Päpstin”-Dramaturg Christoph Jilo: “Die Choreografien sind

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Päpstin”-Dramaturg Christoph Jilo:
“Die Choreografien sind überarbeitet worden und noch
zupackender als im Vorjahr”
07.08.2013 | Autorin: Anastasia Patsiarizis
Interview mit Christoph Jilo: Er ist leitender Dramaturg des Erfolgs-Musicals „Die Päpstin“,
das 2011 in Fulda von der Spotlight-Produktion zur Uraufführung gebracht wurde.
Die Päpstin lockte seit ihrer Uraufführung 2011 in vier Spielzeiten
140.000 Zuschauer in die Ränge. Die Stimmung der Gäste ist sehr
gut; sie bekommen ein Top-Musical auf Top-Niveau zu sehen. Ich
wollte von Christoph Jilo wissen, ob und wenn ja welche
dramaturgischen Veränderungen vorgenommen wurden im
Vergleich zu Päpstin 2012“.
Frage: Welche Unterschiede gibt es zum letzten Jahr – wurde
im Stück etwas überarbeitet?
Christoph Jilo: 1) In der ersten Rom-Szene treten zwei Darsteller
als Statuen auf und kommentieren den Niedergang Roms aus ihrer
Sicht. Dadurch bringen wir die Perspektive der "Ewigen Stadt" auf
die Bühne. Spektakulär ist das auch hinter der Bühne, denn sie werden in knapp zwei
Minuten in ein präpariertes Kostüm gesteckt und am ganzen Körper geschminkt. Hinterher
müssen sie in die Dusche, damit sie gleich im Anschluss weiter spielen können. Einblick:
Foto: Christoph Jilo,
Dramaturg
http://www.youtube.com/watch?v=xN4VYb4r5jg
2)Wir haben die Liebes-Geschichte von Johanna und Gerold weiter entwickelt. Dabei gibt es
eine neue kleine Dialogszene im zweiten Akt des Stückes. Sie schließt für uns eine Lücke in
der bisherigen Dramaturgie, denn sie macht klar, dass die körperliche Beziehung der beiden
auch dann weiter geht, nachdem Johanna ins Papstamt gewählt worden ist. Die Beziehung
zwischen ihnen wird damit leidenschaftlicher gezeichnet, Johannas Schwangerschaft am
Ende plausibler.
3) Anastasius ist schärfer in seiner Rolle als Johannas Gegenspieler charakterisiert. Das
geschieht im Wesentlichen dadurch, dass wir das Verhältnis zu seinem Vater Arsenius
stärker polarisiert haben. Gleich in der ersten Szene der beiden wird nun deutlicher, wie der
Vater seinen Sohn bricht, um ihn für seine Zwecke instrumentalisieren zu können. Das
wiederum wird zur psychologischen Vorlage für Anastasius, immer weiter gegen die
Dominanz des Vaters zu kämpfen, um ihn im letzten Duett nieder zu ringen. Dadurch wird
Anastasius' Position stärker und er selbst als Johannas Gegner gefährlicher profiliert.
4) Die Übergänge, vor allem am Anfang des Stückes sind weiter gestrafft worden. Insgesamt
gehen die Szenen organisch ineinander über.
5) Die Choreografien sind überarbeitet worden und noch zupackender als im Vorjahr.
6) Im Soundbereich ist viel Arbeit investiert worden, so dass das klangliche Ergebnis
natürlicher und wärmer klingt. Die Arrangements sind in einigen Teilen überarbeitet worden
und haben vor allem an Transparenz und Dynamik gewonnen.
7) Einige Szenen sind anders angelegt als im Vorjahr. Das wird aber in der Erinnerung nur
für eingefleischte Kenner bemerkbar sein.
8) Insgesamt profitiert das Ensemble davon, das Stück nun in der dritten Spielzeit zu spielen.
Das Bühnengeschehen hat einen guten Fluss und die Emotionen sind fundiert. Vor allem
Sabrina Weckerlins Spiel hat noch einmal an Tiefe gewonnen. Sie bewegt sich mittlerweile in
der Rolle wie in einer zweiten Haut. Die Neubesetzungen haben gleichzeitig für Frische und
Verbesserung gesorgt. Vor allem die renommierte Darstellerin Anke Fiedler bereichert die
Cast in ihrer Doppelrolle als Mutter und hintertriebene Strippenzieherin Marioza.
Frage: Wie oft proben Sie nach der „Winterpause“?
Christoph Jilo: Es gab Wiederaufnahme-Proben im Juni für die Fuldaer Spielzeit. Die
konzeptionelle Arbeit am Stück erstreckt sich über das komplette Jahr.
Frage: Wie erreichen Sie es, einen guten Ensemblegeist und Gruppenzusammenhalt
erneut zu gewinnen.
Christoph Jilo: Professionell arbeiten.
Frage: Sie haben die Anzahl der Laiendarsteller erweitert – um wie viele bzw. wie viele
sind es insgesamt?
Christoph Jilo: Es sind sechs oder acht Laien pro Show.
Frage: Wie wirkt sich das aus und wie kommt das an?
Christoph Jilo: Die Szenen in Rom, die ja viele Menschen beinhalten, können so glaubhafter
dargestellt werden.
Frage: Wer übernimmt die Proben mit den Kindern und den Laiendarstellern?
Christoph Jilo: Ich denke, das wird Regieassistentin Dorit Passiep zusammen mit den
Darstellern machen, unter Umständen ich selbst.
Frage: Wie wird das gestaltet – wie oft wird mit ihnen geprobt?
Christoph Jilo: Weitestgehend sind die Kinder aus dem Vorjahr wieder dabei. Das sind ja
mittlerweile erfahrene "Profis". Nach den vielen Vorstellungen, die sie alle gespielt haben,
muss man die Arbeit aus dem Vorjahr nur auffrischen. Ich freue mich schon sehr auf die
Kinder, sie waren durch die Bank klasse. Eins der Mädchen war sogar bei der Fuldaer
Premiere. Mit den Laien wird die choreografische Assistenz proben.
Letzte Frage: Wurde an dem Bühnenbild etwas verändert?
Christoph Jilo: Im Lichtbereich gab es Veränderungen. Das Bühnenbild ist dasselbe.
Herr Jilo, vielen Dank für das Interview. „Päpstin-Fans“ und die, die es noch werden wollen,
können sich wirklich auf ein packendes Musical freuen.
…
Verbleibende Termine für „Die Päpstin“ 2013:
Hameln, Theater Hameln vom 05 - 15. September .
München, Prinzregententheater vom 21.-29. September.
Presse-Kontakt: Anastasia Patsiarizis, Hameln Marketing und Tourismus GmbH,
Deisterallee 1, 31785 Hameln, Tel.: 05151 9578-29, E-Mail: [email protected].
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