat sich dafür eingesetzt,
dass wir heute hier eine Natur haben, die lebenswert ist.
Wie wird sich die Zukunft entwickeln, für die Branche
und für Meyer Burger?
Energie ist bereits heue ein Riesenthema und es wird
noch viel grösser werden. Ich bin überzeugt wir stehen
noch ganz am Anfang. Global gesehen wird die Energieund Wasserversorgung zunehmend zu einem zentralen
Thema. Und um Wasser zu reinigen braucht es Energie,
das hängt zusammen. Es muss uns gelingen diese Herausforderungen in den jeweiligen Märkten zu lösen.
Es handelt sich um ein riesiges Puzzle – ein einziges
System eben.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
MegaSlate® Solardachsystem
Aktive Gestaltung mit Photovoltaik
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meinem
Dach
stimmt die
Energie.
Ihr Partner für Strom und Wärme.
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29
BE NETZ AG
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Siemens testet Solar-Tracker
Das Dach der Siemens Schweiz AG krönt
eine Solarstrom­Anlage mit Seltenheits­
wert. Der von BE Netz AG installierte
Tracker richtet sich nach dem Sonnenstand
und ergänzt eine aufgeständerte, statische
Anlage.
oben: Aufgeständerte Photovoltaik-Anlage mit 20° Neigung.
rechts: Tracker mit 12 Solarmodulen, der sich entsprechend
dem Stand der Sonne dreht.
Bilder: Siemens Schweiz AG
Technische Angaben
Teilanlage Flachdach:
11 kWp, 44 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp
Flachdachaufbau mit Alu-Stand-Montagesystem, 20°-Konsolen
Wechselrichter: 1 Stk. Siemens SINVERT PVM10
Teilanlage Tracker:
3 kWp, 12 Module Suntech STP250S-20/Wd à 250 Wp
2-achsig nachgeführt (Elevation, Azimut)
Wechselrichter: 1 Stk. SolarMax 3000S
BE Netz AG
Industriestrasse 4, 6030 Ebikon LU
Im Wingert 36a, 8049 Zürich
www.benetz.ch
30
Auf dem Siemens-Gebäude in Steinhausen ist
eine besondere Photovoltaik-Anlage entstanden, die bewegliche und statische Elemente
bestens verbindet. So wird die herkömmlich
aufgebaute Flachdachanlage aus aufgeständerten Modulen ergänzt durch einen sogenannten Solar-Tracker – eine bewegliche Einheit, die sich dynamisch mit der Sonne dreht.
Zusammen haben die beiden Anlagen eine
Leistung von 14 kWp.
Tracker generiert 35% mehr Energie
Mit der exakten Ausrichtung auf den aktuellen
Sonnenstand lässt sich der durchschnittliche
Jahresertrag deutlich steigern: Bis zu 35 Prozent mehr Energie kann im Vergleich zu einer
optimal nach Süden ausgerichteten statischen
Anlage produziert werden.
Da sich der Tracker am windexponierten Dachrand befindet, wurden besondere Schutzmassnahmen ergriffen, wie etwa die horizontale Positionierung bei Sturm zur Verminderung der
Windangriffsfläche.
Grosses Zukunftspotential
Für die Siemens Schweiz AG stellt die kombinierte Solarstromanlage eine Versuchs- und
Demoanlage dar. Die Firma bietet Lösungen
für Energieeffizienz im Gebäude, für Elektromobilität und erneuerbare Energien an.
Erfahrung aus über 1000 Solaranlagen
Mit BE Netz AG hat Siemens Schweiz AG den
perfekten Solar-Partner gefunden. Photovoltaik- und Thermische Solaranlagen sowie Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energien sind
das Kerngeschäft der Firma. Über 1000 Solarprojekte setzte BE Netz bis heute erfolgreich
um. Das entspricht einer Modul- und Kollektorenfläche von rund 10 Fussballfeldern.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Bilder: Roger Frei, Zürich
Wohnungsbau
Gewerbebau
Öffentliches Bauen
Landw. Bauen
Umbau, Anbau
Treppenbau
Massivholzböden
wohlfühlwohnen.
Neubau EFH in Vitznau LU
Bauherr:
Christiane und Louis Berns, Luxembourg
Architekt:
Lischer Partner, Architekten Planer, Luzern
Hecht Holzbau AG
Rigistrasse 11a
Postfach
6210 Sursee
Tel. 041 925 18 40
Fax 041 925 18 49
Harte Schale, weicher Kern
Der Wunsch der Bauherrschaft war es, in
einem Holzhaus zu wohnen. Aufgrund der
anspruchsvollen Geologie, der extremen
Hanglage sowie der Umgebung wurde ein
massiver Baukörper entworfen. Erst wurde
der selbsttragende Holzbau aufgerichtet,
danach die einschalige Betonfassade angebracht. Böden, Wände, Decken wurden
mit Blockholzplatten in Lärche ausgeführt.
[email protected]
www.hecht-holzbau.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
31
Gemeindehaus Hergiswil bei Willisau
Das Gemeindehaus
Hergiswil erstrahlt
in neuem Glanz
Pascal Collaud, dipl. Architekt FH / Projektleiter
Die Gemeinde Hergiswil beabsichtigte
das Gemeindehaus mit Baujahr 1899
zu renovieren und den Bedürfnissen einer
modernen Gemeindeverwaltung anzu­
passen. Dem Architektenteam stellte sich
eine interessante und spannende Aufgabe,
gepaart mit anspruchsvollen Heraus­
forderungen.
32
Der dominante und prägende Charakter des
schützenswerten Gemeindehauses sollte erhalten werden. Charakteristisch für das renovierte Gebäude ist der verspielt in Erscheinung
tretende Anbau auf der Nordseite. Er wurde in
Massivbauweise konstruiert und bewusst zurückhaltend gestaltet, um die Dominanz des
bestehenden Gemeindehauses nicht zu konkurrenzieren. Alt und Neu ergänzen sich dabei
gegenseitig. Die schlichte Farbgestaltung und
Materialisierung unterstreichen diese zurückhaltende Eleganz. Die baulichen Eingriffe an
der bestehenden Fassade wurden auf ein Minimum reduziert.
Im Anbau sind die neue Treppenhausanlage
und der Lift untergebracht. Durch die geschickte Anordnung kann der Anbau die unterschiedlichen Bedürfnisse der Benutzer in
einem minimalen Volumen erfüllen. Der rück-
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Modernisierung Minergie
wärtige Eingang ist grosszügig gestaltet und
vom Parkplatz ebenerdig erreichbar. Sämtliche
Geschosse sind mit dem Lift erschlossen und
rollstuhlgängig ausgebaut.
Der markante Altbau wurde in seiner äusseren
Gestaltung belassen. Aus statischen Gründen
musste das Gebäude im Innern komplett ausgeräumt und in Holzbauweise neu aufgebaut
werden. Die Bauherrschaft entschied sich
damit für eine zukunftsgerechte und ökologische Bauweise. Das umgebaute und sanierte
Gemeindehaus ist Minergie zertifiziert und
erfüllt damit die heutigen energetischen Anforderungen an ein öffentliches Gebäude. Die
Wärmeerzeugung erfolgt mit der Holzschnitzelheizung der Gemeinde über eine Fernwärmeleitung.
Im Untergeschoss sind Archiv- und Kellerräume sowie die gesamte Haustechnik untergebracht. Im Erdgeschoss hat sich die Gemeindeverwaltung etabliert. Im 1. Obergeschoss
befinden sich der unterteilbare Gemeindesaal
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
33
Gemeindehaus Hergiswil bei Willisau
Dank der Bauherrschaft
Nach gut einjähriger Bauphase erstrahlt das
Gemeindehaus in neuem Glanz. Im Zusammenhang mit den Umbauarbeiten haben
sich im Gebäudeinnern neue Nutzungsmöglichkeiten ergeben. Wir freuen uns sehr über
den gelungenen Umbau und die Neugestaltung des Treppenhauses samt Lifteinbau. An
dieser Stelle danken wir allen Ingenieuren,
Unternehmern und Handwerkern für die
sehr seriöse Ausführung der Arbeiten und
im Besonderen für die Einhaltung der Termine. Besonders erwähnenswert ist, dass
viele Aufträge an das ansässige Gewerbe
vergeben werden konnten. Speziell danken
möchten wir der Baureag Architektengruppe AG mit Franz Glanzmann, Pascal Collaud
und Marcel Stadelmann. Sie standen uns
mit ihren fundierten Beratungen und Unterstützungen tatkräftig zur Seite. Zusammen
mit der Baukommission haben sie hervorragende Arbeit geleistet. Mit grosser Freude
und Genugtuung blicken wir heute auf eine
intensive und spannende Bauzeit zurück.
Walter Grüter, Baukommissionspräsident
34
Modernisierung Minergie
sowie die WC-Anlage und ein Aufenthaltsraum mit Teeküche. Im 2. Obergeschoss sind
die Räumlichkeiten für Spielgruppe und Kinderhort sowie die Behandlungsräume einer
Physiotherapie untergebracht. Das ausgebaute
Dachgeschoss ist offen gestaltet und besticht
durch seine spannende Holzkonstruktion. Der
Raum steht der Gemeinde für die Durchführung verschiedener Anlässe zur Verfügung.
Die Baureag Architekten AG bedankt sich bei
der Gemeinde Hergiswil und der Baukommission für den an uns erteilten Auftrag und das
geschenkte Vertrauen.
Mit viel Einsatz haben alle beteiligten Unternehmen mitgeholfen, das anspruchsvolle Projekt im Rahmen der gesetzten Termine zu realisieren.
�
Bauherrschaft
Einwohnergemeinde
6133 Hergiswil b. Willisau
Tel. 041 979 80 80
www.hergiswil-lu.ch
Architekt
BAUREAG Architekten AG
Bruggmatt 1
6130 Willisau
Tel. 041 972 80 80
www.baureag.ch
HLK­Ingenieur
Schär + Egli GmbH
Centralstrasse 33
6210 Sursee
Tel. 041 921 78 70
Holzbauingenieur
Pirmin Jung
Ingenieure für Holzbau AG
Grossweid 4
6026 Rain
Tel. 041 459 70 40
www.ideeholz.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Hecht Holzbau AG
Publireportage
Holzbau Plus:
Ein signifikantes Label
Die Schweizerische Paritätische Berufs­
kommission Holzbau (SPBH) hat der Firma
Hecht Holzbau AG, Sursee, nach eingehender
Prüfung am 5. Dezember 2011 das GAV­Qua­
litätslabel «Holzbau Plus» verliehen. Dies
eine Auszeichnung dafür, dass das Unterneh­
men die Bestimmungen des Gesamtarbeits­
vertrages (GAV) Holzbau eingehalten hat,
sich als sozialverantwortlicher Arbeitgeber
profiliert, wirkungsvolle Entwicklungspro­
www.hecht­holzbau.ch
zesse schafft und gute Resultate erzielt.
haltet. Für Kunden und Auftraggeber dient das
Label als seriöses Differenzierungsmerkmal
für die Auftragserteilung, für gute Produkte
und Dienstleistungen im Sinne sozial nachhaltiger Kriterien.
Nutzen
Das Label Holzbau Plus bringt den wichtigsten
Interessegruppen der Holzbaubranche u. a. folgende Nutzen:
Kunden und Auftraggeber
_ Orientierung und Differenzierung für die Auftragserteilung
_ Unterstützung von sozial nachhaltigen und
umsichtigen Betrieben
Unternehmer
_ Motivierte, engagierte Mitarbeitende
_ Qualität und Effizienz in den Prozessen und
Produkten
_ Positives Image und Marketing
Mitarbeitende
_ Gute, faire Arbeitsbedingungen
_ Kontinuierliche Förderung und Entwicklung
Identifikation, Motivation bei der Arbeit und
im Beruf
Hecht Holzbau AG, Sursee, ist der erste Holzbaubetrieb im Kanton Luzern und eines der
ersten Unternehmen in der Schweiz, das mit
dem Label Holzbau Plus ausgezeichnet wurde.
Weiterführende Auskünfte:
Hubert Hecht, Geschäftsführer
Die Vergabe des Labels basiert auf einem systematischen Verfahren,
das die Überprüfung materieller (z. B. Anstellungsbedingungen, Lohnsystem, Arbeitszeit) und immaterieller (z. B. Personalförderung, -entwicklung, Information, Kommunikation) bzw. kultureller Aspekte bein-
Hecht Holzbau AG
Rigistrasse 11a, CH-6210 Sursee
Telefon +41 (0)41 925 18 47
Fax +41 (0)41 925 18 49
[email protected]
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kluge Bauten.
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Bruggmatt 1 | 6130 Willisau | T 041 972 80 80
Bahnhofstrasse 7b | 6210 Sursee | T 041 925 77 55
[email protected] | www.baureag.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
35
Gebäude energetisch richtig erneuern
Gebäude energetisch
richtig erneuern
Jules Pikali, Energieberater, OekoWatt GmbH
Viele Gebäudeeigentümer überlegen sich,
ob aufgrund laufend steigender Energie­
preise nicht doch eine energetische
Gebäudeerneuerung sinnvoll wäre. Dabei
werden die Investitionskosten den Energie­
einsparungen gegenübergestellt, um dann
festzustellen, dass die Aufwendungen nicht
mit den Energieeinsparungen finanziert
werden können. Viele Hauseigentümer
machen dabei immer den gleichen Fehler:
Auch Gebäude haben eine beschränkte
Lebensdauer, Investitionen in die Moderni­
sierung sind darum unvermeidbar.
Marktpotential
gut
Strategie der Gebäudeerneuerung
umfassende Erneuerung
Marktpotential
schlecht
Ersatz-Neubau
36
Werterhaltung
Teilerneuerung
Bausubstanz schlecht
Bausubstanz gut
Die Lebensdauer eines Gesamtbauwerks beträgt insgesamt etwa 100 Jahre. Jedes Gebäude verliert dadurch rechnerisch jedes Jahr 1%
des Gebäudewertes. Ein Wertverlust, der im
Markt nicht erkennbar ist, weil Nachfrage und
Wert des Grundstückes diesen oft kompensieren. Um den Zahn der Zeit aufzuhalten, ist es
aber unabdingbar, in die Gebäudeerneuerung
zu investieren und den Wertverlust auszugleichen oder allenfalls sogar einen Mehrwert zu
schaffen. Die Kosten für solche Investitionsmassnahmen sind beachtlich. Bevor ein Erneuerungsprojekt ausgearbeitet wird, lohnt es
sich darum, eine Gebäudestrategie zu erarbeiten.
Wahl der Gebäudestrategie
Mit einer vereinfachten Beurteilung von Marktpotenzial und Gebäudesubstanz kann eine
Gebäudestrategie festgelegt werden. Die so
gewählte Strategie ist eine gute Basis, um die
erforderlichen Massnahmen und den Investitionsrahmen festzulegen. Auf diese Weise
können Fehlinvestitionen verhindert werden.
Ein Beispiel dafür sind «halb-neue» Fenster,
welche bei einer umfassenden Erneuerung allenfalls entsorgt werden müssen.
Insgesamt stehen vier Strategiemodelle zur
Auswahl:
_ Umfassende Erneuerung
_ Teilerneuerung
_ Werterhaltung
_ Ersatzneubau
In diesem Zusammenhang empfehlen wir die
Broschüre «Mehrfamilienhäuser energetisch
richtig erneuern» von EnergieSchweiz (siehe
Kasten).
Etappierung mit Risiken
Wer die Erneuerung seines Gebäudes schrittweise ausführt, kann so Steuern sparen, und
der Bedarf an finanziellen Mitteln verteilt sich.
Die Nachteile, welche man damit aber in Kauf
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Architekt
Bruhin Bau Beratung
6430 Schwyz
www.bruhinbb.ch
Beispielhafte Modernisierung: Hochhaus Schiller in Brunnen SZ.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Projektleitung
B+B Planer AG
6430 Schwyz
www.bbplanerag.ch
37
Gebäude energetisch richtig erneuern
Prinzipieller Verlauf
des Immobilienwertes bezogen
auf die Bausubstanz
_ kleine Instandsetzung
(z. B. Malerarbeiten, Teppiche etc.)
_ Teilerneuerung
(z. B. Fenster, haustechnische Anlagen)
_ umfassende Erneuerung
nimmt, sind beachtlich; abgesehen davon,
dass es nicht jedermanns Sache ist, auf einer permanenten Baustelle zu wohnen. Auch
aus bauphysikalischer Sicht ist ein etappiertes Vorgehen ungünstig: An verschiedenen
Schnittstellen entstehen so Wärmebrücken.
Feuchteschäden und Schimmelbildung sind
die Konsequenzen.
Ein praktisches Beispiel ist der Ersatz bestehender Fenster: Bei neuen Fenstern ist aus
wärmetechnischer Sicht der Rahmen das
schwächste Bauteil. Zusätzlich bildet die Fensterleibung eine beachtliche Wärmebrücke.
Energie- und fachtechnisch richtig ist es, bei
Broschüre «Mehrfamilienhäuser energetisch richtig erneuern»
Die Broschüre zeigt, welche Entscheidungen bei der Erneuerung von
Wohnbauten getroffen werden müssen, und gibt wichtige Hinweise zu
deren Ausführung. Diese Broschüre kann über das Bundesamt für
Energie kostenlos bezogen werden.
www.enegie­schweiz.ch
Gebäudeprogramm
Für energetische Erneuerungsmassnahmen werden von allen Kantonen Förderbeiträge aus dem Gebäudeprogramm geleistet. Beiträge
können nur dann gewährt werden, wenn das Fördergesuch vor Baubeginn eingereicht wird.
www.dasgebäudeprogramm.ch
38
einem Fensterersatz in der Aussenleibung des
Fensters mindestens 2 bis 4 cm Wärmedämmung anzubringen. Eine wichtige Anforderung,
welche gerne auf einen spätern Zeitpunkt aufgeschoben und mit der Fassadenerneuerung
kombiniert wird. Wer auf die Leibungsdämmung verzichtet, wird auch nur eine geringe
Energieeinsparung feststellen. Gleiches gilt
ebenfalls für allfällige Storenkästen. Auch diese sind unbedingt zusammen mit dem Fensterersatz zu sanieren.
Zuerst die Gebäudehülle – dann
der Heizungsersatz
Steigende Preise für fossile Brennstoffe, aber
auch die Bereitschaft, einen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstosses zu leisten, sind
für viele Hauseigentümer Grund für den Wechsel auf ein anderes Heizungssystem, zum Beispiel auf eine Wärmepumpe. Mit dem Wechsel
auf einen anderen Energieträger wird aber
keine eigentliche Energieeinsparung erreicht.
Anstelle von steigenden Öl- oder Gaspreisen
sind es steigende Elektrizitätspreise, welche
die Nebenkosten stetig in die Höhe wachsen
lassen.
Wenn nun die Heizung ersetzt wird, bevor das
Gebäude wärmegedämmt wird, hat dies zur
Folge, dass die Heizungsanlage nach der Erneuerung der Hülle eine viel zu grosse Heizleistung ausweist. Sie arbeitet dann in einem
ständigen «Stop and go»-Betrieb, der Wirkungsgrad verschlechtert sich dadurch erheblich, und die Störungshäufigkeit nimmt ebenfalls zu. Wer aber zuerst an der Gebäudehülle
die erforderlichen Wärmedämmmassnahmen
realisiert, kann eine kleinere Heizung installieren, welche weniger kostet und auch einen
optimalen Betrieb zulässt.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Eternit (Schweiz) AG
Publireportage
Neue Gebäudehülle sorgt für
nachhaltige Effizienz
vorher
Objekt: Mehrfamilienhaus
Baujahr: 1962
Infrastruktur:
Eine 5½-Zimmerwohnung,
vier 4½-Zimmerwohnungen,
Gewerberäume
Nutzfläche: 320 m2
Fassadenkonstruktion:
Vorgehängte hinterlüftete
Eternit-Fassade
Bekleidungsmaterial: Clinar
300 x 900 und Swisspearl
Grossformat Carat 7020
Etappenweises Modernisieren will gut geplant sein.
Mit einer qualitativ dauerhaften Ausführung, hal­
biert sich nicht nur der Heizwärmebedarf, sondern
es verbessert sich auch der Wohnkomfort und die
Funktionsoptimierung ist nachhaltig gesichert.
Knapp 40 Jahre alt ist das Mehrfamilienhaus an der
Oberhofstrasse in Emmenbrücke. Einigen Bauteilen – insbesondere der Gebäudehülle mit verputzter
Kompaktfassade – war das anzusehen. Hausbesitzer
Thomas Wicki entschied sich deshalb, das Gebäude
schrittweise zu erneuern.
Der Vorbesitzer hatte bereits das Flachdach saniert
sowie die Fenster ausgetauscht und glücklicherweise alles richtig gemacht: Die Fensterfläche wurde
zugunsten breiterer Fensterrahmen leicht reduziert.
Dem nächsten Schritt, der fachgerechten Dämmung
von Dach und Aussenwänden, stand deshalb nichts
im Wege. Denn dank der verbreiterten Fensterrahmen liessen sich die Leibungen ebenfalls dämmen,
es entstanden keine Wärmebrücken.
Die Fassade: der Schlüssel zum Erfolg
Nicht nur die Aussenhülle, auch die Heizungsrohre
im Gebäudeinnern wurden isoliert und zusätzlich
die Heizkörper mit neuen Ventilen nachgerüstet.
Das Resultat der Massnahmen: Der Heizölbedarf
für Heizung und Warmwasser hat sich von 11 000 Liter auf 6300 Liter pro Jahr reduziert. Dafür gab es
Fördergelder: Das Gebäudeprogramm unterstützte
die Sanierung der Aussenhülle und der Kanton Luzern verdoppelte den Betrag. Hausbesitzer Wicki,
der selber eine Wohnung im Gebäude bewohnt, ist
rundum zufrieden, auch weil sich der Wohnkomfort
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
und der optische Auftritt des Gebäudes wesentlich
verbessert haben.
Grossen Wert hat Wicki auf eine hochwertige sowie
langlebige Fassade gelegt. Seine Wahl fiel deshalb
auf eine hinterlüftete Fassade mit Eternitbekleidung.
Dabei hat sich Wicki für kleinformatige Clinar-Platten
für die unteren Stockwerke und für grossformatige
Swisspearl-Platten im Attikageschoss entschieden.
Funktion gewährleistet
Wichtig war auch, dass die neue Gebäudehülle sowohl qualitativ als auch technisch nachhaltig ist und
so auf lange Zeit die Energieeinsparungen gewährleistet. Für den erfahrenen Fassadenbauer Markus
Zemp, Geschäftsführer von Markus Zemp Bedachungen Spenglerei, war der Aufbau aufgrund dieser Anforderungen klar: «Wir haben einerseits die Fassade
mit einer 18 Zentimeter dicken Dämmschicht isoliert,
um Werte auf dem Niveau von Minergie-Gebäuden zu
erhalten. Andererseits sichert das hinterlüftete System mit der äusseren Bekleidung aus wetterfesten
Eternitplatten dauerhaft die effiziente Wirkung der
Konstruktion.»
Der Hausbesitzer ist zufrieden: Er freut sich nicht
nur über den tiefen Heizwärmebedarf und am neuen,
frischen Erscheinungsbild der Liegenschaft, sondern
ist zudem überzeugt: «Das Gebäude hat nun eine
hochwertige Fassade, die auch in einigen Jahrzehnten noch uneingeschränkt funktionieren wird.»
�
www.eternit.ch
39
Im Gespräch mit Max Renggli
«Unser neues Werk
gehört mit jedem
Quadratmeter auch
ein bisschen den
Menschen, die dort
arbeiten»
Herr Renggli, Sie haben 1991 zusammen mit
Ihrem Bruder den Betrieb Ihres Vaters mit
14 Mitarbeitern übernommen. Heute hat die
Renggli AG 170 Mitarbeitende. Was ist Ihr Er­
folgsrezept?
Ich hatte die Vision richtig gute Holzhäuser in
der Schweiz zu bauen – effizient gebaut und
architektonisch anspruchsvoll. Also habe ich
begonnen die Vorfabrikation zu studieren. Vorbilder dafür findet man zum Beispiel im Schienenfahrzeugbau. Zuallererst aber mussten wir
beweisen, dass ein Holzhaus gleich aussehen
kann, wie ein konventionell gebautes Haus.
Dieses Verständnis ist in der Öffentlichkeit
eigentlich erst zwischen 1990 und 1995 gewachsen. Zu Gute gekommen ist uns gleichzeitig auch das zunehmende Verständnis für
Energieeffizienz. 1995 haben wir unser erstes
Produktionswerk für industrielle Vorfertigung
erstellt.
Heisst Vorfertigung, dass Häuser ab Stange
produziert werden?
Nein. Unser Unternehmen realisiert ausschliesslich individuelle Holzbauten. Der
Kunde hat gerade bei einem Eigenheim das
Bedürfnis, sich selbst zu verwirklichen. Eine
Standardvorgabe für Häuser funktioniert nicht.
Heute ist jedes Haus, das in unserem Werk
produziert wird, individuell vom Architekten
für den Kunden entworfen worden. Wir bauen
ihm massgeschneidert sein Traumhaus und
begleiten ihn auf dem Weg zum energieeffizienten Wohnen.
Als er im elterlichen Betrieb das Ruder
übernahm, waren Holzhäuser vor allem in
den Bergen ein Thema und auf vorprodu­
zierte Häusern lastete das «Billiganbieter­
Image». Max Renggli liess sich von diesen
Herausforderungen nicht einschüchtern.
Unter seiner Führung entwickelte sich die
Renggli AG von einem traditionsreichen
Zimmereibetrieb zum führenden Anbie­
ter von energieeffizienten und modernen
Holzhäusern in der Schweiz. Seit 2005
gehören auch mehrgeschossige Holzbau­
ten dazu.
40
Der Holzbau war bis zur Revision der Brand­
schutzverordnung im Jahr 2005 im mehr­
geschossigen Bauen eingeschränkt. Kurz
danach war es die Renggli AG, die das erste
sechsgeschossige Holzhaus der Schweiz er­
baut hat. Sehen Sie sich als Pioniere?
(mit einem Schulterzucken): Es gab zwar früher in den Bergen schon mehrgeschossige Gebäude. Mit den Änderungen der Brandschutzvorschriften und neuen Technologien haben
sich dem Holzbau jedoch ganz neue Dimensionen eröffnet. Holz hält immer mehr Einzug
auch bei Büro- und Gewerbebauten. Ende der
90er Jahre haben wir die ersten Mehrfamilienhäusern gebaut. Im Jahr 2003 bauten wir
das erste viergeschossige Minergie-Haus in
Sursee, das Renggli-Bürogebäude. Inzwischen
machen mehrgeschossige Bauten über 50%
unseres Auftragsvolumens aus. Und dieses
Jahr dürfen wir die ersten Minergie-A-GebäuNachhaltig Bauen | 1 | 2012
Mehrgeschossiger Holzbau
de des Kantons Luzern bauen, drei Mehrfamilienhäuser in Holzbauweise ebenfalls inmitten
der Stadt Sursee.
Wo sind die Grenzen im Holzbau? Gibt es sol­
che, oder kann man im Holzbau alles machen,
was im Massivbau auch geht?
Ja, es gibt Grenzen. Man muss jedes Material an dem Ort einsetzen, für den es geeignet
ist. Holz hat zum Beispiel im Erdreich nichts
verloren. Hier benötigen wir ein massives
Fundament. Danach aber ist der Holzbau vom
Einfamilienhaus bis zum sechsgeschossigen
Bau eine gute Wahl, besonders unter den Gesichtspunkten der grauen Energie, Ökologie,
Baugeschwindigkeit und Nachhaltigkeit der
Ressourcen.
Woher kommt das Renggli­Holz?
Wir verbauen zu 95% Holz aus der Schweiz,
Deutschland und Österreich und verwenden
FSC-zertifizierte Hölzer.
Bitte erzählen Sie uns vom neuen Produk­
tionswerk.
Wir haben unser bestehendes Werk um die
doppelte Grösse im Minergie-Standard erweitert, neue Hightech-Maschinen angeschafft
und die ganze Logistik umgestellt. Unser Werk
ist also nicht einfach grösser geworden, sondern vor allem leistungsfähiger. Es gehört nun
zu den modernsten seiner Art in Europa. Das
Werk ist ein neuer, starker Verbündeter für unsere gut ausgebildete Mannschaft – dies kombiniert Handwerkskunst mit hochmoderner
Technik. Der neue Produktionsablauf erinnert
an die Fertigungsprozesse in der Autoindustrie: effiziente Einzelschritte, einfache Skalierung der Kapazität, kürzere Fertigungszeiten,
höhere Qualität.
Es hat eine ganz spezielle Fassade …
Für mich sind das Schuppen mit besonderer
Bedeutung. An meinem 50. Geburtstag bekam
ich von allen Mitarbeitern der Renggli AG ein
selbstgemachtes Artefakt aus Schindeln geschenkt. Für jeden Mitarbeiter stand eine
Schindel, darauf hat jeder etwas Persönliches
geschrieben. Damit wurde mir bzw. der Unternehmung das Geschenk gemacht, dass jeder
Mitarbeiter mithelfen würde, die Schindeln
an der neuen Werksfassade zu montieren – in
freiwilliger Freizeitarbeit. Mit dem gemeinsamen Schindeln der 2400 m2 grossen Fassade
gehört das neue Werk mit jedem QuadratmeNachhaltig Bauen | 1 | 2012
ter auch ein bisschen den Menschen, die dort
arbeiten.
Auch ein Renggli­Haus, wenn auch für eine
lange Zeit gebaut, muss irgendwann mal wie­
der weichen. Wie sieht es bei ihren Hightech­
Häusern aus mit dem Recycling?
Wir können das Material im Rückbau wiederverwenden. Entweder als neue Rohstoffe oder
zumindest sicherlich als Heizmaterial. Holz ist
auch beim Rückbau ein interessanter Rohstoff.
Heute muss ein Gebäude möglichst flexibel genutzt oder allenfalls flexibel weiterverwendet
werden.
Max Renggli, CEO und
Verwaltungsratspräsident
RENGGLI AG Sursee im
Interview.
Und wie sehen Sie die Zukunft des Holzbaus?
Der Holzbau fördert eine nachhaltige Bauweise, womit wir unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt und zukünftiger Generationen wahrnehmen können. Darum hat Holz sich
im energieeffizienten Bauen eine unbestrittene
Vorreiterrolle geschaffen. Diese Rolle werden
wir weiter ausbauen können. Die Nachfrage
nach Holzbauten steigt zudem, weil sich die
Menschen darin wohlfühlen. Wir können exklusive Projekte realisieren wie Einfamilienhäuser, Siedlungen oder ganze Stadtquartiere,
die sowohl architektonische aber auch ökologische Vorzeigeprojekte sind. Der Vorfertigungsgrad bei Holzsystembauten wird weiter steigen
und gerade Grossprojekte werden dank neuer
Technologien, von denen unser neues Werk
bereits profitiert, zunehmend in Holz realisiert
werden.
Interview: Anita Bucher
41
MFH Planzer Langnau bei Reiden
«Es soll Casa
Cavallino heissen»
Von Anita Bucher
Wenn der Bauherr eine eigene Sägerei hat,
dann ist Holz als Baustoff bereits gesetzt.
So wurde für den Bau dieses Mehrfamilien­
hauses in Langnau bei Reiden Weisstanne
aus den umliegenden Wäldern eingesetzt.
Beheizt wird es genauso, wie weitere 20 Ob­
jekte in der Umgebung, mit Fernwärme aus
dem eigenen Sägereibetrieb.
«Ich war mir von Anfang an sicher, dass wir
nach MINERGIE-Standard bauen wollen»,
erzählt Ruedi Planzer. Im Gespräch mit Max
Renggli, dem CEO der Renggli AG, wurde ihm
schnell klar, dass mit geringem Mehraufwand
sogar der Minergie-P Standard realisierbar
sein würde. Somit war das Ziel bereits gesetzt. Klar war auch, dass sich der Sägereibetreiber für das Mehrfamilienhaus, das in
nächster Nähe zur Planzer Holz AG zu stehen
kommen würde, einen Holzbau wünschte. Und
so lieferte er der Renggli AG das notwendige
Holz, welche dieses zu den Elementen für das
Mehrfamilienhaus verarbeitete. Dank intensiver Planung und enger Zusammenarbeit im
Vorfeld konnte das Mehrfamilienhaus innert
drei Tagen aufgerichtet werden.
Präzise Abklärungen und Berechnungen im
Bereich von Statik, Brandschutz und Schallschutz waren notwendig um ein Projekt in dieser Grössenordnung termingerecht realisieren
zu können. Ein reiner Holzbau wäre durchaus
denkbar gewesen. Angesichts Schnittstellen
und Wirtschaftlichkeit wurde aber nach einer
sinnvollen Kombination zwischen Holz und Beton gesucht.
Holzbau mit Betonkern
Während die oberen drei Geschosse inklusive
der Geschossdecken in Holzbauweise erstellt
wurden, zeigt sich das Erdgeschoss betoniert.
42
«So war es einfacher mit den Brandschutzvorschriften», erzählt Planzer. Er wollte sich
nämlich die Option offen lassen, in späteren
Jahren im Erdgeschoss ein Restaurant unter
zu bringen. Auch das Treppenhaus, im Vorbau integriert, wurde massiv erbaut. «Statisch
war es eine sehr wirtschaftliche Lösung, den
Betonkern zugleich als Aussteifung des Holzsystembaus zu nutzen. Gleichzeigt konnte so
der Brandschutz im Fluchtwegbereich mit
kleinem Aufwand elegant und effizient gelöst
werden» erzählt Holzbautechniker Philemon
Ruf, Renggli-Fachmann für Grossprojekte und
technischer Projektberater.
Aus demselben Grund entschied man sich
auch die Balkone aus Metall und nicht aus Holz
zu fertigen. Der Bauherr erinnert sich: «Max
Renggli sagte zu mir: Mach die Balkone aus
einer leichten Metallkonstruktion, welche vor
den Holzbau gestellt werden. So sind sie von
der Holzkonstruktion losgelöst und bleiben
noch dazu wartungsfrei.»
Spezielle Weisstannensichtdecke
Zwischen den Geschossen realisierte der Bauherr eine Holz-Beton-Verbunddecke. Das sind
14 Zentimeter Holz und darauf 14 Zentimeter
Überbeton welcher am Bau eingebracht wurde. Das Projekt profitiert somit von den positiven Eigenschaften des Holzbaus kombiniert
mit denen von Beton. Innen wünschte sich
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-P
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
43
MFH Planzer Langnau bei Reiden
Bauherrschaft
Planzer Holz AG
Sägewerk Holzhandel
Oberdorf 2
6262 Langnau
Tel. 062 758 40 58
www.planzerholz.ch
Holzbauplanung und
Holzsystembau
RENGGLI AG
Gleng
6247 Schötz
Tel. 062 748 22 30
www.renggli-haus.ch
Planzer eine Weisstannensichtdecke. Und so
musste eigens dafür ein Brandschutzkonzept
her. «Wir mussten die Dreischichtplatten so
konzipieren, dass die unteren beiden Lagen
dem Brandschutz dienen. Wenn es also mal
brennen würde, dürften diese beiden Schichten abbrennen und die oberste Schicht müsste
immer noch tragen», erzählt er. «Also wurden
die drei Schichten aus unterschiedlich dicken
Holzlagen gefertigt.»
Wie die Geschossdecke ist auch die Fassadenschalung ein eigen entwickeltes und hergestelltes Produkt der Planzer AG. Sie besteht
aus verleimten Weisstannenbrettern von je
dreissig Zentimetern Breite. Diese sind in der
Höhe jeweils nur mit einer einzigen Schraube
und einer «Nut» fixiert und lassen so Bewegungen zu. Ein horizontales Blech sorgt für
den Witterungsschutz.
«Casa Cavallino» brauchte Nerven
Dass der Bau bis zur Fertigstellung starke Nerven brauchte, daran erinnert sich der Bauherr,
der zugleich sein eigener Bauleiter war, noch
lebhaft. «Während der Planungsphase, noch
bevor wir die Zusammenarbeit mit der Renggli
AG suchten, tauchten wiederholt Schwierigkeiten auf. Einmal war ich gerade ferienhalber in
Holzbauingenieur
Pirmin Jung
Ingenieure für Holzbau AG
Grossweid 4
6026 Rain
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44
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-P
B au e n f ü r f o r tg e s c h r i t t e n e
Italien auf dem Campingplatz, den wir bereits
seit Jahren besuchen, in der Ortschaft Cavallino. Entnervt sagte ich zu meiner Frau: Wenn
wir es wirklich schaffen dieses Haus zu bauen,
dann soll es ‹Casa Cavallino› heissen.» – Von
dieser Unterhaltung zeugt noch heute eine
kleine Tafel bei der Einfahrt in die Tiefgarage.
Heizung durch Restprodukte aus der Sägerei
Die Planzer Holz AG betreibt neben dem Sägewerk eine Heizzentrale, mit welcher sie in
Langnau bei Reiden insgesamt 120 Wohneinheiten mit Fernwärme versorgt. «So können
wir fast sämtliche Sägerei-Restprodukte verwenden», erzählt Planzer. Mit dem innovativen Heizsystem hat er bereits 1993 angefangen und auch gleich langfristige Verträge mit
den versorgten Liegenschaften abgeschlossen.
«Rund einen Kilometer Fernleitung haben wir
gesetzt», erzählt er. Daran hängen zum Beispiel auch die Dorfkirche, das Schulhaus und
die Turnhalle. – «Man sollte die graue Energie
so weit wie möglich reduzieren», ist Planzer
überzeugt. Und weil er damit vollkommen
recht hat, hängen auch die acht Wohnungen
des Casa Cavallino am Fernwärmesystem mit
dran. Etwas anderes wäre für Planzer auch gar
nicht in Frage gekommen.
�
Wenn die kurze Bauzeit Zinsen und Nerven schont,
der Umweltbonus natürlich inklusive ist und die
Bewohner pünktlich in ihr Zuhause einziehen, dann
zeigt sich die wahre Grösse von Holz. Sprechen
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
45
Air-On AG
Publireportage
Revolution im Bereich
des Raumklimas
Im Zeichen der Nachhaltigkeit versuchen
die Zulieferer der Bauwirtschaft Antworten
auf jene Fragen zu liefern, welchen sich
die ganze Branche angesichts der künftigen
Herausforderungen im Energiebereich
stellen muss.
oben links:
Klima nach Mass
mit Hilfe eines einfachen
Bedienfeldes.
oben rechts:
Das schlichte Design
basiert auf einer umfangreichen Studie mit Architekten und Planern.
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Informationen:
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46
Führende Experten sind überzeugt, dass sich
im Gebäudebereich bis zu 70% des heutigen
Energieverbrauchs einsparen lassen – in erster Linie durch eine verbesserte Gebäudeisolation. In der vornehmlich technischen Debatte
bringt die Air-On AG, ausgezeichnet mit dem
Schweizer Innovationspreis 2011, einen zusätzlichen Faktor ins Spiel: die Bewohnerinnen und
Bewohner.
Frischer Wind für Ihre vier Wände
und die Umwelt
Für den Bauherrn gibt es beim Neubau oder
der Sanierung nach Energie-Standards wichtige Regeln der Bauphysik zu beachten. So kann
auch eine professionell ausgeführte Gebäudeisolation zu Problemen beim Raumklima führen. Wird ein Raum von seinen Nutzern nicht
ausreichend gelüftet, sammelt sich Feuchtigkeit an (Gefahr von Schimmelbefall) und die
CO2 Konzentration steigt (Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Unwohlsein). Eine deshalb
oft eingesetzte zentrale Lüftungsanlage wiederum erfordert umfangreiche sowie platzraubende bauliche Massnahmen und kann dazu
führen, dass die Raumluft im Winter massiv zu
trocken ist.
5 Funktionen für das perfekte Raumklima
in einem Gerät
Die Air-On AG begegnet dieser Herausforderung
mit einer benutzerfreundlichen, energieeffizienten Lösung. Dem einfach zu installierenden
und zu bedienenden Air-On® Einzelraum-Klimagerät. Es ersetzt den herkömmlichen Heizkörper, wird an das bestehende Heizsystem
angeschlossen und versorgt das Zimmer direkt
durch die Hauswand mit Frischluft. Mit seinen 5
Funktionen Heizen, Lüften, Luftreinigung, Entfeuchten (sanftes Kühlen) und Befeuchten in einem Gerät, revolutioniert Air-On® die Raumklimatisierung. Air-On® überwacht und beeinflusst
aktiv und raumindividuell die entscheidenden
Parameter für ein gesundes Wohlfühlklima –
Temperatur, Feuchtigkeit und CO2-Gehalt – und
sorgt so für optimale Behaglichkeit in Wohn-,
Arbeits- oder Schulungsräumen.
Weniger Feinstaub und Allergene
für mehr Lebensqualität
Air-On® leistet nicht nur aktive Unterstützung
beim Energiesparen, sondern trägt auch zur
Förderung der Gesundheit seiner Nutzerinnen
und Nutzer bei:
_ Verunreinigungen wie Fein- und Ultrafeinstaub-Partikel, Keime und Allergene werden
mithilfe modernster Technik wirksam aus
der Luft gefiltert.
_ Unangenehme Gerüche werden durch den
eingebauten Aktivkohlefilter neutralisiert.
_ Zu hohe Luftfeuchtigkeit (und damit Schimmelpilzbildung) wird dank der aktiven Entfeuchtung erfolgreich verhindert.
_ Die negativen Auswirkungen zu trockener
Luft (Reizungen der Schleimhäute, Austrocknen der Haut, Unwohlsein) werden dank der
durch Air-On® Geräte geregelten optimalen
Luftfeuchtigkeit verhindert.
Eine sichere Investition in die Zukunft
Auch die Bauherrschaft hat zurzeit ein dringendes Interesse an einer möglichst schonenden
und nachhaltigen Sanierung ihrer Immobilien.
In den vergangenen Jahren wurden viele Altbauten saniert oder Neubauten erstellt, ohne
Rücksicht auf Nutzungsgewohnheiten der Bewohner. Das führt oft schon nach kurzer Zeit zu
Schäden an der Bausubstanz (Schimmelpilze)
oder der Gesundheit ihrer Bewohner (Atemwege, Haut). Dank der hohen Funktionalität und
des geringen Wartungsaufwands präsentiert
sich Air-On® deshalb als derzeit mit Sicherheit
beste Lösung für Gebäude und Bewohner. �
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Komfortlüftung
Komfortlüftungen
haben Potenzial
Beat Frei, Urs-Peter Menti
Hochschule Luzern – Technik & Architektur
In der Schweiz haben sich Komfortlüftungen
im Neubau mittlerweile durchgesetzt und weisen weiterhin ansehnliche Wachstumsraten
auf. Unbestritten sind die Vorteile der Komfortlüftung: Der Komfort und die Luftqualität werden verbessert, Bauschäden infolge zu hoher
Luftfeuchte werden vermieden, Wärme in der
Abluft wird zurückgewonnen. Häufig geäusserte Bedenken gegenüber von Komfortlüftungen
betreffen die Akustik, die Hygiene, die Energieeffizienz und nicht zuletzt die Kosten.
Die Anforderungen an Komfortlüftungen wurden durch alle Beteiligten anfangs unterschätzt. Die Komfortlüftung galt lange Zeit
nicht als «richtige» Lüftung, entsprechend unvorsichtig wurde geplant und gebaut. Vor allem
die Akustikanforderungen wurden vernachlässigt. Mangelhafte Anlagen von damals sind
noch heute Ursache für Vorurteile gegenüber
der Komfortlüftung. Durch verstärkte Weiterbildung und brancheninterne Lernprozesse
konnte mittlerweile die Situation stark verbessert werden.
Das SIA-Merkblatt 2023 «Lüftung in Wohnbauten» macht Vorgaben für die Lüftung in Wohnbauten und stellte 2004 einen Meilenstein für
die Komfortlüftung dar (aktuelle Version datiert aus dem Jahre 2008). Mit diesem Merkblatt wurden die Akustik- und die Energieeffizienzvorgaben verschärft, die massgeblichen
Luftvolumenströme wurden definiert. Zudem
hilft das Merkblatt bei der Systemwahl.
MINERGIE® fordert einen kontrollierten Luftwechsel, was dazu führt, dass fast jedes
MINERGIE®-Gebäude mit einer Komfortlüftung ausgestattet ist. Grundsätzlich werden
aber sechs Systeme für den kontrollierten
Luftwechsel unterschieden:
_ automatische Fensterlüftung
_ Einzelraum-Lüftungsgeräte
_ Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung
_ klassische Komfortlüftung
_ Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe
Heizen, Kühlen, Lüften
und Warmwasserbereitung
mit einem einzigen, äusserst kompakten Gerät: Die
Zehnder ComfoBox Apart.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Die automatische Fensterlüftung ist ein sehr
einfaches System ohne Wärmerückgewinnung
und Pollenschutz. Es können Komfortprobleme
infolge Zugluft entstehen.
Einzelraum-Lüftungsgeräte weisen im Vergleich zur klassischen Komfortlüftung eine
verminderte Wärmerückgewinnung von etwa
47
Rubriktitel
Komfortlüftung
70% auf. Zu beachten sind die Akustik und die
Abführung des Kondensats. Innenliegende
Räume bedürfen spezifischer Lösungen.
Abluftanlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung sind anspruchsvoll und teuer, da grossflächige Nachströmelemente in der Fassade
notwendig sind. Für den Unterhalt zu beachten
sind die vielen Filter. Vorteilhaft sind die kleinen Steigzonen (keine Zuluft) und die kleine
Technikzentrale (Installation im Raum). Der
Technisierungsgrad ist durch die aufwendige
Steuerung und die vielen Ventilatoren hoch.
Die klassische Komfortlüftung macht heute
90% der Installationen aus. In der Planung und
der Ausführung ist sie anspruchsvoll. Im Unterhalt stellt sie die einfachste Variante dar, da
aerosilent primus
von drexel & weiss –
Komfortlüftungsgerät
mit hocheffizienter
Wärmerückgewinnung
48
alle bewegten Teile zentral angeordnet werden
können. Vorteilhaft ist der Einbau hochwertiger
(Pollen-)Filter. Im Neubau bietet sie das beste
Preis-Leistungs-Verhältnis und stellt den aktuellen Stand der Technik dar.
Die Komfortlüftung mit Abluft-Wärmepumpe
stellt die energetisch optimale Lösung dar. Sie
bietet alle Vor- und Nachteile der klassischen
Komfortlüftung und ist aber vergleichsweise
teuer.
Im internationalen Vergleich ist die Marke
MINERGIE® ein Garant für die Weiterentwicklung der Komfortlüftung. MINERGIE® hat zur
Qualitätssicherung Fachpartnerschaften ins
Leben gerufen. Derzeit gibt es über hundert
Fachpartner für die Planung und die Ausführung von Komfortlüftungen.
Seit Frühjahr 2011 ist das MINERGIE®-Modul
Komfortlüftung auf dem Markt. Bauherren
haben damit die Möglichkeit, eine Komfortlüftung mit Systemgarantie zu realisieren. Somit
haben sie die Sicherheit, eine Komfortlüftung
zu erhalten, die vor allem hohe Ansprüche an
die Energieeffizienz und die Akustik erfüllt.
Das Modul definiert die Anforderungen in den
Bereichen Leistungsdimensionierung, Komfort
und Qualität. Anspruchsvoll sind die Werte von
0,34 W/(m³/h) für die Energieeffizienz und 25
dB(A) für die Akustik. Sie garantieren aber mittels Systemgarantie für höchste Qualität. Fünf
Module von drei Systemlieferanten wurden bisher durch MINERGIE® zertifiziert.
Der Verein energie-cluster.ch ermöglicht seit
November 2008 die Deklaration von Wohnungslüftungsgeräten. Diese werden in den
Kategorien Energieeffizienz, Hygiene und
Akustik nach einem technischen Reglement
an der Hochschule Luzern analog zur Energieetikette bewertet. Interessierte Bauherren,
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Architekten und Planer können unter www.
deklariert.ch alle deklarierten Wohnungslüftungsgeräte miteinander vergleichen.
Das grosse Potenzial der Komfortlüftung liegt
bei den Sanierungen. Der Bestand an Gebäuden, die in absehbarer Zeit saniert werden
müssen, ist enorm. Dichte Gebäudehüllen
erfordern ein Lüftungskonzept, das entweder eine Komfortlüftung oder eine automatisierte Fensterlüftung beinhaltet. Häufig ist
aber kein Platz für Luftverteilnetze und Lüftungsgeräte vorhanden. Bezeichnend für die
Instandsetzung ist der Umstand, dass selten
der direkteste Weg bei der Leitungsführung
gewählt werden kann. Dies mindert die Energieeffizienz. Oft entstehen hohe bauliche Kosten oder oft ist der nachträgliche Einbau einer
Komfortlüftung schlichtweg nicht möglich. Da
die Industrie durch den Bauboom im Neubau
ausgelastet ist, fehlt es heute teilweise noch
an Innovationen und Lösungen für die Instandsetzung.
Das Amt für Hochbauten der Stadt Zürich hat
mit zwei Projektwettbewerben neue Entwicklungen für Lüftungssysteme in der Instandsetzung angestossen. Die Projektwettbewerbe
«Fensterintegrierte Lüftungssysteme» und
«aktive Überströmer» zeigen Wege auf, wie die
Anforderungen bei der Instandsetzung energieeffizient, platzsparend, ansprechend und
innovativ realisiert werden können. Eine interessante Lösung stellt ein fensterintegriertes
Einzelraum-Lüftungsgerät mit zusätzlichem
Abluftanschluss dar. Aktive Überströmer werden in der Instandsetzung noch an Bedeutung
gewinnen, da häufig wenig Platz vorhanden ist.
Der Korridor wird bei diesem Lüftungskonzept
als Luftkanal verwendet. Hierbei entfällt somit die Leitungsführung im Korridor. Aktive
Überströmer verteilen die Luft in den Schlafräumen. In offenen Räumen wird die natürliche Luftströmung genutzt. Die Abluft wird im
Küchen- und im Nasszellenbereich abgeführt.
Das Konzept der Kaskadenlüftung vermeidet
Zuluft im Wohn- und im Essbereich. Diese wird
ausschliesslich in den Schlafräumen eingeführt und im Küchen- und im Bad/WC-Bereich
wieder abgeführt.
Ein neuer Ansatz wird derzeit an der Hochschule Luzern untersucht: In einem KTI-Forschungsprojekt zusammen mit Industriepartnern wird ein dezentrales Lüftungsgerät im
intermittierenden Betrieb ohne Kanalsystem
entwickelt, das ebenfalls primär im Instandsetzungsbereich zum Einsatz gelangen soll.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
+
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49
Rubriktitel
Komfortlüftung
Externer Wirkungsgrad ηex
0.30
A
B
C
D
F
G
H
I
J
K
M
O
Q
R
S
T
0.25
0.20
0.15
0.10
0.05
0.00
0
100
200
300
400
500
600
Gesamte externe Druckverluste in Pa
Spez. elektr. Elektrizitätsbedarf
in W/(m3/h)
1.0
0.10
ηex = 0.05
0.15
0.9
0.8
0.20
0.7
0.6
0.5
A
B
C
D
F
G
H
I
J
M
O
Q
R
S
0.30
0.4
Grenzwert SIA Merkblatt 2023
Minergie Modul Komfortlüftung
0.3
0.2
0.1
T
0.0
0
100
200
300
400
500
600
Gesamte externe Druckverluste in Pa
Ein anderes Forschungsprojekt der Hochschule Luzern (unter anderem finanziert vom Bundesamt für Energie) untersucht Konzepte und
Systeme von Wohnungslüftungen in der Gebäudeerneuerung und beurteilt diese im Kontext verschiedener Wohnungstypologien. Der
Fokus liegt beim Komfort für Benutzer, bei der
gestalterischen und technischen Integration
sowie der Wirtschaftlichkeit. Ergänzt mit dokumentierten Fallbeispielen, zeigt das Projekt
exemplarische und innovative Lösungsansätze
für die Wohnungslüftung und definiert Anforderungen an neue oder zu optimierende Produkte. Weiter resultiert aus dem Forschungsprojekt ein Planungsinstrument (Leitfaden) als
umfassende Entscheidungsgrundlage für Planer, Architektinnen und Immobilienfachleute.
Die Hochschule Luzern hat im Auftrag des
Bundesamtes für Energie zudem untersucht,
wie die Energieeffizienz von Komfortlüftungen
verbessert werden kann. Hierzu sind verbesserte Kompaktlüftungsgeräte mit deutlich geringeren internen Druckverlusten und bessere
(kleinere) Ventilatoren mit hohen Wirkungs50
graden erforderlich. Zudem sind die gesamten externen Druckverluste im Luftverteilnetz
auf 150 Pa zu begrenzen. Die im Projekt untersuchten Anlagen weisen höhere Druckverluste auf als geplant und laufen häufig nicht
im optimalen Betriebspunkt (siehe Grafiken
und Foto). Akustische Probleme können zu
Begleiterscheinungen von Anlagen mit hohen
Druckverlusten Problemen werden. Die korrekte Planung und die sorgfältige Ausführung
sind für eine hohe Energieeffizienz (mit-)entscheidend.
Kurz: Die Komfortlüftung hat sich etabliert.
Sie ist jedoch ein sehr sensibles Element im
Gebäude und muss fachkundig geplant, aber
auch ausgeführt werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sorgt die Komfortlüftung für
eine hohe Wohnqualität bei guter Energieeffizienz und vermeidet zudem Bauschäden.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
EgoKiefer AG
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Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung auch
bei geschlossenem Fenster. Der Einbau eignet
sich sowohl bei Neubauten sowie bei Renovationen. Das Bundesamt für Energie hat das
fensterintegrierte Lüftungssystem Ego®Fresh
letztes Jahr ausgezeichnet. Neben der aussergewöhnlich guten ästhetischen Lösung wurde
vor allem auch die hervorragende Lärmdämmung positiv bewertet.
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
51
Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth
Damit auch
morgen noch die
Sonne scheint!
Am Sonnenweg in Oberarth entstanden
in einer ersten Bauetappe vier Einfamilien­
häuser und vier Zweifamilienhäuser im
Minergie­P Standard in nachhaltiger und
ökologisch vernünftiger Bauweise.
Die Bauherrschaft hat schon früh entschieden,
auf erneuerbare Energien und auf eine hohe
Lebensqualität für die Bewohner des neuen
Quartiers zwischen Zuger- und Lauerzersee
zu setzen.
Die ruhige, sonnige und familienfreundliche
Lage, die grosszügige Planung und Realisierung der Häuser, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die Nähe von Kindergarten
und Schulen motivierten 12 junge Familien und
Paare, ins Sonnenquartier zu ziehen.
52
Klare Architektur
In der ersten Etappe entstanden Einfamilienhäuser, sowie 4½- und 5½-Zimmerwohnungen
in Zweifamilienhäusern in schlichter, hochwertiger Architektur. Die klassischen Kuben
mit begrünten Flachdächern sind so angeordnet, dass alle Bewohner Privatsphäre und
viel Landschaft geniessen können. Durch die
gemeinsame Parkierung in der Tiefgarage
wird erreicht, dass zu jedem Haus grosszügige
Grünflächen als Lebens- und Spielräume genutzt werden können. Sowohl dem Architekten,
Stefan Hegglin von f-h-c Architekten Zug, wie
auch der Bauherrschaft ist eine hohe Lebensqualität sehr wichtig.
Materialisierung und Farben
Der Geradlinigkeit des Gesamtkonzeptes bleiben der Auftraggeber und der Architekt auch
in der Materialisierung treu: der in verschie-
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Mimergie-P
denen Sonnentönen gehaltene, mineralische
Putz gewährt Langlebigkeit und ein gesundes
Wohnen. Die aus dem nachwachsenden Material Holz erbauten Häuser tragen viel zum
harmonischen Wohnambiente bei. Die auf der
besonnten Seite bis zum Boden reichenden
Fensterflächen mit ihren feinen, kaum sichtbaren Brüstungen tragen viel zum klaren und
schönen Bild bei. Schmale Lichtbänder auf den
Schattenseiten wirken elegant und geben von
innen den Blick auf die umliegenden Berge
frei. Die auch innen verputzten Wände bringen
die grösstenteils in Holz gestalteten Böden und
Decken zur Geltung.
Aus Holz gebaut
Die von der Firma Kost Holzbau AG gebauten
Häuser wurden vor Ort mit Zelluloseflocken
ausgedämmt. Dieses dankbare Material lässt
sich gut verarbeiten und ist auch aus bauphysikalischer Sicht sehr attraktiv: fällt Tauwasser innerhalb der Konstruktion an, nimmt die
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Dämmung zwar dieses kurz auf, es trocknet
aber auch sehr schnell wieder aus. Innen
wurden die Holzständer mit einer beplankten
und ausgedämmten Installationsschicht ausgestattet. Zum Aussenraum hin erscheint die
verputzte Trägerplatte. Die Decken sind aus
Holz und Beton konstruiert. Die 12 cm starken Holzdielen übernehmen dabei Zugkräfte,
ein Überzug aus Beton übernimmt die Druckkräfte.
2. Etappe – Minergie­A Häuser
Momentan ist die 2. Etappe mit sieben Einfamilienhäusern und vier Wohnungen in Zweifamilienhäusern in Bau.
Der neue Standard in Minergie-A vermochte
sowohl den Architekten als auch die Bauherrschaft zu überzeugen. Jedes Haus besitzt eine
eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die
über das ganze Jahr gewonnene Strommenge
ist ausreichend, um die Heizung und die kontrollierte Wohnungslüftung zu betreiben so53
Wohnüberbauung Sonnenprojekt Oberarth
Mimergie-P
wie das Warmwasser aufzubereiten. Der neue
Energie A Standard darf als zukunftsweisende, vernünftige Weiterführung des Minergie-P
Standards betrachtet werden.
Fazit
Der Erfolg auch im Verkauf bestätigt die Arbeit
des Architekten und der Bauherrschaft: Vielen
Käuferschaften sind Nachhaltigkeit, Oekologie
und erneuerbare Energien ein Mehraufwand
an Kosten und persönlicher Auseinandersetzung mit den neuen Technologien viel wert.
Diese positive Haltung vieler Eigentümer und
Eigentümerinnen ist wiederum Motivation für
alle am Projekt Beteiligten.
�
Bauherrschaft
Josef Amgwerd,
vertreten durch:
Sonja Hürlimann
Sagiweg 5
6403 Küssnacht
Architekt
f-h-c Architekten
Aegeristrasse 38
6300 Zug
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OLOS AG
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54
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
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Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
55
MINERGIE-Zertifikat
Rubriktitel
«Das MINERGIEZertifikat ist eine
Qualitätsgarantie.»
Franz Beyeler, Geschäftsführer MINERGIE
Der Baustandard MINERGIE steht für tiefen
Energieverbrauch, mehr Komfort und
Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn MINER­
GIE dran steht, ist auch MINERGIE drin:
Das Zertifikat ist der Qualitätsausweis für
ein Produkt, das genau umschrieben und
definiert ist. Es liefert klare Kenndaten
als Sicherheit für Bauherren und Käufer
und verschafft dem Eigentümer handfeste
Vorteile – zum Beispiel Förderbeiträge,
günstigere Hypotheken oder gar eine
höhere Ausnützungsziffer. Seit der Lancie­
rung 1998 hat MINERGIE sich kontinuierlich
weiter entwickelt und auf breiter Ebene
etabliert: Für zahlreiche Bauherren, Inves­
toren und Architekten kommt eine konven­
tionelle Bauweise gar nicht mehr in Frage.
Wer nach MINERGIE baut, lässt sein Haus in
der Regel auch zertifizieren. Die Kosten für die
Zertifizierung betragen 900 Franken für ein
Einfamilienhaus. Die Zertifizierung lohnt sich
– selbst dann, wenn ein Verkauf des Hauses
in absehbarer Zeit nicht zur Diskussion steht:
«Das MINERGIE-Zertifikat ist für Bauherren
ein Qualitätssiegel», bestätigt Olivier Lyon,
Architekt ETH in Crissier. «Es bescheinigt
ihnen, dass ihr Gebäude punkto Energieverbrauch und Wohnkomfort höchsten Anforderungen entspricht.» Das Zertifikat dokumentiert also den Wert des Gebäudes sichert dem
Eigentümer zudem handfeste Vorteile: Einzelne
Kantone unterstützen den Bau von MINERGIE56
Häusern finanziell mit Förderbeiträgen, welche
die Bauherrschaft beantragen kann. Zahlreiche
Banken gewähren vergünstigte MINERGIE-Hypotheken, und in einzelnen Kantonen gilt für
MINERGIE-Bauten eine höhere Ausnützungsziffer – zum Beispiel im Wallis: Dank der um
15 Prozent höheren Ausnützungsziffer kann
dort beispielsweise ein Mehrfamilienhaus mit
11 anstatt mit 10 Wohnungen erstellt werden –
nach MINERGIE, wohlgemerkt.
Das Zertifikat ist bares Geld wert
Zwar ist die Zertifizierung eines MINERGIEGebäudes die Regel, doch es gibt auch Ausnahmen: Manche Bauherren entscheiden sich
gegen eine Zertifizierung, weil sie überzeugt
sind, dass ihr Haus nie den Besitzer wechseln
werde. Tatsächlich ist der höhere Wiederverkaufswert eines der Hauptargumente, die für
die Zertifizierung sprechen. Sie ist in jedem Fall
sinnvoll und empfehlenswert, denn: «Es könnte
gut sein, dass man später einmal froh darüber
ist, auch wenn im Moment keine Notwendigkeit
besteht», gibt André R. Ruff, Art Architektur AG
in Visp und Bern, zu bedenken. «Eine Nachzertifizierung ist in der Regel aufwändig und
teuer. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht
allen Bauherren bewusst ist, dass das Zertifikat
eines Tages bares Geld wert sein kann.»
Vorteile für Mieter und Anleger
Auch Roger Baumann, Leiter Business Development Real Estate Asset Management bei
der Credit Suisse AG Zürich, ist vom wirtschaftlichen Wert von Gebäudelabels überzeugt:
«Ein Gebäudelabel ist eine Qualitätsgarantie.
Es bestätigt, dass das Gebäude bestimmte
Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Ein nachhaltiges Gebäude wiederum verschafft unseren
Anlegern und Mietern zahlreiche Vorteile – unter anderem tiefere Betriebskosten, weil das
Gebäude bezüglich Verbrauch von Energie und
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Wasser optimiert ist.» Ein Blick in die Zukunft
lässt ahnen: «Die langfristige Wertentwicklung
ist mit grosser Wahrscheinlichkeit besser als
bei einem konventionellen Gebäude, denn ein
Gebäude, das unsere Kriterien punkto Nachhaltigkeit erfüllt, ist auch in 20 Jahren noch
ein modernes Haus und weniger abhängig von
steigenden Energiepreisen oder sich verschärfenden Energievorschriften.» Die Bedeutung
von Gebäudelabels wächst – auch bei uns:
Internationale Baustandards wie LEED (USA),
BREEAM (GB) oder DGNB (D) tauchen allmählich auch in der Schweizer Baulandschaft auf,
denn die Nachfrage nach umfassend nachhaltigen Gebäuden steigt. Derzeit sind Arbeiten
zur Schaffung eines Schweizer Zertifizierungssystems für nachhaltige Immobilien im Gange,
das nicht nur auf energetische und ökologische
Optimierung fokussiert, sondern Energie, Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft miteinbezieht. Basis dieses Systems sind die Stärken
der Marke MINERGIE als Qualitätsstandard.
MINERGIE­Module: Bauteile und Systeme
in MINERGIE­Qualität
MINERGIE ist eine eingetragene Marke und als
solche ohne Einschränkungen geschützt. Die
Bezeichnung «MINERGIE-Haus» basiert also
keineswegs auf einer subjektiven Einschätzung,
sondern darf ausschliesslich für Gebäude verwendet werden, die einen MINERGIE-Standard
tatsächlich erfüllen. Aber nicht nur Gebäude,
sondern auch Bauteile und Systeme in der geforderten Qualität können als MINERGIE-Module ausgezeichnet werden. Neben ausgezeichneten energetischen Eigenschaften erfüllen sie
weitere wichtige Kriterien wie Funktionalität,
Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
SZ­001­P­ECO
Macht Sinn: MINERGIE­Modernisierung
in Teilschritten
Die MINERGIE-Module gibt es für die Gebäudehülle (Wand und Dach, Fenster, Türen,
Sonnenschutz) und für die Gebäudetechnik
(Komfortlüftung, Leuchten, Raumkomfort sowie neu Holzfeuerstätten und Thermische
Solaranlagen). Sie eignen sich sowohl für den
Einsatz im Neubau wie auch für eine Modernisierung in Etappen. Letztere ist für viele Eigentümer, die ihr Haus umfassend und nachhaltig
modernisieren wollen, der ideale Weg zum
MINERGIE-Gebäude. Durch die Etappierung
einer Gesamterneuerung verteilen sich deren
Kosten auf verschiedene Jahre und werden
dadurch besser tragbar. Auch die Beeinträchtigung des Wohnkomforts durch Bauarbeiten
hält sich in Grenzen, wenn die Modernisierung
gut geplant und in Teilschritten durchgeführt
wird. Das lohnt sich: «Es ist wichtig, dass man
voraus denkt», weiss Monika Wyss, Architektin
FH und Baubiologin. «Deshalb macht es auch
Sinn, ein Gesamtkonzept zu erstellen, bevor
man mit den Bauarbeiten anfängt.» Sie plä-
57
MINERGIE-Zertifikat
diert für eine Fachperson, welche die Fäden
in der Hand und den Überblick behält: «Wenn
es um eine Modernisierung geht, empfehle
ich Hausbesitzern, sich zunächst mit einem
Architekten oder Planer in Verbindung zu setzen. Es lohnt sich auch, für einen Vorgehensvorschlag Geld zu investieren.» Ein Beispiel:
Bevor die Heizung ersetzt wird, kann eine
Prüfung der Gebäudehülle sinnvoll sein – insbesondere, wenn es sich um ein älteres Gebäude handelt. Ist nämlich die Gebäudehülle
dicht, kann die Heizung kleiner dimensioniert
werden, was sich natürlich auch finanziell
auswirkt.
Vom exotischen Baustandard
zum «State of the art»
Seit seiner Lancierung 1998 hat MINERGIE
sich kontinuierlich weiter entwickelt und auf
breiter Ebene etabliert. Ganz zu Anfang noch
von vielen als «exotischer Baustandard» beargwöhnt, gilt MINERGIE heute als das wichtigste Standbein der Energiepolitik des Bundes
im Gebäudebereich. Tatsächlich entfallen rund
50 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in
der Schweiz auf den Gebäudebereich, und der
Sanierungsbedarf in unserem Land ist hoch.
Ein Gebäude, Baujahr älter als 1990, das nach
MINERGIE modernisiert wird, braucht bis zu 60
Prozent weniger Energie. Noch mehr Energieeffizienz garantieren die Standards MINERGIEP und MINERGIE-A. Letzterer zeichnet Häuser
aus, die sogar mehr Energie produzieren, als
sie verbrauchen (siehe auch Artikel auf Seite
60, EFH von Otmar Spescha).
Mehr als 25 000 Gebäude in der Schweiz sind
nach einem MINERGIE-Standard zertifiziert –
Wohnbauten jeder Grösse ebenso wie Industrie-, Dienstleistungs- und Verwaltungsgebäude. Für viele Bauherren und Investoren kommt
etwas anderes als MINERGIE gar nicht mehr
in Frage. Auch die Zünd Systemtechnik AG in
Altstätten liess ihr neues Produktionsgebäude
2009 im MINERGIE-P-Standard erstellen. Karl
Zünd, VR-Präsident und Inhaber: «Ich persönlich schätze die lange Lebensdauer, die gute
Werterhaltung und die hohe Wirtschaftlichkeit
des Baus.» Die Mehrkosten von 3,5 Prozent
hält der innovative Unternehmer für mehr als
gerechtfertigt: «Die Energiekosten betragen
nur 20 Prozent derjenigen eines konventionell
erstellten Gebäudes. Aussderdem stossen wir
hier im selben Vergleich 80 Prozent weniger
CO2 aus. Ich bin sehr zufrieden mit dem Resultat.»
�
58
Der Weg zum MINERGIE­Haus
_ Wählen Sie für die Planung und Realisierung
eines Neubaus oder einer Modernisierung
einen MINERGIE-Fachpartner. Sie finden ihn
samt Referenzen im Adressportal unter www.
minergie.ch/adressportal.
_ Sprechen Sie mit Ihrem Fachplaner oder Architekten ganz zu Anfang über Ihre Wünsche
und Bedürfnisse. Überlegen Sie sich, was
Sie am Schluss haben möchten und setzen
Sie gemeinsam Prioritäten, auch aus finanziellen Gründen. Wenn man nicht vom (Bau-)
Fach ist, ist es schwierig, sich vorzustellen,
was alles unternommen werden muss und
wie man es angeht.
_ Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Architekten/Fachplaner, ob Sie in den Genuss von
Förderbeiträgen kommen. Unter www.energiefranken.ch oder www.baufoerdergelder.ch
finden Sie mittels Eingabe Ihrer Postleitzahl
alle Energieprogramme, mit denen Neubauten und Modernisierungen gefördert werden.
_ Besichtigen Sie andere MINERGIE-Häuser
und sprechen Sie mit den Eigentümern/Bewohnern. Sie finden sämtliche MINERGIEGebäude und Kontaktdaten auf der Gebäudeliste unter www.minergie.ch/gebaeudeliste.
_ Informieren Sie sich an Messen und Veranstaltungen (z. B. Minergie Expo in Luzern
vom 7. bis 10. März 2013) über MINERGIE und
nachhaltiges Bauen.
Nächste Veranstaltungen
_ Voranzeige: Minergie Expo: Luzern, 7. bis 10. März 2013
Alle Veranstaltungen: www.minergie.ch/veranstaltungskalender
Für weitere Informationen:
Geschäftsstelle MINERGIE, Steinerstrasse 37, CH-3006 Bern
Telefon +41 31 350 40 60, Fax +41 31 350 40 51
[email protected], www.minergie.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
1a hunkeler
Publireportage
TOP-WIN ® –
Das sicherste Fenster
der Schweiz
Erfolg für die Fensterbauer von
1a hunkeler in Ebikon. Das TOP­WIN® hat
als erstes zweiflügliges Schweizer Holz–
Metall Fenster am Institut für Fenster­
technik in Rosenheim (D) die Prüfung für
die Widerstandsklasse 2 bestanden.
Bis heute verfügten in der Schweiz zweiflüglige
Holz-Metall-Fenster über Beschläge, welche
nur nach den Vorschriften der Beschlägehersteller geprüft und eingebaut werden. Damit
konnte die Einhaltung der Einbruch-Normen
an den gelieferten Fenstern weder nachgewiesen noch garantiert werden.
Mit dem vom Institut für Fenstertechnik geprüften TOP-WIN® Holz Metall Fenster von
1a hunkeler ändert sich das und beweist, dass
1a hunkeler immer ein Schritt voraus ist.
Die Prüfung garantiert maximalen Einbruchschutz dank zusätzlicher einbruchhemmender
Eigenschaften und bietet grössere Sicherheit
gegen Aufhebeln, Bewegen des Verschlusses
und Einschlagen oder Aufschneiden von Scheiben.
TOP­WIN® für Renovationen und Neubauten
TOP-WIN® ist für Renovationen und Neubauten
die perfekte Lösung.
Im Gegensatz zu handelsüblichen Renovationsfenstern kann TOP-WIN® bei Fenstersanierungen sogar Licht gewinnen. In Kombination mit
den sehr schlanken Rahmen- und Mittelpartien
kann das bis zu 30% mehr Lichtausbeute und
damit mehr Komfort bedeutet.
TOP­WIN® auch im Passivhaus
Lichtgewinn bedeutet auch Energiegewinn.
TOP-WIN® ist eines der best dämmenden
Fenstern auf dem Markt (siehe www.topfenster.ch) und wird laufend an hoch gedämmten
Gebäuden und Passivhäusern eingesetzt.
�
1a hunkeler AG
Bahnhofstrasse 20, 6030 Ebikon
Telefon 041 444 04 40, [email protected]
www.1a-hunkeler.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
59
DEFH Familie Spescha Schwyz
Das Haus
als Kraftwerk
Am 24. August 2011 wurde in Schwyz das
erste Minergie­A Haus in der Zentralschweiz
zertifiziert. Das Wohn­ und Bürogebäude
von Otmar Spescha, einem der Pioniere im
energieeffizienten Bauen, wurde bereits
1998 als Passivhaus erbaut. Durch die zu­
sätzliche Montage einer Photovoltaikanlage
erfüllt das Haus nun die Kriterien eines
Plusenergiehauses, ein Gebäude, das mehr
Energie produziert, als es verbraucht.
«Wir waren neugierig, ob unser zwölfjähriges
Haus die Anforderungen an den Minergie-A
Standard so ohne weiteres erfüllen würde»,
sagt Otmar Spescha. Wie sich heraus stellte, ergaben sich absolut keine Probleme. Das
Grundkonzept der Haustechnik blieb unverändert: Thermische Solaranlagen für Warmwasser und als Heizungsunterstützung. Die Restdeckung liefert ein Pelletsofen im Wohnraum
sowie die Komfortlüftung mit Wärmerückge-
60
winnung und vorgeschaltetem Erdreichwärmetauscher. Von der Photovoltaikanlage kommt
die Energie (Strom), damit aus dem Minergie-P
Haus ein Plusenergiehaus wird.
Das Plusenergiehaus definiert sich durch seine
Energiebilanz. Im vorliegenden Fall dokumentiert durch den effektiven Energieverbrauch
sowie den effektiven solaren Ertrag aus der
Photovoltaikanlage für das Jahr 2011 (siehe
Grafik).
Der gesamte Stromverbrauch (Haushalt und
Büro) von 6300 kWh beinhaltet den benötigten
Strom für die Beleuchtung, die Haushalt- und
Bürogeräte für das ganze Einfamilienhaus sowie den kompletten Bürobetrieb mit 4 Arbeitsplätzen.
Die Energiebilanz (Verbrauch/Ertrag) eines
durchschnittlichen Jahres ergibt 153%. Die
Jahresbilanz 2011 ist mit 182% besonders
hoch ausgefallen, weil für Heizung und Warmwasser weniger als durchschnittlich benötigt
wurde. Zudem hat uns die Sonne einen überdurchschnittlichen Ertrag aus der Photovoltaikanlage generiert. Normalerweise können
wir mit 950 kWh pro Kilowatt Peak rechnen.
Im 2011 waren es sagenhafte 1097 kWh pro
Kilowatt Peak.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-A
Den Minergie-A Standard hätten wir auch erreicht, ohne den Strom der Photovoltaikanlage
in den Berechnungen zu berücksichtigen. Wir
sind stolz, dass unser nun bereits 13-jähriges
Haus die strengsten Energie-Labels immer
noch locker erreicht. Das beweist, was grundsätzlich schon seit langem möglich ist.
�
Bauherrschaft
Christina und
Otmar Spescha
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Jahresbilanz PEB Spescha 2011
2500
Strom Haushalt /
Büro [kWh]
2000
Ventilatorstrom
[kWh]
Energieplaner
Otmar Spescha
Ingenieurbüro AG
für energieeffizientes
Bauen
Untere Mangelegg 3
6430 Schwyz
Tel. 041 811 40 70
www.passivhaus.ch
Warmwasser [kWh]
1500
Heizung [kWh]
1000
Prognose Ertrag aus
PV-Anlage [kWh]
500
Effektiver Ertrag aus
PV-Anlage 2011
[kWh]
0
Jan
Feb
März
April
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Mai
Juni
Juli
Aug
Sept
Okt
Nov
Dez
61
Flumroc AG
Brand- und Schallschutz
im Jugendstil-Hotel
Nach fast anderthalb Jahren Gesamt­
erneuerung hat das Hotel Paxmontana in
Flüeli­Ranft kürzlich seine Türen wieder
geöffnet. Die Gäste geniessen nach dem
Umbau mehr Komfort und mehr Ruhe –
auch dank dem mit Flumroc­Steinwolle
erzielten Schall­ und Brandschutz.
Das denkmalgeschützte
Hotel Paxmontana ist dank
einer Innendämmung
aus Flumroc-Steinwolle
ökologisch vorbildlich
ausgerüstet.
Hotel Paxmontana
Baujahr:
1896/1906
Umbau:
2010–2011
Bauherrschaft: Ruedi Riebli Treuhand AG, Sarnen
Architektur:
Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG,
Zürich
Bauleitung:
Kiser Stini Bauplanungs GmbH, Alpnach Dorf
62
Von aussen sieht das Hotel Paxmontana in
Flüeli-Ranft heute fast so aus wie im Jahr
1906. Damals erweiterten die Besitzer das
1896 erbaute Haus auf die heutige Grösse.
Dass das Hotel kürzlich rundum erneuert
wurde, wird erst im Innern sichtbar. Vor den
Wänden mit rekonstruierter Tapete stehen moderne Designerstücke und liebevoll restaurierte Jugendstilmöbel. Vier der 83 Zimmer – vor
dem Umbau waren es noch 103, aber kleinere Räume – sind ausschliesslich mit historischem Mobiliar ausgestattet. Sie ermöglichen
dem Gast eine Reise in die Vergangenheit,
selbstverständlich mit dem heute gewohnten
Hotelkomfort. An Weihnachten letztes Jahr
übernachteten die ersten Gäste im frisch erneuerten Paxmontana.
Grossbaustelle
Der aufwendige Umbau des Hotels dauerte
knapp anderthalb Jahre und kostete 26 Millionen Franken. Tag für Tag waren bis zu 120
Personen auf der Baustelle im Einsatz. Gleich
zu Beginn der Gesamterneuerung im Sommer
2010 entfernten Arbeiter das ganze Hotelmobiliar und verstauten es in einem eigens dafür
gemieteten Lager. Wertvolle Inneneinrichtung,
die nicht abtransportiert werden konnte, wurde zum Schutz sorgfältig eingepackt, von den
Deckenspiegeln bis zu den Holz- und Steingutböden. Sogar den Turm montierten die Spezialisten ab, um ihn zu sanieren und wieder auf
das Dach zu setzen.
Denkmalschutz
Weil das Paxmontana unter Denkmalschutz
steht, durften die Architekten das äussere
Erscheinungsbild nicht antasten. Sie konnten
die Wärmedämmung nicht an der Fassade,
sondern nur innen anbringen, was bauphysikalisch sehr anspruchsvoll ist. Während Planung und Bau waren deshalb entsprechende
Experten im Einsatz. Als Dämmstoff wählten
sie Flumroc-Steinwolle. Diese wird bei der
Herstellung speziell behandelt, sodass sie
wasserabweisend wird. Würde nämlich Feuchtigkeit in die Dämmung eindringen, könnten
die Holzkonstruktionen in den Wänden des
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Publireportage
Paxmontana Schaden nehmen und der Dämmwert stark sinken.
Brandschutz
Ein wichtiges Ziel der Gesamterneuerung war
die Verbesserung des Brandschutzes. Auch
hier kommen die hervorragenden Eigenschaften der Steinwolle zum Tragen. Die Planer
verwendeten den Dämmstoff aus Flums nicht
nur an den Aussen-, sondern auch in den Zwischenwänden und in den Decken. Die nicht
brennbare Steinwolle wird hier zum grossen
Sicherheitsplus für Gäste und Hotelangestellte.
Schallschutz
Die Steinwolle verhindert auch die Übertragung von störendem Schall im Hotel. Schliesslich versteht sich das Paxmontana als «Haus
der Stille» und will nach dem Umbau vermehrt
gestresste Städter ansprechen, die sich hier in
Ruhe erholen möchten. Die Zimmer sind deshalb auch nicht mit Radios ausgerüstet – und
die «Fern-Seher» sind Feldstecher, mit denen
die Gäste die Aussicht auf den Sarnersee und
die Obwaldner Bergwelt noch besser geniessen können.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Das Hotel Paxmontana
steht auf einem Hügel
über Flüeli-Ranft, wo im
15. Jahrhundert Bruder
Klaus lebte.
Die Flumroc AG in Kürze
Flumroc stellt seit über 60 Jahren Dämmprodukte aus Steinwolle her. Anwendungsgebiete sind die Wärmedämmung sowie der
Schall- und Brandschutz. Die landesweit
führende Mineralwolleherstellerin gehört zu
den grössten Arbeitgebern im Sarganserland. Die Flumroc AG ist Leading Partner
des Vereins Minergie.
Flumroc AG
Postfach
8890 Flums
Tel. 081 734 11 11
Fax 081 734 12 13
[email protected]
www.flumroc.ch
63
EFH Giswil
Vorbild und Ansporn
Im Kanton Obwalden besteht noch ein
markanter Nachholbedarf, was den Bau und
die Realisierung von Passivhäusern betrifft.
So entstand oberhalb von Giswil das nach
Minergie­P zertifizierte Holzhaus auch
eher zufällig.
Beim ersten Treffen mit der Bauherrschaft
hat Bruno Waser erfahren, dass diese plante,
an prächtiger Lage mit Blick auf den Sarnersee und die umliegenden Berge, ein Rundholzblockhaus zu errichten. Mit Überzeugung
gelang es dem Architekten schliesslich, die
heute notwendige energieeffiziente Bauweise
im Minergie-Standard zu realisieren. Es gelang sogar, das für Passivhäuser vorgegebene
Minergie-P Label zu erreichen.
Von allem Anfang an war klar, dass es ein
Holzhaus werden würde. Holz ist ein multifunktioneller Baustoff, welcher Hightech Anforderungen erfüllt. Gleichzeitig lässt er viel
Spielraum bei der Planung und Realisierung
und ermöglicht so den Raum für die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Bauwilligen.
Der Gipfel all dieser Bestrebungen ist das hier
gebaute Klimaholzhaus. Das Klimaholzhaus
übertrifft alle Erwartungen, welche in den
Baustoff Holz gesetzt werden. Es regelt im
Sommer das Raumklima, indem es die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft entzieht
und im Holz speichert. Im Winter wird diese
dann in den Wohnraum zurückgeführt. So
entsteht über das ganze Jahr ein angenehm
gesundes Raumklima, ohne den Einsatz eines
Luftbefeuchters.
Die grösste bauliche Herausforderung war die
Topografie des Geländes mit der relativ steilen Hanglage. Die Zufahrt zum Gebäude ist auf
der oberen Hangseite. Das Gelände weist vom
oberen Eingangsbereich zum unten liegenden
Wohnbereich eine beträchtliche Höhendifferenz aus. Diese wurde mit einer eleganten
Treppe überbrückt. Dies ergibt eine spezielle
Innenarchitektur mit angenehmer Atmosphäre
und einem grossen Raum. Die Grosszügigkeit
und die loftähnliche Gestaltung waren wichtige
Anliegen der Bauherrschaft.
64
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-P
Geheizt wird das Gebäude mittels einer Erdsonden-Wärmepumpe. Die damit gewonnene
Wärme wird durch die Bodenheizung im ganzen Haus verteilt. Für konstante Frischluft
sorgt die Komfortlüftung, eine unabdingbare
Voraussetzung für den Minergie-P Standard.
Abgerundet wird das Konzept mit einem Regenwassertank für das Brauchwasser.
Die Bauherrschaft äussert sich zufrieden mit
dem erreichten Resultat: Man fühlt sich wohl
und würde sofort wieder ein Klimaholzhaus
im Passivhausstandard bauen. Auch viele Besucher reagieren positiv auf die spannende
Architektur sowie das angenehme Wohnklima. Das Haus soll deshalb auch Vorbild und
Ansporn für potentielle Bauherrschaften sein,
einen Beitrag zu einer energieeffizienten und
nachhaltigen Zukunft zu leisten.
�
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Architekt/Holzbau
Waser Holzbau AG
Allmendstrasse 18
6387 Oberrickenbach
Tel. 041 628 20 60
www.waserholzbau.ch
HLK­Ingenieur
Zurfluh Lottenbach GmbH
Hertensteinstrasse 44
6004 Luzern
Tel. 041 367 00 60
www.zurfluhlottenbach.ch
65
EFH Amstad Beckenried
Ein Haus mit Ecken
und Kanten
Von Marianne und Daniel Amstad-Muff
Wo sich früher einmal ein Stall befand,
erstellte die Bauherrschaft Marianne und
Daniel Amstad­Muff ein Familienhaus
für die Zukunft.
Das Haus steht an einer wunderschönen Lage
oberhalb des Vierwaldstättersees, umgeben
von einer faszinierenden Bergwelt.
Lange Zeit träumten wir vom eigenen Minergie-P Haus. Dank einem überraschenden Arbeitsplatzwechsel und dem glücklichen Finden
eines geeigneten Bauplatzes wurde der Traum
plötzlich sehr schnell zur Realität.
Das Wissen über Minergie-P haben wir uns aus
Fachliteratur angeeignet. Gestärkt in unserem
Vorhaben wurden wir auch durch die Tatsache,
dass Freunde von uns bereits ein Minergie-P
Haus gebaut haben und sich darin sehr wohl
fühlen. Die Grobplanung des Familienhauses
haben wir selber vorgenommen. Der Architekt,
Norbert Aregger aus Buttisholz, übernahm die
geplanten Entwürfe und verfeinerte diese nach
Absprache mit uns. Entstanden ist ein schlichtes Bauwerk, realisiert ganz nach unseren
Wünschen.
Wie der damalige Holzstall wurde auch das
neue Einfamilienhaus aus Holz gebaut. Nur
66
das teilweise im Erdreich liegende Untergeschoss ist betoniert. Ab der Kellerdecke wurde nur einheimisches Holz eingesetzt. Mit der
Firma Zisag AG aus Eschenbach SG haben wir
einerseits einen guten Kollegen und andererseits einen Fachbetrieb engagieren können,
welcher das Haus in tadelloser Qualität termingerecht erstellte. Die übrigen Handwerker wurden bewusst aus dem Dorf oder dem
Kanton Nidwalden ausgewählt. Dies hat sich in
doppelter Hinsicht bewährt: Einerseits haben
wir keinerlei Garantiearbeiten zu verzeichnen,
was für die ausgezeichnete Qualität der ausgesuchten Handwerker spricht. Anderseits
sind die Handwerker bei einem Problem sehr
schnell vor Ort.
Von Aussen ist nicht erkennbar, dass es sich
beim Gebäude um ein mit Holz gebautes Objekt handelt. Die Fassade ist mit einem mineralischen Putz versehen und wurde mit einer
speziellen Maltechnik behandelt. Die Oberfläche präsentiert sich wie das Fell eines «Giraffen», was im eher landwirtschaftlich geprägten
Beckenried doch sehr augenfällig erscheint.
Das Familienhaus verfügt über eine kontrollierte Wohnungslüftung mit hochwertigen Filtern, hocheffizienter Wärmerückgewinnung
und niedrigem Stromverbrauch. Dadurch
werden eine hohe Innenluftqualität und zugleich ein niedriger Energieverbrauch erreicht.
Sämtliche Haushaltgeräte verfügen über die
Effizienzklasse A/AA+.
Sonnenkollektoren für das Warmwasser
Das Warmwasser wurde anfänglich mit einer
Sonnenkollektoranlage aufgewärmt. Die Absorberfläche beträgt 4.6 m2. Die windexponierte
Lage des Familienhauses hat bereits beim Bezug im Jahre 2008 zu einem Totalschaden der
Anlage geführt. Trotz der massiv verbesserten
Gewichtsbelastung der einzelnen Flachkollektoren hat der Sturm von Anfang Januar 2012
erneut zu einem Totalschaden der Sonnenkollektoranlage geführt. Dieser zweite Schadenfall
veranlasste uns zu einem Wechsel auf Vakuumröhren-Kollektormodulen der Helvetic Energy
in Flurlingen. Die Vakuumröhren-Kollektormodule werden ohne Aufständerung und Gewichte
auf dem begrünten Flachdach montiert.
Heizen nur mit Holz
Das Familienhaus wird nur mit dem modernen Naturofen der Tiro AG St. Gallen geheizt.
Der Speicherofen gibt etwas zeitverzögert eine
natürliche, wohlige Wärme ab. Dank dem erNachhaltig Bauen | 1 | 2012
Minergie-P
reichten Minergie-P Standard brauchen wir im
Durchschnitt nur rund 1.5 Ster Holz pro Jahr.
Wir nutzen die Sonneneinstrahlung konsequent
aus. Das ganze Haus ist nach Süden mit grossen Fensterfronten geöffnet, gegen Norden hingegen sind die Fensteröffnungen kleiner. Dies
ist der einzige «Nachteil» unseres Minergie-PHauses, befindet sich doch der See nördlich unseres Grundstücks. Aber mit diesem Kompromiss können wir sehr gut leben. Uns war der
ökologische Aspekt wichtiger als die uneingeschränkte Aussicht auf den Vierwaldstättersee.
einem sehr niedrigen Frischwasserverbrauch
und dementsprechend zu tieferen Betriebskosten. Wir können alles anfallende Regenwasser
auf der eigenen Parzelle «verarbeiten», ohne
eine öffentliche Regenwasserleitung in Anspruch nehmen zu müssen.
Gründach und Regenwassernutzung
Damit das Wohnklima auch bei heissen Temperaturen im Sommer angenehm bleibt, haben
wir uns für ein begrüntes Dach entschieden.
Dieses «Gründach» dient auch dem Rückbehalt von Regenwasser. Von der zusätzlichen
Nutzung des Regenwassers profitiert auch die
Waschmaschine, welche an das System angeschlossen ist. Diese Massnahmen führen zu
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
67
EFH Amstad Beckenried
Mimergie-P
Zukunft: Null­Energiehaus
Das Träumen haben wir noch nicht verlernt.
Bereits bei der Planung haben wir an die
Weiterentwicklung gedacht. Es sind sämtliche
Vorkehrungen getroffen worden, damit in näherer Zukunft aus dem Minergie-P Haus ein
Nullenergie-Haus (Minergie-A) realisiert werden kann.
Sämtliche Installationen für eine Photovoltaikanlage sind vorhanden. Auch die Anmeldung
für die kostendeckende Einspeisevergütung
wurde schon vor längerer Zeit eingereicht.
Leider ist die Warteliste sehr lang. Wir stehen
zurzeit irgendwo auf Position 8000.
Bauherrschaft
Marianne und Daniel
Amstad-Muff
Lehmatt 4
6375 Beckenried
Architekt
Aregger Architekten AG
Oberdorf 22
6018 Buttisholz
Tel. 041 928 00 30
www.aregger-architekten.ch
Haustechnik­Ingenieur
Grüter Hans AG
Zellgut 7
6214 Schenkon
Tel. 041 952 81 41
www.grueterag.ch
Holzbauingenieur
Pirmin Jung
Ingenieure für Holzbau AG
Grossweid 4
6026 Rain
Tel. 041 459 70 40
www.ideeholz.ch
68
Fazit
Für uns war der Bau im Minergie-P Standard eher eine Selbstverständlichkeit als eine
Wahl. Wir haben zu keinem Zeitpunkt daran
gezweifelt, das Richtige zu tun, auch wenn wir
anfänglich von der breiten Öffentlichkeit eher
belächelt wurden. Es wäre uns gar nicht in den
Sinn gekommen, auf eine andere Art zu bauen.
Die Kriterien, nach denen wir uns leiten liessen
sind Ökologie, Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit. Besonders stolz sind wir, dass es uns
gelungen ist, Energieeffizienz, natürliche Baustoffe und zeitgemässes Design in Einklang zu
bringen. Unsere Erwartungen punkto Wohnkomfort und Energiesparen haben sich zu 100
Prozent erfüllt. Könnten wir noch einmal von
vorne anfangen, würden wir alles wieder genau
gleich machen.
�
Kenndaten:
_ Energiebezugsfläche oder
Nettogeschossfläche:
_ Bruttogeschossfläche:
_ Volumen SIA 416:
_ U-Werte:
251 m2
430 m2
1310 m3
Aussenwand 0.08 (W/lm2K)
Dach
0.06 (W/lm2K)
Boden
0.10 (W/lm2K)
_ Wärmedämmung:
Gutex-Dämmplatten und
Flumroc-Dämmplatten
_ Wärmeerzeugung:
Holz (Speicherofen)
_ Warmwasser:
Vakuumröhren-Kollektormodule
_ Jährlicher Holzverbrauch: rund 1.5 Ster Hartholz aus den
Waldungen von Beckenried
_ Jährlicher Stromverbrauch: rund 4000 kWh
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Xella Porenbeton Schweiz AG
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Ytong Multipor ®
Mineraldämmplatten
Das optimale System zur Innenund Aussendämmung
Kleber vollflächig auf Mineraldämmplatte auftragen.
Für die nachhaltige Gebäudesanierung
Multipor Mineraldämmplatten bieten gerade
bei der Altbausanierung und im Neubau massive Vorteile. Sie eignen sich für die Dämmung
von Aussenwänden innen oder aussen, ohne
zusätzliche Dampfsperre, und sind deshalb
ideal für die nachhaltige energietechnische
Sanierung von Altbauten.
Einfaches Zuschneiden.
Die Raumcharakteristik
bleibt perfekt bestehen.
Tiefere Heizkosten
Durch die Innendämmung von Aussenwänden
mit Multipor kann der Wärmeschutz und somit
die Behaglichkeit innerhalb von Gebäuden erheblich verbessert werden.
Multipor sichert und verbessert als nicht brennbare mineralische Dämmplatte den Brandschutz, zugleich werden durch die hervorragende Wärmedämmung die Energiekosten
reduziert.
Das Zertifikat «natureplus» gilt als europaweit strengstes Prüfzeichen im Bereich ökologisches, hochwertiges und wohngesundes
Bauen. Ytong Multipor erfüllt sämtliche
Kriterien und trägt diese Auszeichnung mit
Stolz!
Weitere Informationen
zur Aussen- und Innendämmung:
www.multipor.ch
Xella Porenbeton Schweiz AG
Kernstrasse 37, 8004 Zürich
Telefon 043 388 35 35
E-Mail: [email protected]
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Überzeugende Argumente
_ Innen- und Aussendämmung ohne Dampfsperre
_ Gute Wärmedämmung schon bei geringen
Dicken
_ Optimal auch bei denkmalgeschützten Fassaden in der Innendämmung
_ Ökologisch einwandfrei mit Zertifikat
_ Feuchteschutz durch diffusionsoffenes Material
_ Nicht brennbar / Brandschutzklasse A1
_ Schimmelpilzvermeidung
_ Hervorragende Wärmespeicherfähigkeit
Grosse Wirkung, leichte Ausführung
Die aussergewöhnlichen Materialeigenschaften und die einfache Verarbeitung machen
Ytong Multipor zur optimalen Innendämmung
von Aussenwänden. Für grossflächige Dämmarbeiten, aber auch bei winkligen und stark
gegliederten Wänden ist das mineralische
Multipor-Dämmsystem besonders geeignet.
Pass-Stücke und Aussparungen lassen sich
leicht und genau zuschneiden.
Abhilfe bei Schimmelpilzen
Häufig wird die Innendämmung gezielt zur
Behebung von Feuchte- und Schimmelschäden eingesetzt. Durch die Dämmung wird die
Oberflächentemperatur auf der AussenwandInnenseite soweit erhöht, dass kein Feuchtigkeitsausfall an den vormals kalten Flächen
mehr entsteht.
�
69
EFH Planzer-Zberg Flüelen
Mit Weitsicht an die
nächste Generation
Das 1962 erbaute Einfamilienhaus in Flüelen
wurde 1990 von Ida Planzer, der verantwort­
lichen Architektin und Bauleiterin, und ihrem
Ehemann Othmar Planzer, übernommen.
Die «Weitsicht» im Titel beschränkt sich nicht
nur auf die wundervolle Aussicht auf See und
Berge, sondern auch an die anspruchsvolle
Erneuerung im MINERGIE®­Standard und
damit die Weitergabe eines energetisch vor­
bildlich erneuerten Gebäudes an die nächste
Generation (Sohn und Schwiegertochter).
70
1995 realisierte Ida Planzer als Domizil für Ihr
Atelier einen Aufbau auf’s Dachgeschoss als
kreativen Mittelpunkt ihrer Tätigkeit als Architektin, bis sie sich 2007 entschloss, ins Q4 nach
Altdorf umzuziehen. 2010 hatten ihr Sohn und
ihre Schwiegertochter Interesse, das Haus zu
übernehmen, damit sie mit ihrer Familienplanung voranschreiten konnten. Das Ziel war, das
Gebäude im MINERGIE®-Standard zu erneuern
und damit die Voraussetzungen zu schaffen für
eine Zukunft ohne fossile Energien.
Idealerweise konnte das ganze Projekt von
der Planung und während der Ausführung von
Ida Planzer begleitet werden. So konnten die
laufenden Arbeiten überwacht und wenn nötig
optimiert werden. Grösste Aufmerksamkeit erhielt die Dichtigkeit der Gebäudehülle.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Modernisierung Minergie
Um zusätzliche Wärmebrücken zu vermeiden,
wurde die Dämmstärke von 12 auf 30 cm erhöht. Daraus resultierten grössenteils bessere
U-Werte als gegenüber den projektierten Vorgaben (siehe Tabelle U-Werte Ausführung).
Beheizt wird das Gebäude durch eine LuftWasser Wärmepumpe, deren Wärmepumpenaggregat mangels genügend Platz im Technikraum, im Freien aufgestellt ist. Im Erdgeschoss
sorgt eine Bodenheizung für die Verteilung der
Wärme. Im Obergeschoss übernehmen neu erstellte Heizkörper diese Funktion. Sie werden
mit einer Vorlauftemperatur von 35°C wie die
Bodenheizung betrieben. Dadurch konnte ein
zweiter Heizungskreislauf umgangen werden.
Bei schönem Wetter unterstützen Sonnenkollektoren die Heizleistung und dienen gleichzeitig zur Erwärmung des Brauchwassers. Eine
Komfortlüftung sorgt für gleichmässig frische
Luft und ein angenehmes Wohnklima. Dank
der Anwendung von flachen Flexrohren in den
Decken konnte die Raumhöhe in einem vertretbaren Rahmen gehalten werden.
Am 1. November konnten die neuen Besitzer
ins neu renovierte Haus einziehen. Ein freudiger Tag für alle Beteiligten. Man darf von einem gelungenen Werk sprechen und hoffen,
dass sich viele potentielle Bauherrschaften
vom Gesamtkonzept anregen lassen und als
Vorbild für die eigenen Bauvorhaben nutzen
werden.
�
Bauherrschaft
Pius und Angela
Planzer-Zberg
Höhenstrasse 8
6454 Flüelen
Architekt
ATELIER PI GMBH
ARCHITEKTUR
Q4 Altdorf Ost
Hellgasse 23
6460 Altdorf
Tel. 041 500 47 87
www.atelier-pi.ch
Gebäudetechnik
Fäh & Zurfluh AG
Bahnhofstrasse 11
6460 Altdorf
Tel. 041 874 04 90
www.fz-ag.ch
Fenster
EgoKiefer AG
Obernauerstrasse 6
6010 Kriens / Luzern
Tel. 041 329 20 50
www.egokiefer.ch
U­Werte Ausführung:
U­Werte (W/m²K)
Dach
Boden gegen aussen
Fassaden
Fenster (U-Wert Glas)
Boden Balkon DG
Boden Anbau Dusche im OG
Boden gegen Erdreich
Boden gegen unbeheizt
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
eingereicht
0.15
0.15
0.15
0.70
0.15
0.15
0.15
0.15
ausgeführt
0.14
0.14
0.12
0.60
0.13
0.14
0.15
0.15
71
MFH Bohlstrasse Zug
Sinnvoll eingepackt
Von Anita Bucher
80% weniger Energieverbrauch als vorher:
So lautet die neue Bilanz dieses sanierten
Mehrfamilienhauses in Zug. Nebst ökono­
mischer und ökologischer Optimierung ging
es aber auch um Menschen, die ihr Zuhause
nicht verlieren sollten.
«Der grösste Wunsch meiner Bauherrn war
nebst einer nachhaltig ökonomischen Lösung
auch der soziale Gedanke», erzählt Architekt
Reto Miloni. Die Mieter der alten Liegenschaft
aus der Nachkriegszeit sollten nämlich ihr Zuhause behalten und sich dieses finanziell auch
weiterhin leisten können. Keine leichte Aufgabe, standen doch grosse Investitionen an.
Da man die Bauphase für die Mieter so kurz
wie möglich halten wollte, war ein Neubau
kein Thema. Eine erste Analyse ergab, dass
das Grundstück noch gar nicht ausgenutzt war.
Somit war klar, dass nebst der Renovation ein
seitlicher Anbau und eine Aufstockung zielführend sein würden.
4 von 5 Mietern zurückgekehrt
Etwas mehr als drei Monate, solange mussten
sich die Mieter eine Zwischenlösung suchen.
«Einer ging auf Weltreise, andere wohnten für
ein paar Monate auf dem Zeltplatz oder bei Bekannten und einer zog ins Altersheim», erzählt
Miloni. Vier von fünf Mietern kehrten nach der
Bauzeit in eine frisch renovierte Wohnung mit
zeitgemässer Küche und Bad zurück.
Während die Gebäudestruktur von 1946 erhalten blieb, entstanden im Osten zusätzlich zwei
moderne Wohnungen mit Wintergarten. Das
alte Steildach wurde abgetragen und durch
eine lichtdurchflutete Attikawohnung mit Sicht
auf den Zugersee ersetzt.
Gebäude rundum eingepackt
Das ganze alte Gebäude wurde rundherum mit
einer High-tech-Isolationsschicht eingepackt.
Die anbetonierten Kleinbalkone im Norden
waren dabei eine zu grosse Hypothek. Da über
72
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
Modernisierung Minergie-P
Bauherrschaft
Catherine und
Patrik Ducret
Grabenstrasse 57
4814 Bottenwil
Architekt
Miloni & Partner
Jurastrasse 58
5430 Wettingen
Tel. 056 210 11 28
www.miloni.ch
HLK­Ingenieur
Zurfluh Lottenbach GmbH
Hertensteinstrasse 44
6004 Luzern
Tel. 041 367 00 60
www.zurfluhlottenbach.ch
diese Wärmebrücken permanent viel Energie
verloren ging, mussten sie weichen. Dafür hat
das Gebäude jetzt schönere und grössere Balkone im Süden. «Auf der Schokoladenseite des
Gebäudes», wie Miloni betont.
Die Sanierung lohnte sich bei diesem Mehrfamilienhaus aus der Nachkriegszeit gleich
mehrfach. Aus dem alten 5-Familienhaus entstand ein modern anzuschauender Bau mit
neu insgesamt 8 Wohnungen im MINERGIE-PStandard.
Energie sparen und gewinnen
Mit der neuen Gebäudehülle und dem überarbeiteten Energiekonzept mittels Erdsonde und
Wärmepumpe verbraucht das Mehrfamilienhaus heute rund 80% weniger Energie gegenüber seiner früheren, «fossilen Aera». Besser
noch: Mit Thermal- und Photovoltaikkollektoren auf dem Attika-Dach werden Brauchwarmwasser aufbereitet und Solarstrom produziert.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
In etwas mehr als zwei Jahren konnten so über
24 000 Kilowattstunden Strom ins lokale Netz
eingespeist werden, welcher dank KEV (Kosten
deckender Energieeinspeisevergütung) mit 75
Rappen pro Kilowattstunde vergütet wird.
Ökonomisch, ökologisch und sozial
Es ist eine schöne und sinnvolle Gesamtlösung, die das erfahrene Architekturbüro hier
in Zug realisiert hat. Dass er nebst finanziellen
und ökologischen Zielen den sozialen Wunsch
seines Bauherrn erfüllen konnte, das freut Miloni ganz besonders. So zahlt etwa eine allein
erziehende Mutter heute gerade mal 300 Franken mehr Mietzins, als vor dem Umbau. Und
das Wichtigste: Die Menschen können immer
noch da wohnen, wo sie sich zu Hause fühlen.
«Mir war vorher nicht klar, wie wichtig, diese
Verwurzelung ist», gibt Miloni zu. «Jetzt weiss
ich, dass zum gesunden Heim auch ein Wohlfühlklima in der vertrauten Heimat gehört.» �
73
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Sicher bauen mit Steinwolle
In der Schweiz brennt
es mehr als 50-mal
pro Tag; daraus ergeben sich gemäss VKF,
der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen, fast zwanzigtausend Schadenfälle
im Jahr. Zumindest ein
Teil der resultierenden
Schadensumme von 7
Mia. Franken liessen sich durch den Einsatz
von nicht brennbaren Baumaterialien verhindern. Nach Einschätzung von Fachleuten
der Feuerwehr und des Brandschutzes stoppen nicht brennbare Stoffe den Brandverlauf.
Dadurch lässt sich sehr oft ein Übergriff von
Flammen auf benachbarte Trakte oder Häuser
vermeiden.
Bezüglich Brandschutz ist die Wärmedämmung ein überaus wichtiger Bauteil, weil diese
Schicht das ganze Gebäude umfasst. Die Materialisierung dieser Bauteilschicht ist deshalb
besonders relevant. Mit Steinwolle sind Planer
und Bauherrschaften auf der sicheren Seite.
Denn Dämmstoffe aus Steinwolle sind nicht
brennbar; bis weit über tausend Grad bleibt
Steinwolle formstabil.
In der neuen Broschüre «Brennt nicht!» sind
die vorteilhaften Eigenschaften von Steinwolle für den baulichen Brandschutz dargestellt,
neben baukonstruktiven Lösungen für den
Einsatz dieses Baustoffes in Wohnungs- und
Zweckbauten. Weitere Informationen finden
sich unter http://brandschutz.flumroc.ch Bestellung der Broschüre: [email protected] oder
081 734 11 11.
Auskunft:
Rolf Messer, Flumroc AG
Telefon 081 734 13 04
[email protected]
Aerosmart x2 plus: Passivhaustechnik
für Minergie- und grosse Passivhäuser
Mit dem neuen x² plus ergänzt drexel und weiss energieeffiziente
haustechniksysteme seine x²­Geräteserie um eine weitere hoch­
effiziente Haustechniklösung, die auf die unterschiedlichen Be­
dürfnisse der Bewohner eingeht.
Heizleistung für grosse Passivhäuser
Vom x² unterscheidet sich das x² plus in der Heizleistung. Mit bis zu
5,5 kW Heizleistung eignet es sich für sehr grosse Passivhäuser (bis
zu 300 Quadratmeter), Minergie- und sanierte Einfamilienhäuser.
Neben Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung ermöglicht das
x² plus zudem eine passive Kühlung des Wohnbereichs im Sommer
und eine vom restlichen Haus unabhängige Badbeheizung.
Exklusivvertrieb Schweiz:
Gasser Passivhaustechnik
Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH
Telefon 055 256 50 40
[email protected], www.gasser.ch
74
Intelligente zentrale Steuerung
Im x² plus übernimmt eine einzige Steuerung das Zusammenspiel
des kompletten Systems. Im Steuerungskonzept ist die Steuerung
einer thermischen Solaranlage oder einer teilsolaren Raumheizung
ebenso enthalten wie die patentierte Badheizung. Das Badezimmer
ist ganzjährig unabhängig vom Rest des Hauses beheizbar. Außerhalb der Heizperiode wird das über die Fussbodenheizung erreicht,
die die Wärme dem Warmwasserspeicher entzieht. Das x² plus ist
mit drei Speichervarianten – 300, 560 und 820 Liter – erhältlich.
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
I N N O V A T I O N E N
Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen +++ Innovationen
Ökologisch und nachhaltig Dämmen:
Die neue SAGLAN (032) SBR Vgl
Die neue SAGLAN SBR
Vgl Selbstklemmrol­
le, mit gelben Vlies
auf der Sichtseite gibt
es in den Dicken 60 bis
200 mm. Die vielseitig ein­
setzbare Sparrenrolle mit
dem guten λ­Wert von 0,032 W/mK
gibt es natürlich in der neuen «feel the
difference­Qualität»!
Sowohl Klemmkraft wie auch die Verarbeitung und Massgenauigkeit ist sehr gut bei
den neuen SAGLAN (032) SBR Vgl Rollen. Geschätzt wird die Dämmrolle vor allem im Holzelementbau. Die Sparrenrollen sind zudem
leicht komprimiert. Die SAGLAN (032) SBR
Vgl Sparrenrollen gibt es auch Zugeschnitten
in den Breiten 300–700 mm. Die technischen
Werte und die gute Qualität ist gleich wie bei
der alten Glaswolle. Die neue SAGLAN Glaswolle ist der perfekte Dämmstoff bezüglich
ökologischer Aspekte und dadurch ideal für
nachhaltige Minergie-P-Eco oder Minergie-AEco Bauten.
Weiter Informationen:
Sager AG
Dornhügelstrasse 10
CH-5724 Dürrenäsch
Tel. 062 767 87 87
Fax 062 767 87 80
www.sager.ch
Redaktionelle Partner
Umwelt und Energie (uwe)
Kanton Luzern
Libellenrain 15
6002 Luzern
www.uwe.lu.ch
aardeplan ag Architekten ETH SIA
Mühlegasse 18e
6340 Baar
www.aardeplan.ch
Aregger Architekten AG
Oberdorf 22
6018 Buttisholz
www.aregger-architekten.ch
ATELIER PI GMBH ARCHITEKTUR
Q4 Altdorf Ost
Hellgasse 23
6460 Altdorf
www.atelier-pi.ch
Nachhaltig Bauen | 1 | 2012
BAUREAG Architekten AG
Bruggmatt 1
6130 Willisau
www.baureag.ch
f­h­c Architekten
Aegeristrasse 38
6300 Zug
www.f-h-c.ch
Hochschule Luzern
Technik & Architektur
Prof. Urs-Peter Menti
Technikumsstrasse 21
6048 Horw
www.hslu.ch
MMJS JAUCH­STOLZ
ARCHITEKTEN AG
Inselquai 10
6005 Luzern
www.jauch-stolz.ch
Geschäftsstelle MINERGIE
Franz Beyeler
Steinerstrasse 37
3006 Bern
www.minergie.ch
Miloni & Partner
Jurastrasse 58
5430 Wettingen
www.miloni.ch
Meyer Burger Technology AG
Dr. Patrick Hofer Noser
Allmendstrasse 86
3600 Thun
www.meyerburger.com
75
neu
vbox: die weltneuheit für den
mehrgeschossigen wohnungsbau
Die vbox ist die perfekte Ergänzung zu den semizentralen Systemen von drexel und weiss und ermöglicht
hocheffizientes Lüften, auch von Kleinstwohnungen – ganz ohne Wartungsaufwand und ohne Vordruck.
Das energieeffiziente Gesamtsystem für den Mehrgeschosswohnbau passt sich automatisch den
Gegebenheiten und dem Nutzerverhalten an. So kann die Luftmenge individuell an die Anzahl Bewohner
angepasst werden. Weitere Vorteile:
– Einsatz bereits ab Luftmengen von 30 m3/h
– Hervorragende Akustikwerte
– Präzise Regelung der eingestellten Volumenströme
– Kein Wartungsaufwand, kein Filterwechsel in der Wohnung
– Geringe Kosten durch integrierte Technik –
standardisierte Komplettlösung mit Zentralgerät,
Wohnungsgerät und zugehöriger Steuerung
inkl. Raumbediengerät
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durch Gasser Passivhaustechnik vertrieben. Erfahren Sie mehr über uns unter www.gasser.ch.
Gasser Passivhaustechnik, Steigstrasse 10, 8637 Laupen ZH
Tel. 055 256 50 40, Fax 055 256 50 49, [email protected], www.gasser.ch
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Lifecycle von Dämmstoffen
Der ganze Lebenszyklus eines Dämmstoffes ist entscheidend. Von der Bereitstellung der Rohstoffe
und Energieträger, über die Produktion und Verarbeitung eines Produktes, sowie der Rückbau und das
Recycling. Wie ökologisch ein Dämmstoff ist, wird durch die Betrachtung des ganzen Lifecycles bestimmt.
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Produkte und Leistungen der swisspor-Gruppe
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