kriterienbeschriebe - Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz

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KRITERIENBESCHRIEBE
Nutzungsart Wohnen
Version 1.5
INHALTSVERZEICHNIS
GESELLSCHAFT
Kontext und Architektur
101 Ortsanalyse
102 Themen und Pflichtenheft
Planung und Zielgruppen
103Planungsverfahren
104Diversität
Nutzung und Raumgestaltung
105 Halböffentliche Räume
106 Private Räume
Wohlbefinden und Gesundheit
107 Visueller, akustischer und thermischer Komfort
108Raumluftqualität
WIRTSCHAFT
Kosten
201Lebenszykluskosten
Handelbarkeit
202 Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse
203 Bausubstanz
204Vermietungssituation
Ertragspotential
205Erreichbarkeit
206 Bevölkerung und Arbeitsmarkt
207 Mietzinsniveau in der Gemeinde
208 Nutzbarkeit des Grundstücks
209 Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven
Regionalökonomie
210 Regionalökonomisches Potential
UMWELT
Energie
301 Primärenergie nicht erneuerbar
Klima
302Treibhausgasemissionen
Ressourcen- und Umweltschonung
303 Umweltschonende Erstellung
304 Umweltschonender Betrieb
305 Umweltschonende Mobilität
Natur und Landschaft
306Artenvielfalt
307Landschaftszersiedelung
EINLEITUNG BEREICH GESELLSCHAFT
Version 1.5
BEREICH GESELLSCHAFT
Der Bereich Gesellschaft betrachtet, verknüpft und beurteilt eine grosse Themenvielfalt. Neben dem sorgfältigen Umgang
mit dem Kontext tragen der Einbezug der Nutzenden und eine bewusste Nutzungsdiversität sowie die differenzierte
Gestaltung des halböffentlichen und privaten Raums zur Identitätsbildung und Identifikation bei. Eine flexible und anpassungsfähige Raumstruktur mit hoher Gebrauchsqualität bildet die Basis für einen ressourcenschonenden Raumbedarf.
Berücksichtigt werden ausserdem Aspekte von Wohlbefinden und Gesundheit.
Kernelemente des Standards im Bereich Gesellschaft
Der Themenkatalog – insbesondere für Kontext und Architektur – dient einerseits als Planungshilfe und offene, nicht
abschliessende Checkliste, andererseits trägt er als Instrument der Selbstdeklaration auch zur Sensibilisierung aller an
Planung, Bau und Nutzung beteiligten Personen bei. Der Themenkatalog lässt Spielraum für anregende Interpretationen.
Die systematische Gliederung und Vorgehensweise erlaubt eine Orientierung innerhalb der Komplexität und ermöglicht eine
situations-, stufen- und typengerechte Bearbeitung und Beurteilung.
Kontext und Architektur
Aus der Analyse des spezifischen Ortes mit seinem Kontext werden in Verbindung mit dem Programm und den übergeordneten Zielen Erkenntnisse für das konkrete Planungs- und Bauprojekt hergeleitet und eine Haltung entwickelt, die auch
kulturelle Werte berücksichtigt. Die Untersuchung der Aspekte ist Teil des normalen Entwurfsprozesses.
Planung und Zielgruppe
Identitätsbildung und Identifikation sind entscheidende Merkmale der gesellschaftlichen Nachhaltigkeit. Ein früher Einbezug
der relevanten Zielgruppen ist ebenso wichtig wie eine angemessene Nutzungsdichte und -diversität.
Nutzung und Raumgestaltung
Zur Sicherstellung langfristiger, gebrauchstauglicher Raum- und Infrastrukturen wird auf ihre Anpassungs- und Veränderbarkeit im Spannungsfeld von öffentlich, halböffentlich und privat fokussiert.
Wohlbefinden und Gesundheit
Bauten haben Auswirkungen auf ihre Nutzerinnen und Nutzer. Thematisiert werden visuelle Aspekte, Schallschutz,
Raumlufttemperatur und Raumluftqualität.
Kriterienbeschrieb wohnen
Kontext und Architektur
Ortsanalyse | 101
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, RP
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium bezweckt eine intensive Beschäftigung mit dem Ort, seinen Qualitäten und Herausforderungen. Eine umfassende Ortsanalyse anhand
des vorgegebenen Themenkatalogs und eine Auswertung statistischer Daten schaffen die Grundlage für die Erarbeitung der Kriterien 102 Themenund Pflichtenheft, 103 Planungsverfahren, 104 Diversität und 105 halböffentlicher Raum.
Indikator 1 | Städtebauliche und architektonische Themen [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt ortsbauliche und architektonische Themen im Zusammenhang mit einem spezifischen Ort.
Anhand des Themenkatalogs werden die Planenden auf zentrale Aspekte einer Ortsanalyse sensibilisiert.
Das systematische Vorgehen verlangt für jedes einzelne Thema eine präzise Aussage. Diese wird mit kurzem Text und
einfachem Planschema schriftlich dokumentiert. Idealerweise werden dazu bereits vorhandene Dokumente direkt
verwendet: Analysen von Programm und Kontext, Erläuterungsberichte aus Wettbewerbsverfahren, etc. Der Themenkatalog dient ebenso als Planungshilfe wie als Instrument zur Selbstdeklaration.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 101 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
– Baugesetz
– Bauverordnung
– Baureglement
Normen, Richtlinien, – SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Empfehlungen
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
Ortsanalyse | 101
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Kontext und Architektur
Ortsanalyse | 101
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, RP
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 101 Wohnen
Plangrundlagen, wie z.B.
– Situationspläne
– Umwelt und Natur: Landschaftsleitbild, Baumkataster, Naturgefahrenkarte
– Bau und Grundlagen: Aktuelle Projekte, Topografische Karte (Höhenkurven)
– Nutzungsplanung: Nutzungszonen, Bauklassen, Lärmempfindlichkeit, Baulinien
– Verschiedenes: Denkmalpflege (Bauinventar), Statistiken, Historische Pläne
– Fotos: Luftbilder, bestehende Gebäude/Umgebung (Materialisierung/Konstruktion)
Datengrundlagen, wie z.B.
– Statistik zur Bevölkerungszusammensetzung
– Verkehrsplan (Zug-, Tram-, Bus- und Strassennetz, Fahrrad- und Fussgängerwege)
– Fahrplan (Zug, Tram, Bus)
Gesetze/Verordnungen/Reglemente, wie z.B.
– Baugesetz
– Bauverordnung
– Baureglement
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
Bemerkungen
Ortsanalyse | 101
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Kontext und Architektur
Themen und Pflichtenheft | 102
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, RP
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium zielt auf eine dem Ort angepasste räumliche und nachhaltige architektonische Umsetzung und auf eine Eingliederung des Projekts in
den baulichen Kontext.
Durch die Erkenntnis- und Zielformulierung aus der Ortsanalyse und deren Abstimmung mit übergeordneten Zielsetzungen von Gemeinden und/oder
Expertengremien soll eine angemessene bauliche Dichte und Ausnutzung des Grundstücks mit einer qualitativen Aussen- und Grünraumgestaltung
definiert und damit eine die Identität des Ortes stärkende und/oder ergänzende Wirkung erzielt werden.
Indikator 1 | Erkenntnisse und Zielformulierung aus der Ortsanalyse [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator bezweckt eine Erkenntnis- und Zielformulierung aus der Ortsanalyse.
Anhand des Themenkatalogs und der Erkenntnisse aus der Ortsanalyse (Kriterium Nr. 101) formulieren die Planenden
und Bauherrschaften die Zielsetzungen des Projektes. Das systematische Vorgehen verlangt für jedes einzelne Thema eine
präzise Aussage. Diese wird mit kurzem Text und den relevanten Darstellungen dokumentiert. Idealerweise werden dazu
bereits vorhandene Dokumente direkt verwendet: Projekt- und Baubeschriebe mit Plänen, Erläuterungsberichte aus
Wettbewerbsverfahren.
Das Themen- und Pflichtenheft dient ebenso als Planungshilfe und offene, nicht abschliessende Checkliste wie als
Instrument zur Selbstdeklaration.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Nein
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
70 bis 84
85 bis 100
5
6
SNBS Tool 102 Wohnen
Indikator 2 | Abstimmungen mit übergeordneten Zielsetzungen und Leitbildern [%]
Einstufung
0 bis 19
Note
1
20 bis 34
35 bis 49
2
3
50 bis 69
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator bezweckt eine Abstimmung mit übergeordneten Zielsetzungen und Leitbildern, insbesondere von Gemeinde,
Stadt und Quartier. Die von den Planenden für das Bauprojekt festgelegten und dokumentierten Zielsetzungen aus dem
Indikator 1 werden relevanten Leitbildern (Gemeinde, Stadt und Quartier) abgestimmt und durch ein Expertenteam oder
durch einzelne Fachgespräche mit Experten begleitet. Das Ergebnis wird mit kurzem Text und ergänzenden Beilagen
dokumentiert. Idealerweise werden dazu bereits vorhandene Dokumente direkt verwendet: Leitbilder,
Erläuterungsberichte aus Planungsverfahren.
Diese Zielabstimmung dient ebenso als Planungshilfe und offene, nicht abschliessende Checkliste wie als Instrument zur
Selbstdeklaration.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Nein
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 102 Wohnen
Themen und Pflichtenheft | 102
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Kontext und Architektur
Themen und Pflichtenheft | 102
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, RP
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Empfehlungen
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 102 Wohnen
Ergebnisse aus dem Tool zum Kriterium Nr. 101 Ortsanalyse
Grundlagen, wie z.B.:
- Relevante Leitbilder, insbesondere von Gemeinde, Stadt, Quartier
- Gestaltungspläne/Masterpläne
- Expertenliste von Behörden und Fachstellen, sowie Planungsfachleute aus Architektur und weiteren Disziplinen
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
Bemerkungen
Themen und Pflichtenheft | 102
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Planungsverfahren | 103
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium bezweckt eine hohe städtebauliche, ortsspezifische und architektonische Qualität sowie eine optimale Zielgruppenorientierung
(vgl. Glossar SNBS).
Es unterstützt eine langfristig wirkende und identitätsstiftende Baukultur und berücksichtigt die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Nutzenden.
Hierfür dient eine dem Projekt angemessene Qualitätssicherungsmethode sowie die Verbindlichkeit zur entsprechenden Umsetzung und eine
Partizipation der relevanten Beteiligten in angemessener Form und zum richtigen Zeitpunkt im Planungs- und Bauprozess.
Indikator 1 | Qualitätssicherungsverfahren [%]
Einstufung
0 bis 19
Note
1
20 bis 34
35 bis 49
2
3
50 bis 69
4
70 bis 84
85 bis 100
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator bezweckt die Festlegung eines adäquaten Qualitätssicherungsverfahrens.
Nach den Erkenntnissen aus der Ortsanalyse (Nr. 101) und dem erarbeiten des Themen- und Pflichtenhefts (Nr. 102)
wählen die Planenden ein geeignetes Verfahren zur Qualitätssicherung mit entsprechenden Massnahmen. Diese werden
mit kurzem Text erläutert und dokumentiert. Idealerweise werden dazu bereits vorhandene Dokumente direkt verwendet:
Erläuterungsbericht zum Planungsverfahren und zur Qualitätssicherung.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Nein
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 103 Wohnen
Indikator 2 | Umsetzung der Qualitätssicherungsmethode [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator bezweckt die verbindliche Umsetzung der Qualitätssicherungsmethode.
Nach der Festlegung des geeigneten Verfahrens durch die Planenden im Indikator 1 wird eine verbindliche Umsetzung
garantiert. Eine klare Umsetzungsstrategie zur Qualitätssicherung wird definiert. Diese wird mit kurzem Text erläutert und
dokumentiert. Idealerweise werden dazu bereits vorhandene Dokumente direkt verwendet: Erläuterungsbericht zum
Planungsverfahren und zur Qualitätssicherung.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Nein
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 103 Wohnen
Planungsverfahren | 103
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Planungsverfahren | 103
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP
Indikator 3 | Partizipation im Planungs- und Bauprozess [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
In dem Indikator werden Art und Tiefe von Massnahmen zur Einbeziehung relevanter Stakeholder sowie der konkrete
Einfluss der Partizipation auf das fertiggestellte Bauprojekt beurteilt. Die Abschnitte der in dem Indikator enthaltenen
Checkliste sind analog zu den drei Partizipationsgraden gegliedert. Sowohl die Abschnitte selbst als auch die darin
enthaltenen Fragen bilden, von oben nach unten gelesen, eine zunehmende Partizipationstiefe ab. Der vierte und letzte
Abschnitt der Checkliste bezieht sich auf den konkreten Einfluss der Partizipation auf das fertiggestellte Bauprojekt.
In jedem der Abschnitte kann höchstens eine Frage, durch entsprechendes Anwählen der grünen Drop-Down-Felder mit
«Ja» beantwortet werden. In Abhängigkeit von der Grösse des Bauvorhabens sind nur bestimmte Partizipationsgrade
nachzuweisen. Siehe dazu «Nachweis» oberhalb der entsprechenden Checklistenabschnitte. Die maximal zu erreichende
Punktzahl richtet sich nach Art und Grösse des Bauvorhabens, wobei der Anspruch an Sanierungs-Bauvorhaben höher ist
als der an Neubauvorhaben und der Anspruch an grosse Bauvorhaben höher als an kleine.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Nein
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 103 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
IVöB:1994/2001 Interkantonale Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 102:2014 Ordnung für Leistungen und Honorare der Architektinnen un Architekten
Empfehlungen
– Norm SIA 103:2014 Ordnung für Leistungen und Honorare der Bauingenieure und Bauingenieurinnen
– Norm SIA 105:2014 Ordnung für Leistungen und Honorare der Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten
– Norm SIA 108:2014 Ordnung für Leistungen und Honorare der Maschinen- und der Elektroingenieure sowie der
Fachingenieure für Gebäudeinstallationen
– Norm SIA 110:2003 Ordnung für Leistungen und Honorare der Raumplanerinnen und Raumplaner auf den Gebieten der
kommunalen Gesamtplanung und der Sondernutzungsplanung
– Norm SIA 111:2014 Leistungsmodell Planung und Beratung
– SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
– Norm SIA 142:2009 Ordnung für Architekten- und Ingenieurwettbewerbe
– Norm SIA 143:2009 Ordnung für Architekten- und Ingenieurstudienaufträge
Planungsverfahren | 103
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Planungsverfahren | 103
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 103 Wohnen
Grundlagen:
– Ergebnisse aus dem Tool zum Kriterium Nr. 101 Ortsanalyse
– Ergebnisse aus dem Tool zum Kriterium Nr. 102 Themen- und Pflichtenheft
– Ergebnisse aus dem Tool zum Kriterium Nr. 103 Planungsverfahren (Indikator 1)
– Liste des Begleitgremiums
– ggf. Jurybericht von Konkurrenzverfahren
– Expertenliste von Behörden und Fachstellen, sowie Planungsfachleuten aus Architektur und entsprechenden Fachbereichen
– Dokumentation über Art, Tiefe und Einfluss der Partizipation (z.B. Zielformulierung, Massnahmenplan, Feedback, Feststellung des Masses der
Umsetzung der Vorschläge der Partizipation).
Plangrundlagen
– Bauprojektpläne inkl. Umgebungsplan
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
– WBS 2000; Indikatoren-System EFH/MFH 2012
– DGNB Neubau Wohngebäude, Handbuch 2011
Bemerkungen
Planungsverfahren | 103
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Diversität | 104
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
RP, PE, AR, HLKSE
Beschrieb des Kriteriums
Ziel des Kriteriums ist es, eine angemessene Personenbelegung der Wohneinheiten, d.h. einen sparsamen Wohnflächenanspruch und
damit eine flächeneffiziente Bauweise des Gebäudes zu erreichen. Das Kriterium bezweckt ausserdem die Förderung der Diversität im
Gebäude wie auch im Zusammenspiel von Gebäude und Umfeld. Dabei geht es sowohl um eine Vielfalt von Nutzungen als auch um
eine mögliche soziale Durchmischung.
Diversität der Nutzenden bedeutet, im Quartier ein geeignetes Angebot für ein angemessenes und ggf. vielfältiges Nutzendenspektrum (hinsichtlich
Bildungsniveau, Alter, Einkommen) bereitzustellen. Eine vielfältiges Nutzendenspektrum stellt sicher, dass unterschiedliche Zielgruppen Wohnraum in
einem Quartier finden. Diversität der Nutzenden richtet sich gegen Segregation und fördert soziale Sicherheit. Das Kriterium zielt ab auf die Bereitstellung
eines angemessen vielfältigen Angebotes an Wohnungstypen und Eigentumsformen. Angestrebt wird zudem die Optimierung des Wohnflächenanspruches und die Erreichung einer angemessenen Belegung.
Unter Diversität der Nutzungen wird eine Mischung und Vielfalt von vorhandenen/angestrebten Nutzungen verstanden. Eine vielfältige funktionierende
Nahversorgung und Infrastruktur fördert das Quartierleben, verhindert einseitige Nutzungen und prägt das Image eines Quartiers. Dabei sind die Vorgaben
der jeweiligen Bau- und Zonenordnung zu beachten.
Das Kriterium hat weiter zum Ziel, Bauwerke durch eine hindernisfreie Ausführung für eine breite Bevölkerungsgruppe zugänglich und nutzbar zu
machen. Hierdurch wird eine soziale Durchmischung innerhalb des Gebäudes gefördert.
Indikator 1 | Nettowohnflächen und Personenbelegung pro Wohneinheit [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt werden die Nettowohnflächen der Wohnungen hinsichtlich ihrer jeweiligen Eignung für eine empfohlene
Personenbelegung (EP). Auf Grundlage von Grundrissen und / oder Wohnungsspiegeln werden die Nettowohnfläche (vgl.
Glossar SNBS) und die Zimmerzahl (vgl. Glossar SNBS) der einzelnen Wohneinheiten des Gebäudes ermittelt. Für die
ermittelte Nettowohnfläche und Zimmerzahl werden mithilfe der tabellarischen Übersicht (siehe Tool) die empfohlenen
Personenbelegungen (vgl. Glossar SNBS) der einzelnen Wohneinheiten und damit die sogenannten EP-Wohnungstypen
(EP=»Empfohlene Personenbelegung») bestimmt. Aus der Paarung der Faktoren Nettowohnfläche und Zimmerzahl ergeben
sich in der Regel mehrere mögliche Personenbelegungen. Der Entscheid für eine der möglichen Personenbelegungen kann
auf Grundlage weiterer Wohnungseigenschaften oder der erreichbaren Punktzahl gefällt werden. Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 104 Wohnen
Indikator 2 | Soziokulturelles Umfeld und Nutzendenspektrum [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt wird, ob
a) ob das Gebäude (in Abhängigkeit vom Standort) über ein differenziertes Wohnungsangebot verfügt.
b) o b eine Definition der Zielgruppen nach Haushaltsform, Alter, Einkommen, Bildungsniveau in Bezug auf die
Entwicklungskonzepte und/oder Leitbilder der Gemeinde vorgenommen wurde, diese Zielgruppen des Gebäudes das
Nutzendenspektrum gemäss dem Entwicklungskonzept/Leitbild konsolidieren bzw. ergänzen oder sinnvoll erweitern,
die getroffenen Entscheidungen mit der Gemeinde, einer Kommission o.ä. abgestimmt wurden und ob im Falle grössere
Überbauungen ein Nutzungskonzept erstellt wurde.
c) ob gemischte Eigentumsformen in Gebäude und Quartier (in Abhängigkeit vom Standort) vorhanden sind.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Diversität | 104
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Nein
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 104 Wohnen
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Diversität | 104
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
RP, PE, AR, HLKSE
Indikator 3 | Nutzungsangebot des Gebäudes im Kontext [%]
Einstufung
0 bis 19
Note
1
20 bis 34
35 bis 49
2
3
50 bis 69
4
70 bis 84
85 bis 100
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt wird
a) ob differenzierte Nutzungen im Quartier / Umfeld zulässig (entsprechend Zonenplan, Bau- und Zonenreglement,
Entwicklungskonzept oder Leitbild der Gemeinde) und, falls ja, vorhanden sind.
b) o b im Gebäude differenzierte Nutzungen vorhanden sind und die ggfs. im Gebäude angebotenen Nutzungen eine im
Umfeld vorhandene Versorgungslücke schliessen oder die im Umfeld vorhandenen Nutzungen sinnvoll ergänzen.
c) das Verhältnis von Wohnnutzung zu ggfs. vorhandener Nicht-Wohnnutzung.
d) ob die von den ggfs. vorhandenen Nicht-Wohnnutzungen des Gebäudes ausgehenden Lärmemissionen innerhalb der in
der Lärmschutzverordnung (LSV) definierten Belastungsgrenzwerte liegen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
Nein
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
SNBS Tool 104 Wohnen
Indikator 4 | Hindernisfreies Bauen [%]
Einstufung
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator zielt auf ein hindernisfreies Bauen ab.
Die Planenden definieren die Massnahmen für möbilitäts- und sinnesbehinderte Menschen. Der Indikator zielt ab auf
möglichst wenig architektonische Barrieren und bauliche Hindernisse. Diese Massnahmen sollen mit kurzem Text und den
relevanten Projektplänen dokumentiert werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Diversität | 104
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 104 Wohnen
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Planung und Zielgruppen
Diversität | 104
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
RP, PE, AR, HLKSE
Vorgaben
Gesetze
– BehiG:2004
Normen, Richtlinien, – SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Empfehlungen
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
– Norm SIA 416:2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
– Norm SIA 500:2009 Hindernisfreie Bauten
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 104 Wohnen
Grundlagen:
– Richtlinien der schweizerischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen
– in 102 «Planung und Zielgruppen» ermittelte Daten
– sonstige im Rahmen einer Standortbewertung ermittelte Daten
– Nutzungskonzept
– Grundrisspläne (bevorzugt mit Kennzeichnung der einzelnen Wohneinheiten und der mit Nicht-Wohnnutzungen belegbaren Nutzflächen)
– Umgebungsplan
– Zonenplan, Bau- und Zonenreglement der Gemeinde
– Leitbild / Entwicklungskonzept der Gemeinde
– Wohnungsspiegel
– Lärmschutzverordnung
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
– Sméo Gemeinschaft – Integration & Soziale Durchmischung
– WBS 2000; Indikatoren-System EFH/MFH 2012
– DGNB Neubau Stadtquartiere, Handbuch 2012
– BehiG:2004
– Norm SIA 500:2009 Hindernisfreie Bauten
Bemerkungen
Diversität | 104
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Halböffentliche Räume | 105
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium bezweckt die Förderung von halböffentlichen Begegnungsräumen (vgl. Glossar SNBS) im Gebäude und halböffentlichen Begegnungsorten im Aussenraum.
Die halböffentlichen Begegnungsräume und -orte sollen sich jeweils für individuelle sowie für gemeinschaftliche Tätigkeiten für Nutzende jedes
Alters eignen. Im Sinne der Nachhaltigkeit sind daher sowohl ein ausreichendes Angebot als auch gute Gebrauchsqualitäten für halböffentliche
Innen- und Aussenräume (vgl. Glossar SNBS) anzustreben.
Differenzierte Raumfolgen, eine attraktive Gestaltung der einzelnen Bereiche und der jeweiligen Übergangsbereiche fördern eine aktive Benutzung,
können mithelfen Konflikte zu vermeiden und mindern das Risiko einer Verwahrlosung von Aussenraumflächen. Durch einen Gestaltungsspielraum
für die Nutzenden kann im Aussenbereich den vielfältigen Ansprüchen der Nutzenden an Gestaltung und Gebrauchsqualität der halböffentlichen
Begegnungsorte entsprochen werden.
Das Kriterium bezweckt ausserdem die Förderung des Sicherheitsempfindens der Nutzerinnen und Nutzer in den halböffentlichen Innen- und
Aussenräumen eines Bauobjektes durch bauliche und gestalterische Massnahmen am Objekt. Hierbei spielen die Überschaubarkeit und
Orientierung, eine gute Belichtung, eine klare Wegführung und die Identitätsstiftung eine wesentliche Rolle.
Die Möglichkeit unterschiedlicher Erdgeschossnutzungen im Gebäude fördert die Nutzungsmischung im Gebäude wie auch im Umfeld und erlaubt im
Gebäude den Wechsel zwischen Wohn- und Nicht-Wohnnutzung bei sich veränderndem Bedarf – eine wichtige Voraussetzung für eine langfristige
Nutzbarkeit des Gebäudes.
Indikator 1 | Angebot und Gebrauchsqualitäten halböffentlicher Innenräume [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt werden
a) das Vorhandensein und die Nettofläche von beheizten, natürlich belichteten und belüfteten Mehrzweck- und
Gemeinschaftsräumen (Begegnungsräume).
b) die Gebrauchsqualitäten der Begegnungsräume.
Die Gesamtflächen für die halböffentlichen Begegnungsorte im Innenraum werden in die Eingabefelder gesondert eingetragen. Die Pro-Kopf-Fläche wird anschliessend automatisch ermittelt, wobei die Gesamtfläche durch die Gesamtnutzendenzahl der betroffenen Haushalte (EP-Wohnungstypen) geteilt wird. Die Punktzahl wird automatisch ermittelt.
Im Anschluss wird geprüft, ob mindestens ein Begegnungsraum besondere Gebrauchsqualitäten aufweist.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 105 Wohnen
Indikator 2 | Angebot und Gebrauchsqualitäten halböffentlicher Aussenräume [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt, ob ein ausreichendes und vielfältiges Angebot an halböffentlichen Begegnungsorten im Aussenraum (vgl. Glossar SNBS) vorhanden ist, ob der halböffentliche Aussenraum nach Öffentlichkeitsgraden (vgl. Glossar
SNBS) abgestuft ist und ob es ein an die Nutzenden gerichtetes Angebot an Gestaltungsspielräumen während der
Nutzungsphase gibt.
In den Checklisten werden die Gebrauchsqualitäten anrechenbarer halböffentlicher Begegnungsorte im Aussenraum und
die abgestuften Öffentlichkeitsgrade halböffentlicher Aussenräume beurteilt.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 105 Wohnen
Halböffentliche Räume | 105
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Halböffentliche Räume | 105
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Indikator 3 | Baulich-gestalterische Sicherheit [%]
Einstufung
0 bis 19
Note
1
20 bis 34
35 bis 49
2
3
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
5
6
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator zielt auf ein hohes Sicherheitsempfinden der Nutzerinnen und Nutzer in den halböffentlichen Innen- und
Aussenräumen eines Bauobjektes ab.
Die Planenden definieren die Überschaubarkeit, die Wegführung, die Beleuchtung und die individuelle Gestaltbarkeit des
Bauprojekts. Diese Massnahmen sollen mit einem kurzem Text und den relevanten Projektplänen dokumentiert werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 105 Wohnen
Indikator 4 | Möglichkeit unterschiedlicher Erdgeschossnutzungen [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt den prozentualen Anteil an mit Nicht-Wohnnutzungen belegbaren Erdgeschossflächen (vgl. Glossar
SNBS) oder direkt mit dem Erdgeschoss verbundener Nutzfläche, die mit Nicht-Wohnnutzungen belegbar ist.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 105 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Empfehlungen
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
– Norm SIA 416:2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
– Norm SIA 500:2009 Hindernisfreie Bauten
Halböffentliche Räume | 105
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Halböffentliche Räume | 105
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 105 Wohnen
– Grundriss- und Umgebungspläne (bevorzugt mit Kennzeichnung der vorhandenen halböffentlichen Innen- und Aussenräume)
– Kurzbeschrieb zum Konzept der halböffentlichen Räume (Lage, Grösse, Ausstattung, Belichtung)
– Fotos / Visualisierungen
– Kurzbeschrieb zum Konzept der Landschaftsplanung inkl. Gestaltungsplan
– Kurzbeschrieb zum Konzept Spielräume der Bewohner in der Gestaltung der halböffentlichen Aussenräume
Informationen zu den halböffentlichen Räumen, wie z.B.
– Nutzungs- und Interaktionsmöglichkeiten
– Vermietbarkeit.
– Lage
– Grösse
– Begegnungsorte (entsprechend Definition)
– Zugänglichkeit von den Wohnungen aus
– Öffentlichkeitsgrade
– Kurzbeschrieb zum Signaletikkonzept
Informationen zur baulich-gestalterischen Sicherheit, wie z.B.
– Erschliessung und Begegnungsorte (Einsehbarkeit, räumliche Übersichtlichkeit)
– Aussenspielbereiche (Erreichbarkeit, Übersichtlichkeit)
– Gebäudezugänge (Lage und Gestaltung)
– Parkierungsanlagen (Lage und Gestaltung)
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
– WBS 2000; Indikatoren-System EFH/MFH 2012
– DGNB Neubau Wohngebäude, Handbuch 2011
– DGNB Neubau Stadtquartiere, Handbuch 2012
Bemerkungen
Halböffentliche Räume | 105
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Private Räume | 106
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium hat zum Ziel eine vielfältige Nutzbarkeit von privaten Innen- und Aussenräumen (vgl. Glossar SNBS) zu ermöglichen.
Massgebend für eine vielfältige Nutzbarkeit ist die gute Möblierbarkeit von privaten Innenräumen. Diese kann über Raumgrösse und Raumproportion gewährleistet werden. Jede Wohnung soll zudem über private Aussenbereiche (vgl. Glossar SNBS) verfügen, die sich für unterschiedliche
Tätigkeiten wie Essen, Spielen, Arbeiten usw. eignen.
Ziel des Kriteriums ist weiter die Förderung des Angebotes flexibel nutzbarer privater Nebenräume (vgl. Glossar SNBS) innerhalb der Wohnung, um
ausreichend Stauraum für unterschiedliche Lebensphasen zur Verfügung zu stellen.
Zudem soll es möglich sein, verschiedene Wohnungen miteinander zu verbinden oder voneinander zu trennen und damit das Wohnungsangebot
innerhalb des Gebäudes an veränderte Nutzungsbedürfnisse anzupassen.
Indikator 1 | Nutzungsflexibilität privater Innenräume [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt die Veränderbarkeit der Möblierung privater Innenräume. Durch diese wird eine vielfältige Nutzbarkeit ermöglicht. Beurteilt wird, wie oft das Flächenmodul (vgl. Glossar SNBS) in den Aufenthaltsräumen (vgl. Glossar
SNBS) der Wohneinheit Platz findet.
Es wird ermittelt, in wie vielen Aufenthaltsräumen der in Indikator 104/1 eingetragenen EP-Wohnungstypen das Flächenmodul untergebracht werden kann. Die entsprechende Anzahl wird nach Wohnungstyp in die Tabelle eingetragen. Der
durchschnittliche Erfüllungsgrad wird automatisch errechnet.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 106 Wohnen
Indikator 2 | Nutzungsflexibilität privater Aussenräume [%]
Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt die Veränderbarkeit der Möblierung und der Raumbeziehungen privater Aussenräume.
Zunächst wird unter Vorgabe 1 beantwortet, ob ein privater Aussenbereich aus gesetzlichen Gründen erlaubt ist oder
nicht.
Ist die Antwort «Nein», wird die nachfolgende Tabelle deaktiviert und der Indikator auf «N/A» gesetzt.
Ist die Antwort «Ja», wird im Anschluss die begeh- oder bepflanzbare Fläche aller eindeutig zur Wohnung gehörenden
Aussenbereiche beurteilt.
Zunächst wird die Grösse der den einzelnen EP-Wohnungstypen zugeordneten privaten Aussenräume (vgl. Glossar SNBS)
ermittelt. In die Tabelle «Grösse des privaten Aussenbereiches» wird anschliessend die Anzahl der EP-Wohnungstypen mit
entsprechender Aussenraumgrösse in die jeweilige Zelle eingetragen. Im Indikator kann nach Eintragung aller Zahlenwerte
der erreichte Erfüllungsgrad abgelesen werden. Anschliessend wird im Tool in einer Zwischenbewertung 1 aus den pro
Wohnungstyp erreichten Erfüllungsgraden ein durchschnittlicher Erfüllungsgrad für das gesamte Gebäude generiert. Die
Gebrauchsqualitäten der privaten Aussenräume fördernde und mindernde Faktoren (vgl. Glossar SNBS) werden im
Anschluss überprüft und in den Zwischenrechnungen 2 und 3 dargestellt. Bei bestehenden Bauten ohne Aussenbereich
oder Neubauten, bei denen ein privater Aussenbereich aus gesetzlichen Gründen nicht möglich ist, wird der Indikator
deaktiviert. Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Private Räume | 106
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 106 Wohnen
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Private Räume | 106
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Indikator 3 | Angebot unterschiedlich nutzbarer Nebenräume [%]
Einstufung
0 bis 19
Note
1
20 bis 34
35 bis 49
2
3
50 bis 69
4
70 bis 84
85 bis 100
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt wird die zur Verfügung stehende Fläche der flexibel nutzbaren Nebenräume (vgl. Glossar SNBS) innerhalb der
Wohnung.
Beurteilt werden die entsprechend Glossar als flexibel nutzbare Nebenräume definierten Flächen.
Es wird die Grösse der den einzelnen EP-Wohnungstypen zugeordneten privaten Nebenräume ermittelt.In die Tabelle
«Grösse der unterschiedlich nutzbaren Nebenräume» wird anschliessend die Anzahl der EP-Wohnungstypen mit
entsprechender Nebenraumgrösse in die jeweilige Zelle eingetragen. Der Erfüllungsgrad für Gebäude / Wohnanlage wird
automatisch generiert.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 106 Wohnen
Indikator 4 | Veränderbarkeit der Nutzungseinheiten [%] Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator beurteilt die Veränderbarkeit der Grösse (vgl. Glossar SNBS) der verschiedenen im Gebäude vorkommenden
Nutzungseinheiten. Um wechselnden Nutzungsanforderungen zu entsprechen, sollen Wohnungen miteinander verbunden
oder grosse Wohnungen in zwei kleinere aufgeteilt werden können.
Ermittelt wird die Anzahl der Wohneinheiten, welche die baulichen Voraussetzungen für eine Trennung oder Zusammenlegung ohne wesentlichen Aufwand erfüllen. Bauliche Voraussetzungen können z.B. Anschlussmöglichkeiten für Küchen
oder entsprechende Lage von Erschliessung oder Versorgungskernen sein. Anschliessend wird die Anzahl der veränderbaren sowie die Anzahl der nicht veränderbaren Wohneinheiten in die Tabelle eingetragen. Aus dem Verhältnis der beiden
Zahlen errechnet sich automatisch der Erfüllungsgrad für das Gebäude / die Wohnanlage. Je mehr Wohnungen veränderbar sind, umso höher ist die Bewertung.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 106 Wohnen
Indikator 5 | Zumietbare Wohn- und Arbeitsräume [%] Einstufung
0 bis 19
20 bis 34
35 bis 49
50 bis 69
70 bis 84
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt wird das Angebot zumietbarer Wohn- und Arbeitsräume im Gebäude / der Wohnanlage.
Die gesamte Nettowohnfläche aller privat zumietbaren, wohnungsunabhängigen und laut der im Glossar enthaltenen
Definition (® Zumietbare Wohn- und Arbeitsräume) voll anrechenbaren Räume wird in das dafür vorgesehene Eingabefeld
eingegetragen. Das Total der Flächen wird automatisch durch die Gesamtpersonenzahl der betroffenen Haushalte
(EP-Grössen der Wohnungen aus Indikator 104/1) geteilt. Der erreichte Erfüllungsgrad wird in Abhängigkeit von der Grösse
des Bauvorhabens und von der Gesamtzahl der EP-Wohnungstypen (entsprechend der untenstehenden Tabelle)
automatisch errechnet.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Private Räume | 106
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 106 Wohnen
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Nutzung und Raumgestaltung
Private Räume | 106
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, HLKSE, TS
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und zugehörige
Empfehlungen
Dokumentation D0246
– Empfehlung SIA 112/1:2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
– Norm SIA 416:2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
– Norm SIA 500:2009 Hindernisfreie Bauten
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 106 Wohnen
Plan- und Datengrundlagen, wie z.B.
– Grundrisspläne (bevorzugt mit Kennzeichnung und Verortung der Flächenmodule, der privaten Aussenbereiche und der unterschiedlich nutzbaren
Nebenräume)
– Grundrisspläne (mit grafischer Unterscheidung tragende / nicht tragende Wände, bevorzugt mit Kennzeichnung der veränderbaren
Wohnungstypen, mit Darstellung mind. zweier Grundrissvarianten)
– Grundrisspläne (bevorzugt mit Kennzeichnung der zumietbaren Wohn- und Arbeitsräume)
– Wohnungsspiegel (in Varianten)
– Auszug aus Bau- und Zonenreglement o.ä. planungsrechtliche Grundlagen als Nachweis, dass private Aussenbereiche nicht möglich sind
– Kurzbeschrieb zum baulichen Kontext
Informationen zu den privaten Aussenräumen, wie z.B.
– Lage
– Grösse
– Zugänglichkeit von der Wohnung
– Orientierung
– Sichtschutz
– Wetterschutz
Informationen zu den unterschiedlich nutzbaren Nebenräumen, wie z.B.
– Lage
– Grösse
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
– WBS 2000; Indikatoren-System EFH/MFH 2012
Bemerkungen
Private Räume | 106
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Beschrieb des Kriteriums
Der visuelle, akustische und thermische Komfort sind wichtige Einflussgrössen für das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Mit diesem
Kriterium wird zudem die nicht ionisierende Strahlung beurteilt.
Für einen hohen visuellen Komfort ist in allen regelmässig genutzten Räumen eine ausreichende Belichtung (Tageslichterfüllungsgrad, Anteil
Raumflächen mit ungenügendem Tageslicht) sowie ein direkter und angenehmer Ausblick nach draussen (Qualität Ausblick) wichtig.
Mit der Reduktion oder sogar der Vermeidung von störenden Lärmeinflüssen durch äussere und innere Schallquellen sowie einer optimalen
Nachhallzeit wird ein akustischer Komfort sichergestellt.
Ein guter sommerlicher und winterlicher Wärmeschutz in den Hauptnutzräumen wird gewährleistet, wenn die Raumlufttemperatur in einem
bestimmten Bereich gehalten und die Temperaturen raumumschliessender Oberflächen (Decken, Böden, Wände, Fenster) möglichst nahe bei der
Raumlufttemperatur liegen.
Zum Schutz von Personen vor nichtionisierender Strahlung gilt es, die Strahlungsimmissionen in den regelmässig belegten Räumen zu minimieren.
Bewertet wird die nicht ionisierende Strahlung elektrischer Hausinstallationen.
Indikator 1 | Tageslicht [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Zur Ermittlung des Tageslichterfüllungsgrad sind die Angaben aus der folgenden Anleitung zu berücksichtigen:
www.minergie.ch > Dokumente & Tools > MINERGIE-ECO > Anleitung Tageslicht-Nachweis-Tool
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 107 Wohnen
Die Ermittlung der «Tageslichterfüllung» erfolgt mit Hilfe des Tools «MINERGIE-ECO Tageslicht», Lesosai ab Version 7.2
oder «Relux Energy CH». Die Software unterscheidet in Neubau und Bestand.
Indikator 2 | Ausblick [Punkte]
Einstufung
0 bis 2
2 bis 4
4 bis 6
6 bis 8
8 bis 10
10 bis 20
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Qualität des Ausblicks wird aufgrund folgender Parameter beurteilt:
– Umgebungsgestaltung (Sichtobjekt)
– Abstand des Sichtobjektes zum Gebäude
– Anteil der Fassade, die dem Sichtobjekt zugewandt ist.
–Sonnenschutz-Typ
Ja
Bestand
Ja
Die Beurteilung der Qualität des Ausblicks kann aufgrund vorliegender Planunterlagen und ergänzender Informationen
(Bsp. Karten) und/oder einer Besichtigung des Gebäudes erfolgen. Ausserdem muss bei Neubauten für eine Abschätzung
der zukünftigen Wuchshöhe der vorgesehenen Pflanzen mit dem Fachplaner Rücksprache genommen werden (meist
Landschaftsarchitekt).
Grundsätzliches:
Zur Gewährleistung der Sichtverbindung ins Freie sind Fenster mit einer Brüstungshöhe (Abstand vom Boden bis zum
Beginn des Glases) von nicht mehr als 1.20 m bei sitzender und 1.50 m bei stehender Arbeitsweise in genügender Zahl und
Grösse zweckmässig. [Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, Art. 15].
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
1 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Hinweise zur
Bearbeitung
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Die folgenden Darstellungen dienen als Beispiel für die Anwendung der Bewertungsmatrix in der Checkliste «Ausblick»:
Grundriss
Ansicht
Die ausgefüllte Matrix sieht somit wie folgt aus:
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 107 Wohnen
Nachweis mittels Situationsplan/ Umgebungsplan mit vermassten Distanzen zu den Sichtobjekten (Gebäude oder Natur).
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
2 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Indikator 3 | Schallschutz externe Quellen [dB]
Einstufung
MindestMindestanforderung minus anforderung minus
9 dB und mehr
6 dB
Note
1
2
Mindestanforderung
minus 3 dB
Mindestanforderung
Erhöhte
Anforderung
Erhöhte
Anforderung plus
2 dB
3
4
5
6
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Folgende Tabelle enthält allgemeine Informationen:
Ja
Bestand
Ja
Quelle: Norm SIA 181
Informationen zur Beurteilung des Luftschalls aus externen Quellen
Quelle: Norm SIA 181
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
SNBS Tool 107 Wohnen
Die Ermittlung des Projektierungswertes für Luftschall externer Quellen erfolgt gemäss Schallschutznachweis Norm SIA
181:2006. Die Bewertung erfolgt anhand der Einstufung mit den ermittelten dB-Werten.
Eine Tabelle, aus der die Mindest- und die erhöhten Anforderungen entnommen werden können, befindet sich unter
«Hinweis zur Bearbeitung».
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
3 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Indikator 4 | Schallschutz interne Quellen [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Dieser Indikator enthält die folgenden Schallschutzthemen:
– Schallschutz zwischen Nutzungseinheiten für
– Luftschall aus internen Quellen
– Trittschall aus internen Quellen
– Geräusche haustechnischer und fester Einrichtungen im Gebäude aus internen Quellen
– Schallschutz innerhalb von Nutzungseinheiten für
– Luftschall aus internen Quellen
– Trittschall aus internen Quellen
– Geräusche haustechnischer und fester Einrichtungen im Gebäude aus internen Quellen
Ja
Bestand
Ja
Schallschutz zwischen Nutzungseinheiten: Interne Quellen – Luftschall
Quelle: Norm SIA 181
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
4 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Schallschutz zwischen Nutzungseinheiten: Interne Quellen – Trittschall
Quelle: Norm SIA 181
Schallschutz zwischen Nutzungseinheiten: Interne Quellen –
Geräusche haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen im Gebäude
Quelle: Norm SIA 181
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
5 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Empfehlungen zum Schallschutz innerhalb von Nutzungseinheiten: Luft- und Trittschallschutz
Quelle: Norm SIA 181
Empfehlungen zum Schallschutz innerhalb von Nutzungseinheiten:
Geräusche haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen im Gebäude
Quelle: Norm SIA 181
Bearbeitung in
SIA-Phase
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
6 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Wie wird der
Nachweis erbracht
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
SNBS Tool 107 Wohnen
Die Ermittlung des Projektierungswertes aus den Schallschutzthemen: Luft- und Trittschall aus internen Quellen zwischen
und innerhalb Nutzungseinheiten sowie Geräusche haustechnischer Anlagen und fester Einrichtungen im Gebäude
zwischen und innerhalb Nutzungseinheiten erfolgt gemäss Schallschutznachweis Norm SIA 181:2006 resp. Checkliste
«Schallschutz Haustechnik» von MINERGIE-ECO. Die Bewertung erfolgt für jedes Schallschutzthema (jeweils eine
Vorgabe innerhalb der Checkliste) anhand der ermittelten dB-Werte resp. der in der Checkliste von MINERGIE-ECO
erreichten Punktzahl. Weiter wird anhand einer zweiten Checkliste sichergestellt, dass mögliche bauliche Fehler, welche
zu erhöhten Lärm-emissionen führen können, minimiert werden. Diese umfassen die Bereiche Unterlagsboden, Fenster
und Weitere. Für die Gesamtbewertung werden die in der ersten und zweiten Checkliste erreichten Erfüllungsgrade nach
dem Gewichtungsverhältnis 5:1 zusammengerechnet. Die Zuweisung des Gesamt-Erfüllungsgrades in die
Einstufungsskala ergibt die resultierende Note für den Indikator 4.
Indikator 5 | Sommerlicher Wärmeschutz Erfüllungsgrad
Einstufung
MinergieCheckliste nicht
erfüllt oder keine
Massnahmen
MinergieCheckliste knapp
nicht erfüllt
1
2
Note
MinergieCheckliste erfüllt
3
Ergebnis der
Ergebnis der
Simulation nach
Simulation nach
SIA 382/1: für
SIA 382/1: für alle
90 % der Haupt- Hauptnutzflächen
nutzflächen erfüllt
erfüllt
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Nachweis erfolgt entsprechend dem Minergie-Formular «Nachweis sommerlicher Wärmeschutz» Variante 2 gemäss
Norm SIA 382/1.
– Die tiefste Bewertungsstufe wird erreicht, wenn die Minergie-Checkliste nicht ausgefüllt wird oder keine Massnahmen
umgesetzt werden.
–Die Minergie-Checkliste gilt als knapp nicht erfüllt, wenn in einem, der in der Minergie-Checkliste abgefragten Bereiche, keine Massnahmen erfolgen oder bei mehreren Zonen in maximal 1/3 der Zonen die Anforderungen nicht erfüllt
sind.
– Die dynamische Gebäudesimulation ist mit einem anerkannten Tool (z.B. SIA Tec-Tool, IDA ICE, TRNSYS) durchzuführen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Nein
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 107 Wohnen
Der Nachweis zum sommerlichen Wärmeschutz erfolgt für alle Zonen im Gebäude mit Hilfe der entsprechenden
Minergie-Checkliste (siehe Link im Tool).
Indikator 6 | Winterlicher Wärmeschutz [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Beurteilung dieses Indikators erfolgt anhand einer Beurteilung der U-Werte für folgende Bauteile:
– Transparente Bauteile
– Aussenwand über Terrain
–Dach
– Boden gegen aussen bzw. unbeheizt
–Rollladenkästen
–Wärmebrücken
Die Beurteilung findet anhand von vorgegebenen U-Wert-Kategorien für jeden der oben erwähnten Bauteile statt.
Zusammen mit einzugebenden Informationen zum Flächenanteil eines Bauteils wird anhand unterschiedlicher vordefinierter Gebäudeformen über alle Bauteile ein Erfüllungsgrad ermittelt.
Ja
Bestand
Ja
Mittlere Strahlungstemperatur der umgebenden Oberflächen – Transparente Bauteile
Für die Ermittlung der U-Wert-Kategorie der transparenten Bauteile ist die folgende Grafik aus Norm SIA 382/1 «Maximal
zulässiger U-Wert der Fensterverglasung Ug in Abhängigkeit der Glashöhe h» beizuziehen:
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
7 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Transparente Bauteile: Ug,max
Quelle: Norm SIA 382/1
U-Werte – Wand/Dach/Boden
Die folgende Tabelle enthält die Anforderungen der Norm SIA 180:2012 (in Vernehmlassung).
Quelle: Norm SIA 180:2012 (in Vernehmlassung)
Mittels dieser U-Werte sowie den bei Minergie-P-Objekten üblichen U-Werten wurde die Skala für die Einstufung
gebildet.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 107 Wohnen
Ermittlung der U-Werte für transparente Bauteile, Wand/Dach/Boden, Rolladenkästen und Wärmebrücken.
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
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Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Indikator 7 | Nicht ionisierende Strahlung (Elektrosmog) [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Bearbeitung der Checkliste ist es hilfreich, die Planungsrichtlinie Nichtionisierende Strahlung (PR-NIS) beizuziehen.
Der Quellverweis zu diesem Dokument finden sie auf der übernächsten Seiten unter Quellen.
Ja
Bestand
Nein
Nicht ionisierende Strahlung (Elektrosmog) – Elektrische Hausinstallationen:
Folgende Tabellen stammen aus dem Anhang C der PR-NIS und dienen zur Unterstützung bei der Bearbeitung der Checkliste.
Quelle: PR-NIS
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 107 Wohnen
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
9 von 11
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Vorgaben
Gesetze
–ArGV 3 – Art. 15.2 Bundesgesetz über die Arbeit in Industrie, Gewerbe und Handel (Arbeitsgesetz, ArG) [Seco,
Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz, 2. Kapitel: Besondere Anforderungen der Gesundheitsvorsorge,
2. Abschnitt: Licht, Raumklima, Lärm und Erschütterungen, Art. 15 Licht]
–Lärmschutz-Verordnung (LSV), www.admin.ch/ch/d/sr/8/814.41.de.pdf
–SR 814.710 Stand 01.07.2008, Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) vom
23. Dezember 1999 und am 1. Februar 2000 in Kraft gesetzt
–SR 734.5 Stand 28.12.2000, Verordnung über die elektromagnetische Verträglichkeit (VEMV) vom 9. April 1997
Normen, Richtlinien, –Norm SIA 380/4:2005 Elektrische Energie im Hochbau
Empfehlungen
–DIN EN 12464-1, Beleuchtung von Arbeitsstätten
–Norm SIA 181:2006 Schallschutz im Hochbau
–DIN 18041:2004-05 Hörsamkeit in kleinen bis mittelgrossen Räumen
–DIN EN ISO 9241 Ergonomie der Mensch-System-Interaktion, Teil 6 Anforderungen an die Arbeitsumgebung
–Norm SIA 382/1:2007 Lüftungs- und Klimaanlagen - Allgemeine Grundlagen und Anforderungen
–Norm SIA 180 (2012): Wärme- und Feuchteschutz und Raumklima in Gebäuden (in Vernehmlassung)
–DIN EN 15251:2012-04 Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von
Gebäuden – Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik
–Dokumentation SIA D 0139:2006 «Bauteildokumentation/Schallschutz im Hochbau»
–MINERGIE-ECO 2011, Vorgabenkataloge und Umsetzungsanweisungen, Neubauten
–MINERGIE-ECO 2011, Vorgabenkataloge und Umsetzungsanweisungen, Modernisierungen
–MINERGIE – Nachweis Sommerlicher Wärmeschutz
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 107 Wohnen
1. www.minergie.ch/tl_files/download/4004-1_25_10516_Tageslichttool_ME_ECO_2011.xls > Tageslicht-Tool MINERGIE-ECO®
2. w ww.energytools.ch/index.php?option=com_jdownloads&Itemid=9&view=viewdownload&catid=3&cid=5&lang=de > RELUX – light simulation
tools
3. MINERGIE-ECO- Checkliste «Schallschutz Haustechnik»
4. Norm SIA 181:2006 Schallschutz im Hochbau
5. w ww.minergie.ch/minergie.html > Nachweis Sommerlicher Wärmeschutz im MINERGIE-Standard (Beurteilung nach Kriterien gemäss Norm SIA
382/1)
6. Pläne Hauptleitungen und Steigzonen
7. Erdungsplan
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
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Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
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Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, PE, LP
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
–D. Tschudy, S. Gasser (2012): Licht im Haus – energieeffiziente Beleuchtung. (http://www.bfe.admin.ch/php/modules/
publikationen/stream.php?extlang=de&name=de_74065193.pdf&endung=Licht im Haus – Energieeffiziente Beleuchtung)
–BFE (1995): Tageslichtnutzung in Gebäuden, Denkanstösse(Band 1) und Beispiele, Messungen, Tendenzen (Band 2)
–BINE Informationsdienst (2005): Themeninfo 1/05 Tageslichtnutzung in Gebäuden
–Corrodi, Spechtenhauser (2008): LichtEinfall. Tageslicht im Wohnbau
–Corrodi, Spechtenhauser (2005): Immer mehr Licht?
–Z VEI (2005). ZVEI-Leitfaden zur DIN EN 12464-1
(www.licht.de/fileadmin/shop-downloads/zvei_leitfaden_12464_1.pdf)
–w ww.seco.admin.ch > Themen > Arbeit > Arbeitnehmerschutz > Rechtliche Grundlagen > Wegleitung zu den
Verordnungen 3 und 4 zum Arbeitsgesetz
–w ww.stadt-zuerich.ch > Porträt der Stadt Zürich > Wohnen & Bauen > Hochbau > Fachstellen > Energie- und
Gebäudetechnik > Richtlinien, Standards, Merkblätter > Planungsrichtlinie Nichtionisierende Strahlung PR-NIS
Bemerkungen
Zukunftsweisende Projekte/Innovation:
–Therme Vals, Tageslicht-Award 2010
–Kirchner Museum, Tageslicht-Award 2012 (www.veluxstiftung.ch/de/index.php?page_id=76)
Weiterführende Literatur/Links:
–Bruno Keller und Stephan Rutz: Pinpoint – Fakten der Bauphysik zu nachhaltigem Bauen. vdf Hochschulverlag; Auflage:
2., Oktober 2011
–Richtlinie für die Akustik von Schulzimmern und anderen Räumen für Sprache (http://www.sga-ssa.ch/pdf/publications/SGA%20Richtlinie%20V30.pdf)
–Lärm-Belastungskataster der kantonalen Vollzugsbehörden (Strassen, Eisenbahnen, Flugplätze)
–Publikationen des BUWAL zum Lärmschutz, www.bafu.admin.ch/laerm/ > Publikationen
–BUWAL-Broschüre Elektrosmog in der Umwelt, BUWAL 2005 (www.bafu.admin.ch)
–Webseite BAG: www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00046/index.html?lang=de
Visueller, akustischer und thermischer Komfort | 107
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Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Raumluftqualität | 108
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, L
Beschrieb des Kriteriums
Mit diesem Kriterium wird bezweckt, dass Personen in Innenräumen vor gesundheitsschädigenden Emissionen aus Baustoffen geschützt und damit eine
hohe Raumlufthygiene gewährleistet wird. Insbesondere sind Emissionen von flüchtigen Chemikalien wie Formaldehyd und VOCs, die in einigen
Baustoffen enthalten sind und bei ihrer Freisetzung gesundheitsschädigend wirken können, möglichst zu vermeiden. Für eine gute Raumluftqualität
ist ausserdem eine tiefe CO2-Raumluftkonzentration sicherzustellen.
Zum Schutz von Personen vor einer erhöhten Radonkonzentration werden einerseits die Radonbelastung am Standort gemäss Radonkarte des BAG
sowie Massnahmen zur Reduktion und Prävention von Radon-Belastungen beurteilt.
Indikator 1 | Formaldehydemissionen aus Baustoffen [µg/m 3].
Einstufung
Aktiv: > 125 µg/m3
Passiv:
> 105 µg/m3
Aktiv: 96 bis
125 µg/m3
Passiv: 76 bis
105 µg/m3
Aktiv: 63 bis
95 µg/m3
Passiv: 41 bis
75 µg/m3
Aktiv: 41 bis
62 µg/m3
Passiv: 26 bis
40 µg/m3
Aktiv: 21 bis
40 µg/m3
Passiv: 16 bis
25 µg/m3
Aktiv: ≤ 20 µg/m3
Passiv: ≤ 15 µg/m3
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Formaldehyd in der Raumluft kann aus verschiedenen Quellen stammen. In den meisten Fällen verursachen jedoch
verleimte Holzprodukte Formaldehydemissionen. Deshalb sollten in beheizten Innenräumen nur Produkte zur Anwendung
kommen, welche entweder formaldehydfrei verleimt sind (für alle Raumoberflächen anwendbar) oder eine FormaldehydAusgleichskonzentration von höchstens 0.03 ppm aufweisen (maximal für 50 % der Raumoberflächen). Für gelochte oder
gerillte (z.B. Akustikelemente) Holzwerkstoffe, falls die Produkte in Umgebung mit erhöhter Temperatur (Heizungsverkleidungen, Fenstersimse, Oblichtzargen etc.) verwendet werden, sind formaldehydfrei verleimte Produkte
zu wählen. Auf der Website von Lignum kann eine Liste heruntergeladen werden, welche geeignete Produkte enthält.
In beheizten Innenräumen ebenfalls zu vermeiden ist die Anwendung von Klebstoffen auf Basis von Formaldehyd sowie
Akustikputzsysteme, welche mit Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Substanzen konserviert sind.
Die Ermittlung der «Formaldehydemissionen aus Baustoffen» erfolgt nach Fertigstellung des Gebäudes anhand von aktiven
oder passiven Raumluftmessungen. Die Anforderungen an das Messverfahren (Aktiv- oder Passivmessungen, Anzahl
Probestellen, Durchführung, Auswertung etc.) sind im Qualitätssicherungssystem des Vereins MINERGIE für das Gebäudelabel MINERGIE-ECO beschrieben. Wenn in SIA-Phase 6 keine Messung durchgeführt wurde, gibt es Note 1 für den
Indikator.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 108 Wohnen
Indikator 2 | Lösemittelemissionen aus Baustoffen [µg/m 3].
Einstufung
Aktiv:
> 1’750 µg/m3
Passiv:
> 1’150 µg/m3
Aktiv: 1501 bis
1’750 µg/m3
Passiv: 901 bis
1’150 µg/m3
Aktiv: 1’251 bis
1’500 µg/m3
Passiv:
651 bis 900 µg/m3
Aktiv:
1’001 bis
1’250 µg/m3
Passiv:
551 bis 650 µg/m3
1
2
3
4
Note
Aktiv: 751 bis
Aktiv: ≤ 750 µg/m3
3
1’000 µg/m
Passiv:
Passiv:
≤ 450 µg/m3
451 bis 550 µg/m3
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Gemäss MINERGIE-ECO ist in beheizten Innenräumen die Verarbeitung lösemittelverdünnbarer Produkte (Anstrichstoffe,
Imprägnierungen, Versiegelungen, Öle/Wachse, Klebstoffe, Spachtelmassen, Reinigungsmittel etc.) ausgeschlossen.
Die Ermittlung der «Lösemittelemissionen aus Baustoffen» erfolgt nach Fertigstellung des Gebäudes anhand von aktiven
oder passiven Raumluftmessungen. Die Unterscheidung der Gebäude, welche Aktiv- oder Passivmessungen verlangen,
sowie der Messvorgang sind im Qualitätssicherungssystem des Vereins MINERGIE für das Gebäudelabel MINERGIE-ECO
beschrieben. Wenn in SIA-Phase 6 keine Messung durchgeführt wurde, gibt es Note 1 für den Indikator.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Raumluftqualität | 108
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 108 Wohnen
1 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Raumluftqualität | 108
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, L
Indikator 3 | Raumlufthygiene [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Beurteilung der Raumlufthygiene basiert auf den Vorgaben der SWKI-Richtlinie VA104-1 «Hygiene-Anforderungen
an raumlufttechnische Anlagen». Die Ermittlung des Erfüllungsgrades der «Raumlufthygiene» erfolgt mit Hilfe einer
Checkliste, in der die raumlufttechnischen Anlagen und baulichen Massnahmen beurteilt werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
Bestand
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
Nein
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 108 Wohnen
Indikator 4 | CO 2-Konzentration in Raumluft [ppm CO2]
Einstufung
> 1600
1350 bis 1600
1050 bis 1350
850 bis 1050
750 bis 850
< 750
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Festlegung des Lüftungskonzepts gemäss Norm SIA 180. Bestimmung der Raumluftqualität RAL gemäss Norm SIA 382/1,
Bemessung der Luftmengen pro Raum und Festlegung der Regelungsstrategie (mechanisch belüftete Gebäude). Planung
der Lüftungsöffnungen und des Öffnungsregimes (natürlich belüftete Gebäude). Durchführung von Raumluftmessungen:
Die Ermittlung der «CO2-Konzentration in Raumluft» erfolgt nach Fertigstellung des Gebäudes anhand von Raumluftmessungen. Die Messwerte der CO2-Konzentration aller untersuchten Räume sind bei voller Belegung zu ermitteln. Wenn
in SIA-Phase 6 keine Messung durchgeführt wurde, gibt es Note 1 für den Indikator.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 108 Wohnen
Indikator 5 | Ionisierende Strahlung (Radon) [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilung von Massnahmen zur Reduktion der Radonbelastung.
Die Ermittlung der «Radonbelastung auf dem Grundstück» erfolgt anhand der aktuellen Radonkarte (Interaktive
Radonkarte: Radonrisiko in der Schweiz: www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00046/11952/index.html?lang=de).
Die Radonbelastung am Standort wird nur informativ aufgeführt und fliesst nicht in die Bewertung ein. Die Beurteilung der
Massnahmen erfolgt mit Hilfe der Checkliste «Massnahmen zur Prävention von Radonbelastungen».
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Raumluftqualität | 108
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 108 Wohnen
2 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Raumluftqualität | 108
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, L
Vorgaben
Gesetze
– Luftreinhalte-Verordnung (LRV)
– Grenzwerte 1000 Bq/m3 gemäss [Artikel 24 StSG in Zusammenhang mit der StSV (Art. 110 bis 118a)]
–Richtwerte 400 Bq/m3 bei Neu- und Umbauten sowie Sanierungen gemäss [Artikel 24 StSG in Zusammenhang mit der
StSV (Art. 110 bis 118a)]
– SR 814.01 Stand 01.08.2008, Bundesgesetz über den Umweltschutz vom 2. Oktober 1993 [Umweltschutzgesetz, USG]
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 382/1:2007 Technische Anforderungen an lüftungstechnische Anlagen
Empfehlungen
– Norm SIA 180:2012 Wärme- und Feuchteschutz und Raumklima in Gebäuden (in Vernehmlassung)
– Norm SIA 380/1:2009 Thermische Energie im Hochbau
– SUVA Bestimmungen
– SWKI-Richtlinie VA104-1 «Hygiene-Anforderungen an raumlufttechnische Anlagen»
–Radonkonzentration < 100 Bq/m3 [Empfehlung der WHO]
– Empfehlung MINERGIE-ECO
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 108 Wohnen
1. SWKI-Richtlinie VA104-1 «Hygiene-Anforderungen an raumlufttechnische Anlagen»
3. Produktliste Lignum: www.lignum.ch -> Holz A-z -> Formaldehyd
4. Formaldehydmessungen: Qualitätssicherungssystem des Vereins MINERGIE für das Gebäudelabel MINERGIE-ECO: www.minergie.ch >
Dokumente & Tools > Minergie-ECO > Qualitätssicherung Minergie-Eco
5. Lüftungskonzept und Pläne
7. w ww.stadt-zuerich.ch
> PR-NIS Stadt Zürich (Anhang C – NIS Zonenplan)
> PR-NIS Stadt Zürich (Anhang D – Messempfehlung)
> PR-NIS Stadt Zürich (Anhang E – Messprotokollmuster
8. www.bag.admin.ch > Interaktive Radonkarte: «Radonrisiko in der Schweiz»
9. Ausschreibungsunterlagen
Raumluftqualität | 108
3 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Wohlbefinden und Gesundheit
Raumluftqualität | 108
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, L
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
RAL: Raumluftqualität
SWKI: Schweizerische Verein von Gebäudetechnik-Ingenieuren
VOC: Volatile organic compounds (Flüchtige organische Verbindungen)
Quellen
Bemerkungen
Raumluftqualität | 108
Weiterführende Literatur / Links:
– Homepage Bundesamt für Gesundheit (BAG): Formaldehyd (www.bag.admin.ch/themen/chemikalien/00228/05381/
index.html?lang=de), Materialemissionen (www.bag.admin.ch/themen/chemikalien/00238/01355/01357/10320/index.
html?lang=de)
– Eco-bau (www.eco-bau.ch/index.cfm?Nav=15&ID=17
– Reto Coutalides (Hrsg.), Walter Sträuli, «Innenraumklima - Wege zu gesunden Bauten», WERD-Verlag, ISBN 978-385932-631-6
– KBOB: Gutes Innenraumklima ist planbar (http://www.eco-bau.ch/resources/uploads/innenraumklima.pdf)
– Zellweger C. et al.: Schadstoffemissionsverhalten von Baustoffen, Methodik und Resultate, EMPA, 8600 Dübendorf,
www.empa.ch
– Dokumentation SIA D 093, Deklaration ökologischer Merkmale von Bauprodukten nach SIA 493, Erläuterung und
Interpretation, 1997, www.sia.ch
– Webseite BAG: www.bag.admin.ch/themen/strahlung/00046/index.html?lang=de
– Webseite BFS: www.bfs.de/de/ion/anthropg/radon
4 von 4
EINLEITUNG BEREICH WIRTSCHAFT
Version 1.5
BEREICH WIRTSCHAFT
Mit dem Bereich Wirtschaft wird die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit eines Gebäudes oder eines Projektes beurteilt.
Was für die Forstwirtschaft gilt, nämlich dass nicht mehr Holz gefällt wird, als in derselben Zeit nachwächst, gilt auch für
Immobilien. Die eingesetzten Ressourcen für Bau, Betrieb und Unterhalt müssen durch den generierten Nutzen der Immobilie
getragen werden können. Oder konkret: die Kosten und Erträge müssen langfristig im Gleichgewicht stehen. Handlungsspielräume für die Zukunft offen halten, ist ein weiterer zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit. Für Immobilien bedeutet das neben
gewisser Nutzungsflexibilität, welche im Bereich Gesellschaft abgedeckt wird, auch die langfristige Handelbarkeit. Will oder
muss ein Eigentümer eine Immobilie verkaufen, sollte dies zu verträglichen Konditionen möglich sein. Neben den Kosten, dem
Ertragspotenzial und der Handelbarkeit wird im Bereich Wirtschaft auch der Beitrag einer Immobilie zur lokalen bzw.
regionalen Wirtschaft erfasst.
Kernelemente des Standards im Bereich Wirtschaft
Kosten
Die Erstellungskosten verursachen dabei häufig nur einen Bruchteil der Gesamtkosten. Im Sinne eines wirtschaftlichen
Umgangs mit finanziellen Ressourcen liegt das Ziel für den Bau und Betrieb einer Liegenschaft auf der Minimierung der
gesamten Lebenszykluskosten.
Handelbarkeit
Die Handlungsfähigkeit der gegenwärtigen bzw. zukünftigen Eigentümer, die Grösse eines Objektes und natürlich die Qualität
der geplanten bzw. vorhandenen Bausubstanz beeinflussen die Handelbarkeit einer Immobilie. Abhängig davon ist es
schwieriger oder einfacher Investoren für eine geplante oder bestehende Immobilie zu finden.
Ertragspotenzial
Auch beim Themenbereich Ertragspotenzial ist es nicht das Ziel, die kurzfristige Rendite zu beurteilen, sondern mittels
unterschiedlicher Kriterien und Indikatoren herauszufinden, ob auch langfristig eine Nachfrage – und somit Aussicht auf
Ertrag – für die Liegenschaft besteht.
Regionalwirtschaft
In diesem Themenbereich wird der Beitrag der Nutzer der Liegenschaft zur regionalen Wirtschaft beurteilt, seinen dies nun
Bewohner oder Arbeitsplätze.
Kriterienbeschrieb wohnen
Kosten
Lebenszykluskosten | 201
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, BT, KP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium werden die Kosten einer Immobilie über den gesamten Lebenszyklus, von der Erstellung über die Nutzung bis zum Rückbau,
betrachtet. Die Erstellungskosten verursachen dabei häufig nur einen Bruchteil der Gesamtkosten. Im Sinne eines wirtschaftlichen Umgangs mit
finanziellen Ressourcen liegt das Ziel für den Bau und Betrieb einer Liegenschaft auf der Minimierung der gesamten Lebenszykluskosten. Das
Kriterium bezweckt daher einerseits die Erstellung einer Liegenschaft mit möglichst tiefen Erstellungs-, Verwaltungs- und Betriebs- sowie
Instandsetzungskosten, andererseits die Schaffung von Voraussetzungen für deren optimalen Nutzung und Bewirtschaftung im Rahmen eines
Betriebskonzeptes.
Indikator 1 | Lebenszykluskosten, Gesamtkosten statisch [CHF/m² GF ]
Einstufung
> 5‘280
Note
> 4‘750 bis 5‘280
> 4‘215 bis 4‘750
2
3
1
> 3‘680 bis 4‘215
> 3‘150 bis 3‘680
<3‘150
5
6
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Lebenszykluskosten werden über Durchschnittskosten pro Quadratmeter Geschossfläche ermittelt und umfassen
sämtliche Kosten, welche ein Gebäude von der Projektentwicklung bis zu seinem Rückbau verursacht. Bei einer Vollkostenrechnung, d.h. einer Betrachtung des gesamten Lebenszyklus einer Immobilie, werden daher in Anlehnung an das Leistungsmodell SIA 112 die folgenden Positionen betrachtet:
Ja
Bestand
Nein
1.Erstellungskosten und Mehrwertsteuer
Die Berechnung der Erstellungskosten erfolgt gemäss eBKP-H. Die zugehörige Mehrwertsteuer der Erstellungskosten ist
hinzuzurechnen.
2.Kosten für Miete und Pacht
Die Kosten für Miete und Pacht umfassen die Miet-, Pacht-, Baurechtszinsen und dergleichen in Zusammenhang mit der
Miete einer Immobilie oder einzelner Bauteile. Diese Kosten sind stark objektabhängig und werden aus Gründen der
Vergleichbarkeit im Rahmen des Nachweises nicht berücksichtigt.
3.Verwaltungs- und Betriebskosten
Verwaltungskosten beinhalten sowohl Kosten für die Fremd- und Eigenleistungen in Zusammenhang mit der Vermietung
oder Objektbuchhaltung einer Liegenschaft.
Betriebskosten umfassen Kosten für die Versorgung und Entsorgung, Überwachung und Instandhaltung sowie Abgaben
und Beiträge (z.B. Versicherungsbeiträge) und Kosten für Reinigung und Pflege des Bauwerks. Die Umgebungskosten
sind stark objekt- und flächenabhängig und werden aus Gründen der Vergleichbarkeit im Rahmen des Nachweises nicht
berücksichtigt.
4.Instandsetzungskosten (einschliesslich Erneuerungskosten)
Bei Instandsetzungskosten handelt es sich um unregelmässig wiederkehrende Kosten in der Bewirtschaftungsphase
eines Gebäudes, die zur Wiederherstellung von dessen Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit aufzuwenden sind.
Zusätzlich fallen während der Bewirtschaftungsphase unregelmässige Massnahmen zur Wiederherstellung des Neubauzustands (Erneuerungskosten) an.
5.Kosten am Ende des Lebenszyklus
Die Rückbaukosten werden aufgrund des ungenauen Prognosehorizontes bezüglich Szenario, Umfang und Zeitpunkt im
Rahmen des Nachweises nicht berücksichtigt.
Berechnungsgrundlagen
Für die Berechnung der Lebenszykluskosten werden in Anlehnung an den Standard DGNB der Schweizer Gesellschaft für
Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) die folgenden Grundlagen vorgegeben:
Kalkulationszinssatz nominal: 5%
Preissteigerung Bau: 1.6% p.a.
Preissteigerung Dienstleistungen: 1% p.a.
Preissteigerung Versorgung: 6% p.a.
Betrachtungszeitraum: 50 Jahre
Bearbeitung in
SIA-Phase
1 Strategische
Planung
Lebenszykluskosten | 201
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Kosten
Lebenszykluskosten | 201
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Wie wird der
Nachweis erbracht
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, BT, KP
SNBS Tool 201 Wohnen
Der Nachweis über die Lebenszykluskosten erfolgt aus Gründen der Vergleichbarkeit nur für die Wohnnutzung als Hauptnutzung. Allfällige Nebennutzungen (z. B. Kindertagesstätten und Horte sowie Verkauf- und Gewerbeflächen) werden bei
der Ermittlung der Erstellungskosten, als auch bei sämtlichen Flächenermittlungen (GF, NF und VF) nicht berücksichtigt.
Der Nachweis erfolgt mit dem IFMA-Tool. Tool “Lebenszykluskosten-Ermittlung von Immobilien”
Indikator 2 | Betriebskonzept [%]
Einstufung
0 bis 13
14 bis 29
30 bis 43
44 bis 65
66 bis 85
86 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Indikator bezweckt, die Voraussetzungen für die optimale Nutzung und Bewirtschaftung einer Immobilie zu schaffen.
Ein umfassendes Betriebskonzept wirkt sich in der Regel positiv auf die Unterhaltskosten einer Immobilie aus, da
dadurch Informationen zugänglich gemacht und Abläufe optimiert werden können. Ein Betriebskonzept umfasst eine
Objektdokumentation, eine Objektstrategie und ein Nutzerhandbuch sowie eine Dokumentation der Wartungs-,
Inspektions-, Betriebs- und Pflegeanleitungen. Diese Dokumente müssen ausreichend detailliert sein und laufend
aktualisiert werden. Es ist keine eingeführte, allgemein anerkannte oder genormte Methode vorhanden. Der Erfüllungsgrad des Betriebskonzeptes wird daher anhand einer Checkliste eruiert und in der Stufigkeitstabelle ausgewertet.
Ja
Bestand
Ja
Im Rahmen der SIA-Phasen 3 - 5 wird geprüft, welche Dokumente bereits vorliegen bzw. im Sinne einer Absichtserklärung
erstellt werden sollen (inkl. Zuständigkeiten). Sämtliche Unterlagen müssen spätestens in der SIA-Phase 6 vorliegen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 201 Wohnen
Lebenszykluskosten | 201
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Kosten
Lebenszykluskosten | 201
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, BT, KP
Vorgaben
Gesetze
– Art. 73: Nachhaltigkeit [Bundesverfassung]
– Art. 257a, Art. 257b [Obligationenrecht]
– Art. 4, Art. 5, Art. 6, Art. 6a, Art. 7, Art. 8 [Verordnung über die Miete und Pacht von Wohn und Geschäftsräumen]
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 416:2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
Empfehlungen
– Norm SIA 416/1:2007 Kennzahlen für die Gebäudetechnik
– Norm SIA 469:1997 SIA 469 Erhaltung von Bauwerken
– Norm SIA 480:2004 Wirtschaftlichkeitsrechnungen für Investitionen im Hochbau
– Norm SIA 112:2014 Leistungsmodell
– LCC Leitfaden, Planung der Lebenszykluskosten, Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung, CRB
– ISO 15 686-5 Bildings and constructed assets – Service life planning – Part 5: Life cycle costing
– SN 506 511 Baukostenplan Hochbau (2012)
– Pom+ (FM Monitor)
– CRB-Standard: Handbuch Instandhaltung und Instandsetzung von Bauwerken
– CRB-Standard: Objektarten-Gliederung OAG
– Dokumentation SIA D 0141:1997 Bauwerkserhaltung und Wirtschaftlichkeit: Perspektiven einer modernen Aufgabe
– Dokumentation SIA D 0165:2000 Kennzahlen im Immobilienmanagement
– Dokumentation SIA D 0199:2004 Wirtschaftlichkeitsrechnung für Investitionen im Hochbau: Leitfaden zur Anwendung
der Norm SIA 480
– Empfehlung SIA 113:2010 FM-gerechte Bauplanung und Realisierung
– Lebenszykluskosten-Ermittlung von Immobilien“ Teil 1 und 2, IFMA
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
Lebenszykluskosten-Ermittlung von Immobilien, (IFMA-Tool) IFMA Schweiz
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
GF: Geschossfläche
LCC: Life Cycle Costs/Lebenszykluskosten
p.a.: per annum/im Jahr
Quellen
– LCC Leitfaden, Planung der Lebenszykluskosten, Schweizerische Zentralstelle für Baurationalisierung, CRB
– Pom+ (FM Monitor)
– Norm SIA 416:2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
– Norm SIA 480:2004 Wirtschaftlichkeitsrechnungen für Investitionen im Hochbau
– Norm SIA 112:2014 Leistungsmodell
– Lebenszykluskosten-Ermittlung von Immobilien“ Teil 1 und 2, IFMA
Bemerkungen
Lebenszykluskosten | 201
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird die Handelbarkeit des Gebäudes anhand der Grösse und Eigentumsverhältnisse beurteilt, wobei die Grösse sich hier auf das
absolute Investitionsvolumen bezieht. Im Sinne der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit ist anzustreben, dass ein Gebäude gut handelbar ist. Das heisst,
ein allfälliger Verkauf ist möglich und es ist eine genügend grosse Anzahl von Interessenten vorhanden, um einen dem Objekt angemessenen Preis
zu erzielen. Die Anzahl möglicher Käufer ist grösser und damit die Handelbarkeit besser, wenn die Objektgrösse nicht zu gross bzw. grosse Objekte
parzellierbar (teilbar) sind. Abweichungen vom Alleineigentum können die Handelbarkeit und Finanzierbarkeit einschränken. Die Autonomie bzw.
Handlungsfreiheit von Miteigentümern ist beschränkt (z.B. bei Entscheidungen bezüglich Sanierungen) und daher Liegenschaften im Miteigentum für
potenzielle Käufer weniger attraktiv. Personaldienstbarkeiten wie Baurechte, Wohnrechte und Nutzniessungsrechte können negative Auswirkung
auf die Handelbarkeit haben.
Indikator 1 | Objektgrösse [Punkte]
Einstufung
1
2
3
4
5
6
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Objektgrösse:
Betrachtet werden hier die absoluten Erstellungskosten für das Gebäude und der Landwertanteil. Zur Beurteilung der
Erstellungskosten wird je nach Phase die Kostenschätzung oder der Kostenvoranschlag nach Baukostenplan
(BKP 2, 4, 5) und SIA 416 verwendet. Für eine Verifizierung nach Fertigstellung werden die tatsächlichen Baukosten
verwendet. Für Bestandbauten ist statt der Erstellungskosten der Gebäudeversicherungswert einzusetzen.
Ja
Bestand
Ja
Ermittlung des Landwertes: Falls bekannt, ist der Landwert direkt einzusetzen. Wenn der Landwert nicht bekannt ist, ist er
mit dem Lageklassenschlüssel abzuschätzen. Grundlage hierfür bildet die Lageklasse aus Kriterium 209. In “Das
Schweizerische Schätzerhandbuch” kann anhand der Lageklasse direkt der prozentuale Anteil des Landwerts am
Neu- bzw. Gebäudeversicherungswert der Immobilie abgelesen werden. Somit gilt:
(Landwert) = (“Prozentsatz aus Schätzerhandbuch”) x (Neu- bzw. Gebäudeversicherungswert), für Neuwert gilt hierbei:
BKP 2, 4+5 oder nach e-BKP-H Element B6.2 und Hauptgruppen C-G, I, V, W+Z.
Muss der Landwert über die Lageklasse ermittelt werden, ergibt folgende Formel o.g. Prozentsatz:
Landwert in % des Neuwerts = LK*k/(1-LK*k), mit LK = Lageklasse und k=6.25%.
Beispiel: LK=6.6 (aus Krit. 209) ergibt [(6.6*0.0625)/(1-6.6*0.0625)]=0.7021, d.h. 70.21%.
Für Objekte im Baurecht wird ebenfalls der Landwert eingesetzt. Der Einfluss eines allfälligen Baurechts wird im Tool
getrennt bewertet, daher ist für die Objektgrösse bei Baurecht ein «fiktiver» Landwert über den Lageklassenschlüssel
abzuschätzen.
Parzellierbarkeit:
Die Parzellierbarkeit wird nur betrachtet, wenn die Objektgrösse über 5 Mio CHF liegen. Bei Objektgrösse bis max. 5 Mio.
CHF kann direkt die höchste Note vergeben werden.
Bei Objekten mit einer Grösse von über 5 Mio. CHF wird überprüft, ob bauliche Massnahmen getroffen wurden, um eine
spätere Parzellierbarkeit zu ermöglichen (z.B. entsprechende Verteilung der inneren und äusseren Erschliessung, Grundstückszufahrten, usw.). Kann ein Objekt parzelliert werden, kann es sich um max. 2 Bewertungsstufen verbessern.
Wenn die Parzellierbarkeit von Anfang vorgesehen ist, kann die kleinere Losgrösse für die Beurteilung berücksichtigt
werden. Beispiele hierfür wären:
– eine Reihenhaussiedlung, wo die einzelnen Häuser bereits auf eigenen oder leicht zu trennenden Parzellen liegen
–M
ehrfamilienhäuser, die als Stockwerkseigentum geplant sind. Sie können entsprechend ihrem Kostenteiler eingestuft
werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 202 Wohnen
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
Indikator 2 | Eigentumsform [Punkte]
Einstufung
≤ 5
Note
1
6 bis 9
10 bis 13
2
3
14 bis 17
4
18 bis 21
≥ 22
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Eigentumsform:
Anhand des Grundbuchauszugs die Eigentumsform (Alleineigentum, Miteigentum oder Stockwerkeigentum) oder das
Baurecht und die Personaldienstbarkeiten eruieren. Befindet sich die Liegenschaft im Baurecht, so kann maximal die Note
5 erreicht werden. Die Note 6 ergibt sich nur bei einer Liegenschaft im Alleineigentum und ohne Baurecht.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 202 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 416: 2003 Flächen und Volumen von Gebäuden
Empfehlungen
– Baukostenplan BKP
– Nachhaltiges Immobilienmanagement – Factsheets; [IPB, KBOB]
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 202 Wohnen
Grundbuchauszug
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
Personaldienstbarkeit:
– Das Schweizerische Schätzerhandbuch, S. 21
– ZGB Art. 730 ff
Baurecht:
– ZGB Art. 675, 779 ff
– Das Schweizerische Schätzerhandbuch, S. 185
Miteigentum:
– ZGB 646 ff
Stockwerkeigentum:
– 712a
– [Hrsg.: SVKG & SEK/SVIT, Das Schweizerische Schätzerhandbuch, Das umfassende und praxisorientierte Lehrbuch über
die wichtigsten Immobilien-Bewertungsmethoden der Schweiz, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Aarau, 2012
(SVKG – Kant. Steueramt Aargau)]
– [Verordnung über die Miete & Pacht von Wohn- & Geschäftsräumen, VMWG]
– [Schweizerisches Zivilgesetzbuch, ZGB]
Notariatsinspektorat des Kantons Zürich, 04.01.2012: Baurecht im Sinne von Art. 779 ff ZGB.
<http://www.notariate.zh.ch/gru_die_die_bau.php>.18. April 2013
Bemerkungen
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse | 202
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Bausubstanz | 203
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, TS
Beschrieb des Kriteriums
Mit diesem Kriterium wird die Bausubstanz der Immobilie beurteilt. Je höher der zukünftige Investitionsbedarf wegen geringer Bauqualität ist,
desto schlechter sind Handel- und Finanzierbarkeit. Ausserdem erschwert eine Abweichung vom Stand der Technik die Handelbarkeit. Das Kriterium
zielt darauf ab, langlebige, robuste Gebäude, Tragwerke, die den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen sowie die Vermeidung von
Bauschäden zu fördern.
Indikator 1 | Bauweise und Bauteile [Punkte]
Einstufung
1
2
3
4
5
6
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Mit dem Indikator wird im Hinblick auf die Handelbarkeit geprüft, ob es sich um eine Bauweise oder Bauteile handelt, die
sich in der Vergangenheit bewährt haben und die gemeinhin als gute Bausubstanz eingeschätzt werden. Investoren
bevorzugen eine bewährte Bausubstanz, da diese mit weniger Risiko verbunden ist.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 203 Wohnen
Indikator 2 | Zustand und Qualität [Punkte]
Einstufung
Massivbau:
-44 bis -36
Skelettbau:
-49 bis -40
Massivbau:
-35 bis -19
Skelettbau:
-39 bis -21
Massivbau:
-18 bis -1
Skelettbau:
-20 bis -1
Massivbau:
0 bis 16
Skelettbau:
0 bis 18
Massivbau:
17 bis 33
Skelettbau:
19 bis 37
Massivbau:
34 bis 42
Skelettbau:
38 bis 47
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Dieser Indikator bewertet den Qualitätsstandard der Bausubstanz. So sind hier z.B. Gebrauchstauglichkeit, Einhaltung von
Schallschutzanforderungen durch entsprechende Deckenstärken etc. zu bewerten.
Dieser Indikator ist nur für Bestandsbauten zu bearbeiten. Die erforderlichen Informationen sind nur im Rahmen einer
Begehung zu ermitteln.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Bausubstanz | 203
1 Strategische
Planung
Nein
2 Vorstudien
Bestand
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 203 Wohnen
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Bausubstanz | 203
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
AR, TS
Indikator 3 | Erdbebensicherheit [Eintretenswahrscheinlichkeit WZ]
Einstufung
550 bis 2160
Note
130 bis 549
50 bis 129
2
3
1
20 bis 49
4
9 bis 19
2 bis 8
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Dieser Indikator beurteilt, wie gut ein Gebäude einem allfälligen Erdbeben widerstehen kann und ist nur für Bestandsbauten sowie Sanierungen mit geringer Eingriffstiefe, deren Erdbebensicherheit nicht nach den aktuellen Erdbebennormen
nachgewiesen wurde, zu bearbeiten. Somit müssen Neubauten, Sanierungen und Bestandbauten, die nach den aktuellen
Erdbebensicherheitsnormen gebaut oder saniert werden bzw. wurden hier nicht beurteilt werden.
Diese gelten als erdbebensicher. Für diese Bauten ist der Indikator auf N/A zu setzen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Nein
2 Vorstudien
Bestand
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 203 Wohnen
Zur Beurteilung wird die Kennzahl WZ für die Einsturzwahrscheinlichkeit ermittelt gemäss Kapitel 2.3, «Beurteilung der
Erdbebensicherheit bestehender Gebäude – Konzept und Richtlinien für die Stufe 1»
http://www.bafu.admin.ch/erdbeben/07670/index.html?lang=de > Inventar_Erdbebensicherheit_der_Bundesbauten_Vorgehen_Stufe1.pdf
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 260 bis 265
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 203 Wohnen
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
Bemerkungen
Bausubstanz | 203
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Handelbarkeit
Vermietungssituation | 204
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird die nachhaltige Finanzierbarkeit und Handelbarkeit des Objekts beurteilt.
Je höher der Vermietungs-/Verkaufsstand, desto geringer ist das Ertragsausfallrisiko. Ertragsausfälle wirken sich negativ auf den Marktwert einer
Liegenschaft aus.
Indikator 1 | Vermietungs- oder Verkaufsstand nach erfolgter Erstvermietung [%]
Einstufung
< 85
85 bis 89.9
90 bis 93.9
94 bis 95.9
96 bis 97.9
98 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bei Wohnneubauten Eigentum/Miete ist der Stichtag für das Berechnen des Leerstands das Datum der Erstvermietung
(Erstbezug/Bezugsbereitschaft) der Liegenschaft relevant.
Bei Bestandesbauten wird der Leerstand über einen länger­fristigen Zeitraum mit Hilfe der Jahresabrechnung berechnet.
(Vermietungssituation über 12 Monate) Durchschnittlichen Vermietungs-/Verkaufsstand über ein Jahr mit dem SNBS-Tool
ausrechnen. (Ein Rechenbeispiel befindet sich im Tool)
Die Vermietungssituation oder der Verkaufsstand wird mit dem Verhältnis von vermieteten oder verkauften Mietobjekten
(Ertrag/Verkaufserlös [CHF] oder Fläche [m2]) zum Total der vermietbaren oder zum Verkauf stehenden Objekten bestimmt.
Bei Liegenschaften, welche aus Mietwohnungen und Eigentumswohnungen bestehen: Summe aller vermieteten oder
verkauften Flächen / Summe aller Wohnungen [m2]
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 204 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – Nachhaltiges Immobilienmanagement – Factsheets; [IPB, KBOB]
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 204 Wohnen
Jahresabrechnung, Mieterspiegel (Bei Verwaltung beziehen)
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
– [Hrsg.: SVKG & SEK/SVIT, Das Schweizerische Schätzerhandbuch, Das umfassende und praxisorientierte Lehrbuch über
die wichtigsten Immobilien-Bewertungsmethoden der Schweiz, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Aarau, 2012
(SVKG – Kant. Steueramt Aargau)]
– [Verordnung über die Miete & Pacht von Wohn- und Geschäftsräumen, VMWG]
– www.hev-schweiz.ch/vermieten-verwalten/immolexikon
Bemerkungen
Vermietungssituation | 204
1 von 1
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Erreichbarkeit | 205
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
RP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird die Erreichbarkeit der Immobilie im regionalen und nationalen Kontext beurteilt. Eine gute Erreichbarkeit wirkt sich in der
Regel positiv auf die Vermarktung und die Rendite einer Immobilie aus. Dabei wird sowohl die Erreichbarkeit mit dem motorisierten Individualverkehr
als auch mit dem öffentlichen Verkehr berücksichtigt.
Indikator 1 | Erreichbarkeit [Punkte]
Einstufung
< 15
15 bis 19
20 bis 24
25 bis 29
30 bis 34
≥ 35
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für das Ausfüllen der Checkliste im SNBS-Tool kann für die Erreichbarkeit auf der Strasse auf gängige Web-Tools zurückgegriffen werden (z.B. Google Map); für die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr kann der SBB Online Fahrplan
benutzt werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 205 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
– SNBS Tool 205 Wohnen
– SBB Online Fahrplan
– Google Map
– Raumkonzept Schweiz
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
MIV: Motorisierter Individualverkehr, öV: öffentlicher Verkehr
Quellen
– SBB Online Fahrplan: http://www.sbb.ch/home.html
– Google Map: http://maps.google.ch/
– Raumkonzept Schweiz: http://www.are.admin.ch/themen/raumplanung/00228/00274/index.html?lang=de
Bemerkungen
Die Erreichbarkeit auf einer lokalen Ebene wird im Kriterium 209 Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven mittels
Lageklassenschlüssel beurteilt.
Erreichbarkeit | 205
1 von 1
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird die Nachfrage nach Immobilien anhand der Einwohnerzahl und der Anzahl Arbeitsplätze beurteilt. Je dynamischer die
Bevölkerungsentwicklung, desto höher ist die Nachfrage nach Wohnraum. Eine geringe oder sogar rückläufige Bevölkerungsentwicklung potenziert
das Leerstandsrisiko (Mietzinsausfälle infolge leerstehender Wohnungen) und somit den Wertverlust von Liegenschaften. Ein wichtiges Kriterium
einer guten Wohnlage ist zudem auch die Nähe zum Arbeitsplatz. In Gemeinden, Kantonen und Regionen mit einer grossen Anzahl von Arbeitsplätzen bzw. einer positiven Entwicklung der Arbeitsplätze steigt auch die Nachfrage nach Wohnungen und somit das langfristige Ertragspotenzial.
Indikator 1 | Bevölkerungsstand aktuell (Gemeinde) [Personen]
Einstufung
< 5’000
5’000 bis 9’999
10’000 bis 14’999
15’000 bis 29’999
30’000 bis 99’999
≥ 100’000
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bevölkerungsdaten anhand der Hilfsmittel bestimmen und in der Checkliste des SNBS-Tools auswerten.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikator 2 | Bevölkerungsentwicklung der letzten 10 Jahre (Gemeinde) [%]
Einstufung
≤ –5
– 4.9 bis – 0.1
0 bis 4.9
5 bis 9.9
10 bis 14.9
≥ 15
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bevölkerungsdaten anhand der Hilfsmittel bestimmen und in der Checkliste des SNBS-Tools auswerten.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikator 3 | Bevölkerungsentwicklung der letzten 10 Jahre (MS Region) [%]
Einstufung
≤ – 5.0
– 4.9 bis – 0.1
0 bis 4.9
5 bis 9.9
10 bis 14.9
≥ 15
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bevölkerungsdaten anhand der Hilfsmittel bestimmen und in der Checkliste des SNBS-Tools auswerten.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
Indikator 4 | Demografische Wachstumsrate 2010 – 2035 (Kanton) [‰]
Einstufung
≤ – 1.5
Note
– 1.4 bis – 0.1
0.0 bis 1.4
2
3
1
1.5 bis 2.9
3.0 bis 5.9
≥6
5
6
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bei der Datenabfrage des Bundesamtes für Statistik ist das Referenzszenario, namentlich das «mittlere Szenario
(A-00-2010)» zu berücksichtigen. Bitte die nichtständige Wohnbevölkerung bei allen demografischen Abfragen nicht
berücksichtigen. Bevölkerungsdaten anhand der Hilfsmittel bestimmen und in der Checkliste des SNBS-Tools auswerten.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikator 5 | Beschäftigte je 1000 Einwohner (Gemeinde) [Personen]
Einstufung
< 250
250 bis 349
350 bis 449
450 bis 549
550 bis 749
≥ 750
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Indikator anhand der Hilfsmittel bestimmen und in die Checkliste des SNBS-Tools eintragen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikator 6 | Beschäftigtenentwicklung (Gemeinde) [%] Einstufung
< – 3.9
– 3.9 bis – 2.0
– 1.9 bis -0.1
0.0 bis 1.9
2.0 bis 7.9
≥8
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Indikator anhand der Hilfsmittel bestimmen und in die Checkliste des SNBS-Tools eintragen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikator 7 | Beschäftigtenentwicklung (MS-Region) [%]
Einstufung
< – 3.9
– 3.9 bis – 2.0
– 1.9 bis – 0.1
0.0 bis 1.9
2.0 bis 7.9
≥8
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Indikator anhand der Hilfsmittel bestimmen und in die Checkliste des SNBS-Tools eintragen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 206 Wohnen
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, KP
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 121:2003 Verrechnung der Preisänderungen mit dem Objekt-Index-Verfahren (OIV)
Empfehlungen
– Factsheet 1.1.1: Integration, Durchmischung [IPB, KBOB]
– Factsheet 1.3.1: Grundversorgung, Nutzungsmischung [IPB, KBOB]
– Factsheet 1.3.2: Langsamverkehr und ÖV [IPB, KBOB]
– Factsheet 1.3.1: Grundversorgung, Nutzungsmischung 16 [IPB, KBOB]
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 206 Wohnen
Indikatoren 1 bis 4:
1www.bfs.admin.ch > Infothek > Online Datenrecherche > Stat-Tab > 01 – Bevölkerung > 01.2 – Bevölkerungsstand und -bewegung: Ständige und
nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Zivilstand und Geburtsort
2prozentuale Veränderung Δ2000–2010 ausrechnen:
www.bfs.admin.ch > Infothek > Online Datenrecherche > Stat-Tab > 01 – Bevölkerung > 01.2 – Bevölkerungsstand und -bewegung:
Gemeindestatistik, 1981–2010: Gemeinde, demographische Komponente, Geschlecht, Nationalität
3prozentuale Veränderung Δ(aktuelles Datum - 10 Jahre) ausrechnen: Tabelle «Ständige Wohnbevölkerung nach MS-Region und
Staatsangehörigkeit» beim bfs anfragen
4www.bfs.admin.ch > Regional > Karten und Atlanten > Galerie interaktiver Karten > Bevölkerung > Zukünftige Bevölkerungsentwicklung:
Demografische Wachstumsrate 2010–2035
Indikatoren 5 bis 7:
5www.bfs.admin.ch > Infothek > Online Datenrecherche > Stat-Tab > 06 – Industrie und Dienstleistungen > 06.2 – Unternehmen:
Betriebszählung: Arbeitsstätten nach Gemeinde und Wirtschaftssektor (NOGA 2008), 1., 2. & 3. Sektor, Beschäftigte
6prozentuale Veränderung: Vergleich der aktuellen Erhebung zur letzten Erhebung, welche min. 5 Jahre zurückliegt
www.bfs.admin.ch > Infothek > Online Datenrecherche > Stat-Tab > 06 – Industrie und Dienstleistungen > 06.2 – Unternehmen:
Betriebszählung: Arbeitsstätten nach Gemeinde und Wirtschaftssektor (NOGA 2008), 1., 2. & 3. Sektor, Beschäftigte Total
7 w ww.bfs.admin.ch > Regional > Karten und Atlanten > Galerie interaktiver Karten > Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung >
Regionale Disparitäten > Wirtschaftsstruktur und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
Webseite: www.bfs.admin.ch
Webseite: www.bfs.admin.ch -> Themen -> 03 – Arbeit und Erwerb
diverse Publikationen des Bundesamtes für Statistik:
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/22/publ.html
Dokument: 3 Arbeit und Erwerb – Definitionen, Dezember 2014, Bundesamt für Statistik
Bemerkungen
Bevölkerung und Arbeitsmarkt | 206
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Mietzinsniveau in der Gemeinde | 207
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird die Nachfrage und das Ertragspotenzial anhand des Mietzinsniveaus in der Gemeinde beurteilt. Im Mietzinsniveau sind
Merkmale aggregiert, welche den Standort und die Attraktivität der Wohnlage (Makro- und Mikrolage – z.B. Grossstadt, Seesicht, keine hohen
Lärmimmissionen), die Versorgungsmöglichkeiten (Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Bauten und Dienstleistungen wie z.B. Schulen, Museen, etc.)
und die Erreichbarkeit (Qualität und Frequenz der ÖV Verbindungen, Nähe zum Zentrum oder zu anderen grösseren Städten) beschreiben. Ein hohes
Mietzinsniveau ist ein guter Indikator für eine robuste Nachfrage, welche wiederum das langfristige Ertragspotenzial sicherstellt.
Indikator 1 | Mietzinsniveau für Wohnraum in der Gemeinde (4.5 Zi.-Whg., 100 m 2) [CHF/Whg]
Einstufung
≤ 1’400
1’401 bis 1’600
1’601 bis 1’800
1’801 bis 2’200
2’201 bis 2’600
> 2’600
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Der Internetvergleichsdienst «comparis» stellt auf einer Karte die Angebotsmieten für eine 4.5-Zimmer-Wohnung zur
Verfügung. (Durchschnittlicher Ausbaustandard, 100 m2) Mietzins der jeweiligen Gemeinde auf der Angebotspreiskarte
ermitteln und in die Checkliste des SNBS-Tools eintragen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 207 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 207 Wohnen
Mietangebotskarte Comparis oder andere Immobilien-Portale
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
Webseiten:
folgende Zeile in die Google-Suche eingeben:
site: www.comparis.ch filetype:pdf «wenn eine wohnung auf Reisen geht»
– Colliers International
– Jones Lang LaSalle
– CBRE
– Cushman & Wakefield
– Wüest & Partner
Bemerkungen
Mietzinsniveau in der Gemeinde | 207
1 von 1
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
BH, AR, PE
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird beurteilt, in wie weit ein Grundstück für die angedachte Nutzung geeignet ist. Ist ein Grundstück in seiner Nutzbarkeit nicht
oder nur in geringem Masse eingeschränkt, ergibt sich daraus langfristig ein risikoarmes Ertragspotenzial. Gebäude auf solchen Grundstücken
können einfacher, d.h. mit weniger Randbedingungen und somit auch wirtschaftlicher geplant und gebaut werden. Dabei werden die «natürlichen»
Randbedingungen wie Geologie, Topografie und Naturgefahren wie auch planerisch rechtliche Randbedingungen, Vorgaben des Zonenplans,
Servitute und Erschliessung betrachtet.
Indikator 1 | Geologische und topografische Randbedingungen [Punkte]
Einstufung
≤ -20
-19 bis -10
-9 bis 8
9 bis 22
23 bis 30
31 bis 40
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Beurteilt wird hier, ob auf dem Grundstück aufgrund seiner Lage (Geologie und Topologie) mit erhöhtem Aufwand für
Fundations- oder sonstige Baumassnahmen zu rechnen ist und ob Altlasten auf dem Gelände zu erwarten sind.
Es wird z.B. beurteilt ob es sich um guten oder schlechten Baugrund handelt, wobei das Augenmerk darauf liegt, ob der
Baugrund zu aufwändigen/teuren Fundationsmassnahmen führt oder gar eine bestimmte Nutzung (höhere Gebäude)
eher ausschliesst bzw. überproportional verteuert.
Im Hinblick auf Topografie wird betrachtet, ob das Grundstück eher in der Ebene liegt oder ob es sich um eine Hanglage
handelt. Grundstücke in der Ebene sind in der Regel besser nutzbar, da leichter, günstiger bebaubar und einfacher
erschliessbar. Für den Nutzer sind Gebäude in ebenem Gelände besser zu nutzen. Hanglagen sind in den meisten Fällen
aufwändiger und teurer in der Bebauung ohne daraus Nutzen zu generieren. Positive Effekte von Hanglagen (z.B. Aussicht)
werden in Kriterium 209 beurteilt.
Wo vorhanden, können die Angaben zu Geologie und allenfalls auch Topologie aus dem Geologischen Gutachten
entnommen werden. In frühen Projektphasen liegt dies in der Regel noch nicht vor. Für eine erste Überprüfung können wo
vorhanden Informationen aus den öffentlichen GIS-Portalen der Kantone verwendet werden (z.B. zu Bohrungen auf
benachbarten Grundstücken, evtl. auch Erdsondenbohrungen etc.). Grundwasserspiegel und Grundwasserschutzzonen sind
ebenfalls diesen GIS-Portalen zu entnehmen. Zum Teil werden dort auch Informationen zu Hanglagen zur Verfügung
gestellt. Die Frage zu den Altlasten ist dem Kataster für belastete Standorte – ebenfalls im GIS-Portal – zu entnehmen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Indikator 2 | Naturgefahren [Punkte]
Einstufung
1
2
3
4
5
6
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Mit diesem Indikator wird geprüft, ob eine Parzelle im Gefahrengebiet liegt und wie hoch diese Gefahr einzuschätzen ist.
Die Bewertungsstufen entsprechen den Bezeichnungen im Geoportal des jeweiligen Kantons (GIS-Daten).
Dabei wird in Kauf genommen, dass diese nicht in allen Gegenden gleich vollständig geführt werden. Für den Fall, dass
keine Gefahrenkarten vorliegen, ist dieser Indikator nicht zu bearbeiten.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
BH, AR, PE
Indikator 3 | Planerische und rechtliche Rahmenbedingungen [Punkte]
Einstufung
<-12
Note
1
-12 bis -7
-6 bis -4
2
3
-3 bis -1
4
0 bis 2
>2
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Grundlage für diesen Indikator sind die in der Bau- und Zonenordnung (BZO) allenfalls festgelegten Einschränkungen, die
die Bebaubarkeit einschränken oder, abweichend von der Zonendefinition, einzelne Nutzungen ausschliessen (z.B. Industrigebiet in dem keine Logistikbetriebe zulässig sind). Für die Bearbeitung des Indikators ist die BZO und vor allem allfällige
Einschränkungen und Bemerkungen hinsichtlich der Parzelle erforderlich/wichtig.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Indikator 4 | Servitute (Grunddienstbarkeit) [Punkte]
Einstufung
1
2
3
4
5
6
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Grunddienstbarkeiten auf der Parzelle können unterschiedlich starke Einschränkungen für die Bebaubarkeit des Grundstücks zur Folge haben. Es wir hier geprüft, ob es Servitute auf der Parzelle gibt und falls ja, wie deren Einfluss auf die
Bebaubarkeit ist. Betrachtet werden hier nur die Grunddienstbarkeiten (z.B. Wegerecht, Näherbaurecht, etc.), die einen
Einfluss auf die Bebaubarkeit des Grundstücks haben. Personendienstbarkeiten (z.B. Wohnrecht) werden im Kriterium 202,
Objektgrösse und Eigentumsverhältnisse berücksichtigt. Grunddienstbarkeiten sind im Grundbuch eingetragen. Die
Beurteilung deren Einflusses auf die Bebaubarkeit erfolgt mittels SNBS-Tool.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Indikator 5 | Zugang zur Parzelle und Erschliessung [Punkte]
Einstufung
1
2
3
4
5
6
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Eine Parzelle die flexibel erschlossen werden kann, erlaubt eine günstigere Nutzung, als eine Parzelle die nur an einer, evtl.
noch ungünstig gelegenen Stelle erschlossen werden kann.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
BH, AR, PE
Indikator 6 | Technische Erschliessung [Punkte]
Einstufung
1
Note
1
2
3
2
3
4
4
5
6
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die technische Erschliessung gibt unter Umständen Randbedingungen für mögliche Nutzungen oder gar eine Nutzungseinschränkung vor, wenn nämlich die Erschliessung mit einem bestimmten Medium nicht möglich oder eingeschränkt ist.
Zur Grundversorgung gehören Wasser, Abwasser, Strom, Kommunikation. Es wird hier geprüft ob technische Einschränkungen oder Kapazitätseinschränkungen bestehen. Neben der Grundversorgung wird das Vorhandensein von zusätzlichen
Medien oder lokal verfügbaren Ressourcen positiv gewertet. Die notwendigen Informationen können Werkleitungsplänen
(evtl. aus GIS-Portalen der Kantone) entnommen werden. Für zusätzliche Medien auf dem Grundstück können sich auch
Hinweise im Geologischen Gutachten finden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 208 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Baugesetzgebung auf kommunaler und kantonaler Ebene.
Normen, Richtlinien, Normen, Richtlinien, Empfehlungen: Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
Geoportale der Kantone: www.bafu.admin.ch/gis/ > Fachstellen > Konferenz der Kantonalen Geodaten-Koordinationsstellen und GIS-Fachstellen
(KKGEO): Kantonale Geodatenportale
Grundbuchauszug
Geologisches Gutachten
Katasterplan
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
BZO = Bauzonenordnung
GIS = Geoinformationssystem
Quellen
Bemerkungen
Nutzbarkeit des Grundstücks | 208
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven | 209
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium werden die Qualität der Lage und deren mittel- und langfristigen Entwicklungsperspektiven beurteilt. Eine gute Lage bzw. eine
positive Entwicklung der Umgebung sichert das langfristige Ertragspotenzial einer Liegenschaft. Die aktuelle Qualität der Lage lässt sich mittels
Lageklassenschlüssel bestimmen, wobei die Komponenten Standort, Nutzung, Lage, Erschliessung und Marktverhältnisse bewertet werden. Das
zukünftige Entwicklungspotenzial der Lage wird anhand von verschiedenen Entwicklungstrends beurteilt.
Indikator 1 | Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven
Einstufung
Note
≤5
6 bis 9
10 bis 13
14 bis 17
18 bis 21
≥ 22
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Das Projekt wird anhand der Hilfsmittel und des Lageklassenschlüssels qualitativ beurteilt. Damit das Tool die Lageklasse
berechnen kann, sind die einzelnen Komponenten qualitativ zu beurteilen (Standort, Nutzung, Lage, Erschliessung &
Marktverhältnisse). Die Beurteilung ergibt sich aus der Einstufung der Qualität der Lage abzüglich oder zuzüglich der
Notenkorrektur «Entwicklungsperspektiven des Standortes», welche im Tool ausgerechnet wird. Die Anzahl aktueller und
zukünftiger Entwicklungen am Standort werden mithilfe der unten aufgeführten Hilfsmittel ermittelt und in die Checkliste
eingetragen.
Ja
Bestand
Ja
Qualität der Lage: Ergänzend zum Lageklassenschlüssel die nachstehend aufgeführten Hilfsmittel verwenden, damit die
Lageklasseneinteilung möglichst genau eruiert werden kann. Im «SNBS Tool 209 Wohnen» ist ein Beispiel mit Stichworten
aufgeführt, wie die Lageklasse bestimmt werden kann. Es ist zu beachten, dass es sich beim Bestimmen der Lageklasse
um keine exakte Berechnung sondern um eine qualitative Einschätzung mit gewissem Interpretationsspielraum handelt.
Entwicklungsperspektiven des Standortes: Verkehrsinfrastruktur, Öffentliche Bauten und Anlagen und Grossprojekte
anhand der unten aufgeführten Hilfsmittel verwenden
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 209 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
– Bundesbehörde Gesetzgebung Gesundheit: Lärmschutzverordnung
– Bundesbehörde Gesetzgebung Gesundheit: Luftreinhalte-Verordnung
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 121: 2003 Verrechnung der Preisänderungen mit dem Objekt-Index-Verfahren (OIV)
Empfehlungen
– Factsheet 1.2.1: Räumliche Identität, Wiedererkennung [IPB, KBOB]
– Factsheet 1.3.1: Grundversorgung, Nutzungsmischung [IPB, KBOB]
– Factsheets Gesellschaft: Nutzung, Erschliessung
– Factsheets Umwelt: Raumplanung
Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven | 209
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Ertragspotenzial
Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven | 209
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 209 Wohnen
Qualität der Lage:
– Lageklassenschlüssel (siehe Quellen)
– Standort: GIS Browser, Bundesamt für Statistik, Wikipedia, Demografische Grösse (Kriterium 207 als Anhaltspunkt)
– Nutzung: Projektbeschrieb, Bau- & Zonenordnung der Gemeinde
– Wohnlage: GIS Browser -> Attraktivität: homegate, Zentrumsnähe, Quartier, Qualität der näheren Umgebung z.B. Aussicht; Immissionen:
Luftschadstoffe, akustische Immissionen, google maps
– Erschliessung: ÖV Fahrpläne -> sbb.ch, Frequenz vergleichen mit der näheren Umgebung, Anzahl Bus- und Tramlinien; Öffentliche Dienste -> map.
search.ch, google maps nach Läden und Schulen, etc suchen
– Marktverhältnisse: Leerwohnungsziffer bfs, diverse Immobilien-Portale, Mietzinsniveau (Kriterium 209 als Anhaltspunkt)
Entwicklungsperspektiven des Standortes:
– GIS Browser der Gemeinde, des Kantons > Richtplankarte
– kommunale BZO
– Informationsportale des Bundes, der Kantone, der Gemeinden und der Quartiere
– individuelle Recherche im Internet (Suchmaschinen, z.B.: «Zürich Leutschenbach Projekte»)
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
BZO = Bau- und Zonenordnung
Quellen
– Lageklassenschlüssel als PDF auf der Webseite des SVIT verfügbar: in der Google-Suche folgende Zeile einfügen:
site:www.svit.ch filetype:pdf lageklassenschlüssel
– [Hrsg.: SVKG & SEK/SVIT, Das Schweizerische Schätzerhandbuch. Das umfassende und praxisorientierte Lehrbuch über
die wichtigsten Immobilien-Bewertungsmethoden der Schweiz, 4. aktualisierte und erweiterte Auflage, Aarau, 2012
(SVKG – Kant. Steueramt Aargau)].»
Bemerkungen
Qualität der Lage und Entwicklungsperspektiven | 209
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Regionalökonomie
Regionalökonomisches Potenzial | 210
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
RP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium wird der Beitrag der (zukünftigen) Bewohner der Liegenschaft zur regionalen Wirtschaft beurteilt. Somit wird der wirtschaftliche
Nutzen der Liegenschaft für das weitere Umfeld berücksichtigt. Ein Teil der Ausgaben der Bewohner fliesst in den regionalen Wirtschaftskreislauf
und trägt dort zur regionalen Wertschöpfung bei. Der Beitrag der Liegenschaft an die regionale Wertschöpfung hängt von der Anzahl Haushalte in
der Liegenschaft, deren sozioökonomischen Status sowie der Zusammensetzung der regionalen Wirtschaft ab. Je mehr Haushalte in einer
Liegenschaft und je höher deren frei verfügbares Einkommen, desto grösser der Beitrag zur regionalen Wirtschaft. Je differenzierter die lokale
Wirtschaft (d.h. je mehr Leistungen innerhalb der regionalen Wirtschaft bezogen werden können) desto grösser ist der Beitrag zur regionalen
Wirtschaft. Der Beitrag der Liegenschaft zur regionalen Wirtschaft wird im Verhältnis zur Grösse der regionalen Wirtschaft beurteilt.
Indikator 1 | Regionalökonomisches Potenzial [Punkte]
Einstufung
<2
2 bis 5
6 bis 10
11 bis 25
26 bis 50
>50
Note
1
2
3
4
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bearbeitung mit Hilfe des SNBS-Tools. Benötigt werden die Anzahl Wohnungen der zu beurteilenden Liegenschaft, deren
Standard im Verhältnis zum Durchschnitt im Bestand in der MS-Region (qualitative Einschätzung), die Anzahl Einwohner
in der MS-Region und die durchschnittliche Haushaltsgrösse in der MS-Region. Es wurde festgestellt, dass das BFS
derzeit noch nicht über flächendeckende Informationen zu den Haushalten aus der neuen Statistik STATPOP verfügt.
Aufgrund dessen ist mit den Angaben aus der Karte „Durchschnittliche Haushaltsgrösse, 2011“ unter dem nachfolgenden
Link zu rechnen:
http://www.bfs.admin.ch > Themen > 01 - Bevölkerung > Familien, Haushalte > Daten, Indikatoren > Haushaltstrukturen
und Formen des Familienlebens > Haushaltsgrösse > Privathaushalte nach Kanton und Haushaltsgrösse (Excel-Datei)
Die Angaben sind nach Kanton abzulesen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 210 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 210 Wohnen
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/regionen/thematische_karten/gleichstellungsatlas/einleitung.parsys.0002.PhotogalleryDownloadFile4.tmp/k00.27s.pdf
Bemerkungen
Regionalökonomisches Potenzial | 210
1 von 1
EINLEITUNG BEREICH UMWELT
Version 1.5
BEREICH UMWELT
Der Baubereich hat in der Schweiz einen grossen Einfluss auf die Umwelt. Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs geht auf
das Konto des Gebäudeparks, und mehr als die Hälfte des stofflichen Ressourcenverbrauchs ist auf die Hochbautätigkeit
zurückzuführen. Der übermässige Ressourcenverbrauch führt zu schwerstwiegenden, globalen und regionalen Problemen es müssen sich alle Beteiligten anstrengen, innert nützlicher Frist geeignete Lösungsansätze zu entwickeln.
Kernelemente des Standards im Bereich Umwelt
Energie und Klima
Gebäudelabels der ersten Stunde fokussierten schwergewichtig auf den Energieverbrauch. Das führte bei Neubauten im
Zusammenspiel mit den periodisch verschärften gesetzlichen Anforderungen zu einem starken Rückgang des spezifischen
Betriebsenergieverbrauchs in den letzten 15 Jahren. Bei sinkendem Anteil der Betriebsenergie an der gesamten
Umweltbelastung eines Gebäudes steigt aber der relative Anteil in der Erstellungs- und Rückbauphase. Eine reine
Betrachtung der Betriebsenergie ist damit nicht mehr zeitgemäss. In den meisten Nachhaltigkeitslabels der zweiten
Generation ist deshalb eine Ökobilanz Teil der Bewertung, so auch beim SNBS.
Mit der Publikation des SIA Effizienzpfads Energie wurde auch der durch Gebäude induzierte Verkehr thematisiert und mit
Gebäudeerstellung und –Betrieb in Zusammenhang gebracht. Der SIA Effizienzpfad liegt dem im SNBS verwendeten Ansatz
zu Grunde. Damit ist erstmals in einem Standard ein umfassendes Modell des gebäudeinduzierten Energie- und Ressourcenverbrauchs implementiert.
Ressourcen- und Umweltschutz
Durch geeignete Konzepte und Massnahmen kann das Risiko von Verschmutzungen während der Bauphase und des Betriebs
minimiert werden.
Mit einem Mobilitätskonzept können die Bedürfnisse der Nutzer analysiert und daraus Massnahmen zur Optimierung
definiert werden.
Natur und Landschaft
Der Bereich Umwelt des SNBS enthält aber noch weitere Neuerungen. So werden die Aspekte von Flora und Fauna mit einer
neu entwickelten Methode recht umfassend erfasst. Auch das in der Schweiz wichtige Thema der Zersiedelung wird zum
ersten Mal in einem Nachhaltigkeitsstandard bewertet. Hingegen wurde auf eine Berücksichtigung des effizienten Einsatzes
von Trinkwasser verzichtet, da dies in der Schweiz als untergeordnetes Problem wahrgenommen wird. Der SNBS stellt in
allen drei Bereichen ein auf die Schweizer Bedingungen massgeschneidertes Instrument dar.
Kriterienbeschrieb wohnen
Energie
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Beschrieb des Kriteriums
Der Bedarf an nicht erneuerbarer Primärenergie für die Erstellung und den Betrieb eines Gebäudes sowie für die gebäudeinduzierte Mobilität ist
ein anerkannter Indikator für die dadurch ausgelösten Umweltauswirkungen und den Ressourcenverbrauch. Dabei quantifiziert die nicht erneuerbare
Primärenergie den kumulierten Energieaufwand der fossilen und nuklearen Energieträger sowie Holz aus Kahlschlag von Primärwäldern. Ziel des
Kriteriums ist ein möglichst tiefer Bedarf an nicht erneuerbarer Primärenergie zu erreichen. Die Berechnung erfolgt auf Basis der bereits bestehenden
Normen, Merkblätter, Labels und vorhandenen Datengrundlagen sowie Berechnungstools.
Indikator 1 | Primärenergie nicht erneuerbar Erstellung [kWh/m 2 *a]
Einstufung
> 1.5*GW2
> 1.2*GW2 und
≤ 1.5*GW2
> GW2 und
≤ 1.2*GW2
> GW1 + 0.5 *
(GW2 – GW1)
und ≤ GW2
> GW1 und
≤ GW1 + 0.5 *
(GW2 –GW1)
≤ GW1
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Berechnung der nicht erneuerbaren Primärenergie für die Erstellung eines Gebäudes (auch als Graue Energie
bezeichnet) ist nach den Vorgaben des SIA Merkblattes 2032 vorzugehen. Dazu gibt es speziell geprüfte und zugelassene
EDV-Programme. Diese rechnen die Graue Energie entweder aus den Bauteilen, welche zur Berechnung der Betriebsenergie
nach SIA 380/1-Nachweis zu definieren sind, oder machen eine unabhängige Berechnung. Die Berechnung der objektspezifischen Grenzwerte GW1 (Wert zwischen Gelb und Grün) und GW2 (Wert zwischen Rot und Gelb) erfolgt entweder
direkt mit den Programmen oder mit einer einfachen Excel-Rechenhilfe. Die Eingabe kann in MJ oder kWh erfolgen, das
Resultat wird in kWh ausgegeben. Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein indikativ.
Die Berechnung der Primärenergie nicht erneuerbar für Bestandesbauten erfolgt ebenfalls nach den SIA Merkblätter 2032
und 2040 wobei die tatsächlich verbauten Bauteile und Baustoffe zu berücksichtigen sind. Unter der Annahme, dass die
Primärenergie nicht erneuerbar nach 60 Jahren abgeschrieben ist, muss nur die Restnutzungsdauer berücksichtigt werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 301 Wohnen
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
1 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Energie
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Indikator 2 | Primärenergie nicht erneuerbar Betrieb [kWh/m 2 *a]
Einstufung
> 111
78 bis 111
56 bis 78
39 bis 56
0 bis 39
< 0
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Berechnungen der Betriebsenergie sind die einschlägigen Programme zu verwenden. Die Energieverbräuche sind
für die folgenden Verwendungszwecke gemäss Merkblatt SIA 2031 separat auszuweisen:
– Wärme (Norm SIA 380/1, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Lüftung (Norm SIA 380/4, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Kühlung und Entfeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Befeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Beleuchtung (Norm SIA 380/4)
– Betriebseinrichtungen (Norm SIA 380/4)
– Diverse Gebäudetechnik (Norm SIA 380/4)
Ja
Bestand
Ja
Zur Wahl steht, ob mit der gewichteten Energie, der Primärenergie nicht erneuerbar gerechnet werden soll oder der
Strommix für die zugeführte Elektrizität durch Übertrag ins Rechenblatt «Primärenergie nicht erneuerbar Betrieb» ermittelt
wird. Daraus wird die Primärenergie nicht erneuerbar oder die gewichtete Energie für den Betrieb gerechnet.
Mit Hilfe einer Checkliste werden die Energieeffizienzklasse und weitere Qualitäten von Betriebseinrichtungen abgefragt.
Ein Resultat von 100% aus der Checkliste führt zu einer Reduktion des Elektrizitätsverbrauchs aus dem Betrieb von 30%.
Bei bestehenden Gebäuden kann auf gemessene Verbräuche nach SIA 2031 zurückgegriffen werden. Die Ergebnisse auf
Indikatorebene sind rein indikativ. Eine Wärmepumpe ist als «Sonne, Umweltwärme, Geothermie» einzugeben. Die
Nutzenergie beinhaltet den Wärmebedarf des Gebäudes (z. B. im MINERGIE-Antrag: = benötigte Wärme * EBF) und als
Wirkungsgrad ist die Jahresarbeitszahl der WP einzugeben
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
30 bis 40
0 bis 30
< 0
5
6
SNBS Tool 301 Wohnen
Indikator 2 | Optional: Gewichtete Energie Betrieb [kWh/m 2 *a]
Einstufung
> 83
Note
1
60 bis 83
40 bis 60
2
3
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Berechnungen sind die einschlägigen Programme zu verwenden. Die Energieverbräuche sind für die folgenden
Verwendungszwecke gemäss Merkblatt SIA 2031 separat auszuweisen:
– Wärme (Norm SIA 380/1, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Lüftung (Norm SIA 380/4, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Kühlung und Entfeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Befeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Beleuchtung (Norm SIA 380/4)
– Betriebseinrichtungen (Norm SIA 380/4)
– Diverse Gebäudetechnik (Norm SIA 380/4)
Ja
Bestand
Ja
Mit Hilfe einer Checkliste werden die Energieeffizienzklasse und weitere Qualitäten von Betriebseinrichtungen abgefragt.
Ein gutes Resultat aus der Checkliste führt zu einer Reduktion der Primärenergie nicht erneuerbar oder der gewichteten
Energie aus dem Betrieb. Bei bestehenden Gebäuden kann auf gemessene Verbräuche nach SIA 2031 zurückgegriffen
werden. Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein indikativ.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 301 Wohnen
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
2 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Energie
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Indikator 3 | Primärenergie nicht erneuerbar Mobilität [kWh/m 2 *a]
Einstufung
> 110
80 bis 110
60 bis 80
40 bis 60
20 bis 40
0 bis 20
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Ermittlung der «Primärenergie nicht erneuerbar» erfolgt gemäss Merkblatt SIA 2039. Als Hilfsmittel kann das Tool
Mobilität zur SIA 2039 eingesetzt werden.
Die Eingabe der Primärenergie nicht erneuerbar bezogen auf die EBF für die Alltagsmobilität (PW-Flotte 2050) kann in MJ/
m2 oder kWh/m2 erfolgen, das Resultat wird in kWh/m2 ausgegeben. Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein
indikativ.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 301 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
– Art. 73: Nachhaltigkeit [Bundesverfassung]
– Kantonale Energiegesetze
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 380/1:2009 Thermische Energie im Hochbau
Empfehlungen
– Norm SIA 380/4:2005 Elektrische Energie im Hochbau
– Norm SIA 382/2:2011 Klimatisierte Gebäude – Leistungs- und Energiebedarf
– Norm SIA 386.110:2012 Energieeffizienz von Gebäuden – Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement
– KBOB/IPB/eco-bau Empfehlung 2009/1 «Ökobilanzdaten im Baubereich», Version Juli 2012
– Merkblatt SIA 2032:2010 Graue Energie von Gebäuden
– Merkblatt SIA 2040:2011 SIA-Effizienzpfad Energie
– Merkblatt SIA 2031:2009 Energieausweis für Gebäude
– Merkblatt SIA 2044:2011 Klimatisierte Gebäude – Standard-Berechnungsverfahren für den Leistungs- und Energiebedarf
– Merkblatt SIA 2039:2011 Mobilität – Energiebedarf in Abhängigkeit vom Gebäudestandort
– VDI Richtlinie 4707 «Energieeffizienz von Aufzügen»
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 301 Wohnen
1 Liste geprüfter und zugelassener Softwarelösungen für die Berechnung der Grauen Energie, www.minergie.ch/minergie-ecop-eco.html
2 Liste zertifizierter EDV-Programme für SIA 380/1, www.bfe.admin.ch
3 SIA Tools, Hilfsmittel und Software für den Energiebereich, www.energytools.ch
4 Herstellerangaben und technische Datenblätter
5www.topten.ch
6Tool Mobilität zu SIA 2039 (www.energytools.ch): Tool zur Berechnung des Energiebedarfs in Abhängigkeit vom Gebäudestandort und von
Massnahmen zur Beeinflussung der Mobilität gemäss Merkblatt SIA 2039
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
3 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Energie
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
PEne: Primärenergie nicht erneuerbar
gewEn: Gewichtete Energie
Quellen
– Merkblatt SIA 2032, Graue Energie
– KBOB Empfehlung «Ökobilanzdaten im Baubereich, 2009/1» (Faktor Primärenergie nicht erneuerbar)
– Minergie-Reglemente (Festlegung gewichtete Energie)
–www.topten.ch
Bemerkungen
Das Kriterium «Primärenergie nicht erneuerbar» besitzt dynamische Gewichtungsfaktoren, welche sich aus dem
jeweiligen Anteil der einzelnen Indikatoren am gesamten Primärenergiebedarf nicht erneuerbar (Summe aus der
Erstellung, Betrieb und Mobilität) errechnen. Für die Berechnung der Gesamtkriteriennote werden hier deshalb nicht die
Noten der einzelnen Indikatoren berücksichtigt, sondern die effektiven Resultate der einzelnen Indikatoren. Der
Gewichtungsfaktor eines Indikators entspricht somit dem Anteil der Primärenergie nicht erneuerbar im Vergleich zu der
gesamten Primärenergie nicht erneuerbar für Erstellung, Betrieb und Mobilität und ist somit projektabhängig. Die Note
auf Indikatorebene ist somit rein informativ.
Primärenergie nicht erneuerbar | 301
4 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Klima
Treibhausgasemissionen | 302
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Beschrieb des Kriteriums
Die Treibhausgasemissionen aus der Erstellung und dem Betrieb eines Gebäudes sowie aus der gebäudeinduzierten Mobilität sind ein anerkannter
Indikator für die dadurch potentiell entstehenden Umweltauswirkungen. Ziel des Kriteriums sind möglichst tiefe Treibhausgasemissionen. Die
Berechnung erfolgt analog zur Primärenergie nicht erneuerbar auf Basis der bereits bestehenden Normen, Merkblätter, Labels und vorhandenen
Datengrundlagen.
Indikator 1 | Treibhausgasemissionen Erstellung [kg CO2 /m 2 *a]
Einstufung
> 1.5*GW2
Note
> 1.2*GW2 und
≤ 1.5*GW2
> GW2 und
≤ 1.2*GW2
2
3
1
> GW1 + 0.5 *
(GW2 –GW1) und
≤ GW2
4
> GW1 und
≤ GE 1 + 0.5 *
(GW2 –GW1)
≤ GW1
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Berechnung der Treibhausgasemissionen für einen geplanten Neubau oder einen Umbau erfolgt gemäss der im
Merkblatt SIA 2032 (Graue Energie) beschriebenen Rechenmethode. Dazu gibt es für den Nachweis von MINERGIE
(-P/A)-ECO oder MINERGIE-A geprüfte und zugelassene EDV-Programme. Die Berechnung der objektspezifischen Grenzwerte GW1 (Wert zwischen Gelb und Grün) und GW2 (Wert zwischen Rot und Gelb) erfolgen entweder direkt mit den
Programmen oder mit einer einfachen Excel-Rechenhilfe.
Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein indikativ.
Die Berechnung der Treibhausgasemissionen für Bestandesbauten erfolgt ebenfalls nach den SIA Merkblätter 2032 und
2040 wobei die tatsächlich verbauten Bauteile und Baustoffe zu berücksichtigen sind. Unter der Annahme, dass die
Treibhausgasemissionen nach 60 Jahren abgeschrieben sind, muss nur die Restnutzungsdauer berücksichtigt werden.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 302 Wohnen
Indikator 2 | Treibhausgasemissionen Betrieb [kg CO2 /m 2 *a]
Einstufung
>6.5
5.5 bis 6.5
4.5 bis 5.5
3.5 bis 4.5
3.0 bis 3.5
<3.0
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Berechnungen der Betriebsenergie sind die einschlägigen Programme zu verwenden. Die Energieverbräuche sind
für die folgenden Verwendungszwecke gemäss Merkblatt SIA 2031 separat auszuweisen:
– Wärme (Norm SIA 380/1, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Lüftung (Norm SIA 380/4, Norm SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden)
– Kühlung und Entfeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Befeuchtung (Norm SIA 380/4 oder Norm SIA 382/2)
– Beleuchtung (Norm SIA 380/4)
– Betriebseinrichtungen (Norm SIA 380/4)
– Diverse Gebäudetechnik (Norm SIA 380/4)
Berechnung der Nutz- bzw. Endenergie mittels der vom SIA geprüften und zugelassenen Werkzeuge, Ermittlung des
Strommixes für die zugeführte Elektrizität und Übertrag in das Rechenblatt «Primärenergie nicht erneuerbar Betrieb»,
welches im Kriterium Primärenergie nicht erneuerbar liegt. Daraus werden automatisch die Ergebnisse für die Treibhausgasemissionen für den Betrieb im Kriterium «Treibhausgasemissionen» gerechnet und abgebildet.
Mit Hilfe einer Checkliste werden die Energieeffizienzklasse und weitere Qualitäten von Betriebseinrichtungen abgefragt.
Ein Resultat aus der Checkliste von 100% führt zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen aus dem Betrieb von bis zu
30%. Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein indikativ.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 302 Wohnen
Treibhausgasemissionen | 302
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Klima
Treibhausgasemissionen | 302
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
GL, AR, BP, TS
Indikator 3 | Treibhausgasemissionen Mobilität [kg CO2 /m 2 *a]
Einstufung
> 15.5
8.5 bis 15.5
5.5 bis 8.5
4.0 bis 5.5
1.5 bis 4.0
< 1.5
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Ermittlung der Treibhausgasemissionen erfolgt gemäss Merkblatt SIA 2039. Als Hilfsmittel kann das Tool Mobilität
zur SIA 2039 eingesetzt werden. Die Ergebnisse auf Indikatorebene sind rein indikativ.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 302 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
– Art. 73: Nachhaltigkeit [Bundesverfassung]
– Kantonale Energiegesetze
Normen, Richtlinien, – Norm SIA 380/1:2009 Thermische Energie im Hochbau
Empfehlungen
– Norm SIA 380/4:2005 Elektrische Energie im Hochbau
– Norm SIA 382/2:2011 Klimatisierte Gebäude – Leistungs- und Energiebedarf
– Norm SIA 386.110:2012 Energieeffizienz von Gebäuden - Einfluss von Gebäudeautomation und Gebäudemanagement
– KBOB/IPB/eco-bau Empfehlung 2009/1 «Ökobilanzdaten im Baubereich», Version Juli 2012
– Merkblatt SIA 2032:2010 Graue Energie von Gebäuden
– Merkblatt SIA 2040:2011 SIA-Effizienzpfad Energie
– Merkblatt SIA 2031:2009 Energieausweis für Gebäude
– Merkblatt SIA 2044:2011 Klimatisierte Gebäude – Standard-Berechnungsverfahren für den Leistungs- und Energiebedarf
– Merkblatt SIA 2039:2011 Mobilität – Energiebedarf in Abhängigkeit vom Gebäudestandort
– VDI Richtlinie 4707 «Energieeffizienz von Aufzügen»
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 302 Wohnen
1 Liste geprüfter und zugelassener Softwarelösungen für die Berechnung der Grauen Energie, www.minergie.ch/minergie-ecop-eco.html
2 Liste zertifizierter EDV-Programme für Berechnungen gemäss SIA-Norm 380/1, www.bfe.admin.ch
3 SIA Tools, Hilfsmittel und Software für den Energiebereich, www.energytools.ch
4 Herstellerangaben und technische Datenblätter
5www.topten.ch
6Tool Mobilität zu SIA 2039 (www.energytools.ch): Tool zur Berechnung des Energiebedarfs in Abhängigkeit vom Gebäudestandort und von
Massnahmen zur Beeinflussung der Mobilität gemäss Merkblatt SIA 2039
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
THGE: Treibhausgasemissionen
Quellen
– Merkblatt SIA 2032, Graue Energie
– KBOB/IPB/eco-bau Empfehlung 2009/1 «Ökobilanzdaten im Baubereich» Version Juli 2012 (Faktor THGE)
–www.topten.ch
Bemerkungen
Das Kriterium «Treibhausgasemissionen» besitzt dynamische Gewichtungsfaktoren, welche sich aus dem jeweiligen
Anteil des einzelnen Indikators an den gesamten Treibhausgasemissionen (Summe aus der Erstellung, Betrieb und
Mobilität) errechnen. Für die Berechnung der Gesamtkriteriennote werden hier deshalb nicht die Noten der einzelnen
Indikatoren berücksichtigt, sondern die effektiven Resultate der einzelnen Indikatoren. Der Gewichtungsfaktor eines
Indikators entspricht somit dem Anteil der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den gesamten Treibhausgasemissionen für Erstellung, Betrieb und Mobilität und ist somit projektabhängig. Die Note auf Indikatorebene ist somit rein
informativ.
Treibhausgasemissionen | 302
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonende Erstellung | 303
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, GL, AR, TS, HLKS, FP
Beschrieb des Kriteriums
Während des Bauprozesses besteht auf der Baustelle ein Risiko der Verschmutzung des Bodens, der Luft und des Wassers. Dieses Kriterium
bezweckt, durch geeignete Konzepte und Massnahmen das erwähnte Risiko zu minimieren.
Der Bauprozess ist mit der Verwendung einer grossen Anzahl von Bauprodukten verbunden. Die ökologischen Auswirkungen aus der Herstellung und
Entsorgung dieser Produkte wird mit den Kriterien Primärenergie nicht erneuerbar und Treibhausgasemissionen behandelt. Mit diesem Kriterium
wird nun zusätzlich die Ressourcenschonung durch die Verwendung von Sekundärrohstoffen beurteilt. Dabei wird die Verwendung von nachwachsenden Primärrohstoffen, wie zum Beispiel Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder der Witterungsschutz der Fassadenelemente betrachtet.
Dieses Kriterium befasst sich zudem mit den umwelt- und entsorgungsrelevanten Bestandteilen der Bauprodukte, deren Auswirkungen nicht mit den
Indikatoren PE ne und THGE abgebildet werden können.
Es soll bei der Herstellung zudem sichergestellt werden, dass die eingebauten Produkte während und am Ende der Lebensdauer leicht ausgebaut,
ausgetauscht und falls möglich wiederverwertet oder –verwendet werden können. Das Gebäude soll zudem so geplant und gebaut sein, dass es
eine hohe Flexibilität aufweist und mit minimalem Aufwand auch anderen Nutzungen zugeführt werden kann.
Indikator 1 | Baustelle [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Ermittlung des Erfüllungsgrades erfolgt anhand einer Checkliste zu den Themen Bodenschutz, Wasser, Bauabfall,
Schadstoffe in Gebäuden, Baulärm, Luftreinhaltung und weiteren. Dabei ist zu beachten, dass folgende Konzepte mit
unterschiedlichem Umfang zu erarbeiten sind:
–Bodenschutzkonzept
–Entwässerungskonzept
– Rückbau- und Entsorgungskonzept
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Nein
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 303 Wohnen
Indikator 2 | Ressourcenschonung und Verfügbarkeit [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Vorgaben beziehen sich entweder auf die Nachweiserbringung von Nachhaltigkeitslabeln bei Holzprodukten, von
eingesetzten RC-Beton-Anteilen und von Witterungsunempfindlichkeiten von Aussenbauteilen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 303 Wohnen
Umweltschonende Erstellung | 303
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonende Erstellung | 303
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, GL, AR, TS, HLKS, FP
Indikator 3 | Umwelt- und entsorgungsrelevante Bestandteile [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Vorgaben beziehen sich auf den Verzicht auf umwelt- und entsorgungsrelevanten Bestandteilen.
Die Ermittlung des Erfüllungsgrades erfolgt anhand einer Checkliste zur Verwendung von Dämmmaterialien (Fassade,
Dach, Perimeter- und Innendämmung), Bodenbelägen sowie weiterer Materialien mit unterschiedlichen Anwendungen.
Der Aufwand zur Bearbeitung ist klein, da es sich in der Planung um Absichtserklärungen handelt. Bei der Realisierung
muss darauf geachtet werden, dass die Umsetzung ausreichend belegt werden kann.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
Ja
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 303 Wohnen
Indikator 4 | Erweiterungs- und Wiederverwertungspotential [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Bei der Bewertung der Austausch- und Rückbaufähigkeit sind die folgenden Elemente zu berücksichtigen:
–Tragstruktur
–Ausbau
–Fassade
–Dach
–Haustechnik
Die Ermittlung des Erfüllungsgrades erfolgt anhand Vorgaben zu den Themen Erweiterungsmöglichkeiten, Nutzungsflexibilität sowie Austausch- und Rückbaufähigkeit.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Nein
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 303 Wohnen
Vorgaben
Gesetze
Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (Gewässerschutzgesetz, GSchG)
Normen, Richtlinien, – Baulärm-Richtlinie [BAFU]
Empfehlungen
– Nachhaltiges Bauen in Planer- und Werkverträgen [KBOB]
– Empfehlung SIA 112/1: 2005 Nachhaltiges Bauen – Hochbau
– Empfehlung SIA 431: 1997 Entwässerung von Baustellen
– Richtlinie Systemtrennung [AGG]
– Factsheet 3.1.1: Verfügbarkeit der Rohstoffe [KBOB]
– Factsheet 3.1.4: Rückbau [KBOB]
– KBOB/IPB/eco-bau Empfehlung 2007/2 «Beton aus recyclierter Gesteinskörnung» [KBOB]
– KBOB/IPB/eco-bau Empfehlung 2012/1 «Nachhaltig produziertes Holz beschaffen» [KBOB]
Umweltschonende Erstellung | 303
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonende Erstellung | 303
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, GL, AR, TS, HLKS, FP
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
SNBS Tool 303 Wohnen
Verwendete Materialien und Bauteile bezüglich:
– Fassadendämmung (Kerndämmung, verputzte Aussenwanddämmung, Fassade hinterlüftet, etc.), Perimeterdämmung, Grundwasserschutz,
Innendämmung
– Dachdämmung (Steildach, Flachdach, Umkehrdach), Unterlagsböden, Deckenuntersichten
– Bodenbeläge
– Fensterrahmen
– Abwasserrohre
– Flachdachabdichtungen
– Fassadenbekleidung
Detaillierte Baupläne
Steigzonenplan
Haustechnikkonzept
Prinzip-Schema (Wärmepumpen, Heizung und Lüftungsanlagen)
Ausschreibungsunterlagen
Material- und Produktdeklaration, Material- und Produktlisten
Prüfvermerk zur Bestätigung einer Übereinstimmung der deklarierten und verwendeten Materialien
Dokumentationsunterlagen betreffend: Bodenschutz, Vermeidung von Bauabfall, Wasserschutz, Lärmschutzmassnahmen und Massnahmen zur
Vermeidung von Staub
Kantonaler Altlastenkataster
Entsorgungskonzept für den Rückbau bestehender Gebäude
Bericht der Baustellenbegehung des Minergie-Zertifizierers
Pläne der Baustelleneinrichtung, die Auskunft geben bezüglich: Bodenschutz, Vermeidung von Bauabfall, Wasserschutz,
Lärmschutzmassnahmen und Massnahmen zur Vermeidung von Staub
RC Beton nach Eigenschaften:
– Der Mindestgehalt an RC-Gesteinskörnung beträgt für die Bestandteile Rc (Betongranulat) + Rb (Mischgranulat) 25%
ausgezählt nach SN 670 902-11-NA
– RC Beton nach Zusammensetzung (Füll-, Hüll- und Unterlagsbeton etc.): Der Mindestgehalt an RC-Gesteinskörnung
beträgt für die Bestandteile Rc (Betongranulat) + Rb (Mischgranulat) 40%, ausgezählt nach SN 670 902-11-NA.
– Eco-bau. ECO-BKP, Merkblätter ökologisches Bauen nach Baukostenplan BKP, 2010.
– MINERGIE: Dokumente und Tools. URL: http://www.minergie.ch/minergie-ecop-eco.html.
– IPB & KBOB. Nachhaltiges Immobilienmanagement, Die Risiken von morgen sind die Chancen von heute, Factsheets, 2010.
– SGNI. Kriterien Steckbriefe, Nachhaltige Ressourcenverwendung/Holz (Nr.8), Version 2011.
– SGNI. Kriterien Steckbriefe, Umnutzungsfähigkeit (Nr. 28), Version 2011.
– SGNI. Kriterien Steckbriefe, Rückbaubarkeit, Recyclingfreundlichkeit, Demontagefreundlichkeit (Nr. 42), Version 2011.
– SGNI. Kriterien Steckbriefe, Risiken für die lokale Umwelt (Nr. 6), Version 2011.
– SGNI. Kriterien Steckbriefe, Baustelle/Bauprozess (Nr. 48), Version 2011.
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
Bemerkungen
Umweltschonende Erstellung | 303
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonender Betrieb | 304
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, MS, H, NHB
Beschrieb des Kriteriums
Dieses Kriterium beurteilt die Voraussetzungen für einen umweltschonenden Gebäudebetrieb. Dabei spielen die systematische Inbetriebnahme,
die Luftdichtigkeit, das Mess- und Zählkonzept für die Gebäudetechnik sowie das Abfallkonzept eine zentrale Rolle.
Die systematische Inbetriebnahme umfasst alle vorhandenen Bau- und Anlagentechniken. Es wird davon ausgegangen, dass sich eine ausgereifte Bauund Anlagentechnik und eine umfassende Inbetriebnahme positiv auf einen umweltschonenden Gebäudebetrieb auswirken. Um dies in der Umsetzung
sicherzustellen, empfiehlt sich der Einsatz eines interdisziplinären Inbetriebnahme-Teams. Eine hohe Luftdichtigkeit des Gebäudes – mittels der Luftwechsel­rate n50 ausgedrückt - führt zu einer Reduktion der Energieverluste, was zu einem umweltschonenden Betrieb beiträgt. Das Mess- und Zählkonzept bildet die Grundlage für eine verbrauchsabhängige Abrechnung der Energiekosten und dient der ordentlichen Betriebsführung, der Kommunikation
an die Benutzenden, der Betriebsoptimierung und der Erfolgskontrolle. Die Daten der technischen Anlagen im Gebäudebetrieb sind planmässig und
effizient zu erheben. Je strukturierter und detaillierter das Konzept ausgelegt ist, desto spezifischer kann im Bedarfsfalle gehandelt werden.
Indikator 1 | Systematische Inbetriebnahme [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Mögliche Bautechnik und Anlagensysteme welche betrachtet werden (nur die installierten Systeme):
– Heizungssystem (Wärmeerzeugung und -verteilung)
– Lüftung (Luftförderungs-, Konditionierungs- und verteilsysteme)
– Warmwasserversorgung (Wassererwärmungs- und -verteilsysteme)
– Erneuerbare Energiesysteme (Produktions-, Umwandlungs- und Speicheranlagen)
– Raumklimatisierung (Klimakälte-, Kältespeicher- und Kälteverteilungssysteme)
– Kältetechnik (Gewerbliche Kälteanlagen mit Kälteproduktion und -Verteilung)
–Gebäudeautomation
– Beleuchtung (in Hauptnutzflächen)
– Sicherheit (Brandmelde-, Zutrittskontroll-, Intrusionsschutzsysteme etc.)
– Bautechnik (Fenster, Fassade, Türen etc.)
Ja
Bestand
Ja
Tiefe der Inbetriebnahme:
A.) Funktionsprüfung mit Dokumentation von Art, Umfang und Ergebnis.
B.) G
eordnete Inbetriebnahme mit anschliessender Einregulierung und Nachjustierung durch unabhängige Dritte.
Ein Konzept für eine vollständige Dokumentation liegt vor, bzw. ist vertraglich vereinbart.
C.) Geordnete Inbetriebnahme mit anschliessender Einregulierung und Nachjustierung bzw. vertragliche Vereinbarung in
den ersten 14 Monaten der Nutzungszeit. Funktions- und Leistungsprüfung durch unabhängige Dritte. Ein Konzept
für die Überführung der Inbetriebnahme in einen Prozess der kontinuierlichen Überprüfung und Optimierung liegt vor.
Es erfolgt eine stichprobenartige Prüfung der Ausschreibungsunterlagen in Bezug auf die Projektanforderungen des
Bauherrn. Das Betriebspersonal wurde geschult.
Integrale Tests: (Vgl. Glossar SNBS)
Bearbeitung in
SIA-Phase
1 Strategische
Planung
Umweltschonender Betrieb | 304
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
1 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonender Betrieb | 304
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Wie wird der
Nachweis erbracht
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, MS, H, NHB
SNBS Tool 304 Wohnen
Die Bewertung erfolgt anhand der Checkliste, welche zum Indikator «Systematische Inbetriebnahme» gehört. Bewertet
werden einerseits der Anteil der systematisch in Betrieb genommen Bautechnik und Anlagen in Verbindung mit einer
groben Einstufung der Anlagengrösse und andererseits die Tiefe der Inbetriebnahme (siehe «Hinweise zur Bearbeitung»
für mehr Informationen).
Bei der Sanierung ist nur die neu installierte Bau- und Anlagentechnik systematisch in Betrieb zu nehmen (Einordnung bei
Stufe A bis C). Zudem sollten integrierte Tests vorliegen, welche die neu installierte Bau- und Anlagentechnik ebenso wie
bestehende Anlagensysteme beinhaltet. Auf diese Weise kann ein reibungsloser Betrieb sichergestellt werden.
Erforderliche Nachweise:
–Vertragsunterlagen
–Inbetriebnahmeprotokolle
– Nachweis der Personalschulung
– Auszug Vertrag zur Optimierung für die ersten 14 Betriebsmonate
– Liste und Protokolle der durchgeführten Funktionsprüfungen
– Konzept zur Einregulierung und Nachjustierung (Inbetriebnahmeplan)
Indikator 2 | Luftdichtigkeit der Gebäudehülle [h-1]
Einstufung
> 2.0
1.5 bis 2.0
1.0 bis 1.5
0.8 bis 1.0
0.6 bis 0.8
< 0.6
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Zur Ermittlung der Luftwechselrate ist eine Luftdurchlässigkeitsmessung (Blower-Door-Test) entsprechend den Anforderungen
der «Richtlinie für Luftdurchlässigkeitsmessungen bei MINERGIE-P® und MINERGIE®-Bauten» (RILUMI) zu erbringen.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 304 Wohnen
Der Nachweis wird auf Grundlage der «Richtlinie für Luftdurchlässigkeitsmessungen bei MINERGIE-P ® und
MINERGIE®-Bauten» (RILUMI) erbracht. Ist im Prüfzeugnis anstelle des Kennwertes n50,St der Kennwert qa,50 gemäss SIA
180:2014 angegeben, so ist für die Umrechnung die Formel n50,St = 0.8 x qa,50 zu verwenden.
Umweltschonender Betrieb | 304
2 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonender Betrieb | 304
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, MS, H, NHB
Indikator 3 | Mess- und Zählkonzept Gebäudetechnik [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Ausführung, Ablesung und Auswertung haben entsprechend der KBOB-Empfehlung «Energie-Messkonzept» anhand
der einzelnen vorhandenen Ausstattungen zu erfolgen. Das Vorhandensein der folgenden Gewerke bildet die Grundlage für
die Bewertung:
–Wärme
–Raumkälte
– Gewerbliche Kälte
–Lüftung
– Strom: diverse Haustechnik
– Strom: Beleuchtung
– Strom: Betriebseinrichtungen
– Wasser: Kaltwasser
– Wasser: Warmwasser
–Gas
Ja
Bestand
Ja
Zusätzlich werden die Ablesung, Auswertung und Darstellung der Messergebnisse bewertet. Bei Ablesung und Auswertung wird in manuell oder automatisch und zentral unterschieden. Die Darstellung der Ergebnisse kann unterteilt werden in
keine Publikation, eine periodische oder eine laufende Kommunikation gegenüber den Nutzern.
Das Mess- und Zählkonzept kann für die Datenerfassung auf unterschiedlichen Ebenen dienen. Es werden die Ebenen
Gebäude, Nutzungszonen und weitere Verwendungszwecke beurteilt. Als Nutzungszonen gelten die unterschiedlichen
Nutzungseinheiten (Bsp. Büro), als weitere Verwendungszwecke gelten beispielsweise Server, Steckdosenlasten,
Bürogeräte, Sicherheitstechnik, Aufzüge, Betriebseinrichtung, Allgemeinbeleuchtung.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 304 Wohnen
Die gegebenen Antworten müssen anhand eines Mess- und Zählkonzeptes mit den folgenden Angaben belegt werden:
Situationsbeschreibung, Bedarfsbeschreibung, Zielfestlegung, Massnahmenkatalog zur Zielerreichung, Beschreibung der
Umsetzung der Massnahmen.
Indikator 4 | Abfallkonzept [%]
Einstufung
0 bis 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Bewertung eines Abfallkonzepts mit Kompostieranlage, sachgemässer Zwischenlagerung und einem Abfall-Sammelsystem nach Fraktionen erfolgt mit Hilfe der Checkliste «Abfallkonzept». Die Auswertung des ermittelten Erfüllungsgrades
erfolgt mittels Einstufung.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 304 Wohnen
Umweltschonender Betrieb | 304
3 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonender Betrieb | 304
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, MS, H, NHB
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, –Norm SIA 108: 2003 Ordnung für Leistungen und Honorare der Maschinen- und der Elektroingenieure sowie der
Empfehlungen
Fachingenieure für Gebäudeinstallationen.
– Norm SIA 180: 1999 Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau
–Norm EN 13829: Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden - Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von Gebäuden,
Differenzdruckverfahren
– ASHRAE Guideline 0-2005. The Commissioning Process. [ASHRAE]
– GSFIC (2010): Commissioning Guide. [GSFIC]
– Empfehlung Energie-Messkonzept Ausgabe 1/Jan. 2000 [KBOB]
– Messgeräte für Energie und Medien (EnMess 2001) [AMEV]
– Factsheet 3.4.2: Abfälle aus Betrieb und Nutzung [KBOB]
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 304 Wohnen
1 Richtlinie für Luftdurchlässigkeitsmessungen bei MINERGIE-P ® und MINERGIE®-Bauten [RILUMI]
2 Konzeptbeschrieb Systematische Inbetriebnahme
3 Grobe Einstufung anhand der Investitionskosten
4Haustechnikkonzept
5Ausschreibungsunterlagen
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
AMEV: Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen
Quellen
–Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen. (AMEV): Messgeräte für
Energie und Medien (EnMess 2001). http://www.amev-online.de/ [Stand 26.10.2012]
–Koordination der Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes (KBOB): Energie-Messkonzept, Empfehlung Ausgabe 1/Jan.
2000).
www.bbl.admin.ch/kbob [Stand 26.10.2012]
–DGNB GmbH: Neubau Wohnen, Version 2012. Kriteriensteckbriefe.
– Martin Jakob. u.a.: Stromverbrauch in Bürogebäuden – Erhebung und Analyse von Energiekennzahlen (2008).
Bemerkungen
Weiterführende Literatur/Links:
– GSFIC (2010): Commissioning Guide [GSFIC]
– Forum Energie Zürich [FEZ], Fachgruppe Betriebsoptimierung
–Norm SIA 108: 2003 Ordnung für Leistungen und Honorare der Maschinen- und der Elektroingenieure sowie der
Fachingenieure für Gebäudeinstallationen
Umweltschonender Betrieb | 304
4 von 4
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonende Mobilität | 305
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, VP
Beschrieb des Kriteriums
Mit dem Kriterium «Umweltschonende Mobilität» wird anhand von geeigneten Massnahmen betreffend Standort-Angebot (Bsp. kurzer Weg zu
Einkaufsmöglichkeiten), Mobilitätsstrategie, Verkehrsmittelwahl (Förderung ÖV und Langsamverkehr) und Anreize zur Mobilitätsbeeinflussung
der Einfluss auf die Umweltauswirkungen aus der Mobilität bewertet.
Mit Hilfe eines Mobilitätsmesskonzeptes können Informationen zum Mobilitätsverhalten der Nutzer gesammelt werden. Damit werden die
notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um allenfalls Lenkungsmassnahmen einzuführen, welche eine Reduktion der Umweltauswirkungen aus
der Mobilität (beispielsweise mittels einer Reduktion der gefahrenen Kilometer oder eines Umstiegs auf den öffentlichen Verkehr) bewirken.
Indikator 1 | Mobility Rating [%]
Einstufung
0 bis 15
Note
1
15 bis 35
35 bis 50
2
3
50 bis 65
4
65 bis 85
85 bis 100
5
6
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Für die Bewertung wird das bestehende online Tool «MobilityRating» verwendet (www.mobilityrating.ch) Das «MobilityRating Wohnsiedlung» ermöglicht eine Standortbestimmung bezüglich der Mobilität einer bestehenden oder geplanten
Wohnsiedlung. Es zeigt die wichtigsten Elemente zur Optimierung der induzierten Mobilität bezüglich Energieverbrauch
und Effizienz auf. MobilityRating fokussiert auf den Personenverkehr und ist für Wohnsiedlungen ab etwa 5–10
Wohn­einheiten konzipiert.
Das Tool ist für Neubauten und Bestand anwendbar. Da gewisse Fragen in der Planung von Neubauten noch nicht
beantwortet werden können und die Antwortoption «nicht anwendbar» nicht existiert, werden für diese die
Ant­worten vorgegeben. Die nachfolgend aufgelisteten Antworten müssen unter dem Kapitel «Verkehrsmittelwahl» im Tool
eingetragen werden:
1.Frage zur Verkehrsmittelwahl: Wie verhält sich die Anzahl Autos der Bewohner/innen zur Anzahl der Haushalte
(Motorisierungsgrad) > Mehr Haushalte als Autos (2)
2.Frage zur Verkehrsmittelwahl: Wieviel Prozent der Bewohner/innen nutzen an Werktagen gewöhnlich nur den
öffentlichen Verkehr, fahren Velo oder gehen zu Fuss? > 40–59% (10)
3.Frage zur Verkehrsmittelwahl: Können Sie sich für die vorstehenden Angaben auf eine aktuelle Erhebung abstützen?
> Nein (0)
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Ja
1 Strategische
Planung
Bestand
2 Vorstudien
Ja
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
2
3
5
6
SNBS Tool 305 Wohnen
Indikator 2 | Mess- und Zählkonzept Mobilität [%]
Einstufung
0 bis 15
Note
1
4
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Ermittlung des Erfüllungsgrades erfolgt anhand der Checkliste «Messkonzept Mobilität». Die Bewertung erfolgt
mittels Einstufung der ermittelten Erfüllungsgrade.
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
1 Strategische
Planung
Ja
Bestand
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
Ja
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 305 Wohnen
Umweltschonede Mobilität | 305
1 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Ressourcen- und Umweltschonung
Umweltschonende Mobilität | 305
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, AR, VP
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 305 Wohnen
1 Tool MobilityRating: www.mobilityrating.ch
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Vgl. Glossar SNBS
Quellen
Bemerkungen
Weiterführende Literatur/Links:
– Rundum Mobil GmbH (http://rundum-mobil.ch/web/)
– Mikrozensus Mobilität und Verkehr (MZMV)
– Autofreie Mustersiedlung in Wien 21, 1210 Wien, www.gewog-wohnen.at
– Stadt Zürich: Mobilität in Zahlen 2012/1, Befragungen, Die Mobilität der Stadtzürcher Wohnbevölkerung
– ARE, ASTRA: Die Nutzen des Verkehrs, Teilprojekt 1: Begriffe, Grundlagen und Messkonzepte, 2006
Umweltschonede Mobilität | 305
2 von 2
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Artenvielfalt | 306
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, GL, AR, FP, LA, NHB
Beschrieb des Kriteriums
Das Kriterium befasst sich mit der Artenvielfalt auf einem Grundstück mit dem Ziel, das am Standort natürliche Potential an Flora und Fauna
möglichst auszuschöpfen.
Um dies zu erreichen, soll sich die Situation im Vergleich zur Ausgangslage nicht verschlechtern. Dazu sollen nach der Fertigstellung eine möglichst
hohe Anzahl standorttypischer Pflanzen- und Tierarten erreicht und gute Bedingungen für die Ansiedlung gefährdeter Arten auf dem Grundstück
geschaffen werden.
Indikator 1 | Flora und Fauna [Punkte]
Einstufung
< 0.5
0.5 bis 1.0
1.0 bis 2.0
2.0 bis 4.0
4.0 bis 6.0
> 6.0
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Hinweise zur
Bearbeitung
Die Checkliste ist so aufgebaut, dass in einem ersten Teil der bestehende Untersuchungsraum grob erfasst werden muss.
In einem zweiten Teil wird die geplante Gestaltung mit höherem Detaillierungsgrad erfasst, sowie Vogelschutzbemühungen und die Bepflanzungssituation betrachtet. Das Ergebnis bewertet die Veränderung der Situation vor und nach der
Projektrealisierung des Neubaus respektive der Sanierung.
Für die Situation vor der Bautätigkeit werden die umliegenden Flächen in vier Abstufungen zwischen Asphaltplatz bis zu
Wald eingeteilt und für das Dach und für die Fassade der Begrünungsgrad erfasst. Für die Situation nach der Erstellung
des Neubaus oder der Durchführung der Sanierung werden für das Dach, die Fassade und die Umgebung eine detaillierte
Aufnahme der jeweiligen Flächen, der Ausprägung, der Zusatzmassnahmen und der Vernetzung mit den angrenzenden
Flächen durchgeführt. Die Gebäudehöhe und die jeweiligen Ausprägungen werden stark gewichtet. Die Zusatzmassnahmen, die Vernetzungen, wie auch der Flächenerhalt werden weniger stark gewichtet. Bezüglich der Fassade wird die
Kollisionsgefahr für Vögel berücksichtigt (soll mit dem Schweizer Vogelschutz ([email protected]) abgeklärt und die empfohlenen Massnahmen umgesetzt werden) und für die Umgebung muss die Präsenz von ortsfremden Pflanzenarten (Die
Schwarze Liste und die Check-Liste sind unter www.infoflora.ch/de/flora/neophyten/listen-und-infoblätter.html verfügbar)
berücksichtigt werden.
Ja
Bestand
Ja
Die folgenden Tabellen enthalten Erläuterungen zu den Ausprägungstypen, welche in der Checkliste «Flora und Fauna» zur
Auswahl stehen:
Dachflächen
Nacktdach oder Kiesdach
Schichtdicke < 80 mm
–
Schichtdicke der Vegetationsschicht mit geringer Aufbauhöhe < 80 mm
(je nach Niederschlags-Region unterschiedlich)
Schichtdicke 80 – 110 mmSchichtdicke der Vegetationsschicht mit Aufbauhöhen 80 – 110 mm
(je nach Niederschlags-Region unterschiedlich)
Schichtdicke > 110 mmSchichtdicke der Vegetationsschicht mit Aufbauhöhen > 110 mm, (je nach
Niederschlags-Region unterschiedlich) mit zusätzlich variabel eingerichteten Schichtdicken
Fassaden
Keine Fassadenbegrünung
–
Fassadenfläche einfach begrünt
Bis zu einer Gebäudefassade begrünt
Fassadenfläche intensiv begrünt
Mehr als eine der Gebäudefassaden begrünt
Living wallsErmöglicht die Beibehaltung des Substrats und der Pflanzen (mehrheitlich
keine am Boden gepflanzten Kletterpflanzen) entlang der Wandfläche
Umgebungsflächen teilversiegelt
Asphalt, Beton
Sickerbeton, Sickerasphalt
Durchlässige Flächen
Rasengittersteine
Artenvielfalt | 306
–
–
Bsp. Mergel
–
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Artenvielfalt | 306
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, GL, AR, FP, LA, NHB
Umgebungsflächen unversiegelt
Wasserdurchlässige Flächen ohne Vegetation Unbewachsener, unversiegelter, versickerungsfähiger Boden
Wasserflächen naturfernBäche, Flüsse, Seen, Teiche, Tümpel, Brunnen (kein Schwimmbecken).
Weitgehend verbaute Uferbereiche ohne natürliche Vegetationsentwicklung
Wasserflächen naturnahBäche, Flüsse, Seen, Teiche, Tümpel, Brunnen (kein Schwimmbecken).
Weitgehend unverbaute Uferbereiche mit natürlicher Vegetationsentwicklung
Artenarmer Vielschnittrasen
Mehrfach jährlich geschnittener Rasenbestand mit < 10 Pflanzenarten
Nutzgarten, Ackerflächen
–
Artenarme WieseAus Gräsern, Kräutern und Stauden zusammengesetzter Bewuchs mit
< 30 Pflanzenarten
Artenreiche Wiese, BrachflächenAus Gräsern, Kräutern und Stauden zusammengesetzter Bewuchs mit
> 30 Pflanzenarten
Sträucher, Hecken und EinzelbäumeSträucher bis 6 m Höhe und Bäume bis ca. 6 m Krondurchmesser und ca.
8 m Höhe
Baumreihen und -Gruppen
Bäume über ca. 6 m Krondurchmesser und ca. 8 m Höhe und deren
Zusammensetzung
Strukturreiches Gehölz
–
Vernetzung
Andere Flächentypen oder unüberwindbare
Barrieren
Als unüberwindbare Barrieren können breite und stark befahrene
Strassen, geschlossene Mauern, Zäune die bis ganz zum Boden herunter
gehen, längere Abätze und Stufen über 10cm, die nicht umgangen
werden können, gelten.
Ähnliche Flächentypen mit geringen BarrierenUmgebung der Parzelle mit vergleichbaren Habitatstrukturen, zugänglich
mit überwindbaren Barrieren (z.B. kleinere Wege, wenig befahrene
Strassen)
Ähnliche Flächentypen ohne BarrierenOhne Barrieren mit direkter Verbindung zu naturnahem Umland.
Zum Beispiel Anstoss an Wald oder Wiese-/Weidefläche
Bearbeitung in
SIA-Phase
Wie wird der
Nachweis erbracht
Artenvielfalt | 306
1 Strategische
Planung
2 Vorstudien
3 Projektierung
4 Ausschreibung
5 Realisierung
6 Bewirtschaftung
SNBS Tool 306 Wohnen
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Artenvielfalt | 306
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, GL, AR, FP, LA, NHB
Vorgaben
Gesetze
Es sind keine gesetzlichen Vorgaben vorhanden.
Normen, Richtlinien, Norm SIA 118/312:2013: Allgemeine Bedingungen für Begrünung von Dächern.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 306 Wohnen
1Bepflanzungsplan
2Baupläne
3 Bestandsaufnahme der Pflanzen vor Baubeginn
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Quellen
– Anke, Henz, Das Karlsruher Modell, Eingriff und Ausgleich im Bebauungsplanverfahren, 1998.
–Schweizerische Fachvereinigung Gebäudebegrünung (SFG), Gründachrichtlinie für Extensivbegrünung Teil 1
«Wasserhaushalt und Vegetation».
– Vogelschutz: www.birdlife.ch/de/glas
Bemerkungen
Artenvielfalt | 306
3 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Landschaftszersiedelung | 307
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP, NHB
Beschrieb des Kriteriums
Die Landschaftsveränderung in der Schweiz in den letzten fünfzig Jahren war radikal und steht im Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung.
Die Raumplanung konnte die Zersiedelung bislang nicht wirksam eindämmen. Mit diesem Kriterium soll ein Beitrag zur Verringerung der Zersiedelung geleistet werden. Die Beurteilung basiert auf einer vereinfachten Version der Methode der gewichteten Zersiedelung. Die Beurteilung erfolgt
aufgrund der Lage des Grundstücks, der Dispersionseinschätzung, der maximalen gesetzlichen und der realen Ausnützungsziffer sowie der
Nutzfläche pro Bewohner.
Indikator 1 | Landschaftszersiedelung [%]
Einstufung
< 15
15 bis 35
35 bis 50
50 bis 65
65 bis 85
85 bis 100
1
2
3
4
5
6
Note
Anwendung
Neubau
Ja
Hinweise zur
Bearbeitung
Bestand
Ja
Die nebenstehende Grafik illustriert welche Messgrössen zur Bewertung
der Landschaftszersiedelung ausgewertet werden und wie sie zu verstehen sind. Die Messgrössen sind die urbane Durchdringung (1), die
Dispersion (2) und die Flächeninanspruchnahme (3). Die Urbane
Durchdringung misst primär die Veränderung der Siedlungsfläche, die
Dispersion die Streuung der Siedlungsflächen und die Flächeninanspruchnahme die Grösse der Siedlungsfläche die von einem Arbeitsplatz gebraucht wird. Die Flächeninanspruchnahme ist aus drei zu ermittelnde
Grössen zusammengesetzt. (3a) Die Ausnützungsziffer, welche maximal
gesetzlich festgelegt ist, (3b) der Ausnützungsziffer real, d.h. der
prozentuale Anteil der realisierten Ausnützung im Vergleich zur gesetzlich
festgelegten maximalen Ausnützung und (3c) der Nutzfläche pro
Bewohner.
Falls nur die Baumassenzahl (BMZ) vorliegt. Die BMZ durch 2.9 m
Geschosshöhe dividieren und diesen Wert als Ausnützungsziffer verwenden.
1. Bestimmung der Urbanen Durchdringung – Lage des Grundstücks
Historisch
Grossstadt
Periurban
Landschaftszersiedelung | 307
Rural
Suburban
Streusiedlung
1 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Landschaftszersiedelung | 307
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Hinweise zur
Bearbeitung
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP, NHB
2. Bestimmung der Streuung der Siedlungsfläche - Dispersionseinschätzung
Innerhalb geschlossener
Siedlungsfläche
Am Rand einer unbebauter Fläche
innerhalb Siedlungsfläche
Am Rand der Siedlungsfläche
Streusiedlungsbiet
innerhalb Siedlungsfläche
Innerhalb unbebauter Fläche
Wiese
Auf der grünen Wiese
3. Die Flächeninanspruchsnahme
(3a) Die Ausnützungsziffer muss mit den geltenden gesetzlichen Bestimmungen ermittelt und in der Checkliste aus dem
drop-down Menü „Ausnützungsziffer maximal gesetzlich“ dem passenden Bereich zugewiesen werden. (3b) Aus der
realisierten Ausnützung wird unter Berücksichtigung der gesetzlich vorgegebenen maximalen Ausnützungsziffer die
prozentuale „Ausnützungsziffer real“ ermittelt und aus dem entsprechenden Feld der passende Bereich ausgewählt. (3c)
Die „Nutzfläche pro Bewohner“ wird aus der Nutzfläche und der Personenbelegung, welche der untenstehenden Tabelle
entnommen werden kann, ermittelt und in die Checkliste eingetragen. Das Ergebnis ist der Landschaftszersiedelungsgrad
in Prozent. Je grösser die Landschaftszersiedelungswirkung, desto geringer das Ergebnis. Die Einstufung wird nach der
folgenden Tabelle vorgenommen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Wie wird der
Nachweis erbracht
Extrem grosse Zersiedelungswirkung (extrem negativ): Sehr grosse Zersiedelungswirkung (stark negativ): Grosse Zersiedelungswirkung (negativ): Geringe Zersiedelungswirkung (geringfügig negativ): Neutrale Zersiedelungswirkung (+/- keine Veränderung): Leichte Verbesserung der Zersiedelungswirkung (geringfügig positiv): 0-15%
15-35%
35-50%
50-65%
65-85%
85-100%
SNBS Tool 307 Wohnen
Landschaftszersiedelung | 307
2 von 3
Kriterienbeschrieb wohnen
Natur und Landschaft
Landschaftszersiedelung | 307
Version 1.5
Nutzungsart
Wohnen
Bauwerksart
Mehrfamilienhaus
Planungsbeteiligte
PE, BH, AR, RP, NHB
Vorgaben
Gesetze
– Bundesgesetz über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz, RPG; SR 700)
Normen, Richtlinien, Es gibt keine Vorgaben, Normen, Richtlinien, Empfehlungen.
Empfehlungen
Werkzeuge / Hilfsmittel / Wissen für die Bearbeitung
SNBS Tool 307 Wohnen
1 Google Earth
Weiterführende Hinweise
Begriffserläuterungen & Abkürzungen
Nutzfläche (NF) wird gemäss SIA 416 bestimmt.
Quellen
–Christian, Schwick et al., Urban Sprawl in Switzerland – Unstoppable?, Quantitative Analysis 1935 to 2002 and
Implications for Regional Planning, Bern, Stuttgart, Wien, 2012 (Haupt).
– Christian, Schwick et al., Zersiedelung messen und vermeiden, Merkblatt für die Praxis, 2011 (WSL).
Bemerkungen
Landschaftszersiedelung | 307
3 von 3
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