Kurspräparate Histopathologie Jänner 2004 Impressum: Herausgeber: Institut für Pathologie, Medizinische Universität, Auenbruggerplatz 25, 8036 Graz Für den Inhalt verantwortlich: Prof.Dr. H Denk, Vorstand des Instituts für Pathologie Medieninhaber (Verleger): Institut für Pathologie Redaktion: Mag. Edith Kleinferchner, Graz 2004 Alle Rechte vorbehalten, inklusive des Rechts zur Reproduktion, Weiterverwendung oder Wiedergabe von Teilen davon in jeglicher Form, ausgenommen für StudentInnen der Medizinischen Universität Graz. 1 INHALTSVERZEICHNIS Gefäße 1. Atherosklerose 2. Thrombus in beginnender Organisation Herz 3. 4. 5. 6. Koronarsklerose Myokardinfarkt Herzmuskelschwielen Amyloidose des Myokards Lunge 7. Hämorrhagischer Lungeninfarkt 8. Lungenemphysem 9. ARDS 10. Herdpneumonie 11. Organisierende Pneumonie 12. Pilzpneumonie 13. Lungentuberkulose 14. Sarkoidose 15. Plattenepithelkarzinom des Bronchus 16. Kleinzelliges Bronchialkarzinom 17. Adenokarzinom der Lunge 18. Bronchioloalveoläres Karzinom Schilddrüse 19. Diffuse und nodöse Hyperplasie 20. Hyperthyreose 21. Thyreoiditis Hashimoto 22. Follikuläres Schilddrüsenkarzinom 23. Papilläres Schilddrüsenkarzinom Zentralnervensystem 24. Anämischer Hirninfarkt 25. Eitrige Leptomeningitis 26. Morbus Alzheimer 27. Meningeom 28. Astrozytom 29. Glioblastom Speicheldrüsen 30. Pleomorphes Adenom 31. Adenoid-zystisches Karzinom Mundhöhle 2 32. Peripheres Riesenzellgranulom Magen 33. Helicobacter-Gastritis 34. Ulcus ventriculi 35. Chronische Gastritis mit intestinaler Metaplasie 36. Adenokarzinom des Magens (intestinaler Typ) 37. Adenokarzinom des Magens (diffuser Typ) 38. MALT-Lymphom Dickdarm 39. Ischämische Colitis 40. Bakterielle Colitis 41. Morbus Crohn 42. Colitis ulcerosa 43. Hyperplastischer Dickdarmschleimhautpolyp 44. Dickdarmschleimhautadenom 45. Adenokarzinom des Dickdarms Appendix 46. Appendicitis ulcerophlegmonosa 47. Appendicopathia oxyurica 48. Carcinoid der Appendix Leber 49. Hämosiderose 50. Extrahepatische Cholestase 51. Gallengangsatresie 52. Fettleber 53. Alkoholische Hepatitis 54. Akute Hepatitis 55. Chronische Hepatitis C 56. Leberzirrhose 57. Cavernöses Hämangiom 58. Hepatozelluläres Karzinom 59. Cholangiozelluläres Karzinom 60. Lebermetastasen Gallenblase 61. Cholezystitis 62. Gallenblasenkarzinom 3 Pankreas 63. Akute Pankreatitis 64. Chronische Pankreatitis 65. Neuroendokrines Karzinom des Pankreas 66. Ductales Karzinom des Pankreas Niere 67. Arteriosklerotische Schrumpfniere 68. Pyelonephritis 69. Diabetische Glomerulosklerose 70. Rapid-progressive Glomerulonephritis 71. Nierenzellkarzinom Harnblase 72. Papilläres Urothelkarzinom Ovar 73. Reifes zystisches Teratom 74. Muzinöses Zystadenom 75. Seröses Zystadenom 76. Muzinöser zystischer Ovarialtumor (Borderline) 77. Seröser zystischer Ovarialtumor (Borderline) 78. Zystadenokarzinom Tube 79. Tubargravidität Uterus 80. Adenomyose 81. Leiomyom 82. Endometriumpolyp 83. Endometrioides Adenokarzinom 84. Cervikale intraepitheliale Neoplasie 85. Invasives Plattenepithelkarzinom der Cervix Mamma 86. Fibrös-zystische Mammaveränderungen 87. Fibroadenom 88. Ductales Mammakarzinom 89. Lobuläres Mammakarzinom Hoden 90. Atrophie 91. Seminom Prostata 92. Noduläre Hyperplasie 4 93. Azinäres Adenokarzinom Haut 94. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. Seborrhoische Keratose Verruca vulgaris Infundibuläre Zyste Hämangiom Dermatofibrom Basalzellkarzinom Plattenepithelkarzinom Naevuszell-Naevus Malignes Melanom Knochen 103. 104. 105. 106. Gichttophuspathie Osteomyelitis Enchondrom Osteosarkom Knochenmark 107. 108. 109. 110. 111. Normales Knochenmark Chronische lymphatische Leukämie Chronische myeloische Leukämie Akute Leukämie Plasmozytom Lymphknoten 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. Katzenkratzkrankheit Sarkoidose Morbus Hodgkin Non-Hodgkin-Lymphom Follikuläres Lymphom Großzelliges Lymphom Metastase Weichteiltumoren 119. Lipom 120. Myxoides Liposarkom 121. Leiomyosarkom 5 Histopräparate Präparat 1 • Diagnose: Atherosklerose (Arterie vom elastischen Typ – Aorta). • Diagnostische Kriterien: Die Intima ist beträchtlich verbreitert durch Fibrose und großflächige Lipidablagerungen (Atherome). Diese bestehen aus amorphem eosinophilem Material (Lipoproteine und nekrotische fettspeichernde Histiozyten) und aus Cholesterinkristalllücken (wetzsteinförmig begrenzte, optisch leere Strukturen). Im Randbereich dieser Atherome finden sich auch Verkalkungen (gekennzeichnet durch eine feingranuläre Basophilie). Die Atherome selbst werden größtenteils von einer Bindegewebskappe bedeckt. • Nebenbefund: Miterfasst ist auch ein Anteil der Vena cava sowie ein Anteil eines kleinen paraaortalen Lymphknotens ohne pathologische Veränderungen. Präparat 2 • Diagnose: Thrombus in beginnender Organisation (in einer größeren Vene lokalisiert). • Diagnostische Kriterien: Anhaftend an eine Venenwand findet sich ein geschichteter Thrombus bestehend aus eosinophilen Arealen (Fibrinpräzipitate) und dazwischen liegenden Erythrozyten. Im Übergangsbereich zwischen dem Thrombus und der Venenwand sieht man zahlreiche Kapillaren (welche ebenfalls von Erythrozyten erfüllt sind), zwischen den Kapillaren sind Fibroblasten und Histiozyten untermischt (= Organisation). Präparat 3 • Diagnose: Koronarsklerose. • Diagnostische Kriterien: Neben Herzmuskulatur sieht man mehrere Querschnitte von Koronararterien und einzelne Venen. Die Koronararterien zeigen eine deutlich verbreiterte Intima. Die Verbreiterung besteht hier hauptsächlich aus Bindegewebseinlagerungen und nur stellenweise aus Lipidablagerungen (hellere Areale). Das ursprüngliche Lumen der Koronararterie lässt sich an manchen Stellen noch gut erkennen, nämlich dort wo die Membrana elastica interna schemenhaft sichtbar ist. • Nebenbefund: Morphologische Veränderungen der Myokardhypertrophie (vergrößerte Myozytenkerne) sowie perinukleäre Lipofuszinablagerungen. Präparat 4 • Diagnose: Rezidivierender Myokardinfarkt. • Diagnostische Kriterien: Der frische Myokardinfarkt ist gekennzeichnet durch Herzmuskelzellen, welche keine Kernfärbung aufweisen. Auch die Querstreifung der Muskelfasern ist größtenteils geschwunden. Angrenzend an die frischen ischämischen Areale finden sich hellere Fibroseareale mit zahlreichen Fibrozyten und Siderophagen (Herzmuskelschwiele). Die Gewebsschichten von außen nach innen: subepikardiales Fettgewebe; hypertrophe Herzmuskelzellen und Herzmuskelschwiele; nekrotische Herzmuskelzellen (frischer Myokardinfarkt); Endokard mit aufgelagertem Abscheidungsthrombus (parietaler Abscheidungsthrombus). • Nebenbefund: Koronararteriensklerose. 6 Präparat 5 • Diagnose: Herzmuskelschwielen. • Diagnostische Kriterien: Das Myokard ist stellenweise unterbrochen und durch Bindegewebe ersetzt. Dieses Bindegewebe ist kollagenfaserreich und zellarm. Zwischen manchen Bindegewebsbündeln sieht man auch Fetteinlagerungen (Vakatfettwucherung). • Nebenbefund: Herzmuskelhypertrophie. Präparat 6 • Diagnose: Amyloidose des Myokards (HE- und Kongorot-Färbung). • Diagnostische Kriterien: In der HE-Färbung (Präparat 6a) sieht man eosinrote knotenförmige Ablagerungen zwischen den Muskelfasern sowie auch in der Wand von Koronararterienästen. In der Kongorot-Färbung (Präparat 6b) lässt sich die typische orange-rote Anfärbbarkeit von Amyloid nachweisen. Zum Beweis, dass es sich tatsächlich um Amyloid handelt, muss das Kongorot-gefärbte Präparat auch polarisationsoptisch beurteilt werden, dabei erscheinen die orangeroten Areale im polarisierten Licht gelb-grünlich (apfelgrün). • Nebenbefund: Geringgradige Myokardhypertrophie und zahlreiche Mikroschwielen. • Differentialdiagnose: Frische Myokardinfarkte (sind nicht knötchenförmig angeordnet und Kongorot-negativ). Präparat 7 • Diagnose: Hämorrhagischer Lungeninfarkt. • Diagnostische Kriterien: Im Lungenparenchym findet sich ein Bezirk, in dem die Lungenstruktur nur mehr schattenhaft zu erkennen ist; die Alveolen, aber auch die Blutgefäße sind von Erythrozyten erfüllt; daneben auch Ödemflüssigkeit, Fibrin und schattenhaft erkennbare Alveolarmakrophagen mit bräunlichem Pigment. In den Randpartien dieses hämorrhagischen Infarkts findet sich eine sehr ausgeprägte granulozytär betonte Entzündungsreaktion. In einzelnen Schnittebenen findet sich im unmittelbaren Randbereich des Infarkts ein Arterienast (Aorta pulmonalis) mit nahezu gänzlichem Verschluss der Lichtung. • Nebenbefund: Ausgeprägte organisierende Pneumonie. • Differentialdiagnose: Klinischerseits können Infarkte gelegentlich mit Tumoren oder auch granulomatösen Entzündungsprozessen verwechselt werden. Präparat 8 • Diagnose: Zentrolobuläres Lungenemphysem bei respiratorischer Bronchiolitis (COPD). • Diagnostische Kriterien: An charakteristischen Veränderungen erkennt man im Bereich eines mittelgroßen Bronchus eine ausgeprägte Hyperplasie der Becherzellen als Ausdruck abgelaufener chronischer Entzündungsprozesse. Eine Becherzellvermehrung findet sich auch in größeren Bronchiolen; in diesen Abschnitten lymphozytäre Infiltrate und auch eine Hyperplasie der glatten Muskulatur. In den terminalen Bronchiolen fällt eine deutliche Ansammlung von Alveolarmakrophagen auf, welche diese terminalen Bronchiolenabschnitte verlegen. Die Alveolarstruktur der Lunge zeigt eine ausgeprägte Reduktion der Alveolarsepten mit Ausbildung großer blasenartiger Hohlräume (Emphysem) mit herdförmiger Makrophagenakkumulationen. Daneben finden sich einzelne Abschnitte mit noch annähernd erhaltenem Lungenparenchym und normaler Alveolenstruktur. 7 • Klinisch-pathologische Korrelation: Es ist dies das klassische Bild einer peripheren Raucherbronchiolitis mit Lungenemphysem, das sich klinisch als chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) manifestiert. Präparat 9 • Diagnose: Akute interstitielle Pneumonie – diffuse Alveolenzerstörung (WAD). • Diagnostische Kriterien: Das hervorstechende Bild sind ein ausgeprägtes Lungenödem und abschnittsweise im Bereich der Alveolarräume die Ausbildung hyaliner Membranen. Als Begleitphänomen erkennt man eine Hyperämie vor allem im Kapillarbereich mit deutlich sichtbaren Kapillaren in den Alveolarsepten, sowie eine entzündliche interstitielle Infiltration mit Lymphozyten, gelegentlich auch Granulozyten. Das Alveolarepithel ist auf weite Strecken untergegangen, gelegentlich erkennt man noch Zellschatten. In anderen Abschnitten ist es zu einer regeneratorischen Proliferation der Pneumozyten Typ II gekommen, wobei diese immer wieder morphologische Ähnlichkeiten mit bronchiolären Zellen aufweisen. In einigen Partien auch intraalveolär Makrophagen und Leukozyten nachzuweisen. • Klinisch-pathologische Korrelation: ARDS (adult respiratory-distresssyndrome). Schock, akute Virusinfektion, Inhalation toxischer Substanzen, aber auch eine Reaktion auf Medikamente kommen als Ursache in Frage. Präparat 10 • Diagnose: Bronchopneumonie mit Abszedierung. Die Organdiagnose kann aus Randpartien des Präparats gestellt werden. • Diagnostische Kriterien: Das Präparat zeigt einerseits ausgedehnte Nekrosen in deren Bereich die Lungenstruktur nur mehr zu erahnen ist. In diesen Partien dichte Infiltration durch neutrophile Granulozyten und dazwischen reichlich Fibrinfasernetze. In anderen Bereichen findet sich bereits eine Abräumreaktion: in den Alveolarlichtungen Fibrin, Reste von Granulozyten, umgebend eine organisierende Pneumonie (siehe dort). Außerdem finden sich auch noch frische fibrinöse pneumonische Herde mit wechselnd dichter granulozytärer Infiltration und Übergänge in die Abszedierung. In einigen Abschnitten kann man reichlich blau angefärbte Kokken erkennen, die als Verursacher dieses Entzündungsprozesses in Frage kommen. Präparat 11 • Diagnose: Organisierende Pneumonie. • Diagnostische Kriterien: Die entscheidenden Veränderungen sind Abszesse in der Lunge mit Destruktion des Parenchyms und dichten Granulozytenhaufen, in anderen Bereichen reichlich fibrinöses Exsudat. In den Grenzzonen findet sich eine Organisation des Exsudats durch in die Alveolen einwachsendes Bindegewebe. Die Organisation des Exsudats betrifft auch Bronchiolen und führt dort zum Bild der Bronchiolitis obliterans. In Bronchiolen und kleinen Bronchien sind abschnittsweise noch entzündliche Infiltrate nachweisbar. • Klinisch-pathologische Korrelation: Das ätiologische Spektrum der organisierenden Pneumonie ist sehr groß und reicht von infektiösen Prozessen mit Bakterien und Viren über Medikamentenreaktionen hin zu inhalativen Schädigungen und schließlich auch zur idiopathischen organisierenden Pneumonie. Präparat 12 • Diagnose: Pilzpneumonie (PAS-Färbung). • Diagnostische Kriterien: Man erkennt eine abszedierende Bronchopneumonie, mit unterschiedlich alten Entzündungsprozessen. In den Randpartien ist eine 8 organisierende Pneumonie nachzuweisen. In der Nekrose erkennt man reichlich in der PAS-Färbung dargestellte Pilzmyzelien. Das Myzel zeigt ein typisches 45Grad-Verzweigungsmuster sowie angefärbte Scheidewände. Aufgrund dieser Morphologie könnte es sich hier um eine Aspergillusart handeln, eine Bestätigung muss aber entweder durch Kultur oder molekularbiologische Untersuchung erfolgen. Es handelt sich um eine invasive Mykose, man erkennt an einer Stelle auch das Einwachsen von Myzelien in Blutgefäße mit sekundärer Thrombose sowie auch einen Einbruch in einen Bronchus. Präparat 13 • Diagnose: Lungentuberkulose. • Diagnostische Kriterien: An mehreren Stellen finden sich im Lungenparenchym z.T. konfluierte Epitheloidzellgranulome. Die Epitheloidzellen typisch mit gebogenen länglichen Kernen und nicht abgrenzbarem Zytoplasma, daneben finden sich auch Riesenzellen in verschiedenen Entwicklungsstadien zur sog. Langhans-Riesenzelle. Die Granulome zeigen teilweise eine Zerschichtung durch rötlich angefärbtes Kollagenfasermaterial, wobei die Granulome teilweise von den Kollagenfasern zirkulär umgeben werden. Vereinzelt erkennt man zentrale fibrillogranuläre Nekrosen. In einem Abschnitt erkennt man ein älteres Epitheloidzellgranulom, das an der Außenseite bereits eine fibrös narbige Kapsel, zentral aber immer noch die ausgedehnte Nekrose zeigt. Es handelt sich somit um eine epitheloidzellige granulomatöse Pneumonie, partiell mit Nekrosen. Das morphologische Bild deutet in erster Linie auf einen infektiösen Prozess hin. Der Nachweis des Erregers erfolgt mit Spezialfärbung (Ziehl-Neelsen-Färbung oder Auramin-Rhodamin-Färbung) oder auch mit Hilfe molekularbiologischer Methoden. Erst auf Basis des Nachweisverfahrens kann dieser Prozess als teils produktive teils verkäsende Tuberkulose klassifiziert werden. Präparat 14 • Diagnose: Sarkoidose. Die Organdiagnose ist aufgrund der erkennbaren Alveolarstruktur zu stellen (transbronchiale Lungenbiopsie). • Diagnostische Kriterien: Man erkennt Granulome mit Epitheloidzellen und Riesenzellen, überwiegend vom klassischen Langhanstyp. Nekrosen lassen sich nicht nachweisen. Man erkennt ähnlich wie im Präparat 13 auch hier eine Fibrose und Zerschichtung der Granulome, wobei aber einzelne Granulome vollständig in Narbenstrukturen übergegangen sind. • Differentialdiagnose: Alle epitheloidzelligen granulomatösen Pneumonien ohne Nekrose. Dementsprechend müssen auch Sonderfärbungen oder molekularbiologische Untersuchungen angeschlossen werden, um Erreger auszuschließen. Präparat 15 • Diagnose: Plattenepithelkarzinom der Lunge. • Diagnostische Kriterien: Eine Hälfte des Präparats wird eingenommen von Tumorgewebe. Dieses zeigt z.T. ausgedehnte Nekrosen (nur noch Kerntrümmer und Zellschatten zu erkennen), am Rand solides Tumorgewebe: die Tumorzellkerne sind vergrößert mit deutlicher Polymorphie, das Chromatin ist vergröbert. Zwischen den Zellen kann man Interzellularspalten erkennen. Einzelne Zellen aber auch kleine Zellgruppen zeigen Verhornungen im Zytoplasma. Gelegentlich erkennt man Pseudolumina , die durch Tumorzerfall entstanden sind, in anderen Abschnitten finden sich vom Tumor eingeschlossen noch Reste des originären respiratorischen Epithels. 9 Präparat 16 • Diagnose: Kleinzelliges Karzinom der Lunge. • Diagnostische Kriterien: Das vorliegende Präparat zeigt eine diffuse Infiltration durch Tumorzellen, die in losen Verbänden liegen. Die Kerne sind rund bis oval, gelegentlich fast spindelig geformt. Typischerweise ist das Zytoplasma der Tumorzellen entweder überhaupt nicht zu erkennen oder sehr schmal. Die Kerne zeigen ein dunkles grobes Chromatin, Nukleolen sind üblicherweise nicht erkennbar oder klein. Die Tumorzellkerne zeigen Durchmesser zwischen 17 bis 23 Mikrometer (im Vergleich dazu zeigen Lymphozyten einen Durchmesser von 7 Mikrometer, die neutrophilen Granulozyten durchschnittlich 15 Mikrometer). Innerhalb des Tumors erkennt man immer wieder Zelluntergänge mit Apoptosen. • Differentialdiagnose: Andere maligne kleinzellige Tumoren und Lymphome. Gelegentlich ist eine immunhistochemische Absicherung erforderlich. Diese kann mit Markern für neuroendokrine Differenzierung (Chromogranin) durchgeführt werden. Präparat 17 • Diagnose: Adenokarzinom der Lunge (die Organdiagnose kann in den Randpartien gestellt werden). • Diagnostische Kriterien: Die Hauptmasse des Präparats wird eingenommen von einem Tumorinfiltrat, das bei kleiner Vergrößerung papilläre und tubuläre, bzw. azinäre Strukturen ausbildet. Bei stärkerer Vergrößerung sieht man deutliche vergrößerte Zellkerne mit prominenten großen Nukleolen. Das Chromatin ist teils vergröbert, teils aber auch kaum angefärbt. Gelegentlich erkennt man in den Zellkernen der Tumorzellen auch eosinrot angefärbte Einschlüsse, die zytoplasmatischem Einschlussmaterial entsprechen. Dieses Material erweist sich in den meisten Fällen als Surfactant- Apoproteinbestandteil. Innerhalb des Tumors ist keine Alveolarstruktur mehr zu erkennen. Das Tumorstroma zeigt abschnittsweise Bindegewebsproliferation bzw. Kollagenfaserablagerungen, in anderen Partien sind die Stromastrukturen zwischen den Tumorzellen kaum nachzuweisen. • Nebenbefund: Respiratorische Bronchiolitis mit typischen Rauchermakrophagen, die gleichzeitig auch einen Hinweis auf die Ätiologie des Tumors gibt. Präparat 18 • Diagnose: Bronchioloalveoläres Karzinom der Lunge. • Diagnostische Kriterien: Man erkennt eine Proliferation atypischer Epithelzellen die sich entlang präexistenter Alveolarstrukturen ausbreiten. Die Tumorzellen erinnern noch an bronchioläre Zellen. Es sind auch reichlich schleimproduzierende Tumorzellen mit Ähnlichkeit zu den Becherzellen zu erkennen. Die Zellkerne sind vergrößert und weisen zumeist ein dunkles dichtes Chromatin auf, Nukleolen sind unscheinbar oder nur gering vergrößert. Die Tumorzellen bilden Papillen, gelegentlich liegen Tumorzellkomplexe auch direkt in der Alveolarlichtung, in anderen Abschnitten haben sich kleine Tumorzellkomplexe isoliert auf Alveolarstrukturen festgesetzt. Die Alveolarstruktur zeigt keinerlei Stromareaktion, die Septen sind unverändert schmal. Eine Stromainvasion ist nicht nachzuweisen. Dieser Tumortyp zeigt entweder multizentrisches Wachstum oder breitet sich in Art einer Pneumonie aus, metastasieren üblicherweise spät, ist aber schlecht therapierbar. • Differentialdiagnose: Interstitielle entzündliche Prozesse. Präparat 19 • Diagnose: Nodöse Hyperplasie der Schilddrüse. 10 • • • • Diagnostische Kriterien: Das Schilddrüsengewebe ist knotig gestaltet und durch stark schwankende Follikelkaliber gekennzeichnet. In zentralen Abschnitten dieser Knoten liegen häufig regressive Veränderungen wie hyaline Verschwielung, Einblutungen, Verzystung oder Verkalkung vor. Die zahlreichen Knoten sind nicht oder nur inkomplett bekapselt und grenzen peripher an atrophes Schilddrüsengewebe. Nebenbefund: In einem Randbereich liegen in einem Narbenfeld zahlreiche mehrkernige Riesenzellen vom Fremdkörpertyp mit aufgenommenem Kolloid vor, wobei auch reichlich Lymphozyten auftreten. Dieses Areal ist Ausdruck zerstörten Schilddrüsengewebes mit makrophagozytärer Abräumreaktion. Klinisch-pathologische Korrelation: Eine nodöse Hyperplasie der Schilddrüse ist meist auf Jodmangel zurückzuführen und geht mit einer Organvergrößerung (Struma) einher. Differentialdiagnose: Das follikuläre Adenom der Schilddrüse tritt in der Regel solitär auf und ist durch eine kontinuierliche Kapsel einerseits und durch monomorphe Follikel andererseits charakterisiert. Präparat 20 • Diagnose: Hyperthyreose. Organdiagnose: Schilddrüse (follikulärer Gewebsaufbau). • Diagnostische Kriterien: Die Follikel sind durch hohe zylindrische Zellen mit prominentem vesikulärem Zellkern und oft papillärer Proliferation in das Lumen gekennzeichnet. Das Kolloid ist blass gefärbt und an vielen Stellen zum Epithel hin durch Vakuolen (sogn. Resorptionsvakuolen) oder überhaupt durch eine schaumige Struktur gekennzeichnet. Die Follikelform ist typischerweise spaltoder sternförmig. An einzelnen Stellen treten im Stroma Lymphozyteninfiltrate mit Follikelbildung auf. • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Hyperthyreose ist ein obligates Symptom bei Morbus Basedow, welcher durch Reaktion von Autoantikörpern mit den Rezeptoren für TSH an der Membran der Follikelepithelien bedingt ist. Die Follikelepithelien sezernieren deshalb vermehrt Hormon, welches eine systemische Wirkung entfaltet. • Differentialdiagnose: Das papilläre Schilddrüsenkarzinom ist durch rundliche Zellkerne mit blasser Kernfärbung (sogn. Milchglaskerne) oder zentrale Chromatinleisten gekennzeichnet, die oft eine dachziegelartige Überlagerung aufweisen. Kolloid wird in der Regel nicht oder nur ausnahmsweise gebildet. Präparat 21 • Diagnose: Hashimoto–Thyreoiditis (lymphozytäre Thyreoiditis). Organdiagnose: Schilddrüse (follikulärer Gewebsaufbau). • Diagnostische Kriterien: Das Schilddrüsengewebe ist an zahlreichen Stellen von meist follikelbildenden lymphatischen Zellinfiltraten durchsetzt. Diese Lymphfollikel zeigen unterschiedliche Größe und haben das präexistente Schilddrüsengewebe infiltriert oder bereits zerstört. An mehreren Stellen liegen inmitteln der lymphatischen Zellinfiltrate Gruppen von Follikelepithelien, die durch Vergrößerung und ein deutlich eosinophiles Zytoplasma charakterisiert sind (onkozytärer Gestaltwandel des Follikelepithels). • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Hashimoto-Thyreoiditis stellt eine Autoimmunerkrankung dar, bei der im Serum verschiedene Antikörper, insbesonders gegen Thyreoglobulin auftreten. Die Erkrankung befällt typischerweise Frauen nach dem 40. Lj. und führt aufgrund einer zunehmenden Zerstörung von Schilddrüsengewebe zu einer Unterfunktion (Hypothyreose). 11 • Differentialdiagnose: Maligne Lymphome müssen immunhistochemisch und klinisch abgegrenzt werden, wobei solche Neoplasien auf dem Boden einer Hashimoto-Thyreoiditis entstehen können. Präparat 22 • Diagnose: Follikuläres Schilddrüsenkarzinom. Organdiagnose: Schilddrüse (follikulärer Gewebsaufbau). • Diagnostische Kriterien: Der überwiegende Teil des Präparates wird von einem follikelbildenden Tumor eingenommen, der an nicht-neoplastisches Schilddrüsengewebe grenzt. Der Tumor weist in seiner Peripherie zahlreiche Einbrüche in Venen auf bzw. hat die Kapsel auf breiter Front infiltriert oder durchsetzt. Das Tumorgewebe ist zusätzlich durch das Auftreten von pathologischen Mitosen gekennzeichnet. • Klinisch-pathologische Korrelation: Die follikulären Karzinome führen aufgrund ihrer Veneneinbrüche zu hämatogener Metastasierung, wobei als häufigste Metastasenlokalisationen die Lungen und das Skelettsystem zu nennen sind. • Differentialdiagnose: Das follikuläre Schilddrüsenadenom läßt sich vom minimal invasiven oder bekapselten Subtyp des follikulären Karzinoms durch eine fehlende Gefäßinvasion und/oder fehlende vollständige Durchsetzung der peripheren Kapsel unterscheiden. Nukleäre Atypien spielen in der Differentialdiagnose eine bestenfalls untergeordnete Rolle, weil derartige Veränderungen auch im Zusammenhang mit Regression, vorangegangene Zytostatikatherapie, Bestrahung usw. gefunden werden können. Adenome stellen zumindest in einem Teil der Fälle den Ausgangspunkt für ein follikuläres Karzinom dar. Präparat 23 • Diagnose: Papilläres Schilddrüsenkarzinom. Organdiagnose: Schilddrüse (follikulärer Gewebsaufbau). • Diagnostische Kriterien: Das normale Schilddrüsengewebe ist durch ein diffus infiltrierendes Tumorgewebe ersetzt, welches einen charakteristischen papillären Aufbau zeigt. Die Papillen bestehen aus einem schlanken fibrovaskulären Stroma, welchem ein kubisches bis zylindrisches Epithel aufsitzt. Dieses ist durch vesikuläre, meist blass anfärbbare Zellkerne (sogn. Milchglaskerne) gekennzeichnet, welche z.T. dachziegelartig übereinander gelagert sind. Die Zellkerne sind oftmals durch einen deutlichen Nukleolus, vereinzelt durch eine zentrale Chromatinleiste gekennzeichnet. Neben diesen papillären Proliferaten sind auch mehr an klassische Follikel erinnernde Tumorabschnitte mit identen nukleären Kriterien anzutreffen. Es findet sich ein bindegewebiges, unterschiedlich dicht lymphoplasmozellulär infiltriertes Tumorstroma, in dem vereinzelte, lamellär geschichtete Kalkkörperchen (sogn. Psammom-Körper) vorliegen. • Klinisch-pathologische Korrelation: Papilläre Schilddrüsenkarzinome treten typischerweise im jugendlichen Erwachsenenalter auf und zeigen im Gegensatz zu follikulären Karzinomen eine lymphogene Metastasierung. • Differentialdiagnose: Hyperthyreose (siehe dort) Präparat 24 • Diagnose: Anämischer, lakunärer Stammganglieninfarkt (Infarktstadium I). • Diagnostische Kriterien: In einem peripher gut abgrenzbaren Bezirk finden sich auffällig pyknotische Ganglienzellen, diese durch hyperchromatische nicht mehr strukturierte Zellkerne erkennbar. Daneben eine kapilläre Stase mit Ausweitung der Kapillaren, zusätzlich an den Blutgefäßen eine beginnende Emigration von neutrophilen Granulozyten. Beachte auch die ödematöse Auflockerung des 12 • gesamten Infarktgebietes und die dadurch gute Demarkation gegenüber der Nachbarschaft des nicht veränderten Neuropils. Klinisch-pathologische Korrelation: Akute Hemiparese durch Beeinträchtigung der Pyramidenbahn. Präparat 25 • Diagnose: Eitrige Leptomeningitis. • Diagnostische Kriterien: Im Bereich der Leptomeninx und insbesondere im Cavum subarachnoidale Ansammlungen von neutrophilen Granulozyten und teilweise mononukleären Zellen wie Lymphozyten und Monozyten. Beachte auch die deutliche Hyperämie der leptomeningealen Blutgefäße und die noch teilweise erkennbare Emigration von neutrophilen Granulozyten aus Blutgefäßen. Auffällig ist auch eine Ausweitung des Subarachnoidalraumes infolge der Entzündungsinfiltrate. Weiters besteht eine Hyperämie des miterfassten Großhirncortex, wobei sich auch Entzündungszellen im adventitiellen Bereich nachweisen lassen (beginnende Ausbreitung auch auf den Großhirncortex als Ausdruck einer inzipienten Meningoenzephalitis. Die Infiltration erfolgt dabei über die Virchow Robin´schen Räume, die sich entlang von corticalen Blutgefäßen senkrecht in den Großhirncortex hinein erstrecken). • Klinisch-pathologisches Korrelation: Meningismus, hohes Fieber. Präparat 26 • Diagnose: Morbus Alzheimer (Silberfärbung). • Diagnostische Kriterien: In der vorliegenden SilberimprägnationsFärbemethode ist es möglich, die spezifischen Veränderungen im Cortex bei Morbus Alzheimer darzustellen. Insbesondere fallen im Cortex oft sehr dichte, teilweise bereits konfluierende Drusen (senile Plaques) auf. Beachte auch die im fortgeschrittenen Stadium diagnostizierbaren neuritischen Plaques (Konfluenz von versilberbaren, dendritischen Fortsätzen). Weiters sind im Cortex, insbesondere in den basalen Zelllagen (große Ganglienzellen), typische Alzheimer´sche Fibrillenveränderungen auffällig, die sich wirbelförmig um die Ganglienzellkerne gruppieren. Teilweise betonen Sie den Austritt des Dendriten im apikalen Bereich der dreieckig imponierenden großen Ganglienzellen. Oft in Assoziation finden sich argyrophile Plaques auch mit Blutgefäßen. Beachte auch die deutliche Reduktion der Gesamtausdehnung des Großhirncortex. Stark versilberbar subcortical und im miterfassten Marklager die entsprechenden Bahnsysteme (insbesondere Axone). Teilweise stellen sich auch die Gefäße im Neuropil durch die Silberimprägnation sehr deutlich dar. • Klinisch-pathologische Korrelation: Progrediente Demenz und Wesensveränderung, sowie auch exzessiver Verlust des Neugedächtnisses. • Differentialdiagnose: Es sollte bei progressiver Demenz auch an eine Prionenerkrankung gedacht werden! Präparat 27 • Diagnose: Meningeom. • Diagnostische Kriterien: Das vorliegende Präparat stellt einen sehr häufigen Meningeomsubtyp, nämlich ein transitionelles Meningeom dar. Dieses ist charakterisiert durch wirbelförmig um ein oft imaginäres Zentrum angeordnete Tumorzellen; teilweise ist bei größeren Wirbeln ein obliteriertes Blutgefäß zentral in den Wirbeln nachweisbar. Die archnoidalen Deckzellproliferate, die den Tumor ausmachen, zeigen eine geringe Anisokaryose und Anisozytose. Eine erhöhte mitotische Aktivität lässt sich in diesem Tumor nicht nachweisen (WHO-Grad 1). Auffällig auch eine hohe Vaskularisation des Tumorgewebes, wobei diese oft für intraoperative Tumorblutung verantwortlich ist. Man beachte auch insbesondere 13 in der Tumorperipherie zahlreiche psammomatöse Verkalkungen unterschiedlicher Größe, teilweise assoziiert mit den bereits beschriebenen Zellwirbeln. Zwischen den Zellformationen Bindegewebsproliferate mit Blutgefäßen. Miterfasst der sogn. Durafuß, ein Duraanteil, der bereits von Tumorformationen durchsetzt wird. Dabei treten oft Tumorzellverbände sehr nahe an größere Venen heran, ohne jedoch typische Gefäßeinbrüche zu verursachen. Präparat 28 • Diagnose: Pilozytisches Astrozytom der Medulla oblongata (Schnittführung in der Höhe beider Olivenkerne, im Präparat deutlich erkennbar infolge eines Ganglienzellbandes bds. symmetrisch). • Diagnostische Kriterien: Das pilozytische Astrozytom ist gekennzeichnet durch ein diffuses infiltratives Wachstum, das auch für gut differenzierte Hirntumoren typisch ist (gilt für sämtliche gut differenzierte Astrozytome im Gehirn). Der Tumor besteht aus meist bipolaren, stellenweise auch unipolaren astrozytär differenzierten Tumorzellen, die in Faszikeln und Wirbeln angeordnet sind und des öfteren auch intrazytoplasmatisch typische zigarrenförmige (am Längsschnitt) Rosenthal-Fasern enthalten. Man beachte auch, dass das Tumorgewebe präexistente Kerngebiete im Bereich der Medulla oblongata infiltriert, wobei sich immer wieder große Ganglienzellen innerhalb des Tumors nachweisen lassen. Die erwähnten Rosenthal-Fasern sind besonders gut in den Tumorzellfaszikeln nachweisbar, sie können am Querschnitt mit Erythrozyten verwechselt werden. Auffällig auch eine mäßiggradige Vaskularisation des glialen Tumors, im adventitiellen Bereich chronische Entzündungsinfiltrate erkannbar. • Klinisch-pathologische Korrelation: Im vorliegenden Fall kommt es durch die Beeinträchtigung der Funktion der Medulla oblongata neben einer progredienten Tetraparese auch zu einer cardio-respiratorischen Insuffizienz infolge zentraler Herzkreislauflähmung durch Ausfall und Irritation der entsprechenden Zentren im Bereich der Medulla oblongata, insbesondere Formatio reticularis. Präparat 29 • Diagnose: Glioblastom (Glioblastoma multiforme). • Diagnostische Kriterien: Das vorliegende Präparat zeigt die typischen Kriterien eines kleinzelligen Glioblastoms. Neben dem extrem hohen Zellreichtum fällt neben der erheblichen Polymorphie der Zellelemente auch die pallisadenartige Tumorzellanordnung um girlandenförmige Nekrosen auf. Stellenweise die Tumornekrosen auch strich- bzw. meanderartig. Im Tumorgewebe zahlreiche Mitosen, die oft bei sehr dichter Kernanordnung nur schwierig nachzuweisen sind. Zwischen den Tumorzellformationen auffällig die oft glomerulumähnlichen Gefäßproliferate und die sogenannten Endothelplatten, die für den Tumor pathognomonisch sind. Durch diese Kriterien bekommt der vorliegende Tumor oft einen angiomähnlichen Charakter! Das Glioblastom ist einer der häufigsten malignen Hirntumoren des Erwachsenen. • Klinisch-pathologisches Korrelation: Je nach Lage des Tumors ein entsprechendes neurologisches aber auch psychisches Defizit. • Differentialdiagnose: Es können die peripher vom gesunden Hirngewebe oft gut abgrenzbaren kleinzelligen Glioblastome mit Metastasen eines kleinzelligen Karzinoms verwechselt werden! (Differentialdiagnose mittels Immunhistochemie!) Präparat 30 • Diagnose: Pleomorphes Adenom. Organdiagnose: Glandula submandibularis (gemischtes, vorwiegend seröses Speicheldrüsengewebe). 14 • • • Diagnostische Kriterien: Der Tumor zeigt eine komplette unterschiedlich dicke Bekapselung. Er besteht aus einem myxoiden bzw. chondroiden Stroma und zahlreichen einzeln oder in unterschiedlich großen Verbänden liegenden Myoepithelien. Daneben finden sich auch gangbildende Epithelien. In einem peripheren Tumorareal findet sich orthokeratotisch verhorntes Plattenepithel, welches in ca. 25% aller pleomorphen Adenome im Sinne einer Plattenepithelmetaplasie auftritt. Klinisch-pathologische Korrelation: Dieser gutartige Tumor stellt die häufigste Neoplasie in den Speicheldrüsen dar und tritt hauptsächlich in der Glandula parotis auf, kann aber, wenngleich seltener, in der Glandula submandibularis, den Mundspeicheldrüsen, und sogar der Tränendrüse entstehen. Selten ist das Auftreten in den submukösen Drüsen der Nase, Pharynx und der Trachea. Differentialdiagnose: Das Myoepitheliom ist eine seltenere Adenomart, welche ausschließlich aus unterschiedlich differenzierten Myoepithelien aufgebaut ist und im Gegensatz zum pleomorphen Adenom keine gangartigen Strukturen enthält. Außerdem zeigt das Myoepitheliom eine scharfe Demarkierung der Zellverbände gegenüber dem myxoiden Stroma, während beim pleomorphen Adenom für gewöhnlich ein allmählicher Übergang erkennbar ist. Präparat 31 • Diagnose: Adenoidzystisches Karzinom. Organdiagnose: Mundhöhlenschleimhaut (geschichtetes gering verhorntes Plattenepithel, Schleimhautstroma mit ortständigen mukösen Drüsenläppchen). • Diagnostische Kriterien: Das von den ortständigen Drüsen eindeutig unterscheidbare Fremdgewebe besteht aus wenig polymorphen Tumorzellen, die unterschiedlich große Zellverbände bilden. Diese werden charakteristischerweise von rundlichen Hohlräumen durchsetzt (sogn. Schweizerkäse-Muster). Diese Hohlräume entsprechen entweder Pseudozysten, welche von abgeflachten Myoepithelien begrenzt werden und Protoglykane bzw. Basalmembranmaterial enthalten, oder echten, meist kleinen Zysten, die von gangartigen kubischen Zellen begrenzt werden und Sekret enthalten. Die so beschriebenen Tumorzellverbände breiten sich invasiv in fibrös oder fibrohyalin umgewandeltem Stroma aus und zeigen umschrieben einen engen Bezug zu Nerven. • Klinisch pathologische Korrelation: Adenozystische Karzinome zählen zu den häufigsten malignen Tumoren der Speicheldrüsen, insbesonders der Mundspeicheldrüsen, und sind durch einen jahrelangen Krankheitsverlauf, hohe Rezidivneigung und hämatogene Metastasierung gekennzeichnet, welche letztlich mit einem letalen Ausgang verbunden ist. Seltener werden lymphogene Metastasen in regionäre Lymphknoten beobachtet. Die charakteristische Tumorinfiltration von Nerven erklärt frühzeitige Schmerzattacken und / oder Paresen. • Differentialdiagnose: Neben dem beschriebenen und diagnostisch eindeutig zuzuordnenden Subtyp kann ein adenoid-zystisches Karzinom auch noch als tubulärer Subtyp bzw. solider Subtyp auftreten. Diese Formvarianten müssen vom niedrig malignen Adenokarzinom bzw. Basalzelladenom abgegrenzt werden. Präparat 32 • Diagnose: Peripheres Riesenzellgranulom (syn. Riesenzellepulis). Organdiagnose: Kieferschleimhaut (hyperplastisches, hyperparakeratotisches Plattenepithel, Schleimhautstroma). • Diagnostische Kriterien: Im Schleimhautstroma liegt eine heterogene tumorartige Läsion vor, die durch mehrkernige Riesenzellen vom Osteoklastentyp dominiert wird. Daneben finden sich zahlreiche, strotzend mit Erythrozyten gefüllte Kapillaren sowie Fibroblasten. In zentralen Tumorabschnitten liegt eine 15 • • metaplastische Knochenneubildung vor. An zahlreichen Stellen findet sich innerhalb und außerhalb der Läsion Hämosiderinpigment als Zeichen vorangegangener Blutungen. Schließlich erkennt man typische Mitosen als Ausdruck der proliferativen Aktivität. Die Schleimhaut ist oberflächlich durch mechanische Irritation defekt und an dieser Stelle durch Granulationsgewebe ersetzt. Klinisch-pathologische Korrelation: Periphere Riesenzellgranulome stellen knotige Proliferate der zahntragenden Kieferschleimhaut dar, welche mit dem klinischen Begriff einer Epulis bezeichnet werden. Der Kapillarreichtum verleiht der Läsion eine braunrote Farbe und typischerweise kommt es oberflächlich zu einer Ulzeration der Schleimhaut. Differentialdiagnose: Weichteilinfiltrationen durch ein zentrales Riesenzellgranulom müssen klinisch durch radiologische Untersuchungen des Kieferknochens ausgeschlossen werden, da die Läsion eine idente Histologie wie ein peripheres Riesenzellgranulom aufweist. Präparat 33 • Diagnose: Helicobacter-Gastritis (syn. HP-Gastritis, B-Gastritis). • Diagnostische Kriterien: Es besteht in allen Partikeln eine Magenmukosa vom Antrumtyp mit regelrechtem Aufbau. Der Zellgehalt im Schleimhautstroma ist erheblich erhöht, man erkennt in erster Linie Lymphozyten und Plasmazellen (Zeichen der Chronizität), aber auch neutrophile Granulozyten (Zeichen der Aktivität). Letztere finden sich auch im Foveolarepithel, manchmal auch pfropfartig in der Lichtung der Foveolen. In den Foveolen an der Schleimhautoberfläche reichlich stäbchen(komma)förmige Bakterien: Helicobacter pylori. In einzelnen Schnitten prominente Lymphfollikel und/oder Schleimhauterosionen nachweisbar. • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Patienten klagen über unspezifische Oberbauchbeschwerden, sind aber nicht selten asymptomatisch. In gleicher Weise zeigt der endoskopische Befund typischerweise eine fleckförmige Rötung (meist im Antrum betont), er kann aber auch völlig bland sein (Notwendigkeit der Biopsiediagnostik!) • Differentialdiagnose: Chemisch-reaktive Gastritis (C-Gastritis). Präparat 34 • Diagnose: Ulkus ventrikuli. • Diagnostische Kriterien: Es besteht ein Geschwür in einer Magenmukosa vom Antrumtyp. Der Ulkusgrund liegt im angrenzenden Fettgewebe (sogn. Penetration). Von luminal her zeigt sich die typische Schichtung: granulozytenreicher Schorf, fibrinoide Nekrose, kapillarreiches Granulationsgewebe und darunter Narbengewebe. • Nebenbefund: Ausgedehnte intestinale Metaplasie mit absorptiven Saumzellen, Becherzellen und Paneth’schen Körnerzellen (komplette intestinale Metaplasie). • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Patienten klagen typischerweise über nahrungsabhängige Schmerzen im Oberbauch, durch chronischen Blutverlust kann eine Eisenmangelanämie auftreten. Akute Komplikationen sind Arrosionsblutungen aus Gefäßen am Ulkusgrund oder die Magenperforation. • Differentialdiagnose (klinisch): Magenkarzinom und malignes Lymphom des Magens. Präparat 35 • Diagnose: Chronische Gastritis mit intestinaler Metaplasie (Autoimmungastritis, A-Gastritis). 16 • • • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine Magenmukosa vom Corpustyp, doch ist der parietalzellhaltige Drüsenkörper hochgradig reduziert (Atrophie), nur fokal noch zu erkennen. Im Schleimhautstroma eine dichte lymphoplasmazelluläre Entzündung, Nachweis von Lymphfollikeln. Ausgedehnte intestinale Metaplasie mit absorptiven Saumzellen, Becherzellen und Paneth’schen Körnerzellen (komplette intestinale Metaplasie). Klinisch-pathologische Korrelation: Im Serum der Patienten sind typischerweise Antikörper gegen Parietalzellen (in 90%) und gegen den Intrinsic factor (in 50%) nachweisbar. Es besteht eine Vitamin B12-Mangelanämie (perniziöse Anämie). Differentialdiagnose: HP-Gastritis (B-Gastritis) mit intestinaler Metaplasie. Präparat 36 • Diagnose: Adenokarzinom des Magens (intestinaler Typ nach Lauren). • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine Magenmukosa vom Corpustyp, welche in ein oberflächlich ulzeriertes, mittelgradig differenziertes, tubuläres Adenokarzinom übergeht. Der Tumor ist aufgebaut aus unregelmäßigen drüsigen (tubulären) Strukturen, die von einem stark atypischen Epithel ausgekleidet werden. In der Lichtung der Tubuli teilweise Schleim, teilweise ein tumorzellhaltiger Detritus. Desmoplasie des Tumorstromas. Der Tumor ist gut umschrieben, er infiltriert bis unmittelbar unter die Serosa. • Klinisch-pathologische Korrelation: Achtung, die klinischen Beschwerden sind häufig uncharakteristisch, sodass die Diagnosestellung nicht selten verzögert wird! Häufig besteht gleichzeitig eine HP-Gastritis und/oder eine chronischatrophe Gastritis mit intestinaler Metaplasie. • Differentialdiagnose: Ulkus ventrikuli, Magenkarzinom vom diffusen Typ und malignes Lymphom des Magens. Präparat 37 • Diagnose: Adenokarzinom des Magen (diffuser Typ nach Lauren). • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine Magenmukosa vom Antrum-CorpusÜbergangstyp mit einem ulzerierten niedrig differenzierten Adenokarzinom, welches ohne scharfe Begrenzung (diffus) die gesamte Magenwand durchsetzt. In allen Schichten sind kleine, häufig in Platten (Trabekeln) angeordnete Tumorzellgruppen, auch einzelne Tumorzellen (einschließlich Siegelringzellen), nachweisbar. Die Tumorzellen sind hochgradig atypisch, sie weisen eine stark verschobene Kern/Plasma-Relation und eine deutliche Kernpolymorphie (Anisokaryose) auf, zahlreiche Mitosen. In einem Teil der Präparate Lymphgefäßeinbrüche. • Klinisch-pathologische Korrelation: Wie bei Präparat 36. • Differentialdiagnose (klinisch): Ulkus ventrikuli, Magenkarzinom vom intestinalen Typ und malignes Lymphom des Magens. Präparat 38 • Diagnose: Malignes Lymphom des Magens (extranodales Marginalzonenlymphom, MALT-Lymphom). • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine Magenmukosa vom Corpustyp, welche in ein ulzeriertes malignes Lymphom übergeht. Der Tumor baut sich auf aus einer monotonen Proliferation atypischer lymphoider Zellen mit ovalen, teilweise gekerbten und gebuchteten Kernen und schmalem Zytoplasmasaum. Die Tumorzellen dicht gelagert und durchsetzen die gesamte Magenwand. • Nebenbefund: HP-Gastritis. 17 • • Klinisch-pathologische Korrelation: Achtung, die klinischen Beschwerden sind häufig uncharakteristisch, sodass die Diagnosestellung nicht selten verzögert wird! In der Regel besteht gleichzeitig eine HP-Gastritis. Differentialdiagnose (klinisch): Ulkus ventrikuli und Magenkarzinom. Präparat 39 • Diagnose: Ischämische Kolitis. • Diagnostische Kriterien: Es besteht ein kompletter Querschnitt durch den Dickdarm mit regelrechter Mukosaarchitektur: Die Krypten sind parallel und in gleichmäßigen Abständen angeordnet; ihre Basen sitzen der Lamina muscularis mucosae auf. Teile der Mukosa sind ulzeriert. Es finden sich Nekrosen vom ischämischen Typ mit Fibrininsudation des Schleimhautstromas und Hämorrhagien. Teilweise bestehen epithelentblößte Krypten, sodass nur noch die Basalmembranen nachweisbar sind. Die angrenzenden Krypten atroph („verhungert“). Ödem und Einblutungen der Submukosa. Die äußeren Wandschichten sind regelrecht. • Klinisch-pathologische Korrelation: Häufig handelt es sich um ältere Patienten. Solange die Schädigung auf die Mukosa begrenzt bleibt, bestehen uncharakteristische Bauchbeschwerden, nicht selten findet sich Blut im Stuhl. Eine lokalisierte, prinzipiell gleichartige Schädigung findet sich beim sogn. NSARUlkus. • Differentialdiagnose: Infektiöse Kolitis. Präparat 40 • Diagnose: Bakterielle Kolitis. • Diagnostische Kriterien: Es besteht Kolonmukosa mit regelhafter Architektur: Die Krypten sind parallel und in gleichmäßigen Abständen angeordnet; ihre Basen sitzen der Lamina muscularis mucosae auf. Der Zellgehalt im Stroma ist erhöht, vor allem fallen neutrophile Granulozyten auf, die oberflächlich betont teils zwischen den Krypten im Stroma, teils im Kryptenepithel, teils auch pfropfartig in der Lichtung der Krypten nachweisbar sind. Fokale Einblutungen. • Klinisch-pathologische Korrelation: Es ist das typische Bild nach einer Infektion mit einem invasiven Keim, also in erster Linie Salmonellen oder Campylobacter-Species. Die Patienten klagen über Diarrhö (zum Teil blutig), die Anamnese ist kurz (meist Tage). Häufig, aber durchaus nicht immer, sind die verantwortlichen Keime im Stuhl mikrobiologisch nachweisbar. • Differentialdiagnose: Ischämische Kolitis, medikamentös-toxische Kolitis, chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Präparat 41 • Diagnose: Morbus Crohn (terminales Ileum). • Diagnostische Kriterien: Es besteht ein kompletter Querschnitt durch das terminale Ileum. Die Mukosaarchitektur ist erheblich gestört: Die Zotten sind plump, unterschiedlich hoch, die Krypten rarefiziert, verzweigt. Als Ausdruck der chronischen Entzündung findet sich eine ausgedehnte muzinöse (antrale) Metaplasie, die Kryptenbasen sind von der Lamina muscularis mucosae abgehoben. Der Zellgehalt im Stroma ist nur gering erhöht, neutrophile (und auch reichlich eosinophile) Granulozyten sind nachweisbar. Zahlreiche Lymphfollikel finden sich transmural angeordnet, es besteht eine bis in das mesenteriale Fettgewebe reichende Fistel, die mit Granulozyten angefüllt ist. Epitheloidzellgranulome sind in diesem Präparat nicht vorhanden, für die Diagnose eines Morbus Crohn aber auch nicht essentiell. 18 • • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Patienten sind in der Regel jung, klagen typischerweise über Abdominalschmerzen und chronische Diarrhö (meist ohne Blut, zum Teil Malabsorptionssyndom). Fistelungen in Nachbarorgane (Harnblase, Vagina) kommen vor und verursachen entsprechende Symptomatik. Differentialdiagnose: Kolitis ulzerosa (sog. Backwash-Ileitis). Präparat 42 • Diagnose: Kolitis ulzerosa (geringgradig aktive Phase). • Diagnostische Kriterien: Es besteht ein kompletter Dickdarmwandanschnitt. Die Mukosaarchitektur ist hochgradig gestört, die Krypten sind unregelmäßig und verzweigt, fokal deuten sich Pseudopolypen an (unregelmäßige Oberfläche). Der Zellgehalt im Strom ist nur mäßig erhöht, man erkennt in erster Linie Lymphozyten, Plasmazellen, aber auch neutrophile und einzelne wenige eosinophile Granulozyten. Einzelne Kryptenabszesse. Keine intraepitheliale Neoplasie. • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Patienten sind in der Regel jung, klagen typischerweise über chronische blutig-schleimige Durchfälle und auch Abdominalschmerzen. Der Verlauf ist chronisch-rezidivierend. Wegen der Gefahr des Auftretens maligner Tumoren sind regelmäßige Kontrollen mit Biopsieentnahme in der Remissionsphase erforderlich, um frühe neoplastische Veränderungen nicht zu übersehen! • Differentialdiagnose: Kolonbefall bei Morbus Crohn. Präparat 43 • Diagnose: Hyperplastischer Dickdarmschleimhautpolyp. • Diagnostische Kriterien: Es besteht ein Querschnitt durch einen hyperplastischen Polypen. In der unteren Hälfte der Mukosa ist das Epithel vermehrt basophil, man erkennt aktivierte Kerne und Mitosen (Proliferationszone). Die obere Hälfte der Mukosa ist geprägt durch eine sektkelchartige Kryptenhyperplasie mit sägeblattartigem Innenrelief. Die Zahl der Becherzellen ist reduziert, die verbliebenen Becherzellen erscheinen ebenfalls hyperplastisch. • Klinisch-pathologische Korrelation: Häufigster Polyp der Kolonmukosa, in der Regel klein (Durchmesser wenige Millimeter). • Differentialdiagnose: Dickdarmschleimhautadenom. Präparat 44 • Diagnose: Tubuläres Dickdarmschleimhautadenom. • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine tubulär aufgebaute Neoplasie der Kolonmukosa mit unregelmäßig angeordneten, verzweigten Krypten. Die Zahl der Becherzellen im Epithel ist erheblich reduziert, die Epithelzellkerne sind dicht gelagert, sie weisen eine vergröberte Chromatinstruktur auf, man erkennt immer wieder Mitosen. Ein kleines Areal mit hochgradiger (komplexer) Architekturstörung und stärkeren zellulären Atypien (hochgradige intraepitheliale Neoplasie). Die Abtragungsbasis zeigt thermisch geschädigte nicht-neoplastische Mukosa. • Klinisch-pathologische Korrelation: Häufig symptomlos, größere Adenome können oberflächlich erodiert sein, sodass dann Blut im Stuhl nachweisbar ist (positiver Haemoccult-Test). • Differentialdiagnose: Hyperplastischer Polyp, Kolonkarzinom. Präparat 45 • Diagnose: Adenokarzinom des Dickdarms. 19 • • • Diagnostische Kriterien: Es besteht eine Kolonmukosa mit regelhafter Kryptenarchitektur ohne Entzündung. Sie leitet über in ein oberflächlich ulzeriertes mittelgradig differenziertes tubuläres Adenokarzinom mit teilweise kribriformem (siebartigem) Wachstumsmuster. Die Tumortubuli werden von einem atypischen Epithel ausgekleidet, welches unregelmäßige, hyperchromatische Kerne aufweist (Anisokaryose, Kernpolymorphie). Desmoplasie des Stromas. Die Tumorformationen infiltrieren die Kolonwand, in einzelnen Schnitten bis an die Grenze zum mesokolischen Fettgewebe. Klinisch-pathologische Korrelation: Die Tumoren können lange symptomlos bleiben, besonders im rechten Hemikolon. Dann ist manchmal eine chronische Blutungsanämie (Eisenmangelanämie) erstes klinisches Zeichen. Differentialdiagnose (klinisch): Pseudodivertikulitis (Stenose!). Präparat 46 • Diagnose: Appendicitis ulcerophlegmonosa. • Diagnostische Kriterien: Es bestehen Längs- und Querschnitte durch die Appendix. Die Schleimhaut zeigt Ulzerationen, die von Granulozyten durchsetzt werden, die sich von hier aus diffus über die gesamte Wand bis in die Subserosa und in das Mesenteriolum ausbreiten. In der Lichtung reichlich neutrophile Granulozyten und Detritus (Eiter). An der Serosaaussenfläche fokal Beläge aus Fibrin und Granulozyten (fibrinös-eitrige Periappendicitis). • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Patienten klagen typischerweise über rechtsseitige Unterbauchschmerzen. Andere Ursachen (z.B. gynäkologisch, urologisch) sind auszuschließen. Wird die Diagnosestellung verzögert, droht eine Appendixperforation. Die Periappendicitis kann Ursache für peritoneale Verwachsungen sein. • Differentialdiagnose: Morbus Crohn. Präparat 47 • Diagnose: Appendicitis oxyurica. • Diagnostische Kriterien: Es bestehen Längs- und Querschnitte durch die Appendix. Das Mukosa-assoziierte lymphatische Gewebe (MALT) ist unspezifisch aktiviert. In der Lichtung der Appendix sind Oxyuren (Enterobius vermicularis) nachweisbar. Die Männchen sind deutlich kleiner (0,1 bis 0,2 mm im Durchmesser) als die Weibchen (0,3 bis 0,5 cm im Durchmesser), die teilweise Eier enthalten. • Klinisch-pathologische Korrelation: Betroffen sind fast ausschließlich Kinder. Die erwachsenen Würmer leben im Darm ihres Wirtes, verursachen dort in der Regel keinerlei Symptome. Nach dem Geschlechtsakt sterben die Männchen, während im Uterus der Weibchen Eier heranreifen, die perianal abgelegt werden und dort Juckreiz auslösen (Nachweis durch Klebestreifen!). • Differentialdiagnose: Keine. Präparat 48 • Diagnose: Karcinoid der Appendix. • Diagnostische Kriterien: Es bestehen Längs- und Querschnitte durch die Appendix. An der Spitze findet sich ein Tumor bestehend aus in kleinen Nestern gelagerten gleichförmigen mittelgroßen Tumorzellen mit rundlichen zentralen Kernen. Mitosen kommen nicht vor. Die Tumorzellen durchsetzen die gesamte Wand und sind auch in der Subserosa nachweisbar. • Klinisch-pathologische Korrelation: Das Karcinoid der Appendix verursacht in der Regel keine Symptome und ist so häufig der Nebenbefund in einer entzündeten Appendix. Ein sogenanntes Karzinoidsyndrom (Flush, anfallsweise 20 • Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Durchfälle, und/oder Asthmaanfälle) ist selten und weist auf Lebermetastasen hin. Differentialdiagnose: Adenom oder Karzinom der Appendix, Endometriose. Präparat 49 • Diagnose: Hämochromatose der Leber (imkompletter zirrhotischer Umbau). • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur weitgehend zerstört, wobei Parenchymknoten und Bindegewebssepten nachweisbar sind. An einigen Stellen aber noch eine intakte Läppchenarchitektur nachweisbar (intakte Beziehung zwischen Portalfeld und Zentralvene). Die ursprünglichen Portalfelder deutlich verbreitert. Es finden sich porto-portale und porto-zentrale Septen, die Leberparenchymknoten umgeben. In den Portalfeldern Ductuli sowie schüttere Infiltrate bestehend aus Lymphozyten und vereinzelten neutrophilen und eosinophilen Granulozyten. Die Leberzellen enthalten reichlich gelb-braunes körniges Pigment (Siderin). Braunes Pigment auch in Kupfferzellen und in Gallengangsepithelien nachweisbar. Siderinpigment auch in Makrophagen eingelagert. • Klinisch-pathologische Korrelation: Die Erkrankung ist genetisch determiniert und geht mit hohen Serum-Eisen- und Ferritinspiegeln einher. Sie wird durch Leberbiopsie und entsprechende Genanalysen diagnostiziert. Die Therapie besteht in der Durchführung von Aderlässen, wodurch es innerhalb relativ kurzer Zeit zu einer Entfernung des Eisens aus der Leber kommt. • Differentialdiagnose: Siderose der Leber auf nicht-genetischer Basis (sekundäre Hämochromatose) durch erhöhte Eisenaufnahme aus der Nahrung, bei Alkoholismus, wiederholten Bluttransfusionen sowie vermehrtem Erythrozytenzerfall. Dabei steht im Gegensatz zur primären (idiopatischen) Hämochromatose die Siderinablagerung in Kupfferzellen (Makrophagen) im Vordergrund. Präparatnr. 50 • Diagnose: Extrahepatische Cholestase (Leber). • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur erhalten. Die Portalfelder deutlich verbreitert mit zahlreichen proliferierten Ductuli (ausgeprägte ductulare Reaktion). In der Umgebung der Ductuli Lymphozyten und neutrophile Granulozyten. In einigen Ductuluslumina Gallethromben. Die größeren interlobulären Gallengänge (in Nachbarschaft von Ästen der Arteria hepatica) zeigen erweiterte Lumina sowie z.T. auch Elongation und periductale Fibrose. Die verbreiterten Portalfelder z.T. über porto-portale Bindegewebsbrücken (mit ductularer Reaktion) verbunden. Das Leberparenchym „meanderartig“ angeordnet. Läppchenzentral betont plumpe Gallethromben (Cholestase, Bilirubinostase) in erweiterten Gallekanälchen. Daneben auch Gallepigment in aktivierten (vermehrten) Kupfferzellen. Die ausgeprägte ductulare Reaktion sowie die zahlreichen auch in läppchenperipheren Gallekanälchen liegenden Gallethromben weisen auf eine bereits länger dauernde Störung des Galleabflusses (extrahepatische mechanische Cholestase) hin. Bevorzugt im läppchenzentralen Bereich auch Gallepigment im Zytoplasma von Leberzellen (beginnende biliäre Leberzellschädigung), die schließlich über Netzdegeneration zur Netznekrose der Leberzellen führen kann. Hinweis auf die Leberzellschädigung mit Zugrundegehen von Leberzellen sind auch kleine Kupfferzellknötchen, die Pigment enthalten (Abräumreaktion). Herdförmig finden sich Makrophagen mit schaumigem Zytoplasma, die Lipide (z.B. Cholesterin) aufgenommen haben (Schaumzellen). 21 • • Klinisch-pathologische Korrelation: Im vorliegenden Falle lag die Ursache des Galleabflusshindernisses (mechanische Choleaste) in einem Karzinom des Pankreaskopfes, das durch Druck auf den Ductus choledochus zur Galleabflussstörung führte. Differentialdiagnose: Eine mechanische Cholestase ist von einer nichtmechanischen intrahepatischen Cholestase abzugrenzen. Nicht-mechanische intrahepatische Cholestasen (hepatozellulär, canaiculär) gehen mit geringer ausgeprägten morphologischen Cholestasezeichen einher, wobei die Gallethromben kleiner und zarter sind und die ductulare Reaktion weniger stark ausgeprägt ist. Präparat 51 • Diagnose: Gallengangsatresie (vorwiegend extrahepatisch). • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur gewahrt. Die Portalfelder verbreitert mit ausgeprägter ductularer Reaktion im Bereiche der Bindegewebs-Parenchym-Grenze. In der Umgebung der Ductuli auch neutrophile Granulozyten. Die interlobulären Gallengänge (in unmittelbarer Nachbarschaft der Äste der Arteria hepatica) größtenteils erhalten. In einigen Portalfeldern findet sich aber auch bereits eine Verminderung interlobulärer Gallengänge (Gallengangshypoplasie). Läppchenzentral betont finden sich plumpe Gallethromben in erweiterten Gallekanälchen. Daneben finden sich zahlreiche kleine Ansammlungen von neutrophilen Granulozyten (haben mit der Grunderkrankung nichts zu tun, sondern entstehen im Rahmen des operativen Eingriffs: markieren sog. chirurgische Nekrosen; das vorliegende Material wurde chirurgisch gewonnen!). Läppchenzental auch große, hell-zytoplasmatische mehrkernige Leberzellen (Riesenzellen). Auch Kupfferzellknötchen, die Gallepigment enthalten, nachweisbar. • Klinisch-pathologische Korrelation: 1 Monat altes männliches Neugeborenes mit Ikterus. • Differentialdiagnose: Die Gallengangsatresie kann in eine intra- und extrahepatische Form sowie in eine syndromatische und nicht-syndromatische Form eingeteilt werden. Der gallengangsobliterierende Prozess kann aus den extrahepatischen auf die intrahepitschen Gallengänge übergreifen. Ähnliche morphologische Veränderungen finden sich bei Riesenzellhepatitis des Neugeborenen. Präparat 52 • Diagnose: Fettleber. • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur erhalten. Die Portalfelder gering fibrosiert und gering lymphozytär infiltriert. Auch vereinzelte neutrophile Granulozyten eingestreut. Die Gebilde der Portalfelder (Arteria hepatica, Vena portae, Gallengang) regelrecht. Läppchenzentral betont finden sich in den Leberzellen große Fettvakuolen, durch die die Leberzellkerne an den Rand gedrängt sind (großtropfige oder großvakuoläre Verfettung). Als Nebenbefund finden sich läppchenzentral betont Ansammlungen neutrophiler Granulozyten (markieren chirurgische Leberzellnekrosen verursacht durch die Manipulation an der Leber im Rahmen des operativen Eingriffs). • Klinisch-pathologische Korrelation: Es handelt sich um eine 50jährige weibliche Patientin mit Cholelithiasis. Im Rahmen der Gallenblasenoperation wurde auch aus diagnostischen Gründen Lebergewebe entnommen. Präparat 53 • Diagnose: Alkoholische Hepatitis (Steatohepatitis bei Leberzirrhose). 22 • • • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur ist zerstört. Es finden sich Parenchymknoten und Bindegewebssepten (Leberzirrhose). Die Bindegewebssepten geringen bis mittleren Grades lymphozytär sowie von neutrophilen Granulozyten durchsetzt. Das Leberparenchym großtropfig verfettet (große Fettvakuolen, durch die Leberzellkerne an die Zellperipherie gedrängt werden). Daneben finden sich vergrößerte, hellzytoplasmatische und vakuolisierte Leberzellen mit z.T. vergrößerten Kernen, die im Zytoplasma unregelmäßig gestaltete, deutlich eosinophile (rote) Einschlüsse enthalten (alkoholisches Hyalin, Mallory-Körper). In der Umgebung neutrophile Granulozyten in wechselnder Zahl (Satellitose). Klinisch-pathologische Korrelation: 55jähriger männlicher Patient mit langjährigem chronischem Alkoholabusus (Konsumation von über 100g Alkohol pro Tag). Differentialdiagnose: Ähnliche bis idente morphologische Bilder finden sich bei nicht-alkoholischer Steatohepatitis (NASH) und auch bei diversen toxischen und metabolischen Schädigungen der Leber. Präparat 54 • Diagnose: Akute Hepatitis (Virushepatitis verursacht durch Hepatitis-B-Virus). • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur gewahrt, Portalfelder und läppchenzentrale Areale (Zentralvenen) gut erkennbar. Die Portalfelder mittleren Grades lymphohistiozytär infiltriert. Es beteiligen sich auch vereinzelte neutrophile und eosinophile Granulozyten an der Portalentzündung. Entzündungszellen treten immer wieder aus dem Portalfeld auf das periportale Parenchym über (Spill-Over). Das Leberparenchym zeigt eine mittelgradig ausgeprägte Anisozytose und Anisokaryose. Disseminiert im Läppchen Apoptosen (eosinophile Körper). Läppchenzentral auch vergrößerte Leberzellen (Ballonzellen) sowie lytische Nekrosen. Läppchenzentral betont lymphozytäre Infiltrate. Daneben knötchenförmig aktivierte Kupfferzellen, die ein braunes Pigment (Ceroid, Hämosiderin) enthalten. Vereinzelte Gallethromben im läppchenzentralen Bereich erkennbar (Cholestase). • Klinisch-pathologische Korrelation: 30jährige Patientin mit Ikterus, erhöhten Transaminasen sowie Hinweis auf Hepatitis, B-Virus-Infektion. • Differentialdiagnose: Weitgehend idente morphologische Bilder können sich auch bei medikamentös induzierten Leberschädigungen finden (medikamentös induzierte Hepatitis vom virus-hepatitischen Bild). Präparat 55 • Diagnose: Chronische Hepatitis (Ätiologie: chronische Hepatitis-C-VirusInfektion). • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur erhalten. Die Portalfelder deutlich verbreitert und dicht lymphohistiozytär infiltriert (Portalentzündung). In einigen Portalfeldern finden sich auch dichtere, follikelartige Lymphozytenaggregate. Die chronisch-entzündlichen Infiltrate bleiben größtenteils auf das Portalfeld beschränkt (parenchymatöse Grenzplatte intakt). An einigen Stellen dringen sie aber auch zungenförmig in das Läppchen vor (Grenzzonenhepatitis), wobei in diesem Bereich Leberzellen im Sinne von Apoptosen zu Grunde gehen (wegen der Kurzlebigkeit apoptotische Leberzellen im Biopsiematerial nur selten sichtbar). Neben deutlich entzündlich infiltrierten Portalfeldern finden sich aber auch Portalfelder ohne nennenswerte entzündliche Infiltration (charakteristisch, aber nicht spezifisch für Hepatitis C). Das Leberparenchym zeigt eine geringgradige großtropfige Verfettung (große Fettvakuolen, durch die der Zellkern an den Rand gedrückt ist). Daneben finden sich im Läppchen auch (eher schüttere) lymphozytäre Infiltrate sowie aktivierte 23 • • Kupfferzellen (Kupfferzellknötchen) und disseminiert Apoptosen (rote Körper). Es handelt sich um eine chronische Hepatitis mit geringer Aktivität. Klinisch-pathologische Korrelation: 50jährige Patientin mit bereits einige Jahre andauernder leichter Transaminaseerhöhung sowie Positivität für HCV-RNA und HCV-Antikörper. Differentialdiagnose: Chronische Hepatitiden können neben viraler Ätiologie auch auf immunologische, medikamentöse und metabolische Ursachen zurückgehen. Exakte diesbezügliche Anamnese wichtig! Präparat 56 • Diagnose: Leberzirrhose. • Diagnostische Kriterien: Die Leberläppchenarchitektur zerstört. Es finden sich Parenchymknoten und Bindegewebssepten. Im Bereiche der Bindegewebssepten ausgeprägte ductulare Reaktion sowie eine herdförmig dichte lymphozytäre Infiltration. Das lymphozytäre Infiltrat tritt stellenweise auch auf das Parenchym über (Grenzzonenhepatitis). In diesem Bereich lassen sich auch Apoptosen (rote Körper) nachweisen. Das morphologische Bild spricht für eine hepatitische Genese (chronische Hepatitis C) des zirrhotischen Prozesses. In der Umgebung der Ductuli auch neutrophile Granulozyten. Im Bereiche der Leberparenchymknoten vereinzelte rote Körper sowie geringgradige knötchenförmige Kupfferzellaktivierung. Herdförmig finden sich Knoten, in denen die Leberzellen durch Ductuli ersetzt sind (ductuläre Metaplasie). In einigen Knoten auch lymphozytäre Infiltrate. • Klinisch-pathologische Korrelation: 55jähriger Patient mit bereits jahrelang bekannter chronischer Hepatitis C. • Differentialdiagnose: Die Leberzirrhose ist ein unspezifisches Endstadium eines mit Leberparenchymverlust (Nekrosen) einhergehenden Prozesses und kann daher auf verschiedene Ursachen zurückgehen. Durch den Nachweis einer Grenzzonenhepatitis im vorliegenden Material zeigt sich die noch vorhandene Aktivität und Progredienz des Prozesses (aktive Zirrhose), da noch immer Leberparenchym zu Grunde geht. Präparat 57 • Diagnose: Kavernöses Hämangiom der Leber. • Diagnostische Kriterien: Es finden sich unterschiedlich große, von Endothelzellen ausgekleidete und von Blut (Erythrozyten) erfüllte Gefäßäume. Dazwischen Septen mit Fibroblasten sowie schütterer lymphozytärer Infiltration. Das Hämangiom ist gegenüber der umgebenden Leber relativ gut abgrenzbar, aber nicht von einer Bindegewebskapsel umgeben. Das umgebende Lebergewebe zeigt gewahrte Architektur mit regelrechten Läppchen und Portalfeldern. Die Leberzellen zeigen eine geringgradig ausgeprägte Anisokaryose. Immer wieder finden sich Leberzellen mit vergrößerten, hyperchromatischen Kernen, aber auch zweikernige Leberzellen (sogn. großzellige Veränderung). Außerdem findet sich eine geringgradig ausgeprägte großtropfige Verfettung. In einigen Portalfeldern lassen sich auch noch kavernöse Bluträume nachweisen (als Zeichen dafür, dass ein kavernöses Hämangiom nicht scharf begrenzt ist, sondern auch in das umgebende Leberparenchym vordringt. • Klinisch-pathologische Korrelation: 35jährige Frau. Zufallsbefund im Rahmen einer Cholezystektomie. • Differentialdiagnose: Differentialdiagnostisch kommen diverse Gefäßtumoren in Frage. Präparat 58 • Diagnose: Hepatozelluläres Karzinom (in einer Leberzirrhose entwickelt). 24 • • Diagnostische Kriterien: Es finden sich Tumorknoten mit außerordentlich variabler Morphologie und unterschiedlicher Differenzierung. In den höher differenzierten Arealen sind die Leberzellen trabekulär (ähnlich der nichtneoplastischen Leber) angeordnet. Sie sind z.T. großtropfig verfettet. Im Zytoplasma verfetteter Tumorzellen auch Mallory-Körper nachweisbar. Daneben herdförmig granulozytäre und lymphozytäre Infiltrate. Zum Teil sind die Tumorzellen hell-zytoplasmatisch, kleinvakuolisiert und deutlich vergrößert (balloniert). Daneben finden sich aber auch polymorphzellige Tumorformationen, wobei die Tumorzellen kleiner als nicht-neoplastische Leberzellen sind. Auch atypische Mitosen nachweisbar. Eingestreut immer wieder mehrkernige Tumorriesenzellen. In einigen Tumorzellen hyaline globuläre Einschlüsse. Das vorliegende Präparat zeigt die außerordentlich hohe Variabilität des hepatozellulären Karzinoms in Morphologie und Differenzierung. Differentialdiagnose: Dysplastische Knoten, Leberzelladenom. Präparat 59 • Diagnose: Cholangiozelluläres Karzinom. • Diagnostische Kriterien: Im vorliegenden Biopsiematerial findet sich nur mehr spärliches nicht-neoplastisches Lebergewebe im Randbereich. Der größte Teil des Biopsiematerials durchsetzt von Formationen eines mittel differenzierten tubulären Adenokarzinoms. Dazwischen reichlich Stroma entwickelt. Die Tumorformationen zeigen gegenüber dem nicht-neoplastischen Lebergewebe ein invasives (aggresives) Wachstum. Die Tumorzellen zeigen eine mittelgradig ausgeprägte Anisokaryose. Das umgebende Stroma granulozytär infiltriert. Herdförmig Nekrosen, in deren Bereich Tumorzellen nur mehr schattenhaft erkennbar sind. In der Umgebung und in den Nekrosen neutrophile Granulozyten. • Klinisch-pathologische Korrelation: 65jährige Frau mit radiologisch nachgewiesenem Lebertumor. • Differentialdiagnose: Nicht-neoplastische duktuläre Reaktion (Proliferation) sowie das Gallengangsadenom. Beide Veränderungen zeichnen sich durch Monomorphie der Zellen und Kerne und durch das Fehlen eines invasiven (aggressiven) Wachstums aus. Präparat 60 • Diagnose: Lebermetastase eines mittelgradig differenzierten, schleimproduzierenden tubulären Adenokarzinoms des Kolon. • Diagnostische Kriterien: Es findet sich ein tubuläres Adenokarzinom mittelgradiger Differenzierung mit deutlicher Anisozytose und Anisokaryose der Tumorzellen. Die Tumorzellen zeigen vergrößerte, hyperchromatische Kerne. Zum Teil werden auch Zysten gebildet, die von Schleim, nekrotischen Tumormassen sowie Blut (Erythrozyten) erfüllt sind. Die Metastase gegenüber dem umgebenen nicht-neoplastischen Lebergewebe gut abgrenzbar, aber nicht von einer Kapsel umgeben. In der Metastasenumgebung finden sich dichte lymphozytäre Infiltrate. Das umgebende Lebergewebe zeigt gewahrte Architektur mit regelrechten Läppchen und Portalfeldern. Nur ganz vereinzelte Leberzellen großtrophig verfettet. In den Portalfeldern in der unmittelbaren Metastasenumgebung findet sich eine mittelgradig dichte lymphozytäre entzündliche Infiltration. • Klinisch-pathologische Korrelation: 65jähriger männlicher Patient mit mittelgradig differenziertem tubulärem Adenokarzinom im Rektum. Das Karzinom zeigte Blut- und Lymphgefäßeinbrüche. Bei der Operation fanden sich Lymphknotenmetastasen. Aufgrund der vorliegenden Lebermetastase war das Karzinom als pM1-Hep zu klassifizieren. 25 • Differentialdiagnose: Differentialdiagnostisch sind primäre Lebertumoren (z.B. cholangiozelluläres Karzinom) abzugrenzen. Manchmal kann diese Differentialdiagnose sehr schwierig sein. Präparat 61 • Diagnose: Akute ulzeröse Cholezystitis (rezidivierend). • Diagnostische Kriterien: Gallenblase mit flächenhaft ulzerierter Mukosa, die von Fibrin und neutrophil-granulozytär durchsetztem nekrotischem Detritus bedeckt ist. Am Grund der Ulzera Granulationsgewebe, wodurch die Gallenblasenwand verdickt wird. In lumennahen Abschnitten des Granulationsgewebes herdförmig angeordnete Makrophagen, die ein braunes Pigment gespeichert haben. Stellenweise noch Reste von fibrös zerschichteter Muscularis nachweisbar. Reste der Mukosa durch Lymphozyten und eingestreute eosinophile Granulozyten infiltriert. Lymphozytäre Infiltrate mit eingestreuten eosinophilen Granulozyten, z.T. herdförmig betont, auch in der fibrös zerschichteten Muscularis und am Übergang zum Granulationsgewebe. An der Oberfläche der Mukosa stellenweise eingedickte Galle. Präparat 62 • Diagnose: Tubuläres Adenokarzinom der Gallenblase. • Diagnostische Kriterien: Die Gallenblasenwand vernarbt. In den Randbereichen noch z.T. nicht-neoplastische atrophe Mukosa, die eine gering hypertrophe und fibrös zerschichtete sowie von Blutungen durchsetzte Muscularis bedeckt. Daneben auch Mukosaabschnitte mit hochgradig atypischem Epithel. Die Zellkerne zeigen einen Verlust der basalen Orientierung, sie sind hyperchromatisch und mäßig bis höhergradig polymorph. Die Kern-PlasmaRelation zugunsten der Kerne verschoben. Zum Teil zeigen die atypischen Epithelzellen spärliches eosinophiles Zytoplasma, z.T. auch reichliches muzinöses Zytoplasma. Diese Veränderungen entsprechen einer hochgradigen intraepithelialen Neoplasie. Die Gallenblasenwand von einem tubulären Adenokarzinom durchsetzt. Tubuläre Karzinomformationen erreichen die fibrosierte Subserosa. Die Zellen der invasiven Tumorkomponente mit mäßig bis hochgradig polymorphen hyperchromatischen unregelmäßig konturierten Zellkernen und eosinophilem Zytoplasma. Stellenweise auch in den Tubuli Muzin nachweisbar. Hier die Tumorzellen mit muzinösem vakuolisiertem Zytoplasma und an die Zellmembran verlagerten hyperchromatischen polymorphen Zellkernen. Vor allem an der Invasionsfront des Tumors Tumorzellen in Lymphgefäßen nachweisbar (Lymphgefäßeinbrüche). Präparat 63 • Diagnose: Akute (nichtinfektiöse) hämorrhagisch-nekrotisierende Pankreatitis. • Diagnostische Kriterien: Pankreas mit endo- und exokrinen Anteilen sowie gering vermehrtem Fettgewebe im Interstitium (Lipomatose). Im peripankreatischen Fettgewebe ausgedehnte Fettgewebsnekrosen mit Einblutungen. Im Randbereich der Fettgewebsnekrosen Granulationsgewebe. Vor allem am Übergang zu den Nekrosearealen herdförmige Ansammlungen von Makrophagen mit schaumigem Zytoplasma, die z.T. ein braunes Pigment gespeichert haben. Eingestreut einzelne mehrkernige Riesenzellen. Fettgewebsnekrosen und Granulationsgewebe erstreckt sich geringgradig auch bis in die interlobulären Bindegewebssepten. Das Pankreasparenchym jedoch von Granulationsgewebe gut abgrenzbar. Im peripankreatischen Fettgewebe ein Lymphknoten sowie der Anschnitt einer Arterie vom muskulären Typ. • Klinisch-pathologische Korrelation: Akutes Abdomen, Amylase im Serum erhöht. 26 Präparat 64 • Diagnose: Chronische Pankreatitis. • Diagnostische Kriterien: Im Randbereich des Präparates, um unregelmäßig erweiterte Pankreasgänge angeordnet, Pankreasparenchym mit exo- und endokrinen Anteilen, das durch hochgradige interlobuläre und intralobuläre Fibrose zerschichtet ist. Weite Teile des Präparates werden von Fibrose eingenommen, hier exokrines Gewebe nicht mehr nachweisbar, fokal finden sich in Fibrose eingebettete Langerhans´sche Inseln. Die fibrosierten Areale schütter, herdförmig betont lymphozytär infiltriert. Eingestreut eosinophile Granuloyzten und wenige Makrophagen, die ein schaumiges Zytoplasma enthalten. Miterfasst ein Anteil des Ductus pancreaticus, der von eingedicktem, z.T. verkalktem Sekret erfüllt ist. Die Epithelauskleidung des Ductus pancreaticus z.T. regelrecht, bestehend aus isoprismatischem einreihigem Epithel, z.T. das Epithel fehlend, hier spärlich Fibrin und neutrophile Granulozyten aufgelagert. • Nebenbefund: Papillär gestaltetes hochzylindrisches muzinöses Epithel mit gering vergrößerten, gering polymorphen stratifizierten Zellkernen (pankreatische intraepitheliale Neoplasie Ib, synonym: ductale papilläre Hyperplasie). • Klinisch-pathologische Korrelation: Pankreasinsuffizienz (exokrin und eventuell endokrin). Präparat 65 • Diagnose: Hoch differenziertes endokrines Karzinom des Pankreas (mit Infiltration in das peripankreatische Fettgewebe und Lymphgefäßeinbrüchen. Sekundäre obstruktive chronische Pankreatitis). • Diagnostische Kriterien: Im Randbereich des Präparates Pankreasgewebe mit endo- und exokrinen Anteilen. Ein Großteil des Präparates wird von in soliden Formationen, Zellnestern und stellenweise pseudoglandulär angeordneten Tumorzellformationen eingenommen. Die Tumorzellen mit gering- bis mäßiggradig polymorphen Zellkernen, die kleine Nukleolen enthalten. Das Zytoplasma eosinophil bis amphophil. Zwischen den Tumorzellformationen wechselnd breites, großteils spärliches Bindegewebe und dünnwandige Blutgefäße. In der Umgebung des Tumors das Pankreasgewebe fibrosiert, um unregelmäßig erweiterte interlobuläre Pankreasgänge finden sich Reste von hochgradig atrophem exokrinem Gewebe und in Bindegewebe eingebetteten Langerhans´schen Inseln. An einer Stelle eine kleine Zyste ohne Epithelauskleidung, deren Wand aus Granulationsgewebe besteht; im Lumen der Zyste Makrophagen mit vakuolisiertem Zytoplasma und Lymphozyten (kleine Pseudozyste). Im Bereich des fibrosierten Pankreasparenchyms immer wieder Tumorzellformationen, z.T. auch in Lymphgefäßen nachweisbar. Am Rand des Präparates auch Tumorformationen im peripankreatischen Fettgewebe. Präparat 66 • Diagnose: Ductales Adenokarzinom des Pankreas (mit Infiltration in das peripankreatische Fettgewebe und Nervenscheideneinbruch sowie einer Lymphknotenmetastase). • Diagnostische Kriterien: Ein Großteil des Präparates wird von Formationen eines tubulären Adenokarzinoms eingenommen. Die Tumorzellen mit mäßig bis höhergradig polymorphen, großteils bläschenförmig gestalteten, unregelmäßig konturierten Zellkernen, die deutlich vergrößerte Nukleolen enthalten. Das Zytoplasma eosinophil. Mitosen und Apoptosen nachweisbar. An einer Stelle Tumorzellformationen, die einen Nerven umgeben. Karzinomformationen auch im peripankreatischen Fettgewebe und in der Peripherie eines Lymphknotens nachweisbar. Zwischen den Tumorformationen wechselnd breites 27 • lymphoplasmozellulär und neutrophil granulozytär infiltriertes Stroma. Im Lumen der tubulären Tumorformationen häufig nekrotischer Detritus und neutrophile Granulozyten. Nebenbefund: Ein Teil des Präparates besteht aus nicht- neoplastischem Pankreasparenchym mit endo- und exokrinen Anteilen. Im Bereich der interlobulären Septen und im Interstitium gering vermehrtes Fettgewebe (geringe Lipomatose). Stellenweise das Pankreasparenchym fibrosiert mit Ausbildung von verbreiterten interlobulären Bindegewebssepten. Daneben auch fibrös zerschichtete Läppchen nachweisbar (intralobuläre Fibrose). In manchen erweiterten Pankreasgängen eingedicktes, konzentrisch geschichtetes Sekret. In der Umgebung dieser Gänge kleine Fettgewebs- und Parenchymnekrosen. Präparat 67 • Diagnose: Arteriosklerotische Schrumpfniere (PAS-Färbung). • Diagnostische Kriterien: Nierenrinden- und Markgewebe mit deutlicher Verschmälerung der Rinde. Die Glomerula sind teilweise infolge einer Minderperfusion hyalin verödet. Aufgrund der fehlenden Filtration sind die Tubuli hochgradig atroph, erkennbar am deutlich verkleinerten Tubulusdurchmesser, fehlenden Tubuluslumen und z.T. verdickter Basalmembran. Durch die Tubulusatrophie rücken die Glomerula dichter aneinander. Die Nierenarterien mit hochgradiger stenosierender Intimasklerose. • Klinisch-pathologische Korrelation: Erhöhtes Serum-Kreatinin, eventuell Hypertonus. • Differentialdiagnose: Pyelonephritische Schrumpfniere: Anstelle einer Tubulusatrophie sind die Tubuli bei einer pyelonephritischen Schrumpfniere weitestgehend verschwunden und durch Narbengewebe ersetzt. Präparat 68 • Diagnose: Pyelonephritis. • Diagnostische Kriterien: Nierenrinden- und Markgewebe mit herdförmig akzentuierten dichten Infiltraten durch Lymphozyten und Granulozyten. In diesen Arealen sind die Tubuli destruiert und nicht mehr nachweisbar. Im linken Bereich auch Ausbildung von Abszessen. Auch in den Tubuluslichtungen Granulozyten nachweisbar. Die Beurteilbarkeit infolge Autolyse eingeschränkt. • Nebenbefund: Arteriosklerose und Arteriolohyalinose. • Klinisch-pathologische Korrelation: Leukozyturie, Bakteriurie, Flankenschmerzen, Fieber, eventuell septisches Zustandsbild. • Differentialdiagnose: Anhand des vorliegenden Präparates kann lediglich die Diagnose einer destruierenden eitrigen tubulointestitiellen Nephritis gestellt werden. Ob es sich um eine aszendierte oder hämatogen entstandene Pyelonephritis handelt, ist nur anhand der Makroskopie und der Anamnese eruierbar. Präparat 69 • Diagnose: Diabetische Glomerulosklerose (Kimmelstiel-Wilson, PAS-Färbung). • Diagnostische Kriterien: Nierenrinden- Markgewebe. Die Glomerula weisen eine deutliche z.T. knotige (kugelförmige) Verbreiterung der Mesangiummatrix auf, wobei die Knoten zellarm sind. Einige Glomerula sind vollständig verödet. Die Tubuli z.T. atroph, im Interstitium kleinherdige (unspezifische) lymphohistiozytäre Infiltrate. Im Mark sind auch die tubulären Basalmembranen verdickt und z.T. zwiebelschalenartig konfiguriert. Geringgradige Autolyse (fehlende Kernfärbung der Hauptstückepithelien). • Nebenbefund: Höhergradige Arteriolohyalinose und mittelgradige Arteriosklerose 28 • Klinisch-pathologische Korrelation: Klinisch Diabetes mellitus, in Frühphase der diabetischen Glomerulosklerose Mikroalbuminurie, fortgeschrittenen Stadium nephrotisches Syndrom. der im Präparat 70 • Diagnose: Extrakapilläre (rapid progressive) Glomerulonephritis. • Diagnostische Kriterien: Nierenrindengewebe mit Glomerula, deren Kapselraum durch eine Proliferation von Podozyten und Kapselepithelien nahezu vollständig ausgefüllt ist (halbmondförmig). Die Kapillarschlingen sind komprimiert, das Mesangium ist verbreitert. Zahlreiche Glomerula weisen statt einer floriden Epithelproliferation fibröse Halbmonde auf. Die Tubuli sind z.T. ausgeweitet und erhalten Eiweißzylinder, das Interstitium ist schütter lymphohistiozytär infiltriert. • Klinisch-pathologische Korrelation: Erhöhtes Serumkreatinin (akutes Nierenversagen), nephritisches Syndrom. Präparat 71 • Diagnose: Klarzelliges Nierenzellkarzinom. • Diagnostische Kriterien: Nierenrindenund Markgewebe samt Nierenbeckenanteil. Angrenzend ein Knoten, aufgebaut aus solid-trabekulär angeordneten Zellen mit optisch leerem (klarem) Zytoplasma. Die Zellkerne rund bis oval, sie entsprechen in Größe und Form etwa den Tubulusepithelzellkernen. Auf den Schnitten eventuell miterfasst ein Nierenveneneinbruch. Präparat 72 • Diagnose: Papilläres Urothelkarzinom. • Diagnostische Kriterien: Ureterwandanteil, im Randbereich regelrechtes Urothel (bis zu 5 Zellschichten mit Umbrella-Zellen). Der überwiegende Anteil des Epithels ist papillär konfiguriert und weist mehr als 7 Zelllagen auf. Die Zellen zeigen eine zum Kern verschobene Kern- Plasma-Relation, zumeist ovale Zellkerne mit kleinen Nukleolen, einzelne Mitosen. Die Stromapapillen schlank mit einzelnen Kapillaren und schütteren Lymphozyteninfiltraten. Die Papillenbasis komprimiert herdförmig die Lamina propria, ein eindeutig invasives Wachstum ist nicht nachweisbar. • Differentialdiagnose: Urothelpapillom (weniger als 7 Zelllagen und keine Zellatypien). • Klinisch-pathologische Korrelation: Hämaturie Präparat 73 • Diagnose: Reifes zystisches Teratom des Ovars (Dermoidzyste). • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit z.T. zystischen Strukturen. Diese werden von regelrecht geschichtetem, an der Innenfläche geringgradig verhorntes Plattenepithel ausgekleidet. Zu erkennen sind auch unauffällige Talgdrüsen. Im Stroma des Ovars abschnittweise Lymphozytenaggregate erkennbar. In weiteren Abschnitten pseudozystische Hohlräume (Hohlräume ohne epitheliale Auskleidung). Präparat 74 • Diagnose: Muzinöses Zystadenom des Ovars. • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit multiplen Hohlräumen (multilokuläre Zyste). Im Lumen z.T. eingedickter Schleim. Diese Zysten sind von einreihigem muzinösen Epithel (hoch prismatische Zellen) ausgekleidet. Die 29 Zellkerne rund bis oval und überwiegend basal liegend (muzinöse Epithelien von endocervicalem Typ). Keine zellulären Atypien. Präparat 75 • Diagnose: Seröses Zystadenom (Zystadenofibrom) des Ovars. • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit Corpora albicantia. Es finden sich multiple Hohlräume, welche von serösen Epithelzellen ausgekleidet sind. Die Epithelien flach kubisch bis zylindrisch. Sie zeigen häufig Zilien. Das Stroma zeigt abschnittweise eine ausgeprägte Fibrose. Auch im Bereich der Zysten fokal intraluminale Protrusionen des Stromas. Die Wand der Zysten z.T. mit zahlreichen Histiozyten. Keine Atypien. Präparat 76 • Diagnose: Muzinöser Borderline-Tumor des Ovars (synonym: muzinöszystischer Ovarialtumor mit niedrig maligner Potenz). • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit Hohlräumen, welche von muzinösem Epithel ausgekleidet sind. Die Epithelien zeigen vergrößerte hyperchromatische Zellkerne. Vermehrt Mitosefiguren der Epithelzellen. Im Lumen der Zysten eosinophiles Sekret, welches zahlreiche degenerativ veränderte Epithelien bzw. apoptotische Zellen enthält (Apoptosezellen mit pyknotischen Kernen sowie dicht eosinophilem Zytoplasma bzw. eosinophile Zytoplasmareste). Immer wieder dichte Lagerung der glandulären Strukturen (komplexe Anordnung). Keine eindeutige Stromainvasion nachweisbar. Präparat 77 • Diagnose: Seröser Borderline-Tumor des Ovars (serös-zystischer Ovarialtumor mit niedrig maligner Potenz). • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit Hohlräumen, die von atypischem serösem Epithel ausgekleidet sind. Die atypischen Epithelzellen zeigen vergrößerte hyperchromatische Zellkerne mit Verschiebung der Kern-PlasmaRelation zugunsten der Kerne. Die Epithelien z.T. einreihig und z.T. mehrreihig mit einzelnen Mitosefiguren. Die Basalmembran intakt. Fokal im Lumen abgeschilferte atypische Epithelien. Präparat 78 • Diagnose: Niedrig differenziertes seröses Adenokarzinom (Zystadenokarzinom) des Ovars. • Diagnostische Kriterien: Ovarialgewebe mit hochgradig atypischen glandulären Formationen. Zu erkennen sind tubuläre sowie papilläre Tumorformationen, welche mittel- bis hochgradig atypische Zellkerne aufweisen. Auch im Stroma des Ovars tubuläre Tumorformationen nachweisbar. Der Tumor überwiegend zystisch strukturiert. Obwohl der Tumor überwiegend eine seröse Differenzierung aufweist lassen sich fokal im Bereich der zystischen Hohlräume auch muzinöse Epithelien (muzinöse Differenzierung, intestinaler Typ) ohne nennenswerte Atypien nachweisen. Präparat 79 • Diagnose: Tubargravidität. • Diagnostische Kriterien: Tubenanteil mit z.T. regelrecht strukturierter Mukosa. Im Lumen der Tube Blut sowie unreife Plazentazotten. Zu erkennen sind Zytotrophoblastzellen sowie Synzytiotrophoblastzellen. Die Wand der Tube abschnittweise hämorrhagisch destruiert. In diesem Bereich auch Deziduazellen mit eosinophilem Zytoplasma. 30 Präparat 80 • Diagnose: Adenomyose. • Diagnostische Kriterien: Endometrium und Myometrium. Das Endometrium ist niedrig aufgebaut und zeigt im Bereich der Basalis gering proliferierende Drüsen. Das Stroma kleinzellig und zytoplasmaarm. Im Myometrium, vom Endometrium entfernt, ebenfalls zwischen den Bündeln glatter Muskulatur Drüsen und Stroma vom Endometriumtyp. Heterotope Endometriumherde innerhalb der Gebärmutterwand werden als Adenomyose bezeichnet, außerhalb des Uterus als Endometriose. • Klinisch-pathologische Korrelation: Zyklusabhängige Unterbauchschmerzen. Präparat 81 • Diagnose: Leiomyom (des Uterus). • Diagnostische Kriterien: Ein scharf begrenzter leiomyogener Tumor mit faszikulärer Anordnung der glatten Muskulatur. Die Zellkerne oval bis spindelig ohne Atypien. Keine mitotische Aktivität erkennbar. Keine Tumornekrose feststellbar. Der beschriebene Knoten ist innerhalb des Myometriums (intramural) gelegen. Im Myometrium finden sich zahlreiche dickwandige Blutgefäße. Endometrium ist im Präparat nichtvorhanden. Präparat 82 • Diagnose: Endometriumpolyp. • Diagnostische Kriterien: Das Präparat zeit polypös konfiguriertes Endometrium mit überwiegend zystisch dilatierten, atrophen endometranen Drüsen. Das Stroma im Bereich des Polypen wechselnd zell- und gefäßreich und fokal fibrosiert. Die zystisch dilatierten Drüsen zeigen überwiegend inaktives bzw. flaches Epithel. Keine nennenswerte Proliferation. Keine Atypien erkennbar. Präparat 83 • Diagnose: Hoch differenziertes endometrioides Adenokarzinom. • Diagnostische Kriterien: Atrophes Endometrium (im Randbereich des Schnittes) und Myometriumanteile. Im Bereich des Endometriums tubuläre, partiell autolytische Epithelverbände. Die Epithelzellen zeigen vesikuläre Zellkerne mit geringgradiger Polymorphie bei verschobener Kern-PlasmaRelation. Die Drüsen liegen ohne Stroma Rücken an Rücken. Herdförmig infiltrieren die atypischen Drüsen die oberflächlichen Anteile des Myometriums. • Klinisch-pathologische Korrelation: Typischerweise Postmenopauseblutung. Sonografisch hoch aufgebautes, bzw. suspektes Endometrium. Präparat 84 • Diagnose: Hochgradige cervicale intraepitheliale Neoplasie (CIN III). • Diagnostische Kriterien: Cervicales Gewebe, welches an der Oberfläche z.T. glycogenhaltiges regelrecht geschichtetes Plattenepithel aufweist. Fokal an der Oberfläche Hyperkeratose. In diesem Bereich ist die Architektur des Plattenepithels gestört. Es finden sich atypische Plattenepithelzellen mit vergrößerten, teils hyperchromatischen und vesikulären Zellkernen mit Verschiebung der Kern-Plasma-Relation zugunsten der Kerne. Desorientierung der Zellkerne. Mitosen in mittleren sowie oberen Abschnitten des Epithels erkennbar. Die Basalmembran intakt. Die endocervicalen Krypten z.T. zystisch dilatiert. Präparat 85 31 • • Diagnose: Invasives verhorntes Plattenepithelkarzinom der Cervix uteri. Diagnostische Kriterien: Cervicales Gewebe, welches an der Oberfläche eine hochgradige cervicale intraepitheliale Neoplasie (CIN III) aufweist. In diesem Bereich hochgradige Architekturstörung des Plattenepithels mit atypischen Plattenepithelzellen. Zahlreiche Mitosen. Intraepithelial lassen sich auch multiple bizarr geformte hyperchromatische Zellkerne feststellen. Auch immer wieder Koilozyten (virus-assoziierte Zellveränderungen mit parinukleären Höfen) erkennbar. Außerdem invasives Tumorgewebe mit irregulärer Anordnung der invasiven Tumorformationen. Auch in diesen Bereichen hochgradige Atypien bzw. z.T. bizarr geformte hyperchromatische Zellkerne. An zahlreichen Stellen Verhornung (Hornperlen) des Plattenepithelkarzinoms feststellbar. Präparat 86 • Diagnose: Fibrös zystische Mammaveränderungen (Mastopathie) mit intraductaler Hyperplasie ohne Atypien. • Diagnostische Kriterien: Brustdrüsengewebe mit multiplen zystisch ausgeweiteten Milchgängen, diese z.T. von apokrin-metaplastischem Epithel ausgekleidet sind. Die apokrine Metaplasie ist durch reichlich eosinophiles Zytoplasma sowie runde Zellkerne charakterisiert. Im Bereich der Milchgänge finden sich immer wieder intraluminale Epithelproliferate. Durch diese intraluminalen Proliferate sind unregelmäßige sekundäre Lumina entstanden, welche sich in Größe und Form unterscheiden (irreguläre sekundäre Lumina). Keine nennenswerten zytologischen Atypien in diesen Bereichen. In einigen Bereichen das Stroma fibrosiert. Die glandulären Strukturen durch Fibrose abschnittweise komprimiert und dadurch irregulär angeordnet. Diese glandulären Strukturen enthalten luminale Epithelien sowie basal liegende Myoepithelzellen. Präparat 87 • Diagnose: Fibroadenom der Mamma. • Diagnostische Kriterien: Brustdrüsengewebe mit einem biphasischen fibroepithelialen Tumor. Glanduläre Strukturen mit z.T. hirschgeweihartigen Querschnitten sind zu erkennen. Die glandulären Strukturen sind von Stromazellen mit spindeligen bzw. elongierten Zellkernen umgeben. In den Drüsen luminale Epithelien sowie basal liegende Myoepithelien deutlich erkennbar. Präparat 88 • Diagnose: Invasiv ductales Mammakarzinom. • Diagnostische Kriterien: Brustdrüsengewebe mit z.T. zystisch dilatierten Milchgängen, die fokal von apokrin-metaplastischen Epithelzellen ausgekleidet sind. Im Stroma finden sich solide sowie glanduläre Tumorformationen mit geringbis mittelgradig polymorphen Tumorzellen. In den invasiven Tumoranteilen fehlen Myoepithelzellen. Im Lumen einiger Lymphgefäße finden sich Tumorformationen mit irregulärer Anordnung der Tumorzellen (Lymphangiose). Präparat 89 • Diagnose: Invasives lobuläres Mammakarzinom. • Diagnostische Kriterien: Brustdrüsengewebe mit infiltration durch atypische Zellen. Unscharfe Begrenzung der Tumorformationen. Die Tumorzellen sind häufig linear (gänsemarschartig) angeordnet und umgeben konzentrisch präexistente Milchgänge. Auch zahlreiche isoliert liegende Tunmorzellen. Die Tumrozellen zeigen gering- bis mittelgradige zelluläre bzw. nukleäre Atypien und sind zytoplasmaarm. Keine Myoepithelzellen. 32 Präparat 90 • Diagnose: Hodenatrophie. • Diagnostische Kriterien: Die Samenkanälchen sind z.T. in hyaline Stränge umgewandelt, im Interstitium Leydig´sche Zwischenzellen. Zum Teil die Samenkanälchen mit deutlich verbreiterter und hyalinisierter Tubuluswand (Basalmembran). In einzelnen Samenkanälchen eine deutlich reduzierte Spermatogenese, z.T. in einigen Tubuli nur noch Sertoli-Zellen nachweisbar. Im Randbereich ein schütteres lymphozytäres Infiltrat sowie frische Erythrozytenextravasate. Präparat 91 • Diagnose: Seminom (Organdiagnose: Hoden). • Diagnostische Kriterien: Im Hodenparenchym Tumorgewebe mit überwiegend soliden Zellkomplexen, z.T. andeutungsweise alveoläres Muster. Die Tumorzellen mit runden bis ovalen Kernen mit grobscholligem Chromatin und prominenten Nukleolen. Spärlich basophiles Zytoplasma. Charakteristisch sind die gefäßführenden Bindegewebssepten mit lymphozytär betontem enzündlichem Infiltrat. • Differentialdiagnostisch sollte ein Lymphom ausgeschlossen werden. Präparat 92 • Diagnose: Noduläre Prostatahyperplasie. • Diagnostische Kriterien: Knotige Vermehrung von Drüsen, Stroma und Muskulatur. Das hyperplastische fibromuskuläre Stroma mit eingelagerten mittelweitlumigen sowie ektatischen Drüsen. Die Drüsen mit Basalzellen und sekretorischen Epithelzellen. Im Randbereich z.T. atrophe Drüsenanschnitte. Intraluminär blass-eosinophiles eingedicktes Sekret. Um die Drüsen, z.T. in Aggregaten gelegen, ein lymphozytär betontes Entzündungsinfiltrat. An der Oberfläche die bindegewebige Kapsel mit Tuscheauflagerungen. Präparat 93 • Diagnose: Prostatakarzinom. • Diagnostische Kriterien: Prostata diffus infiltriert von Formationen eines invasiven mittel- und niedrig differenzierten Adenokarzinoms. Die einreihigen Tumorformationen kleinazinär, solid und z.T. einzelzellig. Intraluminär Kristalloide. Die Kerne z.T. großblasig mit prominenten Nukleolen. Zum Teil perineurale Invasion nachweisbar. Miterfasst im Randbereich überwiegend mikropapilläre intraepitheliale Neoplasie (PIN high grade). An der Oberfläche des Präparates Invasion des periprostatischen Fettgewebes. Beachte an der Oberfläche die tuschemarkierte Resektionsfläche. Präparat 94 • Diagnose: Seborrhoische Keratose (Pigmentierte seborrhoische Keratose, Verucca seborrhoica, Verruca senilis) (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautpräparat bestehend aus Epidermis, Dermis und oberflächlichem subkutanem Fettgewebe. Regelrechte Haarfollikel und Talgdrüsenanschnitte. Im Randbereich findet sich regelrecht verhornte und regelrecht geschichtete Epidermis mit Ausbildung von gleichmäßigen Reteleisten. Die zentrale epidermale Akanthose (Verbreiterung des Epithels) ist durch eine Proliferation kleiner basaler, z.T. pigmentierter Keratinozyten verursacht. Durch die Proliferation kommt es zur Ausbildung von Pseudozysten (Zysten mit einer Verbindung zur Oberfläche), die feinlamelliertes Keratinmaterial enthalten. 33 Präparat 95 • Diagnose: Verucca vulgaris (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautstück mit exophytischer papillärer epidermaler Proliferation sowie oberflächlich erfasster Dermis. Das Epithel insgesamt verbreitert und hochgradig hyperkeratotisch und parakeratotisch verhornt. Die Papillen zeigen Gefäßstiele mit z.T. höhergradig ektatischen Gefäßen. Im Bereich des Stratum granulosum besteht eine deutliche Vermehrung der zytoplasmatischen Keratohyalingranula. Des Weiteren finden sich intranukleäre grobschollige basophile Inklusionen. Über den Spitzen der Papillen erkennt man innerhalb der geschichteten parakeratotisch verhornten Hornschuppen Keratin, Serum- und Bluteinschlüsse. Präparat 96 • Diagnose: Infundibuläre Zyste (Epidermiszyste, epidermale Inklusionszyste „Atherom“) (Haut) • Diagnostische Kriterien: Hautstück mit regelrechter Epidermis und Dermis mit unauffälligen Hautanhangsgebilden. In der Dermis eine Zyste, die von regelrecht geschichteter Epidermis mit einer Granularzellschicht ausgekleidet ist. Im Lumen eosinophiles dicht gelagertes feinlamelläres Hornmaterial. Ganz vereinzelt Anschnitte von Haarschäften. Infundibuläre Zysten entstehen entweder durch traumatische Verlagerung von Epidermis in die Dermis bzw. durch Okklusion eines Haarfollikels mit nachfolgender Ruptur. • Differentialdiagnose: Die Trichilemmalzyste ist von Epidermis ausgekleidet, deren Granularzellschicht fehlt, und die im Zentrum kompaktes, dicht gelagertes „trichogen differenziertes“ Keratinmaterial enthält. Präparat 97 • Diagnose: Hämangiom (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautstück, das von atropher, abgeflachter und hyperkeratotisch verhornter Epidermis überkleidet ist. In der papillären Dermis findet sich eine Proliferation kleinerer und größerer Blutgefäße, die alle von einreihigem Endothel ausgekleidet sind. Im Lumen finden sich Erythrozyten. Präparat 98 • Diagnose: Dermatofibrom (Benignes fibröses Histiozytom) (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautexzidat bestehend aus Epidermis, Dermis und subkutanem Fettgewebe. Die Epidermis im Zentrum geringgradig verbreitert mit Pigmentierung der basalen Keratinozyten und Verplumpung der Reteleisten. In der Dermis zeigt sich eine Proliferation von Spindelzellen (Fibroblasten), die eosinophile Kollagenfaserbündel umschließt. Je nach Schnittebene zeigen sich diese eingeschlossenen Kollagenfasern als kreisrunde Anschnitte bzw. längsverlaufende Bündel. Die proliferierenden spindeligen Fibroblasten können in einer strangförmigen oder in einer wirbeligen Anordnung zu finden sein. Diese Proliferation ist auf die Dermis beschränkt. Das Fettgewebe wird nicht infiltriert. • Differentialdiagnose: Dermatofibrosarkoma protruberans, das eine ähnliche Histomorphologie zeigt, sich jedoch durch die Infiltration des subkutanen Fettgewebes auszeichnet. Präparat 99 • Diagnose: Superfizielles Basalzellkarzinom (Basaliom) (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautexzidat bestehend aus Epidermis, Dermis und oberflächlich erfasstem subkutanem Fettgewebe. In den Randbereichen findet sich regelrechte Epidermis, multifokal zeigt sich jedoch eine Proliferation von 34 kleinen basalen Keratinozyten, deren Kerne im Bereich der Invasionsfront eine Palisadenstellung einnehmen. Das angrenzende Stroma mit lockerer myxoider Komponente. Die Basalzellproliferate sind z.T. pigmentiert. Über weite Strecken ist das Basalzellkarzinom ulzeriert. Im umgebenden Stroma besteht eine geringbis mittelgradig dichte lymphohistiozytäre Entzündungsreaktion. Präparat 100 • Diagnose: Invasives hoch differenziertes Plattenepithelkarzinom (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautstück bestehend aus Epidermis, Dermis und oberflächlichem Fettgewebe. Im Randbereich tumorfreie regelrechte Epidermis und Dermis mit einem Entzündungsinfiltrat. Im Zentrum des Exzidates eine invasive Proliferation von Keratinozyten, die multifokal Hornperlen ausbilden. Die invasiven Tumorformationen zeigen zytologische und nukleäre Atypien, zahlreiche Mitosen und Apoptosen. Die Invasionsfront ist durch ein fibrosiertes Bindegewebe und ein Entzündungsinfiltrat demarkiert. Präparat 101 • Diagnose: Naevuszellnaevus vom Compound-Typ (Haut). • Diagnostische Kriterien: Hautexzidat bestehend aus Epidermis und Dermis. Im Randbereich regelrechte Epidermis. Zentral findet sich eine normal verhornte Epidermis mit verlängerten Reteleisten. Im Bereich der epidermalen Leistenspitzen finden sich unterschiedlich große Melanozytennester. Manche dieser verlängerten Reteleisten und Nester sind von einer konzentrischen Fibrose umgeben. Unterhalb der Epidermis finden sich zahlreiche gleichmäßig große aus Melanozyten aufgebaute Zellnester. Präparat 102 • Diagnose: Kutanes malignes Melanom. • Diagnostische Kriterien: Hautstück bestehend aus Epidermis, Dermis und subkutanem Fettgewebe. Zentral findet sich eine knotige Proliferation von epitheloiden und z.T. spindelzelligen Melanozyten, die entlang der Junktionszone in unterschiedlich großen Nestern und soliden Aggregaten angeordnet sind. Atypische Melanozyten infiltrieren die gesamte papilläre und retikuläre Dermis und entlang von Blut und Lymphgefäßen auch das subkutane Fettgewebe. Daher handelt es sich im vorliegenden Material um ein Clark Level V Melanom. An der Basis der Läsion finden sich strangförmige Infiltration des Kollagens bzw. Einzelzellinfiltration des umgebenden Gewebes. die Tumorzellen nur geringgradig pigmentiert. Es finden sich zahlreiche Mitosen. Die darüber liegende Epidermis hochgradig atroph, nur vereinzelt erkennt man eine intraepidermale Ausbreitung von Tumorzellen in Einzelzellen oder kleinen Zellgruppen bis ins Stratum corneum. Präparat 103 • Diagnose: Gichttophus; subkutanes Weichteilgewebe. • Diagnostische Kriterien: Die Knoten (sog. Gichttophi) bestehen aus körnigem Material, stellenweise mit spiessförmigen Lücken. Sie werden von kollagenfaserreichem Bindegewebe und wechselnd stark ausgeprägt von mononukleären Makrophagen und mehrkernigen Riesenzellen umgeben. In den Lücken sind die Kristalle nicht mehr erkennbar, da sie beim Fixieren ausgelöst werden. (Wenn man das Präparat statt in Formalin im Alkohol fixiert, bleiben die Kristalle erhalten. Sie sind im polarisiertem Licht doppelt lichtbrechend und sind nadel- oder spiessförmig) Miterfasst ist weiters die Haut mit regelrechter Epidermis und Dermis wie auch Subkutis mit einzelnen Hautanhangsgebilden. 35 Präparat 104 • Diagnose: Osteomyelitis; kleiner Röhrenknochen der Zehe. • Diagnostische Kriterien: Von Haut überzogenes Gewebstück. Zentral ist lamellärer Knochen mit Spongiosa und Kompakta zu erkennen. Die Haut ist nekrotisch und exulzeriert. Das Weichteilgewebe ist im Bereich des Ulkus partiell nekrotisch. Die Nekrose wird von einer phlegmonösen Entzündungsreaktion begleitet. Die Entzündung greift auf den Knochen über, und zerstört diesen zum Teil. Man sieht eine Phlegmone und Mikrosequester (kleine nekrotische Knochenbälkchenreste ohne Kernfärbung der Osteozyten). Einige kleine Arterien sind thrombotisch verschlossen und zum Teil bereits rekanalisiert, oder sie weisen eine verbreiterte Intima auf. Präparat 105 • Diagnose: Enchondrom; langer Röhrenknochen. • Diagnostische Kriterien: Fragmentierte Gewebsstücke mit Anteilen eines chondromatösen Proliferats, daneben Anteile von lamellärem Knochen, teilweise mit reaktiven Veränderungen (Granulationsgewebe, geringes Marködem). Das Proliferat ist wechselnd zellreich, überwiegend jedoch zellarm. Immer wieder sind Verkalkungen zu sehen. Präparat 106 • Diagnose: Osteosarkom (riesenzellreich, osteoblastär); Tibia. • Diagnostische Kriterien: Der Knochen wird von einem mesenchymalen Tumor mit Osteoidbildung und allen Malignitätskriterien durchsetzt. Osteosarkome sind in ihrem histologischen Erscheinungsbild oft sehr variabel. Die Differentialdiagnose des Osteosarkoms ist besonders bei hochdifferenzierten Tumoren sehr schwierig, da diese gutartige Läsionen imitieren können. Sehr wichtig ist wiederum die Korrelation mit der Klinik (Schmerzen, Wachstum, wie schnell?) und der Radiologie (radiologisch infiltratives Wachstum). Präparat 107 • Diagnose: Normales Knochenmark. Giemsa-Färbung (Plastikeinbettung). • Diagnostische Kriterien: Spongiosa altersentsprechend konfiguriert. Altersentsprechender Zellund Fettgehalt. Megakaryozytopoese normoquantitativ, polymorph, in regelrechter Verteilung anzutreffen. Erythro- und Granulozytopoese normoquantitativ, ausreifend (regelrechtes Verhältnis von Erythro- zu Granulozytopoese im Verhältnis 1:3 bis 1:5). Unreife granulopoetische Zellen (Vorstufen) peritrabekulär und perivaskulär lokalisiert, reife Zellformen (markzentral) nachweisbar. Erythrozytopoese oftmals in deutlichen sogn. „Erythronen“ angeordnet. Untermischt wenige reaktive Lymphozyten und Plasmazellen. Präparat 108 • Diagnose: Diffuse Knochenmarksinfiltration durch ein lymphozytisches NonHodgkin-Lymphom vom Typ einer B-CLL (MGG-Färbung, Plastikeinbettung). • Diagnostische Kriterien: Spongiosa geringgradig rarefiziert (Fettzellsäume peritrabekulär). Zelluläre Elemente mittelgradig vermehrt, Fettgewebe entsprechend vermindert. Erhöhte Zelldichte verursacht durch eine diffuse lymphozytische Zellinfiltration. Es dominieren kleine Lymphozyten mit rundlichen Kernen, grobscholliger Chromatinstruktur und schlecht abgrenzbarem Zytoplasma. Untermischt sind einzelne Blasten mit runden Kernen, heller Chromatinstruktur, zentralem Nukleolus (Paraimmunoblasten). Mitosefiguren 36 • • • innerhalb lymphozytischer Zellpopulation äußerst spärlich. (Infiltrationsmenge gegenüber der Hämatopoese 70%) Die Hämatopoese wird diffus unterwandert. Die Megakaryozytopoese quantitativ am besten vertreten und geringgradig vermehrt. Erythrozytopoese geringgradig vermindert, Granulozytopoese ebenfalls geringgradig vermindert. Untermischt wenige Plasmazellen, einzelne Mastzellen sowie herdförmig hämosiderinspeichernde Makrophagen. Nebenbefund: Herdförmig corticaler Knochen miterfasst. Klinisch-pathologische Korrelation: Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung zeigen die meisten Patienten leukämisches oder subleukämisches Blutbild mit Knochenmarkinfiltration. Meist besteht generalisierte Lymphadenopathie (entwickelt sich langsam). Häufig Milz- und Leberbefall. Modifizierte klinische Stadieneinteilung nach RAI. In 30% der Fälle wird eine Hypogammaglobulinämie gefunden. Eine Knochenmarksinfiltration kann diffus nodulär fleckförmig oder dicht oder ein Gemisch aus den vorher genannten Infiltrationsformen sein. Differentialdiagnose: Andere kleinzellige Non-Hodgkin-Lymphome, reaktive Lymphozytose Präparat 109 • Diagnose: Chronisch myeloproliferative Erkrankung. (Chronische myeloische Leukämie). (MGG gefärbt, plastikeingebettet). • Diagnostische Kriterien: Spongiosa herdförmig geringgradig rarefiziert. Zelluläre Elemente hochgradig vermehrt, Fettgewebe entsprechend reduziert. Granulozytopoese hochgradig vermehrt: peritrabekulär und perivaskulär verbreiterte myeloische Vorstufensäume, markzentralwärts gute durchgehende Ausreifung (segmentkernige Granulozyten). Megakaryozytopoese mittelgradig vermehrt, durch ausschließlich kleine Zellformen repräsentiert. Die Erythrozytopoese mittel- bis hochgradig vermindert. Kleine erythropoetische Zellnester. Wenige Lymphozyten und Plasmazellen untermischt. • Differentialdiagnose: Leukämoide Markreaktion (reaktiv) Präparat 110 • Diagnose: Akute Leukämie (Knochenmarksinfiltration). MGG-Färbung, Plastikeinbettung. • Diagnostische Kriterien: Spongiosa altersentsprechend konfiguriert, herdförmig gesteigerter osteoklastischer Knochenumbau. Mittel- bis fokal hochgradig hyperzelluläres Knochenmark durch eine diffuse neoplastische blastäre Zellinfiltration. Die Blasten zeigen rundliche, entrundete oder gebuchtete helle Kerne mit mehreren Nukleolen. Das Zytoplasma schmal. Zahlreiche Mitosefiguren. Die Hämatopoese wird durch diese Zellinfiltration verdrängt. Megakaryozytopoese quantitativ am besten vertreten, insgesamt geringgradig vermindert. Erythro- und Granulozytopoese hochgradig vermindert. Untermischt vereinzelte Plasmazellen. Weitere Typisierung mit Immunhistochemie notwendig. • Klinisch-pathologische Korrelation: Hochgradige Anämie und Thrombozytopenie sowie Neutropenie. Ausgeprägte Leukozytose mit erhöhter Blastenanzahl. Präparat 111 • Diagnose: Diffuse und kleinfleckige Knochenmarksinfiltration durch ein Plasmazellmyelom (polymorpher Subtyp). (MGG-Färbung, Plastikeinbettung). • Dignostische Kriterien: Spongiosa mit geringgradig gesteigertem osteoklastischem Knochenumbau. In den Markräumen sind die zellulären Elemente gering- bis mittelgradig vermehrt, Fettgewebe entsprechend reduziert. Zellhyperplasie durch eine diffuse und teils kleinfleckige Plasmazellinfiltration 37 • verursacht. Die Plasmazellen sind klein- bis mittelgroß mit randständig gelegenem Kern. Viele Plasmazellen zeigen im Kern eine Radspeichenstruktur, zahlreiche Plasmazellen mit prominentem zentralem Nukleolus (Plasmoblasten). Hämatopoese durch Plasmazellinfiltration unterwandert. Die Megakaryozytopoese zahlenmäßig am besten vertreten, annähernd normoquantitativ und polymorph. Erythro- und Granulozytopoese hypoplastisch. Differentialdiagnose: Monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS), reaktive Plasmazytosen (z.B. bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises). Präparat 112 • Diagnose: retikulozytär abszedierende Lymphadenitis (Lymphknoten). • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur weitgehend aufgehoben. Multiple unterschiedlich große Granulozytenansammlungen (Abszesse) umgeben von Epitheloidzellsäumen. Lymphknotenkapsel fibrös verdickt. Entzündungsinfiltrate greifen auf perinodales Fettgewebe über. Herdförmig noch regelrechte Keimzentrumsstrukturen erkennbar. • Differentialdiagnose: Yersiniose, Lymphogranuloma inguinale, Tularämie, Listeriose, Pilzinfektionen Präparat 113 • Diagnose: Sarkoidose (epitheloidzellig-granulomatöse Lymphadenitis) (Lymphknoten). • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur weitgehend aufgehoben. Großherdige (granulomatöse) Epitheloidzellreaktion. Epitheloidzellgranulome gut begrenzt, nur gelegentlich konfluierend. Vereinzelt Auftreten von mehrkernigen Riesenzellen. Keine fibrillo-granulären Nekrosen. Spärlich residuales lymphatisches Gewebe. Fokal Sklerosierung. Lymphknotenkapsel zart. • Differentialdiagnose: Tuberkulose (vor allem atypische Mykobakterien), sarkoidähnliche Reaktion im Abflussgebiet von Karzinomen, BCG-Impfung, Mb. Whippel, Brucellose Präparat 114 • Diagnose: klassisches Hodgkin Lymphom, nodulär sklerosierender Subtyp (Lymphknoten). • Histopathologische Beschreibung: Lymphknotenarchitektur aufgehoben. Ausgeprägte Sklerosierung, dazwischen kleine polymorphkernige Lymphozyten, eosinophile Granulozyten, gelegentlich Epitheloidzellen und Plasmazellen. Einkernige Hodgkinzellen (einkernige Riesenzellen mit prominentem Nukleolus), Lakunarzellen (einkernige Hodgkinzellen mit optisch leerem Zytoplasma), mehrkernige Riesenzellen vom Reed-Sternberg-Typ. Gelegentlich Mitosen. Tumorzellen einzeln oder in kleinen Gruppen angeordnet. Lymphknotenkapsel beträchtlich fibrotisch verdickt. • Differentialdiagnose: Lymphozytenreiches Hodgkin-Lymphom, großzellig anaplastisches Lymphom, Lymphadenitis Präparat 115 • Diagnose: lymphozytisches Non-Hodgkin Lymphom. • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur größtenteils aufgehoben. In der Übersicht multiple unscharf begrenzte pseudofollikulär imponierende Aggregate. Bei stärkerer Vergrößerung überwiegend kleine Lymphozyten mit rundlichen Kernen und grobscholliger Chromatinstruktur. Keine Mitosen. In den pseudofollikulären Aggregaten (sogn. Proliferationszentren) Blasten mit runden 38 • Kernen und zentralem Nukleolus (Paraimmunoblasten). Hier gelegentlich Mitosen. Vereinzelt erhaltene follikuläre Strukturen mit regelrechten Keimzentren. Herdförmig Infiltration des perilymphatischen Fettgewebes. Differentialdiagnose: lymphoplasmozytisches Lymphom, follikuläres Lymphom, Mantelzell-Lymphom. Präparat 116 • Diagnose: Follikuläres Lymphom (Grad II). • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur vollständig aufgehoben. In der Übersicht multiple unterschiedlich große follikelähnliche Infiltrate. Bei stärkerer Vergrößerung kleine Lymphozyten mit gebuchteten und gekerbten Kernen, unterschiedlich zahlreich Blasten mit heller Chromatinstruktur und einem Nukleolus oder mehreren Nukleolen. Unterschiedliche Mitosenzahl. Die follikulären Aggregate gelegentlich von Mantelzonen umgeben, fokale Sklerosierung. Lymphominfiltrate breiten sich auf das perilymphatische Fettgewebe aus. • Differentialdiagnose: follikuläre lymphatische Hyperplasie, lymphozytisches Lymphom mit ausgeprägtem follikulärem Wachstumsmuster Präparat 117 • Diagnose: Diffuses großzelliges Lymphom. • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur größtenteils aufgehoben. Dichte diffuse Infiltration durch Blasten mit runden, ovalen oder gebuchteten hellen Kernen und entweder zentralem Nukleolus oder mehreren peripheren Nukleolen. Zahlreiche Mitosen. Untermischt zahlreiche kleine polymorphkernige Lymphozyten, einzelne Plasmazellen und Epitheloidzellen. Lymphknotenkapsel zart. • Differentialdiagnose: Follikuläres Lymphom Grad III, großzellig anaplastisches Lymphom, T-zelliges Non-Hodgkin Lymphom, Melanommetastase Präparat 118 • Diagnose: Metastase eines tubulären Adenokarzinoms (Prostata). • Diagnostische Kriterien: Lymphknotenarchitektur größtenteils aufgehoben durch Fremdgewebsinfiltration mit Ausbildung drüsiger (tubulärer) Strukturen sowie gelegentlich pseudopapillärer Formationen. Tumorzellen polymorph, zumeist rundliche Kerne, kleine Nukleolen, vereinzelte mehrkernige Tumorzellen. Zahlreiche Mitosen. Zwischen Tumorzellaggregaten residuale Lymphknotenstrukturen. Verdickte Lymphknotenkapsel. • Differentialdiagnose: Metastase eines anderen Primärtumors Präparat 119 • Diagnose: Lipom. • Diagnostische Kriterien: Aus reifen Lipozyten aufgebautes Tumorgewebe, das fokal von bindegewebigen Septen läppchenartig unterteilt wird. Die Lipozyten sind monomorph und zeigen geringe Größenschwankungen. • Differentialdiagnose: Ein hoch differenziertes Liposarkom vom lipomartigen Subtyp kann abschnittsweise einen völlig identen histologischen Aufbau zeigen; es unterscheidet sich jedoch durch das zumindest fokale Auftreten von Bindegewebssepten mit atypischen spindeligen mesenchymalen Zellen bzw. Lipoblasten. Präparat 120 • Diagnose: Myxoides Liposarkom. 39 • Diagnostische Kriterien: Die oftmals regulär erscheinende Lipozytenproliferation ist durch das multifokale Auftreten eines myxoiden Tumorstromas gekennzeichnet. In diesem finden sich typischerweise plexiform angeordnete Kapillarproliferate bzw. mit Schleim erfüllte rundliche Hohlräume. Daneben treten meist in räumlicher Nähe zu den Kapillaren Fettgewebszellen auf, welche durch beträchtliche Größenschwankungen bzw. Vakuolisierung des Zytoplasmas und atypische Zellkerne gekennzeichnet sind (sogn. Lipoblasten). Darüber hinaus liegen im myxoiden Stroma kleine durch einen hyperchromatischen Zellkern gekennzeichnete undifferenzierte mesenchymale Zellen vor. Präparat 121 • Diagnose: Leiomyosarkom. Organdiagnose: Haut (Epidermis, Hautanhangsgebilde). • Diagnostische Kriterien: Intradermal gelegener Tumor, der aus spindeligen Zellen aufgebaut ist. Diese Zellen sind durch hyperchromatische, unterschiedlich atypische Zellkerne gekennzeichnet und bilden lange sich durchflechtende Faszikel aus. Immer wieder treten Mitosen auf. In zentralen Abschnitten ist der Tumor durch eine frische Einblutung bzw. regressive Veränderungen gekennzeichnet. • Differentialdiagnose: Andere spindelzellige Sarkome. 40