Universitätsklinikum Ulm Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Prof. Dr. Steffen Stenger Intrazelluläre Maturation von Leishmania major in humanen Makrophagen Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin der medizinischen Fakultät der Universität Ulm vorgelegt von Florian Jäckel aus Göppingen 2012 I Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth 1. Berichterstatter: PD G. Van Zandbergen 2. Berichterstatter: Prof. E. Calzia Tag der Promotion: 14.11.2013 II Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis........................................................................................V 1. Einleitung.................................................................................................................1 1.1 Leishmaniose..................................................................................................................1 1.2 Lebenszyklus von Leishmania major.............................................................................2 1.3 Makrophagen..................................................................................................................4 1.4 Aufnahmeprozess in den Makrophagen.........................................................................5 1.7 Ziele der Dissertation...................................................................................................11 2.1 Material................................................................................................................12 2.1.1 Protozoen Zell-Linie..................................................................................................12 2.1.2 Reagenzien................................................................................................................12 2.1.3 Kulturmedien, Agars, Buffer.....................................................................................14 2.1.4 Labor Utensilien........................................................................................................15 2.1.5 Geräte........................................................................................................................16 2.1.6 Software.....................................................................................................................17 2.2 Methoden.............................................................................................................18 2.2.1 Konzentrationsbestimmung von Zellen.....................................................................18 2.2.2 Kultivierung von Promastigotenkulturen..................................................................18 2.2.3 Herstellung von Amastigotenkulturen.......................................................................19 2.2.4 Isolation von Monozyten...........................................................................................21 2.2.5 Infektion von Makrophagen mit Promastigoten/Amastigoten..................................22 2.2.6 Intrazelluläre Färbung von Makrophagen.................................................................22 2.2.7 Färbung von toten Leishmanien mit Annexin V.......................................................25 III 2.2.8 Durchflusscytometeranalyse der Makrophagen/Leishmanien..................................25 2.2.9 Präparation und Aufnahme von Fluoreszensbildern.................................................25 2.2.10 Statistische Auswertung..........................................................................................26 3. Ergebnisse.............................................................................................................27 3.1 Veränderung des Anteils an Caveolin1 positiven Zellen bei Infektion mit Lm. ….....27 3.2 Veränderung des Anteils an Clathrin positiven Zellen bei Infektion mit Lm..............31 3.3 Veränderung des Anteils an EEA 1 positiven Zellen bei Infektion mit Lm …...........36 3.4 Einfluss der Infektion von Lm. auf das spätendosomale/lysomale Protein CD63.......41 3.5 Einfluss der Infektion von Lm. auf das spätendosomale/lysomale Protein Rab 7.......47 3.6 Einfluss der Infektion von Lm. auf das lysosomale Protein LAMP 2..........................52 3.7 Einfluss der Infektion von Lm. auf den Autophagieprozess........................................57 3.8 Versuch der Korrelation von toten Promastigoten mit dem Protein LC3b in MF.......63 3.9 Versuch der Korrelation von toten Amastigoten mit dem Protein LC3b in MF..........65 4. Diskussion..............................................................................................................68 4.1 Veränderung der an der Endozytose beteiligten Proteine Caveolin und Clathrin........69 4.2 Frühendosomale Proteine.............................................................................................70 4.3 Späte endosomale / lysosomale Proteine......................................................................71 4.4 Autophagie...................................................................................................................72 5. Zusammenfassung............................................................................................74 6. Literaturangaben..............................................................................................76 7. Danksagung..........................................................................................................86 8. Lebenslauf..............................................................................................................87 IV Abkürzungsverzeichnis AK Antikörper AnxA5 Annexin A5 CD63 Cluster of Differentiation 63 CR Komplementrezeptor Da. Dalton EEA 1 Early Endosome Antigen 1 FCS Fetales Kälberserum g. Gramm GM-CSF Granulozyten-Makrophagen Kolonie stimulierender Faktor h. Stunde Il-8 Interleukin-8 k. Kilo L. Leishmania LC3b Microtubule associated protein 1 light chain 3 LCF Leishmania chemotactic factor Lm. Leishmania major M-CSF Makrophagen Kolonie stimulierender Faktor MF Makrophagen Min. Minute MIP-1b Makrophagen Inflammatorisches Protein 1b MOI Multiplizität der Infektion V PFA Paraformaldehyd PMN Polymorphonukleäre Neutrophile Granulozyten ROS Reaktive Sauerstoffspezies TGF-β Transforming growth factor beta TNF-α Tumor-Nekrosis Faktor-alpha VI 1. Einleitung 1. Einleitung 1.1 Leishmaniose Die Leishmaniose ist ein Krankheitsbild, welches durch Leishmanien, einer protozoen Art, verursacht wird. Leishmanien zählen zur Familie der Trypanosomatidae. Es existieren etwa 15 humanpathogene Arten, welche unterschiedlich schwere Krankheitsbilder verursachen. Diese reichen von Hautläsionen bis zum Befall von Inneren Organen. Man unterscheidet den L. Donovani Komplex zu denen L. Donovani, L. Infantum und L. Chagasi zählen, den L. mexicana Komplex mit L. mexicana, L. amazonensis und L. venezuelensis, sowie den L. tropica Komplex mit L. tropica, L. aethiopica und der Unterart Viannia mit L. brazilensis, L. guyanensis, L. panamensis und L. Peruvania. Morphologisch sind die einzelne Arten nicht zu unterscheiden, jedoch können diese mittels Isoenzym- bzw. DNAAnalyse, monoklonaler Antikörper und unter Berücksichtigung des Krankheitsbildes und epidemiologischen Gegebenheiten unterschieden werden. Man unterscheidet zwischen verschiedenen klinischen Formen der Leishmaniose, der kutanen, mukokutanen und der viszeralen Form. Während sich die kutane Form mit Hautgeschwüren äußert, nach 6 Monaten bis 1 Jahr oft spontan narbig abheilt und eine lebenslange Immunität hinterlässt, befällt die viszerale Form, auch Kala Aszar genannt, Leber, Milz und Knochenmark. Selbst mit medizinischer Intervention kann dies tödlich enden. Die mukokutane Form äußert sich in Geschwüren der Haut und Schleimhaut, die meist nicht von selbst abheilen. Überträger all dieser Formen sind die Sandmücken. Die einzelnen Arten sind dabei so stark an eine bestimmte Form der Fliege adaptiert, dass das Ausbreitungsgebiet der Leishmaniose von dem der Fliege abhängt (Kayser et al, 2005). 1 1. Einleitung 1.2 Lebenszyklus Die Überträger der Leishmaniose sind die weiblichen Schmetterlingsmücken (Phlebotomidae, auch als Sandmücke bezeichnet), die man in die Gattung Phlebotomus und Lutzomyia einteilen kann (Kayser et al, 2005). Bei einer Blutmahlzeit aufgenommene infizierte Makrophagen werden im Darmtrakt der Fliege lysiert und die darin enthaltenen Amastigoten freigesetzt. Diese wandeln sich in die nicht infektiösen prozyklischen Promastigoten um und beginnen sich zu teilen. Promastigote zeichnen sich durch ein apikales Flagellum aus und besitzen einen langen schmalen Körper (1,5µm x 15µm) (Kayser et al, 2005). Im weiteren Verlauf differenzieren sie sich in hoch infektiöse metazyklische Promastigote, die sich nicht mehr teilen. Anschließend wandern diese in den Saugapparat der Mücke ein. Diese Entwicklung dauert in tropischen Gebieten ca. 5-8 Tage (Kayser et al, 2005). Bei einem Stich werden apoptotische, sowie lebende metazyklische Promastigoten subkutan mit dem Speichel injiziert. Diese werden von den neutrophilen Granulozyten (PMN), die in das verletzte Gewebe einwandern, phagozytiert. Die Promastigoten selbst produzieren den Faktor „Leishmania chemotactic factor“ (LCF), ein Chemokin, welches die Einwanderung von Granulozyten verstärkt. Bei Aufnahme in die PMN induzieren sie das Chemokin Il-8, welches weitere Granulozyten zum Entzündungsherd lockt (van Zandbergen, 2002). Die apoptotischen Promastigoten exprimieren Phospatidylserin (PS) auf ihrer Oberfläche und imitieren somit apoptotische körpereigene Zellen. Die Bindung von PS an seinen spezifischen Rezeptor führt dazu, dass eine proinflammatorische Immunreaktion Promastigoten verhindert wird. inflammatorischen Zytokines proinflammatorischem TNF-α. durch die Aufnahme von lebenden Es kommt zu einer erhöhten Produktion des antiTGF-β Die und damit zu einer verbundene „Downregulation“ Bildung von von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) und NO-Radikalen würde so zu einem Absterben der Parasiten führen (van Zandbergen et al, 2006). Aufgenommene Promastigoten hemmen zusätzlich die Caspase-3-Aktivität, dies führt dazu, dass die Überlebenszeit der Granulozyten von durchschnittlich 6-8 Stunden auf 2-3 Tage ansteigt (Aga et al, 2002). Nach dieser Zeit infiltrieren Makrophagen den Entzündungsherd. Diese stellen die Zielzellen der Promastigoten dar. Die Einwanderung wird zusätzlich durch eine vermehrte MIP-1b Sekretion der PMN verstärkt. Aufgenommene Promastigote induzieren dieses Chemokin, um eine möglichst hohe Zahl an potentiellen Zielzellen anzulocken (van Zandbergen et al, 2 1. Einleitung 2004). Apoptotische Granulozyten werden von Makrophagen aufgenommen. L., die im Zytoplasma eines Granulozyten liegen, gelangen auf diese Weise wie in einem trojanischen Pferd unbemerkt in den Makrophagen (Laskay et al, 2003). Im sauren Milieu des Phagolysosomens wandeln sich die Promastigoten in die Amastigoten um (Peters et al, 1995). Diese zeichnen sich durch einen unbeweglichen, flagellumfreien elliptischen Körper aus, der die Maße 2µm x 6µm aufweist (Wenzel A, 2009). Sie beginnen sich zu teilen, werden freigesetzt und infizieren andere Makrophagen. Saugt eine Sandmücke wiederum bei einem Infizierten Blut, werden damit auch befallene Makrophagen aufgenommen und der Zyklus beginnt von Neuem. Abbildung 1: Schematische Darstellung des Vermehrungszyklus der Leishmanien Arten. Promastigotenvermehrung in der Mücke, Amastigotenvermehrung und Verbreitung im Mensch. 3 1. Einleitung 1.3 Makrophagen Monozyten entwickeln sich aus myeloiden pluripotenten Stammzellen im Knochenmark über mehrere Differenzierungsschritte (Imhof et al, 2004). Diese zirkulieren 2-3 Tage im Blutstrom und können bei Entzündungsprozessen analog zu den Granulozyten in das Gewebe einwandern. Dort differenzieren sie sich in die entsprechenden Gewebsmakrophagen wie z.B. die Alveolarmakrophagen in der Lunge oder der Mikroglia im Gehirn. Hier nehmen sie u.a. eine Schlüsselrolle in der Vermittlung zwischen der unspezifischen und spezifischen Immunreaktion ein. So fungieren sie als Fresszelle, als antigenpräsentierende Zelle und können durch ihr sekretorische Zytokinausschüttung die Immunantwort modulieren (Hoebe K et al, 2004; Unanue et al, 1968). Man kann 2 Unterarten von Makrophagen unterscheiden: Typ 1 und Typ 2. In vitro kann man Monozyten durch Inkubation mit GM-CSF in Typ 1 bzw. durch M-CSF in Typ 2 Makrophagen differenzieren (Verreck et al, 2004). Die Typ 1 Makrophagen haben eine geringere Phagozytosekapazität als die Typ 2 Zellen (Xu W, 2006). Zugleich besitzen Typ 1 Zellen bei Aktivierung eine höhere pro-inflammatorische Zytokinproduktion wie z.B. TNF-α, IL-12 und IL-23. Sie produzieren große Menge an Reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) sowie an NO Radikalen und durch die Produktion von IL-1β und IL-6 induzieren sie ebenfalls die TH-1 Antwort (Mantovani A et al, 2004). Die Typ 2 Zellen hingegen produzieren anti-inflammatorische Zytokine wie z.B. IL- 10 und TGF-β bei Aufnahme von apoptotischen Zellen (Ehrt SD, 2001). Zusätzlich regulieren sie IL-12 herunter (Krutzik SR, 2005). Zusammenfassend lassen sich die Typ 1 MF als pro-inflammatorische Zellen bezeichnen, die Typ 2 Zellen hingegen als anti-inflammatorische Zellen. 4 1. Einleitung 1.4 Aufnahmeprozess in den Makrophagen Makrophagen (MF) besitzen ein großes Arsenal an Oberflächenrezeptoren mit denen sie eine Vielzahl von häufig auftretenden Molekülsequenzen erkennen können. Diese Gruppe wird als „Pattern Recognition Receptors“ (PRR) bezeichnet. Zu diesen Rezeptoren zählen beispielsweise die Toll like Rezeptoren (TLR), der Mannose Rezeptor, sowie die Klasse A Scavenger Rezeptoren. Diese erkennen konservierte strukturelle Elemente von Pathogenen, so genannte „pathogen-associated molecular pattern“ (PAMP), die in der Regel die körpereigenen Zellen nicht aufweisen. Zu diesen PAMPs zählen unter anderem Lipopolysaccharide (LPS), formylierte Peptide, Mannane und Lipoteichonsäure u.v.a (Aderem, 2003). Die L. können die MF nicht nur, wie oben beschrieben, über apoptotische Granulozyten, sondern auch direkt über Interaktion mit bestimmten MF Rezeptoren infizieren. Lm. enthalten auf ihrer Oberfläche beispielsweise Lipophosphoglycan, welches wiederholte Mannose Einheiten enthält. Bei Lm. gibt es Hinweise darauf, dass eine Bindung an den Mannose Rezeptor (CD206) eine Internalisierung auslöst (Turco et al, 1992). In vitro konnte gezeigt werden, dass eine Hemmung durch Mannose Rezeptor bindende Liganden eine Abnahme der Infektionsrate in den MF nach sich zog (Palatnik et al, 1989). Auch eine komplementvermittelte Phagozytose über die Rezeptoren CR 1 und 3 ist möglich (Da Silva, 1989; Laufs et al, 2002; ). Zusätzlich kann eine Aufnahme über Endozytose erfolgen. Man unterscheidet hier zwei Hauptwege, der über Clathrin und der über Caveolin vermittelte. 1.4.1 Clathrin vermittelte Endozytose Clathrin bildet eine nicht kovalente Triskelion Struktur, bestehend aus 3 (192 kDa) schweren und 3 (23-25kDa) leichten Ketten. Jeder Arm besteht aus einer schweren und einer leichten Kette. Die 3 schweren Ketten hängen an einem Ende zusammen und bilden so die Triskelion Struktur wie „Speichen an einem Rad“. Die schwere Kette des Clathrins besteht aus einer globulären terminalen Domäne, einem distalen Segment, welches für enzymatische Angriffe empfindlich ist, sowie einem proximalen Segment, welches die Leichtkettenbindungsstelle enthält (Kirchhausen, 2009). Durch Bindung eines Moleküls an den extraplasmatischen Teil eines spezifischen Rezeptor der Plasmamembran, kommt es am zytoplasmatischen Anteil des Rezeptors zur Anlagerung von Clathrin. Durch „self5 1. Einleitung assembly“ von mehreren Clathrin Einheiten kommt es zur Einziehung der Membran und zur Formierung der sog. „clathrin coated pits (CCP)“ (Connor and Schmid, 2003; Brodsky et al, 2001). An diesem Prozess sind neben Clathrin noch Dynamin 1 und 2 (Rappoport et al, 2008), Aktin (Kirchhausen, 2009) und Regulatorproteine wie z.B. AP-2 (Ehrlich et al, 2004) und weitere beteiligt. 1.4.2 Caveolin 1 vermittelte Endozytose Caveolae sind flache, cholesterinreiche Plasmamembraneinziehungen, welche als stabilisierendes Protein Caveolin 1 enthält. Dieses war auch der Namensgeber dafür (Fra et al, 1995). Caveolin 1 ist ein 21-24 kDa. schweres integrales Membranprotein (Glenney, 1989). Durch Bindung an bestimmte Rezeptoren kommt es zur Internalisierung mittels Vesikelbildung des aufzunehmenden Moleküls. Diesen Caveolin 1 vermittelten Mechanismus nutzen auch bestimmte Pathogene wie die Leishmania chagasi (Rodriguez et al, 2006 ) oder bestimmte Viren, wie z.B. das Humane Influenza A Virus (Sun et al, 2010). Jedoch spielt Caveolin 1 auch eine Rolle in der Signaltransduktion. So konnte gezeigt werden, dass Stressoren für die Zelle wie z.B. hyperosmolare Umgebung, UVLicht Bestrahlung oder Kontakt mit Wasserstoffperoxid zu einer erhöhten ThyrosinPhosphorilation-14 des Caveolin 1 über die Kinase p38 MAP führt. Es gibt Hinweise darauf, dass sich diese Phosphorilierung auf die Signalweiterleitung auswirkt (Volonte et al, 2001). Des weiteren konnte für Lm. gezeigt werden, dass eine Hemmung der Caveolin vermittelten Endozytose durch das polyene Antibiotika Fillipin 3 die Aufnahme von Amastigoten in die Zelle hemmt. Auch eine Hemmung der Clathrin vermittelten Endozytose durch Monodansylcadaverin (MDC) führt ebenfalls zu diesem Effekt. Eine Hemmung der Phagozytose durch dimethyl amylorid (DMA) dagegen führt zu einer verminderten Aufnahme von Promastigoten (Wenzel UA, 2012) . 6 1. Einleitung 1.5 Intrazelluläre Kompartimentalisierung von Pathogenen 1.5.1 EEA 1 Alle unter 1.4 beschriebenen Aufnahmemechanismen führen dazu, dass es zur Bildung eines Vesikels im Zytoplasma kommt, in dem das Pathogen eingeschlossen ist. Man bezeichnet das Kompartiment, das bei der Phagozytose entsteht als Phagosom, das bei der Endozytose als Endosom. Da diese keine Enzymausstattung besitzen, um aufgenommene Moleküle bzw. Pathogene zu degradieren, ist eine „Reifung“ nötig. Dabei kommt es in mehreren Schritten über Fusionen mit anderen Kompartimenten zum Austausch wichtiger Membranproteine und Enzyme, sodass das Phagolysosom/Lysosom entstehen kann. Da die Reifungsschritte für beide Kompartimente analog sind, wird im weiteren nur noch vom Phagosom gesprochen. Im ersten Schritt fusioniert das Phagosom mit dem sog. Frühen Endosom, welches das Protein Early Endosome Autoantigen 1 (EEA 1) trägt. Zusätzlich zu EEA-1 lassen sich noch der Transferrinrezeptor, das Protein Rab 5 u.a. nachweisen. Der pH der Frühen Endosomen liegt um die 6 (Vieira et al, 2002). EEA 1 ist ein hydrophiles 180 kDa schweres peripheres Membranprotein. Es besitzt eine α-helicale Raumstruktur und stimmt in etwa 20% mit der Proteinsequenz von Myosin überein. Zusätzlich weist es eine Calmodulin bindendes IQ Motiv auf, sowie Metall bindende Cysteinfinger Motive (MU et al, 1995). EEA 1 ist ein Effektormolekül der GTPase Rab 5. Es ist für das Andocken und, zusammen mit den SNARE´s, für die Fusion mit Endosomen verantwortlich (Christoforidis et al 1999). An diesem Prozess sind Phosphatidylinositol 3-phosphate auf dem Phagosom, EEA 1 sowie Rab 5 auf dem Endosom beteiligt (Elson et al, 2001). Ein Ausfall führt dazu, dass Phagosom und Endosom nicht fusionieren, die Weiterentwicklung zum Phagolysosomen findet nicht statt (Fratti et al,2003). 7 1. Einleitung 1.5.2 Rab 7 Im weiteren Verlauf „reift“ das Frühe Phagoendosom zum späten Phagoendosom. EEA 1 und der Transferrinrezeptor werden ersetzt durch die Oberflächenmarker Rab 7, Rab 9, Mannose 6-Phosphat Rezeptor u.a.. Der pH Wert dieses Kompartimentes liegt ca. bei 5,5 (Vieira et al, 2002). Ein wichtiges Molekül für dieses Kompartiment ist die GTPase Rab 7. Rab 7 ist eine GTPase, die zur RAS Superfamilie gehört. In ihrer inaktiven Form liegt es im Cytoplasma vor und hat GDP gebunden. Durch sog. GDP/GTP exchange factors (GEF) kann GDP durch GTP ersetzt und somit aktiviert werden. Die Aktivierung führt zu einer Konformationsänderung des Proteins, sodass eine Membranbindung ermöglicht wird. Hier kann sie nun spezifische Effektormoleküle wie z.B. Zytoskelettproteine, Enzyme und Fusionsproteine binden (Stenmark et al, 2001). Dies erklärt auch ihre Funktion in Transport und Fusion. So ist sie für die „Reifung“ von Frühen zu Späten Endosomen essentiell (Sun et al, 2010), sowie für den Transport von Phagosomen zu Endosomen (Harrison et al, 2003). Es ist ein Schlüsselprotein für die Fusion von Späten Endosomen und Lysosomen (Bucci et al, 2000), sowie an der Entstehung von späten Autophagosomen beteiligt (Jäger et al, 2004). Die Inaktivierung erfolgt über die Hydrolyse von GTP zu GDP und wird über das GTPase-activating protein (GAP) katalisiert (Stenmark et al, 2001). 1.5.3 CD63 Ein weiteres Membranprotein des späten Phagoendosomens trägt den Namen CD63. Es zählt zu der Familie der Tetraspanine, welche mehr als 28 Membranproteine umfasst und die Membran vier mal durchläuft. Die Tetraspanine teilen spezifische Sequenzhomologien und strukturelle Eigenschaften und kommen in den Membranen zu einem hohen Anteil vor (Boucheix et al, 2001). CD63 ist ein glykolisiertes Protein, welches in späten Endosomen, Lysosomen, aber auch in sekretorischen Vesikeln und in der Plasmamembran vorkommt und zwischen diesen Kompartimenten zirkuliert (Arribas et al, 2000). Es enthält ein Thyrosin basiertes Motiv welches unter anderem Clathrin Komplexe binden kann und somit an der Endozytose und der Zielführung zum Lysosomen beteiligt ist (Duffield et al, 2003). Zusätzlich hat es noch weitere Interaktionspartner wie z.B. die MHC 2 Moleküle (Hammond et al, 1998), verschiedene Intergrine und der Phosphatidylinositol 4-kinase (Berditchevski et al, 1997). Daraus ergibt sich die Vermutung, dass dieses 8 1. Einleitung Molekül an mehreren Prozessen, wie z.B. der intrazellulären Signalkaskade der Integrine und Zielführung im Proteintransport mitverantwortlich ist (Berditchevski et al, 2001) . 1.5.4 LAMP 2 Schlussendlich fusioniert das späte Phagoendosom mit einem Lysosom. Es entsteht das Phagolysosom. Im Phagolysosom erfolgt durch die vom Lysosomen gelieferten sauren Hydrolasen eine Degradation des aufgenommen Pathogens. Der tiefe pH von ca. 5 sorgt hier für eine optimale Aktivität der Hydrolasen. Als „Markerprotein“ dieses Kompartiments dient das sog. LAMP (lysosomal associated membran protein) 1 und 2. Diese Proteine sind stark N-glykolisierte Proteine, welche strukturell ähnlich sind und zwischen denen eine gemeinsame evolutionäre Beziehung besteht (Granger et al., 1990). LAMP 2 besteht aus einem großen luminalen Anteil, welcher durch eine prolinreiche Gelenkregion in 2 Disulphid-Brücken enthaltende Domänen, einem einzelnen Transmembranen Segment und einem kurzen zytoplasmatischen Schwanz aus 11 Aminosäuren getrennt ist (Lewis et al, 1985; Fambrough et al, 1988). LAMP 2 ist essentiell für die Bildung von Phagolysosomen. So konnte gezeigt werden, dass es in LAMP 2 Knock-out Mäusen zu einer Anreicherung von PMN Zellen kommt, die nicht in der Lage sind, bakterielle Erreger suffizient abzutöten. In diesen Zellen konnte eine Anreicherung von Phagosomen beobachtet werden, die die späten endosomalen und lysosmalen Marker ebenso wenig aufwiesen, wie den niederen PH, der für dieses Kompartiment normal ist. Ebenso war eine große Anzahl von Autophagosomen erkennbar, deren Abbau verlangsamt war (Beertsen et al, 2008). Des weiteren gibt es Hinweise darauf, dass LAMP 2 das Recycling von Mannose-6 Phosphat Rezeptoren beeinträchtigt und somit zu einer teilweisen falschen Zielführung von lysosomalen Enzymen führt. Dies könnte die vermehrte Anzahl von Phagosomen und Autophagosomen erklären, deren Inhalt ohne die lysosomalen Enzyme nicht abgebaut werden kann (Eeva-Liisa Eskelinen et al, 2002). Auch an einer Präsentation von exogenen Antigenen ist LAMP 2 beteiligt. So wird die Antigenpräsentation zwischen B Zellen und CD4+ T-Helfer Zellen über MHC II Moleküle beeinträchtigt (Crotzer et al, 2010). Beim Menschen führt ein Defekt des LAMP 2 zu sog. Danon Erkrankung. Bei den Betroffen äußert sich das in einer Hypertrophie des Herzens, Skelettmuskelatrophie und mentale Retardierung (Cottinet et al, 2011). 9 1. Einleitung Histologisch können auch hier eine Akkumulation von Autophagosomen in den Muskelzellen nachgewiesen werden (Tanaka et al, 2000). 1.6 Autophagie Die Autophagie ist ein Prozess bei dem die Zelle überschüssige Zellorganellen abbauen kann, um beispielsweise eine Hungerphase zu überstehen bzw. um die Menge der Zellorganellen an den Stoffwechselumsatz anzupassen. Eine Induktion dieses Prozesses kann beispielsweise durch „Aushungern“ der Zellen oder durch Rapamycin ausgelöst werden. Die entsprechenden Kompartimente werden von einer Doppelmembran, die zytoplasmatisches Material enthält, umschlossen und als Autophagosomen bezeichnet. Diese durchlaufen ähnlich zum Phagosomen eine Reifung mit Fusion von Endosomen und Lysosomen. Dieser Prozess ist streng reguliert durch zahlreiche Kinasen, Phosphatasen und GTPasen mit Beteiligung an der Kernproteinmaschinerie, eines ubiquitin-ähnlichen Proteins u.v.a. reguliert (Klionsky et al, 2000; Eskelinen, 2005). Wichtig für die Entwicklung von Autophagosomen ist das Protein „Microtubule-associated protein 1 light chain 3“ (LC3b). Dieses existiert in der löslichen zytoplasmatischen Form und kann durch Hinzufügen von einer Phosphatidylethanolamin-Gruppe in die membrangebundene Form überführt werden (Sou et al, 2006). Diese „Umwandlung“ führt zur Anreicherung in der Membran und so zur Formation des Autophagosomens. An der Regulation dieser Umwandlung spielen De- und Phosphorilierungsprozesse eine Rolle, ebenso wie die Proteinkinase A und C (Jiang et al, 2010; Cherra et al, 2010). Auch für mit Mycobakterium Tuberculosis infizierte Makrophagen konnte gezeigt werden, dass die bei der Maturation der lysosomalen Kompartimente entkommene Erreger durch die Autophagie eliminiert werden konnten (Cheallaigh et al, 2011). Bei einer Infektion mit L. donavani kann durch Behandlung mit Amphotericin B eine erhöhte Autophagieinduktion in den Makrophagen des Knochenmarkes beobachtet werden. Ob diese Induktion allerdings zu einer erhöhten Abtötungsrate der Lm. beiträgt, steht jedoch noch nicht fest (Mitroulis et al, 2009). 10 1. Einleitung 1.7 Ziele der Dissertation Promastigoten und Amastigoten unterscheiden sich morphologisch als auch biochemisch voneinander. Während Promastigoten für die Primärinfektion verantwortlich sind und sich nur in der Sandmücke vermehren können, geschieht die weitere Verbreitung über die amastigote Form, die sich nur in maturierten Lysosomen von Makrophagen vermehren kann. Deshalb ist davon auszugehen, dass Promastigoten und Amastigoten über unterschiedliche Mechanismen in Makrophagen aufgenommen werden und zeitabhängig in unterschiedlichen Kompartimenten gefunden werden können. 1. Um dies nachzuweisen bestand ein erstes Ziel darin die Proteine Clathrin und Caveolin 1 zu untersuchen. Diese spielen in der Aufnahme und an der anschließenden Formierung von Phagosomen eine entscheidende Rolle. 2. Nachfolgend wurden die Proteine analysiert, die im frühendosomalen Bereich (EEA-1), im spätendosomalen Bereich (CD63 und Rab 7) und dem lysosomalen Bereich (LAMP 2) für die Kompartimententwicklung entscheidend sind. Diese Entwicklung sollte zu unterschiedlichen Zeiten nach der Infektion beobachtet werden. 3. Als letztes sollte gezeigt werden, dass die Autophagie in Makrophagen bei den beiden Formen von Lm. eine Rolle spielt. Deshalb wurde das für diesen Prozess essentielle Protein LC3b nach der Infektion untersucht. 11 2. Material und Methoden 2.1 Material 2.1.1 Protozoen Zell-Linie Leishmania major Isolate Aus einer Hautbiopsie eines israelischen Patienten isoliert. MHOM/ IL/ 81/ FEBNI Freundlicherweise bereitgestellt von Dr. F. Ebert (Bernhard-Nocht-Institut für Tropische Medizin, Hamburg) Buffy Coats Blutspenden - und Transfusionszentrum Ulm 2.1.2 Reagenzien 4′,6-Diamidin-2-phenylindol (DAPI) Sigma, Deisenhofen, Deutschland Adenin Sigma, Deisenhofen, Deutschland Annexin V Fluos Roche Diagnostik, Mannheim, Deutschland Anti-Caveolin 1 Maus IgG1 Monoklonaler BD Transduction Laboratories, Antikörper Heidelberg, Deutschland Anti-CD63 PE Konjugat Maus IgG1 BD Pharmingen, Heidelberg, Deutschland Monoklonaler Antikörper Anti-Clathrin Heavy Chain Maus IgG1 BD Transduction Laboratories, Monoklonaler Antikörper Heidelberg, Deutschland Anti-EEA1 FITC Konjugat Maus IgG1 BD Transduction Laboratories, Monoklonaler Antikörper Heidelberg, Deutschland Anti-Kaninchen Alexa Fluor 488 Konjugat Cell Signalling, Boston, USA IgG1 Monoklonaler Antikörper Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 Konjugat Cell Signalling, Boston, USA IgG1 Monoklonaler Antikörper Anti-LAMP 2 Maus IgG1 Monoklonaler BD Pharmingen, Heidelberg, Deutschland 12 2. Material und Methoden Antikörper Anti-LC3b Kaninchen Polyklonaler Cell Signalling, Boston, USA Antikörper Anti-Leishmanien Kaninchen polyklonaler Freundlicherweise bereitgestellt von Dr. Antikörper F. Ebert Anti-Leishmanien Maus polyklonaler Freundlicherweise bereitgestellt von Dr. Antikörper F. Ebert Anti-Maus Alexa Fluor 488 Konjugat Molecular Probes Europe, Poort Gebouw, IgG1 Monoklonaler Antikörper Niederlande Anti-Maus Alexa Fluor 568 Konjugat Molecular Probes Europe, Poort Gebouw, IgG1 Monoklonaler Antikörper Niederlande Anti-Rab 7 Maus IGG2b monoklonaler ABCAM, Cambridge, England Antikörper Biotin Sigma, Deisenhofen, Deutschland Bovines Serum Albumin (BSA) Carl Roth GmbH, Deutschland Brain Heart Infusion Agar Oxoid, Basingstoke, Hampshire, England Fetales Kälber Serum (FCS) Sigma, Deisenhofen, Deutschland Hemin Sigma, Deisenhofen, Deutschland HEPES-Buffer Biochrom, Berlin, Deutschland Histopaque 1119 Sigma, Deisenhofen, Deutschland Kaninchenblut, fibrinfrei Elocin-Lab GmBH, Mülheim Deutschland Kaninchenserum Freundlicherweise bereitgestellt von Dr. (Isotyp Kontrolle) F. Ebert Humaner rekombinanter Granulozyten Bayer Healthcare Pharmaceuticals, Macrophagen Colony Stimulating Factor Leverkusen, Deutschland (GM-CSF) Immersion Öl Carl Zeiss, Jena, Deutschland Isopropanol Sigma, Deisenhofen, Deutschland L-Glutamin Biochrom, Berlin, Deutschland Lymphozyten Separations Medium 1077 PAA, Pasching, Österreich (LSM 1077) M-CSF PeproTech GmbH,Hamburg, Deutschland Normales Humanes Serum Sigma, Deisenhofen, Deutschland (hitzeinaktiviert) Paraformaldehyd (PFA) Sigma, Deisenhofen, Deutschland 13 2. Material und Methoden Penicillin/ Streptomycin Biochrom, Berlin, Deutschland Phosphate Buffered Saline (PBS), PAA, Pasching, Österreich ProLong Gold antifade reagent Invitrogen, Oregon,USA Ringer Lösung Braun, Melsungen, Deutschland Roswell Park Memorial Institute (RPMI) Sigma, Deisenhofen, Deutschland 1640 / 199 Medium Salzsäure 38% Merck , Darmstadt, Deutschland Saponin Sigma, Deisenhofen, Deutschland β -Mercaptoethanol Sigma, Deisenhofen, Deutschland 2.1.3 Kulturmedien, Agars und Buffer Alex-Amastigote-Medium RPMI 1640 Medium (AAM) 10 % (v/v) FCS 100 U / ml Penicillin 100 μg / ml Streptomycin 3 mM L-Glutamin pH 5.5, eingestellt mit 38 % (v/v) HCl Steril filtriert mit 0,2 µm Filter FACS-Buffer PBS 1 % (v/v) FCS 1 % (m/v) BSA 1 % (v/v) NHS Fixierungs Buffer PBS 4 % (v/v) PFA Flüssig-Medium RPMI 199 Medium 10% (v/v) FCS 100U / ml Penicillin 100µg / ml Streptomycin 10mM HEPES Buffer 5 ml 10 mM Adenin, in 50 mM Hepes, pH 7.5 1ml 14 0.25% Hemin in 50 % 2. Material und Methoden Triethanolamin 0.5 ml 0.1% Biotin in 95% Ethanol Leishmanien - Medium RPMI 1640 Medium 5 % (v/v) FCS 50 μM β-Mercaptoethanol 2 mM L-Glutamine 10 mM HEPES 100 U / ml Penicillin 100 μg / ml Streptomycin Novy-Nicolle-McNeal 16.6 % (v/v) Kaninchenblut fibrinfrei Blutagar-Medium 16.6 % (v/v) 1 x PBS 66.2 % (v/v) Brain Heart Infusion Agar 66.2 U / ml Penicillin 66.2 μg / ml Streptomycin Saponin-Lösung PBS 1 % (v/v) FCS 1 % (m/v) BSA 1 % (v/v) NHS 0,5 % (m/v) Saponin 2.1.4 Labor Utensilien FACS - Röhrchen BD labware Europe Le Pont de Claix, Frankreich Pipetten Filter Spitzen Sarstedt, Nümbrecht, Deutschland (1-10 μl, 10-100μl, 50-200 μl, 100-1000 μl) Pipetten, Multikanalpipetten Eppendorf, Hamburg, Germany (10 µl, 100 µl, 200 µl, 1000 µl) Safe-Lock Röhrchen Eppendorf, Hamburg, Germany (0,5 ml, 1,5 ml, 2,0 ml) Serologische Glaspipetten, steril Corning Inc., Corning, New York, USA (2,5 ml; 5 ml; 10 ml; 25 ml) 15 2. Material und Methoden Spritze BD labware Europe Le Pont de Claix, (10 ml, 50 ml) Frankreich Spritzenfilter, Pall Corporation, UK 0,45 µm ; 0,2 µm Membran Tissue Culture Dishes, BD labware Europe Le Pont de Claix, 100 mm x 20 mm Frankreich Transfer Pipetten (3,5 ml) Sarstedt, Nümbrecht, Deutschland Zellkulturflaschen BD labware Europe, Le Pont de Claix, 50 ml, 25 cm2 Frankreich Zellkulturplatten BD labware Europe Le Pont de Claix, 96 well Frankreich Zellschaber Sarstedt, Newton, USA 16cm Zentrifugationsröhrchen BD labware Europe Le Pont de Claix, (15 ml, 50 ml) Frankreich 2.1.5 Geräte CO2-Inkubatoren: Thermo Forma 3010 Thermo, Dreieich, Deutschland Heraeus BBD 6220 Thermo, Dreieich, Deutschland Durchflusscytometer: FACS-Calibur II Becton Dickinson, Heidelberg, Deutschland Gefrierschränke: -20°C Liebherr, Bulle, Schweiz -80°C Herafreeze Heraeus Sepatech GmbH, Osterode, Deutschland Eismaschine AF 80 Scottsman, Pogliano, Italien Mikroskope: Axio Imager.M2 Carl Zeiss, Jena, Deutschland Axiovert 40 CF Carl Zeiss, Jena, Deutschland Olympus CH2 Olympus, Japan 16 2. Material und Methoden Sterile Werkbank: Lamin Air® HBB 2448 Heraus Instruments, Langenselbold, Deutschland Zell-Zählkammern: Leishmanien Neubauer improved, Marienfeld, Deutschland Tiefe 0,02 mm; 0,0025 mm2 Makrophagen Neubauer improved, Marienfeld, Deutschland Tiefe 0,1 mm; 0,0025 mm2 Zentrifugen: Multifuge 3 S-R Heraeus, Thermo, Dreieich, Deutschland Zentrifuge 5471 Eppendorf, Hamburg, Deutschland Plattenzentrifuge Varifuge 3.OR Heraeus Sepatech GmbH, Osterode, Deutschland Cytospin 3 Zenrtifuge Shandon, Frankfurt, Deutschland 2.1.6 Software AxoVision Release 4.8 Carl Zeiss, Jena, Deutschland CellQuest® Pro Becton Dickinson, Heidelberg Deutschland Excel Microsoft Co-operation, Mountain View, USA FlowJo 7.6.3 Tree Star Inc. Oregon, USA 17 2. Material und Methoden 2.2 Methoden Allgemein wurden die Zellkulturen unter sterilen Bedingungen geführt. Jegliche Manipulation der Kulturen wurden unter einer sterilen Werkbank mit laminarem Luftabzug durchgeführt. Die Inkubation erfolgte in Brutschränken mit 5% CO2 Gehalt. 2.2.1 Konzentrationsbestimmung von Zellen: Die Einstellung der Konzentrationen von Promastigoten bzw. Amastigoten erfolgte in einer Neubauer Zählkammer mit einer Tiefe von 0,02 mm und 0,0025 mm 2 Fläche. Die Kammer bestand aus einer 32 mm x 75 mm x 4,5 mm Glasplatte. Auf diese wurde ein Deckglas gelegt. Die Kammer wurde mit 5µl eines Lm.-haltigem Mediums zwischen Deckglas und Kammer beladen. Es wurden 16 Großquadrate unter dem Mikroskop ausgezählt und die erhaltene Anzahl mit 50 000 multipliziert. Dies ergab die Leishmanienanzahl pro ml. Für die Einstellung von Makrophagen wurde ebenso eine Neubauer Zählkammer verwendet mit dem Unterschied, dass hier die Tiefe 0,1 mm betrug. Die Beladung erfolgte analog zu oben mit einem Volumen von 10 µl. Es wurden ebenfalls 16 Großquadrate ausgezählt und die erhaltene Anzahl mit 10 000 multipliziert. Dies ergab die Anzahl der Zellen pro ml. 2.2.2 Kultivierung von Promastigoten: Zur Kultivierung von Promastigoten wurde der Stamm Leishmania major (Lm.) verwendet. Dieser Stamm stammte Promastigotenisolate dieses aus einer Patienten Hautbiopsie wurden uns eines vom infizierten Patienten. Bernhard-Nocht-Institut bereitgestellt und in flüssigem Stickstoff gelagert. Für die Kultivierung wurden die Promastigoten bei Raumtemperatur aufgetaut, in 4 ml FCS überführt und bei 2400 g für 8 min. abzentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen. Dieser Waschschritt wurde nochmals mit 5 ml RPMI 1640-Medium, versetzt mit FCS, Mercaptoethanol, L-Glutamin, HEPES, Penicillin und Streptomycin (Lm.-Medium), wiederholt. Anschließend wurden die Promastigoten in Lm.-Medium aufgenommen und in eine Blutagarplatte mit 100 000 lebenden Lm. pro Well überführt. Die Blutagarplatte bestand aus einer 96-Well Platte, in welche eine schräge Blutagarfläche eingegossen worden war. Dadurch entstand ein 2 18 2. Material und Methoden Promastigoten anschließend in 25 cm² Kulturflaschen überführt mit einer Gesamtzahl von maximal 100 Mio. Lm. pro Flasche. Die Kultur wurde bei 33°C und 5% CO2 für 7- 14 d kultiviert. Die genaue Dauer hing davon ab, wie schnell die Umwandlung von der promastigoten- in die amastigote Form vonstatten ging. 2.2.3.2 Isolation von amastigoten Reinkulturen: Für die Isolation wurden folgende Konzentrationen mit Histopaque 1119 und AAMMedium hergestellt: 50% (1,0595 g/ml), 70% (1,0833 g/ml), 80% (1,0952 g/ml), 90% (1,1071 g/ml) , 100% (1119 g/ml) Histopaque 1119. In einem 15 ml Plastikröhrchen wurde ein nichtkontinuierlicher Gradient hergestellt, beginnend mit 3 ml 100% gefolgt von 2 ml 90%, 3 ml 80% und 2 ml 70% Histopaque. Die wie oben beschrieben kultivierten Lm. wurden mit 2400g für 8 min. abzentrifugiert und der Überstand verworfen. Das Pellet wurde in 2,5 ml 50% Histopaque aufgenommen und auf den vorbereiteten Gradienten aufgeschichtet. Der gesamte Gradient wurde mit 2400g 35 min. lang mit der geringsten Beschleunigung und Abbremsung zentrifugiert, wobei sich an den jeweiligen Grenzschichten 4 Banden ausbildeten. Die Banden wurden einzeln mit dem jeweiligen darüber liegenden Flüssigkeitssaum abgenommen, mit 50 ml AAM-Medium versetzt, mit 2400 g für 8 min. zentrifugiert und der Überstand verworfen. Dieser Waschschritt wurde nochmals mit 5 ml AAM-Medium wiederholt. Anschließend wurden die Amastigoten in 25 cm² Kulturflaschen mit einer maximalen Anzahl von 100 Mio. in AAM-Medium überführt und bei 33°C und 5% CO2 inkubiert. Die größte Reinheit von Amastigoten erzielte man aus den Grenzschichten zwischen 80% und 90% , sowie aus den Schichten 90% und 100%. Aus diesem Grund wurden diese auch für die Infektionsversuche genutzt. 20 2. Material und Methoden 2.2.4 Isolation von Monozyten: Zur Isolation von humanen Monozyten wurden Buffy Coats verwendet. Diese wurden einen Tag zuvor durch Zentrifugation aus einer frisch abgenommen Blutkonserve eines gesunden Blutspenders hergestellt. Zur Vorbereitung wurde das Blut mit PBS auf 100 ml Gesamtvolumen erhöht. 25 ml Blut wurde auf 15 ml Lymphozytenseparationsmedium (LSM) 1077 geschichtet und mit 544 G für 30 min. bei niedrigster Beschleunigung und Abbremsung zentrifugiert. Anschließend wurde die entstandene Bande an der Grenzschicht abgenommen. Nach einem Waschschritt mit 50 ml Waschpuffer, PBS mit 5% PMNMedium (RPMI 1640-Medium versetzt mit L-Glutamin, HEPES-Buffer, Penicillin, Streptomycin, FCS und Mercaptoethanol) erfolgte eine Zentrifugation für 8 min. bei 1028 G, wobei der Überstand verworfen wurde. Dieser Waschschritt wurde 2 mal wiederholt, der eine mit einer Beschleunigung von 544 G und der andere mit 136 G . Zur Entfernung überschüssiger Erythrozyten wurden die Zellen anschließend für 15 min. mit 0,15 M Ammoniumchlorid-Lösung behandelt. Es erfolgten 2 weitere Waschschritte in denen die Zellen jeweils mit Waschpuffer auf 50 ml Gesamtvolumen versetzt und mit 1028 G für 8 min. abzentrifugiert wurden. Die Überstände wurden jeweils verworfen. Die Zellen (maximal 55 Mio.) wurden anschließend in 25 cm² Plastikzellkulturflaschen ausgebracht und für 2 h bei 37° und 5% CO2 in PMN-Medium inkubiert, wobei zur Verbesserung der Adhäsion zusätzlich 1% (v/v) Humanes Serum zugegeben wurde. Nach der Inkubation wurde das überschüssige Medium verworfen und die nichtadhärenten Zellen anschließend 2 mal mit 37°C warmen Waschpuffer abgespült. Die Inkubation erfolgte für 7d bei 37°C mit 5% CO2, wobei zur Differenzierung in Typ 1 Makrophagen 10 ng GMCSF/ml PMN-Medium und zur Differenzierung in Typ 2 Makrophagen 10 ng M-CSF/ml hinzugegeben wurde. Die inkubierten Makrophagen wurden für 15 min. bei 4°C gekühlt. Anschließend wurden die Zellen vorsichtig mit einem Zellschaber vom Boden der Zellkulturflasche abgelöst und der Überstand wurde in ein 50 ml Plastikröhrchen überführt. Zusätzlich wurde der Boden der Zellkulturflaschen 2 mal mit 4°C kalten Waschpuffer gespült und der Überstand ebenfalls überführt. Es erfolgte ein Zentrifugationsschritt mit 1028 G für 8 min. und der Überstand wurde verworfen. 21 2. Material und Methoden 2.2.5 Infektion von Makrophagen mit Promastigoten/Amastigoten: Die Infektion erfolgte in 15 ml Plastikröhrchen, wobei MF und Leishmanien in einem bestimmten Verhältnis (MOI: MF: Lm.) in 1 ml PMN-Medium bei 37°C inkubiert wurden. Je nach Versuchsansatz wurden 3d prozyklische-, 7d und 9d alte metazyklischen Promastigote, sowie frisch isolierte, 10d und mehr als 21d alte Amastigoten zur Infektion verwendet. Als Medium Kontrolle dienten uninfizierte MF. Für die Kurzzeitversuche der Proteine EEA 1 und CD63 betrug die Infektionszeit 45 min. mit einer MOI von 1:50, für die Proteine Clathrin und Caveolin 30 min. mit einer MOI von 1:50. Für die Langzeitversuche mit LAMP 2, Rab 7, CD63 und LC3b wurde 24h mit einer MOI von 1:15 inkubiert, dabei wurde 3 h nach Infektionsbeginn 1 ml PMN–Medium je Mio. Makrophagen hinzugegeben. Für alle oben beschriebene Versuche wurden 7 d alte metazyklische Promastigote und frisch isolierte Amastigoten zur Infektion verwendet. Für die Versuche der Korrelation von Todesraten mit unterschiedlichem LC3b Anteil wurden 3d alte prozyklische-, 7d und 9d alte metazyklischen Promastigote, sowie 10d und mehr als 21d alte Amastigote bei einer MOI von 1:15 bei 24h Inkubationszeit verwendet. Nach erfolgter Inkubation wurden die Zellen 15 min. auf 4°C gekühlt, mit 1028 G für 8 min. abzentrifugiert und mit 4% PFA in PBS für 10 min. bei 4°C fixiert. 2.2.6 Intrazelluläre Färbung der Makrophagen: Die infizierten und fixierten Makrophagen wurden in eine 96 Well–Platte überführt. Je Spender, MF Typ und spezifisches Protein wurden 3*10 5 Zellen je Well verwendet. Anschließend wurden die Makrophagen mit 378 g 4 min. bei 4°C abzentrifugiert und der Überstand verworfen. Das entstandene Pellet wurde mit 100 µl PBS versetzt mit Saponin, FCS, NHS und BSA (Saponin - Lösung) aufgelöst und erneut mit 378 g für 4 min. bei 4°C zentrifugiert. Im nächsten Schritt wurden die Zellen mit 100 µl der jeweiligen Erstantikörperlösung behandelt (Abb. 2b) und für 30 min. bei 4°C, lichtgeschützt inkubiert. Anschließend erfolgte ein weiterer Zentrifugationsschritt, analog wie oben beschrieben. Der Überstand wurde verworfen und das Pellet mit 100 µl Saponin- Lösung gewaschen. Nach einem weiteren Zentrifugationsschritt wurde das Pellet in 100 µl Zweitantikörperlösung gelöst und ebenfalls für 30 min. bei 4°C, lichtgeschützt inkubiert. Nach erneuter Zentrifugation erfolgte ein Waschschritt mit 100 µl PBS versetzt mit FCS, 22 2. Material und Methoden NHS und BSA (FACS Puffer). Erneut wurde zentrifugiert und das Pellet in 400 µl FACS Puffer aufgenommen. Tabelle 1: Antikörperkombinationen bei Färbung der verschiedenen Kompartimente Intrazelluläre Anfärbung von Caveolin Kompartimenten 1. Antikörper in Saponin - 2.Antikörper in Saponin - Lösung(100µl) Lösung(100µl) Anti-Caveolin Maus Anti-Maus Alex Fluor 488 Antikörper (grün) Konjugat Antikörper 1:100 1:100 Anti-Lm. Kaninchen Anti-Kaninchen Alexa Fluor Antikörper 568 (rot) Konjugat 1:1000 Antikörper 1:100 CD63 Kompartimenten Anti-Lm. Kaninchen Anti-CD63 Maus Antikörper Antikörper PE (rot) 1:1000 (Kurzeitinfektion) 1:160 Anti-Kaninchen Alexa Fluor 488 (grün) Konjugat Antikörper 1:100 CD63 Kompartimenten Anti-Lm. Kaninchen Anti-Kaninchen Alexa Fluor Antikörper 488 (grün) Konjugat 1:1000 Antikörper 1:100 (Langzeitinfektion) Anti-CD63 Maus Antikörper PE (rot) 1:160 Clathrin Kompartimenten Anti-Clathrin Maus Anti-Maus Alex Fluor 488 Antikörper (grün) Konjugat Antikörper 1:100 1:100 Anti-Lm. Kaninchen Anti-Kaninchen Alexa Fluor Antikörper 568 (rot) Konjugat 1:1000 Antikörper 23 2. Material und Methoden 1:100 Anti-Lm. Kaninchen Anti-EEA1 Maus FITC Antikörper (grün) Konjugat Antikörper 1:1000 EEA 1 Kompartimenten 1:130 Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) Konjugat Antikörper 1:100 LAMP2 Kompartimente Anti-LAMP2 Maus Anti-Maus Alex Fluor 488 Antikörper (grün) Konjugat Antikörper 1:160 1:100 Anti-Lm. Kaninchen Anti-Kaninchen Alexa Fluor Antikörper 568 (rot) Konjugat 1:1000 Antikörper 1:100 LC3b Kompartimenten Anti-LC3B Kaninchen Anti-Kaninchen Alexa Fluor Antikörper 568 (rot) Konjugat 1:200 Antikörper Anti-Lm. Maus 1:100 Antikörper Anti-Maus Alex Fluor 488 1:600 (grün) Konjugat Antikörper 1:100 Anti Rab 7 Maus Anti-Maus Alex Fluor 488 Antikörper (grün) Konjugat Antikörper 1:100 1:100 Rab 7 Kompartimenten Anti-Kaninchen Alexa Fluor Anti-Lm. Kaninchen 568 (rot) Konjugat 1:1000 Antikörper 1:100 24 2. Material und Methoden 2.2.7 Färbung der toten Lm. mit Annexin V: 100 µl Ringer Lösung wurde mit Annexin V Fluos Antikörper im Verhältnis 1:100 versetzt. Zu dieser Lösung wurden 1,5*106 Promastigoten bzw. Amastigoten hinzugegeben und für 20 min. auf Eis inkubiert. Anschließend wurde nochmals 300 µl Ringer Lösung dazugegeben. 2.2.8 Durchflusscytometeranalyse der Makrophagen / Lm: Die in FACS Puffer bzw. Ringer Lösung vorliegenden Zellen wurden mit dem Durchflusscytometer FACSCalibur eingelesen. Je Makrophagen-Probe wurden 10 000, je Lm. Probe 50 000 Zellen eingelesen. Die Auswertung erfolgte mit dem Softwareprogramm CellQuestPro und FlowJo 7.6.3. 2.2.9 Präparation und Aufnahme der Fluoreszenzbilder: Die angefärbten MF wurden für die Fluoreszenzaufnahmen zusätzlich mit 4′,6-Diamidin-2phenylindol (DAPI) in einer Verdünnung von 1:100 in FACS Puffer versetzt. Die Zellen wurden bei 4°C für 20 min. inkubiert. Anschließend wurden 100 000 Zellen auf einen Objektträger zentrifugiert. Die Präparate wurden mit dem Eindeckelmedium Pro Long Gold antifade und einem Deckglas versehen. Die Zellen wurden mittels des Fluoreszenzmikroskop Axio Imager.M2 aufgenommen und die Bilder mit dem Programm AxioVision Release 4.8 erstellt. 25 2. Material und Methoden 2.2.10 Statistische Auswertung: Die Auswertung erfolgte mit dem Rechenprogramm Excel. Es wurde die Differenz aus dem Anteil der doppelt positiven Zellen (infiziert und Protein) zwischen Probe und Kontrolle gebildet und der Mittelwert aus den entsprechenden Versuchen berechnet. Die Kontrolle wurde als Nulllinie im Histogramm definiert und die Änderungen bezüglich dieser Linie dargestellt. Es wurde außerdem der „standard error of the mean“ (SEM) berechnet und als Fehlerbalken in die Grafik eingefügt. Die Berechnung der statistischen Signifikanz zwischen 2 Versuchsansätzen erfolgte mittels des Student T Tests (ungepaart, zweiseitig) ebenfalls unter Excel. Als statistisch signifikant wurde ein p<0,05 angenommen. 26 3.Ergebnisse 3 Ergebnisse 3.1 Veränderung des Anteils an Caveolin positiven Zellen bei Infektion mit Lm. Um eine Beteiligung von Caveolin bei einer Infektion mit Lm. zu untersuchen wurden Typ 1 und 2 Makrophagen entweder mit Promastigoten oder Amastigoten infiziert. Die Lm. und das Protein Caveolin wurden selektiv angefärbt. Eine quantitative Auswertung erfolgte über das Durchflusscytometer. Hier wurden die Caveolin positiven und infizierten Zellen erfasst und gegenüber einer uninfizierten Kontrolle dargestellt. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen höheren Caveolin positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 3a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies einen ähnlichen Anteil mit Caveolin auf (Abb. 3a, C). Zusätzlich wurde Caveolin in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen höheren Caveolin Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 3a, E). Trotzdem war dieser Unterschied nicht signifikant (Abb. 3b). Außerdem zeigte sich ein erniedrigter Caveolin Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 3a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 3b). Der mittlere Anteil der Caveolin positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten bei den Typ 1 MF 4,36% ± 3,83% gegenüber der uninfizierten Kontrolle, dagegen bei der Infektion mit Amastigoten nur 3,39% ± 2,55% (Abb. 3b). Bei den Typ 2 Makrophagen wurde ein Anteil von 9,94% ± 11,00% bei der Promastigoteninfektion und 5,03% ± 6,07% bei der Amastigoteninfektion gemessen (Abb. 3b). 27 3.Ergebnisse [%] Anteil der Cav eolin positiv en Zellen 16,00 Promastigoteninf ektion Amastigoteninf ektion 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung 3b: Dargestellt ist die Veränderung von Caveolin positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 3 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Da das Durchflusscytometer keine morphologischen Aufschlüsse über die einzelnen Zellen machen kann, wurden noch mikroskopisch Präparate aus den oben beschriebenen Makrophagen angefertigt. In Abb. 4 sind typische Bilder von Typ 1 MF bei einer Infektion mit Amastigoten dargestellt. Es zeigte sich, dass es schon bei der Aufnahme von Lm. zu einer Umlagerung mit Caveolin zu kommen scheint (Abb. 4B, Dicker Pfeil). Auch schon internalisierte Parasiten wiesen eine Caveolinpositivität auf (Abb. 4B und 4C, dünne Pfeile). Ähnliches zeigte sich bei den Typ 2 MF, die mit Amastigoten infiziert waren (Daten nicht dargestellt). Bei der Infektion mit Promastigoten konnte man mikroskopisch jedoch keine Umlagerung feststellen (Daten nicht dargestellt). 29 3.Ergebnisse A) MF 1 PHK B) MF 1 Cav(grün) D) MF 1 Cav,Ama E) MF 1 ÜLB C) MF 1 Ama(rot) Abbildung 4: Typ 1 Makrophagen wurden mit frisch isolierten Amastigoten (MOI 50,30 min.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Kaninchen AK, Caveolin mit einem Anti-Caveolin monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Maus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Die Bilder zeigen einen Typ 1 MF, der im Begriff ist einen Amastigoten (C, Dicker Pfeil) aufzunehmen. Das zytoplasmatische Protein Caveolin (B, Dicker Pfeil) umlagert diesen Amastigoten. Zusätzlich sind schon aufgenommene Amastigoten (C, dünne Pfeile) sichtbar, die ebenfalls mit Caveolin umlagert sind (B, dünne Pfeile). MF 1: Makrophagen Typ 1; PHK: Phasenkontrast; Cav: Caveolin 1; Ama: Amastigoten; ÜLB: Überlagerungsbild. Diese Bilder zeigen eine typische Aufnahme aus 3 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 30 3.Ergebnisse 3.2 Veränderung des Anteils an Clathrin positiven Zellen bei Infektion mit Lm. Um eine mögliche Veränderung des Proteins Clathrin bei Infektion mit Lm. darzustellen, wurden Typ 1 und 2 Makrophagen entweder mit Promastigoten oder Amastigoten infiziert. Die Anfärbung von Clathrin und den Lm. erfolgte mit spezifischen Antikörpern. Analog zu den Versuchen mit Caveolin erfolgte die Auswertung mit dem Duchflusscytometer. Es wurden wiederum die infizierten und Clathrin positiven Zellen erfasst und gegenüber einer uninfizierten Kontrolle dargestellt. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen höheren Clathrin positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 5a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies einen ähnlichen Anteil mit Clathrin auf (Abb. 5a, C). Zusätzlich wurde Clathrin in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen deutlich höheren Clathrin Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 5a, E). Trotzdem war dieser Unterschied nicht signifikant (Abb. 5b). Außerdem zeigte sich ein etwas höherer Clathrin Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 5a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 5b). Der mittlere Anteil der Clathrin positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten bei den Typ 1 MF nur 0,6% ± 1,05%, dagegen bei der Amastigoteninfektion 2,24% ± 8,7% gegenüber den uninfizierten Kontrollen (Abb. 5b). Bei den Typ 2 Zellen kam es zu einem Anteil von 7,06% ± 5,41% bei der Infektion mit Promastigoten und nur zu einem Anteil von 0,27% ± 3,04% bei der Infektion mit Amastigoten (Abb. 5b). 31 3.Ergebnisse [%] Anteil der Clathrin positiv en Zellen 10,00 Promastigoteninf ektion Amastigoteninf ektion 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung 5b: Dargestellt ist die Veränderung von Clathrin positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 3 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Bei der mikroskopischen Betrachtung konnte man feststellen, dass es bei der Infektion mit Promastigoten zu einer Umlagerung von aufgenommen Parasiten mit Clathrin, sowohl bei den Typ 1 als auch den Typ 2 MF, kam. Dargestellt ist dies exemplarisch für Typ 2 MF (Abb. 6a, B und C). Ähnliches zeigte sich bei der Infektion mit den Amastigoten. Exemplarisch dargestellt für Typ 1 MF (Abb. 6b, H und I, Pfeile). 33 3.Ergebnisse A) MF 2 PHK B) MF 2 Cla(grün) D) MF 2 Cla,Pro E) MF 2 ÜLB C) MF 2 Pro(rot) Abbildung 6a: Typ 1 und 2 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten bzw. frisch isolierten Amastigoten (MOI 50, 30 min.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Kaninchen AK, Clathrin mit einem Anti-Clathrin monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein AntiMaus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Dargestellt ist ein Typ 2 MF, der intrazellulär einen toten Promastigoten (C) aufgenommen hat. Clathrin (B) umlagert diese. Extrazellulär erkennt man einen noch lebenden Promastigoten mit dem charakteristischen langgezogenen Körper und der langen Geißel (C). MF2: Typ2 Makrophagen; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Cla: Clathrin;Pro: Promastigoten; ÜLB: Überlagerungsbild. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 3 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 34 3.Ergebnisse F) MF 1 PHK I) MF 1 Cla,Ama G) MF 1 Cla(grün) H) MF 1 Ama(rot) J) MF 1 ÜLB Abbildung 6b: F-J Man erkennt einen Typ 1 MF der von Amastigoten (H, Pfeile) umlagert ist. Gleichzeitig sieht man, dass diese (G, Pfeile) mit Clathrin umlagert sind. MF1: Typ 1 Makrophagen; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Cla: Clathrin;Ama: Amastigoten; ÜLB: Überlagerungsbild. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 3 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 35 3.Ergebnisse 3.3 Veränderung des Anteils an EEA 1 positiven Zellen bei Infektion mit Lm. Das frühe Endosom trägt in seiner Membran das Protein EEA 1. Deshalb stellte sich die Frage, ob Promastigote bzw. Amastigote eventuell dieses Molekül beeinflussen und so Einfluss auf den endosomalen Aufnahmeweg nehmen. Aus diesem Grund wurden Typ 1 und 2 MF mit Amastigoten oder Promastigoten infiziert. Es erfolgte eine Anfärbung des Proteins EEA 1 und der Lm. mit spezifischen AK. Quantifiziert wurden die Zellen mittels des Durchflusscytometers. Es wurden die infizierten Zellen und EEA 1 positiven Zellen erfasst und mit einer uninfizierten Kontrolle verglichen. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen höheren EEA 1 positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 7a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies dagegen einen ähnlichen Anteil wie die Kontrolle auf (Abb. 7a, C). Zusätzlich wurde EEA 1 in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen gering höheren EEA 1 Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 7a, E). Trotzdem war dieser Unterschied nicht signifikant (Abb. 7b). Außerdem zeigte sich ein etwas höherer EEA 1 Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 7a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 7b). Der mittlere Anteil der EEA 1 positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten bei den Typ 1 MF 3,51% ± 4,00% und bei der Infektion mit Amastigoten lediglich 0,45% ± 1,41% gegenüber der Kontrolle (Abb. 7b). Bei den Typ 2 MF betrug der Anteil 2,06% ± 3,83% bei der Infektion mit Promastigoten und 3,25% ± 12,95% bei der Infektion mit Amastigoten (Abb. 7b). 36 3.Ergebnisse [%] Anteil v on EEA 1 positiv en Zellen 10,00 Promastigoteninf ektion Amastigoteninf ektion 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung 7b: Dargestellt ist die Veränderung von EEA 1 positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert.Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 5 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Es konnte gezeigt werden, dass es bei den Typ 1 MF mikroskopisch zu keiner Anreicherung von EEA 1 um aufgenommene Promastigoten kam (Abb. 8a, B und C). Ebenso wenig konnte man dies bei der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 1 MF nachweisen (Abb. 8b, G und H). Auch für die Typ 2 MF konnte ich weder bei der Infektion mit Promastigoten als auch mit Amastigoten eine Umlagerung mit EEA 1 feststellen (Daten nicht dargestellt). 38 3.Ergebnisse A) MF 1 PHK B) MF 1 EEA1(grün) D) MF 1 EEA1,Pro E) MF 1 ÜLB C) MF 1 Pro(rot) Abbildung 8a: Typ 1 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten bzw. frisch isolierten Amastigoten (MOI 50, 45 min.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem AntiLm. polyklonalem Kaninchen AK, EEA 1 mit einem Anti-EEA 1 monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Maus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Bei der Infektion mit Promastigoten (C) kann man keine Umlagerung mit EEA 1 (B) ausmachen. MF 1: Typ 1 Makrophagen; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Pro: Promastigoten; ÜLB: Überlagerungsbild. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 5 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 39 3.Ergebnisse F) MF 1 PHK G) MF 1 EEA1(grün) I) MF 1 EEA1,Ama J) MF 1 ÜLB H) MF 1 Ama(rot) Abbildung 8b: F-J Ähnlich wie unter Abb. 8a konnte man auch bei der Infektion mit Amastigoten (H) keine Umlagerung mit EEA 1 (G) ausmachen. MF 1: Typ 1 Makrophagen; PHK: Phasenkontrastaufnahme;; Ama: Amastigoten; ÜLB: Überlagerungsbild. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 5 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 40 3.Ergebnisse 3.4 Einfluss der Infektion von Lm. auf das spätendosomale/lysosomale Protein CD63 Bisher wurden Proteine untersucht, die entweder im Aufnahmeprozess der Lm. (Clathrin bzw. Caveolin) oder aber früh nach Aufnahme eine Rolle spielen (EEA 1). Bisher zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung zwischen Promastigoten und Amastigoten weder bei Typ 1 noch bei Typ 2 MF. Aus diesem Grund wurden die spätendosomalen/lysosomalen Kompartimenten analysiert, da Amastigote bekanntermaßen in lysosomalen Kompartimenten zu liegen kommen, Promastigote dagegen nicht. Als einen „Marker“ des späten Endosomen wurde das Protein CD63 in MF analysiert. CD63 ist ein Oberflächenmarker von späten Endosomen und teilweise auch Lysosomen. Da Amastigoten in saurem Medium überleben, stellte sich die Frage, ob diese deshalb schneller in diesen Kompartimenten zu liegen kommen, da hier der pH Wert geringer ist. Aus diesem Grund wurde ein früher Zeitpunkt mit einer Infektionszeit von 45 min. und ein späterer mit einer Infektionszeit von 24h. gewählt. Falls sich die Vermutung bestätigt, müssten die Amastigoten zu einem höheren Anteil in CD63 positiven Kompartimenten liegen. Es wurden MF entweder mit Promastigoten bzw. Amastigoten für 45 min. bzw. 24h. infiziert. Die Lm. wurden spezifisch mit AK. markiert. Quantifiziert wurden die Zellen mittels des Durchflusscytometers. Es wurden CD63 positive und infizierte Zellen erfasst und mit einer uninfizierten Probe verglichen. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, hier exemplarisch für die Kurzzeitinfektion dargestellt (Abb. 9a, A-F), dass bei den Typ 1 MF ein höherer CD63 positiver Anteil nach der Infektion mit Promastigoten vorhanden war im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 9a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies dagegen einen ähnlich hohen Anteil wie bei der Infektion mit Promastigoten auf (Abb. 9a, C). Zusätzlich wurde CD63 in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen ähnlich hohen CD63 Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 9a, E). Dieser Unterschied war nicht signifikant (Abb. 9b, G). Außerdem zeigte sich ein etwas niederer CD63 Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 9a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 9b, G). Der mittlere Anteil der CD63 positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten bei den Typ 1 MF 5,25% ± 8,17% bei Kurzzeitinfektion (Abb. 9b, G, 1.Säule v. links) und 17,4% ± 19,14% bei Langzeitinfektion (Abb. 9b, H, 1. Säule v. links) gegenüber der 41 3.Ergebnisse Kontrolle. Bei den Typ 2 MF konnte ein Anteil von 8,69% ± 19,67% bei Kurzzeit- (Abb. 9b, G, 2 Säule v. rechts) und 3,71% ± 3,99% bei Langzeitinfektion mit Promastigoten festgestellt werden (Abb. 9b, H, 2 Säule v. rechts). Für die Amastigoten ergab sich hier ein Anteil von 3,86% ± 5,93% für die Kurzzeitinfektion (Abb. 9b, G, 2. Säule v. links) und 6,09% ± 7,50% bei Langzeitinfektion von Typ 1 MF (Abb. 9b, H, 2. Säule v. links). Bei den Typ 2 MF betrug dieser 7,54% ± 9,07% bei Kurzzeitinfektion (Abb. 9b, G, 1. Säule v. rechts) und 8,14% ± 10,64% bei Langzeitinfektion mit Amastigoten (Abb. 9b, H, 1. Säule v. rechts). 42 3.Ergebnisse 35 Promastigoteninf ektion (45min.) Amastigoteninf ektion (45 min.) G [%] Anteil der CD63 positiv en Zellen [%] Anteil v on CD63 positiv en Zellen 35 Promastigoteninf ektion(24h) Amastigoteninf ektion(24h) H 0 0 Typ 1 MF Typ 1 MF Typ 2 MF Typ 2 MF Abbildung 9b: G-H Dargestellt ist die Veränderung von CD63 positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Links: Infektionsdauer 45 min.; rechts: Infektionsdauer 24 h. Die Abbildungen zeigen die Ergebnisse von 5 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Bei der Untersuchung unter dem Mikroskop stellte sich heraus, dass es bei den Typ 1 MF nach 45 min. Infektionszeit zu keiner Umlagerung der aufgenommenen Amastigoten kam. (Abb. 10a, B und C). Nach 24-stündiger Infektion konnte man jedoch eine Umlagerung von CD63 um die Amastigoten feststellen (Abb. 10b, G und H). Das gleiche ließ sich für die Typ 2 MF feststellen (Daten nicht dargestellt). Im Gegensatz dazu konnte dies bei den Promastigoten sowohl bei Kurzzeit- als auch bei Langzeitinfektion nicht beobachten (Daten nicht dargestellt). 44 3.Ergebnisse A) MF 1 PHK D) MF 1 CD63,Ama B) MF 1 CD63(rot) C) MF 1 Ama(grün) E) MF 1 ÜLB Abbildung 10a: Typ 1 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten bzw. frisch isolierten Amastigoten (MOI 50, 45 min. bzw. MOI 15, 24h.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Kaninchen AK, CD63 mit einem AntiCD63 PE (rot) monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 488 (grün) AK. A-E MF Typ 1 bei einer Infektionsdauer von 45 min. Amastigoten (C) sind hier nicht mit CD 63 (B) umlagert. MF1:Typ 1 Makrophagen;ÜLB: Überlagerungsbild; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Ama: Amastigoten; Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen von Bildern aus 5 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 45 3.Ergebnisse F) MF 1 PHK G) MF 1 CD63(rot) I) MF 1 CD63, Ama J) MF 1 ÜLB H) MF 1 Ama(grün) Abbildung 10b: F-J MF Typ 1 bei einer Infektionsdauer von 24h. Es zeigten sich Amastigoten (H), die mit CD63(G, Pfeil) umlagert sind (I, Pfeil). MF1: Typ 1 Makrophagen; ÜLB: Überlagerungsbild; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Ama: Amastigoten; Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen von Bildern aus 5 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 46 3.Ergebnisse 3.5 Einfluss der Infektion von Lm. auf das endosomale/lysosomale Protein Rab 7 Ähnlich dem Protein CD63 ist das Protein Rab 7 auch an späten endosomalen/ lysosomalen Kompartimenten lokalisiert. Analog wie zu oben, wurden die MF mit den Parasiten infiziert, angefärbt und mit dem Durchflusscytometer analysiert. Ausgewertet wurden nur doppelt positive Zellen, also infizierte und Rab 7 positive Zellen. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen deutlich höheren Rab 7 positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 11a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies dagegen einen niederen Anteil als die Promastigoten, jedoch einen deutlich höheren als die Kontrolle auf (Abb. 11a, C). Zusätzlich wurde Rab 7 in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Auch hier zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen ähnlich hohen Rab 7 Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 11a, E). Trotzdem war dieser Unterschied nicht signifikant (Abb. 11b). Außerdem zeigte sich ein etwas höherer Rab 7 Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 11a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 11b). Der mittlere Anteil der Rab 7 positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten bei den Typ 1 MF 16,82% ± 10,15%, bei der Infektion mit Amastigoten dagegen nur 9,87% ± 2,75% gegenüber der Kontrolle. Bei den Typ 2 MF betrug der Anteil 15,43% ± 8,45% bei der Infektion mit Promastigoten und 6,84% ± 6,32% bei der Infektion mit Amastigoten. Ein statistisch signifikanter Unterschied konnte auch hierbei nicht nachgewiesen werden (Abb. 11b). 47 3.Ergebnisse [%] Anteil der Rab 7 positiv en Zellen 30,00 Promastigoteninfektion Amastigoteninfektion 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung 11b: Dargestellt ist die Veränderung von Rab 7 positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 4 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Mikroskopisch zeigte sich eine deutliche Umlagerung der Promastigoten (Abb. 12a, B und C, Pfeile), als auch der Amastigoten mit Rab 7 bei den Typ 1 MF (Abb. 12b, G und H, Pfeile), als auch bei den Typ 2 MF (Daten nicht dargestellt). 49 3.Ergebnisse A) MF 1 PHK D) MF 1 Rab7,Pro B) MF 1 Rab7(grün) C) MF 1 Pro (rot) E) MF 1 ÜLB Abbildung 12a: Typ 1 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten bzw. frisch isolierten Amastigoten (MOI 15, 24 h) infiziert. Die Lm. wurden mit einem AntiLm. polyklonalem Kaninchen AK, Rab 7 mit einem Anti-Rab 7 monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Maus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Man erkennt einen Typ 1 MF, der mehrere Promastigoten aufgenommen hat (C, Pfeile). Um einige der Parasiten kann man eine deutliche Umlagerung von Rab 7 erkennen (B, Pfeile). MF 1:Typ 1 Makrophagen;ÜLB:Überlagerungsbild;PHK: Phasenkontrastaufnahme; Pro: Promastigoten. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 4 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 50 3.Ergebnisse F) MF 1 PHK I) MF 1 Rab7,Ama G) MF 1 Rab7(grün) H) MF 1 Ama(rot) J) MF 1 ÜLB Abbildung 12b: F-J Dargestellt ist ein Typ 1 MF, der mehrere Amastigoten aufgenommen hat (H, Pfeile). Auch hier kann man eine deutliche Umlagerung der Parasiten mit Rab 7 erkennen (G, Pfeile). MF1:Typ1 Makrophagen;ÜLB: Überlagerungsbild; PHK: Phasenkontrastaufnahme; Ama: Amastigoten; Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 4 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 51 3.Ergebnisse 3.6 Einfluss der Infektion von Lm. auf das lysosomale Protein LAMP 2 Lysosomen tragen das lysosomale Protein LAMP 2 in ihrer Membran. Es ist bekannt, dass Amastigoten im sauren Milieu gut zurecht kommen und sich sogar im Lysosomen teilen können. Dagegen ist dies für Promastigoten tödlich. Deshalb stellte sich die Frage, ob hauptsächlich Amastigoten in diesen Kompartimenten zu liegen kommen. Wie oben beschrieben, wurden die MF mit den Parasiten infiziert, angefärbt und mit dem Durchflusscytometer analysiert. Ausgewertet wurden nur doppelt positive Zellen, also infizierte und LAMP 2 positive Zellen. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen höheren LAMP 2 positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 13a, A und B). Die Infektion mit Amastigoten wies einen ähnlichen Anteil mit LAMP 2 auf (Abb. 13a, C). Zusätzlich wurde LAMP 2 in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen ähnlich hohen LAMP 2 Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 13a, E). Dieser Unterschied war nicht signifikant (Abb. 13b). Außerdem zeigte sich ein erniedrigter LAMP 2 Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 13a, F). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 13b). Der mittlere Anteil der LAMP 2 positiven Zellen betrug bei der Infektion mit Promastigoten 4,99% ± 2,94% und bei der Infektion mit Amastigoten 5,31% ± 4,95% gegenüber der Kontrolle (Abb. 13b). Bei den Typ 2 Zellen betrug der Anteil der LAMP 2 positiven Zellen bei der Infektion mit Promastigoten dagegen 3,87% ± 2,82% und 1,97 % ± 1,65% bei den Amastigoten (Abb. 13b). 52 3.Ergebnisse [%] Anteil der LAMP 2 positiv en Zellen 10,00 Promastigoteninfekt ion Amast igoteninfektion 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung 13b: Dargestellt ist die Veränderung von LAMP 2 positiven und infizierten Makrophagen gegenüber der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 4 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Trotz der unterschiedlichen Lebensbedingungen der Lm. konnte kein signifikanten Unterschied zwischen Promastigoten und Amastigoten nachgewiesen werden. Allerdings zeigte sich in den zusätzlich durchgeführten mikroskopischen Bildaufnahmen, dass es bei den Typ 1 MF bei der Infektion mit Promastigoten zu einer deutlichen Umlagerung mit LAMP 2 kommt (Abb. 14a, B und C). Genauso konnte man dies für die Typ 2 MF beobachten (Daten nicht dargestellt). Bei der Infektion von Typ 1 MF mit Amastigoten konnte man ähnlich zu den Promastigoten eine deutliche Umlagerung feststellen (Abb. 14b, G und H), genauso war dies bei den Typ 2 MF möglich (Daten nicht dargestellt). 54 3.Ergebnisse A) MF 1 PHK B) MF 1 LAMP 2(grün) D) MF 1 LAMP 2,Pro E) MF 1 ÜLB C) MF 1 Pro(rot) Abbildung 14a: Typ 1 und 2 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten bzw. frisch isolierten Amastigoten (MOI 15, 24 h) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Kaninchen AK, LAMP 2 mit einem Anti-LAMP 2 monoklonalem Maus AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein AntiMaus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Dargestellt ist ein Typ 1 MF mit 2 intrazellulär aufgenommenen Promastigoten (C, Pfeile). Man kann eine deutliche Umlagerung mit LAMP 2 um die Parasiten erkennen (B, Pfeile). MF1:Typ1 Makrophagen; ÜLB:Überlagerungsbild; PHK:Phasenkontrastaufnahme; Pro: Promastigoten; Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 3 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 55 3.Ergebnisse F) MF 2 PHK I) MF 2 LAMP2,Ama G) MF 2 LAMP2(grün) H) MF 2 Ama(rot) J) MF 2 ÜLB Abbildung 14b: F-J Hier erkennt man einen Typ 2 MF, der mehrere Amastigoten (H, Pfeile) intrazellulär aufgenommen hat. Auch hier sieht man eine deutliche Umlagerung von LAMP 2 um die Parasiten (G, Pfeile). MF2:Typ2 Makrophagen; ÜLB: Überlagerungsbild;PHK: Phasenkontrastaufnahme; Ama: Amastigoten; Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 3 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 56 3.Ergebnisse 3.7 Einfluss der Infektion von Lm. auf den Autophagieprozess Bisher zielten die Versuche darauf ab, den Aufnahme- und Verarbeitungsprozess von Lm. nachzuvollziehen. Das besondere Augenmerk galt hierbei den Unterschieden zwischen den Promastigoten und den Amastigoten. Trotz der deutlichen Unterschiede in Morphologie und Stoffwechsel zwischen diesen Typen, zeigten sich bisher keine nachweisbaren statistischen Unterschiede zwischen Amastigoten und Promastigoten im Verarbeitungsprozess. Ein weiterer Prozess ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Wissenschaft gerückt: Die Autophagie. Diese dient in erster Linie dazu, überschüssige Zellorganellen abzubauen, um sich den aktuellen Stoffwechselbedingungen anzupassen. Da die Autophagie als Abwehrmechanismus eingesetzt werden kann, um intrazelluläre Parasiten abzutöten, interessierte der Aspekt, ob die Infektion mit Leishmania major zu einem Anstieg der Autophagie in Makrophagen führt. Als „Autophagiemarkerprotein“ diente das LC3b Molekül, welches für die Bildung von Autophagosomen unerlässlich ist. Dazu wurden Makrophagen Typ 1 und Typ 2 mit Promastigoten bzw. Amastigoten infiziert. Analog zu den vorigen Versuchen wurden die Lm. entsprechend angefärbt und die Makrophagen per Duchflusscytometrie analysiert. Es wurden wiederum nur doppelt positive Zellen erfasst. In der quantitativen FACS Analyse zeigte sich, dass Typ 1 MF einen höheren LC3b positiven Anteil nach der Infektion mit Promastigoten zeigten im Vergleich zu uninfizierten MF (Abb. 15a, D und E). Die Infektion mit Amastigoten wies einen ähnlichen Anteil mit LC3b auf, wie die uninfizierte Kontrolle (Abb. 15a, F). Zusätzlich wurde LC3b in ähnlich infizierten Typ 2 MF untersucht. Es zeigte sich, dass die Typ 2 MF einen ähnlich hohen LC3b Anteil nach der Infektion mit Promastigoten aufwiesen im Vergleich zu den Typ 1 MF (Abb. 15a, H). Dieser Unterschied war nicht signifikant (Abb. 15b). Außerdem zeigte sich ein erniedrigter LC3b Anteil nach der Infektion mit Amastigoten bei den Typ 2 MF im Vergleich zu Typ 1 MF (Abb. 15a I). Wiederum war dies nicht signifikant (Abb. 15b). Der mittlere Anteil der LC3b positiven Zellen betrug bei den Typ 1 MF bei der Infektion mit Promastigoten 6,74% ± 3,83% dagegen bei der Infektion mit Amastigoten nur 0,2% ± 1,88% gegenüber der Kontrolle. Hier zeigte sich ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen der Infektion mit Promastigoten und der Infektion der Amastigoten (p< 0,05) 57 3.Ergebnisse (Abb. 15b). Bei den Typ 2 MF betrug der LC3b positive Anteil 9,74% ± 2,61% bei der Infektion mit Promastigoten und 0,69% ± 0,77% bei der Infektion mit Amastigoten. Auch hier konnte man einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der Infektion mit Promastigoten und der Infektion mit Amastigoten feststellen (p< 0,005) (Abb. 15b). Um sicherzustellen, dass es sich der Färbung um keine unspezifische Bindung des LC3b Antikörpers handelte, wurden zusätzlich Isotypkontrollen durchgeführt. Diese zeigten eine spezifische Bindung für die LC3b Antikörper auf (Abb.15a, A-C). 58 3.Ergebnisse [%] Anteil der LC3b positiven Zellen 20,00 Promastigoteninfektion Amastigoteninfektion p< 0,005 p< 0,05 0,00 Typ 1 MF Typ 2 MF Abbildung. 15b: Dargestellt ist die Veränderung von LC3b positiven und infizierten Makrophagen bzgl. der uninfizierten Kontrolle. Die Kontrolle ist als Nulllinie definiert. Die Abbildung zeigt die Ergebnisse von 4 unabhängigen Versuchen. Die Balken stellen die Mittelwerte und den SEM dar. MF 1/2: Makrophagen Typ 1/2 Den im Durchflusscytometer nachgewiesenen Unterschied konnte man auch in der mikroskopischen Betrachtung ebenfalls bestätigen. So konnte man für die Typ 1 MF, die mit Promastigoten infiziert waren, eine deutliche Umlagerung mit LC3b feststellen (Abb. 16a, A-C). Für die Typ 2 MF zeigte sich genau dasselbe (Abb. 16a, D-F). Bei der Infektion mit Amastigoten zeigte sich weder bei den Typ 1 MF noch bei den Typ 2 MF eine Beteiligung von LC3b (Abb. 16b, G-L). 60 3.Ergebnisse A) MF 1 Pro(grün) B) MF 1 LC3b(rot) C) MF 1 LC3b,Pro D) MF 2 Pro(grün) E) MF 2 LC3b(rot) F) MF 2 LC3b,Pro Abbildung 16a : Typ 1 und 2 Makrophagen wurden mit 7d alten metazyklischen Promastigoten (MOI 15, 24 h.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Maus AK, LC3b mit einem Anti-LC3b polyklonalem Kaninchen AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Maus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-C Dargestellt ist ein MF Typ 1, der einen Promastigoten internalisiert hat (A, Pfeil), dieser wird von LC3b umlagert (B, Pfeil). D-F Ebenso ist dies für einen Typ 2 MF erkennbar. Es zeigt sich ein Promastigot (D, Pfeil) mit LC3b Umlagerung (E, Pfeil). Pro: Promastigoten; MF 1/2: Typ 1/2 Makrophagen. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 4 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 61 3.Ergebnisse G) MF 1 Ama(grün) H) MF 1 LC3b(rot) I) MF 1 LC3b,Ama J) MF 2 Ama(grün) K) MF 2 LC3b(rot) L) MF 2 LC3b,Ama Abbildung 16b : G-L Im Vergleich dazu kann man eine Umlagerung mit LC3b bei der Infektion mit Amastigoten weder bei Typ 1 (H und G) noch bei den Typ 2 MF (K und J) feststellen. Ama: Amastigoten; MF 1/2: Typ 1/2 Makrophagen. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 4 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 62 3.Ergebnisse 3.8 Versuch der Korrelation von toten Promastigoten mit dem Protein LC3b in MF In den unter 3.7 dargestellten mikroskopischen Aufnahmen fiel auf, dass bei vielen Promastigoten, die in diesen Kompartimenten lagen, eine Aufnahme mit dem Körper voran erfolgt war und die Geißel noch aus der Zelle ragte (Abb. 16a, D). Aus früheren Versuchen ist bekannt, dass lebende Promastigoten mit der Geißel voraus in die Zelle gezogen wird. Es handelt sich also vermutlich um tote Lm., die den Autophagieprozess induzieren. Da die metazyklische Promastigotenkultur etwa zur Hälfte tote Promastigoten enthält, die für die Infektion wichtig sind, könnte dies den LC3b Anteil erklären. Die Amastigotenkulturen dagegen wurden vor der Infektion frisch isoliert und enthielten somit kaum tote Lm. Darin wurde die Ursache vermutet, dass man dort keinen LC3b Anstieg ausmachen konnte. Um diese Hypothese zu untermauern, wurden Makrophagen Typ 1 und Typ 2 mit unterschiedlichen Promastigotenkulturen, entweder 3d, 7d oder 9d alt, infiziert. Durch die unterschiedliche Rate an toten Lm., sollte der Einfluss toter Promastigoten auf LC3b in MF untersucht werden. Vor der Infektion wurden die toten Lm. mit Annexin V Fluos angefärbt und mit dem Durchflusscytometer quantitativ bestimmt (Abb. 17A-C). So konnten die Todesraten im Bezug auf den Anteil der LC3b positiven Zellen untersucht werden. In der zusammenfassenden Auswertung ergab sich für die Typ 1 MF infiziert mit 3d alten Promastigoten (Todesrate 3%, Abb. 17A) ein mittlerer Anteil von LC3b positiven Zellen von 11,45% ± 4,49%, bei den 7d alten (Todesrate 56%, Abb. 17B) ein Anteil von 15,42% ± 6,97% und bei den 9d alten Promastigoten (Todesrate 64%, Abb. 17C) ein Anteil von 18,66% ± 0,03% gegenüber den uninfizierten Kontrollen (Abb. 17D-F, linke 2 Säulen). Für die Typ 2 MF ergab dies einen Anteil von LC3b positiven Zellen von 11,03% ± 7,42% bei den 3d alten Promastigoten, 15,21 % ± 8,04% bei den 7d alten und 23,81% ± 23,27% bei den 9d alten Promastigoten gegenüber den uninfizierten Kontrollen (Abb. 17D-F, rechte 2 Säulen). Allerdings konnte im Vergleich der verschieden alten Kulturen kein statistischer Zusammenhang zwischen dem Anteil der toten Promastigoten und dem Anteil an LC3b positiven Zellen abgeleitet werden. Ebenso wie im vorherigen Versuch konnte man mikroskopisch auch wieder LC3b positive Kompartimente mit eingeschlossenen Promastigoten ausmachen (Daten nicht dargestellt). 63 3.Ergebnisse 3.9 Versuch der Korrelation von toten Amastigoten mit dem Protein LC3b in MF Ähnlich zu den Versuchen mit Promastigoten interessierte der Aspekt, ob tote Amastigote ebenfalls einen Anstieg von LC3b in MF auslösen können. Aus diesem Grund wurden unterschiedlich alte Amastigotenkulturen (10d, >21d ) genutzt. Diese enthielten einen größeren Anteil an toten Lm. Der Anteil wurde mit einer Annexin V Fluos Färbung im Durchflusscytometer bestimmt, bevor MF Typ 1 und 2 damit infiziert wurden. LC3b und die Amastigoten wurden wie oben schon beschrieben mit spezifischen AK angefärbt. Die Auswertung der doppelt positiven Zellen erfolgte im Durchflusscytometer. Als Ergebnis wurde bei den mit 10 d alten Amastigoten infizierten Typ 1 MF (Todesrate 22%, Abb. 18A) ein Anteil mit LC3b positiven Zellen von 0,75% ± 5,79% und bei der Infektion mit mehr als 21d alten Amastigoten (Todesrate 64%, Abb. 18B) ein Anteil von 10,33% ± 4,12% gegenüber der uninfizierten Kontrolle gemessen (Abb. 18C). Bei den Typ 2 Zellen betrug der Anteil 12,93% ± 10,08% bei den 10d alten Amastigoten und 20,44% ± 5,82% bei den 21 d alten Kulturen (Abb. 18C). Es zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied bei Infektion bezüglich der unterschiedlich alten Kulturen. Allerdings fiel auf, dass es bei der mikroskopischen Betrachtung von Typ 2 MF vereinzelt doch zu einer Umlagerung der Amastigoten kam (Abb. 19B und 19C). 65 3.Ergebnisse A) MF 2 PHK B) MF 2 LC3b(rot) D) MF 2 LC3b,Ama E) MF 2 ÜLB C) MF 2 Ama(grün) Abbildung 19 : Typ 2 Makrophagen wurden mit >21d alten Amastigoten (MOI 15, 24 h.) infiziert. Die Lm. wurden mit einem Anti-Lm. polyklonalem Maus AK, LC3b mit einem Anti-LC3b polyklonalem Kaninchen AK., spezifisch markiert. Als Zweitantikörper diente ein Anti-Maus Alexa Fluor 488 (grün) und ein Anti-Kaninchen Alexa Fluor 568 (rot) AK. A-E Dargestellt ist ein Typ 2 MF, der mehrere Amastigote (C, Pfeile) internalisiert hat und die von LC3b (B, Pfeile) umlagert sind. PHK: Phasenkontrastaufnahme; Pro: Promastigoten; Ama: Amastigoten; ÜLB:Überlagerungsbild; MF 2: Typ 2 Makrophagen. Diese Bilder zeigen typische Aufnahmen aus 4 unabhängigen Versuchen. Vergrößerung 2400-fach. 67 4. Diskussion 4 Diskussion Das Ziel dieser Arbeit war es Unterschiede zwischen Promastigoten und Amastigoten bezüglich des Aufnahme- und Verarbeitungsprozesses in Typ 1 und 2 MF aufzudecken. Das erstes Ziel bestand darin die Lm. Formen beim Aufnahmeprozess zu untersuchen. Hierbei zeigte sich, dass sowohl Clathrin als auch Caveolin 1 an der Aufnahme beteiligt sind. Ein Nachweis des „Markerproteins“ EEA 1 der gemeinsamen Endstrecke des Phagosomen bei der Aufnahme von Leishmanien gelang dagegen nicht. Für die Proteine CD63 und LAMP 2 konnte man nachweisen, dass diese am Aufnahmeprozess von Amastigoten und Promastigoten gleichermaßen beteiligt sind. Im Gegensatz dazu konnte man zeigen, dass die Promastigoten in vitro zu einem höheren Anteil in Rab 7 positiven Kompartimenten verharren, als die Amastigoten. Bei der genaueren Betrachtung der Autophagie stellte sich heraus, dass die Promastigoten im Vergleich zu den Amastigoten statistisch signifikant eine Induktion der Autophagie auslösen können und somit teilweise in LC3b positiven Kompartimenten zu liegen kommen. 68 4. Diskussion 4.1 Veränderung der an der Endozytose beteiligten Proteine Caveolin und Clathrin In früheren Versuchen konnte für mit Lm. major infizierte MF gezeigt werden, dass eine Hemmung der Caveolin vermittelten Endozytose durch das polyene Antibiotika Fillipin 3 die Aufnahme von Amastigoten in die Zelle hemmt. Auch eine Hemmung der Clathrin vermittelten Endozytose durch Monodansylcadaverin (MDC) führt ebenfalls zu diesem Effekt. Bei den Promastigoten hingegen führt eine Hemmung der Phagozytose durch Dimethylamilorid (DMA) zu einer deutlichen Verminderung der Infektionsrate (Wenzel et al, 2012). Dies deutet darauf hin, dass Amastigoten verstärkt über die Endozytose, die Promastigoten eher über die Phagozytose aufgenommen werden. Daraus leitet sich ab, dass es bei Anfärbung der endozytotischen Proteine zu einem Unterschied der Intensität bei Infektion mit Amastigoten bzw. Promastigoten kommen müsste. Es konnte in den Versuchen gezeigt werden, dass es bei beiden Proteinen zu einem quantitativen Anstieg bei der Infektion sowohl mit Pro- als auch mit Amastigoten kommt, sodass es nahe liegt, dass diese Proteine im Aufnahmeprozess beteiligt sind. Jedoch konnte kein signifikanter quantitativer Unterschied zwischen der Infektion mit Promastigoten und Amastigoten gefunden werden. Dies könnte mehrere Möglichkeiten haben: 1. Die Aufnahme von Amastigoten läuft sehr schnell ab, sodass nur transient ein höherer Anteil von Caveolin bzw. Clathrin nachweisbar ist. Ich bin in unserem Versuch davon ausgegangen, dass es zu einer kontinuierlichen Aufnahme der Parasiten kommt. Wahrscheinlich kommt es aber am Anfang der Infektion zu einer starken Aufnahme der Parasiten, da dann die Parasitendichte am höchsten ist. Im weiteren Verlauf sinkt die Aufnahmerate der Parasiten und die aufgenommenen Lm. verlieren schnell ihre umgebenden endozytotischen Proteine. Dies würde dazu führen, dass man in dem gewählten Infektionszeitraum keinen Unterschied nachweisen kann. 2. Die rekrutierten Mengen an endozytotischen Proteinen sind so gering, dass es bei der Detektion zu keiner merklichen Intensitätsanhebung im Vergleich zur normalen uninfizierten Kontrolle kommt. 3. Die Promastigoten nutzen den endozytotischen Aufnahmeweg doch zu einem höheren Anteil, als es die Vorversuche vermuten lassen. So konnte bei der Infektion mit Lm. infantum chagasi gezeigt werden, dass die Promastigoten über einen Caveolin vermittelten Weg aufgenommen werden und die Amastigoten dagegen nicht (Rodríguez et al, 2011). 69 4. Diskussion Auch in den eigenen Versuchen konnte dies teilweise beobachtet werden. Hier waren die Raten an Caveolin positiven Kompartimenten für die Promastigoteninfektion höher als die bei Amastigoteninfektion . 4.2 Frühendosomale Proteine Unerklärlich ist allerdings die Tatsache, dass bei dem Protein EEA-1, welches für das frühe Endosom typisch ist, fast keine quantitativen Veränderungen bei der Infektion, weder mit Promastigoten noch mit Amastigoten, festgestellt wurde. Eventuell ist die Nachweismethode via Durchflusscytometrie nicht geeignet eine Umverteilung dieses Proteins in der Zelle aufzuzeigen, da nur die Gesamtintensität pro Zelle gemessen wird. Dagegen spricht allerdings, dass auch in der mikroskopischen Untersuchung keine Umverteilung bzw. Anreicherung dieses Proteins beobachtet werden konnte. Normalerweise fusionieren Endosomale Vesikel bzw. Phagosomen mit dem frühen Endosom und reichern so das Protein EEA 1 und andere an (Vieira et al, 2002). Dies stellt also die gemeinsame Endstrecke des Aufnahmeprozesses dar. Um so verwunderlicher ist es, dass nur eine sehr geringe Steigerung beobachten konnte, obwohl wie oben beschrieben die Lm. mehrere Aufnahmewege nutzen. Folglich müsste es in der Summe zu einem starken Anstieg von EEA 1 kommen. Dies wirft die Frage auf, ob die Lm. die Fusion verhindern bzw. den Reifungsprozess sogar beschleunigen können. In den mikroskopischen Auswertungen konnte kein Anhaltspunkt dafür gefunden werden, dass EEA 1 überhaupt an der intrazellulären Reifung beteiligt ist. Von L. infantum chagasi ist bekannt, dass diese schnell mit späten Endosomen fusionieren, jedoch frühe endozytotische Marker trotzdem längere Zeit erhalten bleiben (Rodriguez et al, 2011). Eventuell passiert diese schnelle Fusion auch bei L. major nur ohne Erhalt von EEA 1. Hinweise auf die schnelle Fusion geben auch eigene mikroskopische Bilder bei denen schon 2 Stunden nach Infektion eine deutliche Umlagerung des lysosomalen Proteins LAMP 2 um die Parasiten nachweisbar sind, wobei dies bei den Amastigoten sehr viel ausgeprägter ist, als bei den Promastigoten. 70 4. Diskussion 4.3 Späte endosomale / lysosomale Proteine Bei den späten endosomalen Proteinen stellte sich für CD63 heraus, dass es nach der Infektion mit Lm. in der quantitativen Auswertung zu einer geringen Steigerung des Anteil an CD63 positiven MF gegenüber der Kontrolle kam. Allerdings war auch bei längerem Infektionszeitraum von 24 h gegenüber 45 min. keine deutliche Steigerung von positiven MF feststellbar. Lediglich bei der mikroskopischen Kontrolle konnte man eine Umlagerung von CD63 um die Parasiten feststellen. Dies deutet auf eine Beteiligung dieses Proteins bei der Aufnahme hin. Auffällig allerdings ist, dass es bei Rab7, wie unten beschrieben, zu einer deutlichen Steigerung kommt, bei CD63 jedoch nicht. Beide Proteine sind nämlich für die selben spätendosomalen bzw. lysosomalen Kompartimente typisch. Es stellt sich nun die Frage, ob die Lm. Einfluss auf dieses Protein nehmen oder ob dieses Protein auch bei normalen Aufnahmeprozessen nur schwach vertreten ist. Bei Rab 7 konnte gezeigt werden, dass es bei Infektion zu einem statistisch signifikanten Anstieg sowohl bei den Promastigoten als auch bei den Amastigoten gegenüber der uninfizierten Kontrolle kommt. Zwischen Typ 1 und 2 MF findet sich dagegen quantitativ kein Unterschied. Auch mikroskopisch konnte gezeigt werden, dass es bei beiden MF Typen zu einer Umlagerung von sowohl Pro- als auch Amastigoten kommt. Allerdings liegen bei beiden Typen die Promastigoten zu einem höheren Anteil in späten endosomalen Kompartimenten, als die Amastigoten. Wie in anderen Versuchen gezeigt werden konnte, verhindern bei L. donovani die Promastigoten mittels Lipophosphoglycan (LPG) eine Anreicherung von Syt. V in der Membran des endosomalen Vesikels. Dies führt dazu, dass es zu einer mangelhaften Anreicherung von Cathepsin D und der vesikulären Protonen ATPase kommt. Dies führt zu einer Reifungsverzögerung zum Phagolysosomen (Vinet et al, 2009). Dies ist wichtig, so dass den Promastigoten genügend Zeit für die Umwandlung in die amastigote Form bleibt. Amastigoten kommen sehr gut mit den Bedingungen in den lysosomalen Kompartimenten zurecht, während dies bei Promastigoten zum Tod führt. Es könnte sein, dass Promastigoten länger in den späten endosomalen Kompartimenten „verharren“, um ihre Reifung zum Amastigoten zu vollenden. Diese Schlussfolgerung würde auch zu meiner Beobachtung passen. Hier zeigte sich, dass ein größere Anteil an Lm. in Rab 7 positiven Kompartimenten liegen, als in LAMP 2 positiven bei gleich langem Infektionszeitraum. Da Rab 7 auf späten endosomalen Kompartimenten, als auch auf 71 4. Diskussion lysosomalen vorkommt, LAMP 2 eher lysosomal lokalisiert ist, kann man davon ausgehen, dass der größte Teil an Rab7 positiven Kompartimenten späte Endosomen sind. Dieser Effekt, konnte auch bei der Infektion von Lm. mit Dendritischen Zellen nachgewiesen werden. Auch hier blockierten die lebenden Promastigoten die Weiterentwicklung in Phagolsysosomen. Bei toten Lm. und Amastigoten tritt dieser Block hingegen nicht auf (Körner et al, 2006). Dieser Mechanismus wird aber nicht nur von den Lm. genutzt. So beeinflusst auch das Bakterium Burkholderia cenocepacia die Aktivierung von Rab 7, sodass es auch hier nicht zu einer Fusion mit dem Lysosomen kommt (Huynh et al, 2010). 4.4 Autophagie Es konnte gezeigt werden, dass Promastigoten statistisch signifikant in größerer Anzahl in LC3b positiven Kompartimenten zu liegen kommen als frisch isolierte Amastigoten. Ebenso weisen MF bei Infektion mit älteren (>21d) Amastigotenkulturen einen höheren Anteil an LC3b auf als jüngere Kulturen. Die erste Vermutung, dass der Anteil der apoptotischen und somit Phosphatidylserin (PS) positiven Lm. für diesen Effekt verantwortlich ist, scheint sich nicht zu bestätigen, da bei Infektion mit deutlich ansteigendem Anteil von PS positiven Promastigoten nur ein geringer Anstieg von LC3b positiven MF erfolgt. Außerdem weisen selbst 3d alte prozyklischen Promastigote, die eine sehr geringe apoptotische Rate von ca. 3 % aufweisen, einen ähnlich hohen Anteil an LC3b in den MF auf, als 7 d alte metazyklische mit einem Apoptoseanteil von ca. 60 % (s. Abb.17 A). Es stellt sich natürlich die Frage, ob die Durchflusscytometrie die richtige Methode darstellt, um diese Unterschiede aufzuzeigen. Allerdings zeigte sich in den anderen Versuchen in denen es makroskopisch zu einer Anreicherung eines Proteins um einen Parasiten (z.B. Rab 7) kam, dass dies auch zu einer höheren Intensität des angefärbten Proteins der infizierten Zellen in der Duchflusscytometrie führte. Im direkten Vergleich der makroskopischen Darstellungen, der mit unterschiedlich alten Parasiten infizierten MF, fiel jedoch kein Unterschied bzgl. der Verteilung des LC3b Proteins auf, sodass dies die Daten Durchflusscytometrie zu bestätigen scheint. Dies führt natürlich zu der Frage, was die Bildung der Autophagosomen auslöst. Induzieren die Promastigoten selbst die Bildung, um sich einen Überlebensvorteil zu verschaffen bzw. nutzen die MF diesen Weg, um im Zytoplasma liegende Parasiten zu eliminieren. Die 2. These wird durch die Beobachtung gestützt, dass eine Behandlung der Leishmaniose mit Amphotericin B zu 72 4. Diskussion einer Steigerung der Autophagie von L. donovani Parasiten in Knochenmarksmakrophagen führt (Mitroulis et al, 2009). Dies deutet darauf hin, dass dieser Weg dazu dienen kann, L. zu eliminieren. Insgesamt muss man aber anmerken, dass es im Bezug auf die Autophagie von Lm. in MF wenig Daten gibt. So wären weiterführend folgende Fragestellungen interessant: - Was löst die Induktion der Autophagie aus? - Warum liegen Promastigote in LC3b positiven Kompartimenten, Amastigoten dagegen nicht? - Können die Promastigote ähnlich wie bei der Phagozytose beschrieben eine Weiterentwicklung zum Autophagolysosomen verhindern? - Liegen lebende bzw. apoptotische Lm. in den Autophagosomen? - Kann eine Entwicklung von Promastigote in Amastigote auch in Autophagosomen stattfinden? - Führt eine Autophagieinduktion zu einer verminderten Infektionsrate bzw. zu einer erhöhten Eliminierung bei den Promastigoten ? 73 5. Zusammenfassung 5. Zusammenfassung In dieser Arbeit sollte untersucht werden, ob es einen Unterschied zwischen der promastigoten und der amastigoten Form der Spezies Leishmania major bei der Infektion von humanen Makrophagen gibt. Beide Formen können Makrophagen infizieren. Die promastigote Form ist für die Primärinfektion, die amastigote Form für die Verbreitung verantwortlich. Außerdem können die Amastigoten in lysosomalen Kompartimenten überleben, die Promastigoten müssen die Bildung dieser hemmen, um nicht abgetötet zu werden. All diese Unterschiede deuten darauf hin, dass sich diese Formen höchstwahrscheinlich auch im Aufnahme- und intrazellulären Verarbeitungsprozess unterscheiden würden. Diese Unterschiede aufzudecken war somit das Ziel dieser Arbeit. Als Nachweis diente die Durchflusscytometrie, sowie die Fluoreszenzmikroskopie. Es wurden fluoreszierende gelabelte Antikörper genutzt, um die Leishmania major Formen, sowie die nachzuweisenden Proteine anzufärben. Trotz der beschriebenen deutlichen Unterschiede dieser Formen von Lm. konnte bei den meisten an der Aufnahme bzw. Prozessierung beteiligten Proteinen (Clathrin, Caveolin-1, EEA 1, CD 63 und LAMP 2) kein Unterschied zwischen den Promastigoten und Amastigoten nachgewiesen werden. Es scheint, dass beide Formen im intrazellulären Verarbeitungsprozess gleich behandelt werden. Lediglich für das spätendosomale Protein Rab 7 zeigte sich, dass Promastigoten zu einem höheren Anteil in diesen Kompartimenten verharren, als die Amastigoten. Dies deutet darauf hin, dass die Promastigoten diese Weiterentwicklung bremsen, um den tödlichen Lebensbedingungen in den lysosomalen Kompartimenten zu umgehen. So hätten sie mehr Zeit für die Umwandlung in die amastigote Form. Der genaue Mechanismus jedoch müsste in weiteren Untersuchungen entschlüsselt werden. Eine gezielte Störung dieses Blockes könnte des weiteren dazu führen, dass Promastigoten in die sauren Lysosomen gelangen und dort zerstört würden. 74 5. Zusammenfassung Des weiteren konnte gezeigt werden, dass die promastigoten Leishmania major Formen eine Induktion der Autophagie auslösen können und somit teilweise in LC3b positiven Kompartimenten zu liegen kommen. Für die amastigote Form konnte dies jedoch nicht beobachtet werden. Die anfängliche Vermutung, dass tote Leishmanien via Phosphatidylserin diesen Effekt hervorrufen können, bestätigte sich in den Versuchen allerdings nicht. Der auslösende Faktor dieses Phänomens konnte in dieser Arbeit leider nicht gefunden werden und bleibt Gegenstand weiterer Forschungen. Ebenso unklar bleibt, ob die Autophagie ein Schutzmechanismus des Makrophagen darstellt oder ob dieser Weg für den Promastigoten einen Überlebensvorteil bietet. Falls es sich bei der Autophagie in diesem Fall um einen Abwehrmechanismus handeln würde, könnte eine gezielte Induktion dazu beitragen Promastigote und evtl. auch Amastigote aus den Makrophagen zu eliminieren und wäre somit ein neuer Ansatz der Therapie für infizierte Patienten. 75 6. Literaturangaben 6. Literaturangaben 1. Aderem A. Phagocytosis and the inflammatory response. J Infect Dis., 187, 340-45, 2003 2. Aga E, Katschinski DM, van Zandbergen G, Laufs H, Hansen B, Müller K, Solbach W, Laskay T. Inhibition of the spontaneous apoptosis of neutrophil granulocytes by the intracellular parasite Leishmania major. J Immunol. 169, 898-05, 2002 3. Arribas M, Cutler DF. Weibel-Palade body membrane proteins exhibit differential trafficking after exocytosis in endothelial cells. Traffic 1, 783-93, 2000 4. Beertsen W, Willenborg M, Everts V, Zirogianni A, Podschun R, Schröder B, Eskelinen EL, Saftig P. Impaired phagosomal maturation in neutrophils leads to periodontitis in lysosomalassociated membrane protein-2 knockout mice. J Immunol. 180, 475-82, 2008 5. Berditchevski F, Tolias KF, Wong K, Carpenter CL, Hemler ME. A novel link between integrins, transmembrane-4 superfamily proteins (CD63 and CD81), and phosphatidylinositol 4-kinase. J Biol Chem. 272, 2595-598, 1997 6. Berditchevski F. Complexes of tetraspanins with integrins: more than meets the eye. J Cell Sci. 114, 4143-151, 2001 76 6. Literaturangaben 7. Boucheix C, Rubinstein E. Tetraspanins. Cell Mol Life Sci. 58, 1189-205, 2001 8. Brodsky FM, Chen CY, Knuehl C, Towler MC, Wakeham DE. Biological basket weaving: formation and function of clathrin-coated vesicles. Annu Rev Cell Dev Biol. 17, 517-68, 2001 9. Bucci, C., Thomsen, P., Nicoziani, P., McCarthy, J. and van Deurs, B. Rab7: a key to lysosome biogenesis. Mol. Biol. Cell 11, 467- 80, 2000 10. Cheallaigh CN, Keane J, Lavelle EC, Hope JC, Harris J. Autophagy in the immune response to tuberculosis: clinical perspectives. Clin Exp Immunol. 164, 291-00, 2011 11. Cherra SJ, Kulich SM, Uechi G, Balasubramani M, Mountzouris J, Day BW, Chu CT Regulation of the autophagy protein LC3 by phosphorylation. J Cell Biol. 190, 533-39, 2010 12. Christoforidis S, McBride HM, Burgoyne RD, Zerial M. The Rab5 effector EEA1 is a core component of endosome docking. Nature 397, 621-25, 1999 13. Conner SD, Schmid SL. Regulated portals of entry into the cell. Nature 422, 37- 4, 2003 14. Cottinet SL, Bergemer-Fouquet AM, Toutain A, Sabourdy F, Maakaroun-Vermesse Z, Levade T, Chantepie A, Labarthe F. Danon disease: intrafamilial phenotypic variability related to a novel LAMP-2 mutation. J Inherit Metab Dis. 34, 515-22, 2011 77 6. Literaturangaben 15. Crotzer VL, Glosson N, Zhou D, Nishino I, Blum JS. LAMP-2-deficient human B cells exhibit altered MHC class II presentation of exogenous antigens. Immunology 131, 318-30, 2010 16. Da Silva RP, Hall BF, Joiner KA, Sacks DL. CR1, the C3b receptor, mediates binding of infective Leishmania major metacyclic promastigotes to human macrophages. J Immunol. 143, 617-22, 1989 17. Duffield Amy, Erik-Jan Kamsteeg, Andrea N. Brown, Philipp Pagel, and Michael J. Caplan* The tetraspanin CD63 enhances the internalization of the H,K-ATPase β-subunit Proc. Natl. Acad. Sci. USA 100, 15560-5565, 2003 18. Eeva-Liisa Eskelinen,*† Anna Lena Illert,†‡ Yoshitaka Tanaka,‡§ Günter Schwarzmann,¶ Judith Blanz,‡ Kurt von Figura,‡ and Paul Saftig#‖ Role of LAMP-2 in Lysosome Biogenesis and Autophagy Mol. Biol. Cell 13, 3355–368, 2002 19. Ehrlich M, Boll W, Van Oijen A, Hariharan R, Chandran K, Nibert ML, Kirchhausen Endocytosis by random initiation and stabilization of clathrin-coated pits. Cell 118, 591-05, 2004 20. Ehrt S, Schnappinger D, Bekiranov S, Drenkow J, Shi S, Gingeras TR, Gaasterland T, Schoolnik G, Nathan C. Reprogramming of the macrophage transcriptome in response to interferon-gamma and Mycobacterium tuberculosis: signaling roles of nitric oxide synthase-2 and phagocyte oxidase. J Exp Med. 194, 1123-140, 2001 21. Ellson CD, Anderson KE, Morgan G, Chilvers ER, Lipp P, Stephens LR, Hawkins Phosphatidylinositol 3-phosphate is generated in phagosomal membranes. Curr Biol. 11, 1631-635, 2001 78 6. Literaturangaben 22. Eskelinen EL. Maturation of autophagic vacuoles in Mammalian cells. Autophagy 1, 1-10, 2005 23. Fambrough DM, Takeyasu K, Lippincott-Schwarz J, Siegel NR. Structure of LEP100, a glycoprotein that shuttles between lysosomes and the plasma membrane, deduced from the nucleotide sequence of the encoding cDNA. J Cell Biol. 106, 61-7, 1988 24. Fra AM, Williamson E, Simons K, Parton RG. De novo formation of caveolae in lymphocytes by expression of VIP21-caveolin. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92, 8655-659, 1995 25. Fratti RA, Chua J, Deretic V. Induction of p38 mitogen-activated protein kinase reduces early endosome autoantigen 1 (EEA1) recruitment to phagosomal membranes. J Biol Chem. 278, 46961-6967, 2003 26. Glenney JR Jr. rosine phosphorylation of a 22-kDa protein is correlated with transformation by Rous sarcoma virus. J Biol Chem. 264, 20163-166, 1989 27. Granger BL, Green SA, Gabel CA, Howe CL, Mellman I, Helenius A. Characterization and cloning of lgp110, a lysosomal membrane glycoprotein from mouse and rat cells. J Biol Chem. 265, 12036-2043, 1990 28. Hammond C, Denzin LK, Pan M, Griffith JM, Geuze HJ, Cresswell P. The tetraspan protein CD82 is a resident of MHC class II compartments where it associates with HLA-DR, -DM, and -DO molecules. J Immunol. 161, 3282-291, 1998 79 6. Literaturangaben 29. Harald Stenmark and Vesa M Olkkonen The Rab GTPase family Genome Biol. 2, 3007.1–3007.7, 2001 30. Hoebe K, Janssen E, Beutler B. The interface between innate and adaptive immunity. Nat Immunol. 5, 971-74, 2004 31. Huynh KK, Plumb JD, Downey GP, Valvano MA, Grinstein S. Inactivation of macrophage Rab7 by Burkholderia cenocepacia. J Innate Immun. 2, 522-33, 2010 32. Imhof BA, Aurrand-Lions M.Adhesion mechanisms regulating the migration of monocytes Nat Rev Immunol. 4, 432-44, 2004 33. Jäger S, Bucci C, Tanida I, Ueno T, Kominami E, Saftig P, Eskelinen EL. Role for Rab7 in maturation of late autophagic vacuoles J Cell Sci. 117, 4837-848, 2004 34. Jiang H, Cheng D, Liu W, Peng J, Feng J. Protein kinase C inhibits autophagy and phosphorylates LC3 Biochem Biophys Res Commun. 395, 471-76, 2010 35. Kayser Fritz H. , Haller Otto, Erik C. Böttger Johannes Eckert, Rolf M. Zinkernagel, Peter Deplazes , Taschenlehrbuch der Medizinischen Mikrobiologie Thieme Stuttgart, 11. Auflage, S.569-75, 2005 36. KirchhausenTom IMAGING ENDOCYTIC CLATHRIN STRUCTURES IN LIVING CELLS Trends Cell Biol. 19, 596–05, 2009 80 6. Literaturangaben 37. Klionsky DJ, Emr SD. Autophagy as a regulated pathway of cellular degradation. Science 290, 1717-721, 2000 38. Körner U, Fuss V, Steigerwald J, Moll H. Biogenesis of Leishmania major-harboring vacuoles in murine dendritic cells. Infect Immun. 74, 1305-312, 2006 39. Krutzik SR, Tan B, Li H, Ochoa MT, Liu PT, Sharfstein SE, Graeber TG, Sieling PA, Liu YJ, Rea TH, Bloom BR, Modlin RL. TLR activation triggers the rapid differentiation of monocytes into macrophages and dendritic cells. Na.t Med. 11, 653-60, 2005 40. Laskay T, van Zandbergen G, Solbach W. Neutrophil granulocytes--Trojan horses for Leishmania major and other intracellular microbes? Trends Microbiol. 11, 210-14, 2003 41. Laufs H, Müller K, Fleischer J, Reiling N, Jahnke N, Jensenius JC, Solbach W, Laskay T. Intracellular survival of Leishmania major in neutrophil granulocytes after uptake in the absence of heat-labile serum factors. Infect. Immun. 70, 826-35, 2002 42. Lewis V, Green SA, Marsh M, Vihko P, Helenius A, Mellman I Glycoproteins of the lysosomal membrane. J Cell Biol. 100, 1839-847, 1985 43. Mantovani A, Sica A, Sozzani S, Allavena P, Vecchi A, Locati M. The chemokine system in diverse forms of macrophage activation and polarization. Trends Immunol. 25, 677-86, 2004 81 6. Literaturangaben 44. Mitroulis I, Kourtzelis I, Papadopoulos VP, Mimidis K, Speletas M, Ritis K. In vivo induction of the autophagic machinery in human bone marrow cells during Leishmania donovani complex infection. Parasitol Int. 58, 475-77, 2009 45. Mu FT, Callaghan JM, Steele-Mortimer O, Stenmark H, Parton RG, Campbell PL, McCluskey J, Yeo JP, Tock EP, Toh BH. EEA1, an early endosome-associated protein. EEA1 is a conserved alpha-helical peripheral membrane protein flanked by cysteine "fingers" and contains a calmodulinbinding IQ motif. J Biol Chem. 270, 13503-3511, 1995 46. Palatnik CB, Borojevic R, Previato JO, Mendonça-Previato L. Inhibition of Leishmania donovani promastigote internalization into murine macrophages by chemically defined parasite glycoconjugate ligands. Infect Immun. 57, 754-63, 1989 47. Peters C, Aebischer T, Stierhof YD, Fuchs M, Overath P. The role of macrophage receptors in adhesion and uptake of Leishmania mexicana amastigotes. J Cell Sci. 108, 3715-724, 1995 48. Rappoport JZ, Heyman KP, Kemal S, Simon SM. Dynamics of dynamin during clathrin mediated endocytosis in PC12 cells. PLoS One. 3, e2416, 2008 49. Rene E. Harrison,1 Cecilia Bucci,2 Otilia V. Vieira,1 Trina A. Schroer,3 and Sergio Grinstein1* Phagosomes Fuse with Late Endosomes and/or Lysosomes by Extension of Membrane Protrusions along Microtubules: Role of Rab7 and RILP 82 6. Literaturangaben Mol Cell Biol. 23, 6494–506, 2003 50. Rodríguez NE, Gaur Dixit U, Allen LA, Wilson ME. Stage-Specific Pathways of Leishmania infantum chagasi Entry and Phagosome Maturation in Macrophages. PLoS One. 6, e19000, 2011 51. Rodríguez NE, Gaur U, Wilson ME. Role of caveolae in Leishmania chagasi phagocytosis and intracellular survival in macrophages. Cell Microbiol. 8, 1106-120, 2006 52. Sou YS, Tanida I, Komatsu M, Ueno T, Kominami E. Phosphatidylserine in addition to phosphatidylethanolamine is an in vitro target of the mammalian Atg8 modifiers, LC3, GABARAP, and GATE-16. J Biol Chem. 281, 3017-24, 2006 53. Sun L, Hemgård GV, Susanto SA, Wirth M. Caveolin-1 influences human influenza A virus (H1N1) multiplication in cell culture. Virol J. 7, 108, 2010 54. Sun Q, Westphal W, Wong KN, Tan I, Zhong Q. Rubicon controls endosome maturation as a Rab7 effector. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 107,19338-9343, 2010 55. Tanaka Y, Guhde G, Suter A, Eskelinen EL, Hartmann D, Lüllmann-Rauch R, Janssen PM, Blanz J, von Figura K, Saftig P. Accumulation of autophagic vacuoles and cardiomyopathy in LAMP-2-deficient mice. Nature 406, 902-06, 2000 56. Turco SJ, Descoteaux A. The lipophosphoglycan of Leishmania parasites. Annu Rev Microbiol. 46, 65-94, 1992 83 6. Literaturangaben 57. Unanue ER, Askonas BA. The immune response of mice to antigen in macrophages. Immunology 15, 287-96, 1968 58. van Zandbergen G, Bollinger A, Wenzel A, Kamhawi S, Voll R, Klinger M, Müller A, Hölscher C, Herrmann M, Sacks D, Solbach W, Laskay T. Leishmania disease development depends on the presence of apoptotic promastigotes in the virulent inoculum. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 103, 13837-3842, 2006 59. van Zandbergen G, Hermann N, Laufs H, Solbach W, Laskay T. Leishmania promastigotes release a granulocyte chemotactic factor and induce interleukin-8 release but inhibit gamma interferon-inducible protein 10 production by neutrophil granulocytes. Infect Immun. 70, 4177-184, 2002 60. van Zandbergen G, Klinger M, Mueller A, Dannenberg S, Gebert A, Solbach W, Laskay . Cutting edge: neutrophil granulocyte serves as a vector for Leishmania entry into macrophages. J Immunol. 173, 6521-525, 2004 61. Verreck FA, de Boer T, Langenberg DM, Hoeve MA, Kramer M, Vaisberg E, Kastelein R, Kolk A, de Waal-Malefyt R, Ottenhoff TH. Human IL-23-producing type 1 macrophages promote but IL-10-producing type 2 macrophages subvert immunity to (myco)bacteria. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 101, 4560-565, 2004 62. Vieira OV, Botelho RJ, Grinstein S. Phagosome maturation: aging gracefully. Biochem J. 366, 689-04, 2002 84 6. Literaturangaben 63. Vinet AF, Fukuda M, Turco SJ, Descoteaux A. The Leishmania donovani lipophosphoglycan excludes the vesicular proton-ATPase from phagosomes by impairing the recruitment of synaptotagmin V. PLoS Pathog. 5, e1000628, 2009 64. Volonté D, Galbiati F, Pestell RG, Lisanti MP. Cellular stress induces the tyrosine phosphorylation of caveolin-1 (Tyr(14)) via activation of p38 mitogen-activated protein kinase and c-Src kinase. Evidence for caveolae, the actin cytoskeleton, and focal adhesions as mechanical sensors of osmotic stress. J Biol Chem. 276, 8094-103, 2001 65. Wenzel Alexander Ulf, Stage specific interactions of Leishmania major with host phagocytes Doctoral Dissertation , University of Lübeck, 2009 66. Wenzel UA, Bank E, Florian C, Förster S, Zimara N, Steinacker J, Klinger M, Reiling N, Ritter U, van Zandbergen G. Leishmania major parasite stage-dependent host cell invasion and immune evasion. FASEB J. 26, 29-39, 2012 67. Xu W, Roos A, Schlagwein N, Woltman AM, Daha MR, van Kooten C. IL-10-producing macrophages preferentially clear early apoptotic cells. Blood 107, 4930-937, 2006 Abbildung 1: http://de.wikipedia.org/w/index.php? title=Datei:Leishmania_lifecircle_german.png&filetimestamp=2005011006 1451; 06.11.2010, Urheber: Centers for Disease Control and Prevention 1600 Clifton Rd. Atlanta, GA 30333, USA 85 7. Danksagung 7. Danksagung Hiermit möchte ich besonders meinem Doktorvater Prof. Dr. Ger van Zandbergen danken, der mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stand und der es immer geschafft hat, eine sehr angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Einen besonderen Dank geht auch an Elena Bank, die selbst in arbeitsintensiven Zeiten immer hilfsbereit war und immer einen guten Ratschlag auf den Lippen hatte. Auch vielen Dank dem gesamten Laborteam mit allen Laborantinnen und Doktoranden, die meine Doktorarbeit zu einer schönen und unvergesslichen Zeit gemacht haben. Einen besonderen Dank gilt auch noch meinen Eltern, die mich immer unterstützt haben und ohne die mein Medizinstudium und somit auch diese Arbeit nicht möglich gewesen wäre. 86 8. Lebenslauf Lebenslauf aus Datenschutzgründen entfernt 87 8. Lebenslauf Lebenslauf aus Datenschutzgründen entfernt 88