Wärmeverbund Moos in Zürich-Wollishofen. Mit Quellwasser heizen und Ressourcen schonen. Wärmeverbund Moos in Zürich-Wollishofen. Mit Quellwasser heizen und Ressourcen schonen. Die Werkbundsiedlung Neubühl liegt am Stadtrand von Zürich. Sie ist ein bedeutsames Zeugnis für genossenschaftlichen Wohnungsbau aus den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts. Beheizt wurden die rund 200 Wohnun- gen, Ateliers und Läden bis anhin mit Heizöl und Gas. Im Zusammenhang mit der nötig gewordenen Heizungssanierung kam aus dem Kreis der Genossenschafter der Anstoss zur Installation eines umweltfreundlichen Heizsystems. ewz erarbeitete in der Folge zusammen mit einem Ingenieurbüro ein Energiekonzept, das vorsieht, über 60 Prozent des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien zu decken. Damit wird der Verbrauch von fossilen Brennstoffen um 2800 MWh pro Jahr reduziert. Technische Daten Wärmeverbund Wohnungen, Ateliers und Läden Länge Nahwärmenetz Energie (Jahreswerte) Wärmebedarf Wärme aus Quellwasser Elektrizität für Wärmepumpe Elektrizität für Hilfsbetriebe Fossile Energie 240 720 m 3920 MWh 1730 MWh 790 MWh 50 MWh 1530 MWh Wärmequelle für die neue Wärmeversorgung ist Quellwasser, das im nahe gelegenen Wasserwerk Moos zur Verfügung steht. Das aus dem Gebiet des Sihltals und des Lorzetals herangeführte Wasser weist ganzjährig eine Temperatur zwischen 8 °C und 11°C auf. Mit einer Wärmepumpe kann dieses Energiepotenzial für Heizzwecke genutzt werden. Das mit der Wasserversorgung der Stadt Zürich gemeinsam ausgearbeitete Projekt erlaubt eine nachhaltige Nutzung von erneuerbarer Energie ohne Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung. Durch den Wärmeentzug wird das Quellwasser nur unmerklich abgekühlt – um weniger als ein Grad. Einfache Technik Herzstück der Anlage ist ein Wärmetauscher, der in die Quellwasserleitung eingebaut wird. Von dort wird die gewonnene Energie über einen Zwischenkreislauf der Wärmepumpe zugeführt und für Heizzwecke und die Wassererwärmung nutzbar gemacht. Die Wärmeverteilung zu den Gebäuden erfolgt über das bestehende Nahwärmenetz. Da die Leistung der Wärmepumpe an sehr kalten Tagen nicht ausreicht, wird zusätzlich ein Gasheizkessel installiert. Er deckt Spitzenlasten ab und dient als Reserve. Um eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen, wird die Anlage von der ewz-Leitstelle fernüberwacht. Bei Störungen ist der Pikettdienst innert kürzester Frist zur Stelle. Vergleich Energieverbrauch 5000 4500 MWh pro Jahr 4000 3500 3000 Das Heizsystem des Wärmeverbundes Moos verbraucht gegenüber einer konventionellen Heizkesselanlage 60 Prozent weniger fossile Energie. 2500 2000 1500 1000 500 Konventionelle Kesselanlage Wärmeverbund mit Wärmepumpe Fossile Energie Elektrizität Bau und Betrieb der neuen, komplexen Wärmeerzeugungsanlage wären für die Genossenschaft Neubühl aufwändig und mit Unsicherheiten verbunden. Anstelle der Genossenschaft realisiert deshalb ewz die Anlage im Rahmen eines Energie-Contractings. ewz übernimmt Finanzierung, Planung, Bau, Betrieb und Unterhalt und liefert der Genossenschaft Wärme zu garantierten Bedingungen. Grundlage bildet ein Wärmeliefervertrag. Er regelt die gegenseitigen Rechte und Pflichten, die Vertragsdauer, die Eigentumsverhältnisse, die Liefer- und Abnahmeverpflichtungen, die Rechnungsstellung und die Rechtsnachfolge. Der Wärmepreis ist an den offiziellen Energiepreisindex gebunden. Das finanzielle und das betriebliche Risiko liegen vollständig bei ewz. Quellwasserleitung Zwischenkreisleitung Die Energie, die Ihnen als Partner zur Seite steht. Energiedienstleistungen von ewz. Die Auslagerung der Wärmeerzeugung an ein professionelles Energiedienstleistungsunternehmen bietet der Genossenschaft Neubühl Gewähr für eine effiziente Anlage. Verfügbarkeit und Sicherheit sind dank dem Pikettdienst von ewz hoch. Die Anlage ist auch betreut, wenn der Hauswart in den Ferien ist. Die Genossenschaft muss sich nicht mehr um die technischen Belange der Wärmeerzeugung kümmern. Sie bezahlt lediglich die effektiv bezogene Wärmemenge. Sämtliche Aufwendungen für Betrieb, Service, Kaminreinigung und Revisionen sind im Wärmepreis enthalten. Erneuerbare statt fossile Energie Dank der Nutzung von Wärme aus Quellwasser werden jährlich 2800 MWh fossile Energie eingespart. Dies entspricht einer Menge von 280000 Litern Heizöl, was den CO2-Ausstoss um 740 Tonnen verringert. Impulse für die Wirtschaft Das Investitionsvolumen ist wesentlich höher als bei einer konventionellen Lösung. Da hauptsächlich baugewerbliche Arbeiten anfallen, werden die Gelder lokal beschäftigungswirksam. Anlage mit Vorbildcharakter Die neue Wärmeversorgung der Siedlung Neubühl ist sowohl in technischer als auch in organisatorischer Hinsicht innovativ. Sie zeigt, dass sich effiziente Energienutzung, hohe finanzielle und betriebliche Sicherheit und Wirtschaftlichkeit nicht ausschliessen. Die Genossenschaft Neubühl, die Wasserversorgung der Stadt Zürich und ewz setzen damit ein Zeichen für eine sinnvolle, verantwortungsbewusste Energienutzung. Kein Investitionsrisiko Die Finanzierung mittels Energie-Contracting sowie die Unterstützung durch das Investitionsförderprogramm von Energie 2000 und durch den städtischen Stromsparfonds entlastet die Genossenschaft. ewz übernimmt die Risiken. Kundin Genossenschaft Neubühl Nidelbadstrasse 79, 8038 Zürich Wärme aus Quellwasser Wasserversorgung der Stadt Zürich Hardhof 9, 8023 Zürich Konzept und Planung Dr. Eicher+Pauli AG Badenerstrasse 701, 8048 Zürich Unterstützung Bundesamt für Energie, Investitionsförderprogramm Energie 2000 Stromsparfonds der Stadt Zürich Wärmelieferung, Betrieb ewz, Markt und Kunden Energiedienstleistungen Tramstrasse 35, 8050 Zürich ewz, Markt und Kunden Energiedienstleistungen Tramstrasse 35 Postfach, 8050 Zürich Telefon 01 319 44 42 Telefax 01 319 41 80 [email protected] 01.01 2000 MM 100% Recycling Gemeinsam für eine umweltfreundliche Energienutzung