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Industry Sector
Building Technologies Division
München, 10. Februar 2010
Konzernzentrale Süddeutscher Verlag mit LEED-Gold ausgezeichnet
Hoher Wohlfühlfaktor durch individuelle Raumregelung
Grüne Gebäude entstehen nicht durch eine Aneinanderreihung von Hocheffizienzprodukten
und die alleinige Verwendung nachhaltiger Baustoffe, sondern durch intelligente
Verbindungen zwischen innovativen Baukörpern aus wiederverwertbaren Materialien und
einer gewerkeübergreifend agierenden Gebäudetechnik. Eines der aktuellsten Beispiele im
wachsenden Green-Building-Spektrum ist die neue Konzernzentrale des Süddeutschen
Verlags in München, die kürzlich als erstes Bürogebäude Deutschlands mit dem LEEDZertifikat in Gold ausgezeichnet wurde. Die neuartige Fassade schafft dort, zusammen mit
einer gewerkeübergreifenden Automatisierung der Raumfunktionen, die Voraussetzungen
zur Minimierung des Gebäudeenergieverbrauchs. Ein Novum: Die Mitarbeiter können
zwischen manuellem und automatisiertem Betrieb von Heizung, Lüftung und Raumkühlung
beliebig wählen.
Die Vorgaben des Bauherrn an die neue Konzernzentrale des Süddeutschen Verlags (SV) im
Münchner Osten erinnern an die Quadratur des Kreises: Zum einen sollten Gebäude und
gebäudetechnische Anlagen flexibel auf die schnelllebigen Veränderungen im Verlags- und
Redaktionswesen reagieren, zum andern war auch eine Drittverwertbarkeit des Gebäudes für eine
mögliche Vermietung einzelner Stockwerke von den Architekten und Planern zu berücksichtigen.
Ein wesentlicher Teil der Planung bestand in der Entwicklung eines Energiekonzeptes, das über
die Vorgaben der zum Zeitpunkt der Planung gültigen Energiesparverordnung (EnEV) hinausging
und die besonders hohen Anforderungen des Bauherrn an den Schallschutz erfüllt.
Herzstück des ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Gebäude- und Energiekonzepts ist neben
einer dreischalig aufgebauten Fassade eine geothermische Wärmepumpe, die das energetische
Speicherpotenzial des Erdreichs über 36 thermisch aktivierte Pfahlfundamente für Heiz- und
Kühlzwecke erschließt. Hinzu kommt die Option, das Speichervermögen des Gebäudes für eine
gezielte Nachtauskühlung zu nutzen.
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Siemens Schweiz AG
Industry Sector – Building Technologies Division
Gubelstraße 22, CH-6300 Zug, Schweiz
Press Relations: Petra Krokowski
Telefon: +49 69 797 81327
E-Mail: [email protected]
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Friesstraße 20, 60388 Frankfurt
Im gesamten Ensemble wird vorrangig die Wärme aus inneren Lasten, Sonneneinstrahlung und
individueller Fensterlüftung mittels Betonkernaktivierung zur Raumtemperierung genutzt. Erste
Erfahrungen zeigen, dass die innere Wärmelast ausreicht, das Gebäude bis in den Winter hinein
auf komfortablen, individuell wählbaren Temperaturen zu halten. Mehr noch: Alle Mitarbeiter in
Einzelbüros können selbst entscheiden, ob sie ihre Raumtemperatur manuell über die in der
Doppelfassade integrierte Fensterlüftung regulieren oder sich bei geschlossenen Fenstern dem
Raumautomationssystem anvertrauen. Im Grundsatz funktioniert die Raumregelung ohne weiteres
Zutun der Nutzer, zumal die in den akustischen Deckensegeln integrierten Präsenzmelder nicht nur
die tageslichtabhängige Lichtsteuerung zu- bzw. abschalten, sondern auch die fassadenorientierte
Lüftung in Gang setzen bzw. ausschalten. Auch die Fenster sind über Kontakte in die
Raumautomation eingebunden, das heißt, sobald ein Fenster geöffnet wird, schaltet die
mechanische Lüftung bzw. die Heiz-/Kühlfunktion im jeweiligen Raum ab.
Im Hintergrund arbeiten insgesamt 1.730 LON-Einzelraumregler vom Typ Desigo ACX von
Siemens, die über ein eigenes, physikalisch getrenntes TCP/IP-Datennetz mit dem
übergeordneten BACnet-Gebäudeautomationssystem Desigo kommunizieren. Zur Einbindung der
beiden Klimazentralen „Nord“ und „Süd“ sowie der Zentralen „Heizung“, „Kälte“, „Sanitär/Sprinkler“
und „Abluft Tiefgarage“ sind insgesamt 22 Desigo-PX-Automationsstationen installiert.
Die hohen Synergieeffekte zwischen klimagerechtem Bauen, dezentralen, bedarfsgesteuerten
Raumfunktionen sowie gewerkeübergreifenden Regelungsstrategien waren für den Generalplaner
CBP Consulting Engineers, München, mit ein Grund, das Gebäude für die Zertifizierung nach
LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) der Stufe Gold vorzuschlagen. Bei der
kürzlich erfolgten Zertifizierung erreichte das Gebäude insgesamt 42 Punkte; zum Erreichen des
Gold-Status sind 39 Punkte erforderlich. Das LEED-Zertifikat ist ein Produkt des US-Green
Building Councils (USGBC), einer amerikanischen Non-Profit-Organisation. Es bestätigt innerhalb
eines Bewertungssystems die Nachhaltigkeit von Gebäuden.
Intelligente Evakuierungsstrategien
Während das Gebäudeautomationssystem die gebäudetechnischen Anlagen ständig an den
jeweiligen Bedarf der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen anpasst und auf energetische
Effizienz optimiert, arbeiten die Gefahrenmeldesysteme von Siemens im Hintergrund. Zentraler
Bedien- und Beobachtungsplatz ist der GMA-Manager Topsis, über den die Brandmeldeanlage,
Einbruchmeldeanlage, Videoanlage sowie die Alarmierung per elektroakustischer Anlage (ELA)
visualisiert, bedient und überwacht werden.
Insgesamt sorgen rund 3.000 intelligente Brandmelder sowie 120 Ansaug-Rauchmelder in den
Doppelböden und Zwischendecken für eine frühzeitige und sichere Detektion von Rauch und
Feuer. Hinzu kommen 350 Druckknopfmelder zur unmittelbaren Alarmierung der Feuerwehr durch
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die Mitarbeiter sowie etwa 800 Steuerkontakte zur Realisierung des vorgegebenen
Brandschutzkonzeptes mit den beteiligten Gewerken.
Während die rund 2.700 an den Flurwänden der Büros montierten Lautsprecher mit einer
Lautstärke von mindestens 75 Dezibel primär die Mitarbeiter in den Büros über
Evakuierungsmaßnahmen und Evakuierungsstrategien informieren, sind im Foyer, das auch als
Aula genutzt werden kann, spezielle Lautsprecher installiert, die mit ihrer besonderen
Richtcharakteristik auch bei harten Oberflächen (Glas) und hohem Grundgeräusch noch klar
verständliche Evakuierungsanweisungen übertragen können. Zur Vermeidung von Panikreaktionen
und unnötigen Evakuierungen erfolgt die gezielte Alarmierung über die ELA-Anlage nur im
jeweiligen Abschnitt, aus dem ein Brandalarm gemeldet wird, sowie in dem darüber und darunter
liegenden Stockwerk.
Blendfreies Licht für flexible Schreibtische
Der hohe Anspruch des Kunden an Raumflexibilität, Ergonomie, Energieeffizienz und
Wirtschaftlichkeit führte bei der Beleuchtung der Büros zu einem multifunktionalen Deckensegel,
das akustische, gestalterische und funktionale Aspekte miteinander verbindet. Entwickelt wurde ein
abgehängtes Deckensegel mit der Funktion eines Akustikelements, in das Leuchten,
Präsenzmelder und Sprinkler nahtlos integriert sind. Die projektspezifische Leuchte zeichnet sich
durch eine blendfreie Lichtverteilung aus, die durch eine Mikroprismenstruktur-Abdeckung in
Eldacon-Technologie entsteht. Dadurch können Schreibtische flexibel im Raum angeordnet
werden, ohne dass es zu einer Schattenbildung oder Blendwirkung kommt. Eine entsprechende
Dimmfunktion erlaubt es, vorrangig das Tageslicht zu nutzen und damit Energie einzusparen.
Die hohe Energieeffizienz des Beleuchtungskonzeptes – insgesamt sind 3.000 solcher Leuchten
installiert – resultiert in erster Linie auf dem elektronischen Vorschaltgerät (EVG) Quicktronic Dali
Dim (QTi Dali) von Osram, das zusätzlich eine flexible Zuordnung der Lichtgruppe zu einem
Schaltelement ermöglicht. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal des QTi-Dali-Vorschaltgerätes ist
die Cut-off-Technologie, die im Bereich 100 bis 80 Prozent Lichtstrom die Vorheizung für die
Lampenwendel abschaltet, sobald der optimale Lampen-Betriebspunkt erreicht ist. Gegenüber
konventionellen elektronischen Vorschaltgeräten lassen sich damit rund acht Prozent an Lichtstrom
einsparen.
Selbst erklärende Medientechnik
Auch bei der Medientechnik zeigen sich die große Flexibilität heutiger Systeme sowie die Vorzüge
gewerkeübergreifender Funktionen von Licht- und Sicherheitstechnik. Ein Beispiel ist der
Konferenzbereich im 1. Obergeschoss, der sich innerhalb weniger Minuten durch vier mobile
Trennwände vom Großraum in vier kleinere Räume mit jeweils kompletter A-V-Technik teilen lässt.
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Mit eingebunden in die Audio-Anlage sind die Lautsprecher der Evakuierungsanlage. Im Falle einer
Brandmeldung oder einer anderen Evakuierungsmaßnahme wird die Beschallung der
medientechnischen Anlage zugunsten einer hochprioritären Alarmmeldung unterdrückt. Alle
Bedien- und Schaltfunktionen sind so konfiguriert, dass die Bedienung der Anlagen prinzipiell
selbsterklärend ist.
Stromschienen statt Kabel
Spektakuläre Brände wie der auf dem Düsseldorfer Flughafen haben bei der Beurteilung der
Brandlast eines Gebäudes zu einem Umdenken auch bei der Elektroinstallation geführt. Im
Rahmen der ganzheitlichen Betrachtung von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Brandlast
entschieden sich deshalb der Elektroplaner bzw. der Generalplaner, für den Energietransport und
die Energieverteilung bis in die Stockwerke das modular aufgebaute platzsparende
Stromschienensystem Sivacon 8 PS von Siemens einzusetzen. Das Stromschienensystem bildet
zugleich die Grundlage für das integrierte Gesamtkonzept von Building Technologies.
Um das Hochhaus auch für andere Nutzungen vorzubereiten, ist parallel zum vertikalen auch ein
horizontaler Schienenstrang installiert. Dadurch können bei Einzug weiterer Mieter
stockwerksbezogene Stromzähler ohne Spannungsunterbrechung installiert werden, ein wichtiger
Aspekt vor allem in Bezug auf Kosteneinsparungen, Raumflexibilisierung und Nachhaltigkeit.
Ebenso modular und platzsparend wie das Stromschienensystem ist auch die NiederspannungsSchaltanlage „Sivacon S8“ aufgebaut. Als wesentlicher Baustein des Siemens-Konzepts „Totally
Integrated Power“ unterstützt die insgesamt aus 34 Schaltfeldern bestehende
Niederspannungshauptverteilung (NSHV) den Systemgedanken, der vom Power-ManagementSystem über die NSHV bis zur Steckdose reicht.
Fazit
Die Konzernzentrale des Süddeutschen Verlags ist ein Beispiel dafür, wie sich Wirtschaftlichkeit,
Nachhaltigkeit, Gebäudeenergieeffizienz, Nutzungsflexibilität und ein produktives Arbeitsumfeld mit
selbst wählbarem Raumklima in Einklang bringen lassen. Wesentlichen Anteil an der Umsetzung
der komplexen Gebäudefunktionen haben Systeme, die möglichst verlustfrei miteinander
kommunizieren. Dabei zeigt sich, dass gewerkeübergreifende Systeme auf der Basis nur eines
Fabrikates mit durchgängiger Systemarchitektur deutlich effizienter und damit auch nachhaltiger in
Bezug auf eine Green-Building-Zertifizierung sind als heterogene Lösungen mit mehreren
Fabrikaten.
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Bildlegenden
Abb. 1 (Gebäudeansicht)
Architektonische Raffinessen und eine im Hintergrund arbeitende intelligente Gebäudetechnik
kennzeichnen die neue Konzernzentrale des Süddeutschen Verlages in München, die Anfang
Februar 2010 mit LEED-Gold ausgezeichnet wurde
Abb. 2 (Foyer/Aula)
Bindeglied zwischen Hochhaus und Flachbau ist das multifunktional nutzbare Atrium. Alle innen
liegenden Büros werden zentral klimatisiert
Abb. 3 (Büros zum Atrium)
Die speziell für die SV-Zentrale entwickelten Deckenleuchten zeichnen sich durch ihre blendfreie
Lichtverteilung aus. Eine Dimmfunktion erlaubt es, vorrangig das Tageslichtangebot zu nutzen
Abb. 4 (Großraumbüro)
Fensterlüftung, Umluftkühlung oder mechanisch unterstützte Frischluftdusche: Die Mitarbeiter
können über die Art der Raumtemperierung selbst entscheiden
Alle Abb. GKK+Architekten
Der Siemens-Sektor Industry (Erlangen) ist der weltweit führende Anbieter von umweltfreundlicher Produktions-,
Transport-, Gebäude- und Lichttechnik. Mit durchgängigen Automatisierungstechnologien und umfassenden
Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität, Effizienz und Flexibilität seiner Kunden aus Industrie und
Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Drive Technologies, Industry
Automation, Industry Solutions, Mobility und Osram. Mit weltweit rund 207 000 Mitarbeitern (30. September) erzielte
Siemens Industry im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von rund 35 Milliarden Euro. http://www.siemens.com/industry
Die Siemens-Division Building Technologies (Zug, Schweiz) ist weltweit führend auf dem Markt für sichere und
energieeffiziente Gebäude („Green Buildings“) und Infrastrukturen. Als Dienstleister, Systemintegrator und
Produktlieferant verfügt Building Technologies über Angebote für Gebäudeautomation, Heizungs-, Lüftungs- und
Klimatechnik (HLK), Brandschutz, Sicherheit, elektrische Installationstechnik und Niederspannungs-Stromverteilung. Mit
weltweit rund 36 000 Mitarbeitern (30. September) erwirtschaftete Building Technologies im Geschäftsjahr 2009 einen
Umsatz von 5,9 Milliarden Euro. www.siemens.com/buildingtechnologies
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