Demian Licht LIVE motus Borusiade cititrax cititrax Uchi Uchi plangent Nach ihrem Live-Debüt im Berghain im vergangenen November kehrt die mexikanische Künstlerin Demian Licht heute zurück. Ihren Robert Hood-inspirierten Techno erweitert sie regelmäßig mit feministischen Empowerment-Ideen, wie sie ihn auch auf ihrem eigeeigenen Label Motus Records propagiert. Auch stark: die rumänische DJ Borusiade, die seit den frühen Nullerjahren auflegt und in der Zwischenzeit eine eigene musikalische Sprache aus rauen Electronics und obskuren Melodien entwickelt hat. Ihre eigenen musikalischen Früchte sind auf Labels wie Correspondant, Minimal Wave und Cómeme zu finden. Uchi wiederum steht für einen subtilen, deepen Techno-Sound, den sie auf Recondites Label Plangent veröffentlicht. Freitag 11.08.2017 Start 24 Uhr Leisure System Säule Aleksi Perälä LIVE clone clone Nathan Nathan Fake LIVE ninja tune tune Barker leisure system Beckett system Beckett leisure system Konx-om-Pax system Konx-om-Pax planet mu Nach dem kürzlichen Leisure System-Umzug System-Umzug in die Säule machen wir im intimeren Setting weiter: heute Nacht mit zwei Live-Acts, die wir in der Vergangenheit schon mehrmals im Haus begrüßen durften. Nathan Fake hat im März auf Ninja Tune sein neues Album Providence veröffentlicht, darauf zeigte er sich in Höchstform: hektisch flirrende Drum Drum-patterns, grelle Synthflächen, Musik gewordene, somnambule Traumszenarien, Ambientund Dronestudien, Harmonien aus Glitch, ein Feature mit Prurient und noch vieles mehr. Der Finne Aleksi Perälä beschallte bei uns zuletzt den Obergeschossfloor mit einer Sur Sur-round-Sound-Komposition, heute dürften sein GALAXIID-Printworks-Liveset als auch sein jüngstes Release The Colundi Sequence Vol. 2 als Referenz herhalten: kühler, deeper, hypnotischer Techno mit Melodiesprenkeln from the outer rims, rims, eine Metamorphose seiner früheren Arbeiten in einem wohlklingenden und spirituellen Gewand. Neben Beckett und Barker heute am Pult: der britische Musiker und Grafiker Konx-om-Pax, dessen hervorra hervorra-gendes, synthwavendes Album Caramel letztjährig auf Planet Mu erschienen ist, der aber auch am DJ-Pult weiß, wo Barthel Bassmusik, IDM und Dub Techno holt. Großes Ostgut Ton-Fest mit allen Beteiligten und ein paar Freunden des Hauses. Wie jedes Jahr zu diesem Anlass öffnen wir dafür auch wieder die Türen unseres Elektro­ akustischen Salons, wo es Musik abseits des Tanz-Imperativs von u.a. Luke Slaters Ambient-Alias The 7th Plain und Tobias. zu hören geben wird. Mit gleich zwei Acts ist auch der Live-Sektor im Berghain besonders gut bestückt: der New Yorker Avantgarde-Künstler Dominick Fernow hat unter seinem Alias Vatican Shadow in diesem Jahr seine erste EP auf Ostgut Ton veröffentlicht (die sich in einen beeindruckenden Katalog aus fast 60 veröffentlichten Alben in den vergangenen 20 Jahren einreiht), heute Nacht spielt er jedoch mit seinem Noise- und Dark-Ambient-Alias Prurient. Dazu noch Unterton-Techno von dem Berliner Somewhen und EBM-meets-Dub-Techno-Meditationen von Terence Fixmer, der mit der Force EP gerade vier stimmige Techno-Szenarios für den Clubgebrauch beim Hauslabel untergebracht hat. Samstag 19.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht Berghain Stanislav Tolkachev LIVE mord Abe Duque abe duque records Blind records Blind Observatory gravitational gravitational Blawan Blawan ternesc ternesc Claire Claire Morgan haul music Nihad music Nihad Tule sloboda sloboda Objekt Objekt objekt objekt Young Young Male white material Panorama Bar Âme LIVE innervisions Anthony Naples text text Chris Chris Cruse spotlight spotlight Gerd Gerd Janson running back back Kornél Kovács studio barnhus barnhus Midland Midland aus music music Scuba Scuba hotflush hotflush Shanti Celeste peach discs Random, Atonal, Psychedelik, Minimal Tekno – so beschreibt der Ukrainer Stanislav Tolkachev seine Musik. Seit Jahren wird er als einer der heißesten Techno-Producer gehangehandelt, der jede seiner Platten – die er auf inzwischen über 30 verschiedenen Labels verteilt hat – auf ziemlich irre Weise andersartig klingen lässt. Sei es sein aufwühlendes, beatloses Arpeggio-Meisterwerk „Optical Illusions“ von der What Are you Thinking About, Little Duck EP, oder sein sich in immer höhere Synth-Sphären schwingendes „Sometimes Everything Is Wrong“ von 2011 – Tolkachev weiß, wie man mit einfachen Mitteln große Emotionen (und auch mal Verwirrung) kreieren kann. Heute Nacht live im Berghain zu erleben. In der Panorama Bar legt u.a. Shanti Celeste auf. Die inzwischen in Berlin lebende Chilenin war lange Zeit Teil der Bristoler House-Szene um den Pattenladen Idle Hands, inzwischen führt sie mit Peach Discs ein eigenes Label. Ihr Sound ist warm, druckvoll und groovy – klassi­ sche House-Stomper mixt sie perfekt mit Breakbeat- und Electro-Tunes. Donnerstag 24.08.2017 Start 22 Uhr Night Slugs Säule Bok Bok Girl Unit Naena Drei Protagonisten des in London sitzenden Labels Night Slugs werden die Säule heute Abend mit ihrem besonderen musikalischen Programm bespielen. Mit Alex Sushon alias Bok Bok begrüßen wir nicht nur den Mitgründer von Night Slugs, sondern einen Pionier des Post-Dubstep/Post-Grime-House, der alte und neue Tracks perfekt miteinander kombiniekombinieren kann. Außerdem präsentiert Night Slugs mit Neana ein junges Talent, dessen DJ-Sets durch eine verspielte Mischung aus Ballroom House, Jersey Club, UK Funky, Tribal House, Kuduro, Grime und R&B nicht weniger interessant ausfallen. Abgerundet wird der heutige Abend von Girl Unit, der für seine atmosphärisch melodischen Klängen mit 808-Charakter und Break-Beat-Elementen bekannt ist. JASSS spielt am Freitag, den 18. August, in der Säule. Garten Boris ostgut ton Roi Perez An was arbeitest du denn momentan? Im Moment arbeite an meinem nächsten Album. Außerdem bin ich auf Tour, bereite neue Shows vor und schreibe Stücke für zwei Instrumentalisten – Cello und Saxofon. Da ich keine ausgebildete Musikerin bin, ist das ziemlich herausfordernd. Tobias. LIVE ostgut ton Answer Code Request ostgut ton Efdemin dial Function ostgut ton Jenus ostgut ton The 7th Plain mote-evolver Das Album macht einen sehr erwachsenen und ausgeklügelten Eindruck auf mich – kannst du uns mehr über deine musikalische Sozialisation erzählen? Wie hast du dir deine Skills angeeignet? Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der die Künste als etwas Kritisches gesehen werden, was bei der Bildung einer Lebensperspektive und einer gewissen Sensibilisierung helfen kann. Ich bin sehr leidenschaftlich wenn es um Klang und Musik geht, habe mir das aber auch nicht bewusst ausgesucht – die Musik geht einfach wesentlich tiefer als andere Ausdrucksformen. In den vergangenen sechs Jahren habe ich alle Arten von Aufnahmen gemacht und die verschiedenen Techniken erforscht. In regelmäßigen Säule Elektroakustischer Salon Du hast erst vor zwei Jahren angefangen aufzulegen. Was für Musik erregt als Selektor deine Aufmerksamkeit? Aufzulegen bedeutet die Beziehungen zwischen Platten zu finden. Genres sind nicht so mein Ding, Namen sind für mich problematisch – Ich neige dazu, sie zu vergessen, was meine musikalische Forschung manchmal extrem langweilig machen kann. Manchmal gibt es etwas in einem Track, das mich an einen anderen, komplett unterschiedlichen denken lässt. Dabei muss es sich nicht um ähnliche Sounds oder eine bestimmte Stimmung handeln. Es ist eine persönliche Sache, deswegen spiele ich diese zwei Tracks hintereinander und jemand anders würde eine andere Kombina­­tion wählen. Die Beziehung einer Person zu zwei Platten bedingt sich immer durch die persönliche Wahrnehmung. Wenn ein DJ seine Sicht anderen Menschen vermitteln kann, ist das auf sehr intime Weise befriedigend, es ist nahezu ein voyeuristischer Akt. Donnerstag 10.08.2017 Start 22 Uhr SAULE VI Panorama Bar Martyn LIVE 3024 Massimiliano Pagliara larj nd_baumecker ostgut ton Nick Höppner ostgut ton Nitam unterton Steffi ostgut ton Tama Sumo ostgut ton Virginia ostgut ton Giant Swan LIVE mannequin Alessandro Adriani mannequin mannequin JASSS JASSS mannequin mannequin Marsman Marsman pinkman Nach Janus und Leisure System folgt mit Mannequin eine neue regelmäßige VeranstalVeranstaltungsreihe. Das aus Rom und Berlin operierende Label wird zum dritten, festen Pfeiler der Säule – heute Nacht mit dem Auftakt der zweimonatlichen Mannequin Records Nacht. Nacht. 2008 gegründet von Alessandro Adriani hat sich Mannequin durch eine Mischung aus Cold Wave, New Wave wie auch Minimal Electronic positioniert. Adriani selbst überzeugte bereits bei der Säule-Eröffnung durch ein Set mit einem Querschnitt aus The Neon Judge­ ment, Tropic of Cancer bis Bourbonese Qualk. Mit Giant Swan präsentiert Adriani nicht nur das nächste Mannequin-Release der Death Of The Machines-Reihe, Machines-Reihe, sondern auch einen mit unzähligen Effektgeräten, Live-Vocal-Loops, Drones, Synth Pads, harten Kick Kick-drums und Breaks arbeitenden, dynamisch-ekstatischen Live-Act. Im DJ-Kontext freuen wir uns auf die schnelle Rückkehr der spanischen Produzentin JASSS als auch auf ein Wiedersehen mit Pinkman-Betreiber Marsman und dessen schwer lebendigen Techno- und EBM-Entwurf. Abständen nehme ich mir die Zeit, um Stücke zu arrangieren und zu vervollständigen. Aber natürlich entstehen beim Produzieren eines Albums auch viele Aufnahmen, die ich später wieder aussortiere, sodass mein Arbeitsvolumen im vergangenen Jahr – parallel zur Produktion von Weightless – viel größer war. Meine Skills habe ich mir in der Praxis angeeignet, mit der Veränderung wie ich Musik und Sound höre und verstehe. Das ergibt sich einfach mit der Zeit. Ein Teil dieser Entwicklung beruht aber auf Veränderungen in meinem Leben und nicht unbedingt auf meine Studioarbeit. Anders gesagt: Die Musik ist ein Spiegelbild einer persönlichen Veränderung. Hieroglyphic Being LIVE mathematics Borrowed Identity quintessentials quintessentials Florian Florian Kupfer private persons persons Jay Daniel watusi high Josh high Josh Cheon dark entries Nadia entries Nadia Ksaiba phantasy sound sound Peggy Gou technicolour technicolour Smallpeople Smallpeople smallville Einen Tag nach der Numbers-Nacht in der Panorama Bar spielt das britische Label eine Rolle, wenn auch ein Stockwerk tiefer und mit deutlicher Acid-Breitseite. Der Italiener Lorenzo D'Angelo alias Lory D quetscht seit 1991 halluzinogene Sounds aus seinem Gerä­ tepark, anfangs hauptsächlich auf seinem eigenen Label Sounds Never Seen (von jenen Releases später Rephlex eine Compilation zusammenstellte und ihm damit die verdiente Aufmerksamkeit zuteil wurde), seit 2011 erschien auf Numbers nach und nach die fünffünfteilige EP-Serie Strange Days, Days, die kürzlich als gebündeltes Digital-Album ihren Abschluss fand. Wir empfehlen zum Aufwärmen „Bass Bam“. Fast 40 Alben hat Jamal Moss alias Hieroglyphic Beings in den vergangenen zehn Jahren veröffentlicht, zum Zählen seiner Singles und Remixes fehlt uns gerade die Geduld. Und da ist alles bei: von LoFi-TechnoJazz-Experimenten über kruden Analog Techno oder augenzwinkernde Hommagen an Früh-90er-Rave-Banger. Moss hat übrigens auch auf der allerersten Party in der jetzigen Panorama Bar gespielt – es wird auch heute nicht das letzte Mal gewesen sein. Prurient LIVE hospital productions Somewhen LIVE ostgut ton Anthony Parasole the corner Ben Klock klockworks Etapp Kyle ostgut ton Fiedel ostgut ton Kobosil ostgut ton Marcel Dettmann mdr Norman Nodge ostgut ton Ryan Elliott ostgut ton Terence Fixmer ostgut ton Säule Auf deinen ersten EPs konnte man deutliche Referenzen zu EBM, New Beat und staubigem Analog Techno hören, auf deinem im September erscheinenden Album Weightless erweiterst du dein musikalisches Spektrum um Jazz, Dub und Industrial – in jedem Track gibt es stilistische Wendungen. Wie wichtig ist dir der Moment der Überraschung in deiner Musik? Ich verstehe Klang und Musik als Vehikel mich auszudrücken. Da das Leben ein seltsamer Entwicklungsprozess ist, variieren die Themen, die ich in Klang umsetze, auch mit der Zeit. Ich eigne mir natürlich gewisse Musikgenres an, glaube aber nicht, dass ein bestimmtes musikalisches Genre meine Arbeit definiert. Veränderung und Transformation sind unvermeidlich, um komfortabel arbeiten zu können. Es ist erfrischend und schmeichelhaft in der Lage zu sein, mit der eigenen Musik überraschen zu können – aber es ist nicht unbedingt etwas, das ich anstrebe. Es ist eher eine süße Nebenwirkung. Verrat von Peter Armster Dukwa LIVE Jackmaster Marco Passarani Spencer Jack, jack, jack your body … ganz nach Steve 'Silk' Hurley wird heute in der Panorama Bar der Körper geschüttelt, wenn die Glasgower Numbers-Crew einfällt. Numbers hat als Party in Glasgow bereits 2003 gestartet, 2010 kam das gleichnamige Label hinzu, das heute zu den innovativsten britischen Dance-Labels zählt. Gegründet wurde es u.a. von Jackmaster, der das Auflegen bereits im zarten Alter von 13 von seinem Kumpel Spencer beigebracht bekommen hat – well done. Neben den beiden spielt heute auch der Italiener Marco Passarani, der seit über 20 Jahren einen sehr emotionalen Sound zwischen Acid, Chicago House, Electro und schwelgerischem Detroit veröffentlicht. Live gibt es seinen Landsmann Dukwa zu hören, der im März mit seiner EP Shattered In A Thousand Pieces auf Numbers debütiert hat. Panorama Bar Berghain Freitag 18.08.2017 Start 24 Uhr Mannequin Records Nacht I Bitte stelle dich vor. Ich bin in dem nördlichsten Teil Spaniens geboren und aufgewachsen. Ich arbeite mit Audio, auf viele verschiedene Arten. Freitag 04.08.2017 Start 24 Uhr Numbers Panorama Bar Lory D LIVE numbers Caleb ESC staub staub Diwa Giorgio Diwa Giorgio Gigli electric deluxe deluxe Kyle Geiger blank code Rødhåd code Rødhåd dystopian dystopian Subjected Subjected vault series Samstag 12.08.2017 Start 24 Uhr Ostgut Ton Nacht Thilo Schneider JASSS Mykki Blanco LIVE dogfood music Zakmatic Post-Internet, Post-Gender: Kunst-Rapperin Mykki Blanco wurde von ihrem männlichen Alias Michael David Quattlebaum Jr. anfänglich für eine Haul-Video Performance ins Leben gerufen. Mykki Blanco wiederum gründete dann den Riot-Grrrl-Rap. Darin verschmilzt sie musikalische Retro-Einflüsse mit Themen wie Fashion, Straßenkriminalität und Drogen, Liebe und digitales Leben. Quattlebaums eigene Poesie, Malerei, die Beschäftigung mit kommunistischer Literatur und die eigene Vergangenheit als Drop-Out, Run-Away und GoGo-­Boy werden konzeptuell Teil einer emotional direkten aber gleichzeitig abstrakt futuris­ tischen Doppelidentität der Mykki Blanco. Nach mehreren EPs erschien 2016 ihr von Woodkid und Jeremiah Meece produziertes Debut Album Mykki – glamouröser Art-Pop für Freaks von der Straße. Was mich bei meiner Tochter wirklich auf die Palme brachte war nicht, dass sie nicht an Morgen und ihre Zukunft denken will – mit knapp elf Jahren. Mich brachte die Tatsache der Interessenlosigkeit auf die Palme, diese zufriedene Form des Konsums, und ich war bereit bei dem Menschen, der mir eigentlich am meisten wert sein sollte, alles zu übersehen, was sie so schön macht. Glaubt es mir, sie ist fantastisch und sie hat jedes Recht, für egal was sie sich entscheidet, alles von mir zu bekommen. Ich hätte gern’ sie verantwortlich gemacht für das, was ich versäumt hatte. Donnerstag 03.08.2017 Start 20 Uhr Berghain Ich mag das ein oder andere überlebt haben, ich mag viel zu früh verstorbene Freunde verloren haben, ich mag schlimme Fehler begangen haben, aber ich werde eines mit Sicherheit nicht: aufhören zu suchen nach den besten Versionen, nach Momenten, wenn Musiker oder Tanzflächen verschmelzen und eins werden. Die einen ganzen Raum einzuladen vermögen, weil die Suche nach der besten Version immer auch der Suche nach einer Utopie gleicht. Einer Utopie ohne Verrat, einer Utopie, in der Brüche sinnstiftend sind und in der ein Song wie „It’s My Life“ nichts anderes auslöst als den puren Willen etwas zu ändern und zu hinterlassen. Etwas Stabiles, etwas Verlässliches. Wenn die Utopien von gestern heute zur Disposition stehen, ist es überfällig die Utopien von übermorgen zu formulieren. Egal was die Gewaltenteilung und der Rest der Gesellschaft von morgen dazu meinen. Noch haben wir jede Freiheit. Und statt zuzuschauen wie diese beschnitten wird, sollten schleunigst neue Freiheiten formuliert werden, sonst beißt uns die neue Demokratie der Transparenz, die nichts anders als Kontrolle meint, nämlich in den Arsch. Und das wird nicht so angenehm wie das zärtliche Knabbern im Darkroom. Brüche und alternative Lebensentwürfe zu bewerten oder infrage zu stellen, weil Freiheit nunmal nach wie vor am schwersten auszuhalten ist, sollte wirklich nie Option werden. Brötzmann|Moore LIVE Frank Bretschneider LIVE raster media Elephant9 LIVE rune grammofon grammofon Mieko Suzuki DJ-SET A L'ARME – zu den Waffen! Gemeinsam mit musikalischen Wegbegleitern der ersten Stun Stun-de sowie hochkarätigen, neuen Gesichtern der internationalen Experimentalbewegung feiert Berlins Avantgarde-Jazzfestival seinen fünften Geburtstag und lädt zu zeitgenössischen Spielarten experimenteller Musik. Am Festival-Eröffnungsabend im Berghain freuen wir uns auf Konzerte und Live-Sets von Thurston Moore (Sonic Youth) in künstlerischer Korres­ pondenz mit dem Berliner Industrial-Gitarristen Caspar Brötzmann, raster-media-Künstler Frank Bretschneider, das norwegische Hammond-Orgel-Powertrio Elephant9 und – davor, dazwischen und danach – die japanische DJ Mieko Suzuki. Ich war auf dem besten Weg, meine Tochter – sie wird dieses Jahr elf Jahre alt – auf Verwertung zu bürsten. Ich sorgte mich vermeintlich um Noten, um Umgang, ich war auf dem besten Weg eines dieser beschissenen Arschlöcher zu werden, um die ich selbst in meinem Leben einen großen Bogen zu machen versuche. Aber auf seltsame, schleichende Art und Weise war alles ausgehebelt, ich glaubte mich tatsächlich im Recht und hatte gar nicht mitbekommen, was ich eigentlich zu veranstalten bereit war. Das Dilemma der Sorge um die eigene Brut hatte mich heimgesucht, dabei bin ich Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte: Heroinsucht mit 18, Entzugsklinik, erste Arbeiten mit 23, Praktikum mit 25. Danach dann tatsächlich so etwas wie angekommen im Leben, nachdem ich auf der Silversterparty eines kürzlich verstorbenen DJs und Labelbetreibers und seiner Mitbewohner zarte Bande zu meinem späteren Arbeitgeber, einem Musikvertrieb namens Neuton, knüpfte. Kultur anzureichen und gemeinsam zu entdecken, Solidarität mit ihr zu leben statt ihr vorzutäuschen, mein Weg wäre ein glatter gewesen. Von Solidarität radebrechten und sich in Selbstgerechtigkeit üben, während man das eigene Kind problemlos aller Verwertungslogik anbieten möchte – das ist vermutlich das finsterste Kapitel meines Lebenslaufs. Und der ist nun wirklich nicht arm an Brüchen und Verzweiflung. Kultur fängt da an, wo aus Lieblingstracks Lieblinsgsversionen werden, wo man sich auf die Suche begibt nach der Essenz, wo man die einzelnen Musiker hört, wo man den Mensch sieht und ihm nahe kommt, wo die Grenzen verschwimmen, wo alles eins wird, wo Tränen fließen, Schleusen offen sind und das pockernde Herz offen pumpt. Berghain Verrat ist alles andere als ein Kavaliersdelikt (steht so schon in der Bibel). Auch wenn die Bibel ein fantastisches Märchenbuch ist, gibt es durchaus einige Geschichten zu entnehmen, die das eigene Leben und das der Seinen erleichtern. Zumindest ich hab’ an Teilen der erzählten Geschichte hier und da Gefallen gefunden (bin allerdings auch nach wie vor amüsiert, dass während unserer Labelnacht von Punkt Music im Berghain am 2. April 2005 Papst Johannes Paul II das Zeitliche segnete). In Sachen Selbstverrrat ertappte ich mich neulich bei etwas sehr Unangenehmen, ja eigentlich fast schon Ekligem. Mittwoch 02.08.2017 Start 19.30 Uhr A L'ARME! Festival Festival VOL. V VOL. V Samstag 05.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht Berghain Freitag 25.08.2017 Start 24 Uhr SÄULE VII Säule Tom Demac LIVE hypercolour Cedric Maison B2B Discreet Unit FaltyDL blueberry blueberry Matt Matt Karmil idle hands Hypercolour ist das Label von Jamie Russell. In den vergangenen elf Jahren konnte der Brite sein Label zu einer der stärksten Plattformen unterschiedlicher elektronischer Musik schmieden, auf der sowohl neue wie etablierte Künstler regelmäßig zu Hochform auflaufen. Russells DJ-Name ist Cedric Maison und heute Nacht wird er in der Säule ein B2B-Set mit seinem britischen Kollegen Discreet Unit spielen. Letzterer ist auch als Grafik Art Direc­ tor für Firecracker, Prime Numbers und Soundway verantwortlich. Live spielt einer der Hypercolour-Acts der ersten Stunde Tom Demac, als DJs kommen außerdem Matt Karmil und der New Yorker FaltyDL – letzterer hat auf Labels wie Planet Mu, Ninja Tune und seiseinem eigenen Blueberry in den vergangen zehn Jahren gezeigt, wie man House, Techno und IDM Formate mit manischem Sounddesign und freigeistigen Arrangements verbindet. Samstag 26.08.2017 Start 24 Uhr Klubnacht Berghain A Sagittariun LIVE elastic dreams Dax J monnom black black Denise Denise Rabe arts collective collective DJ DJ Pete hard wax wax Paula Temple r&s r&s Phase Phase Fatale jealous god god Pär Pär Grindvik stockholm ltd ltd Solaris Solaris ifz Panorama Bar Heartthrob LIVE isnisnt DJ T. moon harbour harbour Filburt Filburt o*rs o*rs Lauer Lauer running back Paramida back Paramida love on the rocks rocks Peak & Swift Pearson Sound pearson sound xxxy sound xxxy rinse Die Musik des Briten A Sagittariun ist eine vielschichtige und kaum zu greifende Mischung aus ravigem Techno, Bass-Musik, Mitt-90er-IDM-Warp-Ästhetik und spacigem Ambient. Seine Platten veröffentlicht Nick Harris hauptsächlich auf seinem eigenen Label Elastic Dreams, auf dem im letzten Jahr auch sein sehr gutes Album Elasticity erschien. In seiner Musik ist zu jeder Zeit eine nicht gerade alltägliche Neugier auf Sound und Texturen zu spü spü-ren, die bei ihm unterschiedlichste Stimmungen generieren können. Wir gehen aber davon aus, dass er sich bei seinem heutigen Live-Act im Berghain auf das Tanz-Imperativ seiner Maxis konzentrieren wird. Sich nicht in ein Raster pressen lassen, sich Raum für Entwick Entwick-lung lassen und auch mal ein Genre zu wechseln, ist als Künstler immer riskant – der Brite Rupert Taylor alias xxxy hat sich davon nie beeindrucken lassen. Der inzwischen in Berlin lebende Brite zählte anfangs zur Post-Dubstep-Generation Manchesters und hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend zu einem DJ und Produzenten für Party-rockenden und Bassline-starken House entwickelt – wie man heute unschwer in der Panorama Bar wird hören können. Donnerstag 31.08.2017 Start 20 Uhr Berghain CHOREOS LIVE CHOREOS bringt Chorgesang und szenische Bewegung in sinnlicher Weise in eine Einheit: der Chor wird zum bewegten Klangkörper. Für das Debütkonzert THE TYGER verwandelt der Berliner Choreograf Lars Scheibner die atmosphärisch-nordischen Klänge der schwe schwe-dischen Komponisten Jan und Sven-David Sandström, Emil Råberg, B. Tommy Andersson und des englischen Komponisten John Tavener in packende Bilder. Klang und Bewegung verschmelzen zu einem Ganzen und versinnbildlichen dabei die spannungsreiche Energie der zugrundeliegenden Gedichte, The Tyger und The Lamb des britischen Dichters William Blake. Zwei Zusatzkonzerte von Choreos folgen am 1. September. AUGUST 2017 Mittwoch 02.08.2017 Start Start 19.30 Uhr A L'ARME! Festival Festival VOL. V VOL. V Berghain >Brötzmann|Moore LIVE Frank Bretschneider LIVE Elephant9 LIVE Mieko Suzuki Donnerstag 03.08.2017 Start 20 Uhr Berghain >Mykki Blanco LIVE Zakmatic Freitag 04.08.2017 Start 24 Uhr Numbers Panorama Bar >Dukwa LIVE Jackmaster Marco Passarani Spencer Samstag 05.08.2017 Start Start 24 Uhr Klubnacht Berghain >Lory D LIVE Caleb ESC Diwa Giorgio Gigli Kyle Geiger Rødhåd Subjected Panorama Bar >Hieroglyphic Being LIVE Borrowed Identity Florian Kupfer Jay Daniel Josh Cheon Nadia Ksaiba Peggy Gou Smallpeople Donnerstag 10.08.2017 Start 22 Uhr SÄULE VI Säule >Demian Licht LIVE Borusiade Uchi Freitag 11.08.2017 Start 24 Uhr Leisure System Säule >Aleksi Perälä LIVE Nathan Fake LIVE Barker Beckett Konx-om-Pax Samstag 12.08.2017 Start Start 24 Uhr Ostgut Ton Nacht Berghain >Prurient LIVE Somewhen LIVE Anthony Parasole Ben Klock Etapp Kyle Fiedel Kobosil Marcel Dettmann Norman Nodge Ryan Elliott Terence Fixmer Panorama Bar >Martyn LIVE Massimiliano Pagliara nd_baumecker Nick Höppner Nitam Steffi Tama Sumo Virginia ES >Tobias. LIVE Answer Code Request Efdemin Function Jenus The 7th Plain Plain Garten >Boris Roi Perez Freitag 18.08.2017 Start Start 24 Uhr Mannequin Records Nacht I Säule >Giant Swan LIVE Alessandro Adriani JASSS Marsman Samstag 19.08.2017 Start Start 24 Uhr Klubnacht Berghain >Stanislav Tolkachev LIVE Abe Duque Blind Observatory Blawan Claire Morgan Nihad Tule Objekt Young Male Panorama Bar >Âme LIVE Anthony Naples Chris Cruse Gerd Janson Kornél Kovács Midland Scuba Shanti Celeste Donnerstag 24.08.2017 Start 22 Uhr Night Slugs Säule >Bok Bok Girl Unit Naena Freitag 25.08.2017 Start 24 Uhr SÄULE VII Säule >Tom Demac LIVE Cedric Maison B2B Discreet Unit FaltyDL Matt Karmil Samstag 26.08.2017 Start Start 24 Uhr Klubnacht Berghain >A Sagittariun LIVE Dax J Denise Rabe DJ Pete Paula Temple Phase Fatale Pär Grindvik Solaris Panorama Bar >Heartthrob LIVE DJ T. Filburt Lauer Paramida Peak & Swift Pearson Sound xxxy Donnerstag 31.08.2017 Start 20 Uhr Berghain >CHOREOS LIVE Artwork Flyer >Oliver Sperl Am Wriezener Bahnhof Berlin – Friedrichshain S Ostbahnhof WWW.BERGHAIN.BERLIN