Realisierungswettbewerb Bildungscampus Stare Czarnowo – Löcknitz – Stargard Dokumentation | 2016 Grußwort des Bürgermeisters Löcknitz („Oase am See“) ist Mit der Realisierung des Bildungscampus Löcknitz soll die eine Gemeinde in Mecklenburg- Entwicklung eines durchgängigen deutsch-polnischen Bil- Vorpommern im Einzugsbereich dungsweges gefördert werden. Neben der Sanierung und der nahe gelegenen Metropole dem Umbau von Bestandsgebäuden ist der Neubau der Stettin (rd. 25 km). Daraus re- deutsch-polnischen Regionalschule sowie die Neugestaltung sultierend kann die Gemeinde der Freianlagen geplant. In der Regionalschule ist geplant die einen stetigen Bevölkerungs- Klasssen 5 – 10 zu unterrichten. zuwachs verzeichnen, der sich auch in der hohen Anzahl polni- Um einen qualitätvollen Entwurf für das Schulgebäude und scher Schüler widerspiegelt. der umgebenden Freiflächen zu erhalten, hat die Gemeinde Löcknitz mit Unterstützung durch die DSK Deutsche Stadt- In Löcknitz ist die Geschäftsstelle der Europaregion Pomera- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (Bremen) einen nia beheimatet. Ziele der grenzübergreifenden Euroregion ist (nicht offenen) Realisierungswettbewerb durchgeführt. Im die Annäherung der beteiligten europäischen Grenzregionen vorgeschalteten Bewerbungsverfahren waren (in begrenzter durch die Koordination und Unterstützung gemeinsamer Pro- Anzahl) auch Berufsanfänger zugelassen. gramme und Investitionen in Wirtschaft, Bildung, Kultur, Infrastruktur und Umweltschutz. Die polnische Partnergemein- Mit dieser Broschüre stellen wir die Entwürfe für den Neubau de ist Stare Czarnowo. der Regionalschule vor. Der erste Preis wurde an ein junges Architekturbüro aus Hamburg vergeben, die mit ihrem Kon- 1991 entstand das Deutsch-Polnische Gymnasium Löcknitz zept einer Clusterschule und den Vorschlägen für die Außen- als ein grenzüberschreitendes Projekt im Rahmen der Kom- anlage durchweg überzeugen konnten. Wir freuen uns auf munalgemeinschaft „Pomerania“. In integrierten Klassen ler- die Zusammenarbeit bei der Realisierung. nen deutsche und polnische Schüler gemeinsam ab der 7. Klasse bis zum Abitur. Es ist das einzige Gymnasium dieser Art im deutsch-polnischen Grenzgebiet Mecklenburg-Vor- Detlef Ebert pommerns. Bürgermeister der Gemeinde Löcknitz Impressum Herausgeber: Bearbeitung der Wettbewerbsbroschüre: Gemeinde Löcknitz | Bürgermeister Detlef Ebert Dipl. Des. Petra Kamerowski Marktstraße 4, 17321 Löcknitz Bauamt Löcknitz | Karsten Stahl (Bauamtsleiter) Gefördert durch: Wettbewerbsdurchführung: DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Regionalbüro Berlin – Brandenburg Verantwortlicher Leiter: Klaus von Ohlen c/o Anne-Conway-Straße 1 | 28359 Bremen 2 Stand: August 2016 Inhaltsvezeichnis Die Gemeinde Löcknitz .................................................................................................................................. 4 Der deutsch-polnische Bildungscampus ....................................................................................................... 5 Wettbewerbsdaten | Auslober | Teilnahmevoraussetzungen | Wettbewerbsleistungen .................................................... 6 Wettbewerbsdaten | Preisgericht | Wettbewerbsaufgabe ................................................................................................ 8 Wettbewerbsdaten | Städtebauliche Zielsetzung ........................................................................................................... 10 1. Preis | Tarnzahl 1268 | Althen Architekten | 20253 Hamburg ......................................................................... 12 2. Preis | Tarnzahl 1278 | Freitag Hartmann Sinz | 10823 Berlin ......................................................................... 18 3. Preis | Tarnzahl 1277 | Rüdenauer – Architektur | 70597 Stuttgart .................................................................. 22 Anerkennung | Tarnzahl 1279 | Friedrich Poerschke Zwink Architekten + Stadtplaner BDA | 80801 München ..... 26 Teilnahme | Tarnzahl 1269 | HERBERT HUSSMANN ARCHITEKTEN | 10405 Berlin .............................................. 30 Teilnahme | Tarnzahl 1270 | Ingenieurbüro D. Neuhaus & Partner GmbH | 17389 Anklam .................................. 32 Teilnahme | Tarnzahl 1271 | Landwehr & Partner | 27232 Sulingen ................................................................... 34 Teilnahme | Tarnzahl 1272 | Farthofer Architekt | 83395 Freilassing .................................................................. 36 Teilnahme | Tarnzahl 1273 | STUDIO A4 Spółka Projektowa z o.o. | 70-470 Szczecin ......................................... 38 Teilnahme | Tarnzahl 1274 | Rieger Architektur GbR | 01324 Dresden ............................................................... 40 Teilnahme | Tarnzahl 1275 | architektur: fabrik: nb | 17033 Neubrandenburg .................................................... 42 Teilnahme | Tarnzahl 1276 | A & S GmbH Neubrandenburg | 17033 Neubrandenburg . ....................................... 44 Teilnahme | Tarnzahl 1280 | LTHX Architekten | 01099 Dresden + zinnober architektur | 01968 Senftenberg ...... 46 Teilnahme | Tarnzahl 1281 | hänel furkert architekten Partnerschaft | 01099 Dresden ........................................ 48 Adressen und Mitarbeiter der Wettbewerbsteilnehmer (in Reihenfolge der Kennzahl) ............................... 50 3 Die Gemeinde Löcknitz Die Gemeinde Löcknitz, an der deutsch-polnischen Grenze tenden Metropolregion Stettin zunehmend an Bedeutung gelegen, ist einer der ältesten Orte Vorpommerns. Nur rund gewinnt. 11 km von der deutsch-polnischen Grenze gelegen, ist die Gemeinde um Einbindung in den Ballungsraum der nahen Heute bildet Löcknitz mit rund 3.200 Einwohnern im Uecker- Großstadt Stettin bemüht. Dem allgemeinen Trend in Vor- Randow-Kreis ein wirtschaftliches und kulturelles Unterzen- pommern folgend, war nach 1990 die Einwohnerzahl auch in trum. Der aufstrebende Ort ist Sitz des Amtes Löcknitz-Pen- Löcknitz rückläufig. Seit 2006 steigen die Einwohnerzahlen kun, zu dem auf einer Fläche von 250 qkm 13 Gemeinden mit wieder an, da Löcknitz als Wohnort in der grenzüberschrei- zusammen knapp 12.500 Einwohnern zählen. 4 Der deutsch-polnische Bildungscampus Nach Öffnung der Grenze im Jahre 1990 und vor allem dem Zielstellung für die zukünftige Entwicklung des Schulstand- EU-Beitritt Polens in 2004 veränderte sich die Situation in der orts Löcknitz ist, in Zusammenarbeit mit den polnischen deutsch-polnischen Grenzregion dahingehend, dass ein in- Partnergemeinden Stare Czarnovo und Stargad, die Ent- tensiver Austausch und sowohl tägliche als auch dauerhafte wicklung eines modellhaften Bildungscampus mit einem Bevölkerungswanderungen über die Grenze hinweg erfol- deutsch-polnischen Bildungsweg vom Kindergarten bis zum gen. Inzwischen sind im Amtsbereich Löcknitz-Penkum pol- Schulabschluss. Aufbauend auf den demographischen Ent- nische Bürger mit einem Anteil von rund 10% als wohnhaft wicklungstendenzen der Grenzregion und den spezifischen gemeldet. Zunehmend wird es notwendig in der grenznahen Anforderungen des bilingualen und bikulturellen Arbeits- Region in Kultur und Wirtschaft zweisprachig zu agieren. marktes dient die Zweisprachigkeit sowohl der Kommunikation und der Verständigung, als auch der Integration und dem Wesentlicher Baustein dieser Entwicklung sind die Etablierung Kulturaustausch. eines bilingualen Unterrichts für verschiedene Bildungseinrichtungen und die Vermittlung der Zweisprachigkeit als Nor- Das Modell der grenzübergreifenden Schule wurde von den malität. Universitäten Stettin und Greifswald wissenschaftlich begleitet. Die Vorgaben und Anforderungen wurden im „Master- Bereits 1991 entstand als grenzübergreifendes Projekt im plan Bildungscampus Löcknitz“ in ein Anforderungsprofil Rahmen der Kommunalgemeinschaft „Pomerania“ das und einen Maßnahmenkatalog überführt, die Grundlagen Deutsch-Polnische Gymnasium Löcknitz. In integrierten Klas- der weiteren Konkretisierung im Wettbewerbsverfahren wur- sen lernen deutsche und polnische Schüler gemeinsam bis den. zum Abitur. Die Größe des kommunalen Grundstückes wie auch die vorAm Ufer des Löcknitzer Sees, in unmittelbarer Nähe zum handene infrastrukturelle und technische Erschließung bieten Deutsch-Polnischen Gymnasium, besteht mit der Grundschu- das Potential, den Schulstandort Löcknitz sukzessive zu ent- le, der Regionalschule, einer Sporthalle, einer Kindertages- wickeln. Geplant ist eine Umsetzungsstrategie in Form der stätte und einem Hort bereits eine Konzentration verschiede- Kombination von Erhaltung und Sanierung bzw. Umbau von ner Bildungseinrichtungen. Bestandsgebäuden sowie Abbruch und Neubau. Sporthalle Grundschule (Sanierung) Kindergarten Realschule (Abbruch) 5 Wettbewerbsdaten | Auslober | Teilnahmevoraussetzungen | Wettbewerbsleistungen Auslober Bewerbungsunterlagen hinaus eingereichte Unterlagen wä- Gemeinde Löcknitz | Bürgermeister Detlef Ebert ren nicht berücksichtigt worden. Insgesamt nahmen 14 Büros Marktstraße 4, 17321 Löcknitz am Wettbewerb teil. Der Auslober hat die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mit der Durchführung des Wettbe- Folgende Teilnehmer wurden vorausgewählt und eingeladen: werbsverfahrens beauftragt. 1. Ingenieurbüro D. Neuhaus & Partner GmbH, Anklam 2. A&S GmbH Neubrandenburg, Neubrandenburg Wettbewerbsbüro 3. architektur: fabrik: nb, Neubrandenburg DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesell- 4. studio A4, Stettin schaft mbH, Regionalbüro Berlin – Brandenburg Axel-Springer-Straße 54 B | 10117 Berlin Teilnahmevoraussetzungen Verantwortlicher Leiter: Klaus von Ohlen Für erfahrene Büros galt: a) Nachweis der verantwortlichen Tel. 04 21 | 3 29 01-78 Objektplanung Architektur (mind. Leistungsphasen 1– 5 nach E-Mail: [email protected] § 34 HOAI) von 2 Bauvorhaben mit mindestens 1.000 m² Zita Schulze Brexel BGF oder ab 2,0 Mio. € Bruttobaukosten der letzten 3 Jahre. Tel. 04 21 | 3 29 01-62 Nachweis in Form von Referenzblättern, max. Anzahl der Re- E-Mail: [email protected] ferenzblätter 2, max. Größe DIN A3. Als Nachweis galt eine c/o Anne-Conway-Straße 1 | 28359 Bremen Referenz, wenn die Leistungsphase 5 bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung abgeschlossen war. Wettbewerbsart Der Wettbewerb wurde als nichtoffener, anonymer Wettbe- Für Berufsanfänger galt: a) Erklärung, dass die Diplomurkun- werb gem. RPW 2013 im Rahmen eines VOF-Verfahrens aus- de der Büroinhaber für die Objektplanung (Architektur) nicht gelobt. Dem Wettbewerb war eine europaweite öffentliche vor 2007 ausgestellt wurde. b) Nachweis der verantwort- Aufforderung zur Bewerbung vorgeschaltet. Die RPW 2013 lichen Objektplanung Architektur (mind. Leistungsphasen wurde, sofern nicht ausdrücklich Abweichungen formuliert 1 – 5 nach § 34 HOAI) von 2 Bauvorhaben mit mindestens wurden, Bestandteil der Auslobung. Der Wettbewerb ist in 1.000 m² BGF oder ab 2,0 Mio. € Bruttobaukosten der letzten deutscher Sprache durchgeführt worden. 3 Jahre. Alternativ konnte 1 Referenz von den 2 geforderten auch als Diplomarbeit, Wettbewerbsbeitrag oder als Projekt, Zulassungsbereich welches als begleitender Projektleiter in einem anderen Büro Der Zulassungsbereich umfasste die Staaten des europäi- durchgeführt wurde, eingereicht werden. Nachweise in Form schen Wirtschaftraumes EWR sowie die Staaten der Vertrags- von Referenzblättern, max. Anzahl der Referenzblätter 2, parteien des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Be- max. Größe DIN A3. Als Nachweis galt eine Referenz, wenn schaffungswesen GPA. die Leistungsphase 5 bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung abgeschlossen war. Kriterien zur Auswahl der Teilnehmer (Bewerberverfahren) Die Gesamtteilnehmeranzahl war auf 15 (12 erfahrene Büros und 3 Berufsanfänger), einschließlich 4 vorausgewählter Teilnehmer, begrenzt. Die Prüfung der Bewerbungen erfolgte durch das Wettbewerbsbüro anhand der eingereichten Unterlagen. Mehrfachbewerbungen jeglicher Art waren nicht zum Auswahlverfahren zugelassen. Abweichungen von den formalen Anforderungen der Bewerbung hätten zum Ausschluss vom Auswahlverfahren geführt. Über die geforderten 6 Wettbewerbsleistungen Max. 4 Blätter, Format DIN A0 im Hochformat, gerollt. Auf ■ Aussagen zum freiraumplanerischen Konzept und Materialität diesen Blättern war darzustellen: ■ Aussagen zum Umgang mit den Bestandsgebäuden ■ Lageplan mit städtebaulichem Konzept für das Grund- ■ Berechnung (Raumprogramm/Kenndaten) auf dem von stück Bildungscampus im M. 1:500 mit Darstellung der Baukörper und des Freiflächenkonzeptes, Angabe der Geschossigkeit und Funktionsbereiche ■ Funktionsschema des Neubaus, ohne Maßstab, zur Darstellung der Zuordnung der Funktionsbereiche unter Verwendung der Farblegende des Raumprogramms ■ Die Grundrisse aller Geschosse des Neubaus im M. 1: 200 mit Eintragung der Raumbezeichnung lt. Raumprogramm ■ Darstellung der zum Verständnis des Entwurfes erforderlichen Schnitte und Ansichten im M. 1: 200 ■ Fassadenschnitt und Teilansicht des Neubaus im Maßstab 1:20 mit Darstellung des energetischen Konzeptes ■ Max. 2 räumliche Darstellungen des Neubaus: der Ausloberin bereitgestellten Formblatt ■ Modell im Maßstab 1:500 als Arbeitsmodell ohne Innenansichten ■ Plansatz Vorprüfung ■ Präsentationsblätter (max. 4), farbig und auf DIN A4 gefaltet ■ Präsentationsblätter (max. 4), farbig und auf DIN A3 verkleinert ■ Prüfblatt 1 (M. 1:200) mit Darstellung aller Geschosse/ Grundrisse. Die Raumnummern entsprechend des Raumprogramms waren zu übernehmen; die Raumgröße sowie die für die Berechnung notwendigen Maße waren einzutragen; die Zuordnung der Funktionsbereiche unter – eine räumliche Darstellung einer Außenansicht mit Verwendung der Farblegende des Raumprogramms war Eingangsbereich des Schulneubaus einzutragen. – eine innenräumliche Darstellung ■ Funktionaler Ausschnitt des Neubaus in Grundriss und ■ Verfassererklärung ■ Datenschutzerklärung Schnitt eines Klassenraums an einer sonnenexponierten Fassade im M. 1: 50 mit Aussagen zur Materialität und Daten-CD Gestaltqualität sowie ■ Prüfblatt 1 in Originalgröße mit Darstellung aller Ge- – Konstruktion – Materialarten und -dicken schosse/Grundrisse als Vektordatei im DXF/DWG oder – Farbwahl – opake und transparente Flächen VWX Format (vorzugsweise) mit Angabe folgender In- – Lüftungskonzept – Ggf. Akustikkonzept halte als Polylinien/Polygone in 5 Layern/Ebenen/Klassen – zu öffnende und feststehende Fassadenelemente a) BGF a b) NF c) VF d) TF e) zusätzlicher Nachweis der – Blend- und Sonnenschutz Ermittlung des BRI a (V) und der Gebäudehüllfläche (A) ■ Ansicht der Sporthalle und der Grundschule im M. 1: 200. (a bis e gemäß DIN 277) Hier war jeweils die dem zentralen Schulhof zugewandte ■ Erläuterungstext (als Word-Datei) Fassade darzustellen ■ ausgefülltes Formblatt Raumprogramm/Kenntaten (als Excel-Datei) Erläuterungsbericht zu den Hochbaumaßnahmen und der ■ Präsentationspläne in Originalgröße als PDF Datei Freiflächengestaltung (getrennt von den Plänen) max. 4 ■ Präsentationspläne in Originalgröße als JPEG Datei DIN-A4-Seiten, Schrift Arial, Schriftgröße 11 mit: ■ Erläuterung und Begründung des vorgeschlagenen Entwurfskonzeptes für den Neubau Lageplan und Grundrisse waren so aufzutragen, dass Norden am oberen Blattrand liegt. Schnitte und Ansichten mussten ■ Aussagen zu Konstruktion und Material den ursprünglichen sowie den geplanten Verlauf der Gelän- ■ Aussagen zur Wirtschaftlichkeit dekante zeigen. Jeder Teilnehmer durfte nur eine Wettbe- ■ Aussagen zum Energiekonzept sowie zu Nachhaltigkeit werbsarbeit einreichen; diese durfte nur eine Lösung enthal- und Energieeffizienz ■ Aussagen zum Belichtungs- und Belüftungskonzept, ggf. zu Maßnahmen zur Optimierung der Raumakustik ten. Wettbewerbsleistungen, die nach Art und Umfang über die gestellten Bedingungen hinausgehen, wären von der Beurteilung ausgeschlossen worden. 7 Wettbewerbsdaten | Preisgericht | Wettbewerbsaufgabe Preisgericht und Vorprüfung Rückfragen und Kolloquium Die Wettbewerbsarbeiten wurden durch ein Preisgericht be- Zur Beantwortung von Rückfragen und zusätzlicher Infor- urteilt, das sich wie folgt zusammengesetzt hat: mationen über die Auslobung hat am 10. 09. 2015 ein Kolloquium unter Beteiligung der Wettbewerbsteilnehmer und Preisrichter: Mitglieder des Preisgerichts stattgefunden. Den Wettbe- 1. Prof. Dr.-Ing. Volker Droste, Oldenburg, Architekt werbsteilnehmern wurde die Teilnahme dringend empfohlen. 2. Prof. Dipl.-Ing. Martin Wollensak, Wismar, Architekt Zeit und Ort der Veranstaltung wurde den teilnehmenden 3. Dipl.-Ing. Joachim Brenncke, Schwerin, Architekt Büros vorab mitgeteilt. Schriftliche Rückfragen zur Auslobung 4. Herr Jerzey Nowak, Stettin, Architekt konnten bis zum 04. 09. 2015 an das Wettbewerbsbüro ge- 5. Herr Marek Orlowski, Stettin, Architekt stellt werden. Die schriftliche Beantwortung der Rückfragen 6. Bürgermeister Detlef Ebert, Löcknitz erfolgte mit dem Protokoll des Kolloquiums. Das Protokoll 7. Bürgermeisterin Marzena Grzywinska, Stare Czarnowo über das Kolloquium wurde allen Verfahrensbeteiligten und 8. Herr Peter Heise, Sachverständiger Pomerania der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern inner- 9. Herr Sven Reinke, Vorsitzender Bauausschuss, Löcknitz halb von fünf Tagen zugesendet und damit Bestandteil der Auslobung. Stellvertretende Preisrichter: 1. Dipl.-Ing. Urs Ganter, Bernau bei Berlin, Architekt Wettbewerbsaufgabe | Planungsumfang 2. Herr Lutz-Michael Liskow, Vertreter Fraktion CDU Gegenstand des Wettbewerbs ist der Neubau der Regional- 3. Herr Horst Heiser, Vertreter Fraktion DIE LINKEN schule. Insgesamt sollten ca. 2.700 m² NF geplant werden. Der Neubau sollte in einem vorgegebene Teilbereich (Realisie- Sachverständige rungsbereich Neubau, siehe Skizze rechts) des Grundstücks 1. Herr Karsten Stahl, Bauamtsleiter Bildungscampus angeordnet werden. 2. Herr Hans-Jürgen Scheel, Schulleiter Regionalschule Für die beiden zu sanierenden Gebäude Grundschule und Die Vorprüfung erfolgte durch die DSK Deutsche Stadt- und Sporthalle war im Rahmen des Wettbewerbs der Umgang Grundstücksentwicklungsgesellschaft. mit dem Bestand nachzuweisen. Über die Darstellung der dem zentralen Platzbereich zugewandten Fassade sollte der Beurteilungskriterien gestalterische Ansatz des Verfassers zum Thema Kontext Alt Das Preisgericht hat sein Urteil maßgeblich aus der Quali- und Neu/Etablierung eines „Corporate Design“ verdeutlicht tät aller Arbeiten und der Gesamtqualität zur engsten Wahl werden. anstehender Entwürfe gebildet. Der Entscheidungsfindung dienten insbesondere folgende Beurteilungshauptkriterien: Neben den hochbaulichen Maßnahmen war im Rahmen der ■ Qualität der städtebaulichen, freiraumplanerischen und Wettbewerbsbearbeitung für das gesamte Grundstück des architektonischen Konzeption, Einbindung in die Umge- Bildungscampus eine Freiraumgestaltung konzeptioneller Art bung, Maßstäblichkeit zu erarbeiten. Die im Kostenrahmen genannten enthaltenen ■ Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms unter Einhaltung der Flächenvorgaben Mittel sollten zunächst nur die Umgestaltung eines zentralen Bereiches beinhalten. Die Ausloberin erhoffte sich darüber hi- ■ Funktionalität und Gestaltqualität naus Aussagen, die zur Grundlage der weiteren Entwicklung ■ Qualität der innenräumlichen Organisation und Erschlie- des Bildungscampus gemacht werden können. ßungssysteme ■ Barrierefreiheit ■ Nachhaltigkeit und Energieeffizienz (energetisches Konzept) ■ Wirtschaftlichkeit der Maßnahme 8 Heizhaus Realschule (Abriss und Neubau) Grundschule (Sanierung) Kindergarten (Neubau 2014) Sporthalle (Sanierung) Abriss Bestandsgebäude Sanierung Bestandsgebäude Neubau, bzw. bereits vorhanden bzw. geplant Hort Grundstück Bildungscampus Realisierungsbereich für den Neubau der Regionalschule Die Umsetzungsstrategie zur Entwicklung des Bildungscampus Löcknitz umfasste folgende Maßnahmen: ■ Für die Grundschule und die Sporthalle ist die Sanierung/ ■ Das Hortgebäude wird während der Bauphase für die Umbau der Gebäude geplant. Neben der energetischen Grund- und Regionalschule als Ausweichquartier genutzt Sanierung und Schaffung der Barrierefreiheit sind im und nach Abschluss der Bauarbeiten ersatzlos abgerissen. Wesentlichen Umbauten der vorhandenen Grundrisse mit entsprechender Umnutzung der Räume notwendig. ■ Die Regionalschule hingegen soll komplett neu errichtet ■ Für das Heizhaus ist nach einer Sanierung eine Umnutzung zu einem Jugendclub/Freizeitheim geplant. ■ Abriss der vorhandenen nicht genutzten Nebengebäude. werden. Der im Osten des Grundstücks dargestellte Realisierungsbereich kennzeichnet die potentielle Baufläche für den Neubau. 9 Wettbewerbsdaten | Städtebauliche Zielsetzung Städtebaulich-architektonische Zielsetzung Fachräume (Kunst, Musik, Informatik, Sprache, Technik) mit Von den Teilnehmern wurde ein qualitätsvoller Entwurf mit jeweils zugeordneten Nebenräumen vorzusehen. Durch die einer erkennbaren architektonischen Haltung erwartet. Der benachbarte Anordnung von Grund- und Regionalschule ist Neubau sollte sich in seiner Architektursprache als Schulge- eine Doppelnutzung sowohl von Fachräumen, als auch von bäude klar ablesbar präsentieren und den zukünftigen Nut- zentralen Funktionsbereichen der Schulen möglich und ge- zern einen besonderen Ort der Identifikation bieten. plant. Unter dem Stichwort „Adressbildung“ sollte das Gebäude Raumprogramm nicht nur eine gute Auffindbarkeit gewährleisten sondern Aufgrund des vorhandenen Kosten- und Fördermittelrah- ebenso den Grundgedanken des gemeinsamen und grenz- mens wurde das Raumprogramm auf eine tolerierbare Grö- übergreifenden Lernens und Lebens sowie den modellhaften ße reduziert. Wesentliche Potentiale hierfür ergaben sich Charakter des Campus repräsentieren und abbilden. Die Er- aus Synergieeffekten durch die Doppelnutzung von Räumen schließungsstruktur im Innern sollte eine gute Orientierbar- durch die Grund- und Regionalschule. keit im Gebäude ermöglichen und die Kommunikation fördern. Ebenso war eine Aussage zum gestalterischen Ansatz Das Raumprogramm für die Regionalschule mit einer NF von für die Sanierung der vorhandenen Bestandsgebäude und zu ca. 2.700 qm definiert den notwendigen Bedarf des Schul- dem gestalterischen Kontext/zur Korrespondenz von Neu- betriebs, gleichzeitig werden Räume mit zentraler Funktion und Altgebäuden erwünscht. für die gemeinsame Nutzung von Grund- und Regionalschule festgelegt. Das definierte Raumprogramm des Neubaus kor- Der Auslober erwartete, dass die Entwürfe auf den Grund- respondiert mit dem geplanten baulichen Eingriffen und den sätzen des energieeffizienten und nachhaltigen Bauens ba- Sanierungsmaßnahmen für das Bestandsgebäude der Grund- sieren und gleichzeitig einen zukunftsweisenden Beitrag zur schule und der Sporthalle (Nutzung für Veranstaltungen): Baukultur leisten. Zentrale Funktionen ................................................. 415 qm Zentrale Funktionen Verwaltung ............................. 290 qm Anordnung, Beziehungen und Anforderungen an die Fachräume .............................................................. 870 qm Funktionsbereiche Klassenräume Jahrgangsstufen (5 – 10) .................. 1190 qm In der Regionalschule werden die Klassen 5 bis 10 unterrichtet. Die Gesamtschülerzahl steigt kontinuierlich und die derzeiti- Über das definierte Raumprogramm hinaus lassen die Prog- gen Prognosen gehen von einem Anstieg von 260 Schülern nosen einen mittelfristigen Erweiterungsbedarf der Regio- (Schuljahr 2013/14) auf 310 Schüler (Schuljahr 2016/17) aus. nalschule aufgrund steigender Schülerzahlen erwarten. Der Der Anteil der polnischen Kinder erhöht sich in zunehmen- Masterplan Bildungscampus Löcknitz definierte einen mit- dem Verhältnis. Z. Z. sind etwa 20 % der Schüler mit Migrati- telfristigen zu realisierenden zusätzlichen Flächenbedarf von onshintergrund, also mit besonderem Sprachausbildungsbe- rund 850 BGF. Im Rahmen der Wettbewerbsbearbeitung darf, der in der Regel in kleineren Gruppen stattfindet. Das wurden von den Teilnehmern Aussagen konzeptioneller Art dem Wettbewerb zugrunde liegende Raumprogramm ging (Darstellung der Kubatur im Lageplan M. 1: 500) erwartet, von folgender Besetzung der Jahrgangsstufen aus: wie ein zukünftiger Erweiterungsbedarf umgesetzt werden 5. Klasse 4-zügig kann. 6. Klasse 3-zügig 7. Klasse 3-zügig Anforderung Freiflächenkonzept 8. Klasse 2-zügig Aussagen zur Freiraumgestaltung sollten in konzeptioneller 9. Klasse 2-zügig Art im Lageplan M. 1: 500 für das gesamte Grundstück des 10.Klasse 2-zügig Bildungscampus getroffen werden. Die Freianlagen sollten Für den Schwerpunkt der Sprachausbildung sind zusätzli- funktionsgerecht und den Anforderungen einer Schule ent- che Gruppenräume erforderlich. Für den Fachunterricht sind sprechend gestaltet werden. 10 Neben einem Erschließungssystem, das eine gute Orientie- de Voraussetzungen für den Schulbetrieb. Der Schallschutz rung und Auffindbarkeit des Schulcampus ermöglicht, wurde innerhalb des Gebäudes sollte durch entsprechende Anord- die Anordnung eines zentralen Platzes als Aufenthalts- und nung schutzbedürftiger und lärmintensiver Nutzungen be- Kommunikationsraum und Schnittstelle aller Einrichtungen rücksichtigt werden. gewünscht. Gleichzeitig war die jeweilige Zuordnung von Freiflächen mit einer altersgerechten Ausstattung zu den un- Es wurde hoher Wert an die zu erwartenden Innraumqualität terschiedlichen Einrichtungen am Standort notwendig. Das gelegt. Dazu zählte sowohl die thermische Behaglichkeit als Freiflächenkonzept sollte das Leitbild der Integration und In- auch die Qualität der Raumluft. Es wurden Aussagen zum klusion wirkungsvoll fördern. Die räumliche Organisation und Thema hinsichtlich der passiven Maßnahmen (Bauweise, Ori- Grundrissgestaltung sollte verschiedene Aufenthalts-, Sport- entierung, Anteil Fensterfläche) als auch der baulichen Maß- und Spielangebote ermöglichen, die zum zwanglosen Tref- nahmen (Sonnenschutz, Lüftungskonzept) erwartet. Optima- fen, Kennenlernen, Lernen und Arbeiten einladen. le Bedingungen sollten durch eine hohe Verfügbarkeit von Folgende Rahmenbedingungen waren zu berücksichtigen: Tageslicht gegeben und herzustellen sein (Berücksichtigung ■ Stellplätze: insgesamt waren auf dem Grundstück ca. 40 max. Raumtiefe, Vermeidung innenliegender Räume). Stellplätze für PKW vorzusehen. ■ Fahrräder: insgesamt sollten ca. 100 Fahrradstellplätze vorgesehen werden. ■ Zugänge: die allseitige Zugänglichkeit des Bildungscampus Baurechtliche Vorschriften, Normen und Richtlinien Der Planung waren insbesondere zugrunde zu legen: ■ Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern sollte erhalten bleiben. Die Funktion des nördlichen Ein- ■ Energiespar-Verordnung ENEV 2014 gangs an der Straße „Am See“ als Haupteingangsbereich ■ DIN 18024-1 und DIN 18024-2 Barrierefreies Bauen und Verbindung zum Deutsch-Polnischen Gymnasium ■ DIN 18040-1 Barrierefreies Bauen sollte berücksichtigt werden. ■ GUV-V S1 Unfallverhütungsvorschrift Schulen ■ Rettungswege/Anlieferungszonen: das Freiflächenkonzept musste die nach DIN 14090 einzuhaltenden Flächen für Kostenrahmen/Wirtschaftlichkeit die Feuerwehr berücksichtigen. Weiterhin waren die An- Bei der Umsetzung des Raumprogramms wurde eine wirt- liefermöglichkeit der Regionalschule (Küchen- und Spei- schaftliche und funktionale Lösung angestrebt. Eine mög- seraumbereich) mit größeren Fahrzeugen (max. LKW, lichst effiziente Ausnutzung von Nutzfläche zu Bruttogrund- 3-Achser) zu berücksichtigen. fläche (Verhältnis BGF/NF-Verhältnis) sollte erreicht werden. ■ Kleinspielfeld: für den Sportunterricht war ein Kleinspielfeld auf dem Grundstücksbereich anzuordnen. Geeignete Verkehrsflächen sollten als nutzbare Flächen (Bewegungs- und Kommunikationsräume) ausgebildet werden. Für die Umsetzung der Baumaßnahmen wurde folgender Barrierefreiheit verbindliche Kostenrahmen von der Gemeinde Löcknitz ver- Barrierefreies Bauen ist als selbstverständliche Qualitätsan- anschlagt: forderung im Wettbewerb umzusetzen. Dies bezieht sich ■ Neubau Regionalschule mit 5,0 Mio. € (Kostengruppe 300 sowohl auf den Hochbau als auch auf den Freiraum. Insbesondere den Funktionsbereichen der Erschließung, Orientierungs- und Leitsysteme und den Sanitärbereichen ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Für die Schüler/innen ist je Geschoss und pro Geschlecht je 1 barrierefreies WC in die und 400 DIN 276) inkl. MwSt. ■ Sanierung/Umbau Grundschule/Sporthalle mit 1,87 Mio. € (Kostengruppe 300 u. 400 DIN 276) inkl. MwSt. ■ Freiflächengestaltung mit 450.000 € (Kostengruppe 500 DIN 276) inkl. MwSt. Toilettenanlage zu integrieren, ebenso in die dem Foyer zuge- Der Kostenrahmen musste zwingend eingehalten werden. ordneten Sanitärbereiche. Vor einer Beauftragung wird die Ausloberin eine oder mehrere Kostenberechnung/en beauftragen, um sicherzustellen, Komfort und Gesundheit dass die Wettbewerbsarbeit des Teilnehmers, der mit den Die Gewährleistung eines guten baulichen Schallschutzes Planungsleistungen beauftragt werden soll, innerhalb des und angenehme akustische Bedingungen sind grundlegen- Kostenrahmens realisiert werden kann. 11 1. Preis | Tarnzahl 1268 | Althen Architekten | 20253 Hamburg Beurteilung des Preisgerichtes Der Verfasser schlägt eine sogenannte Clusterschule vor, die bäudestaffelungen lassen aus der Nachbarschaft entwickel- als Lernlandschaft gute und differenzierte Aufenthaltsquali- te Fassadenlängen entstehen. Die Schule wirkt erstaunlich täten bieten soll. Sorgfältig wird ein Baukörper, bestehend kleinteilig und differenziert. aus drei miteinander verbundenen und in Ostwestrichtung verschobenen Gebäudeteilen, in das Plangebiet integriert. Der Haupteingang liegt an richtiger, gut sichtbarer Stelle. Sowohl die vertikale Erschließung wie auch die Anordnung Stadträumlich überzeugt diese Figuration überaus: der den zentralen Innenhof flankierenden Flure sind gut er- Im Nordosten entsteht durch den Versprung in Richtung kennbar und haben erfreulicherweise konsequente Aussen- Westen ein wohlproportionierter Eingangshof, der auch die bezüge. Der Nebeneingang am Schulhof erschließt zugleich Förderschule angemessen berücksichtigt; in seiner Innenecke die Mensa. Die Orientierung im Gebäude funktioniert gut. liegt wie selbstverständlich der Haupteingang. Der südliche Ob die vorgeschlagene Zweigeschossigkeit im Eingangsbe- Teil schließt den Campus an der Südseite ab, dieser steht reich mit offener Galerie im Obergeschoss und ohne Wind- – durch eine Baumreihe von der Straße Am See getrennt – fanganlage im Schulalltag der Aufenthaltsqualität des Foyers stimmig der Wohnbebauung gegenüber. Durch die gestaffel- zuträglich ist, wird allerdings bezweifelt. te Anordnung entstehen aber auch zum Schulhof attraktive Freiräume, an der Westseite ein Terrassenhof für die Mensa, Das Raumprogramm ist nachvollziehbar und sinnvoll in bei- im Süden scheint der schöne Baumbestand des Parks in die den Geschossen organisiert, Verwaltung und Sonderräume Campusanlage einzufließen. im EG, die Jahrgangsklassen in eigenen Lernhäusern vorrangig in den Obergeschossen. Vorgeschlagene Lernateliers sind Auch die Größenempfindung des Bauvolumens für das an- sinnvoll, erklären – da nicht gefordert – die über dem Durch- spruchsvolle Raumprogramm wird positiv beeinflusst, die Ge- schnitt liegende Flächenbilanz. Eingangsbereich Bildungscampus 12 Lageplan Von dem/der Verfasser/in wird – auch in Hinsicht auf mög- Die Vorschläge für ein Energiekonzept sind pragmatisch lichst kurze Bauzeit – eine Hybridbauweise vorgeschlagen. und sinnvoll, auf aufwändige Technik scheint verzichtet zu Vorgefertigte Holztafeln für die selbsttragenden Fassaden, werden. Über Rettungsweglängen, Anzahl notwendiger Trep- konventioneller Massivbau im Gebäudeinneren. Die Gestal- penhäuser und Brandabschnitte wurde diskutiert. tung der Lärchenholzfassaden fügt sich harmonisch in die Atmosphäre des Schulstandortes ein, die Gliederungen sind Hinsichtlich der Kennwerte liegt die Arbeit im durchschnittli- stimmig und entsprechen den Vorstellungen für ein zeitge- chen Bereich, die vorgeschlagene Konstruktion lässt eine un- mäßes Schulgebäude. problematische Erstellung und einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten. Die Außenanlagen sind zurückhaltend gestaltet, auch diese sind einfach angemessen und wohl proportioniert, funktional Alles in allem zeigt die vorgeschlagene Lösung eine außen begründet und beziehen den Grünbestand nachvollziehbar wie im Inneren sympathische Schule, die den Vorstellungen mit ein – reagieren auf ihn. des Bauherrn auf unprätentiöse Weise und durch sensible Reaktion auf den Standort sehr entgegen kommt. 13 1. Preis | Tarnzahl 1268 | Althen Architekten | 20253 Hamburg Erläuterungsbericht (Auszug) Entwurfskonzept | Der Neubau der Regionalschule als Teil Innere Organisation | Die drei Pavillons nehmen klar er- des Bildungscampus Löcknitz mit seinem zukunftsweisenden kennbar die „Clusterhäuser“ auf. Der zentrale Pavillon ent- deutsch-polnischen Bildungsweg stellt neue Herausforderun- wickelt sich um einen Innenhof der die teils zweihüftige gen an die räumliche Konzeption eines Schulgebäudes. Unser Anlage belichtet und belüftet, interessante Blick- und Raum- Vorschlag entwickelt eine konzeptionelle Idee für den neuen beziehungen sowie eine gute Orientierung ermöglicht. An Typus der Clusterschule. Der Unterrichtsbereich soll sich nicht den Schnittpunkten der drei Pavillons liegen die dienenden auf die Aufreihung von Klassenräumen entlang einer funk- Funktionen. tionalen Erschließung beschränken. Vielmehr geht es darum, eine Lernlandschaft mit guten und differenzierten Aufent- Das teilweise zweigeschossig offene und einladend helle Fo- haltsqualitäten zu schaffen. yer verteilt zu den Fachräumen, der Mensa, dem hofseitigen Eingang sowie zum Verwaltungsbereich. Diese Bereiche sind Städtebau | Der Neubau bietet die Chance den bestehenden durch ihre ebenerdige Lage gut für die Grundschüler und die Schul-Campus neu zu strukturieren und die Qualität der Au- gesamte Lehrerschaft erreichbar. Die Mensa öffnet sich mit ßenräume zu stärken. Die Idee der Clusterschule wird städte- einer großen Süd-West-Terrasse zum Campus, ist aber auch baulich durch drei nahezu quadratische Pavillons ablesbar, mit dem Skulpturengarten des Innenhofs zusammenschalt- welche versetzt ineinandergreifen. Diese pavillonartige Struk- bar. Aus dem Foyer heraus werden über eine am Innenhof tur generiert differenzierte Freiräume, die unterschiedliche liegende zentrale Treppe die Klassenräume im Obergeschoss Aufenthaltsqualitäten bieten und dem parkartigen Charakter erschlossen, die sich entsprechend ihrer Klassenstufen in des baumreichen Geländes gerecht wird. Die pavillonartige den Clustern verteilen und um die offenen Lernlandschaften Gebäudestruktur lässt das eigentlich umfangreiche Raumpro- gruppieren. gramm des Schulneubaus von außen angenehm differenziert und kleinteilig erscheinen. Der Hauptzugang zum Campus Das Gebäude ist barrierefrei geplant und wird barrierefrei er- erfolgt von der Straße „Am See“ über den Campus-Verteiler. schlossen, ein Aufzug führt in das Obergeschoss, behinder- Von der Straße aus ist bereits der einladende Vorplatz mit tengerechte WC´s sind für Jungen und Mädchen in beiden dem Haupteingang der Regionalschule einsehbar, der damit Geschossen vorhanden. dem gesamten Campus eine klar ablesbare und repräsentative Adresse verleiht. Der Neubau öffnet sich zur Haupterschließung nach Osten, nach Westen hin definiert er die Einfassung des Schulhofes als zentrale Mitte und öffnet sich gleichermaßen mit dem Mensabereich und zentralem Eingang zu diesem neuen belebten Zentrum. Die Campus-Erschließung strukturiert sich über den CampusVerteiler als Ost-West-Achse von dem aus Regionalschule als auch Grundschule erschlossen werden. Die Nord-Süd-Achse dient zur hofseitigen Erschließung der Regionalschule und der Mensa, sowie der Sporthalle und im Norden der Erschließung des Jugendklubs. Die beiden Hauptzugänge der Regionalschule sind als innerer und äußerer Hauptzugang als gleichwertig zu verstehen. 14 Erdgeschoss Ansicht Nord Ansicht Ost 15 1. Preis | Tarnzahl 1268 | Althen Architekten | 20253 Hamburg Lebensraum Schule | Da die Schule als biliguale Bildung- Freiraumkonzept | Der Neubau und die Baukörperstellung seinrichtung betrieben wird, sind die kommunikativen Auf- lassen eine Schulanlage mit ablesbar definierten Außenräu- enthaltsqualitäten im Innern von größter Bedeutung – beson- men und Nischen unterschiedlicher Qualität entstehen. We- ders im Bereich der Bewegungsflächen, die mit Sitznischen, sentliche Merkmale sind die klare Adressbildung mit Vorplatz Alkoven und Terrassen aufgewertet werden. und Eingang zur Straße am See, welcher dem Campus ein Gesicht nach außen verleiht und der zentrale Hof, der als Unser Leitbild ist die „Lernlandschaft“: eine möglichst offene freier Platz und Aktionsfläche für Pausenaktivitäten aller Art, Raumstruktur, die bessere und vielfältigere Nutzungsoptio- aber auch schulische Veranstaltungen genutzt werden kann. nen bietet als konventionelle Schulgrundrisse dies tun. Die drei Raumcluster der verschiedenen Jahrgangsstufen sind Der Schulhof ist zentrale Erschließung für die Grundschule, ablesbar als eigene Häuser konzipiert. Das Lernatelier bildet die Regionalschule und Mensa. Die versetzte Kubatur der Pa- das Zentrum des jeweiligen Clusters. villons schafft durch die südliche Platzaufweitung eine klar ablesbare Gliederung in die Schulhofbereiche Grundschule Der Marktplatz dient der Kommunikation, das Lernatelier der und Regionalschule. Im Bereich der Platzaufweitung der Re- konzentrierten Arbeit in Kleingruppen. Alle anderen Räume gionalschule öffnet sich die Mensa mit ihrem Terrassenbe- gruppieren sich um diese Mitte. Über transparente und halb- reich zum Außenraum (Platten- und Pflasterbelag). (..) transparenle Wandabschlüsse zwischen den tragenden Bauteilen wird ein durchlässiger und transparenter Raumeindruck Umgang mit Bestandsgebäuden | Die Fassade der Sport- erzielt. Die beiden Cluster sollen als Ort empfunden werden, halle wird wärmetechnisch auf den neuesten Stand gebracht. in dem die Schüler der jeweiligen Lerngruppe ihren „Bezugs- Eine wärmegedämmte, hinterlüftete Holzfassade wird analog ort“ haben. (..) zum Erscheinungsbild des Neubaus vor die Bestandsfassade gestellt. (..) Konstruktion und Wirtschaftlichkeit | Grundlage für die gewählte Bauweise ist der Wunsch nach einer möglichst ge- Die Fassade der Grundschule (..) bekommt eine helle, freund- ringen Bauzeit und geringen Störung des Schulbetriebes. liche und homogene Putzfassade. Die südlichen sich zum Schulhof hin orientierenden Giebel können mit vorgehängten Das Gebäude ist in moderner Hybridbauweise konzipiert. Da- Betonfertigteilelementen verkleidet werde. Diese Elemente bei kommen die Vorteile aus massiver Bauweise und die Vor- haben eine profilierte Oberflächenstruktur welche sich über teile der Holztafelbauweise zueinander. Massive Bauweise: den gesamten Giebel spannt, der Beton ist eingefärbt. hohe Speichermasse, hohe Spannweiten bei geringen Aufbau Holztafelbauweise: vorgefertigte Herstellung, kürzere Bauzeit, hohe Wärmedämmung (..) Foyer Regionalschule Energiekonzept, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz | Ziel des Gesamtkonzeptes ist es, dass das Gebäude neben geringsten Energiekosten auch ein Optimum an Komfort bietet: Hygienische Grundlüftung, warme Oberflächen und großzügige Verglasung der Aufenthalts- und Klassenräume, beste Belichtung und gute Orientierung für Schüler und Lehrpersonal. Diese Ziele werden energetisch und nachhaltig in Konstruktion, Material, Wärmeschutz, Lüftung, Heizung und Belichtung umgesetzt.(..) 16 Erdgeschoss Obergeschoss Obergeschoss Zentrale Funktion Klassenräume Zentrale Funktion / Jahrgangsstufen Verwaltung Sonstige Nutzflächen Fachräume Verkehrsflächen Ansicht West Ansicht Süd 17 2. Preis | Tarnzahl 1278 | Freitag Hartmann Sinz | 10823 Berlin Beurteilung des Preisgerichtes Mit dem Wettbewerbsbeitrag wird eine gute, standortbezo- sierung der Gebäude als Holzbau zu sehen. Dies bezieht sich gene städtebauliche Interpretation der Campusidee gefun- auch auf die statisch-konstruktiv aufwändig herzustellenden den. Durch die wechselseitige Anordnung von vier Baukör- Dachkonstruktionen. Durch die Reihung von Einzelgebäu- pern, als konsequente Reihung in Nord-Süd-Richtung, wird den entsteht eine baukörperbezogene Adressenbildung für einerseits eine aufgelockerte Begrenzung zum Freiraum zwi- unterschiedliche Lernbedürfnisse. Besonders hervorzuheben schen Grundschule und Sporthalle geschaffen, andererseits ist in diesem Zusammenhang die gut gelungene Zonierung. erfolgt eine konsequente Bildung eines einheitlich erschei- Hierbei erfolgt geschossweise differenziert die funktiona- nenden Baukörpers zur Straße Am See. le und optische Einbindung des Freiraums. Im Ergebnis des städtebaulichen und funktionalen Konzeptes ist eine späte- Hinsichtlich des Standortbezugs wird die städtebauliche Lö- re bauliche Erweiterung nach gleichwertigen Prinzipien gut sung, von der Gebäudekubatur her und mit der Einordnung möglich. in den Baumbestand, als gelungenen bewertet. Durch die architektonische Lösung bei der Baukörpergestaltung wird der Das nach Auslobung vorgegebene Raumprogramm wird städtebauliche Planungsansatz unterstützt und konsequent durch den Wettbewerbsbeitrag gelungen umgesetzt, bei fortgeführt. Einerseits entstehen optisch Einzelgebäude, an- gleichzeitiger Beachtung der Möglichkeit von innovativen dererseits wird durch den mittigen Verbindungsgang, der die pädagogischen Konzepten. Die Barrierefreiheit ist im gesam- Einzelgebäude auch optisch verbindet, die wichtige architek- ten Gebäude gegeben, mit der Einordnung von nur einem tonische Aussage eines öffentlichkeitsrelevanten Schulgebäu- Aufzug. Hinsichtlich einer Gesamtnachhaltigkeit und des des mit Ensemblewirkung hergestellt. Unterstützt wird diese Energiekonzeptes bestehen noch Entwicklungspotentiale. Wirkung durch eine konsequente horizontale Gliederung und Die Gesamtwirtschaftlichkeit, auch im Zusammenhang mit Differenzierung der Fassaden, mit einem weitgehend trans- den zu erwartenden Errichtungskosten, wird als nicht beson- parenten Erdgeschoss und einem eher geschlossener wirken- ders günstig bewertet. den Obergeschoss. Die Arbeit stellt, bei Abwägung aller Belange, einen gelungeGelungen wird hier die Wechselwirkung zwischen den Fas- nen und innovativen Beitrag zur Entwicklung eines Bildungs- sadenmaterialien Holz und Glas eingesetzt. Als eher kritisch campus in Löcknitz dar. für eine Schulnutzung ist die angedachte vollständige RealiPerspektive von Nord-Osten 18 Lageplan Ansicht von Süden Ansicht von Westen Ansicht von Osten Ansicht Sporthalle 19 2. Preis | Tarnzahl 1278 | Freitag Hartmann Sinz | 10823 Berlin Erläuterungsbericht (Auszug) Konzept offen und kompakt | Die Heiterkeit des Ortes über den „Heimatbereichen“ bieten Licht, Luft und Entrau- soll sich in den neuen „Häusern“ wieder finden. Unter leicht chung. geneigten atmosphärischen Zeltdächern werden vier Häuser an einer zentrale Schulstraße verschmolzen, so entsteht ein Prägend für die Gestalt des Hauses und zentral für die Nach- Spannungsverhältnis zwischen Offenheit und Kompaktheit. haltigkeit ist die Verwendung von Holz für tragende und nicht Die Häuser treten einzeln in Erscheinung, sind jedoch ein Or- tragende Bauteile. Massivholz-Dächer, -Decken und -Wände ganismus. bilden die tragende Konstruktion. Alle Materialien bleiben unverkleidet, auf Anstriche wird verzichtet. Die Gestalt er- Städtebau und Landschaftsarchitektur | Die Aufgliede- wächst aus den Teilen. Die mit Holzflexdämmung hochge- rung in einzelne Baukörper führt trotz der Größe des Pro- dämmten Wände und Decken sind mit einer hell lasierten gramms zu Maßstäblichkeit. Das Haus verwebt sich mit der vertikalen Holzlattung verkleidet. Lediglich die Böden sind als vorhanden Waldlandschaft und schafft Räume. Am Eingang massive schwimmende Estriche ausgebildet, die durch ihre zur Straße am See bildet sich ein Vorplatz. Im Süden entsteht Stärke von 15 cm zur thermischen Trägheit des Hauses bei- zwischen Sporthalle und neuem Haus der Schulhof für die tragen. Die 3-fach verglasten Holzfenster sind überwiegend Großen. Hier besteht auch die Möglichkeit einer logischen festverglast, um den Energieverlust zu minimieren, in Berei- Erweiterung. Die nach Osten und Westen gebildeten Höfe chen die nur Licht aber kein Durchblick benötigen wird Kapil- sind Übergangsbereiche zum ruhigen Baumbestand Richtung larglas zur erhöhten Wärmedämmung verwendet. Osten und zum belebten gemeinsamen Pausenhof mit der Grundschule. Energie – Wirtschaftlichkeit | Kompakte Bauformen, hoher Wärmedämmstandard, angemessener Fensteranteil und Die Freiflächen gliedern sich in gebäudenahe gepflasterte Orien-tierung sind Grundlagen für energetisch optimiertes Flächen, Flächen die als Tennenboden ausgeführt sind, Wie- Bauen. Eine kontrollierte, CO2 abhängig gesteuerte Stoßlüf- sen und die sich nach Süden in den lichten Wald streckende tung über Fenster kann die Lüftungswärmeverluste gezielt Holzterrasse. In die Flächen werden je nach Bedarf Kleinspiel- reduzieren. Ein Energiestandard deutlich unter der gültigen feld, Bänke, Spielgeräte und Rückzugspodeste eingestellt. ENEV sollte durch die vorgenannten Maßnahmen erzielbar Der schöne Baumbestand soll so unangetastet bleiben wie sein. Netzgekoppelte PV-Anlagen auf den Dächern liefern möglich. Strom zum Betrieb von Hilfsaggregaten der Haustechnik. Passive Kühlung erfolgt grundsätzlich durch die Ausnutzung der Funktion – Gestalt – Konstruktion | In Analogie zum Kon- Pufferung in der Gebäudemasse und Nachtluftspülung. Dach- zept entwickeln sich die Funktionsbereiche ganz selbstver- flächen können für Photovoltaik genutzt werden. Die energe- ständlich, bei gleichzeitiger Flexibilität. Im Obergeschoss lie- tischen Maßnahmen sowie robuste, wertige und einfach zu gen die Jahrgangsstufen und teilen sich getrennt nach Alters- wartende Materialien sorgen für geringe Unterhaltskosten. gruppen in die vier Häuser auf. Im Erdgeschoss versammeln Kompakte Bauweise (A/V=0,26) senkt die Erstellungskosten. sich die Gemeinschaftsfunktionen: – Haus 1Mensa, Foyer und Verwaltung – Haus 2Hort, Kunst und Musik – Haus 3Sprache und Information – Haus 4Naturwissenschaften Jedes Haus hat seine eigene direkt an der zentralen Erschließungsachse liegende Treppe. Alle Häuser verfügen zusätzlich über zwei weitere Rettungswege ins Freie oder in den Brandabschnitt des Nebenhauses. Die großzügigen Oberlichter 20 Grundriss Erdgeschoss Ansicht von Norden Grundriss Obergeschoss Längsschnitt 21 3. Preis | Tarnzahl 1277 | Rüdenauer – Architektur | 70597 Stuttgart Beurteilung des Preisgerichtes Die Arbeit fügt sich in ihrer in drei Gebäudeteile gegliederten Die Anordnung der Räume der Orientierungsstufe ist logisch und Grundstruktur schlüssig in die vorhandene baumbestande- bietet pädagogisch interessante Anknüpfungen an die Kom- ne Grundstücksfläche ein. Mit dem westlich angeordneten munikationsbereiche. Die hochinstallierten Fachunterrichts- Pausenhof entsteht ein räumliches Bindeglied, dass Turnhalle, räume werden zentral übereinander angeordnet, so dass ein Grundschule und Kita mit der Regionalschule zu einem Bil- geringer Erschließungsaufwand entsteht. Die funktionale dungszentrum verbindet. Gliederung ist sehr überzeugend und entspricht den Anforderungen des Schulbetriebs. Ein überdachter Bereich verbindet die Sporthalle mit dem Schulgebäude und schließt südlich den Pausenhof räum- Die Gestaltung des formal gut gegliederten Gebäudekörpers lich ab. Die kammartige Struktur gliedert die verschiedenen fügt sich im Maßstab, Struktur und Materialität in die vorhan- Funktionsbereiche schlüssig in zwei zweigeschossige Gebäu- dene heterogene Umgebung ein. Die konventionelle Bauweise dekörper mit Klassenräumen und einen Verwaltungsbereich. verspricht eine wirtschaftliche Umsetzung. Die vorgeschlage- Die drei funktionalen Gebäudeteile werden durch eine Nord- nen Wandbekleidungen aus hellem Eichenholz sind diesbe- Süd gerichteten Haupterschließung miteinander verbunden, züglich zu überprüfen. Positiv bewertet wird der Anspruch an die die Fachklassen angeordnet werden. zur Erstellung eines Niedrigenergiegebäudes mit Passivhauskomponenten. Das Energiekonzept ist mit den genann- Der Eingangsbereich gestattet den Zugang sowohl von der ten Komponenten aus Lüftung und Heizung überzeugend. Straßenseite als auch von der Grundschulseite. Er trennt und verbindet zugleich die zentralen und dienenden Bereiche und Zusammenfassend überzeugt die Arbeit vor allem durch ihre betont den Speiseraum überzeugend in seiner übergeordne- Einfachheit und Funktionalität. Die entstehenden Außen- und ten Funktion als gemeinsam mit der Grundschule genutzten Innenraume sind gut gegliedert und überzeugen vor allem Bereich. durch ihre logische Anordnung und Zonierung. Perspektive 22 Lageplan Ansicht Süd Ansicht West Ansicht Ost 23 3. Preis | Tarnzahl 1277 | Rüdenauer – Architektur | 70597 Stuttgart Erläuterungsbericht (Auszug) Konzept – Situation – Städtebau | Der derzeitige Schul- gegliedert. Über eine einläufige Treppe gelangt man in die standort im südlichen Bereich der Stadt Löcknitz soll im Be- südliche Pausenhoffläche. Die Nutzungsverteilung sieht vor, reich der Grundschule „Am See“ um einem Neubau ergänzt im dreigeschossigen Neubau die hochinstallierten Fachklas- werden. Unter Berücksichtigung der umgebenden Gebäude sen (Biologie, Chemie und Physik) übereinander anzuordnen, sowie des östlich angrenzenden Baumbestandes zur Straße zudem wird ein Großteil der Klassen- und Kursräume im Neu- „Am See“ schlagen wir vor, den Neubau von der Straße ab- bau untergebracht. In der Erdgeschosszone ist die Verwaltung zurücken und im nördlichen Übergang einen neue Zugangs- sowie die Cafeteria und der Mehrzweckraum arrondiert, wel- situation herzustellen. Hierdurch entsteht an der Straße „Am che eine direkte Verbindung auf die Terrasse sowie die Pau- See“ ein neuer, räumlich gefasster, identitätsstiftender Ein- senhoffläche haben. Musik, Informatik, Sprachlabor, Kunst gangsplatz als Übergang und Haupteingang in den Neubau sowie die Selbstlernräume sind über die beiden Oberge- und den „Campus Löcknitz“ . schosse verteilt. Der kompakte, klare und funktionale Grundriss erlaubt eine wirtschaftliche Realisierung unter Berück- Der Neubau gliedert sich kammartig in 3 Teilbereiche. Hin sichtigung der kontextuellen und gestalterischen Belange. zum östlichen Grünraum werden die beiden Cluster für die unteren Stufenklassen situiert. Diese erhalten einen aufge- Der Neubau wird im Wesentlichen als konventioneller Stahlbe- weiteten Flurbereich als „bilinguale Kommunikationszone“ ton-Massivbau errichtet. Große Spannweiten werden vermie- und Lernlandschaft mit Gruppenraum und Außenraumbe- den. Die Fassaden sind geprägt durch den sympathischen zug. Die Fachklassen werden auf der westlichen, zum Pau- Wechsel von großen geschlossenen Wandflächen und groß- senhof orientierten Zone geplant. Das im Norden gelegene zügigen Verglasungen. Die äußere Gestalt wird geprägt Gebäudevolumen beinhaltet im Obergeschoss die oberen durch wenige, sorgfältig ausgesuchte Materialien, wie z. B. Stufenklassen sowie die Verwaltungsräume. Im Erdgeschoss vertikale Paneelelemente als hinterlüftete Fassadenflächen arrondieren sich die Flächen für Foyer, Speisesaal und die für die opaken Aussenwandteile sowie einer transparenten Küchenbereiche. Diese Zone stellt den Übergang zwischen Pfosten-Riegelfassade als elementierte Fassade mit tiefen Innenraum und Pausenfläche dar. Überdachte Außenraumflä- vertikalen Lisenen, welche zudem als Sonnenschutzführung chen in Folge der zurückgesetzten Fassadenflächen ermögli- dienen, in den Klassenbereichen. chen eine nutzbare Außenfläche des Speisesaals und erlaubt zudem den westlichen Zugang der Cafeteria. Die infrastruk- Im Inneren kommt helles Eichenholz für Wandverkleidungen, turellen Nutzungen und Erschließungen sind konsequent im Mobiliar und teilweise Böden zum Einsatz. Innenwände erhal- Übergang zu den Fingern positioniert. ten in Teilbereichen akustisch wirksame Oberflächen. Hochbelastete Bereiche wie die Windfänge und Eingangsbereiche Der Neubau wird in Verlängerung der Flurzone des Bestands- erhalten einen hellen Terrazzoboden, der zusammen mit den gebäudes an der westlichen Giebelseite verbunden. Eine an- anderen Oberflächen zu einer zeitlos-dauerhaften und nach- gemessen Verteilerfläche mit einläufiger Erschließungstreppe haltigen Erscheinung des Gebäudes beiträgt (..) dient als Kommunikations-, Verweil- und Begegnungsfläche über alle Geschosse. Blickbeziehungen in den umgebenden Pausen- und Zugangshof lassen eine gute Orientierung zu. Durch die kubaturische Fuge zwischen Alt- und Neubau entsteht eine zusätzliche Zugangssituation in den Neubau mit erdgeschossiger Verbindung auf die vorgelagerte, den Sockel des Luisenstifthauses fortgeführte, erhabene Terrassenfläche. An der sich hieraus ergebenden Außenraumqualität werden die Nutzungen der Cafeteria und des Mehrzweckraumes an- 24 Grundriss Erdgeschoss Nutzungsverteilung EG Grundriss 1. Obergeschoss Nutzungsverteilung 1. OG Zentrale Funktionen Klassenräume Fachräume Verwaltung 25 Anerkennung | Tarnzahl 1279 | Friedrich Poerschke Zwink Architekten + Stadtplaner BDA | 80801 München Beurteilung des Preisgerichtes Die städtebaulichen Bezüge zu den umliegenden Gebäu- Bezüge zur Natur sowie optimale Belichtungsmöglichkeiten den wurden aufgenommen, wodurch eine Einbindung des geschaffen. Die Erweiterung der eigentlichen Klassenzimmer Baukörpers in die Umgebung sehr gut gelingt. Die Lage des als grünes Klassenzimmer im Außenbereich wird allerdings Haupteinganges auf der Erschließungsachse zwischen der im Schulalltag aus funktionalen Gründen als eher kritisch und Straße am See sowie dem bestehenden Schulcampus ist lo- nicht praktikabel angesehen. Die Kommunikation und funk- gisch gewählt. Durch den bewussten Höhenversprung des tionale Verbindung der abgekoppelten Obergeschossbauteile Baukörpers am Haupteingang und die Rückversetzung der untereinander in Verbindung mit den Erdgeschossräumlich- Erdgeschosszone, wird der Hauteingang erkennbar gemacht keiten würde sich nach Überzeugung der Jury in der Praxis und positiv akzentuiert. als schwierig erweisen. Durch die Ausbildung von zurückgesetzten und getrennten Die durchgehende nicht differenzierte Fassadenabwicklung Obergeschossbauteilen wird innerhalb der großen Baumas- im Erdgeschoss wird ebenfalls auf Grund ihrer ungebroche- se insgesamt eine angenehme Kleinteiligkeit erzeugt, wel- nen Länge als kritisch angesehen. che zur Einfügung des Gebäudes in die Landschaft ebenfalls beiträgt. Hierdurch entstehen auf den tieferliegenden Insgesamt wird die architektonische Durcharbeitung der Flachdachbauteilen der eingeschossigen Baukörper begrünte Grundrisse und der Fassadengestaltung als sehr ausgereift Dachterrassen. Diese werden durch den Verfasser als grüne und nachhaltig beurteilt. Klassenzimmer bezeichnet. Das Raum- und Funktionsprogramm wurde vorbildlich umgesetzt. Die Flächenvorgaben Die Barrierefreiheit (auch der Dachterrassen) des gesamten wurden eingehalten. Baukörpers ist durch die Anordnung der beiden Aufzüge an den Treppenhäusern hergestellt. Auch sonst können im Hin- Die Jury empfindet die Anordnung der Klassenräume als blick auf die Wirtschaftlichkeit keine negativen Sachverhalte Solitärbaukörper im Obergeschoss als außergewöhnlich er- festgestellt werden. wähnenswert. Durch die Solitärstellung werden umseitige Eingang Campus von der Straße „Am See“ 26 Eingang Foyer mit Blick auf den Mensahof Lageplan 27 Anerkennung | Tarnzahl 1279 | Friedrich Poerschke Zwink Architekten + Stadtplaner BDA | 80801 München Erläuterungsbericht (Auszug) Leitidee | Städtebau | Das Leitbild lautet: Vernetzen. Der verweben sich der zentrale Freiraum und die Flächen unter neue Schulbau bindet die bestehenden Baukörper in eine den Baumhainen mit den Außenklassen und grünen Klassen- neue Gesamtstruktur ein, die mehr als die Summe seiner zimmern im Obergeschoss der Regionalschule. Einzelbestandteile ist. Der Neubau der Regionalschule und die damit verbundene Neuordnung der weiteren Hort- und Erschliessung | Andienung | Parkierung | Die Versorgung Schulnutzungen auf dem Bildungscampus Löcknitz eröffnen der Lehrküche mit Speisebereich erfolgt von Süden über die Möglichkeit, die Freianlagen in einem gesamtheitlichen einen Stich von der Straße am Wiesengrund aus. Über den Kontext neu zu denken und so dem Gedanken der Integrati- gleichen Weg werden Abfälle und sonstige Entsorgungsgüter on, der Verständigung und des Austausches räumlichen Aus- geführt, ohne die Wege der Schüler zu kreuzen. 36 reguläre druck zu verleihen. Mit der Platzierung der Regionalschule und 4 behindertengerechte Pkw-Stellplätze werden im Schat- südlich der bestehenden Randow-Schule wird städtebaulich ten des nordwestlichen Baumhains, erschlossen durch die ein zentraler Freiraum gerahmt, der als grüner Schulcampus Straße Am Wiesengrund angeordnet; der Schulcampus bleibt den übergeordneten Treffpunkt und Austauschort für die im übrigen verkehrsfrei. Über vier Fußwegeachsen, begleitet Besucher aller daran angrenzenden Bildungseinrichtungen von Baumreihen aus Zierkirschen, verbindet sich der Bildung- bildet. scampus mit seiner Umgebung und schafft insbesondere in Richtung des Deutsch-Polnischen Gymnasiums eine attrakti- Architektur | Landschaftsarchitektur | Die neue Schule ve Wegeverbindung. In seiner neuen Zonierung und Gestal- wird von Norden aus erschlossen. Im Erdgeschoss befinden tung wird der Campus zu einem eigenständigen, kraftvollen sich alle gemeinschaftlich genutzten Zonen, wie Fachklassen, Ort der Gemeinschaft, ohne seine enge Verwebung und Ver- Musikraum und die Schulverwaltung. Im Obergeschoss sind bindung mit dem umgebenden Stadtraum aufzugeben. die Lernhäuser alternierend um einen Hof in Clusterform angeordnet. Hierdurch entsteht ein in der Flächenausdehnung Konstruktion | Materialien | Das Gebäude besitzt eine kompakter Baukörper mit individuellen Lerneinheiten, die alle Stahlbetontragkonstruktion, bestehend aus Stützen, Wänden über einen direkten Außenbezug verfügen. Die Identifikation und massiven Decken-/und Bodenplatten. (..) Der Innenaus- der jeweiligen Jahrgangsgruppen mit ihrem eigenen Haus ist bau der Klassenräume erfolgt im Leichtbau. Durch akustisch so gegeben. Die Lage der Klassenräume im OG ermöglicht wirksam perforierte Oberflächen und entsprechende Dämm- einen störungsfreien Lernbetrieb. Mit der Dachterrasse steht stoffaufbauten in den Trennwänden wird ein hohes Maß an allen Schülern praktisch ein „ebenerdiger“ zweiter Pausenbe- akustischer Dämpfung erreicht, das ein angenehmes und reich und ein „grünes Klassenzimmer“ zur Verfügung. effektives Lernen gewährleistet. Mittels Nachtlüftung und Kühlung werden die Klassenräume auf natürliche Weise kli- Über die jeweils zugeordneten Treppen verfügen die Schüler so über einen sehr kurzen Weg von den Lernclustern aus in die erdgeschossigen Freianlagen. Atmosphärisch gestaltete Sitz- und Verweilorte, die gemeinsam genutzte Turnhalle sowie ein Kleinspielfeld besetzen – umschlossen von Wegen und kleinen Platzflächen aus Betonpflasterbändern, diese Campusmitte und bieten den Schülerinnen und Schülern vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Im lichten Schatten der an die grüne Mitte angrenzenden Baumhaine aus Gleditschien auf wassergebundener Kiesdecke, entstehen darüber hinaus ruhige Spiel- und Verweilmöglichkeiten und Filterzonen zu den Nutzungen im Gebäudeinneren. Über großzügige Treppen 28 matisiert. (..) Grundriss Erdgeschoss Grundriss Obergeschoss 29 Teilnahme | Tarnzahl 1269 | HERBERT HUSSMANN ARCHITEKTEN | 10405 Berlin Erläuterungsbericht (Auszug) Städtebau und Außenraum | Der Bildungscampus wird Grundstruktur Erschließung | Die +förmige Grundstruktur mit Hilfe einer +förmigen Grundstruktur erschlossen und mit verbindet den Bildungscampus über zwei zentrale Promena- seiner Umgebung vernetzt. Diese Hauptwege erzeugen zum den mit der Umgebung. Der Haupteingangsbereich an der einen eine gute Orientierung innerhalb des Geländes, zum Straße „Am See” wird als Auftaktpunkt betont und stärkt die anderen fördern sie die Auffindbarkeit bzw. die Adressbil- Verbindung zum Deutsch-Polnischen Gymnasium. dung nach Außen. Der Haupteingangsbereich an der Straße ‚Am See‘ wird als Auftaktpunkt in seiner räumlichen Ausfor- Gliederung Höfe | Der Freiraum gliedert sich in verschiedene mulierung betont und stärkt die Verbindung zum Deutsch- Schulhöfe, die den jeweiligen Schulen zugeordnet sind. Die Polnischen Gymnasium. Neben der zentralen Erschließung Schulhöfe werden den Altersgruppen entsprechen gestaltet gliedert sich der Campus in verschiedene Schulhöfe, die den und ausgestattet. Insgesamt wird ein vielfältiges Nutzungsan- jeweiligen Altersgruppen entsprechend gestaltet und ausge- gebot bereitgestellt. (..) stattet sind. Gleichzeitig werden die sich zwischen den einzelnen Baukörpern aufspannenden Höfe über die Promena- Architektur | Das 2-geschossige Gebäude ist in drei recht- den miteinander verbunden. Dadurch entsteht ein Netz aus eckige Körper gegliedert. Im Erdgeschoss finden sich die unterschiedlichen Freiräumen, die ein vielfältiges Nutzungs- zentralen Funktionen sowie die Fachräume; die Klassen- angebot bereitstellen. Um einen Puffer zwischen den Klas- räume bilden das Obergeschoss. Die innere Struktur ist für senzimmern und den Pausenbereichen zu erzeugen, wird an die Schüler leicht verständlich und eine Übersichtlichkeit im diesen Schnittstellen eine rhythmisierende Pflanzung aus Grä- Gebäude gegeben. Eine großzügige Treppe führt die Schü- sern entlang des neuen Schulgebäudes angelegt. Zusätzlich ler vom Haupteingang aus auf kurzem Weg zu den Klassen, zu den eigentlichen Schulhöfen erhalten die Fachräume Mu- bzw. von den Klassen zu den Fachräumen. Die Klassenräume sik (Terrasse) und Kunst (Patio) sowie der Speiseraum (Patio) und deren Erschließung sind ringförmig um die Innenhöfe eigens zugeordnete Außenräume. Als weiterer thematischer angeordnet. Die Klassenräume im Obergeschoss haben eine Bereich ist der Sporthalle ein Kleinspielfeld für den Sportun- Raumtiefe von 6 m und sind über die hohen Fenster sehr gut terricht zugeordnet. Die Pkw-Stellplätze werden am heutigen mit Tageslicht beleuchtet. (..) Standort entlang des nördlichen Eingangs neu organisiert. Die Fahrradstellplätze sind am Haupteingang entlang der Promenade verortet. 30 Blick auf den Eingangsbereich Lageplan Ansicht Nord Ansicht Ost Ansicht Süd Ansicht West Grundriss Erdgeschoss 31 Teilnahme | Tarnzahl 1270 | Ingenieurbüro D. Neuhaus & Partner GmbH | 17389 Anklam Erläuterungsbericht (Auszug) Städtebauliche Einordnung | (..) Aus städtebaulicher Sicht kurze Wege zwischen den Schulen, dem zentralen Gebäude ist es erforderlich, die zu sanierenden und die neuen Gebäu- und der Sporthalle. Das Gestaltungsziel mit dem Thema „Ras- de und ihre Nutzungen in eine Beziehung zueinander zu brin- ter und Aufbruch“ wird unterstützt durch die Materialien, Be- gen. Die Anordnung des neuen Baukörpers, die verbinden- pflanzung und Möblierung. Der Haupteingang für die Schüler den Fassadengestaltungselemente und die Freiraumstruktur erfolgt auf der Nordostseite von der Straße „Am See“, nahe sollen dem Campus eine gemeinsame Identität, aber auch der Bushaltestellen und Übergang zum Gymnasium. Weitere jedem einzelnen Baukörper sein eigenes Gesicht geben. Im Zugänge sind vom Parkplatz im Norden bzw. von der Straße Sinne des Campusgedankens spiegeln die Gebäude in ihrer „Am Wiesengrund“. Alle Wege treffen sich am Campusplatz. Anordnung die Wechselbeziehung von Gemeinschaft und Individualität wieder. (..) Nutzungskonzept | Der Neubau besteht aus 4 Baukörpern („Cluster“), die durch Multifunktionsflächen miteinander ver- Die 3-Geschossigkeit der neuen Baukörper ordnet sich zwi- bunden sind. Sie sollen nicht nur minimierte Verkehrsflächen schen Grundschule und Sporthalle ein, die Baumasse bil- sein, sondern eine besondere bilinguale Aufenthalts- und det eine städtebaulich wichtige räumliche Begrenzung des Informationsqualität haben. Durch verschiedene Sitz-, Chat- Campusplatzes nach Westen und eine klare Raumkante zur und Chillbereiche, ansprechende Möblierung, zweisprachige Straße „Am See“. Durch die Konzentration auf kleiner Grund- informative Wand- und Bodengestaltung sollen diese zum fläche bleibt ausreichend Platz für den Freiraum, für Sport- Verweilen, Erzählen, Entspannen, Treffen einladen. Sie sind und Spielflächen sowie für mögliche Erweiterungen der sowohl Foyer, Schlechtwetteralternative in den Pausen oder Schulen. Nicht zuletzt entstehen wirtschaftliche und energe- Treffpunkt nach der Schule. Zwar gehören die Flächen nicht tisch günstige Baukörper. zum Raumprogramm, sie sind jedoch für ein gelingendes zweisprachiges Schulkonzept unverzichtbare Räume der Die Wegeführung im Schul-Campus wird entsprechend der Kommunikation. Nutzungen und Freiraumgestaltung geordnet. Es entstehen (..) Perspektive 32 Lageplan Ansicht Norden – Seite Grundschule Ansicht Westen – Seite Schulhof Grundriss Erdgeschoss Funktionschema Erdgeschoss Funktionschema 1. Obergeschoss Funktionschema 2. Obergeschoss 33 Teilnahme | Tarnzahl 1271 | Landwehr & Partner | 27232 Sulingen Erläuterungsbericht (Auszug) Konzeptidee | Zur städtebaulichen Mitte des Campusgelän- Äußere Erschließung | Alle 3 Gebäudezugänge werden des wird der diagonal gestaltete „Marktplatz“, der durch 3 vom Marktplatz erreicht, der mit der Straße „Am See“ und vorhandene Platzwände – im Norden die Grundschule, im den dort liegenden Bushaltestellen über den nördlichen Fuß- Süden die Sporthalle und im Osten die bestehende Baumrei- weg und den südlichen Anlieferweg verknüpft ist. Die erfor- he mit dahinterliegender Kita – und durch den Neubau der derlichen Einstellplätze liegen nördlich der Grundschule und Regionalschule im Osten umschlossen wird. Die Verzahnung sind wie die Kita über neu anzulegende Fuß-Radwege vom der drei Gebäude mit der Campusmitte erfolgt durch vorge- Marktplatz erschlossen. Die Verbindung zum Löcknitzer See lagerte Platzflächen, die den Innenhof der Regionalschule über die Straße „Am Wiesengrund“ sowie der Zugang zum durch die erdgeschossige, transparente Mitte mit einbinden. Kleinspielfeld wird über beidseitig der Sporthalle angelegte Wegeverbindungen hergestellt. Erforderliche Fahrradstellflä- Der Standort des Schulneubaus ist fast deckungsgleich mit chen liegen jeweils am Zugang zum Markplatz. der Grundfläche des abzureißenden Gebäudes, womit kein vorhandener Baum gefällt werden muss; Natur wird erhalten Innere Erschließung | Die Regionalschule wird über den und deren „grünes Farbspiel“ auf die Neufassaden übertra- Windfang mit angrenzender Mehrzweckfläche begangen. gen. Über die Freitreppe und den Aufzug erreicht man die parallel zum Markplatz liegende Flurzone im Obergeschoss. Recht- Alle „Marktplatzzugänge“ sind differenziert gestaltet und winklig dazu zweigen im EG und OG nördlich wie südlich bieten so spannende räumliche Einblicke. Der Neubau selbst die den Unterrichtsräumen vorgelagerten Verkehrsflächen ist zweigeschossig und in der ersten Baustufe U-förmig; der ab, die jeweils an den Enden die notwendigen Treppenräume mögliche Erweiterungsbau würde den jetzt halboffenen Hof aufweisen. Eine ringförmige Erschließung würde bei einem schließen. Das Obergeschoss mit seiner schräg gestellten Erweiterungsbau entstehen. Anlieferungen sind jeweils über Nord- und Südfassade „schwebt“ über den beiden Basisrie- die dem Markplatz zugeordneten Treppenhäuser gegeben. geln und der gläsernen Mitte. (..) Perspektive 34 Lageplan Ansicht Norden Ansicht Osten Ansicht Süden Ansicht Westen Grundriss Erdgeschoss Erdgeschoss Obergeschoss Klassenräume Verwaltung Fachräume Zentrale Funktion Verkehrswege Verkehrswege 35 Teilnahme | Tarnzahl 1272 | Farthofer Architekt | 83395 Freilassing Erläuterungsbericht (Auszug) Städtebau | Durch den Neubau eines quadratischen, zwei- unmittelbar im Bereich des Nebeneinganges im Erdgeschoss geschossigen Gebäudes als Ergänzung zu den beiden beste- angeordnet. Die Unterrichtsräume werden ins Obergeschoss henden Gebäuden, der dreigeschossigen Grundschule und verlagert um ein ungestörtes Lernen zu ermöglichen. Dabei der Turnhalle, entsteht durch das neue Ensemble ein ruhiger wurden die Gruppenräume aufgeteilt und den einzelnen Campus. Der Neubau liegt in der Bauflucht des nördlichen Schulstufen zugeordnet. Außerdem kann in den freiwer- Gebäudes und nimmt somit die Struktur der Straßenrandbe- denden Gebäuderücksprüngen in Kleingruppen gearbeitet bauung auf. Das neue Gebäude wird durch Einschlüsse und werden, ebenso wie auf den vorgelagerten Balkonen und Rücksprünge gegliedert, verliert dabei aber nicht seine qua- Terrassen. dratische Grundform. Der Rücksprung im Osten empfängt die Schüler mit „ausgebreiteten Armen“, der südliche Einschnitt Erschließung | Von außen ist der Neubau von drei Seiten zu ermöglicht es, die Natur bis tief ins Innere des Gebäudes zu erreichen. Der östlich gelagerte Eingang empfängt die Schüler holen. {..) am Morgen, wenn sie inmitten der bestehenden Bäume von der Bushaltestelle oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Nutzungs- und Funktionsbereiche | Der zentrale Mehr- Im Inneren empfängt sie dann eine lichtdurchflutete Halle mit zweckbereich bildet den Knotenpunkt für die Nutzungsop- einer zentralliegenden zweiläufigen Treppe. Im Obergeschoss tionen und die Wegeführungen. Je nach Funktion und Dauer verteilen sich die Schüler im Bereich der Empore je nach ihrem der Nutzung sind die Räume den beiden Geschossen ent- Alter zu den entsprechenden Klassenräumen. Zwei Flucht- sprechend zugeteilt. Die Fachräume liegen im Erdgeschoss, treppen ermöglichen im Brandfall ein rasches Flüchten ins getrennt nach den naturwissenschaftlichen, sprachlichen und Freie. Während der Pause können die Schüler direkt über die musischen Unterrichtsschwerpunkten. Der von beiden Schu- zentrale Treppe im Süden ins Freie gelangen oder durch Be- len genutzte Speisesaal kann direkt vom Nebeneingang so- treten der Balkone in den Genuss von frischer Luft kommen. wie vom Mehrzweckbereich erreicht werden. Die Verwaltung Durch den nordwestlichen Nebeneingang gelangen Schüler befindet sich zentral im Obergeschoss, nur die Hortleitung von der Grundschule in das zentrale Atrium. (..) wurde wegen der kurzen Anbindung an die Grundschule Perspektive 36 Lageplan Ansicht Nord Ansicht Ost Ansicht Süd Ansicht West Erdgeschoss Funktionschema Erdgeschoss Funktionschema Obergeschoss 37 Teilnahme | Tarnzahl 1273 | STUDIO A4 Spółka Projektowa z o.o. | 70-470 Szczecin Erläuterungsbericht (Auszug) Das Konzept | Der neue Baukörper für die Regionalschule Die Verteilung der Funktionen | Der Haupteingang ist an Löcknitz liegt östlich der zentralen Gemeinschaftsfläche des der nord-west Seite des Baukörpers gelegen. Von hier sind Bildungscampus Löcknitz. Das rechteckige Schulgebäude bil- sowohl das Foyer, als auch die Verwaltungsräume unmittel- det so einen geradlinigen Abschluss des Campusbereichs, bar zugänglich. Die zentralen Verwaltungseinrichtungen sind was durch die schlichte Front noch unterstrichen wird. im Nordteil gelegen und besitzen zugleich einen eigenen, separaten Gebäudezugang. Zentrale Gemeinschaftseinrich- Das Gebäude bildet einen kompakten, zweigeschossigen tungen, wie das Foyer, der Speiseraum und die Küchen sind Block mit eingelagerten, nach innen gerichteten Atrien – im westlichen und südlichen Teil des Gebäudes zu finden selbstverständlich ausgenommen dem zur zentralen Gemein- und können dadurch unmittelbar von außen über die Straße schaftsfläche des Bildungscampus hin offenen Foyers. „Am See“ erreicht und versorgt werden. Das Foyer verbindet durch ein Amphitheater das Erdgeschoss mit dem Stockwerk Diese in sich geschlossene Einheit zeigt die Grundidee der und dient so als Ort gemeinsamer Veranstaltungen oder als Schule als Ort des konzentrierten gemeinsamen Lernens und Aufführungsort. Zugleich dient es als Begegnungsplatz im Spielens, des Zusammenseins in einer vielfältigen, spannen- alltäglichen Schulbetrieb. Die Fachklassenräume befinden den Schullandschaft. So unterstützt das Gebäude zugleich sich im mittleren und südlichen Flügel des Erdgeschosses. Das die Identifikation der Schüler unterschiedlicher Mutterspra- Obergeschoss ist gänzlich den Kassenräumen der Klassen 5 chen mit ihrer Schule. – 10 vorbehalten. Beide Ebenen sind über 3 Treppenhäuser und die Freitreppe des Amphitheaters miteinander verbun- Die gewählte Lage auf dem Bildungscampus und die gerad- den. Zusätzlich befindet sich im Haupteingangsbereich ein linige Form des Baukörpers ermöglichen zugleich eine kos- verglaster Aufzug für Rollstuhlfahrer. Die sanitären Einrich- tengünstige zukünftige Erweiterung des Schulgebäudes nach tungen sind proportional zu den unterschiedlichen Anforde- Osten. rungen über die beiden Ebenen verteilt. (..) 38 Lageplan Ansicht der Nordfassade Ansicht der Ostfassade Ansicht der Südfassade Ansicht der Westfassade Grundriss Erdgeschoss 39 Teilnahme | Tarnzahl 1274 | Rieger Architektur GbR | 01324 Dresden Erläuterungsbericht (Auszug) Städtebau und Freiraum | Auf dem Bildungscampus Löck- mer oder die Liegewiese nutzen. Die Sportflächen befinden nitz komplettiert der Neubau der deutsch-polnischen Regio- sich aus Lärmschutzgründen hinter der Turnhalle und somit nalschule die zweisprachigen Bildungsangebote von der Kita abgewandt von den Schulen. Befestigte Flächen sind gepflas- über die Grundschule bis zum Gymnasium. Der Neubau zeigt tert oder als wassergebundene Wegedecke ausgeführt. Sitz- sich als lockere Gruppierung gleich großer, unterschiedlich möglichkeiten und Bepflanzungen (auch als Sonnenschutz) hoher, pavillonartiger Baukörper im Grünen. Die bestehen- komplettieren die Freiraumgestaltung. Der Zugang zur Regio- de lockere Ortsstruktur und die parkartige Anlage werden nalschule erfolgt über den Eingangsplatz von der Straße „Am als Qualität begriffen und sollen durch den Neubau gestärkt See“ aus. Dort befinden sich auch die Bushaltestellen sowie werden. Es entsteht ein Campus mit vielfältigen, gegliederten die „Kiss and Go“- Zone für die Grundschule. Die Grundschü- Freiräumen zwischen den Gebäudekörpern sowie zwischen ler folgen dem Weg nördlich des Neubaus zu ihrer Schule, Neubau und bestehenden Schulbauten. die ihren Eingang am Hof hat. Entlang dieses Weges und auf dem Eingangsplatz befinden sich zahlreiche Fahrradstellplät- Die Bestandsgebäude Grundschule und Turnhalle behalten ze. Pkw-Stellplätze sind nordwestlich der Grundschule (in ei- ihre Funktionen und fügen sich trotz ihrer pragmatischen nem bereits als Parkplatz genutzten Bereich) sowie entlang Ausführung selbstverständlich in die Campuslandschaft ein. der Straße „Am See“ zu finden. Eine Erweiterungsmöglichkeit für die Schule bietet sich im südlichen Schulpark an: es kann später einfach ein weiterer Umsetzung des Raumprogramms | Der Neubau gliedert Baukörper „angehängt“ werden. sich in zwei zweigeschossige Klassenbaukörper (mit Klassenräumen und Gruppenräumen) und zwei zweigeschossige Das Angebot an Freiflächen beinhaltet u. a. einen großen Fachraumbaukörper (mit den Fachräumen für Naturwissen- Schulhof für die Grundschule mit Geräte- und Sandspiel- schaften, musische Fächer und Sprachen). (..) Die Verwaltung zone, einen Schulhof für die Regionalschule mit Sport- und ist räumlich vom Unterrichtsbetrieb abgegrenzt in einem ein- Spielmöglichkeiten für ältere Schüler (z. B. Tischtennis), einen geschossigen Baukörper angeordnet. Der Blick auf den Schul- Schulpark als Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeit v. a. für hof sorgt für Übersicht. Die Erschließungszone ist hier auch ältere Schüler. Beide Schulen können das grüne Klassenzim- als Aufenthaltsfläche für Lehrer nutzbar. (..) Perspektive 40 Grundriss Obergeschoss Ansicht Ost Ansicht West Schnitt Bestand Sporthalle Schnitt Bestand Grundschule Grundriss Erdgeschoss Grundriss Obergeschoss 41 Teilnahme | Tarnzahl 1275 | architektur: fabrik: nb | 17033 Neubrandenburg Erläuterungsbericht (Auszug) Entwurfskonzept | Der zweigeschossige Neubau positio- Speisesaal und Lehrküche sowie die mit Blickrichtung zum niert sich in Nord-Süd-Ausrichtung im Zentrum der vorhande- Schulhof und zu den Bestandsgebäuden eingebetteten Räu- nen Bebauung, wobei es gelang, bis auf eine Ausnahme alle me der Schulleitung der Grundschule. Als neues Zentrum des Klassen- und Gruppenräume nach Ost-West auszurichten. nun entstehenden Schulcampus bietet der Entwurf die Mög- Grundsätzlich handelt es sich um einen zweigeteilten Bau- lichkeit, durch großzügige Verbindung des Fachkabinetts körper, verbunden über eine Brücke im Obergeschoss. Diese Musik mit der Hallenfläche und mit dem Speissaal im EG in Teilung ist bewusst gewählt worden. Im kleineren quadrati- unmittelbarer Anbindung an den verbindenden Schulhof, schen Gebäudeteil, der sich zum Park hin orientiert, sind 12 größere gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen, und Räume der Klassenstufen 5–8 mit dazugehörigen Nebenflä- darüber hinaus mit Ganztages- und Freizeitangeboten den chen vorgesehen (Sanitärräume, Lehrmittel, Gruppenräume). Campus zu öffnen. Der dafür erforderliche Sanitärbereich ist Zusätzlich untergebracht wurden die Schulleitung des Real- deshalb entsprechend im nördlichen Baukörper großzügig di- schulteils. Optional möglich wäre auch die Einbindung eines mensioniert angeordnet worden. Weiterhin besteht die Op- Lehrerzimmers für die Schule, was jedoch laut vorliegendem tion, im Rahmen einer möglichen Ganztagsschulbetreuung Raumkonzept nicht gefordert war. Hintergrund dieser Idee ist Fachkabinette im EG für die Nachmittagsnutzung freizuge- die Schaffung einer eigenständigen Einheit der unteren Klas- ben. Die Verbindung der beiden Gebäudeteile erfolgt über senstufen, verbunden mit der Möglichkeit, die anliegenden die bereits genannte Brücke im OG, die gleichzeitig zusam- Grünflächen für den Unterricht bzw. auch die Pausengestal- men mit den sich anschließenden Fluren beider Baukörper tung mit einzubeziehen. als Ausstellungsfläche fungieren kann. Symbolisch steht sie auch für das Konzept der Schule, wo Kinder aus Deutschland Der sich nördlich anschließende rechteckige Gebäudeteil und Polen in einem Haus lernen und damit Brücken bauen beherbergt die Raumeinheiten der Klassenstufen 9–10 und für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft entsprechend dem sämtliche Fachräume. Weiterhin hier mit integriert wurden europäischen Gedanken! (..) zentrale Funktionen für den gesamten Schulcampus wie Perspektive 42 Grundriss Erdgeschoss Lageplan Grundriss Obergeschoss Ansicht Ost Ansicht West – Schulhof 43 Teilnahme | Tarnzahl 1276 | A & S GmbH Neubrandenburg | 17033 Neubrandenburg Erläuterungsbericht (Auszug) (..) Städtebauliche Lösung | Der identitätsstiftende, zeitge- südlichen Flächen des Grundstücks mit dem derzeitigen Hort mäße Schulbau bildet die neue Mitte. Er gliedert die Freiflä- und Jugendclub bleiben frei von Bebauung für zukünftige chen in separate Schulhöfe für die Grund- und Regionalschu- Entwicklungen. le und verbindet gleichzeitig über die gemeinsam genutzte offene Mitte beide Bereiche. Die zweigeschossige Regional- Funktionalität des Schulneubaus | Um die zweigeschos- schule gliedert sich in zwei Gebäudeteile mit gleichberechtig- sige Halle als Foyer/Multifunktionsraum/Aula gruppieren sich ten Eingängen. Im Süden orientiert sich der Eingang auf die vier Lerncluster in zwei Ebenen. Die breiten Erschließungsflu- Straße „Am See“. Im Norden stellt der Zugang die Verbin- re bieten kleinteilige Rückzugs- oder Aktionsflächen. Im Erd- dung zur Grundschule her und ist gleichzeitig kürzester Weg geschoss erweitern die Mensa und optional der Musikraum zum deutsch-polnischen Gymnasium. Die Zufahrt im Norden das Foyer für Veranstaltungen. Die Mensa kann offen genutzt wird neu geordnet, klar und sicher strukturiert. Die fußläu- oder durch eine Glasfront vom Foyer abgetrennt werden. Sie fige Erschließung erfolgt ohne querenden Pkw-Verkehr und ist auf der Nordseite auf kürzestem Weg von der Grundschule bietet für die Grundschüler einen sicheren Schulweg. aus zu erreichen. Die Verwaltungsräume liegen ebenfalls auf Kinder, die mit den Schulbussen zur Schule kommen, errei- der Nordseite im Erdgeschoss. Die Räume der Grundschule chen den Campus von den Bushaltestellen der Straße „Am und für den Hort erhalten über den Treppenraum einen di- See“. Die Fußwege führen durch den Baumbestand und rekten Zugang vom Hof der Grundschule. Die Fachkabinette sind auf die Gebäudeeingänge der Grundschule, der Regio- befinden sich alle im Erdgeschoss, wobei die Informatikräu- nalschule und der Sporthalle ausgerichtet. Ein behutsames me einschließlich Technik und der Kunstraum nach Norden Aufasten des Baumbestandes ermöglicht die direkte Sicht orientiert sind. Die Klassenzimmer liegen im Obergeschoss, auf die Gebäude und erleichtert die Orientierung. Die Sport- wo durch einen geringeren Raumwechsel mehr Ruhe zu er- flächen der Regionalschule liegen südlich der Sporthalle und warten ist. Vor den Gruppenräumen an den Flurenden kön- stören so den Schulbetrieb nicht. Eine öffentliche Nutzung nen jeweils die Erschließungsflächen für erweiterte Aktionen im Zusammenhang mit dem Strandbad ist anzustreben. Die genutzt werden. Ein großer Balkon im OG ermöglicht auch kurzzeitige Frischluftpausen. (..) Perspektive 44 Lageplan Südansicht Grundschule Nordansicht Sporthalle Ansicht Ost – Regionalschule Ansicht Nord Ansicht Süd Grundriss Erdgeschoss 45 Teilnahme | Tarnzahl 1280 | LTHX Architekten | 01099 Dresden mit zinnober architektur | 01968 Senftenberg Erläuterungsbericht (Auszug) Ziel des Entwurfs war es, eine Schule zu schaffen, die sich der Mittelachse des Gebäudes kann die Erweiterung des Ge- harmonisch und qualitätsvoll in die Umgebung einfügt, als bäudes erfolgen. Objekt den Ort wie selbstverständlich akzentuiert und die vielfältigen räumlichen Verknüpfungen im Bildungscampus Im nördlich gelegenen Bereich der Fachklassen befinden Löcknitz stärkt. sich im Erdgeschoss die, auch von kleineren Klassen und der Grundschule genutzten, Fachräume Sprachen, Kunst und Gebäudekonzept | Der kompakte zweigeschossige Baukör- Musik in direkter räumlicher Verbindung zum Foyerbereich per untergliedert sich in zwei Bereiche: Im Süden befindet und den Freibereichen. Im Obergeschoss befinden sich die, sich das Klassenhaus mit den Klassen 5–10 und den Grup- hauptsächlich durch höhere Klassen genutzten Fachräume, penräumen. Im Norden liegen die gemeinsam genutzten Informatik, Biologie, Chemie, Physik. Mittig dazwischen lie- Bereiche mit den zentrale Funktionen und den Fachräumen. gen im Erdgeschoss die Nutzungen der Mensa und des Fo- Das Gebäude wird bestimmt durch zwei großzügige Atrien yers und im Obergeschoss die Verwaltung. und den zweigeschossigen Foyerbereich. Seine Erschließung Alle Unterrichtsräume sind gen Westen bzw. Osten orientiert. erfolgt von Westen über den Campusplatz im Bereich der Dadurch werden zu hohe Sonneneinstrahlungen vermieden zentralen Funktionen. Über die zuschaltbare Mensa und die und gleichzeitig eine sehr gute Ausleuchtung gewährleistet. großzügige Terrasse ist der Foyerbereich direkt mit dem um- (..) gebenden „Waldhain“ verbunden. Flexibilität | Die geplanten Raumzuschnitte basieren auf Nutzung | Im Erdgeschoss des südlich gelegenen Klassen- vielfältig nutzbaren Raumgrößen. Die Veränderbarkeit von hauses befinden sich die Klassenräume der Klassen 5 und 6 Raumnutzungen im Rahmen von wechselnden Schülerzahlen sowie die Gruppenräume mit direkter Anbindung an die Frei- und pädagogischen Konzepten ist gegeben und kann flexibel bereiche. Im Obergeschoss befinden sich die Klassenräume ohne statische Eingriffe oder aufwendige Umbauten der TGA der Klassen 7–10. Südlich des Klassenhauses in Verlängerung umgesetzt werden. (..) Perspektive 46 Grundriss Erdgeschoss Lageplan Grundschule – Südseite Ansicht Nordseite Neubau Regionalschule, Westseite mit Haupteingang Ansicht Ostseite mit Außenbereich Mensa 47 Teilnahme | Tarnzahl 1281 | hänel furkert architekten Partnerschaft | 01099 Dresden Erläuterungsbericht (Auszug) Der Neubau bildet als kompakter quadratischer Baukörper det ein umlaufender Flur, der zum Atrium als Galerie geöffnet das Zentrum des gesamten Campus. Basis für den Neubau ist. Die Verbindung aus offener Treppe und umlaufende Gale- und verbindendes Element ist die rechteckige zentrale Platz- rien sichert eine gute Orientierung im Schulgebäude und sehr fläche. An diesen Platz sind Grundschule, Schule und Sport- kurze Erschließungswege. halle angedockt. Diese klare, ordnende Kombination aus Fläche und Baukörper markiert damit auch den zentralen Be- Um eine optimale Ausrichtung der Klassenräume (vornehm- reich für den gesamten Campus mit den entfernter liegenden lich der an der Ostseite) nach Süden/Südosten zu erreichen, Gebäuden: Gymnasium und Kindergarten. Der Neubau wird wurden die Räume um ca. 20 Grad verdreht. Die freiliegen- auf der Platzfläche so positioniert, dass zur Straße ein Vor- den Ecken werden dabei an der Fassade als auch im Innen- platz und intern der Schulhof entstehen. raum abgerundet. Neben der optimalen Belichtungssituation über Eck entsteht so eine lebendige plastische Fassade, die An den Außenseiten des quadratischen Neubaus sind die durch den Rhythmus der schräg gestellten Fassadenflächen Klassenräume und sonstigen Funktionsräume ebenfalls in und die abgerundeten Ecken bestimmt wird. quadratischer Grundform angeordnet. Sie umschließen einen quadratischen Innenraum. Dieser ist zur Hälfte als die Im Innenraum erzeugt das gleiche Motiv einen abwechslungs- Geschosse verbindendes Atrium ausgebildet. Am Atrium liegt reichen lebendigen öffentlichen Flurbereich, in dem mit den die zentrale, offene, doppelläufige Erschließungstreppe. Sie wiederkehrenden Raumerweiterungen vor den Raumgrup- ist als doppelläufige Treppe ausgebildet und bildet mit der pen Aufenthaltsbereiche für Begegnung und Kommunikation symmetrischen Anordnung der Läufe den skulpturalen Mit- der Schüler untereinander und mit den Pädagogen geschaf- telpunkt des offenen Bereiches. fen werden, und so der interkulturelle Dialog gefördert wird. Rückwärtig der Treppe liegt der Funktionskern mit Techni- Die Klassenräume sind an der gut besonnten Süd- und Ost- kräumen und den Toiletten. Die horizontale Erschließung bil- seite des Neubaus angeordnet, die Fachräume auf der Nordund Westseite. (..) Perspektive 48 Lageplan Ansicht Ost Ansicht Süd Schnitt Schnitt Grundriss Erdgeschoss Funktionsschmema Perspektive Atrium 49 Adressen und Mitarbeiter der Wettbewerbsteilnehmer (in Reihenfolge der Kennzahl) 1268 ALTHEN Architekten | Hoheluftchaussee 95 | 20253 Hamburg Dipl.-Ing. Architektin Anja Althen Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Architekt Tobias Althen, Dipl.-Ing. Architekt Martin Hertel 1269 HERBERT HUSSMANN ARCHITEKTEN | Winsstraße 32 | 10405 Berlin Dipl.-Ing. Architekt Herbert Hussmann Mitarbeiter: Gonçalo Leite M. A. Architektur Stadtplaner: PLANORAMA Landschaftsarchitektur | Marienburger Str. 28 | 10405 Berlin Fachplaner: Ingenieurgesellschaft Ridder und Meyn mbH, Berlin hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin Hilfskraft: Christian Nowatzky 1270 Ingenieurbüro D. Neuhaus & Partner GmbH | August-Bebel-Straße 29 | 17389 Anklam Dipl. Ing. Architektin Regina Freitag, Dipl. Ing. Städtebauarchitektin Doreen Geuther, Dipl.-Ing. (FH) Holger Groß Fachplaner: Dipl.-Ing. (FH) Andreas Beister Hilfskräfte: Katrin Sieg, Uta Ungethüm 1271 Landwehr & Partner | Vor dem Büchenberg 2a | 27232 Sulingen Dipl.-Ing. Architekt Bernd Lange Mitarbeiter: dipl.-Ing. Friederike Deiß Hilfskraft: Modellbau Sindl, Braunschweig 1272 Farthofer Architekt | Sägewerkstraße 3 | 83395 Freilassing Dipl.-Ing. Ulrich Farthofer, Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Bettina Jeran 1273 STUDIO A4 Spółka Projektowa z o.o. | al. Wojska Polskiego 20 | 70-470 Szczecin mgr. inż. arch. Jacek Lenart, mgr. inż. arch. Michał Bay Mitarbeiter: mgr. inż. arch. Anna Bay, mgr. inż. arch.Katarzyna Florysiak, mgr. inż. arch. Dorota Zaleska Statik: mgr. inż. Edmund Tumielewicz | Technik: mgr. inż. Krzysztof Imbra Hilfskraft: inż. arch. Piotr Kondarewicz 1274 Rieger Architektur GbR | Hainweg 5 | 01324 Dresden Dipl.-Ing. Architektin Juliane Lehner Mitarbeiter: Edna Lührs, Cornelia Locke, Christian Steinborn 50 1275 architektur: fabrik: nb | Nonnenhofer Straße 19 | 17033 Neubrandenburg | Torsten Viebke, Architekt Mitarbeiter: Alexander Schulz, Alexander Rommel, Conny Beutel, Simone Bachmann 1276 A & S GmbH Neubrandenburg | August-Milarch-Straße 1 | 17033 Neubrandenburg Dipl. Architektin Annette Lange, Ulf-Peter Tammert (Geschäftsführer), Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Doris Kowitz Fachplaner: ibm Ingenieurbüro Haustechnik GmbH | Dipl.-Ing. Tony Manjah | Molkereistraße 3, 17033 Neubrandenburg Hilfskräfte: Frau Völkert, Herr Flöting ( A & S GmbH) 1277 Rüdenauer – Architektur | Gomaringer Straße 6 | 70597 Stuttgart Dipl.-Ing. Arne Rüdenauer, Mitarbeiter: Andreas Colettis Fachplaner: P BI Planungsbüro für Ingenieurleistungen GmbH, Wertingen IGG Ingenieurgesellschaft Gölkel, Stuttgart 1278 Freitag Hartmann Sinz | Belziger Straße 25 | 10823 Berlin Dipl.-Ing. Architekt Christian Hartmann Mitarbeiter: Jonas Güldenberg MS.C., Dipl.-Ing. Arch. Alexander Kaiser, Max Lefèvre (Student) 1279 Friedrich Poerschke Zwink Architekten + Stadtplaner BDA | Ainmillerstraße 22 | 80801 München Klaus Friedrich, Ute Poerschke, Stefan Zwink silands | Gresz + Kaiser Landschaftsarchitekten | Riedwiesenweg 8 | 89081 Ulm Stephanie Gresz, Roberto Kaiser 1280 LTHX Architekten | Bautzner Straße 45 | 01099 Dresden Thomas Lindner, Architekt | Ulrich Trappe, Architekt | Christian Hellmund, Architekt mit zinnober architektur BA | Töpferstraße 15 | 01968 Senftenberg | Hendrik Just, Architekt Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Thomas Kuske Stadtplaner: Rehwald Landschaftsarchitekten, Till Rehwaldt | Bautzner Str. 133 | 01099 Dresden Fachplaner: L ars Scheithauer (WPW-Ingenieure Leipzig GmbH) Jörg Wildoer, Genest & Partner, Dresden (Schallschutz) Steffen Pöthig, GWG Ingenieurgesellschaft für Bauphysik (Brandschutz) Hilfskräfte: Lan Nguyen Thi (cand. arch.), Monath + Menzel GmbH, Berlin (Modellbau) 1281 hänel furkert architekten Partnerschaft | Königsbrücker Straße 40 | 01099 Dresden Dipl.-Ing. Alf Furkert, Dipl.-Ing. Stephan Hänel Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Ingo Knoth, Gerd-Martin Dahlweid, Dipl.-Ing. Burkhard Wyzisk, Saskia Remmler Hilfskräfte: Anna Zipp, Vanessa Jahnke 51