3 Niere ert. Zusätzlich wird bei hypoosmolarem Urin an der Macula densa Renin aus granulären Zellen der Gefäße ausgeschüttet, was zu einer Vasokonstriktion (auch des Vas efferens) führt und somit zu einer erhöhten GFR! Qualitätskontrolle pur mit sofortiger Umsetzung effektiver Maßnahmen, das sollte es mal im Krankenhaus geben ... Merke! 3 Renin wird freigesetzt, wenn –– der arterielle Mitteldruck abfällt, –– renale β-Adrenorezeptoren stimuliert ­werden, –– die Niere minderdurchblutet ist (z. B. bei Hypovolämie oder einer Nierenarterienstenose) und –– die NaCl-Konzentration an der Macula densa abfällt (führt direkt zur Vasokonstriktion im Vas efferens und dadurch zur GFR-Steigerung). Der Renin-Angiotensin-Kreislauf: 1. Renin spaltet aus Angiotensinogen Angio­ tensin 1 ab. 2. ACE spaltet Angiotensin 1 in Angiotensin 2 (ein Oktapeptid). 3. Über den Second messenger cAMP wirkt ­Angiotensin 2 –– vasokonstriktorisch, –– durstfördernd, –– erhöhend auf die Aldosteronausschüttung und –– hemmend auf die Reninausschüttung. 3.10.3 Antidiuretisches Hormon (ADH)/ Adiuretin/­Vasopressin – drei Namen, ein Hormon Manchmal kann man schon vom Namen auf den Charakter schließen; zumindest bei Hormonen ... ADH ist die Abkürzung für Antidiuretisches Hormon, was frei übersetzt das Gleiche bedeutet wie Adiuretin, nämlich „Hormon, das die Wasserrückresorption erhöht.“ 52 Aus seinem älteren Namen Vasopressin kann man sich seine zweite Wirkung als Gefäßkon­ striktor (Engsteller der Blutgefäße) ableiten. Zwischenzeitlich hatte man versucht, sich eine der Wirkungen des ADH, nämlich die Vasokonstriktion, als Notfallmedikament zunutze zu machen. Durch die über V1-Rezeptoren vermittelte Kontraktion der glatten Muskelzellen sollte die periphere Durchblutung gedrosselt werden. Anders ausgedrückt: Der totale periphere Widerstand sollte erhöht werden. Dadurch wollte man verhindern, dass während der Herzdruckmassage das Blut auch durch die Peripherie (Beine, Arme) gepumpt werden muss und nicht in den Kopf, der den Sauerstoff so dringend braucht. Mittlerweile ist man aber der Meinung, dass Adrenalin das genauso gut kann – zusätzlich hat letzeres noch positive Effekte aufs Herz. Jetzt werden wir einem ADH-Molekül mal über die Schulter schauen und es von der Geburt im Hypothalamus bis zur Niere auf seinem Lebensweg begleiten: Das Licht der Welt erblickt das ADH im Hypothalamus, wo es aus neun Aminosäuren (= Nonapeptid) zusammengebaut, direkt verpackt und per axonalem Trans­ port entlang der Nervenfasern eine Etage tie­ fer in den Hypophysenhinterlappen verschickt wird. Dort sitzt es nun in seinem Exozytose­ vesikel und wartet auf seinen großen Einsatz . Im Gegensatz zu den Hormonkollegen, die nebenan im Hypophysenvorderlappen herumlungern, hat das ADH KEIN releasing Hormon. Sein Einsatzbefehl erfolgt dann, wenn an den Osmorezeptoren eine zu hohe Plasmaosmola­ rität gemessen wird oder das Plasmavolumen stark fällt. Gemessen wird dies über eine verminderte Erregung der Dehnungsrezeptoren in den Herzvorhöfen. Andersrum funktioniert es übrigens auch: Nimmt die Dehnung der Herzvorhöfe (= Anstieg des zentralen Venendrucks) und somit auch die Erregungsfrequenz der Dehnungsrezeptoren der Herzvorhöfe zu, kommt es zur verminderten Ausschüttung von ADH. Diesen volumenregulatorischen Mecha-