Elisabeth Huch Seminararbeit

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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Foto:Privat
1. Führungskräfteausbildung für Blasmusikfunktionäre
Nord 2007/2008
24.März. 2008
Elisabeth Huch
1. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Vorwort:
Ich heiße Elisabeth Huch und wohne in Steyregg.
Ich bin aktives Mitglied in der Stadtkapelle
Gallneukirchen. Ich spiele Querflöte und Piccolo und bin
im Vorstand tätig.
Foto:Privat
Musik ist für mich mehr, als nur mal schnell zur Probe zugehen.
Für mich bedeutet es auch arbeit.
Dann ist es ein wunderschönes Gefühl sagen zu können „das war eine gute Probe, davon
habe ich profitiert „oder“ ich weiß woran ich arbeiten muss“. So kann ich auf mich und
meine Leistungen stolz sein. So sehe ich dann auch ein Konzert oder einen Auftritt. Das
ist für mich der Dank für mein Üben, das ist dann die Anerkennung die man vom
Publikum bekommt.
Ich würde provokativ sagen, ich brauche jegliche Form von Musik zum Leben.
Durch meinen Beruf als Altenfachbetreuerin, habe ich mit älteren, schwer kranken so wie
mit sterbenden Menschen immer wieder zu tun. Um da wieder meine persönliche Balance
zu finden, brauche ich z.B:. dass ich zwischen den Patienten/innen-Besuchen Radio höre,
somit kann ich mich dann wieder auf meinen nächsten Patienten vorbereiten.
In die Musik kann ich alles hineinlegen, was mich bewegt. Ich kann traurige Lieder
spielen, bei denen ich manchmal selber weine und ich kann lustige Lieder spielen, wo ich
vor lauter Lachen kaum spielen kann. Oder ich höre mir eben die Musik an, die ich
gerade brauche um wieder ich selbst zu werden. Musik kann sprechen, wenn der Mensch
keine Worte mehr findet.
Darum habe ich mein Lebensmotto:
Musik ist die Hängematte
meiner Seele!
Präsentation
Von Elisabeth HUCH
Foto:Privat
Elisabeth Huch
2. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Inhaltsangabe
Titelblatt
Vorwort
Was ist Musik
5
Was bedeutet für mich der Begriff „Musik“?
5
Die Wirkung von Musik auf den Menschen.
Was versteht man unter Musik?
6
Die Hauptkomponenten der Musik und ihre therapeutische Wirkung
7
1. Klang
7
2. Rhythmus
7
3. Melodie
7
4. Dynamik
8
5. Physiologische und energetische Wirkungen von Klängen
8
Musik macht glücklich
9
Musik bringt Ruhe und Schlaf
10
Wie Musik bei Schmerzen helfen kann
10
Schmerzleitung (Bild)
11
Hören
12
1. Musik im Kopf
12
2. Musik wirkt direkt auf das Gehirn /
2. Musik und deren Verarbeitungen im Gehirn
12
3. Warum »Ohrwürmer« so lang im Ohr bleiben
13
4. Musik und Nerven
13
»Hautorgasmus« durch Musik
14
Mehr Neurotransmitter im Blut
14
Musik wirkt auf mehreren Ebenen
15
Elisabeth Huch
3. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Wirkungen von Musik Physiologische Aspekte
15
Psychologische Aspekte
16
Sozialpsychologische Aspekte
16
Was bewirkt Musik?
17
Wann kann Musik helfen?
17
Wann sollte man Musik besser weglassen?
17
Gibt es die richtige Musik?
18
Musik als Zusatztherapie
19
Definition von Musiktherapie
19
Aktive Musiktherapie
19
Rezeptive Musiktherapie
19
Allgemeine Ziele der Musik und Musiktherapie
20
Musiktherapie in der Medizin und Rehabilitation
20
Resümee
21
Literaturhinweis
22
Dateiquellen
23
Glossar
24
Glossar
25
Glossar
26
Elisabeth Huch
4. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Was ist Musik?
Im Internetlexikon „Wikipedia“ habe ich folgende Definition für den Begriff Musik
gefunden:
Musik ist im Wesentlichen gestaltete Zeit (im Gegensatz etwa zur bildenden Kunst, die Raum
gestaltet). Musik wird vorwiegend als Ablauf in der Zeit erlebt.
Aus der Historie kennt man die Organisation durch Rhythmus,
Melodie (die Abfolge verschiedener Tonhöhen),
Harmonie (die Gleichzeitigkeit bestimmter Tonhöhen) und
Dynamik (die Abfolge der Lautstärke).
Diese Kategorien werden musikalische Parameter genannt. In Einzelfällen wird auch ein
räumlicher Effekt, der dadurch entsteht, dass jedes Instrument an einer Stelle erklingt und
somit (begrenzt) zu orten ist, gezielt eingesetzt.
Was bedeutet für mich der Begriff „Musik“?
Musik bedeutet für mich, in meinem Leben sehr viel. Schon als ich klein war, kam
ich mit Musik in Kontakt. Ohne sie wäre mir im Leben ziemlich langweilig. Musik ist ein
Teil meines Lebens und ich glaube ohne sie würde etwas in meinem Leben fehlen. Ich
liebe es, wenn ich singen kann, oder anderen beim Musizieren zuhören kann. Ich bin froh,
dass ich die Möglichkeit habe, auf Instrumenten zu spielen, dass ich mich durch Melodien
ausdrücken kann, wenn die Sprache verstummt. Ich finde es ist für mich schöner, Musik
selber zu machen als sie nur zu hören. Musik ist für mich viel mehr als nur ein Hobby
oder ein Zeitvertreib. Irgendwie ist es für mich eine Berufung, Musik zumachen, ich
denke man kann da einfach alles hineinlegen (Gefühle, seine persönliche Situation,…).
So spielt und singt man ja nicht nur für einen selber sondern ja auch um andere zu
inspirieren, man schenkt viel von sich her durch die Musik. Auch wenn einem das selber
manchmal gar nicht mehr bewusst ist, weil es schon zu selbstverständlich geworden ist.
Eine genaue Bestimmung, was Musik ist und was nicht, ist schwierig. Die meisten
Musiktheoretiker gehen davon aus, dass Musik nur Musik ist, wenn sie absichtlich von
Menschen gemacht wird. Abgesehen von Ausnahmen wie dem gedankenverlorenen
„Vor-sich-hin-pfeifen“, wird Musik meistens auch für Menschen gemacht.
Damit steht fast jede Musik in einem bestimmten gesellschaftlichen Kontext und hat
einen konkreten Zweck. Sie wird zu einer bestimmten Zeit gemacht bzw. geschrieben.
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5. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Die Wirkung von Musik auf den Menschen.
Was versteht man unter Musik?
Generell ist der Begriff der Musik sehr subjektiv. Für jeden Menschen bedeutet Musik
etwas anderes und hat einen anderen Stellenwert in dessen Leben.
Von früher her weiß man: Musik kann unsere Stimmung verändern. Auch heute noch
macht man sich diese Wirkung in vielen Situationen zunutze. Dabei hängt es von
verschiedenen Faktoren ab, in welcher Form Musik auf uns wirkt.
So spielen psychologische Faktoren wie z.B. die musikalische Kompetenz,
physiologische Faktoren wie Empfindlichkeit und Reaktionsvermögen, aber auch soziale
Aspekte oder der ethnische Hintergrund eines Menschen eine Rolle.
Wie wir heute wissen, spricht Musik direkt das Unterbewusstsein an. Musik kann tief
verborgene Emotionen wecken, Spannungen im Körper und in der Seele lösen.
Deshalb ist es möglich und sinnvoll, Musik auch gezielt zur Krankheitsvorbeugung zu
verwenden.
Musik löst je nach ihrer Struktur bei allen Menschen vergleichbare Reaktionen aus.
Eine wichtige Bedeutung haben dabei die Charakteristik der Musik selbst, wie
Tongeschlecht (Dur oder Moll),
Lautstärke,
Tempo,
Melodik,
Rhythmik,
Harmonik,
Timbre (Klangfarbe),
Tonhöhe,
Phrasierung und Artikulation.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass unser Gehirn das Tempo leichter verarbeiten
kann als das Tongeschlecht. Musik in Moll und ein langsames Tempo machen traurig. In
Verbindung mit raschem Tempo kann das Tongeschlecht Moll Gefühle von Ärger oder Furcht
hervorrufen. Ein schnelles Musikstück in Dur hingegen wird als fröhlich empfunden und kann
unsere Stimmung heben. Eine in langsamem Tempo gespielte Musik in Dur wirkt beruhigend
und ausgleichend.
Elisabeth Huch
6. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Die Hauptkomponenten der Musik und ihre therapeutische Wirkung
1.
Klang
Der Klang wird oft als Gefühlskraft beschrieben. So verbinden sich diese Komponenten
musiktherapeutisch bei Störungen und Defiziten der Gefühlswelt, der Affektivität und
Emotionalität (Gesamtheit des menschlichen Gefühls- und Gemütslebens). Klänge lösen
Gefühle aus und Gefühle können in Klängen ausgedrückt werden. So ermöglicht der
Klang durch ein Mitfühlen eine Vorstellung von den Gefühlen. Sprachlich würde meist
nur eine Annäherung an ein aktuelles Gefühl gelingen.
Man kennt das ja auch, wenn man z. B. beim Anhören eines Konzertes, vom Klang des
Orchesters gefühlsmäßig berührt wird.
2
Rhythmus
Der Rhythmus ist direkter mit dem körperlichen Empfinden verbunden. Rhythmus geht
„ins Blut“ oder „in die Beine“ und regt die Bewegung an. Auch unser Körper ist
rhythmisch organisiert (Herzschlag, Schlaf-Wach-Rhythmus, Atemrhythmus,
Hormonzyklen...). Er gibt uns Halt durch Ordnung und Strukturierung und wird deshalb
musiktherapeutisch bei allen Störungen des Zeitempfindens, der Einteilung, der Planung
und Strukturierung angewandt.
Wenn man als Musiker/in ein Stück spielt mit dem man dann Verknüpfungen zu einem
persönlichen Erlebnis hat, lebt man das ja auch förmlich mit.
3.
Melodie
Die Komponente Melodie spricht die Haltung, die Meinung, die Überzeugungen oder
einfach eine Geschichte an. Melodien haben Individualität und persönliches Profil und
werden therapeutisch unterschiedlich eingesetzt. Bedeutsam ist vor allem ihr
Wiedererkennungswert.
Melodien können oft so genannte „Ohrwürmer sein“, die man einmal gehört hat und die
einen begleiten, wenn man wieder daran erinnert wird.
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Elisabeth Huch
7. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
4.
Dynamik
Dynamische Faktoren, wie Tempo, Lautstärke oder Intensität sind Ausdruck von
Kräfteverhältnissen. Diese dynamischen Kräfte sind Elemente des Willens und Wollens.
Dynamik ist die Kraft des Wunsches oder des Willens zur Bewegung, zum Durchhalten
oder zur Verwandlung. Durch Ängste werden diese Kräfte verstärkt oder geschwächt.
Willenskräfte können aber auch Ängste auslösen. Ziel der dynamischen Kräfte ist das
Entstehen einer Balance, die Schwingungen in die eine oder andere Richtung ermöglicht.
Das ist vergleichbar mit unserem seelischen Gleichgewicht.
Dynamik kann man sehr gut bei einem Stück hören in dem mehrere Instrumente spielen,
die sich abwechseln.
5.
Physiologische und energetische Wirkungen von Klängen
Das Auftreffen von Schallwellen auf den physischen Körper erzielt eine ganz andere
Wirkung als die Aufnahme durch das Ohr. Beim Hören werden die Schallwellen in der
Schnecke in Nervenimpulse umgewandelt und so dem Gehirn zugeführt, welches die
Reize weiter verarbeitet und darauf reagiert. Im Körper breiten sich die Schallwellen auf
Grund des hohen Wassergehalts im menschlichen Körper in Form von Schwingungen
aus. Sie breiten sich aus und versetzten das Gewebe in Bewegung. Sie bewirken quasi
eine tief ins Innere reichende sanfte Massage auf molekularer Ebene. Hierbei kommt es
ausschließlich auf den Resonanzeffekt an und nicht darauf, ob einem die Klänge gefallen
oder nicht.
Jedes Organ besitzt eine eigene Schwingung, auch diese lässt sich durch Musik
beeinflussen. Durch die Stimulation blockierter Körperstellen kann man solche
Problemstellen lockern und sie wieder zu ihrer eigenen Körperschwingung zurückführen.
Verwendet man einen Ton der eine andere Schwingung hat als die Eigenfrequenz des
Körperteils, so schwingt dieses zu Beginn mit dem Ton mit, kehrt dann jedoch zu seiner
eigenen Schwingung zurück. Behandelt man die Stelle von Anfang an mit der gleichen
Frequenz, so ist der therapeutische Effekt um vielfaches höher. Leider sind die
Resonanzfrequenzen der einzelnen Gewebe im Körper noch unbekannt, deshalb ist man
nach wie vor auf experimentieren angewiesen.
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8. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Musik macht glücklich
Musik, die uns wirklich gefällt, aktiviert im Gehirn, wie wir aus neuen Forschungen
wissen, das so genannte Belohnungssystem. Dieses »Lust-Zentrum« kann auch auf
andere Weise stimuliert werden, z. B. durch gutes Essen, Schokolade, Sex oder auch
Kokain, also immer dann, wenn wir uns momentan besonders wohl fühlen. In solchen
Situationen kommt es zu einer Ausschüttung von Endorphinen, den körpereigenen
Opiaten, die Wohlgefühl bewirken und Schmerzen lindern. Daneben werden auch
körpereigene Cannabinoide produziert und ausgeschüttet. Dadurch wird unsere Stimmung
verbessert. Ärger und Schmerzen werden erträglicher.
Musik wirkt unmittelbar auf das limbische System ein. Diese Funktionseinheit des
Gehirns ist vor allem für die Verarbeitung von Emotionen zuständig. Als Folge von
Musik kann die emotionale Stimmungslage des Hörenden verändert werden. Von dieser
Stimmungsänderung werden sofort die Skelettmuskeln informiert. Sie reagieren mit
Entspannung. Diese Form der Entspannungsreaktion ist unwillkürlich, mit ihr kann ein
Zuviel an Stress wieder abgebaut werden.
Durch die Stimulation bestimmter Regionen im limbischen System verringert sich
gleichzeitig auch die Aktivität jener Gehirnregionen, die bei Angst stimuliert werden. In
der Folge ändern sich die Konzentrationen einer ganzen Reihe von Hormonen im Blut.
Wenn wir harmonisch klingende »schöne« Musik hören, ist bereits nach wenigen
Minuten deutlich weniger Kortisol im Blut nachweisbar. Bedenkt man, dass zu viel von
diesem Stresshormon zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von HerzKreislauferkrankungen wie z.B. Herzinfarkt zählt, so ist eine Reduktion von Kortisol
durchaus erwünscht.
Dieselbe »schöne« Musik bewirkt, dass das Hormon Oxytocin verstärkt ausgeschüttet
wird. Oxytocin ist allgemein bekannt als jenes Hormon, das den Aufbau stabiler
Beziehungen zwischen Menschen unterstützt. Ebenso wird Serotonin, das Hormon das
ganz allgemein für Glücksgefühle zuständig ist, beim Hören von angenehmer Musik
vermehrt gebildet.
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9. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Musik bringt Ruhe und Schlaf
Durch Musik und bewusste Entspannung kommt es zu einer durch das Vegetativum
vermittelten Minimierung der innerlichen Anspannung. Gefühle von Ruhe und
Wohlbefinden treten ein. Schmerzen können reduziert werden, indem die damit
verbundenen psychosomatischen Auswirkungen wie z.B. Anstieg von Pulsfrequenz,
Blutdruck und Muskeltonus, Schlafstörungen oder Magenprobleme wieder rückgängig
gemacht werden. Jedoch reagieren Menschen sehr unterschiedlich, für viele ist ein Song
nicht gerade einschläfernd, sie erinnern sich lieber an schöne Erlebnisse.
Wie Musik bei Schmerzen helfen kann
Unter Musikeinwirkung treten wie bereits erwähnt, zahlreiche körperliche Veränderungen
auf. Viele dieser vom vegetativen Nervensystem gesteuerten Körperfunktionen wie
Muskelaktivität, Atem- und Herzfrequenz, Hauttemperatur und elektrischer
Hautwiderstand können gemessen werden. Untersuchungen dazu liefen bereits in den
1960er-Jahren an der Universität Salzburg im Rahmen eines von Herbert von Karajan
angeregten Forschungsprojektes.
Viele Krankheiten besonders auch solche, die mit Schmerzen verbunden sind, werden
von Ängsten und Depressionen begleitet und weiter verstärkt. Um diese Negativ-Spirale
zu beenden, ist es notwendig, geeignete Strategien zu finden, die es ermöglichen, sowohl
Schmerzen als auch die damit verbundenen Ängste gering zu halten.
Unsere Studien zeigen, dass rezeptives Musikhören in Verbindung mit einer gesprochenen
Entspannungsanleitung in vielen Fällen ein geeignetes unterstützendes
Behandlungsverfahren darstellt und in dieser Gesamtheit eine hohe entspannungsfördernde
Wirkung entfaltet. So liegen statistisch sehr gut (hochsignifikant) belegte Ergebnisse vor,
dass Schmerzen durch Anwendung von Musik innerhalb von drei Wochen reduziert werden
konnten. In diesen am Ludwig Boltzmann-Institut Saalfelden in Zusammenarbeit mit Doz. Dr.
Werner Kullich erarbeiteten Studien konnte klar gezeigt werden, dass durch die
komplementäre Musikverwendung eine Wirkungssteigerung der gesamten Therapie um etwa
40% eingetreten ist. Auch begleitende negative Gefühle und Gedanken, Ängste und
Depressionen gingen deutlich zurück. Ebenso konnte eine wesentliche Verbesserung der
Schlafqualität verzeichnet werden. All unsere Ergebnisse zeigen, dass mit zusätzlicher
Musiktherapie – im Sinne von Musikhören – der Erfolg der schulmedizinischen Behandlung
deutlich verbessert werden kann. In der Regel fallen die sonst üblichen Nebenwirkungen der
Behandlung mit Medikamenten deutlich geringer aus.
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
(anhand dieses Bildes sieht man die verschiedenen Auswirkungen auf das Gehirn)
http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2006/05/
bilder/musik_abb5.jpg&imgrefurl=http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2006/05/haup
t/haupt5_2006musik.html&h=360&w=400&sz=54&hl=de&start=4&um=1&tbnid=
HZo9coi7e4XS1M:&tbnh=112&tbnw=124&prev=/images%3Fq%3DPsychische%2
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11. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Hören
Hören ist ein neurophysiologischer Prozess. Erst die Verarbeitung der durch den Hörnerv
weitergegebenen Sinnesreize im Gehirn ermöglicht uns zu hören. An diesem Prozess sind
verschiedene Hirnareale beteiligt. Zuerst jagen die Schallwellen als Signale durch den
ältesten Hirnteil, den Hirnstamm. Er ermittelt Lautstärke und Tonhöhe und errechnet aus
den Informationen durch beide Ohren, wo sich die Schallquelle befindet. Von dort aus
gelangen die Signale in Gehirnwindungen der Hörrinde, des so genannten auditorischen
Cortex, sowohl im linken als auch im rechten Schläfenlappenbereich. Die gesamte
akustische Information eines Ohres wird jeweils an beide Gehirnhälften weitergegeben.
1.
Musik im Kopf
Das Hören von Musik ist ein subjektiver Vorgang mit ganz speziellen Wirkungen. Diese
setzen unmittelbar zu Beginn des Hörens ein und halten noch bis zu zehn Minuten nach
Ende des Hörens an. Wenn man eine bestimmte Melodie hört, vergleicht man sie sofort
mit bereits Gehörtem. Deshalb ist es durch gezieltes Hören von Musik möglich, einen
Beitrag zur Verbesserung des Gedächtnisses zu leisten. Heute weiß man, dass es nicht ein
einziges Musikzentrum im Gehirn gibt. Vielmehr kommen beim Musikhören
verschiedene Gehirnregionen und neuronale Netze zum Einsatz. Erkenntnisse der
modernen Hirnforschung geben ein relativ gutes Bild, welche Teile des Gehirns beim
Musikhören in Aktion treten.
2.
Musik wirkt direkt auf das Gehirn / Musik und deren Verarbeitungen im Gehirn
Musik wirkt auf beide Hirnhemisphären, so wird heute allgemein angenommen. Als
Leistungen der linken Hirnhälfte werden in Zusammenhang mit Musik vor allem die
Verarbeitung der Lautstärke und Klangfarbe, der musikalischen Intervalle, von
Akkorden, der Höhe und Dauer von Tönen sowie von Takt und Rhythmus genannt. In der
rechten Hirnhemisphäre ist die Wahrnehmung von Änderungen des Tempos sowie der
Ausdrucksmodalität von Tonhöhen lokalisiert.
Um Tonhöhen und Melodien miteinander zu vergleichen, sind vor allem Teile des
Stirnlappens und des Schläfenlappens auf der rechten Seite im Einsatz. Wenn Rhythmen
verarbeitet werden, sind Bereiche auf der linken Seite aktiv. Harmonien und Klangfarbe
werden im rechten Schläfenlappen stärker verarbeitet als im linken. Wenn Instrumente
am Klang erkannt werden sollen, arbeitet die rechte Hirnhälfte stärker als die linke. Wenn
allerdings Profimusiker Musik analysieren, sind besonders auch jene Gehirnregionen
aktiv, die für die Sprachfunktionen zuständig sind.
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12. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass bei aktiven MusikerInnen beim Musikhören
vorrangig Zentren auf der rechten Hirnhälfte im Einsatz sind, um sowohl Tonhöhen und
Melodien als auch Rhythmen einzuordnen.
Hinsichtlich der emotionalen Verarbeitung von Musik nimmt man an, dass die linke
Hirnhemisphäre vermehrt gefühlsmäßig positiv gefärbte – z. B. heitere – Musikstücke,
die rechte Hirnhemisphäre dagegen verstärkt jene Musik verarbeitet, die eher negative
Gefühle wie Trauer oder Bedrücktheit hervorruft. Aus neuen Untersuchungen weiß man,
dass unser Gehirn zwischen ihm angenehmer und unangenehmer Musik unterscheidet
und darauf auch unterschiedlich reagiert. So konnte gezeigt werden, dass die im
limbischen System lokalisierte Amygdala verstärkt auf unangenehme Musik anspricht.
Wird Musik als unangenehm empfunden, so findet man den Nachweis dafür im Blut. Die
Konzentration des Neurotransmitters Serotonin im Blut ist verringert.
3.
Warum »Ohrwürmer« so lang im Ohr bleiben
Jeder kennt das: bestimmte Melodien – so genannte »Ohrwürmer« – bleiben uns lange im
»Ohr«, man bekommt sie nur schwer wieder los. Uns allen ist es schon so gegangen, dass
wir eine Melodiefolge, die wir gehört haben, den ganzen Tag nachsummen. Warum das
so ist, konnten Neuropsychologen vom britischen Dartmouth College erklären. Sie fanden
heraus, dass Musikstücke auch nach abrupter Unterbrechung weiter vom Gehirn
verarbeitet werden. Es wurde nachgewiesen, dass auch nach Beendigung des Musikstücks
der auditorische Assoziationscortex im Schläfenlappenbereich noch einige Zeit hoch
aktiv ist. Das heißt, das Gehirn »summt« trotz Unterbrechung der Melodie diese einfach
weiter. Das geschieht vor allem bei Musikstücken mit Gesang, weniger bei reinen
Instrumentalnummern. Offensichtlich tut sich das Gehirn mit der Verarbeitung
gesungener Melodien leichter. Festgestellt wurde auch, dass gut bekannte Musik länger
im Kopf bleibt.
4.
Musik und Nerven
Wie Musik auf den Menschen wirkt, dafür bieten aktuelle neurophysiologische
Untersuchungen einige interessante Erklärungsansätze. So geht man heute allgemein
davon aus, dass sich unsere Stimmung aufhellt, wenn das limbischen System in unseren
Gehirn stimuliert wird. Wenn sich die Stimmung bessert, beispielsweise durch Hören
ausgewählter Musik, wird außerdem der Parasympathikus aktiviert. Dies bewirkt eine
Senkung des Cortisolspiegels. Jetzt wird die Bildung von Immunglobulinen angeregt, was
im Gesamten eine Stärkung des Immunsystems zur Folge hat.
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
»Hautorgasmus« durch Musik
In Zusammenarbeit mit Jaak Panksepp befassten wir uns mit der tiefen emotionellen Wirkung
der Musik. Musik kann bewirken, dass wir ein angenehmes Gefühl an bestimmten
Körperstellen erfahren. Wir spüren zum Beispiel wie es uns über den »Rücken rieselt«. Wie
sich in unseren Untersuchungen zeigte, sind Frauen für diese Gefühlsreaktion eines
»Hautorgasmus« meist empfänglicher als Männer. Frauen beschrieben diese Gefühle als
Kälteschauer. Männer sprachen eher von einer elektrisierenden Erregung. Hautorgasmen
wurden bei den Versuchspersonen, so fanden wir heraus, öfter durch traurige als durch
fröhliche Melodien ausgelöst. Um den Effekt von Musik auf die Gehirnströme (EEG) zu
zeigen, hat Panksepp zahlreiche Versuche bei gesunden Probanden durchgeführt.
Er konnte zeigen, dass Musik, die als fröhlich eingeschätzt wird, allgemein eine
entspannende Wirkung ausübt. Düstere, mit Trauer assoziierte Musik, erzeugt im Hirn
dagegen eher Erregung. Diese Wirkungen erklärt der Forscher damit, dass sich das
Gehirn in traurigen Situationen deutlich aktiver auf eventuelle Umgebungsstörungen
einstellen muss, als bei fröhlicher Stimmung.
Man kennt das ja auch im Musikverein, dass man bei einem Begräbnis einen
Trauermarsch spielt und auch als „nicht Trauernder“ dabei eine „Gänsehaut bekommt.“
So kann es auch bei einer Hochzeit sein, dass man durch einen fröhlichen Marsch auch
emotional mit dem Brautpaar mitlebt. Das sind ganz menschliche Reaktionen, die die
Seele berühren und wo man dann auch selber spürt, dass wir „nur“ Menschen sind.
Mehr Neurotransmitter im Blut
Musik kann die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter anregen. Diese
Überträgerstoffe sind für die Weiterleitung von Signalen zwischen den Nervenzellen
zuständig. Musik wird nicht nur über das Ohr aufgenommen.
Die Schallwellen wirken auch direkt auf den Körper und lösen dabei
Resonanzerscheinungen aus. Das heißt, der Körper schwingt mit der Musik mit. Dies ist
ein Grund, warum auch Menschen mit Gehörproblemen von den positiven Wirkungen der
Musik profitieren. Dieses Mitschwingen des Körpers bzw. von bestimmten Körperteilen
kann beispielsweise dazu genützt werden, um tiefe Entspannung und dadurch
Schmerzlinderung herbeizuführen.
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Musik wirkt auf mehreren Ebenen
Musik bewegt den Menschen, vereinfacht dargestellt, auf drei Ebenen, der Ebene des
Körpers, jener der Gefühle und jener des Geistes. In jeder Ebene kann Musik
verschiedene Funktionen erfüllen.
Auf der physiologische Ebene wirkt Musik als Klang. Musik als Klang trainiert die
Funktion des Gehörs, löst Reflexe der Muskulatur aus und regt Bewegungsvorgänge an.
Auf der emotionalen Ebene wirkt Musik als Symbol. Musik kann Gefühle aktivieren
und Erinnerungen an emotional positiv/negativ gefärbte Erlebnisse der Vergangenheit
wecken.
Schließlich wirkt Musik auch auf der mentalen Ebene. Musik als Struktur trainiert das
Gedächtnis und regt kognitive Prozesse an, die aus den Beziehungen der Töne das
Wechselspiel von Spannung und Entspannung schaffen.
Wirkungen von Musik, Physiologische Aspekte
Musik kann die vegetativen Funktionen in gewissem Maße steuern und zu einer
Harmonisierung führen. Durch die Wahrnehmung von Musik werden unter anderem
Atmung, Blutdruck, Muskeltonus (normaler Spannungszustand eines Muskels),
Durchblutung und Hautwiderstand beeinflusst. Rhythmusbetonte Musik führt zu einem
Mitgehen und Steigerung der Puls- und Atemfrequenz und kann so zu Zwecken
der Aktivierung bei Lethargie und Erschöpfungszuständen angewandt werden.
Beruhigende Musik führt zur Verminderung von Spannungszuständen durch
Herabsetzen der vegetativen Funktionen. Sie wird zur Entspannung eingesetzt oder kann
Entspannungsübungen unterstützen.
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Psychologische Aspekte
Zahlreiche Äußerungen lassen sich dazu in der Literatur finden, teilweise zeigen sich
jedoch auch widersprüchliche Ergebnisse. Wir reagieren affektiv auf Musik. Sie
kann unsere Stimmungslage beeinflussen. Durch das Empfinden von verschiedenen
Formen von Musik können unterschiedliche Gefühlszustände wie Freude, Trauer,
Zufriedenheit oder Ekel ausgelöst oder geweckt werden. Es wird auch die gezielte
Modifikation von Gefühlen und Stimmungen beschrieben.
1. Bewusstes Hören von Musik bewirkt eine Entfaltung von Wahrnehmungs- und
Erlebnisfähigkeit, einen Abbau von seelischen Spannungen und die Vermittlung
des Gefühls der Geborgenheit.
2. Aktives Musizieren, Singen und Improvisieren unterstützen die Entfaltung der
Persönlichkeit und die Entwicklung von Kreativität und Phantasie.
3. Musikhören und Musizieren können zum Abbau von Konzentrationsstörungen,
Lernhemmungen und Gedächtnisproblemen beitragen, Leistungskapazitäten
werden wiederhergestellt oder erhöht. Auch Unsicherheit, Nervosität, depressive
Verstimmungen, Frustration und Aggressionen werden positiv beeinflusst.
Sozialpsychologische Aspekte
Musik stellt die Möglichkeit zur nonverbalen Kommunikation dar. Sie ist eine emotionale
Kommunikationsform und Kontaktmittel. Musik ist Gruppen bildend. Das
Zusammengehörigkeitsgefühl und die Gemeinschaftsbildung werden durch gemeinsames
Musizieren gefördert (Musikvereine, Musikalische Früherziehung,…).
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16. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Was bewirkt Musik?
Musik bringt Ablenkung,
weckt die Aufmerksamkeit,
stärkt Konzentration und Gedächtnis,
aktiviert und stärkt Selbstheilungskräfte,
löst Spannungen in Körper und Seele,
durchbricht die Isolation und Einsamkeit der Menschen,
wirkt aufheiternd und beruhigend zugleich,
schafft Kontakte, steigert Interesse an der sozialen Umgebung,
verkürzt Wartezeiten,
fördert die Entwicklung der Selbstidentität,
fördert die Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit von Menschen,
drückt Spiritualität aus,
stellt Wohlbefinden her.
Wann kann Musik helfen?
Auf Grund unserer Erfahrungen können folgende Empfehlungen für die Anwendung von
Musik gegeben werden. Musik hilft bei
negativem Stress und Überlastung,
Schlaflosigkeit,
körperlichen Verspannungen,
Atembeschwerden,
Schmerz- und Angstzuständen,
Rückzug und Depression,
Schwierigkeiten bei der Krankheitsverarbeitung.
Wann sollte man Musik besser weglassen?
Musiktherapie ist nach unserem derzeitigen Wissen nicht geeignet bei Erkrankungen wie
z.B. Amusie. (Damit bezeichnet man die - trotz intakter Sinnesorgane - fehlende
Fähigkeit, Tonfolgen zu erkennen und diese wiederzugeben).
Auch Menschen, die eine Abneigung gegen Musik haben, sollte man eine rezeptive
Musiktherapie nicht aufdrängen.
Musik sollte weiters nicht bei Personen eingesetzt werden, die sie als unerwünschte
Ablenkung empfinden.
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Gibt es die richtige Musik?
Die Frage nach der »richtigen Musik« wird immer wieder gestellt: Wie hört sich
therapeutische Musik an? Welche Stücke sind geeignet?
Weil das Erleben von Musik eine starke subjektive Komponente hat, sind diese Fragen
nicht in jedem Fall gleich zu beantworten. Weil Musik aber auch überindividuell
vergleichbare Wirkungen hat, wurden auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen
folgende Empfehlungen entwickelt:
Um Entspannung zu erzielen, sollte sich die dafür eingesetzte Musik am Herzschlag
und an der Atmung orientieren. Das heißt ein Rhythmus mit 60 bis 70 Schlägen pro
Minute ist optimal.
Allgemein wirkt ruhige, harmonische Musik mit leichten, fließenden Melodien
entspannend.
Besonders eignet sich Musik mit einfachen Strukturen, geringen melodischen
Kontrasten und gleichmäßiger Dynamik für diesen Zweck. Auch die Harmonik und
Rhythmik sollen einfach sein, damit sich bei den Zuhörenden Gefühle innerer Ruhe,
Entspannung und Zufriedenheit einstellen können.
Gut geeignet als Entspannungsmusik sind meist die langsamen Sätze
(Andante, Adagio, Largo) klassischer Werke.
Es kann aber auch Musik anderer Völker oder ausgesuchte Meditationsmusik
verwendet werden, wenn sie die oben genannten Charakteristika aufweist.
Für viele ist es entspannend selber Musik zu machen, meist sind das solche Stücke die
einem „im Blut liegen“.
Die richtige Musik ist die, bei der man sich wohl fühlt und so seine eigene
Entspannung findet.
Jeder sollte das Recht haben seine eigene Musik zu finden, wo man sich widerspiegeln
kann, abhängig von der Gefühlswelt der jeweiligen Person.
Musik ist die Sprache der Gefühle.
Musik verbindet Menschen miteinander,
Musik schafft Beziehungen.
Elisabeth Huch
18. Seite von 26 Seiten
Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Musik als Zusatztherapie
Die Wirksamkeit von Musiktherapie ist heute in zahlreichen Anwendungsgebieten
gesichert: Musik hilft Stress zu reduzieren, Stimmung und körperliche Leistungsfähigkeit
zu verbessern, lindert Schmerzen, bessert Verhaltensstörungen und psychische Probleme
wie z. B. Ängste und Depressionen.
Die beruhigende, Angst lösende Wirkung von Musik wird heute in Warteräumen von
Arztpraxen, in Operationssälen bei verschiedenen chirurgischen Eingriffen und in
Intensivstationen genützt.
Definition von Musiktherapie
Musiktherapie ist die kontrollierte Anwendung von Musik in der Behandlung von
psychischen und physischen Störungen. (Juliette Alvin)
Musiktherapie ist die gezielte Arbeit mit Musik bzw. akustischen Mitteln zu therapeutischen
Zwecken. (Harm Willms)
Der gravierende Unterschied zu anderen Verfahren besteht darin, dass Musiktherapie
schwerpunktmäßig im nonverbalen Bereich der Patienten-Therapeuten-Beziehung ansetzt
und von da ausgehend die Möglichkeit anbietet, die Schranke der
Verbalisierungsfähigkeit zu bearbeiten.
Aktive Musiktherapie
ist ein Sammelbegriff für alle Arten der Musiktherapie, bei denen der Patient selbst mit
Instrumenten oder Stimme aktiv ist. "Dabei nimmt die improvisierte Musik zwischen
Patient und Therapeut im therapeutischen Prozess eine zentrale Rolle ein. Die im Spiel
gewonnenen Erfahrungen, Emotionen und Wünsche (z.B. Umgang mit Nähe und
Distanz) werden im therapeutischen Gespräch bearbeitet und auf das gegenwärtige
Lebenskonzept bezogen.
Rezeptive Musiktherapie
stellt das gemeinsame Hören von bestimmten Musikstücken, die überwiegend der Therapeut
auswählt, in den Mittelpunkt. Die rezeptive Musiktherapie besteht darin, dass durch das
Anhören der Musik psychisch-emotionale und körperliche Prozesse gemeinsam in Gang
gesetzt werden, um zur Linderung von Krankheiten oder Beschwerden zu führen. Im
Anschluss an das gemeinsame Hören sprechen Therapeut und Patient über die auftretenden
Assoziationen oder Emotionen, die ebenfalls die "Lebensfragen" des Patienten - für die Musik
immer ein Symbol ist - thematisieren." aus: radio energon.de
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Allgemeine Ziele der Musik und Musiktherapie
• körperliche und seelische Entspannung / Stressbewältigung
• Abbau von Hemmungen und Angstzuständen
• Verhaltens- veränderung
• Förderung der Gruppendynamik durch gemeinsame Zielsetzung
• Evozieren von verdeckten emotionalen, schöpferischen und konstruktiven Kräften
• Förderung von Selbsterfahrung und der Fähigkeit zur sozialen Interaktion und
Kommunikation
• Abbau von engstirnigem Denken (Berücksichtigung von Bedürfnissen Anderer)
• Bewältigung von Depressionen, Suizidgedanken und psychischen Krankheiten
• Eröffnung neuer Lebensperspektiven
• Entwicklung emotionaler Ausdrucksmöglichkeiten
• Verbesserung von Selbst- und Umweltverständnis
• Entwicklung einer psychischen und physischen Stabilität
Musiktherapie in der Medizin und Rehabilitation
Indem Musik das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst, wird sie verstärkt in der
klinischen Behandlung funktional eingesetzt.
Die größte Rolle spielt sie dabei in der Anästhesie und in der Behandlung von
Schmerzpatienten, besonders bei Krebserkrankungen.
Viele Kliniken nutzen gezielt Musik, um Narkose- und Schmerzmittel zu reduzieren,
direkt zur Schmerzlinderung oder um den Patienten in Angstzuständen zu entkrampfen.
In der Geburtshilfe hat sich Musik neben der Schmerzlinderung auch zur Entspannung
der Atmosphäre im Kreißsaal bewährt.
In der Neurologie werden musikalische Trainingsprogramme zur Aktivierung und
Antriebsförderung von Schlaganfallpatienten oder nach Schädel-Hirn-Traumen
eingesetzt. Musikalische Rhythmusübungen sollen die Motorik und die Koordination von
Bewegungsabläufen verbessern. Zu erwähnen ist auch der sinnvolle Einsatz bei alten
Menschen, bei unheilbar kranken Menschen und in der Sterbebegleitung.
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Resümee
Abschließend ist zu erwähnen, dass eine Therapie in Vereinen bis zu einem gewissen
Grad möglich ist. Zu behaupten, Musikvereine seien Musiktherapie im medizinischen
Sinn, wäre absolut überzogen.
Allerdings können scheinbar „kleinere Probleme“, die von Betroffenen (meist
Jugendlichen) oft als gewaltig empfunden werden, in einer Gruppe (wie z.B. einem
Musikverein) in einer Art und Weise therapiert werden, die sonst nirgends möglich wäre.
Eine Gruppe bietet eine gute Gelegenheit wieder Halt zu finden, um sich in der
Gesellschaft wieder zu integrieren und so Rückhalt und Gesprächspartner zu finden.
Auch sollte der psychologische Aspekt im Musikverein nicht außer Acht gelassen
werden, wobei allein die Gemeinschaft einen großen Teil der Therapie ausmacht. Durch
den Kontakt mit Anderen und das Austauschen von Gedanken und Erlebtem wird ein
Schritt in Richtung „Besserung“ der derzeitigen Situation erwirkt. Das Wissen, in einer
bestimmten Lage nicht allein zu sein, gibt Hoffnung und Auftrieb.
Musik – Ein Therapiemittel in der Medizin! Auch im Musikverein?
Foto: Privat
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Literaturhinweis
Die Rolle der Musik in der Film-, Funk- und Fernseh-Werbung von Klaus Wüsthoff
(Autor)/Verlag Merseburger
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz. Ursachen, Auswirkungen,
Handlungsmöglichkeiten (Taschenbuch)
von Stefan Poppelreuter (Autor), Katja Mierke (Autor)
Selbstakzeptierung & Selbstverantwortung Klaus W. Vopel (Autor)
Formen und Methoden der Musiktherapie Armin Schreiber (Autor)
Die Mitte im Kreis der Intelligenzen ist die Musik Ernst Waldemar Weber (Autor)
Musik in der Werbung Siegmund Helms (Autor) (22.03.08)
Aus der Seele gespielt Eine Einführung in die Musiktherapie Hans-Helmut DeckerVoigt (Autor) Goldmann Verlag
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Dateiquellen
http://de.wikipedia.org/wiki/Blasmusik ÖAZ Aktuell (Ausgabe 5/2006) (22.03.08)
http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2006/05/bilder/m
usik_abb5.jpg&imgrefurl=http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2006/05/haupt/haupt5_2006m
usik.html&h=360&w=400&sz=54&hl=de&start=4&um=1&tbnid=HZo9coi7e4XS1M:&tbnh
=112&tbnw=124&prev=/images%3Fq%3DPsychische%2Bauswirkungen%2Bder%2BMusik
%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DG (22.03.08)
http://www.oeaz.at/zeitung/3aktuell/2006/05/haupt/haupt5_2006musik.html (22.03.08)
http://www.weltderwunder.de/suche/searchres.html (22.03.08)
http://www.weltderwunder.de/suche/searchres.html
http://www.weltderwunder.de/archiv/2007/05/sds/Ueberblick/20070513/3_Ohr/index.html?I
D=nav_r_f (22.03.08)
Selbstakzeptierung & Selbstverantwortung (Klaus W. Vopel)-Buch
http://kinder.swami-center.org/page_10.shtml (22.03.08)
http://content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowPDF&ArtikelNr=82842&
Ausgabe=230645&ProduktNr=0&filename=82842.pdf (22.03.08)
http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.neuro24.de/bilder11/thalamus.jpg&imgref
url=http://www.neuro24.de/glossart.htm&h=414&w=348&sz=34&hl=de&start=37&um=1&t
bnid=CNnQSOjcOmsLJM:&tbnh=125&tbnw=105&prev=/images%3Fq%3DPsychische%2B
auswirkungen%2Bder%2BMusik%26start%3D20%26ndsp%3D20%26um%3D1%26hl%3Dd
e%26sa%3DN (22.03.08)
www.geo.de/GEO/mensch/medizin/1617.html?t=print (22.03.08)
Die musiktherapeutische Fachzeitschrift "Musik und Gesundsein" in der Eres-Edition,
Lilienthal.(22.03.08)
http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/1617.html?t=print (22.03.08)
www.radio energon.de (22.03.08).
http://www.stadtkapelle-gallneukirchen.at/ (22.03.08)
http://images.google.at/imgres?imgurl=http://www.musikschulerain.de/Noten.jpeg&imgrefurl=http://www.musikschulerain.de/&h=434&w=1725&sz=166&hl=de&start=3&tbnid=PzXPoI9k7p6QbM:&tbnh=38&t
bnw=150&prev=/images%3Fq%3DNoten%26gbv%3D2%26hl%3Dde%26sa%3DG
(26.03.08)- Bild Seite 6
http://de.wikipedia.org/wiki/Psychisch (28.03.08)
Foto Privat: Huch Martin (29.03.08)
Psychologin Helen Schink
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
Glossar
-AAFFEKT
heftige Erregung, Zustand einer außergewöhnlichen, seelischen Angespanntheit
ARTIKULATION
wie mehrere aufeinander folgende Töne phrasiert werden
AMUSIE
Damit bezeichnet man die - trotz intakter Sinnesorgane - fehlende Fähigkeit, Tonfolgen zu
erkennen und diese wiederzugeben.
AMYGDALA
und ist ein Kerngebiet des Gehirns im
ANÄSTESIE
wird gleichermaßen der durch eine Narkose hervorgerufene Zustand der
Empfindungslosigkeit genannt
-CCHARAKTERISTIKA
Sind Kennzeichnende Merkmale (Persönlichkeitsmerkmale,…).
Typisch für eine Peron. Was die Person Kennzeichnet oder Ausmacht.
-DDEPRESSION
bezeichnet einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit der episodisch oder andauernd
auftreten kann
-EEMPATHIE
Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellung anderer Menschen einzufühlen
ENDORPHINE
sind vom Körper selbst natürlich produziert. Sie regeln Empfindungen wie Schmerz und
Hunger
ENERGETISCH
Lehre von der Energie. Energie bezeichnet man Tatkraft, Arbeit zu leisten.
-FFREQUENZ
bezeichnet man die Anzahl von Ereignissen innerhalb eines bestimmten Zeitraums
-HHEMISPHÄREN (Hirnhemisphären)
halbkugelförmigen Endhirnhälften
-IIMMUNGLOBULINEN
Bestandteil des Blutes, Eiweißkörper ist ein Abwehrkörper
-KKONTEXT
Bedeutet so viel wie Zusammenhang
KORTISOL
Med. Medikament
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
-LLIMBISCHE SYSTEM
ist eine Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der
Entstehung von Triebverhalten dient. Es ist die Verbindung zur Groß Hirnhälfte.
-MMENTAL
auf der Geistigen Ebene
MOTORIK
ist die Fähigkeit des Körpers oder deren Organe, sich zu bewegen. Mit dem Begriff
Motorik wird auch das Bewegungsverhalten untersucht.
MUSIKALISCHER PARMETER
sind diejenigen physikalisch messbaren Kenngrößen, die sich an musikalischem Material
feststellen und getrennt voneinander beschreiben lassen.
-NNEUROLOGIE
Wissenschaft von Aufbau und Funktion des Nervensystems.
Wissenschaft von den Nervenkrankheiten, ihrer Entstehung und Behandlung
NEUROPHYSIOLOGIE
ist das Teilgebiet der Physiologie, das sich mit der Funktionsweise des Nervensystems
befasst. Dabei geht es UM Grundlagen der Nervenerregung.
NEUROTRANSMITTEL
sind biochemische Stoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen über
die Kontaktstelle der Nervenzellen leitet.
-OOPIATEN
Arzneimittel, Droge, Betäubungsmittel kann Pflanzlich wie auch Chemisch hergestellt
werden.
-PPARASYMPATHIKUS
ist eine der drei Komponenten des vegetativen Nervensystems. Er wird auch als
„Ruhenerv“ bezeichnet, da er dem Stoffwechsel, der Regeneration und dem Aufbau
körpereigener Reserven dient:
PHRASIERUNG
bezeichnet die Beziehung verschiedener Töne innerhalb einer musikalischen Phrase
hinsichtlich Lautstärke, Rhythmik, Artikulation und Pausensetzung und deren Behandlung
durch den Interpreten.
PSYCHE
Wissenschaft von der Bedeutung seelischer Vorgänge. Die Psyche ist die Seele des
Menschen.
PHYSIOLOGISCH
befasst sich mit den Funktionen von Lebewesen
PSYCHOSOMATIK
Wissenschaft von der Bedeutung seelischer Vorgänge für Entstehung und Verlauf
körperlicher Krankheiten
-RRESONANZEFFEKT
Mittönen, Mitschwingen, Widerhall da so zu einer Wirkungen, Effekt oder Ereignis führt
Elisabeth Huch
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Musik, und ihre psychischen Hintergründe und Auswirkungen
-SSEROTONIN
ist die Komponente des Serums, die den Tonus (Druck) in den Blutgefäßen reguliert.
Die Wörter Erklärungen, würden mit eigenen Worten von mir erklärt.
Elisabeth Huch
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