SpielFest Workshop Basic Darsteller Ich Schauspieler Pädagogik

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SpielFest
Workshop Basic Darsteller Ich Schauspieler Pädagogik Aufbautraining Passion
Bedürfnisse Menschen neue Darstellungsform Angebot Umsetzung Spielweise Idee
Rolle
wachsen
Emotionen
füttern
emanzipieren
schöpfen
Figur
Kreativität
Gestalter
Darstellungsreigen Wahrhaftigkeit Glaubwürdigkeit Empfindungen modern und
zeitgemäß
Spieltechniken
überraschend
Entdeckungen
Entwicklung
Akteure
fördert
pädagogisch Sensibilität Arbeit in der Gruppe Methode Improvisationstheater Ziel
hochwertiges Bühnenspiel
Volksschauspiel
Struktur
Ausdruckspotential
rollenflexibel
Möglichkeiten
technisch
geschult Engagement Freude
Ausdruck
Bühne
Wahrnehmung
entfalten spielen riskieren warm up Alltag ablegen Selbstfindung
Blockaden lösen Abbau von Hemmungen innerer Halt agieren Ensemble Handlungen
Charakterzeichnung
Dramaturgie
Training
Selbstwahrnehmung
Selbstdarstellung
Aufführung
Publikum
Selbstbewusstsein
Rollenpsychologie
Selbstausdruck
Gruppendynamik Gruppenkreation Theater Sprachbildung Stimmbildung Atemtechnik Präsenz
Körperführung Spaß 700 Übungsspiele Theatersport individuell Fortschritt Bedürfnislage
erspüren Teilnehmer
Jugendliche
multiplizieren der Fähigkeiten
Senioren
Kursprogramm
Lebenssituation
Tagesziele Einheiten Kinder
entsprechend
gemeinsame
Zusammenarbeit mittelgroßes Bühnenspiel Substanz herauslocken fordern und fördern
Potential Lebensform Alltag einflechten Crash Kurs Turbo Spiel darstellende Kunst
Berührung sich zeigen Prozess Interessensgebiete Konzept sein oder nicht sein Wunschkraft
Vorstellungskraft themenbezogenes zeitloses Medium visionäres Volkstheaterspiel traditionell
neue Kunstrichtungen Musik Malerei Design Nachwuchskünstler Theater Know – How
Ausdruckspektrum langfristige
Vorarbeit
weitergeben von Aufgaben Verantwortung
jährige
der
Mixtur
Erfahrung
Sicherung
Werte
Aufführungsorte Theater für Kinder
Wirtshaustheater Straßentheater Zusagen
Theater
Stil-
Spielarten
20
adaptierte
themenbezogenes Jugendtheater Gast und
soziales Miteinander offener Zugang Szenen
Kurzgeschichten Hunger auf Kunst medienwirksam Requisiten Menschen aller Altersklassen
Schulen Kindergärten Wander Theater Sagen Theater Collagen Generationenspiel
Lesungen Region
Kunstraum
Kirche Dorfplatz Stadel Parkgarage Semi- professionelle
Kostüm Technik Ton Licht Maske Regie neue Sichtweisen Laien Amateurbereich befruchtende
Wirkung Dialog Komitee Impuls Investition in junge Menschen ausprobieren sammeln,
erlernen traditionelle Pfade mit neuen Wegen erschließen Garantie für ständige
Kulturentwicklung Austausch Findungsprozess Eigenständigkeit und Zusammenarbeit Blick
working Prozess freier Aufbau weisend in alle Zukunft Gemeinde Land
langfristiger
Verwendungszweck drei Säulen Programm offenbart werden Passionsspielhaus bespielen
ausschöpfen der Infrastruktur Vorstufe der Passion Leidenschaft künstlerisch konzipiert
Welturaufführungen komponierte Musik Chor Orchester bundesweit Zuschauerränge füllen
kulturelle Höhepunkte in dieser Art im mitteleuropäischen Raum einzigartig das Spiel
eines ganzen Volkes virtuoser Künstlerschaft Erler Bewegung
Volkskultur
Erlkultur
Veränderung Gegenwart Mut Gaben Träume leben Funke Feuer entfachen Weg der Liebe zum
Beruf zum Menschen Wille großes Mosaik schimmerndes Ganzes aufgehende Sonne
fünfzigtausend Zuschauer Lobeshymnen emotionaler Ausnahmezustand Verantwortung!
entdeckte Leidenschaft zum Spiel zweihundertfünfzig Kinder und Jugendliche hundert
Senioren dreihundert Darsteller Theaterblut Kunst Kultur und Volksspielregion gemeinsames
kollektives
inhaltlich
Gutes
intensive
Gedanken Seelenspiegel verwirklichen große Chance
ineinandergreifend Bedürfnisse einer ganzen Bevölkerungsgruppe es wird
viel Neues und Gutes geben Erler Herz Markus Plattner
ErLebt
2
ErLebt
ERLER SPIELFeste
Konzept
von Markus Plattner
3
4
ERLER SPIELFeste
Inhalt
Erler SpielFeste eine Vision ...................................................................... 6
Eine Brücke zwischen Festspiel- und Spielfestkultur .................................. 12
SÄULE I: Workshop + Basic ................................................................... 18
Inhaltliche Struktur ...................................................................................... 21
Teilnehmer, Gruppen und zeitliche Struktur .................................................... 23
Kreativ-soziales Konzept: Theater im Bereich Senioren ..................................... 25
Kreativ-soziales Konzept: Theatersport im Bereich Jugend ................................ 29
Crash-Kurs / Turbo-Spielwochenende ............................................................. 33
SÄULE II: SPIELfeste - NEUE Bühnenspiele .............................................. 34
Theaterprojekte ........................................................................................... 35
Künstlerische, organisatorische, zeitliche Struktur ............................................ 37
SÄULE III: SPIELfeste - Großprojekte...................................................... 38
Vita Markus Plattner.............................................................................. 41
Impressum .......................................................................................... 48
5
GEGENWART
FUNKE
SCHIMMERNDES GANZES
VERÄNDERUNGEN
AUFGEHENDE SONNE
MUT
FEUER ENTFACHEN
TRÄUME ZU LEBEN
WEG DER LIEBE ZUM BERUF
SCHRITT FÜR SCHRITT
GROSSES MOSAIK
50.000 ZUSCHAUER
6
Erler SpielFeste eine Vision
von Markus Plattner
„die Welt liegt in Händen von Menschen, die die Veränderungen der
Gegenwart sehen können, Menschen die den Mut haben, ihren Gaben
entsprechend ihre Träume zu leben“ – Paulo Coelho
17. November 2012 - 21:30 - Kunstraum im Passionsspielhaus Erl. Ich habe
gerade den Erlern meine Vision von der Jubiläumspassion vorgestellt. Ich
schwitze, mein Herz pocht, ich habe den Eindruck in den letzten 2 Stunden
nicht nur die Bilder und die neue Form der Aufführung vom Leben und Leiden
Jesu präsentiert zu haben, sondern auch meine ganz persönliche Passion.
Meine Vision, mein Weg, der mich hier hergeführt hat, schimmert durch die
Animationsbilder und meine erklärenden Worte hindurch. Ein bereits seit 20
Jahren andauernder guter und harter Kampf mit allem, was der liebgefährliche
Beruf des Künstlers mit sich bringt. Träume, Wünsche, Auseinandersetzungen
mit mir selbst und mit vielen anderen. Momente des Triumphes und der
Niederlagen rasen mir in Zeitlupe durch den Kopf. Schweigen. Minutenlange
Stille. Ich weiß nicht, wie ich dieses Vakuum im Raum deuten soll. Ist es die
Ruhe, die der Funke braucht, um das Feuer zu entfachen? Oder ist es die
Stille, kurz bevor jemand aufsteht und dem Propheten im eigenen Lande nun
endgültig die Türe weist? Dennoch fühle ich Erleichterung. Zufriedenheit. Ich
weiß, dass ich auch bei dieser wesentlichen Kreuzung meines Lebens
beharrlich meinen bisherigen Weg fortgesetzt habe. Es ist der Weg der Liebe
zum Beruf und zu den Menschen. Es ist der Weg des absoluten Willens, der
Kreativität und der Ideen. Es ist der Weg, der kaum begangen ist und das
macht den ganzen Unterschied.
Dieser Weg wurde mit über sechshundert Darstellern, mit einem ganzen
Spielvolk, Schritt für Schritt über ein ganzes Jahr gemeinsam erkundet und
gegangen. Ein großes Mosaik wuchs bei 150 Probeneinheiten zusammen und
über sich hinaus, bei dem jeder einzelne Teil ein in sich schimmerndes Ganzes
ergab, mit eigener Geschichte und Bedürfnissen. Am 26. Mai, dem Tag der
Premiere, setzte sich dieses Mosaik bestehend aus Liebe, Begeisterung, Kraft
und Tradition zusammen und stieg wie eine aufgehende Sonne vor den Augen
der beteiligten Zuseher in den Himmel und erstrahlte. Was seither geschah,
ist kaum in Worte zu fassen. Über 50 000 Zuschauer werden an diesem Spiel
der Leidenschaft teilhaben! Alle Vorstellungen sind ausverkauft! Das mediale
Echo schallt mit unglaublichen Lobeshymnen durch ganz Europa! Erl und die
ganze Region befindet sich im emotionalen Ausnahmezustand!
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LOBESHYMNEN
EMOTIONALER AUSNAHMEZUSTAND
VERANTWORTUNG
ENTDECKTE LEIDENSCHAFT ZUM SPIEL
250 KINDER UND JUGENDLICHE
WIR SIND ÜBER 100 SENIOREN.
WIR SIND 300 DARSTELLER.
THEATERBLUT
KUNST-, KULTUR- UND VOLKSSPIELREGION
GEMEINSAMES KOLLEKTIVES GUTES
INTENSIV GEDANKEN VERWIRKLICHEN
8
Erler SpielFeste eine Vision
von Markus Plattner
Zuschauer, unabhängig ihrer gesellschaftlichen Schicht, ihres
Kunstverständnisses, ihrer religiösen Zugehörigkeit oder ihrer geographischen
Herkunft können ihre Eindrücke erst nach Tagen formulieren, schreiben
Briefe, e-Mails und sind zutiefst berührt sowie ergriffen! Die Darsteller
sammeln sich bei jeder Vorstellung aufs Neue zu diesem Bild und zünden die
Flamme ihrer Leidenschaft, ihrer Passion an, um sich mit dem Publikum
gemeinsam zu entfachen und zu entwickeln. Dieses unauslöschliche Feuer ist
weder an der Bühnenrampe noch nach der letzten Vorstellung auszulöschen
und macht jedem Teilnehmer unmissverständlich und spürbar klar, dass es in
Erl um mehr als um traditionelle Darstellungskunst geht. Es geht ums Leben.
Um das Leben in seiner schönsten Form. Der Liebe.
VerANTWORTung:
Auf eine visionäre Frage anfangs, folgte eine erlebte Antwort bei der Premiere,
die wiederum zu hunderten neuen Fragen führte und im Wort Verantwortung
mündete. Fragen, die schon während des Probenprozesses gestellt wurden
und sich während der Aufführungszeit vervielfachten. Es sind Fragen von
Darstellern und Zuschauern nach dem Danach. Wie mit dieser Bewegung
weiterhin umgehen? Diese neu entdeckte Leidenschaft zum Spiel von
hunderten Menschen einfach verglühen lassen? Die Antworten kommen von
den Fragenden selbst: Wir wollen weitermachen! Wir wollen nicht damit
aufhören! Wir sind Kinder und Jugendliche! Wir sind Senioren und Darsteller,
die ihr Bühnenspiel weiter schulen wollen und jetzt Theaterblut geleckt haben.
Wir wollen eine Antwort auf die Frage, wie sich die nächste Passion gestalten
soll! Wir sind ein Dorf, in dem internationale Festspiele und Volksspiele
stattfinden! Wir sind eine ganze Kunst-, Kultur- und Volksspielregion mit
zehntausenden Besuchern jährlich, die sich weiterhin entwickeln und an neuen
Aufgaben wachsen will! Wir sind der Beweis für die Möglichkeit des
gemeinsamen und kollektiven Guten! Wir sind die Erler Spielfeste!
Mein Angebot einer Antwort auf all diese Fragen und Wünsche findet sich in
der folgenden Arbeit. Seit mir diese Stimmen im Ohr klingen, habe ich mir
intensiv Gedanken gemacht und versucht, diese in einem Konzept zu
verarbeiten. Es ist ein Konzept, das versucht, alle Wahrnehmungen und
Bedürfnisse mit einzubinden um daraus eine Vision zu verwirklichen, die sich
mit meiner 20-jährigen Berufserfahrung als Schauspieler, Pädagoge und
Regisseur verbindet.
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GROSSE CHANCE
INHALTLICH INEINANDER GREIFEND
BEDÜRFNISSE EINER GANZEN BEVÖLKERUNGSGRUPPE
ES WIRD VIEL NEUES UND GUTES GEBEN.
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Erler SpielFeste eine Vision
von Markus Plattner
Eine Vision, die eine große Chance für alle Beteiligten und für die ganze
Kulturlandschaft ist, und zugleich mein ganzes Erlerntes und Erfahrenes in
Anspruch nimmt. Inhaltlich ineinandergreifend, ein ganzes Mosaik aufbauend
auf drei Säulen. Als eine logische und konsequente Weiterentwicklung eines
Weges, der vor 400 Jahren mit einem Gelöbnis begann und der nun den
Wunsch hat sich zu erweitern. Eine einzigartige neu entstehende Kunst, die
sich aus der Kraft der Kreativität und aus der Leidenschaft vieler Menschen
speist. Eine Kunst, die sich neu erlebt als Instrument eines Spielvolkes im
Resonanzraum des Lebens.
17. November 2012 - 21:35 - Noch immer Schweigen. Eine Frau steht auf und
sagt: „Uns fehlen die Worte, aber ich glaube, ich spreche für alle hier
Anwesenden. Es wird viel Neues und Gutes geben. Es ist wie eine
Emmausstunde: ,da gingen uns die Augen auf und unser Herz brennt‘. Nach
diesen Worten von Barbara Kneringer (jahrzehntelange, leidenschaftliche
Passionsspielerin) folgte minutenlanger Applaus und ich fühlte mich
angekommen im Erler Herz!
Markus Plattner
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Eine Brücke zwischen Festspiel- und Spielfestkultur
Eine Beilage zum Bildungskonzept von Markus Plattner in Erl
Beim Festakt anlässlich der nachweislichen vierhundertjährigen Geschichte
Erler Passionsspiele übergaben Landeshauptmann Günther Platter und LRIN
Dr. Beate Palfrader dem Passionsspielverein jene vor dem Passionsspielhaus
stehende geschmiedete Dornenkrone, die bislang im Besitz des Landes war.
Dieser Akt der Übergabe darf als Zeichen verstanden werden, deren
Geschichte auf das Jahr 1959 zurückgeht. Damals, im Andreas-Hofer-Jahr,
wurde das neue Passionsspielhaus eröffnet. Im selben Jahr kam es zur
Gründung des „Landesverbandes Tiroler Volksbühnen“ im Selbstverständnis
eines Traditionsverbandes. Der Verband war gegenüber seinen
Mitgliedsbühnen ein eigenständiger Apparat, gleichsam ein verlängerter Arm
der Kulturpolitik.
Bis heute findet sich die Formulierung, dass die Mitglieder dem
Verband „angeschlossen“ sind. Das heißt: zuerst gibt es den Verband und
dann seine Mitglieder. Der Souverän ist der Verband. In diesem
hierarchischen Selbstverständnis eines „Traditionsverbandes“ sind die
Mitglieder das Volk. Der „Verband“ handelt im Interesse der Mitglieder, aber
vom organisatorischen Modell her so wie aufgeklärte Monarchen: für das Volk,
aber nur begrenzt durch das Volk.
Die Übergabe der Dornenkrone schließt am Beispiel eines markanten Falles
ein kulturpolitisches Kapitel ab. Die Regierung übergibt das Symbol der
Souveränität den Passionsspielen, und entlässt die Spiele aus der
(symbolischen) Bindung an die Obrigkeit.
Wenn wir uns heute in einer Zeit des Übergangs zur „Zivilgesellschaft“ orten,
dann ist das, was in Erl gegenwärtig an Aufbruchsstimmung erlebt werden
kann, mehr als nur ein geglückter Reformschritt, sondern eine Chance, es mit
der Bindung des Schauspieles von Unten (Volksschauspiel) an das Volk ernst
zu nehmen.
Und das heißt: Bestellung einer Integrationsfigur, über die sich das
Volksschauspiel mit den Menschen im erreichbaren Umfeld einlässt, um ihnen
mit Hilfe des darstellenden Spiels eine Stimme zu geben, und zwar zunächst
entkoppelt von allen anderen Zwecken und Anwendung, gekoppelt an das
Gemeinwesen. Dass dabei Aufführungen herauskommen, ist ein zweiter
Schritt, ein Schritt, bei dem die Interessen derer, die am Spiel schon vorher
die Hauptrollen spielen, zum Ausdruck kommen.
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Eine Brücke zwischen Festspiel- und Spielfestkultur
Eine Beilage zum Bildungskonzept von Markus Plattner in Erl
Dass hierfür nötige Konzept hat Markus Plattner auf den Tisch gelegt. Es gäbe
viel dazu zu sagen und zu erklären, z.B. was das „Generationenspiel“ betrifft,
um klar zu machen, dass es hier nicht um Theater um des Theater Willens
geht, sondern die sozialen Anliegen im Vordergrund stehen.
Ich beschränke mich hier nur auf einen Aspekt. Die in dem Konzept
beschriebene Arbeit ist ein notwendiger Schritt, um den Bogen zwischen
Festspiel- und Spielfestkultur in Spannung zu halten, und in diesem Punkt ist
Erl zwar keine Hauptstadt, aber der Hauptort im Land.
Ekkehard Schönwiese
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ErLebt
ERLER SPIELFeste
Konzept
von Markus Plattner
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BEDÜRFNISSE DER MENSCHEN
NEUE DARSTELLUNGSFORM
PERSÖNLICHE SPIELWEISE
EMOTIONEN FÜTTERN
ZUM SCHÖPFER SEINER EIGENEN FIGUR WERDEN
KREATIVITÄT
MODERENE, ZEITGEMÄSSE SPIELTECHNIK
PÄDAGOGISCH FÖRDERN
ENTWICKLUNGEN UND ENTDECKUNGEN
ROLLENFLEXIBEL UND TECHNISCH TRAINIERT
VIEL ENGAGEMENT UND FREUDE
VOLKSSCHAUSPIEL
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SÄULE I: Workshop + Basic
vom Darsteller - zum Ich - zum Schauspieler
Basisworkshop - Pädagogik - Aufbautraining
Über Jahrhunderte hat sich die Erler Passion immer wieder verändert, sich
dem aktuellen Zeitgeist und den Bedürfnissen der Menschen angepasst.
Mit der Jubiläumspassion 2013 wurden nicht nur ein neuer Text und neue
Bilder, sondern auch eine für Passionsspiele neue und ungewöhnliche
Darstellungsform angeboten und umgesetzt. Die Form der archaischen
Spielweise, bei der der Spieler versucht möglichst eine fremde Figur-Haltung
nachzuahmen, ist einer persönlichen psychologischen Spielweise, welche die
Idee verfolgt aus sich heraus die Rolle wachsen zu lassen und diese mit realen
privaten Emotionen zu füttern, gewichen. Der Spieler emanzipiert sich vom
klassischen "Rollenträger" zum Schöpfer seiner eigenen Figur. Er entdeckt alle
Tiefen seiner (eigenen) Kreativität und wird selbst zum Gestalter seines
Darstellungsreigens. Er bedient sich so genannten "Sub-Texten" um
wahrhaftig zu empfinden. Er wendet moderne zeitgemäße Spieltechniken an,
um frisch, überraschend und neu zu wirken, und er entwickelt sich parallel zu
seiner Bühnenfigur mit, um neue Erfahrungen mit sich und im Umgang mit
anderen zu machen.
Der Weg dieses Prozesses ist ein Weg der Entwicklungen und Entdeckungen.
Er passt sich individuell den Bedürfnissen der Akteure an und fördert
pädagogisch und sensibel die Arbeit in der Gruppe. Aufbauend auf der
Methode des Improvisationstheaters mündet der Weg in einem qualitativ
hochwertigen Bühnen- bzw. Passionsspiel, bei dem rollenflexible und
technisch trainierte und geschulte Menschen über einen Weg zu sich selbst in
die Bühnenrolle finden und mit viel Engagement und Freude eine neue,
kreative Form des Volksschauspiels mit vielen Besuchern kreieren.
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MÖGLICHKEITEN DES AUSDRUCKS
SELBSTWAHRNEHMUNG
AUSDRUCKSPOTENTIAL ENTFALTEN
BLOCKADENABBAU
INNEREN HALT FINDEN
ROLLENPSYCHOLOGIE
SELBSTWAHRNEHMUNG
GRUPPENDYNAMIK
STIMMBILDUNG
KÖRPERFÜHRUNG
700 MÖGLICHE SPIELWEISEN
SPASS
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SÄULE I: Workshop + Basic
Inhaltliche Struktur
Nur derjenige, der seine Möglichkeiten des Ausdrucks kennt, kann sie auf der
Bühne spielend anwenden.
Nur derjenige, der sich selbst wahrnimmt, kann sein gesamtes
Ausdruckspotenzial entfalten.
Nur derjenige, der bereit ist zu spielen und zu riskieren, kann ganz zu sich
selbst kommen.
1. "warm up" -> Aufwärmen
Alltag ablegen, Aufwärmübungen, Einstimmung
2. "Selbstfindung"
Blockadenabbau, inneren Halt und innere Basis schaffen, um aus sich
heraus zu agieren
3. "Schauspieler-Ensemble-Stück"
Arbeiten an: Emotionen, Handlungen, Charakterzeichnung, Dramaturgie
4. "Training"
Improvisationskunst, die auch für öffentliche Aufführungen geeignet ist
5. "Pädagogik und Rollenpsychologie"
Selbstwahrnehmung, Selbstdarstellung, Selbstbewusstsein,
Selbstausdruck, Gruppendynamik, Gruppenkreationen
6. "Theater und Schauspieltechnik"
Sprachbildung, Stimmbildung, Atemtechnik, Präsenz, Kampfszenen,
Körperführung
An all diesen Teilbereichen wird anhand von Übungen und Spielen aufbauend
gearbeitet. Mit Spaß und Freude am Kreieren anhand von über 700 möglichen
Spielweisen.
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MULTIPLIZIEREN DER FÄHIGKEITEN
KINDER
JUGENDLICHE
SENIOREN
KURSPROGRAMM
LEBENSITUATIONEN ENTSPRECHEND ANGEPASST
GEMEINSAME ZUSAMMENARBEIT
MITTELGROSSES BÜHNENSPIEL
SUBSTANZ
RAUSLOCKEN, FORDERN, FÖRDERN
POTENTIAL
ALLTAG EINFLECHTEN
SICH ZEIGEN
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SÄULE I: Workshop + Basic
Teilnehmer, Gruppen und zeitliche Struktur
Die Methode der Theaterimprovisation bzw. des Theatersportes bedient sich
an einem individuellen und zugleich gruppendynamischen Aufbauprogramm.
Die zeitliche Struktur ergibt sich deshalb aus dem Fortschritt und der
Bedürfnislage des Einzelnen bzw. der Gruppe. Das Erspüren der
Tageskondition der Teilnehmer, das Multiplizieren der Fähigkeiten der Gruppe
und das Anstehen der darstellerischen Aufgaben sind die Tagesziele der
jeweiligen Einheiten.
Um diese Prämissen sorgfältig einzuhalten, empfiehlt es sich
erfahrungsgemäß anfangs die Teilnehmer in vier Personengruppen einzuteilen
und maximal 15 Teilnehmer pro Gruppe einzuladen.
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Senioren
Passionsfrüchtchen - Powerpassion - Passionswerkstatt – Passionsgrammophon
Das Kursprogramm gestaltet sich den Personengruppen und deren
Lebenssituationen entsprechend unterschiedlich. Nach einem ersten Basicbzw. Grundkurs ist eine gruppenübergreifende, gemeinsame
Zusammenarbeit, die in einem "mittelgroßen" Bühnenspiel mündet, das Ziel natürlich nicht verpflichtend, sondern auf freiwilliger Basis der Teilnehmer.
Wollen wir an die Substanz des Schauspielers - seine Technik, seine
Emotionen, seinen Körper - müssen wir ihn rauslocken, ihn fordern und
fördern. Durch Unterstützung, ohne auf ihn Druck auszuüben, wird er sich
letztendlich neu empfinden und sein kreatives Potential als feurige Lebensform
in seinen Alltag einflechten.
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SOZIALES MITEINANDER
OFFENER ZUGANG
SZENEN, KURZGESCHICHTEN
HUNGER AUF MEHR
REGIONALE MEDIEN
MENSCHEN SÄMTLICHER ALTERSKLASSEN
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theater im Bereich Senioren
"zum steten Lernen bleibt auch das Alter jung"
Im Bereich der Senioren sind in den letzten Jahren zum Thema Kreativität
Meilensteine genommen worden. Nicht nur im sozialen Bereich, sondern auch
gesellschaftspolitisch, ist Großartiges geschehen. Nimmt man nur die
Möglichkeiten, die den Älteren unter uns zur Verfügung stehen, so erkennt
jeder sofort, dass unsere Senioren einen großen lebendigen Teil unserer
Gesellschaft darstellen. Die Lebenserfahrung älterer Menschen in unserer
Mitte sind für die Jungen unter uns wertvoll und seit jeher ein wichtiger Teil
der gesellschaftlichen Entwicklung. Türen zwischen alt und jung wurden
geöffnet, Brücken geschlagen und das Altern wurde jung. Sozialpädagogische
Programme und Angebote, so hat man erkannt, spielen die selbe wichtige
Rolle wie der Erhalt von Gesundheit und Lebensfreude.
Nun weiß man aber, dass ein gelebtes Leben eben nicht immer ausgelebt ist.
Vor allem im Alter entstehen neue Ideen und Wünsche. Dem Platz zu geben
ist unsere Aufgabe. Möglichkeiten zu bieten, der zum Teil wieder gewonnenen
Lebensfreude auf individuelle Art und Weise zu begegnen und Raum zu
schaffen.
Angebote aus den unterschiedlichsten sozialpädagogischen Bereichen sind ein
wichtiger Bestandteil, um den Menschen das Gefühl zu vermitteln, gebraucht
zu werden und zugleich spüren zu lassen, dass ein Rückhalt da ist.
Undenkbar, wären diese wesentlichen Bestandteile im Umgang mit alten
Menschen nicht vorhanden.
Meine Arbeit als Theatermacher und Theaterpädagoge ergänzt hier alle bereits
vorhandenen Angebote. Kreativität, Spontanität und die Lust auszuprobieren
und dabei auf individuelle Möglichkeiten einzugehen sind die Grundsätze
meiner Arbeit mit älteren Menschen.
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theater im Bereich Senioren
Situation
Auch das Leben in der Gemeinschaft, trotz aller Abwechslung, wird
irgendwann zum Alltag. Regelmäßige Tagesabläufe sind wichtig, doch sie
machen auch einen Menschen regelmäßig. Die Verfassung, sei sie nun
geistiger oder physischer Natur, jedes einzelnen differenziert sich gegenüber
der des anderen so, dass nur eingeschränkt Neues passieren kann. Das
Theater und die damit auftauchenden, völlig neuen Möglichkeiten schafft dort
einen Weg, wo viele andere Wege bereits aufhören. Das Theater hat immer
etwas mit dem Leben von einem selbst und dem Leben anderer zu tun. Über
körperliche, emotionale Brücken führt der Weg zur Kommunikation und
Gruppendynamik. Es bietet sich ein Meer an Möglichkeiten neue Erfahrungen
zu machen und sich auszuprobieren.
Theaterpädagogik für Senioren und die Methode des Theatersportes arbeitet
mit Improvisationstheater in spielerischer Form. Das heißt, alles ist ein Spiel,
macht Spaß und hält wach. Auf Basis der körperlichen und geistigen
Möglichkeiten und des sich gegenseitigen Vertrauens werden Spiele
improvisiert. Spielen ist das Experiment mit dem Zufall und um sich spielend
näher zu kommen.
Der Weg
Wie bereits erwähnt ist die Tatsache der individuell verschiedenen geistigen
sowie auch der körperlichen Einschränkungen eben nur eine Tatsache. Denn
die Devise lautet: Den einzelnen dort abholen, wo er ist! Das erfordert
Kompetenz und Einfühlungsvermögen. Auch kleine Schritte führen zum Ziel.
Vertrauen
Um bei jemanden Vertrauen zu gewinnen, ist ein hohes Maß an Ehrlichkeit
und Verständnis notwendig. Vor allem bei älteren Menschen stellt man eine
gewisse Skepsis dem Neuen gegenüber fest. Deshalb bestand und besteht
nach wie vor meine primäre Aufgabe bei den Teilnehmern darin Vertrauen zu
gewinnen. Das ist ein schwieriger und langer Prozess. Daher widme ich mich
in meiner Arbeit besonders dem Thema des sozialen Kontaktes und dem
Aufrechterhalten einer Vertrauensbasis.
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theater im Bereich Senioren
Darauf aufbauend arbeite ich mit den Senioren an verschiedenen Bereichen
meines Tätigkeitsfeldes.
Gehirnjogging zum Beispiel aktiviert unsere "grauen Zellen" und fördert die
Spontanität, schnelles Reagieren und die Merkfähigkeit. Verpackt in einer
spontan improvisierten Szene lernt und lacht man zugleich.
Oft geht es auch nur um Kommunikation. Erzählungen von früher oder
aktuelle Ereignisse werden besprochen und lebhaft diskutiert. Da bestimmt
die Gruppe, was passiert, und man hört aufmerksam zu. Deshalb ist der
Grundsatz wichtig nicht für das Resultat, sondern für den Weg dorthin zu
arbeiten. Spätere Aufführungen sind Ziele und Aufgaben, aber ohne Zwang.
Gerade die Zwanglosigkeit zu einem gewissen Zeitpunkt Resultate abzuliefern
bietet die Freiheit an der Substanz zu arbeiten, um frei und individuell den
eigenen kreativen Weg zu gehen. Denn nur wenn der Sockel steht, kann man
darauf etwas bauen.
All dies ist ein langwieriger und intensiver Weg, den es sich lohnt zu gehen,
denn dieser Weg ist zugleich das Ziel.
In Erl spielen die älteren Menschen eine ganz besondere Rolle. Sie sind die
Wurzel, aus dem der Stamm und die Äste der Zukunft genährt werden. Ohne
aktive Wurzel, keine lebendige Frucht.
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theatersport im Bereich Jugend
Vor allem in der Jugendarbeit stellt man bei näherer Betrachtung fest, dass
neben allen Möglichkeiten der Jugend Raum zu geben, z.B. in Vereinen oder
durch Jugendförderung, oft zu wenig Platz und Kompetenz für kreatives
Schaffen gegeben ist.
Dabei bietet gerade das Theater für unsere Jugend eine Basis, die nicht nur
auf der Bühne, sondern in allen möglichen Lebenslagen, z.B. in der Pubertät,
im Einstieg ins Berufsleben, in Auseinandersetzung und im Kennenlernen von
sich selbst, eine Hilfestellung bietet, um alltägliche Herausforderungen leichter
und bewusster zu erleben.
Situation
Aus meiner Erfahrung im Bereich des "Kids-Coaching" ist festzustellen, dass
viele junge Menschen an Perspektivenlosigkeit leiden. Dies ist ein Phänomen
unserer Zeit, die kaum noch Platz zum Spüren bietet, wo es nur zu leicht
passiert, dass eine Situation schon vorüber ist, ehe sie die Chance hatte,
überhaupt gelebt zu werden.
Ohne Vision leben bedeutet Stillstand.
Und wenn junge Menschen "still stehen", dann bedeutet das für die Zukunft
keine Zukunft! Und genau dort setzt Theatersport und Theaterpädagogik an.
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theatersport im Bereich Jugend
Der Weg
Eine der wesentlichen Aufgaben in meiner Arbeit mit der Jugend besteht darin
Situationen zu erkennen und wahrzunehmen. Ich suche den Punkt jedes
einzelnen, wo hinter der Fassade der Mensch zum Vorschein kommt, hole die
Kids also dort ab, wo sie sind und eben nicht dort, wo man sie gerne haben
möchte. Jeder begibt sich ganz individuell auf eine Reise zu sich selbst. Und
das sind oft Weltreisen. An diesem Punkt ist besondere Sensibilität und
Vorsicht in meiner Arbeit notwendig. Die Frage "Wie weit gehe ich?" ist in
dieser Phase das einzige Gesetz. Das Ganze passiert in spielerischer Form und
dennoch sind solche Momente nicht zu unterschätzen. Denn das "zu sich
finden" ist oft ein harter, steiniger Weg, der viel mit Ehrlichkeit zu tun hat.
Doch immer unter dem Faktor "FUN" bieten verschiedene
Improvisationsmethoden einen spielerischen Zugang zu all unseren
Erfahrungen, Erlebnissen und Emotionen. Jetzt beginnt das Training. Es geht
darum seine Emotionen bewusst und abrufbar einzusetzen und dann wieder
loszulassen und das alles in spielerischer Form.
Ein Beispiel: Emotionsschubladen
Erste Schublade auf: - Liebe - der Schauspieler sagt ein Wort in dieser
Emotion - Schublade zu.
Zweite Schublade auf: - Hass - ein Wort - Schublade zu.
Dritte Schublade auf: - Glück - ein Wort - Schublade zu.
Die einzelnen gesprochenen Emotionen sind mit individuellen Erfahrungen
verbunden, die der Teilnehmer für sich behält.
30
SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theatersport im Bereich Jugend
Später dieselbe Übung zu zweit:
Der Erste: erste Schublade - Liebe - ein Wort - Schublade zu.
Der Zweite: zweite Schublade - Hass - ein Wort - Schublade zu.
Der Zweite reagiert sozusagen auf Liebe mit Hass oder umgekehrt usw.
Nur ein Spiel von ca. 250 möglichen, in denen der Mensch trainiert mit seinen
Emotionen umzugehen.
Was alleine das Bewusstsein der eigenen Emotionen bzw. Situationen im
Alltag eines jeden Menschen Positives bewirkt, ist nicht von der Hand zu
weisen. Denken wir nur an Vorstellungsgespräche, das Verhalten in
schwierigen Lebenssituationen oder schlicht und einfach an unseren Alltag.
Wenn ein Mensch sein Verhalten nicht mehr verhält, sondern konstruktiv und
bewusst mit seiner emotionalen Intelligenz durch die Welt geht, dann wird er
zum Gewinner.
Der zweite Schritt ist ein großer Schritt
Vertrauen. An sich selbst und an andere glauben.
Wenn junge Menschen gelernt haben sich selbst zu Vertrauen, so ist das nur
der halbe Weg. In einer Gesellschaft, in der das Ich noch weit über dem Uns
steht, ist es wichtig das Gefühl zu vermitteln, dass niemand alleine ist. Dass
es genug Menschen in der Umgebung gibt, die einen auffangen, wenn`s mal
nicht so läuft. Es geht um Respekt, um Verantwortung anderen gegenüber,
um die Wertigkeit des Seins, um das Zuschauen, das Zuhören und um die
Fähigkeit, das Alltägliche bewusst wahrzunehmen und dementsprechend
damit umzugehen. Dieses Aufnehmen des Anderen und das etwas Abgeben
von sich selbst ist ein andauernder, täglicher Vorgang, der ohne die Basis des
Vertrauens keine Wahrheit transportieren würde.
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SÄULE I: Workshop + Basic
Kreativ-soziales Konzept: Theatersport im Bereich Jugend
Das heißt, bevor ich ablehne, nehme ich auf, gebe etwas zurück, lerne neue
Freunde kennen, vermeide Vorurteile wie z.B. Skepsis gegenüber dem
Unbekannten, dem Fremden oder den viel zitierten Generationskonflikt
zwischen jung und alt. Ich erkenne neue Perspektiven und teile mein Leben
mit anderen. Ich kann auf sie zählen und umgekehrt.
Spiele, Spaß, Kreativität und sich öffnen lautet die Devise!
Gib ihnen einen Spielplatz, wo sich keiner seiner Gefühle schämt und schaffe
Platz, wo ihre Kraft, ihre Kreativität und ihre Ideen neue Perspektiven
eröffnen können.
Theater zeigt Wege, stellt Weichen, hat Antworten, reißt Wunden auf, stellt Fallen,
beruhigt, gibt Zukunft, macht bewusst, bereitet vor, lässt niemanden stehen,
macht Hunger, bewegt sich, ist ein Spiel, macht Spaß
- erlebt man, denn
Die Symphonie des Lebens besteht aus den Motiven unserer Jugend!
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SÄULE I: Workshop + Basic
Crash-Kurs / Turbo-Spielwochenende
Bin das ich? -> Selbst noch so ausgeklügelte Konzepte, detaillierte
Beschreibungen oder ausführliche Informationen über das weit reichende
Thema der darstellenden Kunst können und sollen die eigene Erfahrung nicht
ersetzen. Das in Berührung kommen mit sich selbst und mit anderen, das
"Sich zeigen", das Hineinschnuppern in den Prozess eines sich aufbauenden
Bühnenspiels ist eine emotionale und individuelle Wahrnehmung eigener
Interessensgebiete. Nicht jeder hat die zeitliche Kapazität neben Beruf und
Familie dieser kraftintensiven Freizeitaktivität nachzukommen. Zumal es
schwierig ist, nur aufgrund eines einladenden Konzeptes, gepaart mit der
eigenen Wunsch- und Vorstellungskraft verbindliche Zusagen zu machen immer mit der heimlichen Befürchtung im Hinterkopf: Und wenn ich das nicht
bin?
Aus diesem Grund bietet sich die Möglichkeit - bei neuem Kursbeginn - eines
Impro-Theater-Intensivwochenendes an. Bevorzugt auf Almen, in
Schulungszentren oder Gaststätten mit Seminarräumen und
Übernachtungsmöglichkeiten bekommt der Teilnehmer von Freitag
Nachmittag bis Sonntag Vormittag in einer Art 12-Stunden-Crash-Kurs einen
Vorgeschmack auf eventuell weiterführende Workshopeinheiten. Das soziale
Miteinander wie zusammen essen, übernachten und musizieren bietet die
Grundlage für einen offenen Zugang zueinander und ist ein ebenso wichtiger
Bestandteil des "Turbo-Spiels" wie der Kurs an sich. Ein Abschlussabend mit
Impro-Szenen oder Kurzgeschichten macht Hunger auf mehr und rundet eine
wertvolle Erfahrung ab.
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ZUSAMMENARBEIT
QUALITÄT DES BÜHNENSPIELS
WORKSHOPS
ERLERNTES ZEIGEN
REGION TIROLER UNTERLAND
THEATERPRODUKTIONEN
GRUND- BZW. FORTBILDUNGSWORKSHOPS
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SÄULE II: SPIELfeste - NEUE Bühnenspiele
Theaterprojekte
Theater als flexibles, themenbezogenes und zeitloses Medium.
Visionäres Volkstheaterspiel traditionell-neu interpretiert.
Theater in Mitgestaltung und Förderung anderer Kunstrichtungen (Musik,
Malerei, Design) -> Nachwuchskünstler.
Theater als Resultat - frei handhabbar, entwickelt aus und mit IDEEN der
Workshop-Werkstatt.
Um neu erworbenes Theater-Know-How aus den Workshopeinheiten
auszuprobieren und um ein gewachsenes Ausdrucksspektrum vor Publikum
unter Beweis zu stellen sind Theaterprojekte eine unverzichtbare und wichtige
Maßnahme. Dabei geht es einerseits um das Präsentieren langfristiger
Vorarbeit und andererseits um das Aufbauen und Ausprobieren junger
talentierter Künstler. Daraus ergibt sich nicht nur die Sicherung der Werte des
traditionellen Volksschauspiels, sondern es entwickeln sich neue Ideen und
Konzepte für die Bühne, dem Zeitgeist und den Bedürfnissen der Menschen
angepasst.
Weniger als das klassische Prinzip eines alljährlichen Sommertheaters ist der
Leitfaden vielmehr eine Mixtur verschiedenster theatralischer Stil- und
Spielarten an dafür adaptierten Aufführungsorten. Dies soll als Marke und
Richtlinie gelten und erkennbar sein.
Beispiele:
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Theater mit und für Kinder -> Passionsfrüchtchen
Powerpassion -> themenbezogenes Jugendtheater -> pädagogisch und progressiv
Gast- bzw. Wirtshaustheater
Straßentheater
Vorweihnachtsmärchen mit Schulen und Kindergärten
Impro-Abende
Wander-Theater (Szenen auf Wanderung)
Sagen und kleine Mysterienspiele
selbst entwickelte Theater-Collagen -> mit Texten von regionalen Autoren
konzeptionelles, neu interpretiertes Volksschauspiel
Generationenspiel -> Senioren und Kinder
Lesungen und Kurzszenenabende etc.
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NEUE SICHTWEISEN
BEFRUCHTENDE WIRKUNG
ADAPTIERTE AUFFÜHRUNGSORTE
MIXTUR VERSCHIEDENER THEATRALISCHER STIL- UND SPIELARTEN
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SÄULE II: SPIELfeste - NEUE Bühnenspiele
Künstlerische, organisatorische, zeitliche Struktur
Semi-professionelle Aufführungen bzw. Produktionen bieten die einmalige
Gelegenheit für junge Nachwuchskünstler, die am Beginn oder in der Mitte
einer künstlerischen Ausbildung stehen bzw. unmittelbar aus einer solchen
kommen, ihre frischen Ideen und Visionen auszuprobieren. In den Bereichen
Bühnenbild und Kostüm, Technik und Ton, Maske und Regie findet sich die
Möglichkeit, Förderer und zugleich Profiteur engagierter aufstrebender
Künstler zu sein. Grundsätzlich ist die ErLebt-Spielfeste-Idee allerdings als
Laien- bzw. Amateurtheater mit semi-professionellem Charakter zu verstehen.
Besetzungsgröße und die Anzahl der Aufführungen hängen von der Art und
Dimension des Projekts ab, die Zuschauerzahl vom Fassungsvermögen des
Aufführungsortes. Die hier gewonnenen Eindrücke bzw. entwickelten
Spielelemente sind ein wichtiger Bestandteil der Gestaltung der Passion 2019.
Wie auf dem Gebiet des Inhaltlichen und Künstlerischen ist auch auf der Seite
der Produktion und Organisation Platz für junge kaufmännisch interessierte
Menschen, die den Weg vom Ansuchen bis zur Abrechnung probieren und
erfahren wollen. Im Dialog mit erfahrenen Komitee-Mitgliedern ergänzen sich
alt bewährte Erfahrungen mit neuen Impulsen, z.B. beim Marketing.
Die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Kunst ist eine bereichernde
Erfahrung und zugleich eine wertvolle, in die Zukunft reichende "Investition"
in junge Menschen, die später Aufgaben im organisatorischen Bereich
übernehmen können. Flexible Menschen, die einen ganzheitlichen Begriff der
darstellenden Kunst durch Ausprobieren und Erfahrungen sammeln erlernen,
können traditionelle Pfade mit neuen Wegen erschließen und sind somit eine
Garantie für eine ständige Kulturentwicklung.
Durch das Prinzip eines kontinuierlichen Aufbauprozesses vom Workshop bis
zum Passionsspiel ist die Form des mittelgroßen Theater- und Bühnenspiels
eine großartige Möglichkeit sich vor Publikum zu präsentieren, wenn das
Bedürfnis bzw. der working-Prozess danach verlangt. Es wäre destruktiv und
den Entwicklungsweg des Ganzen betrachtend wenig sinnvoll, fixe und
regelmäßige Theaterproduktionen abzuwickeln. Dies erzeugt
Aufführungsdruck und hemmt freien Aufbau. Allerdings ist auch hier ein
Durchschnitt von 1-3 Projekten pro Jahr anzunehmen, die zeitgerecht
eingereicht bzw. bekannt gegeben werden. Ein projektbezogenes,
individuelles Budget mit eigener Abrechnung ist eine Vorraussetzung.
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DIALOG MIT ERFAHRENEN KOMITEEMITGLIEDERN
NEUE IMPULSE
INVESTITION IN JUNGE MENSCHEN
AUSPROBIEREN
ERFAHRUNGEN SAMMELN
TRADITIONELLE PFADE MIT NEUEN WEGEN ERSCHLIESSEN
GARANTIE FÜR STÄNDIGE KULTURENTWICKLUNG
EIGENSTÄNDIGKEIT UND ZUSAMMENGEHÖRIGKEIT
AUSTAUSCH
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SÄULE III: SPIELfeste - Großprojekte
Was uns der Blick von außen auf beide Häuser bereits beschreibt, soll sichtbar
und spürbar für alle gemacht werden. Es ist das Ziel ein bis zwei große
SPIELfeste bis 2019 im Passionsspielhaus bzw. Festspielhaus auf die Bühne zu
bringen.
Sie sind als Vorstufe zur Passion zu verstehen und als solche künstlerisch
konzipiert. Welturaufführungen, eigens dafür komponierte Musik, Einbindung
von Chor und Orchester, Licht, Bühne, Kostümdesign und eine beträchtliche
Anzahl von Darstellern sind die Voraussetzungen, um die beiden Häuser zu
bespielen und bundesweit die Zuschauerränge zu füllen.
Damit sollen kulturelle Höhepunkte erlebt werden, wie sie in dieser Art im
mitteleuropäischen Raum einzigartig sind.
Das Spiel eines ganzen Volkes, gepaart mit hochprofessioneller, virtuoser
Künstlerschaft, wahrgenommen und unterstützt durch eine breite
Öffentlichkeit ist die Idee dazu. Eine Brücke zwischen Hochkultur und
Volkskultur zur ERLebtKULTUR.
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Vita Markus Plattner
Markus Plattner wurde 1976 in Schwaz geboren. Er
besuchte die Schauspielschule in Innsbruck. Seit
dem Jahr 2000 ist er Leiter des Theater im
Lendbräukeller in Schwaz. Er ist freischaffender
Schauspieler und Regisseur. 100 Inszenierungen von
ihm wurden bereits in ganz Tirol erfolgreich
aufgeführt, darunter:
1987 - 1997
Schauspieler und Spielleiter Werksbühne Tyrolit Schwaz/Tirol/Österreich
1997
Schauspielschule Forum Schauspiel Tirol, Leitung Walter Sachers:
professionelle Schauspiel und Regieausbildung
Leitung Schauspielworkschop Acting+
1998
Regie:
• KINDER DES TEUFELS /Werksbühne Tyrolit
1999
Aufbau Schwazer Kellertheater - Ein Theater im Lendbräukeller
Aufbau Schwazer Freilichtspiele
Regie:
• KUNST von Jasmina Reza
• WUNSCHKONZERT von Franz Xaver Kroetz
• STIGMA von Felix Mitterer, Freilichtspiele Schwaz
• DER KALENDERMANN von Anton Hamik, Zillertaler Volksschauspiele
Schauspiel:
• FRIEDENSFRAU von Walter Jens, Regie: Fabian Kamez, Kellertheater
Innsbruck
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Vita Markus Plattner
seit 2000
Regie und künstlerische Leitung -Ein Theater im Lendbräukeller und
Freilichtspiele Schwaz
Regie:
• DIE PRÄSIDENTINNEN von Werner Schwab, Theater im Lendbräukeller
• KEIN SCHÖNER LAND von Felix Mitterer, Schwazer Freilichtspiele
Buch und Regie:
• SEHNLAND, Theater im Lendbräukeller
Schauspiel:
• HÖLLENANGST von Johann Nestroy, Regie: Ruth Drexel, Tiroler
Landestheater
2001
Reifeprüfung für Schauspiel, paritätische Prüfungskommision Wien
Regie:
• DIE SIEBEN TODSÜNDEN von Franz Kranewitter, Freilichtspiele Schwaz
Schauspiel:
• DIE TEUFELSBRAUT von Franz Kranewitter, Rolle: HANSL, Regie: Ruth
Drexel, Tiroler Volksschauspiele
2002
Regie:
• DER TALISMAN von Johann N. Nestroy, Schwazer Freilichtspiele
• SIBIRIEN von Felix Mitterer, Erzblatt Silberbergwerk Schwaz, Theaterbunker
Schwoich
Schauspiel und Regie:
• LAGRAND Uraufführung von Stefan Hellbert, Theater im Lendbräukeller
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Vita Markus Plattner
2003
Regie:
• ROMEO UND JULIA von William Shakespeare, Theater im Lendbräukeller
• EIN JEDERMANN von Felix Mitterer, Freilichtspiele Schwaz
Schauspiel Film:
• POWER PARK, Zillertal
• DIE HUTTERER von Felix Mitterer
• EIN HIMMLISCHER FREUND , mit Heinz Hoenig
2004
Buch:
• TENERIFFA, Uraufführung Theater im Lendbräukeller, Regie: Verena
Schopper
Regie:
• NÄCHTLICHES GESPRÄCH MIT EINEM VERACHTETEN MENSCHEN von
Friedrich Dürrenmatt
• FRAU SUITNER von Karl Schönherr, Freilichtspiele Geierwally Elbingalp
Schauspielworkshop, Jungendland Künstlerkinder, Innsbruck
2005
Neugründung - Theater im Lendbräukeller / Obmann und künstlerischer
Leiter
Regie:
• KINDERDRAGÖDIE von Karl Schönherr, Freilichtspiele Geierwally Elbingalp
• DER HEITRATSANTRAG UND DER BÄR von Anton Tschechow, Schlossspiele
Mitterhart
Schauspielworkshop, Jungendland Funtasy, Innsbruck
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Vita Markus Plattner
2006
Regie:
• DER TOD UND DAS MÄDCHEN von Ariel Dorfmann, Theater im
Lendbräukeller
• DER EINGEBILDETE KRANKE von Jean Baptiste Moliere, Schlossspiele
Mitterhart
• SZENEN VON LORIOT von Loriot, Gasthaustheater Schwazer Silbersommer
• DIE BEICHTE von Felix Mitterer, Schlossspiele Mitterhart
• DER ZUG UND DER REGENBOGEN von Roberto Frabetti, Theater die Kiste,
Vorarlberg/Tirol
Schauspiel:
• DER JUNDAS VON TIROL von Karl Schönherr, Hauptrolle: RAFFL, Tiroler
Volksschauspiele Telfs
2007
Regie:
• APRIKOSENZEIT von Mark Wetter, Theater die Kiste, Vorarlberg/Tirol
• WALFISCHE von Roberto Frabetti, Theater die Kiste
• HÖLLENRITT von John B. Keane, Tiroler Volksschauspiele Telfs
Schauspiel:
• ALLTAGSGESCHICHTEN von Elisabeth T. Spira, Rolle: Regie: Susi Weber,
Theater im Lendbräukeller
2008
Regie:
• BRANDNER KASPAR, Theatergruppe Oberhofen
• SHAKESPEARE LEBT, Jugendland Funtasy, Innsbruck
• GUT KUNTERBUNT von Roberto Frabetti, Theater die Kiste, Vorarlberg/Tirol
• DIE ZUKUNFT: SIND WIR ?! von Thomas Gassner, Theater die Kiste,
Vorarlberg/Tirol
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Vita Markus Plattner
2009
Regie:
• KRACH IM HAUSE GOTT von Felix Mitterer, Schlossspiele Freundsberg
• IN DER LÖWENGRUBE von Felix Mitterer, Theatergruppe Oberhofen
Schauspiel:
• 1809 MEIN BESTES JAHR Uraufführung von Felix Mitterer, Monolog
• GOTTES GUERILLA von Marc Pommerening, Hauptrolle: Hofer, Regie:
Andrea Hügli, Tiroler Landestheater
2010
Regie:
• STIGMA von Felix Mitterer, Freilichtspiele im Schwazer Silberwald
• TOTENTANZ von, Passionsspielverein Erl
• CAMPIELLO von Peter Turini, Theaterverein Rum
• EHRENSACHE von Lutz Hübner, Jungendland Funtasy/Innsbruck
Nominierung mit EHRENSACHE für den ersten Jugend Theater Oskar am
Burgtheater Wien
2011
Regie:
• WOYZECK von Georg Büchner, Theater im Lendbräukeller
• MAGIC AFTERNOON von Wolfgang Bauer, Theaterchallange Jugendland
Funtasy, Gastspiel: Theater im Lendbräukeller, Tiroler Volksschausspiele Telfs
Schauspiel:
• DIE RÄUBER von Friedrich Schiller, Regie: Susi Weber, Tiroler
Volksschauspiele Telfs
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Vita Markus Plattner
2012
Regie:
DIE KAHLE SÄNGERIN von Eugené Ionesco, Theater im Lendbräukeller
DIE WILDE FRAU von Felix Mitterer, Theater im Lendbräukeller
Film
DER STILLE BERG/ Rolle: „Fingerfresser“, Regie: Ernst Gossner
2013
Regisseur der PASSIONSSPIELE ERL zum 400-jährigen
Jubiläum mit einer Uraufführung der Passion von Felix Mitterer
Pädagogische Arbeit
Seit 2005 ist Markus Plattner auch pädagogisch im Bereich Kinder- und
Jugendtheater im Jugendland Fantasy Innsbruck tätig.
Jugend-Streetwork Schwaz
Generationenspiel Regionales Altenwohnheim Schwaz
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Kunst ist Freiheit und Freiheit ist eine Kunst für sich.
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Impressum
Verfasser: Markus Plattner
Adresse: Fiecht-Au 8, 6134 Vomp/Tirol
Email: [email protected]
Tel.: 0043 676 92 17 819
© Markus Plattner
Grafik/Layout: Barbara Hölzl, Katharina Hölzl
Foto: Peter Kitzbichler
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Kunst ist Freiheit und Freiheit ist eine Kunst für sich.
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