www.fortgeblasen.at - Leben an Bord fortgebla sen Leben an Bord WACHRHYTHMUS UNTERWEGS Endlich abgelegt, gilt es, sich in den Bordrhythmus zu finden und Erholung und Schlaf zwischen den Wachstunden zu finden, um genügend Energie und Aufmerksamkeit für die Aufgaben an Bord zu erhalten und die Schönheit des Segelns erleben zu können. Als wichtig erschien uns immer, uns so gut es ging an die Wacheintielung an Bord zu halten und den Partner möglichst nicht seiner Freiwache zu berauben und zu lernen, die Stunden der Entspannung effizient zu nützen, die Bücher zur Seite zu legen und schon am Abend bei der ersten Freiwache eine Mütze voll Schlaf zu hohlen. Da Blauwassersegler meist mit kleiner Crew unterwegs sind, wird sich ergeben, dass sich die Wachzeiten intensiv gestallten und die Sicherheit der wachhabenden Crew vor die Segelleistung in der Nacht gestellt wird. Als Paar unterwegs, haben wir für uns erlebt, dass eine Zeiteinteilung von drei Stunden für unsre Bedürfnisse am passendsten ist. Drei Stunden Wache sind überschaubar und können ohne Einschlafen geschafft werden, während die Freiwache bei drei Stunden Schlaf ausreichend Erholung finden kann. Zu Abend, bevor die erste Einteilung beginnt, verbringen wir meist noch eine gemeinsame ruhige Stunde im Cockpit am Ruder, bereiten das Boot für die Nacht vor, reden über Kurs und Wetterlage, genießen einen Becher Tee und teilen unsre Gedanken im Licht der Dämmerung, bis die Zeit reif ist, dass der Erste in die Alle Bilder und Texte sind Eigentum von Claudia & Jürgen Kirchberger und dürfen nur im privaten und nicht kommerziellen Bereich mit Verweis an die Quelle www.fortgeblasen.at verwendet werden. Wir freuen uns über Rückmeldungen an [email protected] Viel Spaß beim Lesen! www.fortgeblasen.at - Leben an Bord Leben an Bord - Wachrhythmus un terwegs außerdem Fehler, die bei Übermüdung schon mal passieren können. So hat sich bei uns eingebürgert, dass bei jedem Wachwechsel die Position in die Karte eingezeichnet wird, so können sich alle Crewmitglieder der Karte vertraut machen und eventuelle Kursänderungen können kurz besprochen werden. Koje verschwindet. Nun liegt es an der Wache, die Yacht in die Nacht zu führen und dem Partner einige ruhige Stunden zu gönnen. Dabei haben wir gelernt, dass das eigene Verhalten an Bord die Erholungsphase der Freiwache sehr beeinflussen kann. Nur bei genügend eigener Vorsicht an Deck kann der Partner in der Koje sorgenfrei Schlaf finden. Zur Hundewache, die anstrengendste Zeit im Verlauf der Nacht, ist eine Thermoskanne Kaffee und etwas Trockenfisch zum Knabbern immer eine Willkommene Freude. Wird die Yacht per Hand gesteuert, lohnt es, sich mit dem Himmel zu beschäftigen und seinen Kurs nach den Sternbild zu segeln. Der wiederholte Kontrollblick auf den beleuchteten Kompass wird nämlich viel zu schnell zur Plage für die Augen und bald kämpft der Segler mit dem Schlaf. Auch hält es wach, sich in Tagträume zu verstricken, seine Gedanken fliegen zu lassen und über Dinge nach zu denken, die einem Interesse und Freude bereiten. Phantasievolle Menschen sind hier meiner Meinung nach im Vorteil, da die Zeit wie im Flug vergeht, während man über hübsche Geschichten träumt. Auch Hörbücher eignen sich auszgezeichnet für die Nachwache. Die erzählten Geschichten halten wach, ohne dabei die Augen vom Horizont zu lenken. So ist es bei uns an Deck üblich, bei Arbeiten alleine und Nachts am Vorschiff den Gurt anzulegen und so sicherzustellen, dass die Yacht bei Mann über Bord nicht mit dem ahnungslos schlafenden Partner alleine in die Nacht segelt. Segeln wir durch raues Wetter, muss die Freiwache zu jeder Arbeit am Vordeck geweckt werden, sodass keiner von uns unbeobachtet den sicheren Bereich des Bootes verlässt. Außerdem ziehen wir vor, einen Segelwechsel bei Wachübernahme und vielleicht schon etwas verfrüht gemeinsam zu erledigen, anstatt zu lange zu warten und alleine am Vordeck herumzuturnen. Auch wenn immer wieder Geschichten über Segler erzählt werden, die sich gemeinsam schlafen legen und die Yacht auf sich gestellt fahren lassen, achten wir besonders auf die Wache und suchen ohne Ausnahme alle 10 Minuten den Horizont nach Lichtern ab. Aus Beobachtungen wissen wir, es dauert nicht länger als 15 Minuten, dass sich die Wege mit einem Schiff kreuzen, nachdem am Horizont ein Licht entdeckt wird. Ist die Wache von Müdigkeit geplagt, hilft eine Eieruhr. In Küstennähe muss es selbstverständlich sein, dass jeder Wachhabende Herr der Navigation ist und nicht auf die Einträge des Anderen ansteht. Eine gegenseitige Kontrolle vermeidet Meist ist davon abzuraten, den Partner zu längeren Schlafzeiten verhelfen zu wollen, ein gleichmässiger Rhythmus ist auf Dauer besser. Der Körper kann sich schneller umstellen und in Notfällen, wenn mehr Hände an Deck gebraucht werden, ist ein stark übermüdeter Segler, der seine Wache über verlängerte Zeit durchgehalten hat, nur noch wenig zu brauchen. Für die Freiwache hingegen ist es wichtig, das Maximum seiner Ruhezeit in Schlaf umzusetzen. Ein tiefes Vertrauen zu Alle Bilder und Texte sind Eigentum von Claudia & Jürgen Kirchberger und dürfen nur im privaten und nicht kommerziellen Bereich mit Verweis an die Quelle www.fortgeblasen.at verwendet werden. Wir freuen uns über Rückmeldungen an [email protected] Viel Spaß beim Lesen! www.fortgeblasen.at - Leben an Bord Leben an Bord - Wachrhythmus un terwegs seinen Segelpartner ist dazu unweigerlich ein wichtiger Grundstein. Dazu gehört auch das Wissen, dass der Partner an Deck keine riskanten Dummheiten mach und nicht ungesichert an den Segeln arbeitet. Funktioniert das Einschlafen nicht auf Befehl, kann Autogenes Training eine tolle Hilfe zum schnellen Schlaf werden. Ohne viel Aufwand zu betreiben konnte ich mir einige Atemübungen aneignen, die mich auch in polternden Wellen und schreienden Winden nach wenigen Atemzügen in ruhigen Schlaf versetzen - ein wahrer Segen und gerade bei kleiner Crew ein echter Sicherheitsgewinn. stets darum, dass der Brotteig, der während der Nachtstunden geknetet wurde, ins Backrohr wandert. Das gemeinsame Frühstück zum Wachwechsel bei früher Morgenstunde ist damit gesichert und gibt neue Kräfte für den kommenden Tag. Ich rate jeden Fahrtensegler, sich das Herz zu nehmen und zu versuchen, die Nachtwache als Bereicherung zu entdecken und den folgenden Morgen zu zelebrieren! Zurück zu Leben an Bord... An Bord von Blauwasseryachten ist Nachtsegeln ein Teil vom Erlebnis und kann eine wahre Bereicherung sein. Immer wieder trifft man auf Segler, die die Nachtwache als unumgängliches Übel ihres selbst ernannten Lebensstiels sehen, eine traurige Ansicht, übersehen diese Menschen doch die Schönheit der Nacht und die Gelegenheit, tief in sich selbst zu fühlen und das Leben in den friedlichen und ruhigen Nachtstunden zu genießen. Wir haben die Nachtwache immer als einen angenehmen Teil der Reisen verstanden und selbst wenn unsere Aries unser Schifferl ohne Mühe steuern könnte, klinken wir sie gerne wieder mal aus um bei einer Tasse Kaffee und den Wegweisern der Sterne die Nacht zu bewundern. Die letzte Wache der Nacht kümmert sich Diese Homepage soll unsere Erfahrungen zeigen, die Inhalte der Texte sind daher unsere persönlichen Anschauungen und unterliegen keiner Verpflichtung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. 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