Sucht und Komorbidität Persönlichkeitsstörung und

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Sucht und Komorbidität
Persönlichkeitsstörung und Abhängigkeitserkrankungen
Dr. Petra Schuhler
Haar, 2013
1977
AHG
Klinik Münchwies
Abteilung für
Alkohol- und
Medikamentenabhängigkeit
Abteilung für
psychische und
psychosomatische
Erkrankungen
Ausmaß der Komorbidität bei
Abhängigkeitserkrankungen im
Viergruppenvergleich
Mittlere Anzahl
Gruppe
Path. PC-/
Internet
Gebrauch
N=100
Gruppe
Path.
Glückspielen
N=100
Gruppe
stoffgeb.
Abhängigkeit
N=97
Gruppe
andere
psych.
Störungen
N=98
psychischer
Störungen
3.12
3.20
2.94
2.84
somatischer
Störungen
1.42
1.79
2,03
2.21
Diagnosen
Gesamt
4.54
4,99
4.97
5,05
Psychische Komorbidität
Abhängigkeitserkrankungen
• N= 185 psychische Diagnosen (von 100 Patienten
mit Abhängigkeitserkrankungen)
• Depressive Störungen: 36
Phobien: 10
PTBS: 2
Somatoforme Störung: 1
Essstörung: 8
Persönlichkeitsstörung: 26
Persönlichkeitsstörungen
Konstellation anomaler oder
pathologischer Merkmale
diese führt zur Störung intrapsychischer
und interaktiver Funktionen
sind ich-synton, d.h. der/die Betroffene
leidet eher an den Schwierigkeiten, die
die Umwelt mit ihnen hat
gehen in Symptome über - häufig in
Suchtsymptome und pathologisches
Glücksspielen
Persönlichkeitsstörungen
häufiger Therapieabbrüche
belastete therapeutische Beziehung
häufige Probleme mit Mitpatienten
zweifelhafte bis ungünstige Prognose
Allgemeine diagnostische Kriterien
Die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung darf nur gestellt
werden, wenn:
• tief verwurzelte, überdauernde, unangepasste Verhaltensund Erlebensweisen, mit starren Reaktionen auf vielfältige
persönliche und soziale Lebenslagen vorliegen.
• die Störung zu subjektivem Leiden (bzw. Leiden oft erst
unter den Folgen der Störung) führt.
• die Störung mit deutlichen Einschränkungen der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit verbunden ist.
• die Störung ihren Ursprung in der Adoleszenz oder im
frühen Erwachsenenalter hat.
Die Rehabilitation von Patienten mit
Persönlichkeitsstörungen in der stationären
verhaltenstherapeutischen
psychosomatischen - und Suchttherapie
Schuhler, P., Vogelgesang, M.,
Jung, A., Wagner, A., (AHG Klinik Münchwies)
Schmitz,B., Limbacher, K., Handke-Raubach, A.,
Husen, E. (AHG Klinik Bad Dürkheim)
Teilprojekt des rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbundes Südwestdeutschland
gefördert durch Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMF)
und VDR
Diagnostische Kriterien nach DSM-IV
Ein überdauerndes Muster
von innerem Erleben und
Verhalten, das merklich von
den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung
abweicht und sich in
mindestens zwei der
folgenden Bereiche manifestiert:
Kognition, Affektivität,
Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen,
Impulskontrolle.
Persönlichkeitsstörungen
Das überdauernde Muster
• ist unflexibel und tiefgreifend in einem
weiten Bereich persönlicher und sozialer
Situationen
• führt in klinisch bedeutsamer Weise zu
Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen,
beruflichen oder anderen wichtigen
Funktionsbereichen
• ist stabil und langdauernd und zumindest
bis in die Adoleszenz oder ins frühe
Erwachsenenalter zurückzuverfolgen
Persönlichkeitsstörungen
Das überdauernde Muster
• lässt sich nicht als Manifestation
oder Folge einer anderen psychischen
Störung erklären
• geht nicht auf die direkte körperliche
Wirkung einer Substanz (z.B. Droge oder
eines medizinischen Krankheitsfaktors
(z.B. Hirnverletzung) zurück
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
•• Übersteigertes
ÜbersteigertesSelbstwertgefühl
Selbstwertgefühl
73.
74.
Haben Sie das Gefühl, dass die meisten Menschen
Ihre besonderen Fähigkeiten gar nicht richtig
schätzen?
Wurde Ihnen schon einmal gesagt, Sie hätten eine
zu hohe Meinung von sich selbst?
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
• Übersteigertes Selbstwertgefühl
•• Phantasien
Phantasien von
vonunbegrenztem
unbegrenztem Erfolg,
Erfolg,
Macht,
Macht,Schönheit
Schönheit oder
oder der
der vollkommenen
vollkommenenLiebe
Liebe
75.
76.
Denken Sie oft an die Macht, den Ruhm oder die
Anerkennung, die Sie eines Tages haben werden?
Denken Sie oft an die ideale Liebe, die Sie eines
Tages finden werden?
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
• Übersteigertes Selbstwertgefühl
• Phantasien von unbegrenztem Erfolg,
Macht, Schönheit oder der vollkommenen Liebe
•• Besonderes
Besonderesund
undeinzigartiges
einzigartigesIch
Ich
77.
78.
Wenn Sie eine Beschwerde haben, bestehen Sie
fast immer darauf, den höchsten Vorgesetzten zu
sprechen?
Glauben Sie dass es sich nur lohnt, Zeit mit
Menschen zu verbringen, die etwas
Besonderes oder besonders wichtig sind?
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
• Übersteigertes Selbstwertgefühl
• Phantasien von unbegrenztem Erfolg,
Macht, Schönheit oder der vollkommenen Liebe
• Besonderes und einzigartiges Ich
•• Verlangen
Verlangennach
nachBewunderung
Bewunderung
79.
Ist es Ihnen sehr wichtig, dass andere Sie beachten
oder Sie in irgendeiner Weise bewundern?
Narzisstische Persönlichkeitsstörung
• Übersteigertes Selbstwertgefühl
• Phantasien von unbegrenztem Erfolg,
Macht, Schönheit oder der vollkommenen Liebe
• Besonderes und einzigartiges Ich
• Verlangen nach Bewunderung
• Übersteigertes Anspruchsdenken
• Ausnutzen von anderen
• mangelndes Einfühlungsvermögen
• Neid auf andere
• Arrogante und überhebliche Verhaltensweisen
Untersuchungsplan
KLINIKAUFENTHALT
Allgemeines Behandlungsprogramm
ExperimentalTest
Test
gruppe
Kontrollgruppe
Test
Test
Klinikaufnahme
indikatives Programm
Allgemeines
Behandlungsprogramm
Test
Test
Test
Test
Test
Test
Test
Test
Klinikentlassung
Einjahreskatamnese
Prävalenz bei Suchterkrankungen
Über 30 % mit
Persönlichkeitsstörung
Persönlichkeitsstörungen
Gegenstand eines
gruppentherapeutischen
Programms
auf nicht-konfrontativer und
ressourcenorientierter
Grundlage in Suchtrehabilitation
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Das Programm stellt die Persönlichkeitsstörung direkt
und unmittelbar in den Fokus der therapeutischen
Arbeit
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Das Programm basiert auf einem dimensionalen
Modell der Persönlichkeitsorganisation in Abgrenzung
zum kategorialen Konzept der Persönlichkeitsstörung.
Mildere Formen gehören zu unverzichtbaren
Qualitäten der Selbststeuerung und der Interaktionskompetenzen (Persönlichkeitsstile).
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Orientiert auf Ressourcen und positives reframing
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Das Programm verzichtet auf Pathologisierung
zugunsten einer Kompetenzorientierung
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Hinsichtlich der Persönlichkeitsstörung heterogene
Gruppenzusammensetzung
Das indikative Gruppentherapieprogramm
Das Programm zielt auf Transparenz und
Veränderungsbereitschaft durch Psychoedukation,
nicht-konfrontative Motivierungsstrategien, in
Verbindung mit emotionaler Erlebnisaktivierung.
Methodische Bausteine
PsychoPsychoedukation
edukation
Narrativeund
und
Narrative
Metaphern
Metaphern
ErlebnisErlebnisaktivierende
aktivierende
Methoden
Methoden
PsychoPsychotherapeutische
therapeutische
Methoden
Methoden
Das Gruppentherapieprogramm
Persönlichkeitsstörungen
Selbstunsichere - der sensible Stil -
„Am liebsten zu Hause“
Narzisstische
- der selbstbewusste Stil
„Der Star“
Borderline
- der sprunghafte Stil
„Feuer und Eis“
Dependente
- der anhängliche Stil
„Der gute Kumpel“
Histrionische
- der dramatische Stil
„Das Leben ist voller
Aufregung“
Zwanghafte
- der gewissenhafte Stil
„Das Richtige tun“
Das Gruppentherapieprogramm
insgesamt
12 Gruppenstunden
Pro Stil oder Störung
2 Gruppenstunden
Psychoedukativer
Teil
Erlebnisaktivierender
Teil
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Menschen mit einem selbstbewussten
Stil sind oft begabte Führungspersönlichkeiten und der Mittelpunkt ihrer
beruflichen Welt
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Sie glauben an sich und ihre Fähigkeiten
und sie wissen, was sie wollen.
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Selbstbewusste Menschen verkaufen
sich und ihre Ideen energisch und
effizient. Sie haben oft auch eine
besondere Gabe, Andere für die eigenen
Ziele zu begeistern und erwarten, dass
sie immer besonders gut behandelt
werden.
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Im Umgang mit Anderen sind sie geschickt, mit taktischem Gespür begabt
und siegesgewiss auf Konkurrenz eingestellt. Sie nehmen Lob und Bewunderung
gelassen entgegen, fühlen sich aber von
Kritik tief getroffen.
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Paargespräch
Klärung selbstbewusster Einstellungen
und Verhaltensweisen
Ichnutze
nutzeoft
oft die
dieBeziehungen
Beziehungenzu
zuanderen
anderenMenschen,
Menschen, um
um
Ich
meineZiele
Zieleund
undPläne
Plänevoranzubringen,
voranzubringen, was
wasmir
mir auch
auchgut
gut
meine
gelingt
gelingt
stimmt
gar nicht
stimmt
etwas
stimmt
überwiegend
stimmt
ausgesprochen
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Paargespräch
Klärung selbstbewusster Einstellungen
und Verhaltensweisen
Geradedas
dasBesondere
Besonderezieht
zieht mich
michan
anund
und
Gerade
fasziniert mich
mich
fasziniert
stimmt
gar nicht
stimmt
etwas
stimmt
überwiegend
stimmt
ausgesprochen
Menschen mit selbstbewusstem Stil
Paargespräch
Klärung selbstbewusster Einstellungen
und Verhaltensweisen
Auf Kritik
Kritikreagiere
reagiereich
ich oft
oftmit
mitWut,
Wut,Scham
Scham oder
oder Demütigung,
Demütigung,
Auf
obich
iches
eszeige
zeigeoder
oder nicht.
nicht.Ich
Ichhabe
habedann
dannoft
oftden
denImpuls,
Impuls,
ob
denanderen
anderenzu
zu”zerstören”
”zerstören”
den
stimmt
gar nicht
stimmt
etwas
stimmt
überwiegend
stimmt
ausgesprochen
Narrative sind kleine Erzählungen,
bildliche, nicht-sachliche Geschichten
Narrative sind dialogisches Vorgehen
Es wirkt eine individuelle mit Affekt
versetzte, metapher- und bildreiche
Sprache
Wenn der Stil zum Problem wird
Erfahrungen
Erfahrungen in
in Kindheit
Kindheit und
und Jugend
Jugend
Übermäßiges
Übermäßiges Lob,
Lob, Nachsicht
Nachsicht und
und Begünstigungen
Begünstigungen oder
oder auch
auch Erfahrung
Erfahrung von
von
Mangel,
Mangel, Ausschluss
Ausschluss und
und Ablehnung.
Ablehnung. Der
Der gemeinsame
gemeinsame Nenner
Nenner besteht
besteht darin,
darin,
dass
dass sich
sich der
der Betroffene
Betroffene aufgrund
aufgrund seiner
seiner Erfahrungen
Erfahrungen nach
nach auf
auf bedeutsame
bedeutsame Art
Art
und
und Weise
Weise von
von anderen
anderen unterscheidet.
unterscheidet.
Grundlegende
Grundlegende Überzeugungen
Überzeugungen
Ich
Ich bin
bin außergewöhnlich
außergewöhnlich und
und besser
besser als
als andere,
andere, ohne
ohne Fehl
Fehl und
und Tadel.Da
Tadel.Da ich
ich etwas
etwas
Besonderes
Besonderes bin,
bin, verdiene
verdiene ich
ich besondere
besondere Beachtung
Beachtung und
und besondere
besondere Regeln
Regeln
Situation
Situation
Ehefrau
Ehefrau geht
geht
Affäre
Affäre ein
ein
Gedanken
Gedanken
Wie
Wie kann
kann die
die
mir
das
antun?
mir das antun?
Die
Die betrügt
betrügt
mich?
mich?
Körper
Körper
alle
alle Muskeln
Muskeln
sind
sind
angespannt,
angespannt,
Herzrasen,
Herzrasen,
Schwitzen.
Schwitzen.
Gefühle
Gefühle
Verhalten
Verhalten
Wut,
Wut,
Verzweiflung,
Verzweiflung,
Hass
Hass
Trinkt
Trinkt Alkohol
Alkohol
Teufelskreis des selbstbewussten Stils
Verhalten beim selbstbewussten
Stil
Grundüberzeugungen beim
selbstbewussten Stil
Ich bin einzigartig, außergewöhnlich
Ich bin überlegen, stehe über den
Regeln
demonstrieren von Überlegenheit und
Unantastbarkeit, konkurrieren mit
anderen, benutzt andere
Verhalten des Mitmenschen
Wahrnehmung des Mitmenschen
bewundert den andern,
ordnet sich unter
ist beeindruckt durch die Qualitäten
des anderen, dessen Selbstsicherheit
Verhalten des Mitmenschen
Wahrnehmung des Mitmenschen
kritisiert den anderen
wehrt sich, konkurriert,
zieht sich zurück
fühlt sich benutzt und ausgenutzt
überfahren
Stärken und Risiken
Das Selbst
Arbeit
Beziehungen
Die Freude, ich zu sein
Erfolgspolitik
wollen geliebt werden.
Das eigene Glück bedeutet automatisch das
Glück des Anderen
Extrem:
Selbstverherrlichung
Selbstüberschätzung
Selbstsucht,
sogar Selbstzerstörung
oft durch Suchtverhalten
Extrem:
andere werden
manipuliert, übergroßer
Neid
Extrem:
bleibt Bewunderung
aus, enormer Stress
und Hass
Ausgleich: Alkohol
Ausgleich: Alkohol
Plausible Erklärungsmodelle auf
ressourcenorientierter und
erlebensaktivierender Basis
Suchtverhalten
und selbstbewusster Stil
Suchtverhalten
• Durch die Wirkung des Suctmittels kann das Gefühl
der eigenen Bedeutung und Macht erzielt und
aufrechterhalten werden.
• Uneingestandene Spannungen aufgrund der
Überempfindlichkeit gegenüber der Einschätzung
durch andere können durch das Glückspielritual
gemildert und überdeckt werden.
• Der Gedanke etwas Einzigartiges oder Besonderes
zu sein, hält jedoch den Selbstbewussten davon ab,
sich seine Glücksspielsucht einzugestehen. Er
glaubt weiterhin, dass er den negativen Folgen des
Glücksspielens entkommen wird, damit jederzeit
aufhören kann.
Pathologisches Glücksspielen
• Im Zuge des Glückssielens kann das Gefühl der
eigenen Bedeutung und Macht erzielt und
aufrechterhalten werden.
• Uneingestandene Spannungen aufgrund der
Überempfindlichkeit gegenüber der Einschätzung
durch andere können durch die Suchtmittelwirkung
gemildert und überdeckt werden.
• Der Gedanke etwas Einzigartiges oder Besonderes
zu sein, hält jedoch den Selbstbewussten davon ab,
sich seine Glücksspielsucht einzugestehen. Er
glaubt weiterhin, dass er den negativen Folgen des
Glücksspielens entkommen wird, damit jederzeit
aufhören kann.
Pathologisches Glücksspielen
• Im Zuge des Glückssielens kann das Gefühl der
eigenen Bedeutung und Macht erzielt und
aufrechterhalten werden.
• Uneingestandene Spannungen aufgrund der
Überempfindlichkeit gegenüber der Einschätzung
durch andere können durch das Glückspielritual
gemildert und überdeckt werden.
• Der Gedanke etwas Einzigartiges oder Besonderes
zu sein, hält jedoch den Selbstbewussten davon ab,
sich seine Suchterkrankung einzugestehen. Er
glaubt weiterhin, dass er den negativen Folgen des
Suchtmittelkonsums entkommen wird, damit jederzeit
aufhören kann.
Notwendiger Entwicklungsschritt
vom ‚Entweder-oder“ zum“Sowohl-als-auch“
gescheitert
ratlos
überfordert
beschränkt
nicht mehr weiter wissend
krank
schlapp
geizig, kleinlich
an sich selbst zweifelnd
verletzlich
deprimiert
fehlbar
mittelmäßig
Nach Schulz v. Thun
negativ positiv
erfolgreich
kompetent
dynamisch
gescheit
ohne Probleme
gesund
potent
großzügig
selbstbewusst
robust
„gut drauf“
perfekt
spitzenmäßig
Johari-Fenster
A
öffentliche Person
B
blinder Fleck
C
Privatperson
D
Unbekanntes
Johari-Fenster
A
öffentliche Person
C
Privatperson
D
Unbekanntes
B
blinder Fleck
1. Frau zu Ihrem Mann
Du musstest Dich ja mal wieder aufspielen
heute Abend!
Musst Du immer so auf den Putz hauen?”
Spontane Antwort
Aktives Zuhören
2. Chef zu seinem Mitarbeiter:
“Mit dem Mundwerk sind Sie ja immer
vorneweg. Wenn das mal mit der Arbeit
genauso gut wäre.”
Spontane Antwort
Aktives Zuhören
3. Mann sagt zu seinem Freund:
“Sag mal, bist Du an meiner Frau
interessiert? Du setzt mit Deinem
Verhalten unsere Freundschaft aufs Spiel.”
Spontane Antwort
Aktives Zuhören
Verhaltenstraining
Hausaufgabe: den Patienten werden Protokollbögen ausgeteilt,
auf denen festgehalten werden soll:
Wenn mich jemand
kritisiert,
....reagiere ich gewöhnlich folgendermaßen
....wäre aber auch
folgende Reaktion
möglich
Machen Sie das Beste aus Ihrem Stil
Versuchen Sie aufzuschreiben, welche “Schwächen/
Fehler” sie haben. Beispielsweise. “Ich neige dazu, meine
Bedürfnisse oder Interessen immer in den Vordergrund
zu stellen”. Entwickeln Sie also ein Gespür/Bewusstsein
für ihre Schwachstellen.
Nehmen Sie Ihre Lebensregeln bewusst wahr und
überprüfen Sie diese (z.B. “Ich bin außergewöhnlich
und besser als andere, ich verdiene besondere
Beachtung und besondere Regeln”).
Machen Sie das Beste aus Ihrem Stil
Lernen Sie angemessen Kritik zu äußern und weniger
empfindlich auf die Kritik anderer zu reagieren. “Schlagen
Sie nicht sofort zurück”! Beobachten Sie vielmehr ihre
Gefühle: Sind Sie verletzt? Fühlen sie sich gedemütigt?
Versuchen Sie sich dann davon zu distanzieren.
Manchmal ist es auch hilfreich, wenn Sie zu aufgewühlt
sind und Gefahr laufen, die Kontrolle zu verlieren, die
Situation erst einmal zu verlassen.
Üben Sie in einem Team mitzumachen und finden Sie
heraus, warum es sich lohnt.
Bernt Schmitz, Petra Schuhler
Annette Handke-Raubach & Andreas Jung
Kognitive Verhaltenstherapie
bei Persönlichkeitsstörungen
und unflexiblen
Persönlichkeitsstilen
Ein psychoedukativ- und kompetenzorientiertes
Therapieprogramm zur Förderung von
Selbstakzeptanz, Menschenkenntnis
und persönlicher Entwicklung
Pabst
Empirische Wirksamkeitsnachweise
Akzeptanz des Therapieprogramms
Antwortskalierung
1 = sehr gut
6 = sehr schlecht
Gesamteindruck
Wirkung
Anregungsgehalt
Informationsgehalt
Verständlichkeit
Atmosphäre
x
1,85
2,16
1,84
1,39
1,56
1,71
s
,63
,91
,61
,51
,71
,80
Therapiezufriedenheit
Experimentalgruppe
Kontrollgruppe
Antwortskalierung
1 = sehr zufrieden
6 = sehr unzufrieden
Zufriedenheit
mit dem Therapieerfolg
X
s
X
s
t-Test
1,81
0,73
2,05
0,98
-1,99**
Positive Veränderungen - Selbsturteil
Beschwerden **
Stimmungslage *
Umgang mit Belastungen **
Zusammenhänge verstehen **
Impulskontrolle *
Problemlösefähigkeit *
Selbstsicherheit
Ausdruck von Bedürfnissen
0
Experimentalgruppe
(*)*
20
40
60
Kontrollgruppe
(hoch)signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen / U-Test
80
100%
Berechnungsmethode 1:
Die Berechnungsmethode schließt alle Projektpatienten ein (N=228)
Rückfällig
45,6 %
davon
rückfällig
20,6 %
keine Info. vorhanden
25,0 %
Abstinent
54.4 %
davon
durchgehend abstinent
45,2 %
abstinent nach Rückfall
9,2 %
(die Rücklaufquote lag bei der Einjahreskatamnese bei 75 %)
Berechnungsmethode 2:
Die Berechnungsmethode schließt nur Antworter ein (N=171)
Abstinent
72,5 %
Rückfällig
27,5 %
davon
durchgehend abstinent
60,2 %
abstinent nach Rückfall
12,3 %
120
90
- 60,7
Tage
- 40,7
Tage
60
AU-Tage im Jahr
vor Klinikaufnahme
30
104,2
0
43,6
Experimentalgruppe
93,0
52,3
Kontrollgruppe
AU-Tage im Jahr
nach Klinikentlassung
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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