August 2017

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Demian Licht LIVE motus
Borusiade cititrax
cititrax Uchi
Uchi plangent
Nach ihrem Live-Debüt im Berghain im vergangenen November kehrt die mexikanische
Künstlerin Demian Licht heute zurück. Ihren Robert Hood-inspirierten Techno erweitert
sie regelmäßig mit feministischen Empowerment-Ideen, wie sie ihn auch auf ihrem eigeeigenen Label Motus Records propagiert. Auch stark: die rumänische DJ Borusiade, die seit
den frühen Nullerjahren auflegt und in der Zwischenzeit eine eigene musikalische Sprache
aus rauen Electronics und obskuren Melodien entwickelt hat. Ihre eigenen musikalischen
Früchte sind auf Labels wie Correspondant, Minimal Wave und Cómeme zu finden. Uchi
wiederum steht für einen subtilen, deepen Techno-Sound, den sie auf Recondites Label
Plangent veröffentlicht.
Freitag 11.08.2017 Start 24 Uhr Leisure System
Säule
Aleksi Perälä LIVE clone
clone Nathan
Nathan Fake LIVE ninja tune tune Barker leisure system Beckett
system Beckett leisure system Konx-om-Pax
system Konx-om-Pax planet mu
Nach dem kürzlichen Leisure System-Umzug
System-Umzug in die Säule machen wir im intimeren Setting
weiter: heute Nacht mit zwei Live-Acts, die wir in der Vergangenheit schon mehrmals
im Haus begrüßen durften. Nathan Fake hat im März auf Ninja Tune sein neues Album
Providence veröffentlicht, darauf zeigte er sich in Höchstform: hektisch flirrende Drum
Drum-patterns, grelle Synthflächen, Musik gewordene, somnambule Traumszenarien, Ambientund Dronestudien, Harmonien aus Glitch, ein Feature mit Prurient und noch vieles mehr.
Der Finne Aleksi Perälä beschallte bei uns zuletzt den Obergeschossfloor mit einer Sur
Sur-round-Sound-Komposition, heute dürften sein GALAXIID-Printworks-Liveset als auch sein
jüngstes Release The Colundi Sequence Vol. 2 als Referenz herhalten: kühler, deeper,
hypnotischer Techno mit Melodiesprenkeln from the outer rims,
rims, eine Metamorphose seiner
früheren Arbeiten in einem wohlklingenden und spirituellen Gewand. Neben Beckett und
Barker heute am Pult: der britische Musiker und Grafiker Konx-om-Pax, dessen hervorra
hervorra-gendes, synthwavendes Album Caramel letztjährig auf Planet Mu erschienen ist, der aber
auch am DJ-Pult weiß, wo Barthel Bassmusik, IDM und Dub Techno holt.
Großes Ostgut Ton-Fest mit allen Beteiligten und ein paar Freunden des Hauses. Wie
jedes Jahr zu diesem Anlass öffnen wir dafür auch wieder die Türen unseres Elektro­
akustischen Salons, wo es Musik abseits des Tanz-Imperativs von u.a. Luke Slaters
Ambient-Alias The 7th Plain und Tobias. zu hören geben wird. Mit gleich zwei Acts ist auch
der Live-Sektor im Berghain besonders gut bestückt: der New Yorker Avantgarde-Künstler
Dominick Fernow hat unter seinem Alias Vatican Shadow in diesem Jahr seine erste EP
auf Ostgut Ton veröffentlicht (die sich in einen beeindruckenden Katalog aus fast 60 veröffentlichten Alben in den vergangenen 20 Jahren einreiht), heute Nacht spielt er jedoch
mit seinem Noise- und Dark-Ambient-Alias Prurient. Dazu noch Unterton-Techno von
dem Berliner Somewhen und EBM-meets-Dub-Techno-Meditationen von Terence Fixmer,
der mit der Force EP gerade vier stimmige Techno-Szenarios für den Clubgebrauch beim
Hauslabel untergebracht hat.
Samstag 19.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Stanislav Tolkachev LIVE mord
Abe Duque abe duque records Blind
records Blind Observatory gravitational
gravitational Blawan
Blawan ternesc
ternesc Claire
Claire
Morgan haul music Nihad
music Nihad Tule sloboda
sloboda Objekt
Objekt objekt
objekt Young
Young Male white material
Panorama Bar
Âme LIVE innervisions
Anthony Naples text
text Chris
Chris Cruse spotlight
spotlight Gerd
Gerd Janson running back
back Kornél Kovács studio barnhus
barnhus Midland
Midland aus music
music Scuba
Scuba hotflush
hotflush Shanti Celeste peach discs
Random, Atonal, Psychedelik, Minimal Tekno – so beschreibt der Ukrainer Stanislav
Tolkachev seine Musik. Seit Jahren wird er als einer der heißesten Techno-Producer gehangehandelt, der jede seiner Platten – die er auf inzwischen über 30 verschiedenen Labels verteilt
hat – auf ziemlich irre Weise andersartig klingen lässt. Sei es sein aufwühlendes, beatloses
Arpeggio-Meisterwerk „Optical Illusions“ von der What Are you Thinking About, Little Duck
EP, oder sein sich in immer höhere Synth-Sphären schwingendes „Sometimes Everything
Is Wrong“ von 2011 – Tolkachev weiß, wie man mit einfachen Mitteln große Emotionen
(und auch mal Verwirrung) kreieren kann. Heute Nacht live im Berghain zu erleben. In der
Panorama Bar legt u.a. Shanti Celeste auf. Die inzwischen in Berlin lebende Chilenin war
lange Zeit Teil der Bristoler House-Szene um den Pattenladen Idle Hands, inzwischen führt
sie mit Peach Discs ein eigenes Label. Ihr Sound ist warm, druckvoll und groovy – klassi­
sche House-Stomper mixt sie perfekt mit Breakbeat- und Electro-Tunes.
Donnerstag 24.08.2017 Start 22 Uhr Night Slugs
Säule
Bok Bok Girl Unit Naena
Drei Protagonisten des in London sitzenden Labels Night Slugs werden die Säule heute
Abend mit ihrem besonderen musikalischen Programm bespielen. Mit Alex Sushon alias
Bok Bok begrüßen wir nicht nur den Mitgründer von Night Slugs, sondern einen Pionier des
Post-Dubstep/Post-Grime-House, der alte und neue Tracks perfekt miteinander kombiniekombinieren kann. Außerdem präsentiert Night Slugs mit Neana ein junges Talent, dessen DJ-Sets
durch eine verspielte Mischung aus Ballroom House, Jersey Club, UK Funky, Tribal House,
Kuduro, Grime und R&B nicht weniger interessant ausfallen. Abgerundet wird der heutige
Abend von Girl Unit, der für seine atmosphärisch melodischen Klängen mit 808-Charakter
und Break-Beat-Elementen bekannt ist.
JASSS spielt am Freitag, den 18. August, in der Säule.
Garten
Boris ostgut ton Roi Perez
An was arbeitest du denn momentan?
Im Moment arbeite an meinem nächsten Album. Außerdem
bin ich auf Tour, bereite neue Shows vor und schreibe
Stücke für zwei Instrumentalisten – Cello und Saxofon.
Da ich keine ausgebildete Musikerin bin, ist das ziemlich
herausfordernd.
Tobias. LIVE ostgut ton
Answer Code Request ostgut ton Efdemin dial Function ostgut ton Jenus ostgut ton The 7th Plain mote-evolver Das Album macht einen sehr erwachsenen und ausgeklügelten
Eindruck auf mich – kannst du uns mehr über deine musikalische
Sozialisation erzählen? Wie hast du dir deine Skills angeeignet?
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der die Künste als
etwas Kritisches gesehen werden, was bei der Bildung einer
Lebensperspektive und einer gewissen Sensibilisierung
helfen kann. Ich bin sehr leidenschaftlich wenn es um Klang
und Musik geht, habe mir das aber auch nicht bewusst
ausgesucht – die Musik geht einfach wesentlich tiefer
als andere Ausdrucksformen. In den vergangenen sechs
Jahren habe ich alle Arten von Aufnahmen gemacht und
die verschiedenen Techniken erforscht. In regelmäßigen
Säule
Elektroakustischer Salon
Du hast erst vor zwei Jahren angefangen aufzulegen. Was für
Musik erregt als Selektor deine Aufmerksamkeit?
Aufzulegen bedeutet die Beziehungen zwischen Platten
zu finden. Genres sind nicht so mein Ding, Namen sind für
mich problematisch – Ich neige dazu, sie zu vergessen, was
meine musikalische Forschung manchmal extrem langweilig
machen kann. Manchmal gibt es etwas in einem Track, das
mich an einen anderen, komplett unterschiedlichen denken
lässt. Dabei muss es sich nicht um ähnliche Sounds oder
eine bestimmte Stimmung handeln. Es ist eine persönliche
Sache, deswegen spiele ich diese zwei Tracks hintereinander und jemand anders würde eine andere Kombina­­tion wählen. Die Beziehung einer Person zu zwei Platten
bedingt sich immer durch die persönliche Wahrnehmung.
Wenn ein DJ seine Sicht anderen Menschen vermitteln kann,
ist das auf sehr intime Weise befriedigend, es ist nahezu ein
voyeuristischer Akt.
Donnerstag 10.08.2017 Start 22 Uhr SAULE VI Panorama Bar
Martyn LIVE 3024
Massimiliano Pagliara larj nd_baumecker ostgut ton
Nick Höppner ostgut ton Nitam unterton Steffi ostgut ton Tama Sumo ostgut ton Virginia ostgut ton
Giant Swan LIVE mannequin
Alessandro Adriani mannequin
mannequin JASSS
JASSS mannequin
mannequin Marsman
Marsman pinkman
Nach Janus und Leisure System folgt mit Mannequin eine neue regelmäßige VeranstalVeranstaltungsreihe. Das aus Rom und Berlin operierende Label wird zum dritten, festen Pfeiler
der Säule – heute Nacht mit dem Auftakt der zweimonatlichen Mannequin Records Nacht.
Nacht.
2008 gegründet von Alessandro Adriani hat sich Mannequin durch eine Mischung aus
Cold Wave, New Wave wie auch Minimal Electronic positioniert. Adriani selbst überzeugte
bereits bei der Säule-Eröffnung durch ein Set mit einem Querschnitt aus The Neon Judge­
ment, Tropic of Cancer bis Bourbonese Qualk. Mit Giant Swan präsentiert Adriani nicht
nur das nächste Mannequin-Release der Death Of The Machines-Reihe,
Machines-Reihe, sondern auch
einen mit unzähligen Effektgeräten, Live-Vocal-Loops, Drones, Synth Pads, harten Kick
Kick-drums und Breaks arbeitenden, dynamisch-ekstatischen Live-Act. Im DJ-Kontext freuen
wir uns auf die schnelle Rückkehr der spanischen Produzentin JASSS als auch auf ein
Wiedersehen mit Pinkman-Betreiber Marsman und dessen schwer lebendigen Techno- und
EBM-Entwurf.
Abständen nehme ich mir die Zeit, um Stücke zu arrangieren
und zu vervollständigen. Aber natürlich entstehen beim
Produzieren eines Albums auch viele Aufnahmen, die ich
später wieder aussortiere, sodass mein Arbeitsvolumen im
vergangenen Jahr – parallel zur Produktion von Weightless
– viel größer war. Meine Skills habe ich mir in der Praxis
angeeignet, mit der Veränderung wie ich Musik und Sound
höre und verstehe. Das ergibt sich einfach mit der Zeit. Ein
Teil dieser Entwicklung beruht aber auf Veränderungen in
meinem Leben und nicht unbedingt auf meine Studioarbeit.
Anders gesagt: Die Musik ist ein Spiegelbild einer
persönlichen Veränderung.
Hieroglyphic Being LIVE mathematics
Borrowed Identity quintessentials
quintessentials Florian
Florian Kupfer private persons
persons Jay Daniel watusi high Josh
high Josh Cheon dark entries Nadia
entries Nadia Ksaiba phantasy sound sound Peggy Gou technicolour
technicolour Smallpeople
Smallpeople smallville
Einen Tag nach der Numbers-Nacht in der Panorama Bar spielt das britische Label eine
Rolle, wenn auch ein Stockwerk tiefer und mit deutlicher Acid-Breitseite. Der Italiener
Lorenzo D'Angelo alias Lory D quetscht seit 1991 halluzinogene Sounds aus seinem Gerä­
tepark, anfangs hauptsächlich auf seinem eigenen Label Sounds Never Seen (von jenen
Releases später Rephlex eine Compilation zusammenstellte und ihm damit die verdiente
Aufmerksamkeit zuteil wurde), seit 2011 erschien auf Numbers nach und nach die fünffünfteilige EP-Serie Strange Days,
Days, die kürzlich als gebündeltes Digital-Album ihren Abschluss
fand. Wir empfehlen zum Aufwärmen „Bass Bam“. Fast 40 Alben hat Jamal Moss alias
Hieroglyphic Beings in den vergangenen zehn Jahren veröffentlicht, zum Zählen seiner
Singles und Remixes fehlt uns gerade die Geduld. Und da ist alles bei: von LoFi-TechnoJazz-Experimenten über kruden Analog Techno oder augenzwinkernde Hommagen an
Früh-90er-Rave-Banger. Moss hat übrigens auch auf der allerersten Party in der jetzigen
Panorama Bar gespielt – es wird auch heute nicht das letzte Mal gewesen sein.
Prurient LIVE hospital productions Somewhen LIVE ostgut ton
Anthony Parasole the corner Ben Klock klockworks Etapp Kyle ostgut ton Fiedel ostgut ton
Kobosil ostgut ton Marcel Dettmann mdr Norman Nodge ostgut ton
Ryan Elliott ostgut ton Terence Fixmer ostgut ton
Säule
Auf deinen ersten EPs konnte man deutliche Referenzen zu EBM,
New Beat und staubigem Analog Techno hören, auf deinem im
September erscheinenden Album Weightless erweiterst du dein
musikalisches Spektrum um Jazz, Dub und Industrial – in jedem
Track gibt es stilistische Wendungen. Wie wichtig ist dir der
Moment der Überraschung in deiner Musik?
Ich verstehe Klang und Musik als Vehikel mich auszudrücken.
Da das Leben ein seltsamer Entwicklungsprozess ist,
variieren die Themen, die ich in Klang umsetze, auch mit der
Zeit. Ich eigne mir natürlich gewisse Musikgenres an, glaube
aber nicht, dass ein bestimmtes musikalisches Genre meine
Arbeit definiert. Veränderung und Transformation sind
unvermeidlich, um komfortabel arbeiten zu können. Es ist
erfrischend und schmeichelhaft in der Lage zu sein, mit der
eigenen Musik überraschen zu können – aber es ist nicht
unbedingt etwas, das ich anstrebe. Es ist eher eine süße
Nebenwirkung.
Verrat
von Peter Armster
Dukwa LIVE Jackmaster Marco Passarani Spencer
Jack, jack, jack your body … ganz nach Steve 'Silk' Hurley wird heute in der Panorama
Bar der Körper geschüttelt, wenn die Glasgower Numbers-Crew einfällt. Numbers hat als
Party in Glasgow bereits 2003 gestartet, 2010 kam das gleichnamige Label hinzu, das
heute zu den innovativsten britischen Dance-Labels zählt. Gegründet wurde es u.a. von
Jackmaster, der das Auflegen bereits im zarten Alter von 13 von seinem Kumpel Spencer
beigebracht bekommen hat – well done. Neben den beiden spielt heute auch der Italiener
Marco Passarani, der seit über 20 Jahren einen sehr emotionalen Sound zwischen Acid,
Chicago House, Electro und schwelgerischem Detroit veröffentlicht. Live gibt es seinen
Landsmann Dukwa zu hören, der im März mit seiner EP Shattered In A Thousand Pieces
auf Numbers debütiert hat.
Panorama Bar
Berghain
Freitag 18.08.2017 Start 24 Uhr Mannequin Records Nacht I
Bitte stelle dich vor.
Ich bin in dem nördlichsten Teil Spaniens geboren und
aufgewachsen. Ich arbeite mit Audio, auf viele verschiedene
Arten.
Freitag 04.08.2017 Start 24 Uhr Numbers
Panorama Bar
Lory D LIVE numbers
Caleb ESC staub
staub Diwa Giorgio
Diwa Giorgio Gigli electric deluxe
deluxe Kyle Geiger blank code Rødhåd
code Rødhåd dystopian
dystopian Subjected
Subjected vault series
Samstag 12.08.2017 Start 24 Uhr
Ostgut Ton Nacht
Thilo Schneider
JASSS
Mykki Blanco LIVE dogfood music
Zakmatic
Post-Internet, Post-Gender: Kunst-Rapperin Mykki Blanco wurde von ihrem männlichen
Alias Michael David Quattlebaum Jr. anfänglich für eine Haul-Video Performance ins Leben
gerufen. Mykki Blanco wiederum gründete dann den Riot-Grrrl-Rap. Darin verschmilzt sie
musikalische Retro-Einflüsse mit Themen wie Fashion, Straßenkriminalität und Drogen,
Liebe und digitales Leben. Quattlebaums eigene Poesie, Malerei, die Beschäftigung mit
kommunistischer Literatur und die eigene Vergangenheit als Drop-Out, Run-Away und GoGo-­Boy werden konzeptuell Teil einer emotional direkten aber gleichzeitig abstrakt futuris­
tischen Doppelidentität der Mykki Blanco. Nach mehreren EPs erschien 2016 ihr von
Woodkid und Jeremiah Meece produziertes Debut Album Mykki – glamouröser Art-Pop
für Freaks von der Straße.
Was mich bei meiner Tochter wirklich auf die Palme brachte war
nicht, dass sie nicht an Morgen und ihre Zukunft denken will –
mit knapp elf Jahren. Mich brachte die Tatsache der Interessenlosigkeit auf die Palme, diese zufriedene Form des Konsums, und
ich war bereit bei dem Menschen, der mir eigentlich am meisten
wert sein sollte, alles zu übersehen, was sie so schön macht.
Glaubt es mir, sie ist fantastisch und sie hat jedes Recht, für egal
was sie sich entscheidet, alles von mir zu bekommen. Ich hätte
gern’ sie verantwortlich gemacht für das, was ich versäumt hatte.
Donnerstag 03.08.2017 Start 20 Uhr
Berghain
Ich mag das ein oder andere überlebt haben, ich mag viel zu
früh verstorbene Freunde verloren haben, ich mag schlimme
Fehler begangen haben, aber ich werde eines mit Sicherheit
nicht: aufhören zu suchen nach den besten Versionen, nach
Momenten, wenn Musiker oder Tanzflächen verschmelzen und
eins werden. Die einen ganzen Raum einzuladen vermögen,
weil die Suche nach der besten Version immer auch der Suche
nach einer Utopie gleicht. Einer Utopie ohne Verrat, einer Utopie,
in der Brüche sinnstiftend sind und in der ein Song wie „It’s
My Life“ nichts anderes auslöst als den puren Willen etwas zu
ändern und zu hinterlassen. Etwas Stabiles, etwas Verlässliches.
Wenn die Utopien von gestern heute zur Disposition stehen, ist
es überfällig die Utopien von übermorgen zu formulieren. Egal
was die Gewaltenteilung und der Rest der Gesellschaft von
morgen dazu meinen. Noch haben wir jede Freiheit. Und statt
zuzuschauen wie diese beschnitten wird, sollten schleunigst neue
Freiheiten formuliert werden, sonst beißt uns die neue Demokratie
der Transparenz, die nichts anders als Kontrolle meint, nämlich
in den Arsch. Und das wird nicht so angenehm wie das zärtliche
Knabbern im Darkroom. Brüche und alternative Lebensentwürfe
zu bewerten oder infrage zu stellen, weil Freiheit nunmal nach
wie vor am schwersten auszuhalten ist, sollte wirklich nie Option
werden.
Brötzmann|Moore LIVE Frank Bretschneider LIVE raster media
Elephant9 LIVE rune grammofon
grammofon Mieko Suzuki DJ-SET
A L'ARME – zu den Waffen! Gemeinsam mit musikalischen Wegbegleitern der ersten Stun
Stun-de sowie hochkarätigen, neuen Gesichtern der internationalen Experimentalbewegung feiert
Berlins Avantgarde-Jazzfestival seinen fünften Geburtstag und lädt zu zeitgenössischen
Spielarten experimenteller Musik. Am Festival-Eröffnungsabend im Berghain freuen wir
uns auf Konzerte und Live-Sets von Thurston Moore (Sonic Youth) in künstlerischer Korres­
pondenz mit dem Berliner Industrial-Gitarristen Caspar Brötzmann, raster-media-Künstler
Frank Bretschneider, das norwegische Hammond-Orgel-Powertrio Elephant9 und – davor,
dazwischen und danach – die japanische DJ Mieko Suzuki.
Ich war auf dem besten Weg, meine Tochter – sie wird dieses
Jahr elf Jahre alt – auf Verwertung zu bürsten. Ich sorgte mich
vermeintlich um Noten, um Umgang, ich war auf dem besten
Weg eines dieser beschissenen Arschlöcher zu werden, um die
ich selbst in meinem Leben einen großen Bogen zu machen
versuche. Aber auf seltsame, schleichende Art und Weise war
alles ausgehebelt, ich glaubte mich tatsächlich im Recht und
hatte gar nicht mitbekommen, was ich eigentlich zu veranstalten
bereit war. Das Dilemma der Sorge um die eigene Brut hatte mich
heimgesucht, dabei bin ich Paradebeispiel dafür, wie man es nicht
machen sollte: Heroinsucht mit 18, Entzugsklinik, erste Arbeiten
mit 23, Praktikum mit 25. Danach dann tatsächlich so etwas wie
angekommen im Leben, nachdem ich auf der Silversterparty
eines kürzlich verstorbenen DJs und Labelbetreibers und seiner
Mitbewohner zarte Bande zu meinem späteren Arbeitgeber,
einem Musikvertrieb namens Neuton, knüpfte.
Kultur anzureichen und gemeinsam zu entdecken, Solidarität
mit ihr zu leben statt ihr vorzutäuschen, mein Weg wäre ein
glatter gewesen. Von Solidarität radebrechten und sich in
Selbstgerechtigkeit üben, während man das eigene Kind
problemlos aller Verwertungslogik anbieten möchte – das ist
vermutlich das finsterste Kapitel meines Lebenslaufs. Und der
ist nun wirklich nicht arm an Brüchen und Verzweiflung. Kultur
fängt da an, wo aus Lieblingstracks Lieblinsgsversionen werden,
wo man sich auf die Suche begibt nach der Essenz, wo man die
einzelnen Musiker hört, wo man den Mensch sieht und ihm nahe
kommt, wo die Grenzen verschwimmen, wo alles eins wird, wo
Tränen fließen, Schleusen offen sind und das pockernde Herz
offen pumpt.
Berghain
Verrat ist alles andere als ein Kavaliersdelikt (steht so schon in
der Bibel). Auch wenn die Bibel ein fantastisches Märchenbuch
ist, gibt es durchaus einige Geschichten zu entnehmen, die das
eigene Leben und das der Seinen erleichtern. Zumindest ich hab’
an Teilen der erzählten Geschichte hier und da Gefallen gefunden
(bin allerdings auch nach wie vor amüsiert, dass während unserer
Labelnacht von Punkt Music im Berghain am 2. April 2005 Papst
Johannes Paul II das Zeitliche segnete). In Sachen Selbstverrrat
ertappte ich mich neulich bei etwas sehr Unangenehmen, ja
eigentlich fast schon Ekligem.
Mittwoch 02.08.2017 Start 19.30 Uhr A L'ARME! Festival
Festival VOL. V
VOL. V
Samstag 05.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Freitag 25.08.2017 Start 24 Uhr SÄULE VII
Säule
Tom Demac LIVE hypercolour
Cedric Maison B2B Discreet Unit FaltyDL blueberry
blueberry Matt
Matt Karmil idle hands
Hypercolour ist das Label von Jamie Russell. In den vergangenen elf Jahren konnte der
Brite sein Label zu einer der stärksten Plattformen unterschiedlicher elektronischer Musik
schmieden, auf der sowohl neue wie etablierte Künstler regelmäßig zu Hochform auflaufen.
Russells DJ-Name ist Cedric Maison und heute Nacht wird er in der Säule ein B2B-Set mit
seinem britischen Kollegen Discreet Unit spielen. Letzterer ist auch als Grafik Art Direc­
tor für Firecracker, Prime Numbers und Soundway verantwortlich. Live spielt einer der
Hypercolour-Acts der ersten Stunde Tom Demac, als DJs kommen außerdem Matt Karmil
und der New Yorker FaltyDL – letzterer hat auf Labels wie Planet Mu, Ninja Tune und seiseinem eigenen Blueberry in den vergangen zehn Jahren gezeigt, wie man House, Techno
und IDM Formate mit manischem Sounddesign und freigeistigen Arrangements verbindet.
Samstag 26.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
A Sagittariun LIVE elastic dreams
Dax J monnom black
black Denise
Denise Rabe arts collective
collective DJ
DJ Pete hard wax wax Paula Temple r&s
r&s Phase
Phase Fatale jealous god
god Pär
Pär Grindvik stockholm ltd
ltd Solaris
Solaris ifz
Panorama Bar
Heartthrob LIVE isnisnt
DJ T. moon harbour
harbour Filburt
Filburt o*rs
o*rs Lauer
Lauer running back Paramida
back Paramida love on the rocks rocks Peak & Swift Pearson Sound pearson sound xxxy
sound xxxy rinse
Die Musik des Briten A Sagittariun ist eine vielschichtige und kaum zu greifende Mischung
aus ravigem Techno, Bass-Musik, Mitt-90er-IDM-Warp-Ästhetik und spacigem Ambient.
Seine Platten veröffentlicht Nick Harris hauptsächlich auf seinem eigenen Label Elastic
Dreams, auf dem im letzten Jahr auch sein sehr gutes Album Elasticity erschien. In seiner
Musik ist zu jeder Zeit eine nicht gerade alltägliche Neugier auf Sound und Texturen zu spü
spü-ren, die bei ihm unterschiedlichste Stimmungen generieren können. Wir gehen aber davon
aus, dass er sich bei seinem heutigen Live-Act im Berghain auf das Tanz-Imperativ seiner
Maxis konzentrieren wird. Sich nicht in ein Raster pressen lassen, sich Raum für Entwick
Entwick-lung lassen und auch mal ein Genre zu wechseln, ist als Künstler immer riskant – der Brite
Rupert Taylor alias xxxy hat sich davon nie beeindrucken lassen. Der inzwischen in Berlin
lebende Brite zählte anfangs zur Post-Dubstep-Generation Manchesters und hat sich in
den vergangenen Jahren zunehmend zu einem DJ und Produzenten für Party-rockenden
und Bassline-starken House entwickelt – wie man heute unschwer in der Panorama Bar
wird hören können.
Donnerstag 31.08.2017 Start 20 Uhr
Berghain
CHOREOS LIVE
CHOREOS bringt Chorgesang und szenische Bewegung in sinnlicher Weise in eine Einheit:
der Chor wird zum bewegten Klangkörper. Für das Debütkonzert THE TYGER verwandelt
der Berliner Choreograf Lars Scheibner die atmosphärisch-nordischen Klänge der schwe
schwe-dischen Komponisten Jan und Sven-David Sandström, Emil Råberg, B. Tommy Andersson
und des englischen Komponisten John Tavener in packende Bilder. Klang und Bewegung
verschmelzen zu einem Ganzen und versinnbildlichen dabei die spannungsreiche Energie
der zugrundeliegenden Gedichte, The Tyger und The Lamb des britischen Dichters William
Blake. Zwei Zusatzkonzerte von Choreos folgen am 1. September.
AUGUST 2017
Mittwoch 02.08.2017 Start
Start 19.30 Uhr A L'ARME! Festival
Festival VOL. V VOL. V Berghain >Brötzmann|Moore LIVE Frank Bretschneider LIVE Elephant9 LIVE Mieko Suzuki
Donnerstag 03.08.2017 Start 20 Uhr Berghain >Mykki Blanco LIVE Zakmatic
Freitag 04.08.2017 Start 24 Uhr Numbers
Panorama Bar >Dukwa LIVE Jackmaster Marco Passarani Spencer
Samstag 05.08.2017 Start
Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Lory D LIVE Caleb ESC Diwa Giorgio Gigli Kyle Geiger Rødhåd Subjected
Panorama Bar >Hieroglyphic Being LIVE Borrowed Identity Florian Kupfer Jay Daniel Josh Cheon Nadia Ksaiba Peggy Gou Smallpeople
Donnerstag 10.08.2017 Start 22 Uhr SÄULE VI Säule >Demian Licht LIVE Borusiade Uchi
Freitag 11.08.2017 Start 24 Uhr Leisure System
Säule >Aleksi Perälä LIVE Nathan Fake LIVE Barker Beckett Konx-om-Pax
Samstag 12.08.2017 Start
Start 24 Uhr Ostgut Ton Nacht
Berghain >Prurient LIVE Somewhen LIVE Anthony Parasole Ben Klock Etapp Kyle Fiedel Kobosil Marcel Dettmann Norman Nodge Ryan Elliott Terence Fixmer
Panorama Bar >Martyn LIVE Massimiliano Pagliara nd_baumecker Nick Höppner Nitam Steffi Tama Sumo Virginia
ES >Tobias. LIVE Answer Code Request Efdemin Function Jenus The 7th Plain Plain Garten >Boris Roi Perez Freitag 18.08.2017 Start
Start 24 Uhr Mannequin Records Nacht I
Säule >Giant Swan LIVE Alessandro Adriani JASSS Marsman
Samstag 19.08.2017 Start
Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Stanislav Tolkachev LIVE Abe Duque Blind Observatory Blawan Claire Morgan Nihad Tule Objekt Young Male
Panorama Bar >Âme LIVE Anthony Naples Chris Cruse Gerd Janson Kornél Kovács Midland Scuba Shanti Celeste
Donnerstag 24.08.2017 Start 22 Uhr Night Slugs
Säule >Bok Bok Girl Unit Naena
Freitag 25.08.2017 Start 24 Uhr SÄULE VII
Säule >Tom Demac LIVE Cedric Maison B2B Discreet Unit FaltyDL Matt Karmil
Samstag 26.08.2017 Start
Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >A Sagittariun LIVE Dax J Denise Rabe DJ Pete Paula Temple Phase Fatale Pär Grindvik Solaris
Panorama Bar >Heartthrob LIVE DJ T. Filburt Lauer Paramida Peak & Swift Pearson Sound xxxy
Donnerstag 31.08.2017 Start 20 Uhr
Berghain >CHOREOS LIVE
Artwork Flyer >Oliver Sperl
Am Wriezener Bahnhof
Berlin – Friedrichshain
S Ostbahnhof
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