Signalwege 2. Folie 1 Das Schema eines simplen Signalpfades Erster Schritt des Signalprozesses ist also die Ankoppelung des Liganden (primärer Sender) an den Rezeptor (auf dem Bild ist ein G-Protein verkoppelter Rezeptor zu sehen). Das G Protein ist der Transducer (Umwandler), welcher auf den primären Effektor wirkt (bei dem cAMP System ist dies die Adenylatcyclase, bei dem Phosphoinositol System Phospholipase C). Der primäre Effektor bildet das sekundäre Botenstoff-Molekül (bei dem cAMP System das cAMP selbst, und bei dem Phosphoinositol-System das IP3 und DAG, welche von PIP2 stammen), welches in der Regel eine kleineres Molekül ist. Der sekundäre Botenstoff aktiviert das sekundäre EffektorMolekül ( Bei dem cAMP System das Proteinkinase A; bei dem Phosphoinositol System das Proteinkinase C und Ca2+; Bemerkung: Ca2+ wird oft als sekundärer Botenstoff betrachtet), welches weitere Effektor Moleküle aktiviert (eventuell Hemmt). Der typischste Aktivierungs-Mechanismus ist die Phosphorylierungskaskade, im Laufe derer unterschiedliche Kinase Moleküle einander in der entsprechenden Reihenfolge phosphorylieren. Die Phosphorylierung verändert die räumliche Struktur der Proteine, wodurch in der Regel ein Aktivierungs-Zustand erreicht wird. Die Deaktivierung wird von unterschiedlichen Phosphorylase Enzymen durch die Entfernung der Phosphatgruppen erreicht. Im Säugetiergenom kommen mehrere Hunderte von Kinase-Enzymen codierende Gene vor, was auf die wichtige Rolle dieser deutet. Die Signaltransduktionskaskade richtet sich auf die Veränderung der Funktionsmechanismen der Zielproteine, was wiederum die Änderung der Zellenfunktion herbeiführt, bzw. herbeiführen kann (Zellenantwort). Zielproteine können die Enzyme des Stoffwechsels sein (der Stoffwechsel kann sich ändern); ein Ionenkanal (das Ionenmillieu kann sich ändern); ein Transkriptionsfaktor (die Genexpression kann sich ändern); Zytoskeletales-Protein (Form und/oder Bewegung der Zelle kann sich ändern). Die Anwendung der Vorausgesetzten Form ist deshalb begründet, weil eine Zelle ein Automat ist, welcher fähig ist die Wirkung eines Signals (auf Hinwirken eines anderen Signals) zu wiederrufen, oder einen Befehl nicht zu folgen, falls das Signal nicht intensiv genug ist. Die Antwort der Zelle hängt meistens von der Intensität des Signals ab: ist das Signal stärker, ist auch die Antwort intensiver. Die in die Nervenzellen eintreffenden Inputs (Neurotransmitter) rufen im Zellenkörper schrittweise eine Antwort hervor (ständiger Iongradient), aber das austretende Signal (Aktionspotential) ist diskret, das heißt, dass sie stets gleichgroß, und deshalb digital (ja/nein basiert) ist. Das bedeutet, dass die Stärke eines Signals in einem Neuron die Häufigkeit (und nicht die Stärke) der Aktionspotentiale codiert Folie 2-3 Die SIGNALMOLEKÜLE (Liganden) Die Aufgabe der Signalmolekülen ist der Transport von Informationen zwischen den Zellen. Wenn man vorhat sie von den Komponenten der Signalprozesse innerhalb der Zellen zu unterscheiden, dann nennt man sie äußere (oder primäre) Signalmoleküle. Die Signalmoleküle werden von den sendenden Zellen ausgestoßen, und müssen sich durch den - die Zellen voneinander abtrennenden - Spalt dringen, wo sie dann an die Rezeptoren der annehmenden Zelle koppeln und aus der Empfängerzelle eine Antwort lösen. Die Hauptgruppen der Signalmoleküle sind folgende: Hormone, Wachstumsund Differenzierungsfaktoren, Chemokine, Zytokine, Neurotransmittern, Nitrogen Monoxid (NO), usw. (Weiteres in der Annotation.) Zu den Signalmolekülen des Organismus ähnliche Moleküle können auch in der Natur vorgefunden werden, bzw. der Mensch kann auch selbst solche produzieren. Koffein, Nikotin und einige 1 Drogen ähneln bestimmten natürlichen Liganden, und werden deshalb von den entsprechenden Rezeptoren erkannt. Ein Teil der Medikamente und Gifte ist auch ein sich an unsere Rezeptoren ankoppelnder Stoff. Mit diesen Stoffen kann also die Kommunikation unserer Zellen, dass heißt der Funktionsmechanismus unseres Organismus von außen gesteuert werden. Folie 4-8 Die REZEPTOREN Die Aufgabe der Rezeptoren ist das Annehmen und Umwandeln der Signale in andere Signale, welche dann von dem auf die Aufarbeitung der Signale spezialisierten Apparat erkannt werden, welcher dann den eintreffenden „Befehl“ entweder folgt oder abweist. Das Verhältnis zwischen den Rezeptoren und den Liganden können mit dem Schlüssel-Schloss Beispiel dargestellt werden; die räumliche Struktur des signalempfangenden Teils - des Rezeptors - ist solch eine, in die das Ligand gerade passt. Aber die räumliche „Komplementarität” ist nicht genug, die beiden Moleküle müssen auch zur Bildung von den entsprechenden chemischen Bindungen geeignet sein. Die Rezeptoren können unter anderem auch anhand der Platzierung innerhalb der Zelle in Gruppen geteilt werden. So kann von zytoplasmischen (auch nuklear genannt) oder Zelloberflächen Rezeptoren geredet werden. Die typischen Liganden der zytoplasmischen Rezeptoren sind Steroidhormone, welche, da sie Lipophile (Fettlöslich) Moleküle mit geringem Molekulargewicht sind, leicht durch die Zellenmembran dringen, wo sie an den Rezeptor binden und diesen in einen Transkriptionsfaktor umwandeln. Das Rezeptor-Ligand Komplex koppelt sich durch die Kernmembran dringend an den es erkennenden Promoter oder enhancer- DNS Sequenz, und fördert dadurch die Expression der entsprechenden Gene. Es gibt 3 Arten der Rezeptoren an der Zellenoberfläche, dies sind die Ionotrope (Ionkanalgekoppelte), G-Protein-gekoppelte, und Enzym-gekoppelte Rezeptoren (Näheres siehe später in der Anmerkung). 0. Signalwege ohne Rezeptoren FOLIE 5-6 1. Signalwege ohne Rezeptoren, NO NO wird unter Verbrauch von NADPH durch NO-Synthasen (NOS) aus der Aminosäure LArginin und Sauerstoff hergestellt. NO bewirkt indirekt, durch Erhöhung des cGMP (Cyclisches Guanosinmonophosphat)-Spiegels die Relaxation der glatten Gefäßmuskulatur, was zu einer Vasodilatation und damit zu einer Absenkung der Nachlast des Herzens und des Blutdrucks führt. Durch diese Reaktion wurde die Wirkungsweise einer ganzen Gruppe von Medikamenten verständlich, darunter Amylnitrit, Nitroprussid und Nitroglycerin. Diese Medikamente setzen NO im Körper frei. Der gleiche Mechanismus liegt bei der diätetischen Behandlung von Arteriosklerose-Patienten mit Arginin selbst zugrunde. Das gasförmige NO wird im Rahmen spezieller Herzkatheteruntersuchungen verabreicht, um die Reaktion der Lungengefäße darauf zu testen. Wirkmechanismus des Viagra: Ein Teil des physiologischen Prozesses der Erektion beinhaltet die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) im Corpus cavernosum. Dadurch wird das Enzym Guanylatzyklase aktiviert, welches die Ausschüttung von cyclischen Guanosinmonophosphat (cGMP) erhöht. So wird eine leichte Muskelentspannung im Corpus Cavernosum ausgelöst, welche das Einströmen von Blut und damit die Erektion ermöglicht. Der Wirkstoff des Viagra ist ein potenter selektiver Hemmer der cGMP-spezifischen Phosphodiesterase vom Typ 5 (PDE-5), die für die Herabsetzung von cGMP im Corpus Cavernosum verantwortlich ist. Als Resultat wird beim Einsatz von diese Arzneistoff eine normale sexuelle Stimulation zu erhöhten Blutspiegeln von cGMP im Corpus cavernosum und damit zu einer verstärkten Erektion führen. Ohne eine sexuelle Stimulation und Aktivierung des NO/cGMP-Systems löst Sildenafil keine Erektion aus. 2 1. Durch intrazelluläre Rezeptoren vermittelte Signalwege FOLIE 7-9 Die hydrophobe Moleküle, wie Cortisole (Glycocorticoid), Östradiol und Testosteron (Sexhormone) und die Tiroidhormone wie Tiroxin sind imstande, die Zellenmembran durchzudringen, wo sich an einen interzellularen, anders genannt nuklearen Rezeptor anschließen. Der interzellulare Rezeptor ist u. a. ein inaktiver Transkriptionsfaktor, den die Anschließung des Hormons aktiviert. Die Rezeptoren der Steroidhormone spielen beim Steuern der Lebensprozesse eine grundlegend wichtige Rolle, was durch die Mangel an Testosteronhormon beim Menschen wohl gezeigt wird. Solche Einzelnen sind genetisch Männer (haben ein Y-Chromosom), entwickeln sie sich aber als Frauen. Ein Beispiel: der Glycocortide-Rezeptor ist im Zytoplasma in einem inaktiven Zustand (er wird durch hsp29 chaperon bei ihrem Anschluss an ihm gehindert). Die Verbindung des Steroidhormons entfernt den chaperon, woraus der Rezeptor eine dimere Struktur gewinnt, deshalb der dimere Rezeptor / Hormonkomplex dringt in den Zellkern ein, in dem der sich an einem sich in der Promoterregion befindenden DNA-Motiv anschließt (GRE: glucocorticoid response element), was den Beginn der Funktionierung GRE enthaltender Gene ergibt (Transkription fängt ab ihnen an). 2. Durch Rezeptoren auf der Zellenoberfläche vermittelte Signalwege Die überwiegende Mehrheit der Signalmoleküle ist zu groß oder hydrophil, deshalb kann die Membran der Zielzelle nicht durchdringen. Diese Signalmoleküle schließen sich an solche Rezeptoren an, die die Membran übergreifen. Diese Transmembranrezeptoren detektieren den Signal nun von außen, den sie in eine neue Form transformieren, und schicken ihn zelleneinwärts weiter. Die Rezeptoren der Zellenoberfläche gehören zu drei großen Gattungen: (1) Ionenkanal-gekoppelte Rezeptoren; (2) G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, bzw. (3) Enzym-gekoppelte Rezeptoren. FOLIE 14 1. Ionenkanal-gekoppelte Rezeptoren (anders gesagt: ionotrope Rezeptoren, ligandgesteuerte Ionenkanale, durch Neurotransmitter gesteuerte Ionenkanale). Wenn sich die Neurotransmitter anschließen, wechseln diese Rezeptoren ihre Struktur so, dass sich ihre Poren öffnen und die Ionen (Na+, K+, Ca2+, Cl-) können zwischen dem Zytoplasma und dem extrazellularen Raum ihren elektrochemischen Gradient entlang frei wandern, was die Veränderung des Membranpotenzials innerhalb einer Millisekunde ergibt. Die Veränderung kann neuralen Impuls unvermittelt ergeben, oder verändert die Fähigkeit anderer Signale bei dem Produzieren von Aktionspotenzial. Während die Ionenkanal-gekoppelten Rezeptoren für die reizbaren Zellen (Nerv, Muskel) charakteristisch sind, die G Protein und die Enzymgekoppelten Rezeptoren sind praktisch in allen Zellen vorhanden. Ausführlicher: siehe die Vorlesung Neurale Kommunikation. FOLIE 15-16 2. G-Protein-gekoppelte-Rezeptoren G Protein gekoppelte Rezeptoren (GPCR) machen die größte Gattung aus. Für ihre Grundaufbau ist die 7 Transmembransegment charakteristisch. Auf Wirkung eines äußeren Zeichens verändert sich die Raumstruktur des Rezeptors, der sie sich in der Nähe befindenden G-Proteine aktiviert. Der Name des G-Proteins stammt aus der Abkürzung des Namens GTP-bindender Proteine. An GCPR schließt sich ein sogenanntes trimeres (aus drei untereinheiten bestehendes α, β, γ) Protein an. Die G-Proteine haben unterschiedliche Arte, jedes ist für GPCRs und intrazellulare Proteine spezifisch. In nichtstimuliertem Zustand schließt sich GDP zu αUntereinheit an. Wenn sich ein Ligand an den Rezeptor anschließt, aktiviert die veränderte Struktur das G-Protein, wodurch die α-Untereinheit ihre Affinität zu dem GDP verliert und 3 durch GTP ersetzt. Auf Wirkung der GTP-Bindung das βγ-Komplext schließt sich von der αUntereinheit ab, und aktiviert sich auch. Die zwei aktivierten Teile des G-Proteins – αUntereinheit und βγ-Komplex – tritt danach mit anderen Komponenten in Verbindung, wodurch sie sie aktivieren. Die im dissoziierten Zustand verbrachte Zeit wird die GPPaseAktivität der α-Untereinheit limitiert. Das Symptom der Cholera (verursacht: Vibrio cholerae) ist eine massive Diarrhöe, verursacht durch große Mengen an Wasser, die aus dem Blut in den Dünndarm gelangen. Das Choleratoxin eine ADP-Ribose-Einheit auf die Gas -Untereinheit kovalent überträgt. Die modifizierte GSa -Untereinheit kann Adenylat-Cyclase aktivieren, aber kann nicht GTP auf GDP hydrolysieren, dadurch bleibt Adenylat-Cyclase permanent aktiviert. Als der cAMPSpiegel steigt, erhöht die Aktivität Ionenkanal-Proteine in Darmepithelzellen, die einen massiven Ausstrom von Na+ Ionen und Wasser aus dem Blut in das Darmlumen katalysieren. 2. Einige G Proteine regulieren direkt Ionenkanäle: Die βγ-Komplexe von G-Proteinen können manchmal direkt Ionenkanäle in der Plasmamembran der Zielzelle verändern. Ionenkanäle werden normalerweise indirekt durch PKA, PKC und CaMK geregelt. Ionenkanäle werden durch cyclische Nukleotide (cAMP, cGMP) gesteuert (Geruchssinn…). Phosphorilierung kann G Protein gekoppelte Rezeptoren direkt desensibilisieren, wenn eine zuständigen Aktivierung auftritt: G Protein-gekoppelte Rezeptor Kinase phosphorilieren den G-Protein gekoppelten Rezeptor, so Arrestin (ein Inhibitor) Proteine können zum Rezeptor binden, und die weitere Signaltransduktionsprozesse hemmen. zB: ein übler Geruch wird nach einer halben Stunde in einem Zimmer nicht gefühlt. 3. Enzym-gekoppelte Rezeptoren: a. Ein Enzym bindet zu dem Rezeptor b. Der Rezeptor ist selbst das Enzym. cAMP Signalweg (a) Adenylyl (oder adenyl, oder adenylate) cyclase wird aktiviert durch eine spezifische Familie von G Proteinen, die Gs Proteine, so gennant, weil ihre Wirkung auf adenylyl cyclase stimulierend ist (s). Das Enzym katalysiert die Umwandlung von ATP zu cAMP. Dieser Second messenger diffundiert frei durch das Zytoplasma und bindet an ein Kinaseenzym, Proteinkinase A (PKA), welche deshalb eingeschaltet wird. Die Kinase phosphoryliert dann eine Vielzahl von Zielkanälen, die die passende Aminosäuersequenz besitzen, die von der Kinase erkannt wird. Die Phosphorylierung eines Kanals bestimmt häufig, ob dieser geöffnet oder geschlossen bleibt. Ein einzelnes aktives PKA Molekül ist in der Lage, viele Zielproteine zu phosphorylieren und trägt somit zum Verstärkereffekt bei. cAMP wird durch cAMP Phosphodiesterase abgebaut. (b) Regelung der Transkription. Der cAMP/PKA Weg ist im oben dargestellten Fall im Vergleich zur Funktionierung ionotroper Rezeptoren langsam, ist es aber in Bezug auf dem die Genexpression verändernden Weg schnell. Hier ist das aktivierte PKA den CREB (CRE: auf cAMP reagierendes Element, cAMP response element; CREB: CRE bindendes Protein, CRE binding protein) Transkriptionsfaktor durch Phosphorilierung aktiviert, der wegen seiner Wirkung das CBP bindet (CREB bindendes Protein, CREB binding protein), das die RNAPolymerase II aktiviert, was bewirkt die Expression der in ihren Promotern CRE Motiv enthaltenden Gene. FOLIE 33 Ca2+ dient als intrazellulärer Messenger PKC wird also durch oben erwähntes Calcium und von Diacylglycerol aktiviert und phosphoryliert dann Zielproteine. Calcium 4 kann als Signal benutzt werden, da seine Konzentration im Cytosol normalerweise sehr niedrig, und die in der extrazellulären Flüssigkeit im ER Lumen hoch gehalten wird. Dabei gibt es drei Ca2+-Kanäle: 1. Spannungsabhängige Ca2+ Kanäle: öffnen auf Membrandepolarisation 2. IP3-gesteuerte Ca2+ Freisetzungskanäle: entlassen Calcium aus dem ER bei Aktivierung des oben erwähnten Signalweges 3. RyanodinRezeptoren: reagieren hauptsächlich auf Potentialänderungen in der Plasmamembran um Calcium aus dem Sarkoplasmatischen Reticulum zu entlassen, was die Muskelkontraktion stimuliert. Ca2+ Konzentration wird im Cytosol durch mehrere Mechanismen niedrig gehalten, dabei nutzen Ca2+- Pumpen Energie aus ATP-Hydrolyse, um Ca2+ aus dem Cytosol zu pumpen: Muskelund Nervenzellen besitzen in der Plasmamembran ein Ca2+-Transportaustauschprotein: Sie koppeln Ausströmen von Ca2+ mit Einströmen von Na+. Pumpe im ER hält Cytosolkonzentration niedrig, indem sie viel Ca2+ ins ER aufnimmt. Mitochondrieninnenmembran hat Ca2+-Pumpe, die die Ca2+ Konzentration nach einem Signal wieder auf ein Normalniveau zurückführt. FOLIE 34 A CAM-Kinase-II aktivität Ca2+ bindende Proteine formen cytosolisches Ca2+Signal um. Calmodulin ist ein intrazellulärer Ca2+ bindende Protein mit vier Ca2+ Bindungsstellen in einer Polypeptidkette. Es erfährt eine Konformationsänderung bei Bindung von mindestens zwei Ca2+ (allosterische Aktivierung). Calmodulin hat keine eigene katalytische Aktivität wie PKA. Es bindet an andere Proteine und verändert deren Aktivität. Viele Ca2+ Wirkungen werden durch Proteinphosphorylierung vermittelt, katalysiert durch Ca2+/Calmodulin abhängige Proteinkinasen, CaM-Kinasen, welche Serine oder Threonine phosphorylieren. CaM-Kinase II wird durch Ca2+/Calmodulin aktiviert und wirkt als molekulares Gedächtnis. CaM-Kinase kann sich autophosphorylieren und ist so auch noch bei Abwesenheit von Ca2+ aktiv. http://www.bio.davidson.edu/courses/Immunology/Flash/IP3.html FOLIE 35,36 Signalisierung durch Enzymgekoppelte Zelloberflächenrezeptoren: Enzym gekoppelte Rezeptoren haben ein Transmembransegment. Die cytosolische Domäne hat entweder eine eigene Enzymaktivität oder vereinigt sich mit einem Enzym. Diese Klasse von Rezeptoren ist die größte und sie spielen eine große Rolle bei wichtigen Krankheiten wie Krebs. Die Signalproteine für Rezeptor-Tyrosinkinasen enthalten Wachstumsfaktoren und Hormone. Wachstumsfaktoren sind kleine Proteine, die in geringer Konzentration Wachstum, Teilung, Wanderung, Differenzierung und Überleben von Zellen regulieren. Ephrine gehören zur größten Klasse von Signalmolekülen, die an Eph-Rezeptoren binden, der grössten Klasse von Rezeptor-Tyrosinkinasen. Eine Bindung eines Signalmoleküls an einen Rezeptor aktiviert intrazelluläre Tyrosinkinasedomäne, die eine Phosphatgruppe von ATP auf Tyrosinseitenketten überträgt. Bei Ligandenbindung kommen zwei oder mehr Rezeptorketten zusammen und bilden ein Dimer oder ein Oligomer oder umgekehrt. Das Umstellen der Kettenenden der Rezeptoren bewirkt den intrazellulären Signalisierungsvorgang. Die Kinasedomänden der verschiedenen Rezeptorseitenketten phosphorylieren sich nach Reorganisation der Struktur gegenseitig (Autophosphorylation). Um Rezeptorkinase zu aktivieren, muss der Ligand an zwei beieinanderliegende Rezeptor-ketten binden. Die extrazellulären Signalmoleküle bilden Dimere, Cluster an Proteoglykane oder sind bei der signalisierenden Zelle Membrangebunden. Die gegenseitige Phosphorylierung der Tyrosinseitenketten der Rezeptoren erhöht die Kinaseaktivität des Enzyms und die Phosphorylierung schafft Andockstellen für intrazelluläre Signalproteine. Das intrazelluläre Signalprotein wird nach dem Binden selbst phosphoryliert und dadurch aktiviert. Insgesamt bewirkt die Autophosphorylierung eine Ansammlung eines großen intrazellulären Signalkomplex, der Signale in verschiedene Richtungen sendet. 5