Donnerstag, 23. April 2009 · Nummer 94 LOKALES Seite 23 AZ A1 KURZ NOTIERT Freibad Hangeweiher öffnet am 1. Mai Sportliche Aushängeschilder: In der Aula Carolina wurden die erfolgreichen Aktiven von Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden ausgezeichnet. Foto: Martin Ratajczak Botschafter der Vereine und der ganzen Stadt geehrt Verdiente Sportlerinnen und Sportler mit Karlssiegel sowie Bronze- und Silberbecher ausgezeichnet. Beispielhafte Leistungen. VON SIMONE RONGEN Aachen. Aachens 210 Sportvereine bewegen jedes Jahr mehr als 60 000 Menschen in 100 Sportarten. Viele Vereine blicken auf eine mehr als 150-jährige Geschichte zurück. Einige Sportler wurden jetzt bei der Sportlerehrung der Stadt Aachen und des Stadt-Sportbundes mit dem Karlssiegel, dem Bronze- und dem Silberbecher für ihre außerordentlichen Leistungen geehrt. Zum 20. Mal verlieh OB Dr. Jürgen Linden die Ehrungen. Im historischen Ambiente der Aula Carolina bedankte er sich bei den Preisträgern für ihre Leistungen als Sportler, aber auch als Botschafter für die Stadt. Geehrt wurden nicht nur aktive Sportler, sondern auch die, die hinter den Kulissen tätig sind. Insgesamt 13 ehrenamtliche Helfer, erhielten für ihr außerordentliches Engagement in der Organisation oder auch in der Jugendarbeit den Buchpreis der Stadt Aachen. Viele von ihnen blicken auf eine sehr lange Mitgliedschaft in ihrem Verein zurück. Alois Jerusalem beispielsweise ist bereits seit 1938 Mitglied im Aachener Turnverein 1862. Drei aktive Sportler erhielten für ihre besondere Leistung im Seniorensport das Karlssiegel. Patricia Keutmann und Dieter Schröders gehören beide zum erfolgreichen Team des Gehörlosen Sportvereins Aachen bei den Deutschen Tischtennismeisterschaften in Mannheim 2008. Klara Lensing erhielt das Siegel für die vielen Erfolge, die sie für den Pool Billard Club Rot-Gelb Aachen erreicht hat. Unter den 18 Sportlern, die mit dem Bronze- und dem Silberbecher geehrt wurden, waren viele bekannte Gesichter. Einige kannte man aus dem Fernsehen, andere sind regionale Berühmtheiten. Einer der erfolgreichsten Jugendsportler, Johannes Donay, stand schon mehrfach auf der Bühne der Inda-Schüler geben Vollgas Gymnasiasten präsentieren ihren eigenen Wasserstoff-Motor auf der Hannover Messe. Vertreter der Autobranche zeigen sich beeindruckt. 20 Stundenkilometer gelten als Meilenstein. Weitere Ziele. Aachen. Aachener Schüler machen mobil für eine umweltgerecht Zukunft – und stehen damit jetzt sogar im Blickpunkt der internationalen Technikwelt. Auf der Hannover Messe präsentiert das Inda Gymnasium einen im Rahmen eines Schulprojektes entwickelten wasserstoffgetriebenen Wankelmotor. Lehrer und Schüler stellten auf dem Gemeinschaftsstand der Initiative „tech transfer“ den ersten Prototypen vor. Der Differenzierungskurs Physik/Mathematik der Jahrgangsstufe 10 hatte sich vergangenes Jahr mit Aufbau und Anwendung von Brennstoffzellen beschäftigt. Die Schüler Thomas Rothkrantz und Michael Engels stellten sich schnell die Frage: Geht das nicht noch einfacher und wirkungsvoller? Thomas Rothkrantz, inzwischen Schüler der Jahrgangsstufe 11: „Wir kamen auf die Idee, den Einsatz von Wasserstoff in einem Wankelmotor auszuprobieren.“ Lehrer Klaus Buschhüter ließ sich schnell von der Begeisterung anstecken. In 600 Stunden privater Arbeit entwickelten die Drei den Prototypen, den sie in dieser Woche an der Leine zeigen. Potente Paten wie die Aachener Firma Aixro unterstützten sie bei ihrer 2 FRAGEN AN: PETER LYNEN Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hochschulsportzentrum Warum ist die Sportstättensituation an der RWTH alarmierend? Lynen: Die Bauten stammen fast alle aus den sechziger Jahren und sind nicht auf aktuellem Stand. Hinzu kommt der katastrophale Zustand der Sporthalle Ahornstraße. Hier bröckelt der Putz von den Wänden, Duschen und Umkleiden sind von Schimmelpilz befallen. Und das stellt immer ein Gesundheitsrisiko dar. Wie steht der Aachener Hochschulsport im Vergleich zu anderen Hochschulen da? Lynen: Was das Angebot angeht, sind wir wegen der Vielseitigkeit ganz vorne mit dabei. Da wir nur 20 Prozent der Studierenden damit bedienen können, befindet sich Aachen diesbezüglich auf einem der hinteren Ränge. In der Schweiz etwa werden bis zu 60 Prozent der Studierenden mit dem Sportangebot erreicht, der Durchschnittswert liegt bei 40 Prozent. Entwicklung. Der Seniorexperte der RWTH, Norbert Adolph, der vor kurzem starb, sorgte für die theoretische Basis. Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall übernahm die Grundfinanzierung in Höhe von 5000 Euro. Herausgekommen ist ein mit einem wasserstoffgetriebenen Wankelmotor ausgerüstetes Fahrzeugmodell. Es zeichnet sich durch ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung aus. Der Motor verbraucht ein Gramm Wasserstoff pro Kilometer. Er erreicht eine Geschwindigkeit von 20 km/ h. Professor Gerd Wassenberg, Projektleiter der Initiative „tech transfer“, zeigte sich denn bei der Präsentation ebenso begeistert wie die Aachener Tüftler. Das Entwicklungsteam des Inda Gymnasiums hat nach der erfolgreichen Präsentation nun weitere Ziele vor Augen. Eine Website wurde entwickelt und das Projekt beim Wettbewerb „Mobilität für die Zukunft“ eingereicht. Dort winkt als Preisgeld eine Reise nach New York. Infos im Internet: L Weitere www.h2-wankel.de Auf der Überholspur in Sachen zukunftsweisende Technologien: Die Inda-Schüler Thomas Rothkrantz und Michael Engels (Mitte) präsentieren zurzeit auf der Hannover Messe einen wasserstoffgetriebenen Wankelmotor, den sie gemeinsam mit Lehrer Klaus Buschhüter (rechts) entwickelt haben. Nicht nur Professor Gerd Wassenberg, Projektleiter der Initiative „tech transfer“ (links), zeigte sich begeistert. Sportlerehrung. Bereits in den beiden vergangenen Jahren erhielt der erfolgreiche Wasserspringer des SV Neptun Aachen für seine Erfolge den Bronzebecher. Die bekanntesten Preisträger waren nach olympischen Erfolgen 2008 in Peking Sascha Klein und Pavlo Rosenberg. Für ihre Leistungen im Turmspringen erhielten sie den Bronzebecher, den sie aber nicht persönlich entgegen nehmen konnten. Sie sind bereits auf dem Weg zum Weltcup in Mexico. Sparkasse spendet 98 400 Euro an 92 Vereine Aachen. So viele strahlende Vereinsvorsitzende und Ehrenamtler von Vereinen und Institutionen sieht man selten: Die Sparkasse Aachen hatte erneut zur Spendenausschüttung aus der SparkassenLotterie „PS-Sparen und Gewinnen“ eingeladen. In den Kurparkterrassen erhielten die Repräsentanten von 92 Vereinen und Institutionen 98 400 Euro für die Unterstützung ihrer Arbeit. Die Direktion der Sparkasse für den Bereich Aachen-West und Burtscheid, vertreten durch die Direktorin Elisabeth Klein-Schmeink und ihre Geschäftsstellenleiterinnen und -leiter, übergaben die Zuwendungen im Rahmen eines kleinen Empfangs in Burtscheid. Klein-Schmeink: „Als regionales Kreditinstitut sind wir mit den Menschen unseres Geschäftsgebietes eng verbunden“. So sei es selbstverständlich, Sportvereine und das kulturelle Geschehen ebenso zu fördern, wie die Schulen und viele andere große und kleine gemeinnützige Einrichtungen z.B. im Bereich der Jugend, Familien- und Seniorenarbeit. So richtete sie auch anerkennende Worte an die Vereinsvertreter: „Die Leistungen, die Sie stellvertretend für Ihre Vereine ehrenamtlich erbringen, sind beispielhaft und verdienen Lob und Anerkennung.“ Zum Liegestütz gibt es bröckelnden Putz Die Sportstätten für den Hochschulsport müssen dringend saniert werden. Halle wird geschlossen. VON SARAH THELEN Aachen. Es ist kein schöner Anblick, der sich Sportlern in der Ahornstraße bietet. Dort, wo bis vor kurzem noch Aquafitnesskurse und Lehrschwimmunterricht stattgefunden haben, verkündet demnächst ein Schild die Schließung des Sporthallenkomplexes – auf unbestimmte Zeit. Kein Fechter wird hier im Sommersemester den Säbel schwingen, kein Kletterer sich an anderen messen, und auch die Kanuten müssen sich einen neuen Austragungsort für ihren Sport suchen. Doch das wird schwer. Denn alternative Sportstätten sind weder bei der Hochschule noch bei der Stadt Aachen vorhanden. Auch die bereits für den vergangenen Sommer geplante Sanierung der Sportund Schwimmhalle Ahornstraße verzögert sich weiterhin, „um wenigstens acht Wochen“, wie Peter Lynen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hochschulsportzentrum (HSZ) der RWTH und FH Aachen weiß. „Immer wieder fehlen Gutachten oder Ähnliches, so dass der jeweils nächste Planungsschritt nicht vollzogen werden kann“, berichtet Lynen. Verantwortlich für die Totalrenovierung in der Ahornstraße ist der Bau- und Lie- genschaftsbetrieb (BLB) NRW, dem sämtliche Gelände mit Hochschulbebauung gehören. Ärger über die mittlerweile „unzumutbare“ Verzögerung macht sich indes nicht nur in der Verwaltung des HSZ breit, sondern auch auf studentischer Seite. „Die Leute wollen Sport treiben und können nicht“, sagt Stephan Werland, der als Sportreferent an den Aachener Hochschulen die Meinung der Studierenden vertritt. „Wir müssen Menschen von den Kursen wegschicken, weil wir absolute Platznot haben. Bei einer Teilnehmernachfrage, die so stark ist, ist das eine traurige Sache.“ Das Studierendenparlament hat bereits im Februar eine Resolution zur Erweiterung der Sportstätten erlassen, vor allem im geplanten Campus West soll der Hochschulsport mit neuen Gebäuden bedacht werden. Doch mit einer Entspannung der Situation ist hier frühestens 2020 zu rechnen, „bis dahin bleibt der Mangel.“ Wer- Lust auf Schwimmen? Die Zustände in der Damen-Umkleide der Schwimmhalle an der Ahornstraße sind blamabel. Fotos: Andreas Steindl land sieht den Einfluss der Studenten außerdem sehr gering: „Trotz Resolution ist es von unserer Seite aus äußerst schwierig, Druck aufzubauen.“ Der Hochschule macht das HSZ keinen Vorwurf, stattdessen lobt Lynen die Unterstützung seitens der RWTH: „Gemeinsam entwickeln wir effiziente Finanzierungsmodelle wie das der neuen Soccerbox, deren Baukosten zunächst die Hochschule trägt. Später refinanzieren die Sportler durch Nutzungsentgelte den Vorschuss.“ Derzeit suchen HSZ und RWTH gemeinsam nach einem Konzept zur Finanzierung der dringend benötigten Dreifachhalle. Baukosten drei Millionen Euro. „Bereits seit vier Jahren wird Sport im Dauerprovisorium ‚Zelt am Königshügel’ getrieben“, klagt Werland, „jeden Oktober wird diese Übergangslösung kurzfristig verlängert, weil sie nicht den Baurichtlinien entspricht.“ Im Winter sei das Zelt zu kalt, im Sommer zu heiß. Dennoch gibt es auch gute Neuigkeiten: Das Fitnesscenter RWTH GYM wird im Oktober um eine Etage aufgestockt, ebenfalls vorfinanziert durch die Hochschule. Und die Schilder, die die Sportler hier finden werden, verkünden ausnahmsweise Positives. Aachen. Das Freibad Hangeweiher wird am Freitag, 1. Mai, für die diesjährige Badesaison geöffnet. Geöffnet ist das Bad montags von 12 bis 20 Uhr, dienstags bis freitags von 6 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 7 bis 20 Uhr. In den Monaten Juni, Juli und August wird das Freibad erst um 20.30 Uhr schließen. Eine Stunde vor Ende der Badezeit ist Kassenschluss. Bei schlechter Witterung kann das Freibad früher geschlossen werden. Am Montag, 4. Mai, entfällt der so genannte Reinigungstag; das Bad ist deshalb an diesem Tag ausnahmsweise bereits ab 6.30 Uhr geöffnet. Wegen des Mai-Feiertags i sind die Elisabethhalle sowie die Schwimmhallen Brand und West geschlossen. Die Schwimmhalle Süd hingegen ist für die Badegäste auch am 1. Mai von 7 bis 21 Uhr geöffnet. Kriminalgeschichten mit Selbstironie Aachen. Nach den letzten großen Erfolgen „Die gestiefelte Katze“ und „Ein Inspektor kommt...“ bringt die Theatergruppe „BeOSaKa MaLuGa“ nun den Frühling auf die Bühne. Die Laiendarsteller haben wieder hemmungslos ihrem alten Erfolgsmotto gefrönt: Unbekannter Autor oder unbekanntes Stück oder noch besser: Beides! Das Stück lautet „Im Schrebergarten – hinterm Rosenstrauch“ aus der Feder eines Mitglieds des Ensembles. Ambitionierte Laubenpieper mit einer Portion Selbstironie, Anhänger von Kriminalgeschichten oder einfach Liebhaber skurrilen Humors werden in der besonderen Atmosphäre des Theater 99 – das sich an diesem Abend in einen Schrebergarten mit seinen ganz eigenen Geheimnissen verwandelt – auf ihre Kosten kommen. Die Uraufführung findet statt am 24. April, weitere Aufführungen sind am 25. und 26. April, jeweils ab 20 Uhr im „Theater 99“, Gasborn 9-11; Eintritt: 8/6 Euro, Vorverkauf: Mayersche Buchhandlung. Roman von Livanelli wird vorgestellt Eilendorf. Ein deutsch-türkischer Literaturabend findet am Dienstag, 28. April, im Pfarrheim St. Severin, Marienstraße 58, statt. Angelika Quadflieg und Hanife Kestane stellen dabei den Roman „Glückseligkeit“ von Züflü Livanelli vor. Beginn ist um 19.30 Uhr. Benefizkonzert in der Klangbrücke Aachen. Der Verein Çati Kalem veranstaltet am Samstag, 2. Mai, 20 Uhr, ein Benefizkonzert in der Klangbrücke (Kurhausstraße 1, gegenüber Bushof). Die Rock-Gruppe Altin Çokuklar spielt Lieder des Kult-Musikers Baris Manço. Cem Karaca. Der Eintritt kostet 10 Euro (Vorverkauf in der Mayerschen Buchhandlung), an der Abendkasse: 12 Euro. Maiball in Oberforstbach Oberforstbach. Die Oberforstbacher Maijungen und ihr Maikönig Thomas Wexler feiern den Maianfang mit ihren traditionellen Festtagen. Den Auftakt bilden in diesem Jahr ein farbenfroher Festzug durch Oberforstbach und der Festabend mit den „Rain City Rollers“, Cocktailbar und großer Tombola, welcher am Samstag, 25. April, ab 20 Uhr auf dem Saal des Oberforstbacher Hofes stattfindet. Die jungen Frauen des Dorfes werden in den Tagen nach dem Maiball (28. und 29. April, jeweils ab 17 Uhr) vom Maikönig und seinem Gefolge ausgerufen und mit einem Maibaum beehrt. Darüber hinaus findet am Freitag, 1. Mai, ab 15 Uhr auf dem Dorfplatz das jährliche Maibaumaufstellen statt.