Optische Technologien im Handwerk – Qualifizierungsangebote und Qualifizierungsbedarfe Kurzfassung: In 68 Handwerksberufen von A = Augenoptiker bis Z = Zahntechniker (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) werden Optische Technologien eingesetzt. Den höchsten Verbreitungsgrad gibt es im Metallbau, in der Elektro- und Informationstechnik, in der Zahntechnik sowie in der Feinwerkmechanik und Kraftfahrzeugtechnik. Die verschiedenen Optischen Technologien werden im Handwerk als Werkzeuge und Produktionsmittel eingesetzt, aber auch in Produkten und Dienstleistungen. Und Handwerksbetriebe entwickeln sie weiter, betreiben den Service und reparieren sie. Die größte Verbreitung findet der Einsatz von Lasern – zum Schweißen, Schneiden, Gravieren, Oberflächenbearbeiten und auch zum Vermessen. Diesbezüglich hat die Förderung des BMBF (Erprobungsund Beratungszentren www.lasernetz.de) und das starke Engagement der „Arbeitsgemeinschaft Handwerk“ positive Ergebnisse hervorgebracht und zum Erfolg beigetragen. Aber auch digitale Bildverarbeitungssysteme (z. B. in der Qualitätskontrolle), optische Speicher und Lichtwellenleiter (Informations-/Elektrotechnik), optische Sensoren (Kraftfahrzeugtechnik, Feinwerktechnik), Geräte zur Aushärtung von Kunststoffen (Zahntechnik) oder zur Schwingungsanalyse beim Geigenbauer sehen Optische Technologien in der Anwendung. Trotz der Anwendung in vielen Berufen ist noch nicht von einer durchgängigen Verbreitung von Optischen Technologien im Handwerk zu sprechen. Die Anwenderbetriebe sind bei vielen Verfahren häufig noch innovative Vorreiter in ihrer Branche. Diese Aussage trifft auch auf die handwerkliche Aus-, Fort- und Weiterbildung zu, die in den Optischen Technologien noch nicht flächendeckend in den Berufsbildungseinrichtungen des Handwerks angeboten wird. Zwar werden Grundlagenkenntnisse im Laserbereich mittlerweile in vielen handwerklichen Bildungsträgern vermittelt, aber für vertiefende Qualifizierungen gibt es nur wenige Anbieter. Und für viele andere Optische Technologien gibt es ebenfalls wenige ausgewiesene Schwerpunktanbieter, die aber durchaus gewerbespezifische Inhalte gezielt in die berufliche Erstausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen integrieren. Mit verhaltenem Optimismus beobachtet man seitens der Bildungsträger die Entwicklung und Bedeutung der Optischen Technologien und plant in absehbarer Zeit nur zögerlich neue Qualifizierungsmaßnahmen ein. Deutlich ist, dass nach Einschätzung der Handwerkskammern die Lasertechnik (95 %), die Informations- und Kommunikationstechnik (84 %), die Messtechnik (84 %) und die Sensorik (68 %) künftig wichtige Einsatzfelder im Handwerk ausmachen werden. Die bestehenden Angebote sind zwar nur teilweise aufeinander abgestimmt; orientieren sich aber in der Regel am Berufsbild und Tätigkeitsfeld des jeweiligen Handwerks. So verwundert es nicht, wenn die Anwenderbetriebe in erster Linie mit Herstellerunternehmen zusammen arbeiten. Diese beraten und qualifizieren, wenn auch nur Produktbezogen. Allerdings gibt es den deutlichen Wunsch von Anwenderbetrieben, dass sich die Handwerksorganisation verstärkt in der Qualifizierung und Beratung engagiert. Weiterhin wird eine schnellere Anpassung der Ausbildungsinhalte an die technische Entwicklung und eine kurzfristige Umsetzung gefordert. Und das insbesondere deshalb, weil die Betriebe in der Weiterentwicklung und Anwendung von Optischen Technologien in der Zukunft ein stark wachsendes Aufgabenfeld sehen. Identifiziert werden verschiedene Berufe, in denen zusätzlich oder auch neuerdings Optische Technologien in den Kanon der zu vermittelnden Inhalte aufgenommen werden sollten. tibb e.V., c/o Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33, 56068 Koblenz, Telefon: 0261/398-511, Telefax: 0261/398-988, E-Mail: [email protected], Internet: www.tibb-ev.de