Aus der Abteilung für medizinische Mikrobiologie und Virologie der Ruhr-Universität Bochum Leitung: Prof. Dr. med. H. Werchau ____________________________________________________ Untersuchung der RSV (Respiratory Syncytial Virus) – spezifischen humoralen Immunantwort von Mutter und Kind zum Zeitpunkt der Geburt Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum vorgelegt von Guido Theodor Johannes Holbeck aus Essen 2004 Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr Referent: Prof. Dr. rer. nat. H.-J. Streckert Koreferent: Prof. Dr. med. K. Überla Tag der mündlichen Prüfung: 02. November 2004 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 5 1.1 Das Respiratory Syncytial Virus 5 1.1.1 Aufbau 5 1.1.2 Genom 5 1.1.3 Untergruppen 6 1.2 Die viralen Proteine 7 1.2.1 G-Protein 9 1.2.2 F-Protein 11 1.2.3 N, P und L-Protein 13 1.2.4 M und M2 bzw. 22k-Protein 13 1.2.5 SH-Protein 14 1.2.6 NS1 und NS2-Protein 14 1.3 Infektion mit dem Respiratory Syncytial Virus 15 1.3.1 Epidemiologie 15 1.3.2 Erkrankung 15 1.3.3 Reinfektionen 16 1.4 Immunreaktion auf das Respiratory Syncytial Virus 17 1.4.1 Immunabwehr gegen RSV 17 1.4.2 Reifung der Immunantwort 17 1.4.3 Spezifische Immunantwort gegen RSV-Proteine 17 1.4.4 Immunglobuline 18 1.4.4.1 IgG-Antikörper 18 1.4.4.2 IgM-Antikörper 19 1.4.4.3 IgA-Antikörper 19 1.4.4.4 IgD- und IgE-Antikörper 20 1.4.5 Plazentaschranke 20 1.4.6 Immunologische Antwort des Feten 20 1.4.7 Passive Immunisierung 20 1.4.8 Aktive Immunisierung mit formalininaktiviertem RSV 21 1.4.9 Aktive Immunisierung mit rekombinant hergestellten Proteinen 21 1.5 Synthetische Peptide 22 1.6 Zielsetzung 23 1 2 Methoden 25 2.1 Materialien 25 2.1.1 Verwendete Zellen und Viren 25 2.1.2 Zellkulturmethoden 26 2.1.3 Virusvermehrung und –aufreinigung 26 2.1.4 Virustitration 27 2.1.5 Herstellung von RSV Lysat 28 2.1.6 Verwendete Seren 28 2.1.7 Verwendete synthetische Peptide 29 2.2 Untersuchungsmethoden 30 2.2.1 Lasernephelometrie 30 2.2.2 RSV-Mikroneutralisationstest 30 2.2.3 RSV spezifischer ELISA 30 2.2.4 Immunoblot 32 2.2.4.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese 32 2.2.4.2 Western-Blot 33 2.2.5 Peptid-ELISA 34 2.3 Auswertung der Ergebnisse 36 2.3.1 Lasernephelometrie 36 2.3.2 RSV-Mikroneutralisationstest 36 2.3.3 RSV spezifischer ELISA 36 2.3.4 Immunoblot 37 2.3.5 Peptid-ELISA 37 2.3.6 Testvalidierung 38 2.3.7 Interpretation der Reaktionen der einzelnen Serumpaare über alle Tests 38 2.3.8 Untersuchung der Abhängigkeit der Reaktionsstärken von den 39 Immunglobulinkonzentrationen 2.3.9 Fehlerbetrachtung 39 3 Ergebnisse 40 3.1 Vergleich der IgG- und IgM-Konzentrationen von Mutter und 40 Kind 3.1.1 IgG-Konzentrationen 40 3.1.2 IgM-Konzentrationen 43 3.2 Die neutralisierende Aktivität der Serumantikörper gegen RSV 45 2 3.2.1 Titerstufen RSV-neutralisierender Antikörper 45 3.2.2 Unterschiede in den Titerstufen RSV-neutralisierender Antikörper 46 3.3 Die Immunantwort gegen RSV 47 3.3.1 Signalstärke der einzelnen Serumpaare im RSV-ELISA 47 3.3.2 Unterschiede der Signalstärke zwischen Mutter und Kind im RSV- 50 ELISA 3.3.3 Immunreaktionen der einzelnen Serumpaare mit IgG gegen RSV im 52 Immunoblot 3.3.4 Vergleich der Immunreaktion der einzelnen Serumpaare gegen die 52 einzelnen synthetischen Peptide SP1 bis SP10 3.4 Zusammenfassung und Interpretation der unterschiedlichen 72 Reaktionen der einzelnen Serumpaare S1 bis S27 3.5 Untersuchung der Abhängigkeit der Antikörperaktivität von den 83 Immunglobulinkonzentrationen 4 Diskussion der Ergebnisse 84 4.1 Wertung der Untersuchungsmethoden 85 4.2 Vergleich der durchgeführten Untersuchungsmethoden 88 4.3 Beurteilung der Auswertungsmethoden 89 4.4 Beurteilung des „Reifegrades“ der Immunreaktion 91 4.4.1 „Reife“ Immunantwort 92 4.4.2 Unterschiedliche Ausprägung der „Reife“ der Immunantwort 93 4.4.3 „Unreife“ Immunantwort 95 4.5 Unterschiedliche Reaktionsmuster gegen die einzelnen 96 Proteinsequenzen des RSV 4.6 Zusammenfassende Beurteilung der Untersuchungen 98 4.7 Ausblick 100 5 Zusammenfassung 102 6 Anhang I 6.1 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis I 6.2 Literatur III 6.3 Meßwerte XXVI 3 Abkürzungsverzeichnis DMEM Dulbecco`s Modified Eagle Medium ELISA Enzyme-Linked Immuno Sorbent Assay FKS Fetales Kälberserum h Stunde HEp-2 humane Larynxkarzinom-Zellinie HEPES N-[2-Hydroxyethyl]piperazine-N`-[2-ethansulfonicacid] sodium HIV Humanes Immunodeficiency Virus IgA, IgD, IgE, IgG, IgM Immunglobulin A, D, E, G, M IgGesamt Immunglobuline der Gruppen G, M und A K Kind kD Kilodalton M Mutter mRNA Messenger-RNA MW Molekulargewicht NS Nabelschnur NT Neutralisationstest PBS Phosphate buffered saline PFU Plaque Forming Units Protein F Fusionsprotein Protein G Glykoprotein Protein L Largeprotein Protein M Matrixprotein Protein M2/22K zweites Matrixprotein Protein N Nukleoprotein Protein NS1/2 Nichtstrukturprotein ½ Protein P Phosphoprotein Protein SH Small Hydrophobic Protein RSV Respiratory Syncytial Virus RNA/DNA Ribonucleid acid/Desoxiribonucleid acid S1; S2; S3......S27 Serumpaar 1; 2; 3.....27 SP1; SP2; SP3.....SP10 Synthetisches Peptid 1; 2; 3.....10 4 1 Einleitung 1.1 Das Respiratory Syncytial Virus Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist der häufigste und am weitesten verbreitete virale Erreger von Infektionen des unteren Respirationstraktes. Die Assoziation dieses Erregers mit dem Respirationstrakt sowie der in Gewebekulturen chararakteristische zytopathogene Effekt von Synzytien mit mehrkernigen Riesenzellen, gab dem Virus den Namen Respiratory Syncytial Virus (RSV). Es gehört zum Genus Pneumovirus innerhalb der Familie der Paramyxoviren [1-4]. Erstmals wurde das RS-Virus 1956 aus einem Schimpansen und ein Jahr später aus zwei an einer Pneumonie erkrankten Kindern isoliert [5;6]. 1.1.1 Aufbau Das RSV besteht aus pleomorphen Partikeln, die einen Durchmesser von 120 bis 300 nm aufweisen. Im fixierten Zustand zeigt es sich als ein stabiles, stäbchenförmiges Gebilde mit einem konstanten Durchmesser von 95 ± 5 nm. Die pleomorphen Formen zeigen sich im nicht fixierten Zustand und stellen eher zerstörte Viruspartikel oder Zellmembranfragmente dar, die in enger Verbindung zum Viruspartikel stehen [7]. Das RSV vermehrt sich im Zytoplasma der Wirtszelle ohne Abhängigkeit von der zellulären DNA-Synthese [8]. Nach der Reifung erhält es beim Austritt aus der Zelle durch Ausknospung eine Hülle aus der Zytoplasmamembran. Diese doppelschichtige, lipidreiche Hülle umgibt das Nukleokapsid des RSV [1;9;10]. 1.1.2 Genom Das Genom des RSV ist ein einsträngiges unsegmentiertes RNA-Molekül mit einem Molekulargewicht von 5 * 106 Dalton [1;11;12]. Zur Replikation des RSV ist eine zelleigene Substanz notwendig, die als Ribonukleoprotein (RNP) bezeichnet wird. Aufgereinigtes RSV-Genom läßt sich nicht transkribieren. Erst unter Hinzugabe von Zytoplasma nicht infizierter HEp-2 Zellen findet wieder eine Replikation statt [13]. Außerdem ist die Anwesenheit von Ribonukleotiden (ATP,GTP), ein- und zweiwertigen Kationen (K+,Mg2+,Ca2+) und Dithiothreitol (DTT) [13;14] notwendig. Die GenReihenfolge des RSV stellt sich wie folgt dar: 3’ (Starter) - NS1/1C - NS2/1B - N - P - M SH/1A - G - F - 22K/M2 - L - (Stop) 5’ [13;15;16]. Das RNA-Molekül mit negativer Polarität kann nicht direkt als mRNA fungieren. Es muß erst in eine plus-Strang-RNA 5 überschrieben werden. Dies geschieht anhand einer viralen RNA-assoziierten RNAPolymerase [8;12]. Die mRNA wird am rauhen Endoplasmatischen-Retikulum zu Proteinen überschrieben und durch den Golgi-Apparat zur Zelloberfläche transportiert [12]. Während des Transportes werden Proteine glycosiliert [12;27]. Während aller translationaler Verarbeitungsschritte können neue antigene Varianten gebildet werden, was die Variationsbreite der antigenen Eigenschaften beim RSV erklärt [12]. Die virale RNA ist von einem helikal angeordneten Nukleokapsid umgeben, welches einen Durchmesser von 12 – 15 nm aufweist [1]. 1.1.3 Untergruppen Das RSV läßt sich durch tierische Hyperimmunseren im Neutralisationstest in zwei Subgruppen einteilen: Gruppe A oder 1 (Prototyp Long, A2, 137 und G-2 [18;19;20]) und Gruppe B (Prototyp 18537, 9320 und 43 [21]). Infektionen mit RSV der Gruppe A verlaufen meist schwerer als solche mit RSV der Gruppe B [22;21;23]. Die Subgruppen treten an unterschiedlichen Orten zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Häufigkeiten auf [21;24]. Der antigene Unterschied zwischen den Subgruppen liegt hauptsächlich auf der Ebene des Glykoproteins und in geringerem Maße auf der Ebene des F-, des P- und des N-Proteins [1;18;21;24-34]. Impfungen bei Mäusen mit rekombinantem Vakzinia Virus, die das G-Protein exprimieren, schützen vor RSV-A, solche die das FProtein exprimieren, vor RSV-A und -B [29;35;36]. Die Untergruppen können in weitere Untergruppen unterteilt werden [18-21;28]. Die neutralisierende Aktivität gegen die gleiche Untergruppe ist größer als gegen die jeweils andere Gruppe [32]. 6 1.2 Die viralen Proteine Eine Elektronenmikroskopische Aufnahme vom RSV mit der Lokalisation der Proteine zeigt Abbildung 1. Es werden mindestens zehn virale mRNA synthetisiert, die für zehn Proteine kodieren [1;11;15-17;37-39], deren Molekulargewichte genau geschätzt werden können [37;40-42]. Im folgenden Text sind die Molekulargewichte der Aminosäuresequenzen angegeben, die durch die Nucleotidsequenzen der geklonten viralen mRNA determiniert werden. Im Elektronenmikroskop werden auf der Hülle des Virus membrangebundene Spikes sichtbar, die den beiden glykolysierten Proteinen G und F entsprechen. Ein Teil der auf der Oberfläche eines Virions exprimierten G- und F-Proteine ist durch Disulfid-Brücken miteinander assoziiert [1;60]. Beide Oberflächenproteine sind Angriffsorte für die humorale Immunabwehr und enthalten neutralisierbare Epitope [12]. Monoklonale Antikörper gegen einen Bereich nahe dem Fusions-Aktivitäts-Bereich bewirken eine Hemmung der Fusionsaktivität [12]. Das G-Protein, das F1 und das F2 Protein finden sich in RSV-infizierten HEp-2 Zellen, aber nur das G-Protein ist auch im Zellkulturüberstand bei noch intakten Zellen zu finden [47]. 7 Das RSV: Membrangebundene Spikes, die den Proteinen G und F entsprechen Doppelschichtige, lipidreiche Hülle, die das RSV durch Ausknospung erhält Innere Hülle, wo die Matrixproteine M und M2/22K lokalisiert sind Nukleokapsid, welches aus der RNA, den Proteinen N, P und L gebildet wird In RSV-infizierten Zellen: Die Nichtstrukturproteine NS1/1C und NS2/1B Auf infizierten Zellen: Oberflächlich lokalisiert das SHProtein Abbildung 1: Elektronenmikroskopische Aufnahme des Respiratory Syncytial Virus (RSV) mit Lokalisation der Proteine; Vergrößerung 1:110000; Aus der Arbeitsgruppe H.-J. Streckert; H. Werchau, Medizinische Mikrobiologie und Virologie und S. Philippou, Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum 8 1.2.1 G-Protein Eine Schematische Zeichnung der Primärstruktur des G-Proteins mit der Positon der synthetischen Peptide zeigt Abbildung 2. Das Glykoprotein (G) ist für die Anheftung des Virus an die Wirtszelle verantwortlich [1;43;44], es wird als ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 32,6 kD synthetisiert und besteht aus 298 Aminosäuren [42;45]. Der Rest des glykosylierten Proteins mit einem Molekulargewicht von 84 bis 90 kD besteht aus überwiegend O-glykosidisch und einigen N-glykosidisch verknüpften Kohlenhydrat-Seitenketten [1;7;12;15;27;45]. Das C-terminale Ende des G-Proteins ist nach extrazellulär, das N-terminale nach intrazellulär gerichtet [27;42]. Hypervariable Regionen befinden sich zwischen der Position 101 und 133 und zwischen der Position 147 und 207 [50]. Die große hydrophobe Region der Position 41 bis 63 bildet den Membrananker [42;46]. Diese Stelle befindet sich nahe dem N-terminalen Ende des Proteins [27]. Die 71 Nterminalen Aminosäuren des G-Proteins enthalten alle strukturellen Informationen, die zur Einlagerung in die Membran und zur Präsentation auf der Oberfläche der infizierten Zelle notwendig sind [27]. In vitro-Studien haben gezeigt, daß etwa 20 % des G-Proteins in löslicher Form vorliegen [47]. Beim verwendeten Long Strain RSV ist das lösliche Gs-Protein des Zellkulturüberstandes mit 82 kD etwas kleiner als das Gv-Protein im Inneren der Zelle mit 88 kD [47;49]. Ob das lösliche extrazelluläre Gs-Protein eine Rolle bei der Immunabwehr, z.B. durch Absättigung der Bindungsstellen der Antikörper, Absorbierung neutralisierender Antikörper oder durch Immunmodulation spielt, ist unklar [48]. In Impfversuchen mit Ratten mit rekombinant hergestellten Abschnitten des G-Proteins zeigt sich, daß die Aminosäuresequenz bis 230 ebensogut G-Protein-bindende Antikörper, RSV-neutralisierende Antikörper und eine schützende Immunität induzieren, wie es das komplette G-Protein vermag [27]. 9 1.2.2 F-Protein Eine Schematische Zeichnung der Primärstruktur des F-Proteins mit der Positon der synthetischen Peptide zeigt Abbildung 3. Das Fusionsprotein (F) ist für die Penetration des Virus und für seine Ausbreitung von Zelle zu Zelle durch Membranverschmelzung verantwortlich, was auch die Ausbildung der Synzytien bedingt [1;3;12;51;52]. Das FProtein stellt das wichtigste Antigen für die Induktion einer Immunität dar [12;53;54]. Das F-Protein wird als Vorläufer-Protein (F0) mit einem Molekulargewicht von 63,4 kD synthetisiert [7;15;37;40;41;55;56]. Es ist ein Polypeptid und besteht aus 574 Aminosäuren [41;55]. Ein Anteil von 11 kD besteht aus Kohlenhydrat-Seitenketten [40]. Das F-Protein wird als inaktive Form F0 hergestellt und posttranslational im Endoplasmatischen Retikulum zwischen der Position 136/137 in zwei durch DisulfidBrücken verbundene Untereinheiten F1 und F2 gespalten (MW von F1: 48 kD, von F2: 12,4 kD) [7;12;14;37;40;41;53;57;58]. Durch den Golgiapparat gelangen diese dann auf die Zelloberfläche [58]. Ohne die vorherige Spaltung von F0 in F1 und F2 sind die Viruspartikel nicht infektiös [12;40]. Ist die dafür notwendige Protease in einer Zelle nicht vorhanden, ist das Virus in dieser nicht infektiös [12]. Das F1-Protein ist wenig glycosiliert, aber in der mittleren Region cysteinreich [59]. Es ist hochkonservativ und relativ hydrophob und erstreckt sich von Position 137 bis 574 [40;59;41]. Das F2-Protein dagegen ist glykosiliert und relativ hydrophil [12]. Es enthält vier potentielle Kohlenhydrat-Akzeptorstellen und erstreckt sich von Position 1 bis 136 [40;41;59]. Die Glycosilierung scheint für die biologische Aktivität der Glycoproteine notwendig zu sein [57]. Das F-Protein ist mit dem C-Terminalen Ende in der Virushülle verankert [41;53]. Der transmembranöse Anker wird von der hydrophoben Region von Position 525 bis 550 gebildet [40;55]. Die Regionen 1 bis 22, 137 bis 154 und 262 bis 268 werden für die Zellfusion durch direkte Interaktion mit der Zielzellmembran verantwortlich gemacht [12;40;41;53;55;59]. Diese Fusionseigenschaft kann durch ein Tripeptid (Phe-Phe-Arg) gehemmt werden [12]. Synthetische Peptide, die diese Region verstecken, können eine Zellfusion verhindern [40]. Die letzten 24 Aminosäuren des C-terminalen Endes sind relativ hydrophil und zum Zytoplasma, der Rest des Proteins zum Äußeren der Zelle gerichtet [40]. 11 1.2.3 N, P und L-Protein Das Nukleokapsid des RSV wird gebildet aus der genomischen RNA, dem Nukleoprotein (N) (43,5 kD), dem Phosphoprotein (P) (27,1 kD)und dem Largeprotein (L) (250 kD) [7;12;15;37;56;61;63]. Ihnen wird eine Funktion bei der Transkription der RNA zugeschrieben [1;64;65]. Das N-Protein ist eng mit der RNA verbunden und hat in erster Linie eine strukturelle Funktion. Es ist ein Polypeptid, bestehend aus 391 Aminosäuren [1;61;62;56]. Das P- und das L-Protein sind locker mit dem Nukleokapsid verbunden. Das P-Protein ist ein Polypeptid aus 241 Aminosäuren und kann nur in Lysaten von infizierten Zellen nachgewiesen werden [7;56;63]. Eine Immunisierung mit dem P-Protein führt zu keinem nachweisbaren Schutz vor RSV, mit dem N-Protein führt sie lediglich zu einer Abschwächung der Infektion [66;67]. 1.2.4 M und M2 bzw. 22k-Protein An der Innenseite der Virushülle aus einer doppelschichtigen Lipidmembran sind die Matrixproteine (M und M2/22k) lokalisiert. Das M-Protein hat ein Molekulargewicht von 28,7 kD [68] und besteht aus 256 Aminosäuren [12;68]. Vermutlich spielt es im Zusammenhang mit dem Nukleokapsid und den Oberflächenproteinen beim Aufbau des Virus eine Rolle [12;56]. Das M-Protein ist relativ basisch und besitzt zwei hydrophobe Regionen im C-terminalen Drittel, mit dem es möglicherweise mit der Membran der infizierten Zelle in Interaktion treten kann [68]. Weitgehend ungeklärt ist die Lokalisation und Funktion des zweiten Matrixproteins (M2 oder 22k-Protein, MW: 22,2 kD ). Intrazellulär bindet es vermutlich an die gleichen Strukturen wie das N- und das P-Protein. Zu einem späten Zeitpunkt des Infektionszyklus wird ein geringer Teil des M2-Proteins auf der Oberfläche der infizierten Zelle nachgewiesen [1;69]. Im Virion liegt das M2Protein oberflächenassoziiert vor [1;37]. Eine Immunisierung mit dem M-Protein führt zu keinem nachweisbaren Schutz vor RSV, die mit dem M2-Protein führt lediglich zu einer Abschwächung der Infektion [66]. Das M- und das 22K-Protein stellen eine gutes Ziel für die zytotoxischen Lymphozyten dar [67;156-158]. 13 1.2.5 SH-Protein Auf der Oberfläche infizierter Zellen ist ein weiteres virales Protein lokalisiert, das Small Hydrophobic Protein (SH/1A). Es wird in die Zellmembran eingebaut [70;71]. Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, ob das SH-Protein ein Strukturprotein darstellt [1;15;71;72]. Es ist spezifisch bei RSV-infizierten Zellen nachweisbar [15]. Eine Immunisierung mit dem SH-Protein führt zu keinem nachweisbaren Schutz vor RSV [66]. 1.2.6 NS1 und NS2-Protein In RSV-infizierten Zellen, aber nicht im gereinigten Virion, lassen sich zwei virale Nichtstrukturproteine (NS1/1C und NS2/1B) nachweisen (MW von NS1: 15,6 kD, von NS2: 14,7 kD) [181]. Die Funktion beider Proteine ist bisher ungeklärt. Eine Immunisierung mit dem NS1- und NS2-Protein führt zu keinem nachweisbaren Schutz vor RSV [66]. 14 1.3 Infektion mit dem Respiratory Syncytial Virus 1.3.1 Epidemiologie Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist eine wichtige Ursache für Infektionen des unteren Respirationstraktes bei Säuglingen und Kleinkindern [1;22;57]. Eine Infektion mit RSV wird vor allem in der kalten Jahreszeit beobachtet [1;22;57]. Das RSV ist hochkontagiös. Es wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit Infizierten oder deren Sekrete übertragen [94]. Die Inkubationszeit beträgt vier bis sechs Tage, die Virusausscheidung beginnt 24 bis 48 Stunden vor dem Auftreten der ersten Symptome und persistiert über ein bis sechs Wochen [95;96;143]. Die Durchseuchung mit dem RSV erfolgt sehr früh. Es finden sich Infektionsraten von 61 % bei Kindern unter drei Lebenswochen und 87 % bei Kindern unter einem Lebensjahr [22;97-100]. Ein hoher Anteil der stationären Krankenhausaufenthalte von Säuglingen ist auf Infektionen mit dem RSV zurückführen [22;57]. Die Letalität bei einer RSV-Infektion, die bei vorher völlig gesunden Kindern bei unter 1 % liegt, steigt bei Hochrisikopatienten auf etwa 30 bis 70 % an [57;100-102]. Hochrisikopatienten sind Kinder mit atopischer Diathese, pulmonalen oder kardialen Erkrankungen, angeborenen oder therapiebedingten Immundefiziten, geringerem Alter als sechs Monaten sowie Frühgeborene [12;22;99;103-107]. 1.3.2 Erkrankung In den ersten vier bis sechs Lebenswochen besteht ein relativer Nestschutz gegen RSVErkrankungen. Trotz des Vorhandenseins mütterlicher Antikörper ist eine Erstinfektion der Kinder mit RSV bereits in den ersten Lebenswochen möglich. Neugeborene jünger als drei Wochen zeigen gegenüber älteren Säuglingen und Kleinkindern eine geringere Beteiligung der tiefen Atemwege und eine geringere Konzentration an RSV [98]. Klinisch schwere, insbesondere pneumonische Verlaufsformen, werden in diesem Alter kaum gesehen [22;98;103;108]. Die Lungen der Neugeborenen zeigen bei einer Infektion mit RSV wenig Entzündungszeichen [98]. Die passiv übertragenen mütterlichen Antikörper schützen offensichtlich nicht vor der Infektion, beeinflussen aber den Verlauf der Erkrankung günstig [99;108]. Die schwere der Erkrankung ist umgekehrt proportional zu der Höhe der RSV-spezifischen Antikörpertiter und zum Neutralisationstiter [98;99;109-111]. Die Infekthäufigkeit des Kindes wird durch die Antikörperboosterung bei der Mutter mit Antikörperanstieg durch eine RSV-Infektion während der Schwangerschaft beeinflußt [108]. Fünf bis sieben Tage nach Reinfektion lassen sich hohe RSV-spezifische Antikörpertiter der Klassen IgG, IgM und IgA nachweisen [112;127-138]. In-vitro-Studien haben gezeigt, daß RSV-infizierte Zellen den alternativen und den klassischen Weg der 15 Komplementkaskade aktivieren [12;48]. Im Alter zwischen sechs Wochen und sechs Monaten verlaufen die meisten RSV-Infektionen symptomatisch, in 24 bis 40 % der Fälle im Sinne einer Infektion der unteren Atemwege wie einer Bronchiolitis oder Pneumonie [22;82;103;108;113-116]. Etwa 80 bis 90 % der obstruktiven Atemwegserkrankungen im Alter von unter sechs Monaten werden durch RSV verursacht [100]. Beim Erwachsenen äußert sich die RSV-Infektion meist in Form einer leichten Erkrankung des oberen Respirationstraktes mit allgemeinen Symptomen wie Schnupfen, Mittelohrentzündung oder Bindehautentzündung [22]. Schwere Erkrankungen kommen erst wieder bei älteren Menschen vor [117-119]. Histologisch finden sich peribronchioläre und perivaskuläre lymphozytäre Infiltrate in Lungen von Kindern mit schweren RSV-Infektionen [1;57;125;126]. Eine persistierende Infektion von RSV kommt vor [12;143]. Die symptomatische Therapie steht im Vordergrund [100-102;139-145]. Ein Zusammenhang zwischen RSV induzierten Erkrankungen der unteren Atemwege im Säuglingsalter und einem hyperreagiblem Atemsystem, Atemwegesobstruktionen und Beeinträchtigungen der Lungenfunktion im Kindesalter, wird diskutiert [22;100;146-155]. 1.3.3 Reinfektionen Die Immunabwehr gegen RSV ist in vielen Arbeiten untersucht worden, dennoch sind die häufigen Reinfektionen nicht hinreichend geklärt [1;22;57;120-123]. Die durch eine natürliche RSV-Infektion induzierte Immunabwehr ist unvollständig. Nach einer Erstinfektion mit dem RSV fallen die RSV-spezifischen Antikörpertiter innerhalb eines Jahres unter die Nachweisgrenze. Nach einer Zweitinfektion werden höhere Antikörpertiter gebildet, welche auch länger nachweisbar sind. Reinfektionen mit RSV sind bei älteren Kindern und Erwachsenen relativ häufig zu beobachten, führen aber im allgemeinen zu einem milderen Verlauf in Schwere und Dauer der Erkrankung [22;57;112;122-124]. Es konnte gezeigt werden, daß gesunde junge Erwachsene innerhalb von 26 Monaten zu 73 % eine zweite und zu 47 % eine dritte Infektion mit RSV durchmachen [122]. Die Erkrankungen verlaufen häufig atypisch, so daß sie meist nicht als eine solche erkannt werden [98]. 16 1.4 Immunreaktion auf das Respiratory Syncytial Virus 1.4.1 Immunabwehr gegen RSV Immunglobuline gegen RSV bewirken einen relativen Schutz vor RSV und eine effektive Reduktion des Virustiters [48;12]. Schwangere zeigen zu 100 % neutralisierende IgGAntikörper gegen RSV. Beim Neugeborenen erfolgt ein Abfall der neutralisierenden IgGAntikörper bis zur vierten Lebenswoche. Bis zum ersten Lebensjahr lassen sich bei 50 bis 60 Prozent der Kinder erneut RSV-IgG-Antikörper nachweisen, später auch IgMAntikörper. Diese sind überwiegend gegen das G- und das F-Protein gerichtet [12]. Die Korrelation zwischen der neutralisierenden Aktivität und der Höhe der RSV-spezifischen IgG-Antikörpertiter ist sehr gut [12;124;159;160]. Im Gegensatz dazu findet sich keine Korrelation der RSV-spezifischen IgA-Antikörper zur neutralisierenden Aktivität [160]. Neutralisierende mütterliche Antikörper schützen nicht vor einer Infektion durch RSV, nehmen jedoch Einfluß auf die Schwere der Infektion durch RSV, die umgekehrt proportional zu den neutralisierenden Antikörpertitern gegen RSV ist [124;159;244]. Bei bis zum 6. Lebensmonat mit RSV infizierten Kinder sind die neutralisierenden Antikörpertiter gegen RSV im Nabelschnurblut signifikant niedriger als bei nicht infizierten [124]. Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko an RSV zu erkranken [22;161]. Dieser Schutz wird durch übertragene sekretorische RSV-spezifische IgA und IgG sowie durch gegen RSV sensibilisierte Lymphozyten geleistet [22;57;107;161-163]. Zytotoxische Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Beseitigung des RSV [164], sie schädigen aber auch das Lungengewebe [66;82;165;166]. 1.4.2 Reifung der Immunantwort Mit zunehmendem Alter des Kindes und zunehmender Anzahl der Reinfektionen findet eine Reifung der Immunantwort statt [121;167-169]. Erst werden Antikörper gegen einfach gebaute determinante Gruppen, sogenannte sequentielle Epitope, gebildet, welche noch nicht neutralisieren. Bis zum sechsten Lebensjahr erfolgt dann ein Reifungsprozeß, wobei zunehmend komplexe, neutralisierende Antikörper gebildet werden [82;144]. Die Immunantwort ist ab dem sechsten Lebensjahr zunehmend an das RSV angepaßt und schützt eher vor RSV-Infektionen [82;100]. 1.4.3 Spezifische Immunantwort gegen RSV-Proteine Die Immunantwort des Kindes ist überwiegend gegen die Proteine F, N, P und M gerichtet [121]. Bei Erwachsenen und Kindern korrelieren höhere Neutralisationstiter gegen das Fund das G-Protein mit einem besseren Schutz vor Neuinfektionen [12;109;122]. 17 Monoklonale Antikörper gegen das F-Protein bewirken eine Neutralisation des Virus bzw. eine Verhinderung der Synzytienbildung bei bereits infizierten Zellen [43;170]. Monoklonale Antikörper gegen das G-Protein erreichen dieses nicht, sie bewirken eine Neutralisierung des RSV nur im Beisein von Komplement [43;171;170]. 1.4.4 Immunglobuline 1.4.4.1 IgG-Antikörper IgG-Antikörper sind plazentagängig [172;173]. Das IgG-Immunglobulin stellt bei zum Termin geborenen Kindern den größte Anteil an passiv von der Mutter erhaltenen Antikörpern dar. Im letzten Trimenon geschieht die Übertragung größtenteils über einen aktiven transplazentaren Transport [97;172;193;195-201]. Der Transfer der Immunglobuline ist abhängig von der IgG-Subklasse und vom Gestationsalter des Kindes [97;174-179;194]. Bis zur Geburt nimmt die Konzentration der Immunglobuline und damit die Effektivität des Transportes kontinuierlich zu. Zu früh geborene Kinder weisen eine geringere IgG-Konzentration auf als zum Termin geborene und haben ein höheres Risiko als diese, eine Infektion durch RSV zu erleiden [97;172]. Der transplazentare Transport von IgG zum Feten beginnt am 38. Tag [172;173]. Bis zur 17. Woche ist der IgG-Level in etwa konstant und steigt dann proportional mit dem Gestationsalter an [172;173]. Zur Geburt liegen die Nabelschnurkonzentrationen der IgG-Antikörper und der IgGSubklassen etwa fünf bis zehn (bis zu 50) Prozent über denen der korrespondierenden mütterlichen [97;172;173;175;180;181]. Eine eigene IgG-Produktion des Kindes ist ab der 12. Schwangerschaftswoche nachzuweisen [97;182;173;183]. Nach der Entbindung werden die mütterlichen IgG-Antikörper mit einer Halbwertszeit von 30 Tagen katabolisiert [177]. Das Kind bildet dann eigene Antikörper, aber erst mit dem 16. Lebensjahr wird die Konzentration des Erwachsenen erreicht [177]. Die IgGKonzentrationen des Neugeborenen liegen zwischen 636 und 1750 mg/dl [177;184], die der Erwachsenen zwischen 1000 und 1500 mg/dl [177]. Die Immunabwehr gegen das RSV ist auch abhängig von den Immunglobulin-Subklassen [36;57;82;98;185-187]. Der Schutz der tiefen Atemwege vor RSV wird vor allem durch IgG bewerkstelligt. Diese Annahme wird bestärkt durch die Tatsache, daß Serumantikörper die Lungen vor einer RSVInfektion schützen können, diese auf der Nasenschleimhaut jedoch nur einen geringen Effekt zeigen [57;110;159]. Vermutlich können in diesem Abschnitt der Lungen die mütterlichen Antikörper besonders wirksam werden, da hier ein enger Kontakt zwischen Blutgefäßen und Schleimhautoberfläche besteht [22;120]. Dies läßt auf einen gewissen Nestschutz durch mütterliche Antikörper des Isotyps IgG schließen. RSV-spezifische IgG18 Antikörpertiter sind bei Erstinfektionen etwa zehn Tage nach Krankheitsbeginn nachweisbar. Der Gipfel ist nach etwa drei bis vier Wochen überschritten [112;188]. Nach etwa einem Jahr sind keine, bzw. nur sehr niedrige Antikörpertiter nachweisbar [112]. 1.4.4.2 IgM-Antikörper IgM-Antikörper sind nicht plazentagängig [173]. Ab der 10. Schwangerschaftswoche kann eine eigene IgM-Antikörperproduktion nachgewiesen werden [97;173;177;180;182;189]. Die IgM-Produktion stellt eine Antwort auf eine intrauterine immunologische Stimulation dar [97;181;190;191]. Die Konzentration des IgM beim Erwachsenen liegt zwischen 100 125 mg/dl [177]. Das beim Neugeborenen nachweisbare IgM, welches etwa zehn Prozent des mütterlichen beträgt, wird vom diesem selbst gebildet. Werte über 20 mg/dl im Nabelschnurblut sind ein Kriterium, welches auf eine intrauterine Infektion hinweist [177]. Die Normwerte beim Neugeborenen liegen zwischen 6 und 25 mg/dl [177;184]. Bei Erstinfektion finden sich einige Tage nach Krankheitsbeginn ansteigende Antikörpertiter, die zwei bis zehn Wochen persistieren [112;188]. 1.4.4.3 IgA-Antikörper IgA-Antikörper passieren die Plazenta nicht [97;190]. Ab der 30. Schwangerschaftswoche können winzige Mengen IgA-Antikörper nachgewiesen werden [173;177]. Diese steigen einige Tage post partum an [173]. Die Konzentration beim Erwachsenen beträgt 200 bis 250 mg/dl. Neugeborene werden über die Muttermilch mit IgA versorgt, was für die Beseitigung von Mikroorganismen auf der Schleimhaut sorgt [177]. Die Konzentration beim Neugeborenen liegt zwischen 1 bis 6 mg/dl [177] bzw. 1,4 bis 3,6 mg/dl [184]. Der Schutz der hohen Atemwege vor RSV wird durch IgA vermittelt [57]. RSV-spezifische IgA-Antikörpertiter sind bei Erstinfektion etwa 10 Tage nach Krankheitsbeginn nachweisbar. Der Gipfel ist nach etwa drei bis vier Wochen überschritten. Nach etwa einem Jahr sind keine Antikörpertiter mehr nachweisbar [112]. Die Höhe des RSVspezifischen IgA-Antikörpertiters stellt einen sehr sensiblen Indikator einer frischen RSVInfektion in Anwesenheit von mütterlichen IgG-Antikörpern dar [97;167;191], ist aber erst sieben bis acht Tage nach Beginn der Symptome nachweisbar, mit einem Maximum nach elf bis zwölf Tagen [160]. 19 1.4.4.4 IgD- und IgE-Antikörper IgD- und IgE-Antikörper sind nicht plazentagängig, sie sind nur in winzigen Mengen beim Feten nachzuweisen [190;173]. IgD und IgE sind an der fetalen Immunantwort nicht signifikant beteiligt [97;192]. 1.4.5 Plazentaschranke An den Plazentazotten werden anti-HLA-DR Antikörper abgefangen, so daß sie während der Schwangerschaft nicht im fetalen Blut nachzuweisen sind [97;179;202;203]. Diese Tatsache stellt einen Schutz vor Antikörpern gegen fetales Gewebe dar. Es kann gezeigt werden, daß die Mutter und das Neugeborene die Sensitivität auf unterschiedliche Antigene teilen, was bedeutet, daß unterschiedliche Antigene von beiden erkannt werden [97;204;205]. Dafür ist es notwendig, daß Antigene oder andere immunologische Mediatoren die Plazenta durchqueren, die eine anschließende fetale Immunität induzieren [204;206]. Aus diesen Fällen läßt sich ableiten, daß die Plazenta die immunologische Auseinandersetzung des Feten selektiv begrenzt. Die Auswirkung in Bezug auf das RSV ist bisher unklar. Ob eine präpartale Immunantwort gegen das RSV besteht, ist bisher nicht untersucht. 1.4.6 Immunologische Antwort des Feten In der 7. Schwangerschaftswoche kann eine erste Immunreaktion des Embryos festgestellt werden, durch welche die mütterlichen Zellen, welche die Plazentaschranke überschritten haben, zerstört werden [97;213]. Ab der 10. Schwangerschaftswoche kann eine Sensibilisierung von immunkompeten Zellen beim Embryo nachgewiesen werden [97;173;204;207-209;214]. Ganze Zellen können die plazentare Barriere durchwandern [97;210-212]. Der Fet könnte dadurch seine passive Immunität erlangen [97;204]. 1.4.7 Passive Immunisierung Die passive Immunisierung mit hochtitrigen neutralisierenden Immunglobulinpräparaten zeigt, daß die humorale Immunantwort zwar einen Schutz vor Erkrankung, nicht jedoch vor Infektion bewirken kann. Die Präparate können die Viruslast bei Kindern signifikant reduzieren und den Krankheitsverlauf abschwächen [22;57;108;110;124;215-218]. Der Schutz vor Erkrankung korreliert mit dem Titer neutralisierender Antikörper gegen die Oberflächenproteine F und G [22;122]. Bei Ratten bewirken Antikörper gegen das GProtein eine Neutralisation des RSV, Antikörper gegen das F-Protein eine Neutralisierung und eine Fusionshemmung des RSV [170;219]. Andere Autoren bestreiten eine 20 Korrelation zwischen der Höhe der Neutralisationstiter und dem Schutz vor Infektion [53]. Eine nachweisbare Korrelation besteht zwischen der Fähigkeit, die Synzytienbildung zu hemmen, und dem Schutz vor RSV-Infektion [51;53;54]. 1.4.8 Aktive Immunisierung mit formalininaktiviertem RSV In den sechziger Jahren wurde eine Impfung mit durch Formaldehyd inaktiviertem RSV durchgeführt. In vielen Fällen kam es bei den geimpften Kindern nach Wildvirusexposition sogar zu einem schwereren Verlauf der Erkrankung als bei den nicht geimpften Kindern [12;22;57;66;156;220-226]. Es wird bei der Immunisierung mit formalininaktiviertem RSV ein ähnliches Verhalten wie bei der Impfung mit formalininaktiviertem Masernvirus angenommen [53;120;156;224]. 1.4.9 Aktive Immunisierung mit rekombinant hergestellten Proteinen In Experimenten kann durch die Immunisierung mit nativem RSV und rekombinant hergestellten G- oder F-Protein ein kompletter pulmonaler Schutz gegenüber einer RSVInfektion mit Reduzierung der Viruslast aufgebaut werden, bei Mäusen werden neutralisierende Antikörper gebildet [12;35;66;67;156;218;222;227-231]. Die Immunisierung mit dem M-Protein führt zu keinem nachweisbaren Schutz vor RSV, mit dem N-Protein führt sie zu einer Abschwächung der RSV-Erkrankung, nach anderen Autoren zu einer deutlichen Reduktion [66;232]. Die Nukleokapsidgene des RSV bilden ein signifikantes Ziel für die zellvermittelte Immunantwort [36]. 21 1.5 Synthetische Peptide Synthetische Peptide stellen lineare Epitope von RSV-Proteinen dar. Antikörper der Seren von Kindern erkennen diese synthetischen Peptide häufiger als die der Erwachsenen [82]. Sehr kleine Moleküle können antigene Eigenschaften aufweisen [22;73]. Die antigenen Eigenschaften kleiner Proteine können durch den Einsatz von Peptiden bestätigt werden, die kleine Bruchstücke der Proteine darstellen [22;74;75]. An einer Antigen-AntikörperReaktion nehmen 16 Aminosäuren auf der Seite des Antigens teil [22;76-78], wobei sechs bis acht Aminosäuren für den Antigen-Antikörper-Komplex notwendig sind [76-78]. Die übrigen Aminosäuren beeinflussen wahrscheinlich nur die Affinität über Nachbargruppeneffekte [22;79]. Antigen und Antikörper weisen komplementäre Strukturen auf. Ein sieben Aminosäuren langes Antigenteil paßt in die antigenbindende Tasche des Antikörpers. Diese eingelagerten Aminosäuren sind für die Komplexbildung notwendig [22;78]. Diese Wechselwirkung kann durch sehr kleine Peptide gestört werden. So gelingt es, die Antigen-Antikörper-Komplexierung durch ein Tripeptid zu hemmen [22;80]. Die antigenen Eigenschaften zeigen sich auch bei synthetisch hergestellten Peptiden [22;75;81]. Alle Proteine des RSV können als Antigene und Immunogene wirken. Die wichtigsten stellen aber die Glycoproteine dar [12;66]. Synthetische Peptide entsprechen linearen Epitopen der Virusproteine [82]. Die synthetischen Peptide können heutzutage durch vollautomatische Syntheseautomaten hergestellt werden [22;83]. Da synthetische Peptide quasi die Kopie sehr kleiner Abschnitte aus der Sequenz von Aminosäuren darstellen, wird es hierdurch möglich, die im Serum vorhandenen Antikörper gegen ganz bestimmte Sequenzen zu untersuchen. Durch die Reaktion der körpereigenen Immunglobuline mit den synthetischen Peptiden ließen sich diese zum Nachweis von Antikörpern (z.B. anti-HIV Antikörpern) nutzen [22;84-86]. Da synthetische Peptide auch immunogen wirken, stellen sie eine Möglichkeit zur Erzeugung von neutralisierenden Antikörpern gegen bestimmte Epitope dar [22;75;87-93]. Antikörper gegen solche synthetischen Peptide schützen z.B. beim Rind vor der Maul- und Klauenseuche [89;90]. Das Problem in der Herstellung wirksamer, neutralisierender Antikörper durch synthetische Peptide ist folgendes: Die Antikörper gegen synthetische Peptide erkennen nur die lineare Struktur einer Aminosäuresequenz. Bei wirksamen Antikörpern spielt auch die räumliche Anordnung der Proteine zueinander eine Rolle [75]. 22 1.6 Zielsetzung Die Immunantwort der Säuglinge und Kleinkinder auf eine RSV Infektion ist nicht ausreichend effektiv, so daß es auffallend häufig zu Reinfektionen kommt. RSVInfektionen finden im Beisein mütterlicher Antikörper statt und können unter diesen Bedingungen zu Erkrankungen führen. Auf Impfungen mit formalininaktiviertem RSV findet bei nachfolgender Wildvirusinfektion sogar eine Exazerbation der Erkrankung mit verstärkter Entzündungsreaktion statt. Die Immunantwort auf das RSV reift im Laufe der ersten Lebensjahre. Weder die humorale noch die zelluläre Immunantwort bewirken eine komplette Immunität gegen das RSV, das Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten des Immunsystems sind noch nicht vollständig geklärt. Es finden vielfältige Modulationen des Immunsystems durch das RSV, aber auch durch gegen RSV gerichtete Antikörper und immunkompetente Zellen statt. Die Gründe für die unzureichende Immunantwort sind nicht hinreichend bekannt. Die Plazenta begrenzt die immunologische Auseinandersetzung des Feten selektiv. Ob eine eigene Immunantwort des Neugeborenen gegen das RSV besteht, ist bisher nicht untersucht. Zum besseren Verständnis der RSV-Infektion von Neugeborenen und Kleinkindern stellen sich hier folgende Fragen: - Findet eine diaplazentare Übertragung von mütterlichen RSV-spezifischen Antikörpern statt und nehmen diese Einfluß auf die Immunantwort des Kindes? - Zeigt das Kind zum Zeitpunkt der Geburt eine eigene Immunantwort gegen das RSV und wie sieht diese aus? - Findet eine intrauterine Reifung der Immunantwort statt und wie wirkt diese sich aus? Aufschluß über diese Fragen soll die Untersuchung der Immunantwort des Neugeborenen im Vergleich zu der Immunantwort der Mutter geben. Zu diesem Zweck eignen sich gepaarte Seren von Müttern und Kindern zum Zeitpunkt der Geburt. Interessant für diese Untersuchungen sind vor allem die synthetischen Peptide der Proteine G, F und N, da Antikörper gegen diese die Infektiosität des RSV beeinflussen. Obwohl bei Antikörpern gegen das Protein M kein Schutz gegen das RSV nachweisbar ist, stellt dieses Protein aber ein gutes Ziel für die zytotoxischen Lymphozyten dar. Zur Beantwortung der Frage der „Reife“ der Immunantwort soll die Untersuchung der Immunglobuline der Klassen IgG, IgM und IgA dienen. 23 Zur Beurteilung der Immunitätslage und der Effektivität der Immunabwehr sollen die Antikörperkonzentrationen IgG und IgM, die Neutralisationsfähigkeit von RSV in vitro, die Immunantwort gegenüber RSV mit IgG, IgM und IgA und die epitopspezifische Immunantwort des Neugeborenen mit IgG, IgM und IgA zwischen Müttern und Kindern und der einzelnen Seren untereinander verglichen werden. 24 2 Methoden [4;8;13;17;18;32;37;39;109;110;233;234] Im Rahmen dieser Arbeit werden 27 Mutter/Kind-Serumpaare mit verschiedenen Tests untersucht, um Auskunft über die Qualität und Quantität der diaplazentar übertragenen RSV-Antikörper zu bekommen. Für diese Untersuchung wird zum Zeitpunkt der Geburt entnommenes mütterliches Blut und dazugehöriges Nabelschnurblut verwendet. Bei Müttern und Kindern wird eine Konzentrationsbestimmung von IgG und IgM durchgeführt. Um die neutralisierende Aktivität der Serumantikörper gegen RSV zu untersuchen, werden sie anhand eines Neutralisationstestes verglichen. Die Abhängigkeit der Signalstärke des ELISA von der Serumkonzentration wird bei unterschiedlichen Serumverdünnungen gegenüber RSV-Antigen untersucht und hieraus die Verdünnung der weiter durchzuführenden Untersuchungen bestimmt. Um die Aktivität der RSVspezifischen Antikörper zu untersuchen, werden diese im ELISA gegenüber Virusantigen bestimmt. Hierbei werden die Gesamt-Immunglobuline (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM untersucht. Zum Nachweis RSV-spezifischer Antikörper der Gruppe IgG wird eine SDSPolyacrylamidgelelektrophorese mit anschließendem Western-Blot durchgeführt. Zur epitopspezifischen Untersuchung der Immunglobuline der 27 Serumpaare werden 10 synthetische Peptide aus den Sequenzen der RSV-Proteine G, F, M und N verwendet. Hierbei werden die Gesamt-Immunglobuline (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM untersucht. 2.1 Materialien 2.1.1 Verwendete Zellen und Viren Für die folgenden Untersuchungen wird der humane RSV Stamm „Long Strain“ der American Type Culture Collection (Rockville, Maryland, USA; ATTC VR-26) verwendet. Dieses Virus kann in Dulbecco`s Modified Eagle Medium (DMEM; D-5536; Gibco BRL, Karlsruhe) unter Zusatz von 1-5 % fetalem Kälberserum (FKS; Tecnomara, Fernwald) in der humanen Larynxkarzinom-Zellinie HEp-2 (Flow Laboratories, Meckenheim) angezüchtet werden. Virustiter und Pathogenität des RSV sind sowohl von der Zellpassage als auch von der Viruspassage abhängig. Für die verschiedenen immunologischen Testverfahren werden (von Zellen oder Zelltrümmern befreite) Überstände infizierter Zellkulturen oder Zellysate infizierter Zellen verwendet. 25 2.1.2 Zellkulturmethoden Die Kultivierung der permanenten HEp-2 Zellinie erfolgt in 75 cm² Gewebekulturflaschen von der Firma Greiner (Solingen) bei 37 °C. Als Nährmedium dient DMEM, 4,5 g Glukose/l und 25 mM HEPES (Sigma H-0763; N-[2-Hydroxyethyl]piperazine-N`-[2ethansulfonic acid] sodium salt). Diesem wird zum Wachstum der Zellen 5 % fetales Kälberserum und zur Vermeidung von Kontamination 1 % vierfach Antibiotikalösung hinzugegeben. Subkultiviert werden die Zellen mit einem Verdünnungsfaktor von eins zu drei nach Trypsinbehandlung, um die Zellen voneinander und von der Unterfläche zu lösen, ohne diese zu zerstören oder RSV freizusetzen. Hierzu wird den Zellen einmal kurz bei 37 °C Trypsin zugesetzt. Bei der zweiten Trypsinierung werden die Zellen abgelöst, in 20 ml Kulturmedium aufgenommen und für 10 Minuten in einer niedrigtourigen Tischzentrifuge zentrifugiert (1000 U/min; GPR-Zentrifuge der Firma Beckmann). Der Überstand wird abgesaugt, die Zellen werden in neues Kulturmedium aufgenommen und auf neue Gewebekulturflaschen verteilt. Kulturmedium: DMEM (4,5 g/l Glukose), 5 % FKS, 1 % 4-fach Antibiotikalösung 4-fach Antibiotikalösung: Penicillin G/Benzylpenicillin (Sigma) 10000 U/ml; Dihydrostreptomycin (Sigma) 13,3 mg/ml; Neomycinsulfat (Sigma) 7,8 mg/ml; Bacitracin (Sigma) 125 U/ml 2.1.3 Virusvermehrung und –aufreinigung Zur Virusvermehrung werden die aus der Zellkultivierung gewonnenen Zellen abzentrifugiert und in 5 ml Medium aufgenommen (zur besseren Infektion der HEp-2 Zellen wird dem Kulturmedium nur 1 % FKS zugesetzt). Diese Zellsuspension wird für 1 h bei 37 °C mit 3,4 x 104 PFU (Plaque Forming Units) RSV inkubiert. Nicht adsorbierte Viren werden abgesaugt, neues Medium zugegeben und die Kulturen bei 37 °C inkubiert. Nach 24 Stunden wird das Medium gewechselt. Zeigen 80 % der Zellen den für das RSV typischen zytopathischen Effekt (CPE) in Form mehrkerniger Riesenzellen, so werden diese zusammen mit dem Überststand bei 2000 U/min für 15 Minuten zentrifugiert, der Überstand portioniert und bei –80 °C eingefroren. 26 Gleichzeitig werden dieselben Schritte ohne Zugabe der Viren durchgeführt, um Ausgangsmaterial für die Kontrollmessungen zu erhalten. 2.1.4 Virustitration Zur Bestimmung der infektiösen Einheiten von RSV haltigen Überständen werden diese auf HEp-2 Zellen titriert. Hierzu werden jeweils 100 µl Zellsuspension mit 2,5 x 104 HEp2 Zellen pro Näpfchen auf einer 96-Depot-Gewebekulturplatte der Firma BecktonDickinson (Heidelberg) ausgesät (zur besseren Infektion der HEp-2 Zellen werden auch hier dem Kulturmedium nur 1 % FKS zugesetzt). Hierauf wird der Zellsuspension je 100 µl Virussuspension in einer Verdünnungsreihe (1/100, 1/200,... bis 1/6400 in Kulturmedium) zugegeben und bei 37 °C inkubiert. Nach 48 h Inkubationszeit werden die Zellen mit in Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen, mit 96 %-igem Ethanol (20 °C) für 10 Minuten fixiert und anschließend luftgetrocknet. Zur enzymatischen Anfärbung der RSV Proteine werden die Zellen mit einem Antikörper gegen RSV markiert (12E2-C1; monoklonaler-IgG2a-Mausantikörper gegen das G-Protein des RSV aus vorhergegangenen Arbeiten der Arbeitsgruppe [22]; 1/10 verdünnt in PBS). Hierzu werden die Zellen kurz mit PBS angefeuchtet und mit je 75 µl Antikörpersuspension pro Depot für 1 h bei 37 °C inkubiert. PBS (pH 7,4): NaCl 136,89 mM; KCl 2,68 mM MgCl2 0,49 mM; CaCl2 0,90 mM; Na2HPO4 8,09 mM; KH2PO4 1,47 mM Nach Auswaschen nicht-gebundener Antikörper werden die Immunglobulinkomplexe durch einen Antikörper gegen Maus-IgG (Anti-Maus Polyvalent-Ig(-G,-A,-M)- Peroxidaseantikörper A-0412; Sigma, Deisenhofen; 1/200 in PBS) enzymatisch markiert und durch Umsetzung eines geeigneten Substrates (A-5754) sichtbar gemacht werden. Hierzu werden die Zellen nach einem Waschvorgang mit je 75 µl des Antikörpers für 1 h bei 37 °C inkubiert. Nach einem weiterem Waschschritt folgt das Auftragen von 100 µl Substratlösung pro Depot und Inkubation von etwa einer halben Stunde bei 37 °C. 27 Substratlösung: Tris/HCL (0,05 M, pH 7,8) 10 ml; Ethylcarbazollösung 200 µl; H2O2 1,7 µl Ethylcarbazollösung: 0,1 g 3-Amino-9-Ethylcarbazol (Sigma A-5754) in 10ml Ethanol Hierauf wird die Reaktion mit H2O gestoppt. Unter dem Mikroskop werden die infektiösen Einheiten anhand der Anzahl angefärbter Zellen ausgezählt und somit die PFU/ml ermittelt. 2.1.5 Herstellung von RSV Lysat Zur Lysierung von RSV infizierten HEp-2 Zellen werden diese mit einem Gummischaber von der Unterlage gelöst, die pelletierten Zellen mit vierfachem Volumen Lyse-Puffer aufgeschlossen und nach 10 minütigem Schütteln zentrifugiert. Der Überstand wird portioniert und bei –80 °C eingefroren. Lyse-Puffer: Saccharose 250 mM; Tris/HCl (pH 7,2) 10 mM; MgCl2 3 mM; KCl 5 mM; NaN3 0,01 %; Triton X-100 (Sigma T-6878) 1 %; Natriumdeoxychlat 1 % 2.1.6 Verwendete Seren Für die Untersuchungen der diaplazentaren Übertragung RSV spezifischer Antikörper werden 27 Paare von mütterlichen und dazugehörigen kindlichen Seren gesammelt. Hierzu wird mütterliches Blut im Rahmen von Routineuntersuchungen in der Frauenklinik des Marienhospitals Herne und in der Frauenklinik des Knappschafts-Krankenhauses Bochum zum Zeitpunkt der Geburt und entsprechendes kindliches Blut durch Ausstreichen der Nabelschnur gewonnen. Die Blutproben werden zentrifugiert und abgesert, die so gewonnenen Seren portioniert und bei –80 °C bis zur weiteren Verwendung eingefroren. Die Seren werden von S1 bis S27 durchnummeriert. M steht für mütterliches und K für kindliches Serum. 28 2.1.7 Verwendete synthetische Peptide Zur epitopspezifischen Untersuchung der Immunglobuline der 27 Serumpaare wird ein Peptid-ELISA mit zehn unterschiedlichen synthetischen Peptiden aus der Sequenz verschiedener RSV Proteine durchgeführt. Die unterschiedlichen Teilsequenzen entsprechen unterschiedlichen Positionen der RSV Proteine G, F, M und N, sie sind in Tabelle 1 dargestellt (für die Lokalisation der synthetischen Peptide der RSV-Proteine G und F siehe auch Abbildung 2 und 3). Als Auswahlkriterium für die einzelnen synthetischen Peptide dient die Aufenthaltswahrscheinlichkeit auf der Virusoberfläche [22]. Die einzelnen Peptidsequenzen werden im folgenden als SP1-SP10 bezeichnet und schlüsseln sich wie folgt auf: Tabelle 1: Synthetische Peptide SP1-SP10 aus der Sequenz der RSV Proteine G, F, M und N und deren Position im RSV Peptid Protein Position Sequenz SP 1 G 141-149 TQPSKPTTK SP 2 G 187-201 KRIPNKKPGKKTTTK SP 3 G 209-214 KTTKKD SP 4 G 217-224 PQTTKSKE SP 5 G 289-298 PSSPPNTPRQ SP 6 F 130-136 SKKRKRR SP 7 F 221-232 IEFQQKNNRLLE SP 8 M 25- 28 SP 9 M 247-256 SP 10 N 19- 24 EKDDD TRFAIKPMED SSSKYT Die verwendeten synthetischen Peptide wurden mir aus vorangegangenen Arbeiten der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. H.-J. rer. nat. Streckert, Abteilung für medizinische Mikrobiologie und Virologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, zur Verfügung gestellt. 29 2.2 Untersuchungsmethoden 2.2.1 Lasernephelometrie Zum Vergleich der IgG- sowie der IgM-Konzentrationen zwischen Mutter und Kind werden lasernephelometrische Konzentrationsbestimmungen bei 23 der 27 Serumpaare durchgeführt. Bei vier der 27 Seren steht nicht genügend Material für diese Untersuchung zur Verfügung. Die Untersuchungen werden im Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Ruhr-Universität Bochum unter Prof. Dr. med. M. Krieg durchgeführt. Die Bestimmung erfolgt anhand eines Nephelometer Array 360. Hierzu werden die Seren in einer Verdünnung von eins zu zwei in isotoner Kochsalzlösung in Proben von je 1 ml (mit 4 Seren zur Kontrolle) untersucht. Die Konzentrationen werden in mg/dl angegeben. 2.2.2 RSV-Mikroneutralisationstest Zum Nachweis der protektiven Aktivität werden die 27 Serumpaare anhand des RSVMikroneutralisationstestes untersucht. Hierzu wird zunächst aus den Serumpaaren eine Verdünnungsreihe angelegt. Die Seren werden in Kulturmedium auf 1/50, 1/100,... bis 1/6400 verdünnt und je 100 µl pro Napf einer 96-Depot-Gewebekulturplatte der Firma Beckton-Dickinson (Heidelberg) titriert (zur besseren Infektion der HEp-2 Zellen wird auch hier dem Kulturmedium nur 1 % FKS zugesetzt). Hierauf wird den Serumproben je 50 µl RSV Suspension in einer Konzentration von 100-200 PFU pro Depot zugesetzt. Zur Kontrolle dienen nicht infizierte HEp-2 Zellen. Nach einer Reaktionszeit von 90 min bei 37 °C wird den Virus-Antikörpersuspensionen jeweils 100 µl Zellsuspension mit 2,5 x 104 HEp-2 Zellen pro Näpfchen zugegeben. Nach 48 h Inkubationszeit bei 37 °C werden die Zellkulturen analog zur Virustitration (Kapitel 2.1.4) fixiert und die RSV Proteine durch enzymatische Anfärbung markiert. Die Titerstufe wird mikroskopisch bestimmt. 2.2.3 RSV spezifischer ELISA Zum Nachweis RSV-spezifischer Antikörper der Immunglobulinklassen IgG, IgA und IgM wird bei den 27 Serumpaaren ein RSV-spezifischer ELISA durchgeführt. Es wird ein Lysat von RSV infizierten HEp-2 Zellen verwendet. Zur Kontrolle dienen nicht infizierte HEp-2 Zellen. Zur Testdurchführung werden die Näpfe der 96-Depot-ELISA-Mikrotiterplatten (Nunc, Maxisorp, Wiesbaden) mit je 100 µl Fängerantikörperlösung (B 98 Hyperimmunserum vom Schaf gegen das RSV aus vorhergegangenen Arbeiten der 30 Arbeitsgruppe; 1/2000 verdünnt in Carbonatpuffer) beschichtet und über Nacht bei 4 °C inkubiert. Carbonatpuffer (pH 9,6): CO32- 0,05 M; Na2CO3 1,59 g/l NaHCO3 2,93 g/l Nach Auswaschen ungebundener Fängerantikörper mit 200 µl Waschlösung werden verbliebene reaktive Zentren mit enzymatisch degradierter Gelatine (200 µl Boehringer Blockierungsreagenz, Cat. No. 1112589, Boehringer, Mannheim) über 15 Minuten bei Raumtemperatur abgesättigt. Nach zweimaligem Waschen mit 200 µl Waschlösung werden 75 µl RSV Lysat je Näpfchen (1/500 verdünnt in Probenpuffer) für 1 h bei 37 °C aufgegeben. Mit der Kontrolle werden die analogen Schritte durchgeführt. Waschlösung: NaCl 150 mM; Tween 20 (Sigma P-1379) 0,1 % Probenpuffer: 0,2 % Magermilchpulver in PBS Nach drei Waschschritten folgt das Auftragen von je 75 µl der zu untersuchenden Serumproben pro Depot mit anschließender Inkubation für 1 h bei 37 °C. Dem nächsten Waschschritt folgt die enzymatische Markierung der gebundenen Serumantikörper mit einem gegen humane Immunglobuline gerichteten Antikörper (IgGesamt; IgG und IgMAntikörper, verdünnt in Probenpuffer) über 30 Minuten bei 37 °C. Durch Umsetzung der anschließend aufgebrachten Substratlösung (75 µl je Näpfchen) wird diese Reaktion sichtbar gemacht. Die enzymatische Reaktion wird nach 30 Minuten durch die Zugabe von 50 µl 1 N H2SO4 abgestoppt. Die Extinktionen der Lösungen werden durch das Extinktionsmeßgerät „anthos 2001 reader“ von der Firma Anthos Labtec Instruments, Siegburg bei 492 nm photometrisch detektiert und gegen einen Standard (Refr. Filter 620 nm) ausgewertet. Antikörper: IgGesamt (IgG, IgA, IgM): Peroxidasekonjugierter Goat-Anti-Human-Antikörper (Nordic 20-585) 1/2000 IgG: Peroxidasekonjugierte Anti-Human-IgG-Antikörper (Sigma A-8419) 1/1000 IgM: Peroxidasekonjugierte Anti-Human-IgM-Antikörper (Sigma A-6907) 1/1000 31 Substratlösung: 4 Tabletten Orthophenylendiamin-Substrat (OPD; Dako Diagnostik, No. S 2000); 12 ml Phosphat-Citrat-Puffer; 5 µl 30 % H2O2 Phosphat-Citrat-Puffer (pH 5,0): Citronensäure * H2O 7,3 g/l; Na2HPO4 * 12 H2O 23,9 g/l 2.2.4 Immunoblot Zum Nachweis RSV-spezifischer Antikörper der Gruppe IgG wird eine SDSPolyacrylamidgelelektrophorese mit anschließendem Western-Blot durchgeführt. 2.2.4.1 SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese Anhand einer Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) werden unterschiedliche Proben elektrophoretisch aufgetrennt, um die Reaktion der Antikörper der 27 Serumpaare auf unterschiedliche Proteine aus der Struktur des RSV zu untersuchen. Als Proben dienen hierzu die Lysate von RSV infizierterten HEp-2 Zellen und von nicht infizierten HEp-2 Zellen (als Kontrolle), sowie biotinylierte Markerproteinlösung (SDS6B; Biotinylated SDS Molekular Weight Srandard Mixture, Serva, Heidelberg) zur Darstellung standartisierter Banden. Hierbei binden die zu untersuchenden Antikörper an das zuvor aufgebrachtes Antigen, das elektrophoretisch aufgetrennte RSV. Die zu untersuchenden Antikörper werden dabei wiederum durch Antikörper markiert. An diese wird die Peroxidase durch Biotin irreversibel gebunden. Die Stärke der enzymatischen Reaktion unter Standardbedingungen gibt dann Rückschlüsse auf die Antikörperaktivität. Verwendet wird hierzu das Minigelsystem (G41) sowie das SDS-PAGE Protein-Set der Firma Biometra (Göttingen), nach deren Firmenvorschrift die Gele gegossen werden. Trenngel 10%; Dicke 1 mm (pH 8,8): Stammlösung (FL-P11; Biometra Göttingen) 2,5 ml; Trenngelpuffer (3-fach konzentriert) 835 µl; H2O 4,03 ml; TEMED (10 % Tetramethylendiamin-Lösung in H2O) 125 µl; Ammoniumpersulfat, APS (10 % in H2O) 50 µl; Stammlösung: Acrylamid/Bisacrylamid 30 % zu 0,8 % Sammelgel 3 % (pH 6,8): Stammlösung 200 µl; Sammelgelpuffer (5-fach konzentriert) 80 µl; H2O 1,68 ml; TEMED (10 % in H2O) 40 µl; Ammoniumpersulfat, APS (10 % in H2O) 12 µl 32 Laufpuffer: Tris 25 mM; Glycin 192 mM; Natriumdodecylsulfat, SDS 0,1 % Eingesetzt werden pro Gel 250 µl RSV Lysat sowie HEp-2 Lysat Kontrolle (jeweils 1/1 verdünnt in Probeninkubationspuffer (pH 6,8; 2-fach konzentriert); enthalten im Elektrophorese-Set) sowie 10 µl biotinylierte Markerproteinlösung pro Spur. Zum Sammeln der Proteine wird eine konstante Stromstärke von 10 mA in den ersten 10 min, dann zum Trennen eine konstante Stromstärke von 25 mA für weitere 70-90 min angelegt. 2.2.4.2 Western-Blot Zum Transfer der elektrophoretisch aufgetrennten Proteine auf Nitrozellulosemembran wird das Fast-Blot System der Firma Biometra (Göttingen) verwendet. Als Blottingmembran dient die vliesverstärkte Cellulosenitratfolie BA 85/0,45 µm (Ref.-No. 401196) von der Firma Schleicher und Schuell (Dassel). Der Transfer erfolgt bei einer konstanten Stromstärke von 5 mA/cm2 über 15 min. Transferpuffer (pH 8,3): Tris 25 mM; Glycin 192 mM; Methanol 10 % Zur Färbung der Markerspur wird Amidoschwarz verwendet. Hierzu wird diese gekennzeichnet und von den anderen Poteinspuren getrennt. Amidoschwarz: Amidoschwarz 10B 0,1 %; Methanol 20 %; CH3COOH 10 %; H2O 70 % Entfärbelösung: Methanol 20 %; CH3COOH 10 %; H2O 70 % Zur Verringerung unspezifischer immunologischer Reaktionen wird die Folie vor der Anfärbung zweimal für 30 Minuten mit Absättigungslösung abgesättigt. Absättigungslösung: Magermilchpulver 2 % (Proteinmischung, die durch peoteolytische Spaltung von gereinigter Gelatine erhalten wurde); Tween 20 0,05 % in PBS Zur Weiterverarbeitung der Nitrozellulosefolie wird diese in einzelne Streifen geschnitten. Alle nun folgenden Inkubationsschritte werden auf dem Schüttler bei Raumtemperatur durchgeführt. Zur Reaktion der Serumantikörper mit den aufgetrennten Proteinen werden die Immunoblotstreifen mit je 750 µl der zu untersuchenden Serumproben (in einer Verdünnung von 1/100 in Waschpuffer) für 1h inkubiert. 33 Waschlösung: Magermilchpulver 0,1 %; Tween 20 0,05 % in PBS Zur enzymatischen Anfärbung der gebundenen Serumantikörper werden diese für 1 h mit einem gegen humanes IgG gerichteten Antikörper (AP-konjugierter Mouse-Anti-HumanIgG Antikörper, Sigma A-2064 Sigma, Deisenhofen; 1/5000 in Waschlösung) markiert und durch Umsetzung einer Substratlösung sichtbar gemacht. Substratlösung: Tris/HCl pH 9,6 150 mM; MgCl2 4 mM; NBT (Nitro blue tetrazolium; Sigma N-6876) 0,1 mg/ml; BCIP (5-Bromo-4-chloro-3-indolylphosphate Sigma B-8503) 0,05 mg/ml Anschließend wird die Folie in Streifen geschnitten und fotografiert. 2.2.4 Peptid-ELISA Zur epitopspezifischen Untersuchung der 27 Serumpaare auf Antikörper verschiedener Immunglobulinklassen gegen einzelne synthetische Peptide aus der Sequenz verschiedener RSV Proteine wird ein peptidspezifischer ELISA durchgeführt. Als Antikörper werden die Immunglobulinklassen IgG, IgA und IgM als IgGesamt zusammen und IgG und IgM jeweils einzeln erfaßt. Zur Testdurchführung werden 96-Depot-ELISA-Mikrotiterplatten (Nunc, Maxisorp) mit 10 synthetischen Peptiden SP1 - SP10 (20 µg/ml Carbonatpuffer, pH 9,6) mit je 100 µl pro Depot über Nacht bei 4 °C inkubiert. Nach Auswaschen ungebundener Peptide werden die verbliebenen reaktiven Zentren mit enzymatisch degradierter Gelantine bei Raumtemperatur über 15 Minuten abgesättigt. Nach zweimaligem Waschen werden je 75 µl der zu untersuchenden Serumproben (1/500 verdünnt in Probenpuffer) pro Näpfchen aufgegeben und für 1 h bei 37 °C inkubiert. Waschlösung: NaCl 150 mM; Tween 20 0,05 % Probenpuffer: 0,1 % Magermilchpulver in PBS Die ungebundenen Serumantikörper werden ausgewaschen. Die gebundenen Serumantikörper werden mit den folgenden Antikörpern enzymatisch markiert und durch Umsetzung der Substratlösung sichtbar gemacht: 34 Antikörper: IgGesamt (IgG, IgA, IgM): Peroxidasekonjugierter Goat-Anti-Human-Antikörper (Nordic 20-585) 1/2000 IgG: Peroxidasekonjugierte Anti-Human-IgGAntikörper (Sigma A-8419) 1/1000 IgM: Peroxidasekonjugierte Anti-Human-IgM-Antikörper (Sigma A-6907) 1/1000 Substratlösung: 4 Tabletten Orthophenylendiamin-Substrat (OPD; Dako Diagnostik, No. S 2000); 12 ml Phosphat-Citrat-Puffer; 5 µl 30 % H2O2 Die Reaktion wird nach 30min mit 50 µl 1 N H2SO4 abgestoppt und die Extinktion bei 492 nm photometrisch detektiert und gegen einen Standard (Refr. Filter 620 nm) ausgewertet. 35 2.3 Auswertung der Ergebnisse Zur Auswertung der Ergebnisse werden die Rohdaten in Microsoft Excel eingegeben und dort berechnet. 2.3.1 Lasernephelometrie Bei den Konzentrationsbestimmungen handelt es sich um quantitative Bestimmungen in einem auswärtigen Labor. Die IgG- und IgM-Konzentrationen der einzelnen Seren werden im Vergleich zur Standardabweichung vom Mittelwert der untersuchten Seren beurteilt. Die Berechnung erfolgt bei mütterlichen und kindlichen Seren getrennt. Zum Vergleich der Unterschiede der IgG- und IgM-Konzentrationen zwischen Mutter und Kind werden die einzelnen Differenzen der korrespondierenden Mutter-Kind-Paare berechnet und diese im Vergleich zur Standardabweichung vom Mittelwert der Differenzen der untersuchten Seren bewertet. Zur Berechnung der Signifikanz der Unterschiede der Konzentrationen zwischen Mutter und Kind wird der T-Test für gepaarte Stichproben angewendet. 2.3.2 RSV-Mikroneutralisationstest Die neutralisierenden Eigenschaften der einzelnen Seren werden anhand der Titerstufen dargestellt und miteinander verglichen. Da es sich um Ergebnisse eines Testdurchlaufes handelt, lassen diese einen direkten Vergleich der Einzelwerte zu. Die anderen Seren dienen dabei als interne Referenz. Als Negativkontrolle dienen nicht infizierte HEp-2 Zellen. 2.3.3 RSV spezifischer ELISA Um die spezifische Reaktion der Serumantikörper gegen das RS-Virus zu ermitteln, werden die gemessenen Extinktionen der Lysate der nicht infizierten HEp-2 Zellen von denen der RSV infizierterten HEp-2 Zellen abgezogen [276]. Zum Vergleich der Antikörperaktivität der Serumpaare untereinander wird das Abweichen der Reaktionsstärken vom Mittelwert anhand der Standardabweichung ermittelt und miteinander verglichen. Die Berechnung erfolgt bei mütterlichen und kindlichen Seren getrennt. Beim Vergleich der Reaktionsstärken zwischen Mutter und Kind werden die Differenzen der einzelnen korrespondierenden Paare berechnet und diese im Vergleich zur Standardabweichung vom Mittelwert bewertet [276]. Zur Berechnung der Signifikanz der Reaktionsstärke zwischen Mutter und Kind wird der T-Test für gepaarte Stichproben angewendet. 36 Da im ELISA keine absoluten Werte, sondern Reaktionsstärken bestimmt werden, welche die Aktivität der Antikörper widerspiegeln kann durch den Vergleich der Reaktionsstärke mit IgG und IgM zu der mit IgGesamt ein semiquantitativer Rückschluß auf die IgAAktivität gezogen werden. Dabei werden die Unterschiede in den Reaktionen aus dem gleichen Testdurchlauf zwischen Mutter und Kind in direktem Vergleich zueinander und die Reaktionen der einzelnen Seren im Vergleich zu den anderern 26 Seren bewertet. Reagiert ein Serum z.B. deutlich mit IgM, ist diese Reaktion auch beim IgGesamt zu erkennen, da dieses ja IgG, IgM und IgA enthält. Zeigt das Serum eine deutliche Aktivität mit IgGesamt ohne Reaktion bei IgM und IgG, so ist von einer IgA-Aktivität auszugehen. Die 26 anderen Seren dienen dabei als interne Referenz. 2.3.4 Immunoblot Die abfotografierten Banden der Westernblot-Streifen werden direkt zwischen Mutter und Kind, mit den 26 anderen Serumpaaren und mit der mitgelaufenen Kontrolle verglichen. 2.3.5 Peptid-ELISA Anhand der Standardabweichung wird das Abweichen der Reaktionsstärken vom Mittelwert ermittelt und so die Antikörperaktivität der einzelnen Serumpaare untereinander und mit den 26 anderen Serumpaaren verglichen. Die Berechnung erfolgt bei mütterlichen und kindlichen Seren getrennt. Beim Vergleich der Reaktionen zwischen Mutter und Kind werden die Differenzen der einzelnen korrespondierenden Seren im Vergleich zur Standardabweichung vom Mittelwert bewertet [276]. Zur Berechnung der Signifikanz der Reaktionsstärke zwischen Mutter und Kind wird auch hier der T-Test für gepaarte Stichproben angewendet. Wie beim RSV-spezifischen ELISA wird ein semiquantitativer Rückschluß vom Reaktionsmuster der IgGesamt, der IgG und der IgM-Antikörper auf die IgA-Aktivität gezogen. 37 2.3.6 Testvalidierung Zur Testdurchführung werden die Versuchsanordnungen und die Materialien der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Streckert, Abteilung für medizinische Mikrobiologie und Virologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum verwendet [169]. Um die Abhängigkeit der Signalstärke im ELISA von der Serumkonzentration zu untersuchen wird in Voruntersuchungen jeweils ein RSV-spezifischer ELISA mit IgGesamt-Antikörpern mit der Serumverdünnung 1/100; 1/200; 1/400 und 1/800 durchgeführt. Aus den Ergebnissen wird die Korrelation der Signalstärke zur Serumkonzentration bestimmt. Es errechnet sich eine Korrelation von im Mittel r = 0,969 (0,868 bis 0,998) bei den Müttern und von im Mittel r = 0,967 (0,839 bis 0,999) bei den Kindern, die Signalstärke im ELISA korreliert also mit der Konzentration der Seren. Da es sich hierbei um eine streng lineare Funktion handelt, werden alle Folgeuntersuchungen mit der Serumverdünnung von 1/500 durchgeführt. Kreuzreaktionen wurden durch den direkten Vergleich mit der Kontrolle ausgeschlossen (innere Referenz) [276;277]. Zur Validierung der Ergebnisse und Bestimmung der Meßpräzision im Sinne der InterAssay-Variabilität läßt sich aus Voruntersuchungen anhand von vier Wiederholungsuntersuchungen beim RSV-spezifischen ELISA mit IgGesamt die relative Verfahrensabweichung mittels der linearen Kalibrierfunktion errechnen [274;275]. Es ergibt sich eine mittlere relative Standardabweichung von 7,8 % bei einer mittleren Standardabweichung von 0,078 und eine mittlere Varianz von 0,0075 bei den 27 Proben der Mütter und eine mittlere relative Standardabweichung von 5,2 % bei einer mittleren Standardabweichung von 0,051 und eine mittlere Varianz von 0,004 bei den 27 Proben der Kinder. 2.3.7 Interpretation der Reaktionen der einzelnen Serumpaare über alle Tests Um Rückschlüsse auf die Immunitätslage der einzelnen Seren ziehen zu können, wird jedes einzelne Serum in jedem durchgeführten Test bezüglich der Reaktion des Kindes im Vergleich zur Mutter und das Serumpaar im Vergleich zum Gesamtkollektiv untersucht und miteinander verglichen. Die Beurteilung erfolgt anhand des Abweichens der Reaktionsstärken vom Mittelwert im Vergleich zur Standardabweichung als innere Referenz. Die Signifikanz der Unterschiede der Reaktionen zwischen Mutter und Kind werden anhand des T-Testes für gepaarte Stichproben ermittelt. 38 Nach dieser Beurteilung werden die einzelnen Serumpaare bezüglich ihrer Tendenzen im Reaktionsmuster über alle Untersuchungen im Vergleich zu den anderen 26 Serumpaaren nach folgenden Kriterien eingeteilt: Das Serumpaar mit einer „reifen“ Immunantwort erkennt das RSV gut mit IgG, besitzt gute neutralisierende Eigenschaften gegen RSV und zeigt eine ausgewogene Immunreaktion gegen RSV [82;98;100;110;111;121;144;159;167-169;237;239;245]. Das Serumpaar mit einer „unreifen“ Immunantwort erkennt das RSV mit IgG-Antikörpern schlecht, besitzt schlechte neutralisierende Eigenschaften gegen RSV und zeigt spezifische IgM- und IgA-Antworten gegen RSV. Alle Serumpaare können zwischen diesen beiden Polen der Immunantwort in eine Reihenfolge sortiert werden. 2.3.8 Untersuchung der Abhängigkeit der Reaktionsstärken von den Immunglobulinkonzentrationen Zur Untersuchung der Abhängigkeit der Aktivität der IgG- und IgM-Antikörper bei Mutter und Kind von den Immunglobulinkonzentrationen werden die Reaktionsstärken der einzelnen Seren in den einzelnen Tests zu den IgG- und IgM-Konzentrationen in Korrelation gesetzt. Zur Berechnung der Signifikanz wird der T-Test für gepaarte Stichproben angewendet. 2.3.9 Fehlerbetrachtung Zur Beurteilung ob es sich bei einzelnen Ergebnissen um eine Fehlbestimmung handelt, wird eine Einzelbetrachtung sämtlicher Ergebnisse durchgeführt. Die einzelnen Werte werden im Vergleich zu den anderen Seren und die Reaktionen im Vergleich zu den anderen Tests beurteilt. Es muss sich z.B eine sehr starke IgG-Antwort auch im IgGesamt wiederspiegeln, da IgG auch im IgGesamt enthalten ist. Eine sehr starke peptidspezifische IgG-Antwort muss sich auch im RSV-spezifischen IgG-ELISA wiederspiegeln, da die peptidspezifische Immunreaktion einen speziellen Teil der RSV-spezifischen Antwort darstellt. Die Signifikanz des Unterschiedes der so aufgefallenen Werte wurden anhand der Ausreißerwerteberechnung beurteilt [278]. Dabei wurde die Ausreißertabelle nach Gubbs verwandt. 39 3 Ergebnisse 3.1 Vergleich der IgG- und IgM-Konzentrationen von Mutter und Kind Zum Vergleich der IgG- und IgM-Konzentration werden diese nephelometrisch bestimmt und verglichen. Bei vier der 27 Seren steht nicht genügend Material für diese Untersuchung zur Verfügung. 3.1.1 IgG-Konzentrationen Vergleicht man die IgG-Konzentrationen der Seren untereinander und berechnet deren Standardabweichung und den Mittelwert im jeweiligen Teilkollektiv (Mütter und Kinder), so läßt sich im Vergleich zu den anderen Seren folgendes feststellen: Die IgGKonzentrationen der mütterlichen Seren liegen im Bereich von 412 bis 1236 mg/dl, die der kindlichen Seren im Bereich von 560 bis 1642 mg/dl. Der Mittelwert der IgGKonzentrationen liegt bei den mütterlichen Seren bei 767 mg/dl mit einer Standardabweichung von 225 mg/dl und der Mittelwert der kindlichen Seren bei 1047 mg/dl mit einer Standardabweichung von 263 mg/dl. Die kindlichen IgG-Konzentrationen liegen somit durchschnittlich 36,5 % über denen der mütterlichen. Beim Vergleich der Gruppen unter Anwendung eines T-Tests für gepaarte Stichproben zeigt sich, daß der Unterschied signifikant ist (P = 0,0004724). Die Referenzintervalle werden in der Literatur für IgG bei Erwachsenen mit 1000 bis 1500 mg/dl [177] und bei Kindern mit 636 bis 1606 mg/dl [184] angegeben. Im vorliegenden Kollektiv weisen 20 von 23 mütterlichen Seren IgG-Konzentrationen auf, die unterhalb des Referenzintervalles für Erwachsene liegen (= 86,96 %). Bei den dazugehörigen kindlichen Seren zeigen nur zwei Seren einen Wert unterhalb des Referenzintervalls (S22 und S24). Oberhalb des Referenzintervalls liegt nur ein kindliches Serum (S18). Dieses liegt mehr als 50 % oberhalb des mütterlichen Wertes und somit über dem Referenzintervall für Neugeborene. Abbildung 4 stellt die lasernephelometrisch bestimmten IgG-Konzentrationen bei 23 Mutter/Kind-Serumpaaren dar. Bei S18 und S26 zeigt das Kind und bei S20 und S21 die Mutter eine sehr starke Erhöhung der IgG-Konzentration, wobei die dazugehörigen Werte der jeweils korrespondierenden Seren keine Unterschiede größer der Standardabweichung 40 zeigen. Bei S17 zeigen Mutter und Kind eine Erhöhung der IgG-Konzentration größer der Standardabweichung. M u t te r Ig G -N e p h e lo m e tr ie K in d /N S 1800 1600 Konzentration mg/dl 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2 3 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 S e ru m p a a r Abb. 4: Lasernephelometrisch bestimmte IgG-Konzentrationen in mg/dl bei 23 Mutter/Kind-Serumpaaren Im Vergleich der Konzentrationsdifferenzen der einzelnen Seren untereinander kann man folgendes feststellen: Bei den Vergleichsuntersuchungen zwischen Mutter und Kind zeigt sich bei 18 von 23 kindlichen Seren (78,3 %) eine höhere IgG-Konzentration als bei den korrespondierenden mütterlichen Seren. Vergleicht man die IgG-Konzentrationsdifferenzen der Seren untereinander und berechnet deren Standardabweichung und die Mittelwerte der Differenzen im jeweiligen Teilkollektiv, so läßt sich im Vergleich zu den anderen Seren folgendes feststellen: Die Standardabweichung der Differenz zwischen den mütterlichen und den kindlichen Seren beträgt 320 mg/dl, die zweifache Standardabweichung 640 mg/dl. Der Mittelwert der Differenzen beträgt 280 mg/dl. Abbildung 5 stellt die errechneten IgGKonzentrationsdifferenzen durch Abzug der kindlichen IgG-Konzentration von der mütterlichen dar. Bei den Serumpaaren S13, S18, S26 und S27 sind die kindlichen IgGKonzentrationen um mehr als eine Standardabweichung der Differenz von Mutter und Kind höher als die der korrespondierenden Mütter. Bei den Serumpaaren S7, S8, S14, S15, S16, S17 und S23 sind die IgG-Konzentrationen der Kinder größer als die der Mütter, allerdings weniger als die Standardabweichung der Differenz der Paare. Bei Serumpaar S20 ist die IgG-Konzentration des Kindes mehr als die zweifache Standardabweichung 41 kleiner als die der korrespondierenden Mutter, bei S19, S21, S22 und S24 ist sie um mehr als eine Standardabweichung kleiner. Ig G -N e p h e lo m e tr ie K - M 1000 Konzentrationsdifferenz mg/dl 800 600 400 200 0 -2 0 0 -4 0 0 -6 0 0 2 3 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 S e ru m p a a r Abb. 5: Errechnete IgG-Konzentrationsdifferenzen durch Abzug der kindlichen IgG-Konzentration von der mütterlichen (in mg/dl) 42 3.1.2 IgM-Konzentrationen Vergleicht man die IgM-Konzentrationen der Seren untereinander und berechnet deren Standardabweichung und den Mittelwert im jeweiligen Teilkollektiv, so läßt sich im Vergleich zu den anderen Seren folgendes feststellen: Die IgM-Konzentrationen der mütterlichen Seren liegen im Bereich von 60 bis 362 mg/dl, die der kindlichen Seren im Bereich von vier bis 31 mg/dl. Der Mittelwert der IgMKonzentrationen liegt bei den mütterlichen Seren bei 140 mg/dl mit einer Standardabweichung von 74 mg/dl und der Mittelwert der kindlichen Seren bei 12 mg/dl mit einer Standardabweichung von 7,5 mg/dl. Die kindlichen IgM-Konzentrationen liegen im Durchschnitt bei 8,6 % der mütterlichen IgM-Konzentrationen. Beim Vergleich der IgM-Konzentrationen zeigt sich deutlich, daß die IgM-Konzentrationen der Mütter über denen der Kinder liegen. Das ist bei allen untersuchten Serumpaaren der Fall. Beim Vergleich der Gruppen unter Anwendung eines T-Tests für gepaarte Stichproben zeigt sich, daß der Unterschied signifikant ist (P = 2,3 x 10-8). Beim vorliegenden Kollektiv von 23 Serumpaaren zeigen neun mütterliche Seren IgMKonzentrationen oberhalb und acht Seren unterhalb des Referenzintervalls für Erwachsene. Acht kindliche Seren zeigen IgM-Konzentrationen unterhalb und zwei Seren oberhalb des Referenzintervalls für Neugeborene. Die Referenzintervalle der IgM für Neugeborene werden in der Literatur mit 6,3 bis 25 mg/dl [184], die der Erwachsenen mit 100 bis 125 mg/dl [177] angegeben. Werte beim Neugeborenen größer als 20 mg/dl weisen unspezifisch auf eine intrauterine Infektion hin, was bei den Kindern von S8, S10 und S14 der Fall ist. Erhöhte IgM-Konzentrationen der Serumpaare S2, S10, S14, S21 lassen dabei unspezifisch auf eine akute Infektion bei den Müttern schließen. Die Schwankungen der Konzentrationen bei den Kindern sind relativ gering, gehen aber teilweise mit der Erhöhung der mütterlichen Antikörperkonzentrationen einher. Abbildung 6 stellt die lasernephelometrisch bestimmten IgM-Konzentrationen bei 23 Mutter/Kind-Serumpaaren dar. Bei S10 zeigt die Mutter und bei S8 das Kind eine um mehr als das zweifache der Standardabweichung höhere IgM-Konzentration als der Mittelwert des Vergleichskollektives. Dabei finden sich bei S10 auch beim Kind, bei S2 und S21 bei der Mutter und bei S14 bei Mutter und Kind eine um mehr als das einfache der Standardabweichung höhere IgM-Konzentration. 43 Betrachtet man hier die Unterschiede der IgM-Konzentration der einzelnen Serumpaare miteinander, so läßt sich eindeutig feststellen, daß alle IgM-Konzentrationen der Mütter weit über denen der Kinder liegen. Sehr deutlich zeigt sich dieses bei Serumpaar S10 mit einem Unterschied in der IgM-Konzentration größer als die zweifache und bei den Serumpaaren S2, S14 und S21 mit einer Differenz größer als die einfache Standardabweichung vom Gesamtkollektiv. M u tt e r Ig M - N e p h e lo m e t r ie K in d /N S 400 350 Konzentration mg/dl 300 250 200 150 100 50 0 2 3 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 S e ru m p a a r Abb. 6: Lasernephelometrisch bestimmte IgM-Konzentrationen in mg/dl bei 23 Mutter/Kind-Serumpaaren 44 3.2 Die neutralisierende Aktivität der Serumantikörper gegen RSV Zur Untersuchung der 27 Serumpaare auf die neutralisierenden Eigenschaften der Antikörper gegen RSV wird ein Mikro-Neutralisationstest durchgeführt und die neutralisierende Aktivität anhand von Titerstufen ermittelt und miteinander verglichen. 3.2.1 Titerstufen RSV-neutralisierender Antikörper Abbildung 7 stellt die Neutralisationsstufen der 27 Mutter/Kind-Serumpaare gegen RSV im RSV-Mikroneutralisationstest dar. Es zeigt sich, daß fast alle Seren RSV in vitro neutralisieren. Nur bei Serum 26 ist bei Mutter und Kind eine schwache neutralisierende Aktivität gegen RSV auszumachen. Bei S5 zeigen Mutter und Kind und bei S2 das Kind eine deutliche neutralisierende Aktivität bis größer sechs Titerstufen. M - T it e r s t u f e R S V - M ik r o n e u t r a lis a t io n s t e s t K - T it e r s tu f e 9 8 7 Titerstufen 6 5 4 3 2 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p a a r Abb. 7: Neutralisationstiterstufen der 27 Mutter/Kind-Serumpaare Mikroneutralisationstest 45 gegen RSV im RSV- 3.2.2 Unterschiede in den Titerstufen RSV-neutralisierender Antikörper Abbildung 8 stellt die Unterschiede der Neutralisationstiterstufen zwischen Mutter und Kind gegen RSV im RSV-Mikroneutralisationstest dar. Es stellen sich in vitro keine Unterschiede in der Titerstufe von RSV-neutralisierenden Antikörpern dar. Tendentiell liegen die Werte im Bereich der Meßgenauigkeit, wenn man eine Schwankung von einer Titerstufe zugrunde legt. Lediglich bei Serum 20 ist die Titerstufe des Kindes um zwei höher als bei der Mutter. R S V - M ik r o n e u t r a lis a t io n s t e s t T it e r s t u f e K - M 2 ,5 2 Titerstufendifferenz 1 ,5 1 0 ,5 0 - 0 ,5 -1 - 1 ,5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S eru m p aar Abb. 8: Unterschiede der Neutralisationstiterstufen zwischen Mutter und Kind gegen RSV im RSVMikroneutralisationstest 46 3.3 Die Immunantwort gegen RSV Zur Untersuchung der Summe der gegen RSV gerichteten Antikörper der 27 Mutter/KindSerumpaare wird ein RSV-spezifischer ELISA mit Gesamt-Immunglobulin (IgG, IgA und IgM), IgG und IgM durchgeführt. Zum Vergleich der Reaktionsstärke der Seren von Mutter und Kind und zu den anderen Seren im Kollektiv werden die Standardabweichung und die Mittelwerte berechnet. Der Mittelwert beim RSV-spezifischen ELISA mit IgGesamt liegt bei bei den Müttern bei 0,077 mit einer Standardabweichung von 0,035 und bei den Kindern bei 0,096 mit einer Standardabweichung von 0,039. 3.3.1 Signalstärke der einzelnen Serumpaare im RSV-ELISA Abbildung 9 stellt die Signalstärke im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der Gesamt (IgG, IgA, IgM)-, der IgG-, und der IgM-Immunglobulinklassen der Serumpaare S1-S27 bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es ist bei allen Serumpaaren eine deutliche Reaktion der Antikörper der GesamtImmunglobulinklassen gegen RSV zu erkennen. Nur das Serumpaar S26 zeigt eine schwache Reaktion, beim Kind um mehr als zwei und bei der Mutter um mehr als eine Standardabweichung geringer im Vergleich zum jeweiligen Gesamtkollektiv. Mehr als eine Standardabweichung geringer im Vergleich zum Kollektiv reagieren auch das mütterliche Serum 19 und die kindlichen Seren S8, S11 und S15. Eine sehr starke Aktivität größer als die zweifache Standardabweichung zeigen Mutter und Kind des Serumpaares S27 und das Kind bei S2, wobei die Mutter ebenfalls eine Reaktion größer der einfachen Standardabweichung zeigt. Eine starke Aktivität größer einer Standardabweichung zeigt die Mutter des Serumpaares S4 sowie die Kinder der Serumpaare S3, S5 und S25. Beim Vergleich der Gruppen unter Anwendung eines T-Tests für gepaarte Stichproben zeigt sich, daß der Unterschied zwischen Mutter und Kind signifikant ist (P = 3,88 x 10-5). Bei den Antikörpern der IgG-Immunglobulinklasse liegt der Mittelwert bei den Müttern bei 0,193 mit einer Standardabweichung von 0,06 und bei den Kindern bei 0,176 mit einer Standardabweichung von 0,093. Bei den IgG-Immunglobulinklassen erkennt man eine deutliche Reaktion fast aller Seren gegen RSV. Betrachtet man die Signalstärke im Vergleich zum jeweiligen Gesamtkollektiv, so zeigt die Mutter bei Serumpaar S11, S14 und S26 und das Kind bei S12, S22, S26 und S27 eine mehr als die Standardabweichung geringere Reaktion. Bei S27 zeigt die Mutter, bei S5 das Kind und bei S2 und S25 Mutter und Kind eine stärkere Reaktion. Beim Vergleich der Gruppen unter Anwendung eines T47 Tests für gepaarte Stichproben zeigt sich, daß der Unterschied nicht signifikant ist (P = 0,265). Bei den Antikörpern der IgM-Immunglobulinklasse liegt der Mittelwert bei den Müttern bei 0,016 mit einer Standardabweichung von 0,019 und bei den Kindern bei 0,0005 mit einer Standardabweichung von 0,0008. Beim Auftragen der Signalstärke der Seren mit der Immunglobulinklasse IgM erkennt man fast keine Reaktion der kindlichen Seren, viele mütterliche Seren reagieren dagegen sehr stark mit IgM gegen RSV. Mit einer Abweichung größer der Standardabweichung im Vergleich zum Gesamtkollektiv reagieren die mütterlichen Seren S7, S21 und S22, schwächer reagieren S4, S12, S13, S18 und S27. Beim Vergleich der Gruppen unter Anwendung eines T-Tests für gepaarte Stichproben zeigt sich, daß der Unterschied signifikant ist (P = 0,00029). 48 M u tte r R S V -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 0 ,2 0 ,1 8 Absorption (492nm) 0 ,1 6 0 ,1 4 0 ,1 2 0 ,1 0 ,0 8 0 ,0 6 0 ,0 4 0 ,0 2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S eru m p a ar M u tte r R S V -E L IS A Ig G K in d /N S 0 ,5 0 ,4 5 Absorption (492nm) 0 ,4 0 ,3 5 0 ,3 0 ,2 5 0 ,2 0 ,1 5 0 ,1 0 ,0 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S eru m p a ar M u tte r R S V -E L IS A Ig M K in d /N S 0 ,0 9 0 ,0 8 Absorption (492nm) 0 ,0 7 0 ,0 6 0 ,0 5 0 ,0 4 0 ,0 3 0 ,0 2 0 ,0 1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 -0 ,0 1 S e ru m p aa r Abb. 9: Signalstärke im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der IgGesamt (IgG, IgA, IgM)-, IgG-, und IgM-Immunglobulinklassen von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren S1-S27 bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 49 3.3.2 Unterschiede der Signalstärke zwischen Mutter und Kind im RSV-ELISA Vergleicht man die IgGesamt-Signalstärke der Seren untereinander und berechnet die Standardabweichung und den Mittelwert der Differenzen, so läßt sich im Vergleich zu den anderen Seren folgendes feststellen: Abbildung 10 stellt die errechneten Signalstärkedifferenzen im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der IgGesamt (IgG, IgA, IgM)-, IgG und IgM-Immunglobulinklassen der Serumpaare S1-S27 bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es ist zu erkennen, daß 22 von 27 kindlichen Seren (81,5 %) stärker mit IgGesamtAntikörpern auf RSV reagieren, als die mütterlichen Seren. Der Mittelwert der Signalstärkedifferenzen mit IgGesamt liegt bei 0,019 mit einer Standardabweichung von 0,02. Sehr starke Unterschiede in der Aktivität der Antikörper gegen RSV findet sich bei S3 mit einem Unterschied von größer zwei Standardabweichungen zum Mittelwert der Differenzen zwischen Mutter und Kind und starke Unterschiede größer als eine Standardabweichung bei S2, S5, S6, S19 und S25 wobei jeweils die Kinder stärker reagieren und bei S4, S9, S10, S26 und S27 mit einer stärkeren Reaktion der mütterlichen Seren. Der Mittelwert der Signalstärkedifferenzen mit IgG liegt bei -0,017 mit einer Standardabweichung von 0,077. Es zeigt sich eine stärkere Reaktion des Kindes mit einem Unterschied von größer einer Standardabweichung zum Mittelwert der Differenzen zwischen Mutter und Kind bei S25 und eine schwächere bei S12, S18 und S22. Bei S27 ist die Reaktion der Mutter größer drei Standardabweichungen stärker als die des Kindes. Der Mittelwert der Signalstärkedifferenzen mit IgM liegt bei -0,015 mit einer Standardabweichung von 0,019. Es läßt sich ein deutliches Überwiegen der mütterlichen Reaktionen erkennen. Sehr starke Unterschiede in der Aktivität gegen RSV finden sich bei S7, S21 und S2 mit einem Unterschied von größer einer Standardabweichung zum Mittelwert der Differenzen zwischen Mutter und Kind mit stärkerer Reaktion der Mutter. 50 R S V -E lis a Ig G e s a m t K - M 0 ,0 7 Absorptionsdifferenz (492nm) 0 ,0 6 0 ,0 5 0 ,0 4 0 ,0 3 0 ,0 2 0 ,0 1 0 -0 ,0 1 -0 ,0 2 -0 ,0 3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p aa r R S V -E L IS A Ig G K - M 0 ,1 5 Absorptionsdifferenz (492nm) 0 ,1 0 ,0 5 0 -0 ,0 5 -0 ,1 -0 ,1 5 -0 ,2 -0 ,2 5 -0 ,3 -0 ,3 5 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 26 27 S eru m p aar K - M R S V -E L IS A Ig M 0 Absorptionsdifferenz (492nm) -0 ,0 1 -0 ,0 2 -0 ,0 3 -0 ,0 4 -0 ,0 5 -0 ,0 6 -0 ,0 7 -0 ,0 8 -0 ,0 9 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 S eru m p aar Abb. 10: Errechnete Signalstärkedifferenzen im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der IgGesamt (IgG, IgA, IgM)-, IgG- und IgM-Immunglobulinklassen von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren S1-S27 bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 51 3.3.3 Immunreaktionen der einzelnen Serumpaare mit IgG gegen RSV im Immunoblot Die durchgeführte SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese mit anschließendem Western-Blot zum Nachweis RSV-spezifischer Antikörper der Gruppe IgG zeigt unter Auswertung der Befunde anhand der mitgelaufenen Negativkontrolle als innere Referenz keine Unterschiede in der Reaktion zwischen mütterlichen und kindlichen Seren. 3.3.4 Vergleich der Immunreaktion der einzelnen Serumpaare gegen die einzelnen synthetischen Peptide Zum Vergleich der Reaktionsstärke der Seren von Mutter und Kind und zu den anderen Seren im Kollektiv werden die Standardabweichung und die Mittelwerte berechnet. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt darstellen: SP1 Abbildung 11 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP1 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP1-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,747 mit einer Standardabweichung von 0,776, mit IgG ein Mittelwert von 0,462 mit einer Standardabweichung von 0,378, und mit IgM ein Mittelwert von 0,414 mit einer Standardabweichung von 0,361. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,754 bei einer Standardabweichung von 0,784, mit IgG ein Mittelwert von 0,493 bei einer Standardabweichung von 0,427, und mit IgM ein Mittelwert von 0,024 bei einer Standardabweichung von 0,012. In der Summe über alle Seren zeigen sich relativ starke Reaktionen bei mütterlichen und kindlichen Seren mit IgG gegen SP1, eine deutliche Reaktion der mütterlichen IgM und eine leichte Reaktion der kindlichen IgM gegen dieses Peptid. Der Unterschied in der Reaktion zwischen Mutter und Kind mit IgG ist sehr gering. Lediglich beim IgM liegt ein signifikanter Unterschied vor. Bei den Serumpaaren S2, S6, S14, S16 und S26 zeigt sich eine verstärkte IgG-Reaktion von Mutter und Kind gegen SP1. Bei S6 ist die IgG-Aktivität des Kindes, bei S14 und S16 die der Mutter größer, bei S2 und S6 spielt auch eine IgAAntwort der Mutter eine Rolle. Bei S18 und S19 findet sich eine deutliche IgA-Antwort des Kindes gegen diese G-Proteinsequenz. S17 fällt durch eine relativ starke Reaktion durch mütterliches IgM auf. 52 SP1 M u tte r S P 1 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 3 ,5 Absorption (492nm) 3 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 S e ru m p a a r 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 1 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,8 1 ,6 Absorption (492nm) 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 1 -E L IS A Ig M K in d /N S 1 ,6 Absorption (492nm) 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 11: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP1 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 53 SP2 Abbildung 12 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP2 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP2-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,982 mit einer Standardabweichung von 0,410, mit IgG ein Mittelwert von 0,674 mit einer Standardabweichung von 0,206, und mit IgM ein Mittelwert von 1,014 mit einer Standardabweichung von 0,631. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,875 bei einer Standardabweichung von 0,361, mit IgG ein Mittelwert von 0,659 bei einer Standardabweichung von 0,252, und mit IgM ein Mittelwert von 0,111 bei einer Standardabweichung von 0,067. In den Untersuchungen zeigen die Mütter und Kinder mit IgG und IgM und die Mütter mit IgM in der Summe eine starke Reaktion gegen dieses Peptid. Die Reaktion der Mütter mit IgM ist deutlich stärker als beim Kind. Dieser Unterschied ist signifikant. Mütterliche und kindliche Seren zeigen beim IgG eine gleich starke Reaktion. Auffallend bei SP2 ist die Reaktion des Serumpaares S19 gegenüber dem Kollektiv, bei dem die Mutter überwiegend mit IgA und das Kind deutlich stärker mit IgG reagiert. Eine verstärkte IgG-Antwort des Kindes findet sich bei S19, S2 und S10, eine IgG-Antwort der Mutter bei S16, eine IgAAntwort des Kindes bei S19 und eine IgA-Antwort der Mutter bei S8. Bei S6 und angedeutet bei S10 liegt eine stärkere Aktivität beim kindlichen IgG vor. Bei der deutlichen IgM-Antwort der Mutter von S8 ist keine vermehrte Reaktion des Kindes gegen das SP2 zu erkennen. 54 SP2 M u tte r S P 2 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 3 Absorption (492nm) 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 9 7 5 3 1 15 13 S e ru m p a a r 11 23 21 19 17 27 25 M u tte r S P 2 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,4 Absorption (492nm) 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 3 2 1 9 8 7 6 5 4 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 2 -E L IS A Ig M K in d /N S 3 Absorption (492nm) 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 12: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP2 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 55 SP3 Abbildung 13 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP3 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP3-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,504 mit einer Standardabweichung von 0,102, mit IgG ein Mittelwert von 0,470 mit einer Standardabweichung von 0,083, und mit IgM ein Mittelwert von 0,687 mit einer Standardabweichung von 0,734. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,445 bei einer Standardabweichung von 0,078, mit IgG ein Mittelwert von 0,444 bei einer Standardabweichung von 0,086, und mit IgM ein Mittelwert von 0,061 bei einer Standardabweichung von 0,047. Es zeigt sich eine deutliche Reaktion der mütterlichen und kindlichen Seren mit IgG, wobei keine großen Differenzen zwischen Mutter und Kind mit IgG festzustellen sind und eine deutliche Aktivität der mütterlichen IgM. Mit IgM reagieren die Mütter stärker als die Kinder. Der Unterschied bei IgM ist signifikant. Auffällig sind beim SP3 die hohen Aktivitäten der mütterlichen IgM bei S2, S26 und S27, ansonsten finden sich keine Auffälligkeiten im Vergleich zum Kollektiv. 56 SP3 M u tte r S P 3 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 0 ,8 Absorption (492nm) 0 ,7 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 3 -E L IS A Ig G K in d /N S 0 ,7 Absorption (492nm) 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 3 -E L IS A Ig M K in d /N S 3 ,5 Absorption (492nm) 3 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 13: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP3 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 57 SP4 Abbildung 14 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP4 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP4-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,251 mit einer Standardabweichung von 0,097, mit IgG ein Mittelwert von 0,352 mit einer Standardabweichung von 0,096, und mit IgM ein Mittelwert von 0,642 mit einer Standardabweichung von 0,489. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,182 bei einer Standardabweichung von 0,091, mit IgG ein Mittelwert von 0,334 bei einer Standardabweichung von 0,079, und mit IgM ein Mittelwert von 0,027 bei einer Standardabweichung von 0,018. Es zeigt sich eine mäßig starke Reaktion der mütterlichen und kindlichen Seren mit IgG gegen RSV, wobei keine großen Differenzen zwischen Mutter und Kind mit IgG festzustellen sind und eine deutliche Aktivität der Mutter mit IgM. Mit IgM reagieren die Mütter stärker als die Kinder. Der Unterschied bei IgM ist signifikant. Bei SP4 reagieren einige Seren auffällig. Die Mütter von S2, S4, S14 und S26 zeigen eine recht deutliche Reaktion mit IgM und bei S4 und S14 auch mit IgG. Eine stärkere Reaktion zeigt die Mutter von S6 mit IgA und das Kind von S6 mit IgG. Bei S17 zeigt die Mutter im Vergleich zum Kollektiv und zum Kind eine ausgeprägte Reaktion mit IgM, das Kind reagiert dazu im Gegensatz ausgeprägt mit IgG. Das Kind von S15 reagiert deutlich mit IgA gegen SP4. Bei S19 zeigt die Mutter eine starke IgM-Antwort, ohne Auffälligkeiten beim Kind. 58 SP4 M u tte r S P 4 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 0 ,5 0 ,4 5 Absorption (492nm) 0 ,4 0 ,3 5 0 ,3 0 ,2 5 0 ,2 0 ,1 5 0 ,1 0 ,0 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p a a r M u tte r S P 4 -E L IS A Ig G K in d /N S 0 ,6 Absorption (492nm) 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 4 -E L IS A Ig M K in d /N S 2 1 ,8 Absorption (492nm) 1 ,6 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 S e ru m p a a r 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 14: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP4 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 59 SP5 Abbildung 15 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP5 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP5-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,315 mit einer Standardabweichung von 0,200, mit IgG ein Mittelwert von 0,309 mit einer Standardabweichung von 0,108, und mit IgM ein Mittelwert von 0,268 mit einer Standardabweichung von 0,144. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,253 bei einer Standardabweichung von 0,142, mit IgG ein Mittelwert von 0,346 bei einer Standardabweichung von 0,231, und mit IgM ein Mittelwert von 0,028 bei einer Standardabweichung von 0,026. Es zeigen sich mässig starke Reaktionen der mütterlichen und der kindlichen IgG gegenüber diesem Peptid, etwas stärker durch die kindlichen Seren. Es zeigt sich eine relativ schwache Erkennung durch mütterliche IgM. Auffallend stark im Vergleich zum Kollektiv reagieren die Mütter und Kinder von S6 und von S26 mit IgA mit deutlichem Überwiegen der mütterlichen Aktivität, wobei S6 auch eine mässig starke Reaktion mit IgG bei Mutter und Kind zeigt. Hierbei reagiert die Mutter allerdings etwas stärker als das Kind. Bei S26 zeigen Mutter und Kind eine deutliche IgA-Antwort, wobei die Mutter auch mit IgM reagiert. Die Mutter von S21 zeigt eine ausgeprägte IgM-Antwort. Auffallend ist eine sehr starke Reaktion des Kindes mit IgG bei S12, ohne auch nur eine geringe Erhöhung der IgGesamt-Aktivität. 60 SP5 M u tte r S P 5 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 1 ,2 Absorption (492nm) 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 S e ru m p a a r 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 5 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,6 Absorption (492nm) 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 25 26 27 M u tte r S P 5 -E L IS A Ig M K in d /N S 0 ,7 Absorption (492nm) 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 Abb. 15: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP5 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 61 SP6 Abbildung 16 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP6 aus der Sequenz des RSV-F-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP6-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,708 mit einer Standardabweichung von 0,748, mit IgG ein Mittelwert von 0,419 mit einer Standardabweichung von 0,311, und mit IgM ein Mittelwert von 0,242 mit einer Standardabweichung von 0,205. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,716 bei einer Standardabweichung von 0,737, mit IgG ein Mittelwert von 0,443 bei einer Standardabweichung von 0,357, und mit IgM ein Mittelwert von 0,024 bei einer Standardabweichung von 0,015. Es finden sich relativ starke Reaktionen mit IgG in der Summe der mütterlichen und kindlichen Seren gegen SP6, jedoch kaum ein Unterschied zwischen Müttern und Kindern. Mit IgM reagieren die mütterlichen Seren etwas stärker als die kindlichen. Auffallend stark reagieren Mütter und Kinder der Seren S14 und S16 mit IgG, mit einer stärkeren Reaktion der Mütter. Sehr stark im Vergleich zum Kollektiv und zu den Kindern sind auch die IgMAktivitäten der Mütter gegen SP6, so daß von einer Immunreaktion der Mütter mit IgG und IgM und der Kinder mit IgG auszugehen ist. Bei den Seren S2 und S26 reagieren die Kinder deutlich stärker mit IgG im Vergleich zum Kollektiv und die Mütter mit IgG und IgM. Bei S6, S18 und S19 zeigen die Kinder eine im Vergleich zum Kollektiv deutliche und die Mütter eine gering erhöhte IgG- und IgA-Antwort. S17 zeigt außer einer deutlichen IgM-Antwort der Mutter gegen SP6 keine Auffälligkeiten. 62 SP6 M u tte r S P 6 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 3 ,5 Absorption (492nm) 3 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 26 27 26 27 M u tte r S P 6 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,8 1 ,6 Absorption (492nm) 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 M u tte r S P 6 -E L IS A Ig M K in d /N S 1 0 ,9 Absorption (492nm) 0 ,8 0 ,7 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 Abb. 16: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP6 aus der Sequenz des RSV-F-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 63 SP7 Abbildung 17 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP7 aus der Sequenz des RSV-F-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP7-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,219 mit einer Standardabweichung von 0,075, mit IgG ein Mittelwert von 0,336 mit einer Standardabweichung von 0,284, und mit IgM ein Mittelwert von 0,304 mit einer Standardabweichung von 0,183. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,201 bei einer Standardabweichung von 0,077, mit IgG ein Mittelwert von 0,267 bei einer Standardabweichung von 0,078, und mit IgM ein Mittelwert von 0,035 bei einer Standardabweichung von 0,020. Bei den IgG findet sich gegen SP7 eine deutliche, aber im Vergleich zu den anderen SP noch im unteren Bereich liegende, Antwort von Mutter und Kind. Diese ist bei den mütterlichen Seren deutlich stärker als bei den kindlichen. Mit IgM zeigen die mütterlichen Seren eine relativ schwache Reaktion. Auffällig sind hier die Reaktionen von S6, S7, S23 und S24 mit einer verstärkten IgA-Antwort der Kinder. Auffallend auch S2 mit starker IgM-Antwort der Mutter und einer spezifischen IgA-Antwort des Kindes. Bei S26 reagiert die Mutter ausgeprägt mit IgA gegen SP7. Die ausgeprägte Antwort der Mutter von S12 mit IgG gegen SP7 geht ohne Erhöhung der Aktivität mit IgGesamt einher, was eine Fehlbestimmung nahelegt. 64 SP7 M u tte r S P 7 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 0 ,5 0 ,4 5 Absorption (492nm) 0 ,4 0 ,3 5 0 ,3 0 ,2 5 0 ,2 0 ,1 5 0 ,1 0 ,0 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p a a r M u tte r S P 7 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,8 1 ,6 Absorption (492nm) 1 ,4 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 7 -E L IS A Ig M K in d /N S 1 0 ,9 Absorption (492nm) 0 ,8 0 ,7 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 17: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP7 aus der Sequenz des RSV-F-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 65 SP8 Abbildung 18 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP8 aus der Sequenz des RSV-M-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP8-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,502 mit einer Standardabweichung von 0,405, mit IgG ein Mittelwert von 0,426 mit einer Standardabweichung von 0,228, und mit IgM ein Mittelwert von 0,318 mit einer Standardabweichung von 0,245. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,499 bei einer Standardabweichung von 0,411, mit IgG ein Mittelwert von 0,411 bei einer Standardabweichung von 0,210, und mit IgM ein Mittelwert von 0,024 bei einer Standardabweichung von 0,011. Gegen das Peptid SP8 zeigen mütterliche und kindliche Serumantikörper eine mässig starke Reaktion. Es finden sich keine Differenzen zwischen Müttern und Kindern, das IgM der Mütter zeigt eine schwache Reaktion. Eine im Vergleich zum Kollektiv deutliche IgGund IgM-Antwort der Mutter und IgG-Antwort des Kindes zeigen die Serumpaare S14, S16, S2 und S26. Bei S17 und S18 zeigen die Kinder eine im Vergleich zum Kollektiv und zu den Müttern deutliche IgA-Antwort und bei S6 die Mutter eine etwas verstärkte und das Kind eine deutlich verstärkte IgG- und IgA-Antwort. 66 SP8 M u tte r S P 8 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 2 ,5 Absorption (492nm) 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 8 -E L IS A Ig G K in d /N S 1 ,4 Absorption (492nm) 1 ,2 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 8 -E L IS A Ig M K in d /N S 1 ,2 Absorption (492nm) 1 0 ,8 0 ,6 0 ,4 0 ,2 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 18: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP8 aus der Sequenz des RSV-M-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 67 SP9 Abbildung 19 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP9 aus der Sequenz des RSV-M-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP9-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,238 mit einer Standardabweichung von 0,119, mit IgG ein Mittelwert von 0,377 mit einer Standardabweichung von 0,092, und mit IgM ein Mittelwert von 0,173 mit einer Standardabweichung von 0,096. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,212 bei einer Standardabweichung von 0,150, mit IgG ein Mittelwert von 0,365 bei einer Standardabweichung von 0,091, und mit IgM ein Mittelwert von 0,026 bei einer Standardabweichung von 0,015. Gegen das Peptid SP9 zeigen mütterliche und kindliche Seren in der Summe eine mässig starke Reaktion im Vergleich zu den anderen synthetische Peptiden. Es finden sich kaum Differenzen zwischen Mutter und Kind, das IgM der Mütter zeigt eine schwache Reaktion. Die Mutter von S2 reagiert verstärkt mit IgG und das Kind mit IgA. Bei S26 reagiert die Mutter stärker mit IgG und IgM und das Kind mit IgG. Ein hohes IgM ist bei der Mutter von S17 nachzuweisen, ohne Besonderheiten bei den anderen Werten. 68 SP9 M u tte r S P 9 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 1 0 ,9 Absorption (492nm) 0 ,8 0 ,7 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 9 -E L IS A Ig G K in d /N S 0 ,7 Absorption (492nm) 0 ,6 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r S P 9 -E L IS A Ig M K in d /N S 0 ,6 Absorption (492nm) 0 ,5 0 ,4 0 ,3 0 ,2 0 ,1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Abb. 19: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP9 aus der Sequenz des RSV-M-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 69 SP10 Abbildung 20 stellt die Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP10 aus der Sequenz des RSV-N-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/Kind-Serumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 dar. Es findet sich beim SP10-spezifischen ELISA bei den Müttern mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,303 mit einer Standardabweichung von 0,515, mit IgG ein Mittelwert von 0,302 mit einer Standardabweichung von 0,075, und mit IgM ein Mittelwert von 0,208 mit einer Standardabweichung von 0,100. Bei den Kindern findet sich mit IgGesamt ein Mittelwert von 0,171 bei einer Standardabweichung von 0,084, mit IgG ein Mittelwert von 0,266 bei einer Standardabweichung von 0,064, und mit IgM ein Mittelwert von 0,027 bei einer Standardabweichung von 0,022. Es zeigt sich eine mässig starke Reaktion der mütterlichen und der kindlichen Serumantikörper in der Summe im Vergleich zu den anderen Peptiden. Das IgM der Mütter reagiert stärker als das der Kinder aber relativ schwach im Vergleich zu den anderen synthetischen Peptiden. Auffällig ist eine im Vergleich zum Kollektiv und zum Kind sehr starke Reaktion der Mutter von S14 mit IgGesamt. Beim IgG läßt sich diese verstärkte Reaktion nur ganz schwach nachweisen. Möglicherweise liegt hier zusätzlich zur IgG- auch eine IgA-Reaktion der Mutter vor, vermutlich handelt es sich aber um eine Fehlbestimmung. 70 SP10 M u tte r S P 1 0 -E L IS A Ig G e s a m t K in d /N S 3 ,5 Absorption (492nm) 3 2 ,5 2 1 ,5 1 0 ,5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 S e ru m p a a r S P 1 0 -E L IS A Ig G 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 M u tte r K in d /N S 0 ,5 0 ,4 5 Absorption (492nm) 0 ,4 0 ,3 5 0 ,3 0 ,2 5 0 ,2 0 ,1 5 0 ,1 0 ,0 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p a a r S P 1 0 -E L IS A Ig M M u tte r K in d /N S 0 ,5 0 ,4 5 Absorption (492nm) 0 ,4 0 ,3 5 0 ,3 0 ,2 5 0 ,2 0 ,1 5 0 ,1 0 ,0 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 S e ru m p a a r Abb. 20: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP10 aus der Sequenz des RSV-N-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern von 27 Mutter/KindSerumpaaren bei der Serumverdünnung 1/500 (492nm) 71 3.4 Zusammenfassung und Interpretation der unterschiedlichen Reaktionen der einzelnen Serumpaare Im folgenden wird die Frage untersucht, ob die Abweichung der Reaktion des Kindes auf ein Antigen dem Abweichen der Mutter im Vergleich zueinander und im Vergleich zum Gesamtkollektiv folgt. Dazu werden die einzelnen Serumpaare bezüglich der einzelnen Tests anhand der Standardabweichung untersucht und miteinander verglichen. Diese Reaktionen werden dann über alle durchgeführten Tests beurteilt und nach den in Absatz 2.3.7 definierten Kriterien eingeteilt. Die Signifikanz der Unterschiede der Reaktionen zwischen Mutter und Kind werden anhand des T-Tests für gepaarte Stichproben ermittelt. S1 Die Immunglobulinkonzentrationen können bei S1 wegen zu aufgrund geringer Materialmenge nicht bestimmt werden. Es finden sich relativ geringe Aktivitäten bei Mutter und Kind mit IgGesamt und IgG gegen RSV und im spezifischen SP-ELISA, ebenso gegen die einzelnen Peptidsequenzen von SP1 bis SP10. Es zeigt sich eine ausgeprägte Reaktion der mütterlichen IgM-Antikörper gegen SP8, dem synthetischen Peptid aus der Sequenz des M-Proteins. Relativ hohe IgM-Aktivität im Vergleich zum Kollektiv zeigt die Mutter gegen die einzelnen Sequenzen des G-Proteins, des F-Proteins, des M-Proteins und des N-Proteins von SP1 bis SP10. Gegen die M-Proteinsequenz SP9 reagiert die Mutter mit IgGesamt stärker als das Kind, was einer IgA-Antwort entspricht. Bei diesem Paar liegt eine relativ spezifische Immunreaktion der Mutter gegen das RSV und die oben genannten Proteine mit IgM vor, ohne eine verstärkte neutralisierende Aktivität. Die deutliche Immunreaktion mit IgM ist gegen das M-Protein SP8 gerichtet, die noch fehlende neutralisierende Aktivität ist möglicherweise durch die niedrige IgGAntwort bedingt. Das Kind zeigt keine verstärkte Immunreaktion. S2 Bei S2 erkennt man beim Kind eine In-vitro-Neutralisation bis zur Titerstufe drei und bei der Mutter bis zur Stufe zwei. Das Kind zeigt im Vergleich zu den anderen Seren eine relativ hohe IgG-Konzentration, die Mutter dagegen eine hohe IgM-Konzentration. Im Mikroneutralisationstest reagieren beide relativ gut. Auffällig ist eine deutlich grössere Aktivität des kindlichen Serums im RSV-ELISA mit IgG, wobei das Kind deutlich stärker reagiert. Die Mutter zeigt eine deutliche IgM-Reaktion gegen die Sequenzen der GProteine SP3 und SP4 und des F-Proteins SP7, wogegen das Kind eher eine IgG-Reaktion gegen die Sequenz des G-Proteins SP1 und des F-Proteins SP6 zeigt. Für die Erkennung 72 der synthetischen Peptide scheint das IgG besonders wichtig zu sein wobei dieses beim Kind unabhängig von der Mutter reagiert. Die Höhe der IgG-Konzentration geht mit einer guten Aktivität im RSV-ELISA einher. Die Höhe der IgM-Konzentration der Mutter nimmt einen Einfluß auf die Stärke der Erkennung der synthetischen Peptide vor allem aus den Sequenzen der G- und F-Proteine. Eine deutliche Reaktion im RSV-ELISA geht mit einer guten Erkennung der synthetischen Peptide einher. Es liegt eine relativ spezifische Immunreaktion vor mit einer spezifischen IgM-Aktivität bei der Mutter gegen G- und FProteinsequenzen und beim Kind mit einer beginnenden spezifischen IgG-Antwort gegen Sequenzen der G- und F-Proteine. Die Immunantwort im RSV-ELISA und die neutralisierende Aktivität vor allem des Kindes sind gut. S3 Beim Kind liegen relativ hohe IgG-Konzentrationen vor und im Vergleich zur Mutter eine deutlich ausgeprägte IgG-Aktivität gegen RSV. Diese ist aber nicht besonders ausgeprägt gegen einzelne SP. Diese Konstellation geht einher mit einer recht guten neutralisierenden Aktivität bei Mutter und Kind, ansonsten aber unterdurchschnittlichen Reaktionen bei Mutter und Kind. Bei S3 zeigt sich bei der Mutter im Vergleich zum Kollektiv und zum Kind eine deutliche Erkennung der Sequenzen des G-Proteins SP4 und des N-Proteins SP10 mit IgG. Es liegt eine relativ unspezifische, vermutlich diaplazentar übertragene Antwort des Kindes mit relativ guter neutralisierender Aktivität und Erkennung des RSV vor. Hierbei spielt möglicherweise auch das IgA eine Rolle. S4 Die Immunglobulin-Konzentrationsbestimmung kann wegen zu geringer Mengen nicht durchgeführt werden. Es zeigt sich eine durchschnittliche neutralisierende Aktivität bei Mutter und Kind. Im RSV-ELISA zeigen Mutter und Kind eine im Vergleich zum Kollektiv betrachtet deutliche Reaktion mit IgG und möglicherweise auch IgA. Bei allen untersuchten Peptidsequenzen zeigt die Mutter im Vergleich zum Kollektiv eine etwas erhöhte IgM-Aktivität und bei der G-Proteinsequenz SP4 eine erhöhte IgG-Aktivität. Mutter und Kind reagieren stark mit IgG gegen die G-Proteinsequenz SP3. Die neutralisierende Aktivität könnte durch die IgG-Immunantwort gegen die GProteinsequenz SP3 hervorgerufen werden. 73 S5 Bei S5 erkennt man ohne deutliche IgG- und IgM-Konzentrationserhöhung einen hohen Neutralisationstiter bei Mutter und Kind. Auch im RSV-ELISA finden sich beim IgG relativ hohe Aktivitäten, beim Kind ausgeprägter als bei der Mutter. Gegen die FProteinsequenz SP7 zeigt die Mutter eine höhere Aktivität mit IgM als das Kollektiv. Im Vergleich zu den anderen Serumpaaren zeigen sich sonst keine Auffälligkeiten. Die Stärke der Erkennung von synthetischen Peptiden hängt nicht direkt mit der RSV-Signalstärke zusammen, da das Kind eine höhere RSV-ELISA-Aktivität aber eine geringere Erkennung der synthetischen Peptide zeigt als die Mutter. Die hohe Neutralisationsfähigkeit geht nicht einher mit einer spezifischen Erkennung einzelner Sequenzen der Proteine. Man kann also keine Schlüsse von der Konzentration der IgG/IgM-Klassen oder von der RSV-ELISAAktivität auf die spezifische Aktivität gegen einzelne Sequenzen der Proteine G, F, M oder N ziehen oder von diesen jeweils auf die Neutralisationsfähigkeit und auch nicht umgekehrt. Bei S5 liegt eine relativ unspezifische „ausgereifte“ Immunantwort bei der Mutter gegen RSV vor, die fast identisch auch beim Kind nachzuweisen ist und eine gute Neutralisationsfähigkeit aufweist. Das deutet auf eine übertragene unspezifische Immunabwehr hin, mit einer lediglich gering stärkeren Aktivität des IgG im RSV-ELISA. S6 Das Serumpaar 6 zeigt beim Kind eine zum Gesamtkollektiv erhöhte IgG-Konzentration die deutlich größer ist als die der Mutter. Im RSV-ELISA zeigt das Kind mit IgGesamt eine höhere Aktivität einmal im Vergleich zur Mutter als auch zum Gesamtkollektiv, beim IgG ist die Reaktion der Mutter größer und die des Kindes relativ schwach, was auf eine IgG-Antwort des Kindes und eine IgA-Antwort der Mutter gegen RSV hinweist. Bei der Erkennung der synthetischen Peptide SP1, SP2, SP4, SP5, SP6 und SP8 zeigen Mutter und Kind eine deutlich höhere Aktivität im Gegensatz zum Gesamtkollektiv. Mit IgG zeigt das Kind eine deutlich höhere Aktivität im Gegensatz zum Gesamtkollektiv und zur Mutter. Bei einer relativ schwachen IgM-Reaktion der Mutter deutet dies auf eine IgG- und IgAReaktion der Mutter und eine deutliche IgG-Reaktion des Kindes hin. Das läßt beim Kind auf eine spezifische Immunabwehr gegen die einzelnen Sequenzen der G-Proteine SP1, SP2, SP4 und SP5, des F-Proteins SP6 und des M-Proteins SP8 durch IgG und bei der Mutter gegen die der gleichen Proteine durch IgG und IgA schließen. Beim SP2 findet sich dabei eine überwiegende IgG-Antwort des Kindes mit nur geringer Aktivität bei der Mutter und bei SP5 eine ausgeprägte IgA-Antwort der Mutter. Ob diese kindliche Antwort von der Mutter selektiv übertragen oder durch das Kind selber produziert und ob ein 74 geringer Anteil der kindlichen Immunantwort auch durch IgA verursacht wird ist unklar. Es liegt hier eine deutliche Antwort des Kindes mit proteinsequenzspezifischen IgG und möglicherweise IgA und der Mutter durch IgA und IgG, einem leicht erhöhten IgG-Titer des Kindes, einer fehlenden IgM-Antwort bei Mutter und Kind, einer durchschnittlichen Neutralisationsfähigkeit und einer IgA-Antwort des Kindes im RSV-ELISA vor. Diese Befunde lassen an eine Immunreaktion der Mutter durch RSV denken, bei dem eine spezifische Immunität des Kindes induziert wird oder dem Kind von der Mutter spezifische Antikörper selektiv übertragen wird. S7 Bei der Mutter von S7 findet sich eine deutliche Reaktion mit IgM gegen RSV ohne erhöhte IgM-Konzentration, eine etwas erhöhte IgM-Aktivität der Mutter gegen die GProteinsequenz SP2, eine gering erhöhte IgA-Aktivität gegen SP3 und eine deutlich erhöhte IgA-Aktivität von Mutter und Kind gegen die F-Proteinsequenz SP7 mit stärkerer Reaktion des Kindes. Ansonsten findet sich keine Auffälligkeit im Vergleich zum Gesamtkollektiv. Es liegt hier eine relativ spezifische RSV-Immunantwort der Mutter mit beginnender Reaktion der kindlichen Immunabwehr mit IgA gegen das F-Protein vor. S8 Bei S8 zeigt die Mutter eine relativ hohe IgM-Konzentration, eine hohe Aktivität des IgM in der Erkennung der G-Proteinsequenzen SP2, SP4 und SP5 und der N-Proteinsequenz SP10, wobei die Reaktionen gegen SP2 und SP5 sehr deutlich ausfallen. Das Kind zeigt einen relativ hohen Neutralisationstiter. Es liegt hier eine spezifische IgM-Antwort der Mutter vor, wobei das Kind eine relativ hohe Neutralisationsfähigkeit zeigt ohne verstärkte spezifische IgM- oder IgA-Antwort. S9 Die Konzentration der Immunglobuline von S9 kann wegen zu geringer Menge nicht bestimmt werden. Bei S9 reagieren Mutter und Kind fast durchweg durchschnittlich. Lediglich gegen die G-Proteinsequenzen SP2, SP4 und SP5 und der N-Proteinsequenz SP10 zeigt sich eine gering erhöhte IgM-Aktivität der Mutter im Vergleich zum Kollektiv, bei SP10 auch gering beim Kind. Bei diesem Serumpaar liegt eine relativ spezifische aber durchschnittliche Immunitätslage der Mutter mit wenigen spezifischen IgM-Aktivitäten vor. Spezifische Reaktionen des Kindes sind nicht nachzuweisen. 75 S10 Beim Serumpaar 10 zeigt das Kind eine relativ hohe IgG-Konzentration. Die Mutter zeigt eine ausgeprägt hohe IgM-Konzentration, eine relativ starke Reaktion mit IgM gegen RSV. Die Mutter zeigt eine verstärkte IgM-Aktivität gegen die G-Proteinsequenzen SP1, SP2, SP4 und SP5, gegen die F-Proteinsequenz SP7, und die M-Proteinsequenz SP8, eine verstärkte IgA-Aktivität gegen die G-Proteinsequenz SP3 und die N-Proteinsequenz SP10 und das Kind eine verstärkte IgG-Aktivität gegen die G-Proteinsequenz SP2. Es liegt hier eine spezifische IgM-Aktivität der Mutter gegen die Proteine G, F und M, eine spezifische IgA-Aktivität gegen die Proteine G und N und eine beginnenden spezifische IgG-Aktivität des Kindes gegen das G-Protein vor. S11 Bei S11 findet sich eine im Vergleich zum Kollektiv größere IgG-Konzentration beim Kind als bei der Mutter, ansonsten zeigen sich keine Auffälligkeiten gegenüber dem Gesamtkollektiv. Mutter und Kind zeigen eine unspezifische und durchschnittliche Immunitätslage gegenüber RSV, die Übertragung dieser „gereiften“ Immunitätslage auf das Kind induziert beim Kind keine spezifische Immunreaktion. S12 Bei S12 zeigt die Mutter mit IgG gegen SP5 und das Kind gegen SP7 eine sehr starke Aktivität, ohne daß sich dieses im IgGesamt widerspiegelt. Da es sich hier am ehesten um eine Fehlbestimmung handelt, wird eine Bestimmung der Signifikanz der Unterschiede anhand der Ausreißerbertebestimmung durchgeführt [278]. Es ergibt sich nach der Ausreißertabelle nach Gubbs ein Tabellenwert von 99 %, was einer höchst signifikanten Abweichung entspricht. Ansonsten verhält sich das Serumpaar wie S11 mit einer „gereiften“ Immunitätslage ohne spezifische Immunreaktion beim Kind. S13 Eine deutlich höhere IgG-Konzentration beim Kind im Gegensatz zur Mutter zeigt eine gering bessere Erkennung im RSV-ELISA mit IgG. Es findet sich lediglich eine erhöhte spezifische IgM-Aktivität der Mutter in der Erkennung aller untersuchten Proteinsequenzen, vor allem der G-Proteinsequenzen SP2 und SP4, der M-Proteinsequenz SP9 und der N-Proteinsequenz SP10. Es handelt sich hier um eine relativ unspezifische Immunitätslage der Mutter, ohne Induktion einer spezifischen Immunitätslage beim Kind. 76 S14 Serumpaar 14 zeigt eine hohe IgG-Konzentration beim Kind und eine sehr hohe IgMKonzentration bei der Mutter, die neutralisierende Aktivität ist nicht außergewöhnlich hoch, das Kind zeigt eine gute Aktivität im RSV-ELISA mit IgGesamt, deutlich größer als die der Mutter, bei gleicher Reaktion mit IgG bei Mutter und Kind und guter IgM-Antwort der Mutter. Das spricht für eine IgA-Antwort des Kindes bei einer IgM-Antwort der Mutter gegen RSV. Die deutliche Reaktion der IgGesamt, IgG und IgM der Mutter und der IgGesamt und IgG des Kindes gegen SP1, SP6, und SP8 zeigen eine deutliche und spezifische IgG-, IgM- und mögliche IgA-Aktivität der Mutter und eine deutliche IgG- und mögliche IgA-Aktivität des Kindes gegen die G-Proteinsequenz SP1, die F-Proteinsequenz SP6 und die M-Proteinsequenz SP8. Die etwas stärkere Reaktion mit IgG und IgM bei der Mutter und der IgG des Kindes ohne deutliche Erhöhung bei IgGesamt gegen SP9 spricht für eine IgM- und IgG-Aktivität der Mutter und eine IgG-Aktivität beim Kind gegen die M-Proteinsequenz SP9. Die starke Reaktion der Mutter mit IgM, IgG und IgGesamt bei der Proteinsequenz SP3 ohne Erhöhung der Aktivität beim Kind spricht für eine spezifische IgG- und IgM-Antwort. Gegen die G-Proteinsequenz SP4 findet sich eine deutliche IgM-Antwort der Mutter. Bei der ausgeprägten Antwort der Mutter mit IgGesamt gegen SP10 handelt es sich am ehesten um eine Fehlbestimmung, da sich nach der Bestimmung der Signifikanz des Unterschieds anhand der Ausreißerbertebestimmung ein Tabellenwert von 99 % nach der Ausreißertabelle nach Gubbs ergibt [278]. Das entspricht einer höchst signifikanten Abweichung. Es findet sich zusammenfassend eine IgMKonzentrationserhöhung bei der Mutter, eine IgM-Antwort der Mutter und eine mögliche IgA-Antwort des Kindes gegen RSV und eine spezifische IgG-, IgM- und mögliche IgAAktivität der Mutter sowie eine deutliche IgG- und mögliche IgA-Aktivität des Kindes gegen die einzelnen Proteinsequenzen, was einer deutlichen aber noch nicht gereiften Immunreaktion von Mutter und Kind auf RSV mit einer relativ spezifischen Antwort entspricht. Diese Immunreaktion geht jedoch ohne eine erhöhte Neutralisationsfähigkeit einher. 77 S15 Das Kind von S15 zeigt eine deutlich ausgeprägte IgA-Aktivität gegen die GProteinsequenz SP4 und die Mutter mit IgG eine im Vergleich zum Kollektiv erhöhte Aktivität der G-, M- und N-Proteinsequenzen SP3, SP4, SP9 und SP10. Diese Konstellation läßt den Schluß zu, daß es sich bei dem Kind sehr spezifische Reaktion gegen RSV mit IgA und bei der Mutter mit IgG handelt. S16 Mit einer starken Reaktion der Mutter von S16 mit IgGesamt, IgG und IgM und des Kindes mit IgGesamt und IgG bei SP1, SP6, und SP8 ist von einer spezifischen IgG- und IgM-Antwort der Mutter und von einer spezifischen IgG-Antwort des Kindes gegen die GProteinsequenz SP1, die F-Proteinsequenz SP6 und die M-Proteinsequenz SP8 auszugehen. Gegen die G-Proteinsequenz SP2 ist bei der Mutter von einer IgG- und gegen die G-Proteinsequenzen SP4 und SP5 und die N-Proteinsequenz SP10 von einer IgMAntwort auszugehen. Es zeigte sich eine spezifische Aktivität der Mutter mit IgG und IgM und gegen andere Proteinsequenzen spezifische Aktivität des Kindes mit IgG. S17 Bei S17 zeigt sich eine erhöhte Konzentration von IgG und IgM bei Mutter und Kind im Vergleich zum Kollektiv. Im RSV-ELISA zeigt das Kind eine höhere Aktivität mit IgGesamt und die Mutter gering höher mit IgG, was beim Kind für eine IgA-Antwort spricht. Sehr stark reagiert die Mutter mit IgM gegen alle synthetischen Peptide, gegen SP4 zeigt das Kind eine größere spezifische IgG-Antwort als das Kollektiv und als die Mutter. Es liegt hier eine relativ spezifische Immunreaktion gegen RSV vor mit erhöhten IgG- und IgM-Konzentrationen, mit einer IgG-Antwort der Mutter und einer IgA-Antwort des Kindes gegen RSV, einer deutlichen spezifischen IgM- Antwort der Mutter gegen alle G-, F-, M- und N-Proteinsequenzen und einer beginnenden spezifischen IgG-Antwort des Kindes gegen die G-Proteinsequenz SP4. S18 Bei S18 zeigt sich beim Kind eine viel höhere IgG-Konzentration im Vergleich zum Kollektiv und zur Mutter. Im RSV-ELISA zeigt die Mutter mit IgGesamt eine höhere und das Kind mit IgG eine deutlich höhere Aktivität. Daraus ist bei der Mutter auf eine RSVspezifische IgA- und beim Kind auf eine RSV-spezifische IgG-Antwort zu schließen. Das Kind zeigt mit IgGesamt eine deutlich größere und mit IgG eine gering größere Aktivität 78 gegen SP1 und SP6, was auf eine spezifische IgG- und IgA-Aktivität gegen die GProteinsequenz SP1 und die F-Proteinsequenz SP6 schließen läßt. Beim Kind liegt überwiegend eine spezifische IgA-Antwort gegen die M-Proteinsequenz SP8 und eine IgG-Antwort gegen die N-Proteinsequenz SP10 vor. Es liegt hier eine relativ unspezifische Immunreaktion gegen RSV vor, mit einer IgG-Konzentrationserhöhung des Kindes, einer IgG-Aktivität des Kindes und einer IgA-Aktivität der Mutter gegen RSV und spezifischen IgG- und IgA-Aktivitäten des Kindes. S19 Bei S19 zeigt sich beim Kind eine höhere IgG-Konzentration als bei der Mutter und eine im Vergleich zum Kollektiv hohe IgM-Konzentration bei der Mutter. Es zeigt sich beim Kind im RSV-ELISA mit IgGesamt eine höhere Aktivität im Vergleich zur Mutter, was für eine IgA-Antwort des Kindes spricht und bei der Mutter eine höhere Aktivität mit IgM im Vergleich zum Kollektiv und zum Kind. Eine stärkere Antwort des Kindes mit IgGesamt im Vergleich zur Mutter bei nicht höherer IgG-Aktivität des Kindes aber teils deutlich höherer IgM-Aktivität der Mutter läßt auf eine spezifische Antwort des Kindes mit IgA und der Mutter mit IgM gegen die G-Proteinsequenzen SP1, SP3 und SP5, gegen die FProteinsequenzen SP6 und SP7 und die M-Proteinsequenz SP8 schließen. Die im Vergleich zum Kollektiv bei Mutter und Kind deutlich stärkere Aktivität mit IgGesamt und der deutlichen IgG-Antwort des Kindes im Vergleich zum Kollektiv und zur Mutter mit geringer Aktivität des IgM der Mutter läßt bei der G-Proteinsequenz SP2 auf eine spezifische IgG-Antwort des Kindes und eine spezifische IgA-Antwort der Mutter schließen. Eine erhöhte IgM-Aktivität der Mutter findet sich bei der N-Proteinsequenz SP10. Zusammenfassend findet sich eine höhere IgG-Konzentration des Kindes mit höherer IgM-Konzentration der Mutter, eine IgA-Antwort des Kindes und eine IgMAntwort der Mutter gegen RSV, eine spezifische IgA-Antwort des Kindes gegen G-, Fund M-Proteinsequenzen und eine spezifische IgA-Antwort der Mutter und IgG-Antwort des Kindes gegen eine G-Proteinsequenz. Es handelt sich hier um eine relativ spezifische Immunreaktion mit beginnender IgG-Antwort Immunitätslage der Mutter. 79 auf dem Boden einer „reifen“ S20 Bei Serumpaar 20 zeigt die Mutter eine deutlich höhere IgG-Konzentration im Vergleich zum Kollektiv und das Kind eine wesentlich geringere IgG-Konzentration als die Mutter. Beim Neutralisationstest findet sich beim Kind eine deutlich höhere Titerstufe als bei der Mutter. Die Mutter zeigt eine relativ deutliche IgM-Reaktion gegen RSV und gegen die GProteinsequenzen SP1 und SP3. Es liegt hier eine deutliche IgG-Antwort der Mutter und eine gute neutralisierende Aktivität besonders des Kindes vor. Die IgM-Antwort der Mutter gegen RSV und gegen die G-Proteinsequenzen sprechen für eine relativ unreife Immunantwort. S21 Bei Serumpaar 21 zeigt die Mutter im Vergleich zum Kollektiv erhöhte IgG und IgMTiter, eine deutliche Reaktion mit IgM gegen RSV und deutliche IgM-Reaktionen gegen die G-Proteinsequenzen SP4 und SP5 und die M-Proteinsequenz SP9. Das Kind zeigt eine deutliche Reaktion mit IgG gegen die G-Proteinsequenz SP2 und die N-Proteinsequenz SP10. Diese Befunde sprechen für eine relativ spezifische IgM-Immunreaktion der Mutter auf RSV, wobei das Kind eine recht spezifische Immunantwort mit IgG zeigt. S22 Es findet sich bei S22 eine deutlich verstärkte IgM-Aktivität der Mutter und eine verminderte IgG-Aktivität des Kindes gegen RSV. Die spezifische IgM-Reaktion der Mutter und des Kindes sind gegen die G-Proteinsequenzen SP2 und SP5 gerichtet, die des Kindes aber auch gegen die F-Proteisequenz SP7. Die spezifische IgG-Aktivität des Kindes richtet sich gegen die N-Proteinsequenz SP10. Es liegt hier eine relativ spezifische Immunreaktion der Mutter mit IgM und des Kindes mit IgG und IgM gegen RSV vor, ohne daß eine verstärkte IgA-Aktivität nachzuweisen ist. S23 Bei S23 zeigt sich eine deutliche IgA-Reaktion des Kindes und eine deutliche IgG- und IgM-Reaktion der Mutter gegen RSV. Eine spezifische IgM-Reaktion läßt sich bei Mutter und Kind gegen die G-Proteinsequenz SP5 und beim Kind gegen SP2 nachweisen. Die spezifische IgA-Reaktion richtet sich beim Kind gegen die F-Proteinsequenz SP7. Hier liegt eine IgG- und IgM-Aktivität der Mutter und beginnende IgA-Aktivität des Kindes vor. 80 S24 Bei S24 findet sich bei der Mutter eine größere IgG-Konzentration als beim Kind. Es zeigt sich eine deutliche IgM-Aktivität der Mutter gegen RSV und eine spezifische IgG- und IgM-Aktivität der Mutter und IgA- und IgG-Aktivität des Kindes gegen die GProteinsequenz SP2. Gegen die F-Proteinsequenz SP7 zeigt das Kind eine größere IgAAktivität. S25 Die Immunglobulin-Konzentrationen bei S25 können wegen zu kleiner Serummengen nicht bestimmt werden. Mutter und Kind zeigen im Vergleich zum Kollektiv eine gute neutralisierende Aktivität. Beide zeigen eine deutliche IgG-Aktivität gegen RSV, wobei die des Kindes im Vergleich zur Mutter und zum Kollektiv deutlich überwiegt. Bei der Mutter ist auch eine IgM-Antwort gegen RSV nachzuweisen. Die Mutter zeigt eine spezifische Antwort mit IgM gegen die G-, F-, M- und N-Proteinsequenzen SP2, SP5, SP7, SP8, SP9 und SP10 und das Kind mit IgG gegen die G- und M-Proteinsequenzen SP2, SP4 und SP9. Es liegt hier eine „reife“ Immunitätslage vor mit einer sehr spezifischen Immunantwort gegen RSV. Die gute neutralisierende Eigenschaft liegt eventuell in der deutlichen IgG-Antwort gegen RSV und der spezifischen Antwort gegen die einzelnen Peptidsequenzen begründet. S26 Bei Serumpaar 26 zeigt das Kind eine deutlich höhere IgG-Konzentration im Vergleich zur Mutter und auch im Vergleich zum Gesamtkollektiv. Das Serumpaar fällt durch die kaum ausgeprägte neutralisierende Aktivität und die minimale IgG-Aktivität gegen RSV auf. Nur die IgM-Aktivität der Mutter gegen RSV ist nachweisbar. Bei der spezifischen Immunreaktion findet sich eine IgG- und IgM-Aktivität bei der Mutter und eine IgGAktivität beim Kind gegen die G-, F-, M- und N-Proteinsequenzen SP1, SP3, SP6, SP8, SP9 und SP10. Eine IgG-Antwort findet sich bei der Mutter gegen die G-Proteinsequenz SP2 und eine IgG- und IgM-Antwort der Mutter und eine mögliche IgA-Antwort des Kindes gegen die G-Proteinsequenz SP4. Eine IgM- und möglicherweise eine IgA-Antwort der Mutter und eine IgA-Antwort des Kindes findet sich gegen die G-Proteinsequenz SP5 und ohne deutliche IgA-Antwort des Kindes gegen die F-Proteinsequenz SP7. Diese Beobachtungen lassen den Schluß zu, daß hier eine sehr spezifische Immunreaktion gegen RSV vorliegt. Möglicherweise ist die Immunitätslage der Mutter „unreif“, die Immunreaktion des Kindes uneffektiv oder durch die mütterliche Immunreaktion in utero 81 modifiziert. Möglicherweise ist die wirksame Immunantwort des Kindes durch die mütterliche unterdrückt. S27 Bei Serumpaar 27 zeigt das Kind im Vergleich zur Mutter und auch im Vergleich zum Gesamtkollektiv eine hohe IgG-Konzentration. Mutter und Kind zeigen einen hohen nicht deutlich voneinander abweichenden Neutralisationstiter. Gegen RSV zeigt das Kind im Vergleich zum Kollektiv eine sehr hohe IgA-Aktivität und die Mutter eine deutliche IgGAktivität. In der spezifischen Immunantwort zeigen sich keine deutlichen Abweichungen zum Kollektiv außer einer relativ deutlichen IgM-Antwort der Mutter gegen die GProteinsequenz SP3 und einer IgA-Antwort der Mutter gegen die G-Proteinsequenz SP4. Es liegt eine relativ unspezifische Immunitätslage vor. Allerdings ist damit die deutliche IgA-Aktivität des Kindes nicht zu erklären. Möglicherweise liegt hier eine Boosterung gegen RSV vor. 82 3.5 Untersuchung der Abhängigkeit der Resktionsstärke von den Immunglobulinkonzentrationen Bei der Berechnung der Abhängigkeit der Aktivität der IgG- und IgM-Antikörper bei Mutter und Kind von den Immunglobulinkonzentrationen zeigt sich lediglich beim Neutralisationstest bei den Müttern mit IgG und IgM eine Abhängigkeit der Neutralisationsfähigkeit von der Konzentration der Immunglobuline. Es zeigt sich dabei eine hohe Abhängigkeit beim IgG mit P=0,52 und eine relativ schwachen Abhängigkeit beim IgM mit P=0,10. Alle anderen Untersuchungen ergeben statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Reaktionsstärken der Seren und den Immunglobulinkonzentrationen mit p<<0,05, die Testergebnisse sind also unabhängig von dem Immunglobulinkonzentrationen. 83 4 Diskussion der Ergebnisse Bei Säuglingen und Kleinkindern stellt das Respiratory Syncytial Virus (RSV) den häufigsten Erreger von Infektionen des unteren Respirationstraktes dar [57;235]. Die RSVInfektionen sind durch altersspezifische Erkrankungen geprägt [236]. Bei Neugeborenen der ersten Lebenswochen finden RSV-Infektionen im Beisein mütterlicher Antikörper statt. Dieser relative Nestschutz läßt zwar eine Infektion durch RSV zu, beeinflußt die Schwere der Erkrankung aber günstig [237;239]. Im Alter von wenigen Wochen bis zu sechs Monaten finden die schwersten Erkrankungen durch RSV mit Beteiligung der unteren Atemwege statt [82;108;115;116]. Die Immunantwort der Säuglinge und Kleinkinder auf eine RSV Infektion ist nicht ausreichend effektiv, so daß es auffallend häufig zu Reinfektionen kommt. Mit zunehmendem Alter und zunehmenden Reinfektionen kommt es zu milderen Verläufen der RSV-Infektionen, überwiegend der oberen Luftwege, wobei die Immunreaktion auf das RSV einer „Reifung“ durch den wiederholten Kontakt mit dem RSV unterliegt [82;236;144]. Schwere Erkrankungen kommen erst wieder bei älteren Menschen vor [238]. Die Gründe für die unzureichende Immunantwort gegen RSV sind nicht hinreichend bekannt [236]. Die Plazenta begrenzt die immunologische Auseinandersetzung des Feten selektiv. Wie sich das in Bezug auf das RSV auswirkt, ist bisher unklar. Ob eine eigene Immunantwort des Neugeborenen gegen das RSV besteht, ist bisher nicht untersucht. Zum besseren Verständnis der Immunantwort auf das RSV von Neugeborenen stellen sich hier die Fragen, inwieweit eine diaplazentare Übertragung von mütterlichen RSVspezifischen Antikörpern vorliegt, ob sie Einfluß auf die Immunantwort des Kindes nimmt, wie die eigene Immunantwort des Kindes im Vergleich zur Mutter aussieht und ob eine Reifung der Immunantwort des Kindes stattfindet. Zur Beantwortung der Fragen der diaplazentaren Übertragung und der eigenen präpartalen Immunantwort der Kinder werden 27 korrespondierende Serumpaare von Müttern und Kindern zum Zeitpunkt der Geburt untersucht. 84 4.1 Wertung der Untersuchungsmethoden Zur Frage der Abhängigkeit der Untersuchungen von den Immunglobulinkonzentrationen werden die IgG- und IgM-Konzentrationen bestimmt. Bei der vorliegenden Untersuchung der IgG-Konzentrationen zeigen die Kinder, wie in der Literatur beschrieben, höhere IgGKonzentrationen im Vergleich zu den Müttern [175;180;240;241]. Dabei bilden die IgGAntikörper beim Kind im Vergleich zu den anderen Antikörperklassen einen größeren Anteil im Vergleich zur Mutter. Möglicherweise wird das Konzentrationsgefälle der anderen Immunglobulinklassen durch einen verstärkten Transfer von IgG auf das Kind ausgeglichen. Eine unterschiedliche Konzentration der Immunglobuline ist auch dadurch zu erklären, daß die einzelnen Subklassen unterschiedlich stark übertragen werden und eine unterschiedliche Halbwertszeit besitzen [242]. Die IgG-Konzentrationen bei Mutter und Kind stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander, sind aber nicht direkt voneinander abhängig, sie differieren signifikant zwischen Mutter und Kind. Diese Ergebnisse sprechen für einen gerichteten Transfer von IgG-Antikörpern und eine eigene Antikörperbildung beim Kind [241;243]. Bei der Untersuchung der IgM-Konzentrationen liegen alle mütterlichen IgMKonzentrationen, wie in der Literatur beschrieben, deutlich über denen der Kinder [240]. Erhöhte IgM-Konzentrationen stellen einen unspezifischen Marker einer Frühantwort des Körpers oder (mit erhöhten IgG-Konzentrationen zusammen) einer frühen Zweitantwort auf eine akute Infektion dar, ohne Nachweis des auslösenden Agens. Ob die Ursache der erhöten IgM-Konzentrationen in einer Infektion mit RSV zu sehen ist, kann nur in gemeinsamer Beurteilung mit den anderen Tests geschlossen werden. Da IgM nicht plazentagängig ist, bedeuten erhöhte IgM-Konzentrationen beim Kind, daß eine eigene intrauterine IgM-Antikörperbildung auf einen Kontakt mit einem unspezifischen Antigen stattgefunden hat. Neutralisierende Antikörper und RSV-spezifische IgG-Antikörper spiegeln am besten den Schutz vor RSV-Infektionen mit effektiver Reduktion des Virustiters wider [12;48;110;111;124;159;160;236;237;239;244;245;259]. Die Korrelation zwischen der neutralisierenden Aktivität und der Höhe der RSV-spezifischen IgG-Antikörpertiter ist sehr gut [12;124;159;160]. Zum Nachweis von RSV-IgG-Antikörpern und der höchsten protektiven Aktivität eignet sich am besten der RSV-Mikroneutralisationstest [110]. In den vorliegenden Untersuchungen kann ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Aktivität des IgG im RSV-ELISA zum Neutralisationstest bestätigt werden. Zur Beurteilung der 85 Neutralisationsfähigkeit von RSV in vitro wird ein RSV-Mikroneutralisationstest durchgeführt. Im Neutralisationstest weisen alle Serumpaare außer S26 eine gute neutralisierende Aktivität gegenüber RSV in vitro auf. Die fast fehlende neutralisierende Aktivität bei S26 läßt auf eine mangelnde Immunabwehr in vivo schließen [244]. Bei S20 liegt eine eigene Produktion von neutralisierenden Antikörpern durch das Kind vor, was bedeutet, daß der Fet eine eigene, von der Mutter unabhängige neutralisierende Aktivität aufbauen kann. Die Erkennung des gesamten RSV wird in einem RSV-spezifischen ELISA bezüglich der IgG-, IgM- und IgA-Antikörper untersucht. Im RSV-ELISA zeigen alle Serumpaare außer S26 eine deutliche Reaktion gegenüber RSV. Bei den IgG-Antikörpern ist eine nur gering stärkere Reaktion der kindlichen Seren gegen RSV nachzuweisen, was für eine diaplazentar übertragene IgG-Antwort gegen RSV spricht. Die Unterschiede in der Reaktion mit IgG zwischen Mutter und Kind lassen aber auch auf eine eigene IgGProduktion des Kindes bei S2, S5 und S25 schließen. Bei einigen Kindern findet sich eine zusätzliche IgA-Antwort gegen RSV, was für eine Akutreaktion der Kinder bei S3, S6, S12, S14, S18, S19, S22 und S27 spricht. Bei den IgM-Antikörpern ist eine sehr unterschiedliche Signalstärke der Mütter im Vergleich untereinander festzustellen, was auf eine unterschiedliche Infektionslage mit RSV schließen läßt, mit möglicher akuter Infektion durch RSV bei S7, S21 und S22. Eine Reaktion der Kinder mit IgM spricht wegen des fehlenden diaplazentaren Transfers für eine eigene IgM-Antwort gegen RSV. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß die RSV-Erkennung durch IgG bei nicht signifikanten Unterschieden zwischen Müttern und Kindern größtenteils von der Mutter auf das Kind übertragen worden sind. Bei einigen Serumpaaren kann eine eigene Immunreaktion des Kindes mit den Immunglobulinklassen IgG, IgM und IgA gegen RSV nachgewiesen werden. Zur genaueren Beurteilung der Erkennung RSV-spezifischer Peptide durch Serumantikörper der Gruppe IgG wird eine SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese mit anschließendem Western-Blot durchgeführt. Unter Auswertung der Befunde anhand der mitgelaufenen Negativkontrolle als interne Referenz zeigen sich keine Unterschiede in den Reaktionen von mütterlichen und kindlichen Seren. In der Versuchsdurchführung werden Lysate von kompletten RSV infizierten HEp-2 Zellen mit nicht infizierten HEp-2 Zellen als Kontrolle verwendet. Der Immunoblot stellt zum Nachweis dieser spezifischen Immunreaktionen gegen RSV in Zellysaten ein zu wenig sensibles Nachweisverfahren dar. 86 Für die Durchführung eines Immunoblottes mit aufgereinigtem RSV und RSVspezifischen Peptiden steht zu wenig Material zu Verfügung. Zur Beurteilung der epitopspezifischen Immunantwort gegen einzelne Sequenzen des RSV werden die Reaktionen der IgG-, IgM- und IgA-Serumantikörper gegen 10 synthetische Peptide untersucht. Von Bedeutung für die Untersuchungen sind vor allem die synthetischen Peptide der Proteine G, F und N, da Antikörper gegen diese die Infektiosität des RSV beeinflussen. Aber auch das M-Protein ist von Interesse: Wenn auch bei Antikörpern gegen das M-Protein kein Schutz gegen das RSV nachweisbar ist, stellt dieses doch ein gutes Ziel für die zytotoxischen Lymphozyten dar [67;84;156-158;247-251]. Die Reaktionen gegen die synthetischen Peptide werden als Immunantwort gegen einzelne Oberflächenproteine gewertet. Aufgrund einer möglicherweise anderen Tertiärstruktur der synthetischen Peptide als die der Proteinsequenzen im kompletten RSV lassen diese allerdings nur bedingt Rückschlüsse auf die Reaktionen in vivo zu [246]. Die Untersuchungen der Unterschiede von Mutter zu Kind behalten jedoch ihre Aussagekraft, da sie in direkten Vergleich zueinander bewertet werden. Auch die Aussage der Reaktionen der einzelnen Seren im Vergleich zu den anderen untersuchten Seren kann beurteilt werden, da diese in gleichen Testreihen direkt miteinander verglichen werden. Betrachtet man die Reaktionsstärken der einzelnen Serumpaare gegen die Summe der synthetischen Peptide, so läßt die deutliche Reaktion aller Serumpaare mit IgG gegen die synthetischen Peptide auf eine diaplazentar übertragene spezifische Immunantwort schließen. Die unterschiedlichen Reaktionsmuster zwischen Mutter und Kind lassen aber auch eine eigene Immunantwort des Kindes mit IgG vermuten. Betrachtet man die Aktivität der IgM-Antikörper so läßt sich ein eindeutiges Überwiegen der mütterlichen Antikörper erkennen, wobei die hohe Schwankungsbreite auf eine akute spezifische Immunreaktion bei S8, S14, S17, S21 und S26 gegen RSV hinweist. Bei den Kindern der Serumpaare S18, S19 und S20 sind IgA-Antikörper an der Immunantwort beteiligt. 87 4.2 Vergleich der durchgeführten Untersuchungsmethoden Die Korrelation zwischen der neutralisierenden Aktivität und der Höhe der RSVspezifischen IgG-Antikörpertiter ist sehr hoch [12;124;159;160]. In den vorliegenden Untersuchungen konnte ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Konzentration der IgG-Antikörper und der Aktivität des IgG im RSV-ELISA zum Neutralisationstest gezeigt werden. Diese Eigenschaften sind entgegengesetzt der spezifischen Aktivität im SPELISA. In den vorliegenden Untersuchungen zeigt sich, daß hohe IgG-Titer lediglich eine deutliche Erkennung der synthetischen Peptide wahrscheinlich machen. Diese geben aber keinen Rückschluß auf die Stärke des Neutralisationstests oder des RSV-ELISA und diese wiederum nicht auf die Stärke der Erkennung der synthetischen Peptide. Umgekehrt läßt die Stärke der Erkennung der synthetischen Peptide auch nicht auf die Aktivität im Neutralisationstest oder RSV-ELISA schließen. Bei den IgM-Antikörpern läßt sich zeigen, daß hohe IgM-Titer mit einer guten spezifischen Erkennung der synthetischen Peptide einhergehen. Diese lassen sich nicht mit der kindlichen Reaktionen vergleichen, da IgM hier kaum nachweisbar ist. 88 4.3 Beurteilung der Auswertungsmethoden Die Ergebnisse erhalten dadurch eine Vergleichbarkeit, daß die Reaktionen der einzelnen Seren im Vergleich zur inneren Referenz, also der 26 anderen im gleichen Test untersuchten Seren beurteilt werden. Auch bei den Unterschieden der Reaktionen zwischen Mutter und Kind findet der Vergleich zur inneren Referenz, also den Unterschieden der 26 anderen Serumpaare statt (bei den Konzentrationsbestimmungen liegen nur 23 Serumpaare vor) [276]. Die Reaktion wird nur bei signifikanter Abweichung als auffällig eingestuft. Bei der Beurteilung der spezifischen Reaktion der Serumantikörper gegen das RS-Virus läuft bei jedem Serum eine Negativkontrolle mit, um die unspezifischen Reaktionen gegen die HEp-2 Zellen auszuschließen. Der semiquantitative Rückschluß beim RSV- und peptidspezifischen ELISA auf die IgA-Aktivität durch den Vergleich der Reaktionsstärke mit IgG und IgM zu der mit IgGesamt ist möglich, da die Unterschiede in den Reaktionen zwischen Mutter und Kind in direktem Vergleich zueinander und die Reaktionen der einzelnen Seren im Vergleich zu den anderern 26 Seren bewertet werden. Die 26 anderen Seren dienen dabei als innere Referenz. Bei Voruntersuchungen zur Abhängigkeit der Signalstärke im ELISA von der Serumverdünnung kann eine deutliche Korrelation mit einer streng linearen Funktion nachgewiesen werden [276;277]. Die Untersuchungen bezüglich der Meßpräzision zeigen gut reproduzierbare und verläßliche Resultate mit geringen Schwankungen bei der Mehrfachanalyse einer Probe [275]. Es zeigt sich eine mittlere relative Standardabweichung von 7,8 % bei den Müttern und von 5,2 % bei den Kindern im RSVspezifischen ELISA mit IgGesamt. Um einen Rückschluss auf die Immunitätslage der einzelnen Seren zu erhalten, wird jedes einzelne Serum in jedem durchgeführten Test untersucht. Es handelt sich zwar um eine geringe Anzahl von Proben, aber die Tendenzen sind eindeutig. Die Beurteilung erfolgt dann anhand des Reaktionsmusters der einzelnen Serumpaare über alle durchgeführten Tests im Vergleich zu den anderen Serumpaaren. Auf eine Bestimmung der Inter-AssayVariabilität wird verzichtet, da die Beurteilung im direkten Vergleich mit den anderen Serumpaaren erfolgt und von der Arbeitsgruppe erprobte Verfahren der Testdurchführung angewendet werden [169]. Bei der Beurteilung der Ergebnisse bezüglich der Fehlbestimmungen finden sich drei auffällige Testergebnisse, zwei davon bei Serumpaar 12 mit IgG. Beim Kind findet sich gegen SP5 und bei der Mutter gegen SP7 eine ausgeprägt starke Reaktion. Bei allen 89 anderen Untersuchungen zeigt das Serumpaar eine durchschnittliche Reaktionsstärke. Lediglich im RSV-ELISA mit IgG ist eine schwächere Aktivität beim Kind im Vergleich zur Mutter zu beobachten. Das erklärt aber nicht die ausgeprägt starke Reaktion nur beim IgG, da dann auch Veränderungen beim IgGesamt zu erkennen sein müssten. Die Beurteilung anhand der Ausreißerwerteberechnung ergibt einen Tabellenwert von 99 % nach der Ausreißertabelle nach Gubbs, womit die Abweichungen hochsignifikant sind. Das andere findet sich bei der Mutter von Serumpaar S14, mit einer ausgeprägt starken Reaktion gegen SP10, einer N-Proteinsequenz mit IgGesamt. Bei S14 findet sich allerdings auch eine deutlich erhöhte IgM-Konzentration bei der Mutter und eine deutliche Reaktion mit IgG und IgM gegen SP6, einer F-Proteinsequenz. Eine deutliche IgA-Antwort scheint also an der IgGesamt-Reaktion mit beteiligt zu sein. Trotzdem zeigt die Ausreißerwertberechnung eine hochsignifikante Abweichung mit einem Tabellenwert von 99 %. Bei der Gewinnung der Blutproben ist es theoretisch denkbar, daß es zu Kontaminationen des Nabelschnurblutes mit mütterlichem Blut kommt. In der Literatur gilt dabei der Nachweis von IgA als Hinweis auf eine Kontamination mit mütterlichem Blut [278]. Hierbei handelt es sich allerdings um IgA-Konzentrationen. In der vorliegenden Arbeit werden sehr spezifische Immunreaktionen untersucht, die gegen fünf bis 15 Aminosäuren aus den Oberflächenproteinen des RSV gerichtet sind. Diese Immunreaktionen werden direkt zwischen Mutter und Kind verglichen. Es werden signifikante Unterschiede in den Reaktionen bei IgG, IgM und IgA nachgewiesen. Bei einer Kontamination müssten die Unterschiede aber geringer sein. Das interessante daran ist, daß die Unterschiede gerade zunehmen, je deutlicher eine IgA-Antwort gegen RSV-spezifische Peptide nachzuweisen ist. Möglicherweise liegt bei den Serumpaaren mit der reifen Immunreaktion ohne große Differenzen zwischen Mutter und Kind eine solche Kontamination vor. Gegen diese Annahme spricht aber, daß diese geringen Differenzen durchweg nur bei den Serumpaaren mit guter neutralisierender Aktivität und ausgeprägter Antwort mit IgG gegen RSV vorliegen und nicht bei denen ohne diese Eigenschaften. 90 4.4 Beurteilung des „Reifegrades“ der Immunreaktion In der Literatur wird eine Reifung der Immunantwort gegen RSV bei Kindern nach der Geburt beschrieben [82;121;144;167;169]. Direkt nach der Geburt existiert noch der Nestschutz durch die mütterlichen IgG-Antikörper, der vor einer schweren Erkrankung, nicht aber vor einer Infektion durch RSV schützt. Diese Immunantwort zeigt eine gute Neutralisationsfähigkeit und eine deutliche IgG-Antwort gegen das komplette RSV. Mit abnehmendem Nestschutz ist beim Kind eine zunehmend eigene Immunantwort nachzuweisen. Dabei kann anhand des RSV-spezifischen und des SP-spezifischen ELISA deutlich zwischen der mütterlichen und der kindlichen Immunantwort unterschieden werden. Die erste eigene Immunantwort des Kindes ist dabei bevorzugt gegen einzelne Proteinsequenzen des RSV gerichtet und geht mit einer schlechten Neutralisationsfähigkeit des RSV und einer schlechten Erkennung des RSV im RSV-spezifischen ELISA einher. Diese Immunantwort ist als „unreif“ zu beurteilen. Mit steigendem Alter des Kindes ist eine zunehmend effektivere Immunantwort gegen RSV nachzuweisen, die mit einer besseren Neutralisationsfähigkeit und einer deutlicheren Erkennung des RSV durch IgG einhergeht. Diese Antwort ist als „reif“ zu beurteilen [82;121;144;167;169]. Um eine Antwort auf die Frage nach einer „unreifen“ oder einer „reifen“ Immunreaktion gegen RSV vor der Geburt zu erhalten, werden die Immunreaktionen der IgG-, IgM- und IgA-Immunglobulinklassen gegen RSV und gegen einzelne Peptidsequenzen des RSV zum Zeitpunkt der Geburt untersucht. Das IgG stellt bei der Erstinfektion gewöhnlich die Zweitantikörper (primäre Antikörperantwort) und bei wiederholter Infektion mit dem gleichen Erreger die Erstantikörper dar (sekundäre Antikörperantwort) [177]. RSVspezifische IgG-Antikörper sind erst nach einer Latenz von Tagen bis Wochen nach RSVKontakt nachzuweisen, eine Induktion von zum Zeitpunkt der Geburt nachzuweisenden Antikörpern muß also schon weit vorher erfolgt sein. RSV-spezifische IgM- und IgAAntikörper stellen eine Frühantwort des Körpers auf RSV dar, die frühestens einige Tage nach dem Antigenkontakt nachweisbar werden. Bei nachzuweisenden RSV-spezifischen IgA- und IgM-Antikörpern zum Zeitpunkt der Geburt muß die Induktion also vor der Geburt erfolgt sein. Aufgrund der dargestellten Überlegungen ist ein Schluß auf eine Reifung der Immunantwort vor der Geburt möglich, auch wenn die Serumpaare nur zu einem Zeitpunkt, und zwar der Geburt, abgenommen werden. Nachweisbare Einflüße auf die Immunität müssen intrauterin stattgefunden haben. 91 Geht man also davon aus, daß eine IgG-Antwort gegen RSV und einzelne Peptidsequenzen des RSV sowie eine gute neutralisierende Aktivität einer reiferen Immunantwort oder einer Spätreaktion zuzuschreiben ist und eine IgM- und IgA-Antwort gegen RSV und einzelne Peptidsequenzen des RSV sowie eine schlechte neutralisierende Aktivität einer Frühreaktion im Erstkontakt oder zusammen mit IgG einer frühen Zweitantwort, so kann man die Serumpaare bezüglich dieser Immunreaktionen sortieren [167;260]. Ob dabei eine diaplazetar übertragene Antwort der Mutter oder eine eigene Immunreaktion des Feten vorliegt, kann durch den direkten Vergleich der korrespondierenden mütterlichen und kindlichen Seren herausgefunden werden. Ist die Immunreaktion im RSV-spezifischen und SP-spezifischen ELISA mit IgG identisch, kann es sich beim Kind um diaplazentar übertragene Antikörper von der Mutter handeln. Unterscheidet sich die Immunreaktion aber von der Mutter zum Kind, muß es sich um eine eigene Immunantwort des jeweils stärker reagierenden handeln. Das gilt für die Immunglobuline der Klassen IgG, IgM und IgA gleichermaßen [121;144;169]. Bei der Auswertung der durchgeführten Untersuchungen lassen sich die 27 Serumpaare anhand der Reaktionsmuster in unterschiedliche Reifegrade der Immunreaktionen einteilen. Die Reaktionen reichen von einer „reifen“ Immunabwehr bei S11 bis zu einer „unreifen“ Immunabwehr bei S26. Alle anderen Seren zeigen einen Reifegrad unterschiedlicher Ausprägung zwischen diesen Polen der Immunität. Obwohl die Gesamtzahl der untersuchten Seren nicht sehr groß ist, sind die Tendenzen in den Reaktionsmustern doch eindeutig. Es finden sich keine Serumpaare entgegen dieser Tendenz, also z.B. mit Zeichen einer „reifen“ Immunantwort (also einer deutlichen IgGAntwort gegen RSV mit guter neutralisierender Aktivität) vermischt mit den Zeichen einer „unreifen“ Immunantwort (also einer spezifischen Immunantwort gegen einzelne synthetische Peptide mit grossen Unterschieden zwischen Mutter und Kind). 4.4.1 „Reife“ Immunantwort Eine „reife“ Immunantwort findet sich bei Serumpaar S11. Die Immunantwort von Mutter und Kind zeigt keinen Unterschied, was auf eine diaplazentar übertragene Immunantwort schließen läßt. Es zeigt sich eine gute Immunreaktion im RSV-spezifischen ELISA und gute neutralisierende Eigenschaften im RSV-Mikroneutralisationstest, was auf einen guten Schutz gegen RSV in vivo hindeutet [12;124;159;160]. Diese Eigenschaften sind entgegengesetzt der spezifischen Aktivität im SP-ELISA. Im epitopspezifischen ELISA 92 finden sich im Vergleich zu den anderen Seren keine Auffälligkeiten, es findet sich eine breite Erkennung der untersuchen Proteinsequenzen G, F, M und N mit IgG, ohne verstärkte IgM- oder IgA-Aktivität. Dieser Befund läßt auch auf eine präpartal übertragene Immunantwort ohne akute Immunreaktion schließen. Es findet sich keine eigene spezifischen Immunreaktion des Feten. 4.4.2 Unterschiedliche Ausprägung der „Reife“ der Immunantwort Bei den Serumpaaren S3, S5, S4, S13, S25 und S15 findet sich zu der deutlichen IgGAntwort gegen RSV und der spezifischen IgG-Antwort gegen einzelne Proteinsequenzen überwiegend der G- und N- Proteine, aber auch der M-Proteine, eine gute neutralisierende Aktivität. Zunehmend gewinnt auch die IgM-Aktivität gegen einzelne Proteinsequenzen, vorwiegend der G- und F-Proteine, an Bedeutung. Bei S5 findet sich eine IgM-Antwort gegen das F-Protein, bei S15 beim Kind eine IgA-Antwort gegen das G-Protein. Diese Reaktionsmuster lassen eine relativ „reife“ Immunlage der Mutter vermuten, bei der ein erneuter RSV-Kontakt stattgefunden hat. Unklar ist, ob diese Reinfektionen der Mütter vor oder während der Schwangerschaft stattgefunden haben. Eine Infektion vor der Schwangerschaft müßte eine relativ spezifische Immunreaktion des Kindes auf die Immunreaktion der Mutter durch Mediatoren, Antikörper oder RSV-Partikel provoziert haben. Diese Gedanken werden schon in Vorarbeiten zum RSV in der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Dr. H.-J. rer. nat. Streckert, Abteilung für medizinische Mikrobiologie und Virologie der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, diskutiert [22]. Das Modell basiert auf den beobachteten Eigenschaften der Lebewesen, Antikörper gegen die Fc-Struktur der Antikörper zu bilden, was sich täglich in der Diagnostik (so auch in dieser Arbeit) zu nutze gemacht wird. Warum sollte es da nicht möglich sein, auch Antikörper gegen die FabStruktur der Antikörper zu bilden, die dann einen „Abdruck“ von winzigen Abschnitten von der Struktur des RSV darstellen, welche dann wiederum eine Immunreaktion erzeugen. Diese Hypothese ist sicherlich interessant in weiteren Arbeiten untersucht zu werden, da sie Einfluß auf eine zu entwickelnde Impfung haben könnte. Möglicherweise stellt diese Hypothese ja die Ursache für die auf die damals mit formalininaktiviertem RSV durchgeführte Impfung folgende exazerbierte Immunreaktion auf Wildvirus-RSV dar. Bei einer Infektion während der Schwangerschaft könnte eine spezifische Immunreaktion des Kindes auch direkt durch das RSV oder durch RSV-Partikel induziert worden sein [261]. Die zunehmende IgM- und IgA-Antwort gegen mehrere Proteinsequenzen mit teilweise 93 recht spezifischen Reaktionen, bewirken zusammen mit der „reifen“ IgG-Antwort eine gute Immunreaktion gegen RSV und gute neutralisierende Eigenschaften. Diese Reaktionen sind relativ gleichgerichtet bei Mutter und Kind und damit vermutlich diaplazentar übertragen. Auch S12 zeigt eine „reife“ Immunantwort, wobei es sich hier beim Kind bei deutlicher Aktivität mit IgG ohne IgGesamt-Antwort am ehesten um eine Fehlbestimmung beim IgG handelt. Bei den Serumpaaren S2, S16, S9, S8, S20, S17, S21, S22, S27 und S18 gewinnt die IgMAktivität gegen die Proteinsequenzen der Proteine G, F, M aber auch N und die IgGAntwort gegen RSV an Bedeutung. Ausdruck hierfür ist auch die deutliche IgM-Antwort der Mütter dieser Serumpaare gegen RSV. Einen unspezifischen Marker für eine relativ „unreife“ Infektion stellt bei der Mutter von S2 und S21 die Erhöhung der IgMKonzentration dar, ohne signifikante Mitreaktion des kindlichen IgM. Es liegen hier wahrscheinlich Reinfektionen mit RSV auf dem Boden einer „reifen“ Immunitätslage der Mutter vor. Bei S20 zeigt sich eine „reife“ Immunitätslage der Mutter mit einer zusätzlichen unreifen Immunreaktion, die sich bei der Mutter in der hohen spezifischen IgM-Aktivität und bei dem Kind in der deutlichen spezifischen IgA-Aktivität äußert, die mit einer guten neutralisierenden Eigenschaft vor allem beim Kind einher geht. Dieser Befund läßt auf eine wirksame neutralisierende Aktivität durch das spezifische IgA beim Kind schließen, was der Literatur widerspricht [160]. Mit abnehmender Immunreaktion gegen RSV und schwächerer neutralisierender Aktivität nimmt die spezifische Immunreaktion gegen die Proteinsequenzen G und M besonders mit IgM und IgA zu. Mütter und Kinder zeigen größere Unterschiede in der Aktivität, die eigene Immunreaktion des Kindes tritt in den Vordergrund. Bei den Serumpaaren S14, S7, S6, S10, S1, S19, S23 und S24 kommt zu der teilweise ausgeprägten spezifischen IgG- und IgM-Antwort gegen das RSV und einzelne Proteinsequenzen verstärkt eine IgA-Antwort von Mutter und Kind hinzu. Mutter und Kind reagieren unterschiedlicher mit IgG, IgM und IgA, je „unreifer“ die Infektion ist. Die Kinder reagieren bei den „unreifen“ Immunreaktionen mit IgA gegen die F- und GProteinsequenzen. Hervorzuheben ist hierbei die verstärkte Aktivität der Kinder der Serumpaare S7, S19, S23 und S27 gegen die F-Proteinsequenz SP7 mit IgA. Diese Sequenz stellt ein Ziel für eine akute Infektionsabwehr des Kindes in utero bei „unreifer“ Immunitätslage der Mutter dar. Ein weiterer Hinweis für eine „unreife“ Infektion stellt die unspezifische Erhöhung der IgM-Konzentration bei Mutter und Kind von Serumpaar S10 94 und S14 dar. Bei S1 liegt eine „unreife“ Reaktion der Mutter ohne Auffälligkeiten in der Reaktion des Kindes vor. 4.4.3 „Unreife“ Immunantwort Das Serumpaar S26 zeigt eine sehr spezifische Reaktion gegen viele der untersuchten Proteinsequenzen der G-, F-, M- und N-Proteine und diese deutlich unterschiedlich zu den anderen Serumpaaren im Kollektiv. Die Aktivitäten bei Mutter und Kind sind überwiegend gegen dieselben Sequenzen gerichtet, aber mit den einzelnen Immunglobulinklassen unterschiedlich ausgeprägt. Die Reaktionen finden bei der Mutter überwiegend mit IgM, IgG und auch IgA statt, beim Kind mit IgA und IgG. Es zeigt sich hier eine nicht mehr ganz akute Immunreaktion auf dem Boden einer „unreifen“ Immunitätslage der Mutter und daher keine übertragene Abwehrreaktion gegen RSV auf das Kind. Die mütterliche und die kindliche Immunreaktion sind zwar sehr spezifisch, zeigen aber bei sehr niedriger neutralisierender Aktivität und geringer Aktivität gegen RSV wenig Effektivität, weshalb hier von einer mangelhaften Immunabwehr gegen RSV ausgegangen werden muß. 95 4.5 Unterschiedliche Reaktionsmuster gegen die einzelnen Proteinsequenzen des RSV Betrachtet man die Ziele der unterschiedlich ausgereiften Immunantwort bezüglich der einzelnen Proteinsequenzen, so zeigt sich folgendes: Die untersuchten Proteinsequenzen G, F, M und N stellen ein gutes immunologisches Ziel dar. Ziele für eine „reife“, diaplazentar übertragene Immunantwort von Müttern und Kindern vor allem mit IgG mit guter Schutzfunktion gegenüber RSV stellen die fünf G-Proteinsequenzen SP1, SP2, SP3, SP4 und SP5, die M-Proteinsequenzen SP8 und SP9, die F-Proteinsequenz SP6 und die NProteinsequenz SP10 dar. Die F-Proteinsequenz SP7 ist nicht das Ziel einer „reifen“, übertragenen Immunabwehr. Ziele für eine „unreife“, spezifische, bei Müttern und Kindern eigenen Immunantwort mit IgG, IgM und IgA ohne ausreichende Schutzfunktion gegenüber RSV stellen die G-Proteinsequenzen SP1, SP2 und SP4, die MProteinsequenzen SP8 und SP9 und die F-Proteinsequenz SP7 dar. Die GProteinsequenzen SP3 und SP5 und die N-Proteinsequenz SP10 sind kein Ziel einer spezifischen eigenen Immunreaktion des Kindes gegen RSV. Bei den Müttern findet sich eine akute, spezifische IgM-Reaktion gegen die G-Proteinsequenzen SP3 und SP5 und IgA-Reaktion gegen die N-Proteinsequenz SP10. Das SP1 ist ein synthetisches Peptid aus der Sequenz 141 - 149 des G-Proteins aus dem Bereich der hypervariablen Region [50]. Die Region 144 - 159 kann neutralisierende Antikörper induzieren, welche aber nicht vor einer RSV-Infektion schützen [252]. Aufgrund der vorliegenden Untersuchungen baut diese Sequenz bei einer „reifen“ Immunantwort allerdings einen Schutz gegen RSV auf. In den zitierten Arbeiten wurde vermutlich die „unreife“ Immunreaktion untersucht, wofür das SP1 ja ein Ziel darstellt. Es ist daher noch keine Schutzfunktion gegenüber RSV nachweisbar. Das SP2 ist ein synthetisches Peptid aus dem Bereich der hypervariablen Region der Sequenz 187 – 201 des G-Proteins. Hypervariable Regionen befinden sich zwischen der Position 147 und 207 [50]. Die Region 187 - 200 induziert Antikörper, welche mit dem intakten G-Protein reagieren und die Infektiosität des RSV hemmen, sowie neutralisierende Antikörper im Kaninchen produzieren [156;252;253]. Diese Aussage kann durch die vorliegende Arbeit bestätigt werden. Das SP2 ist das längste der untersuchten vier Peptide aus der Sequenz des G-Proteins. Das könnte erklären, warum die Serumpaare dieses besonders gut mit IgG erkennen. Das SP3 und SP4 sind synthetische Peptide aus den Sequenzen 209 – 214 und 217 – 224 des G-Proteins. SP5 ist ein synthetisches Peptid vom distalen Ende des GProteins aus der Sequenz 289 – 298. Die vorliegende Arbeit zeigt, daß die drei Proteinsequenzen SP3 bis SP5 bei einer „reifen“ Immunantwort einen Schutz gegenüber 96 RSV bewirken. SP6 ist ein synthetisches Peptid aus der Sequenz 130 – 136 des F2-Proteins aus einem Bereich, der für die Fusion verantwortlich gemacht wird und Kontakt zur Zellmembran aufnimmt (Sequenz 130-150). Dieser Bereich liegt direkt an der Spaltungsstelle des F-Proteins. In der vorliegenden Arbeit kann gezeigt werden, daß das SP6 bei einer „reifen“ Immunitätslage einen guten Schutz gegen RSV bewirkt. SP7 ist ein synthetisches Peptid aus der Sequenz 221 bis 232 des F1-Proteins. Es können im ersten Drittel des F1 im Bereich des SP7 neutralisierenden Epitope des RSV ausgemacht werden, die aber nicht unbedingt einen Schutz vor Infektion bewirken [12;54;55;59;233;254-257]. Diese Aussage kann durch die vorliegende Arbeit bestätigt werden, SP7 ist nicht das Ziel einer „reifen“ Immunantwort und induziert somit keinen Schutz gegen RSV. SP8 und SP9 sind synthetische Peptide aus den Sequenzen 25 bis 28 und 247 bis 256 des M-Proteins, welche keinen Schutz vor einer Infektion induzieren aber ein gutes Ziel für zytotoxische Lymphozyten darstellen [68]. In der vorliegenden Arbeit kann gezeigt werden, daß eine „reife“ Immunantwort gegen diese Proteinsequenzen aber durchaus einen guten Schutz darstellen. In der zitierten Arbeit wurden vermutlich (wie bei den zitierten Arbeiten über SP1) die „unreifen“ Immunreaktionen untersucht, die noch keinen ausreichenden Schutz gegenüber RSV bewirken. SP10 ist ein synthetisches Peptid aus der Sequenz 19 – 24 des N-Proteins welches ein gutes Ziel für die zellvermittelte Immunität darstellt. Rekombinant hergestellte Antikörper gegen diese Sequenz können eine RSV-Infektion reduzieren. Antikörper gegen die hydrophile Region 11 – 30 erkennen das komplette N-Protein [258]. In der vorliegenden Arbeit kann das SP10 als ein Ziel der „reifen“ Immunantwort und somit eine gute Schutzfunktion der Immunantwort gegen diese Proteinsequenz bestätigt werden. 97 4.6 Zusammenfassende Beurteilung der Untersuchungen Insgesamt findet die Immunabwehr des Kindes gegen RSV auf mehreren Ebenen statt, wobei die unterschiedlichen Untersuchungen immer nur einen Aspekt der Immunantwort liefern, für sich alleine aber keinen Einblick in die Gesamtabwehr geben. Durch die vorliegende Arbeit kann gezeigt werden, daß Mutter und Kind unterschiedlich auf das RSV antworten, daß also eine modulierte oder selbstgebildete Immunantwort des Feten zum Zeitpunkt der Geburt existiert [243]. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die von der Mutter auf das Kind übertragene Immunreaktion. Das Spektrum der Immunreaktionen auf RSV reicht von einer „reifen“ Immunitätslage mit guter Erkennung des RSV durch IgG, guten neutralisierenden Eigenschaften mit recht „breiter“ Immunreaktion überwiegend durch IgG gegen RSV und die Proteinsequenzen G, F, M und N, mit gleichgerichteter Reaktionen bei Mutter und Kind mit guter Schutzfunktion vor RSV, bis zu einer „unreifen“ Immunitätslage mit zunehmend schlechten neutralisierenden Eigenschaften, schlechter Erkennung des RSV, zunehmend spezifischer IgM- und IgA-Antwort gegen RSV und einzelne, vor allem G-, F- und M-Proteinsequenzen mit großen Unterschieden zwischen Mutter und Kind und daher eigener Immunantwort des Kindes mit schlechter Schutzfunktion gegen RSV. Die Immunitätslage der Mutter übt je nach Intervall bis zur Reinfektion, nach „Reife“ der mütterlichen Immunitätslage, nach Stärke und nach Zeitpunkt der Infektion in der Schwangerschaft einen unterschiedlichen Einfluß auf die kindliche Immunantwort aus. Diese Befunde lassen eine Reifung der Immunantwort des Kindes schon auf eine RSV-Infektion der Mutter im Mutterleib und durch Modulation der Immunantwort des Kindes durch mütterliche Faktoren wie Mediatoren, Immunglobuline oder RSV-Fragmente vermuten [22;82;167;211;212;214;262-264]. Weil die Untersuchungen zum definierten Zeitpunkt der Geburt durchgeführt werden, kann bei den vorgefundenen unterschiedlichen „Reifegraden“ der Immunantwort von Mutter und Kind auf eine präpartale Reifung der Immunantwort geschlossen werden. Diese Ergebnisse sind der in der Literatur beschriebenen postpartalen Reifung ähnlich, wonach mit der Anzahl der Reinfektionen mit zunehmendem Alter eine Reifung von einer sehr spezifischen Immunantwort gegen einzelne Proteinsequenzen mit geringer neutralisierender Aktivität hin zu einer komplexeren Immunantwort mit zunehmender neutralisierender Aktivität erfolgt, die besser vor RSV-Infektionen schützt [82;100;121;168;169;236;264-266;144]. Eine intrauterine Reifung ist in der Literatur nicht beschrieben. Ob der Einfluß auf das kindliche Immunsystem durch die übertragenen IgG(und in kleinen Mengen auch andere) Immunglobuline, durch spezifische Subklassen, 98 durch direkten Kontakt mit dem RSV, dessen Bestandteile, durch Immunmodulatoren oder immunkompetente Zellen geschieht, ist unklar und bedarf weiterer Untersuchungen. PCRUntersuchungen aus dem Serum von RSV-Infizierten zeigen, daß bei allen untersuchten Kindern eine virämische Phase nachzuweisen ist [261]. Ein Kontakt des Feten intrauterin mit dem RSV und eine daraus folgende Immunantwort des Feten in Wechselwirkung mit der mütterlichen Immunantwort ist also möglich [100]. Warum letztendlich ein schlechter Nestschutz gegen das RSV existiert, kann hier nicht geklärt werden, es ist jedoch anzunehmen, daß die Ursache in der eigenen noch nicht adäquaten Antwort des Kindes zu suchen ist. Ob die Antwort in der noch auszureifenden Antikörperantwort auf das RSV oder in anderen Bereichen liegt (z.B. der zellulären Immunität) würde sich durch eine Untersuchung der SP-spezifischen Antikörperantwort im Verlauf post partum im Zusammenhang mit der Untersuchung klinischer RSV-Infektionen des Neugeborenen und des Säuglings klären lassen. Hilfreich wäre dazu auch wieder der Vergleich von korrespondierenden Seren von Mutter und Kind. 99 4.7 Ausblick Aufgrund der Vorliegenden Arbeit läßt sich sagen, daß eine unterschiedliche Immunantwort von Mutter und Kind bezüglich des RSV besteht, daß also eine modulierte oder selbstgebildete Antwort des Feten existiert. Diese Antwort wird spezifischer und uneffektiver, je „unreifer“ die Immunitätslage ist. Wünschenswert wären hierzu weitere Studien, inwieweit diese unterschiedlichen Reaktionsmuster einen Einfluß auf eine folgende RSV-Infektion im Laufe der Neugeborenen- und Säuglingsperiode haben, wie diese unterschiedlichen Antworten bezüglich der Immunglobulinsubklassen und eventuell weiterer Epitope weiter differenziert werden können und wie die mütterliche Modulation, auch bezüglich einer Impfung der Mutter, auf diese Einfluß nimmt [97;204-206]. Vielleicht besteht im Gegensatz zur postpartal angestrebten Impfung die Möglichkeit durch die Impfung der Mutter, eventuell schon vor der Schwangerschaft, einen ausreichenden Nestschutz vor RSV-Erkrankungen aufzubauen und einen positiven modulierenden Effekt auf die Immunantwort des Neugeborenen auszuüben [108;238;267]. Es hat sich gezeigt, daß die Impfung bei Kindern mit formalininaktiviertem RSV aus unbekanntem Grund zu einer Exazerbation der Wildviruserkrankung führt, transplazentar übertragene hohe Antikörpertiter gegen das F- und das G-Protein beim Kind aber einen Schutz vor Erkrankung bieten [268;269]. Um eine möglichst „reife“ Immunantwort zu übertragen, sollte die Abwehr möglichst gegen die untersuchten Proteinsequenzen G, F, M und N gerichtet sein, mit guter RSVErkennung vor allem durch das IgG und guter neutralisierender Aktivität [222;229;237;270-273]. Eine Impfung mit einzelnen synthetischen Peptiden aus den beschriebenen Sequenzen des RSV ist zu diskutieren. Hervorzuheben sind dabei die G-Proteinsequenz 187 – 201 (SP2), die F2-Proteinsequenz 130 – 136 (SP6) und die N-Proteinsequenz 19 – 24 (SP10) als in der Literatur beschriebene und in der vorliegenden Arbeit bestätigte Ziele der „reifen“Immunabwehr mit guter Schutzfunktion gegenüber RSV. Eine Schutzfunktion der „reifen“ Immunabwehr gegenüber RSV bieten auch die anderen untersuchten GProteinsequenzen 141 bis 149 (SP1), 209 bis 214 (SP3), 217 bis 224 (SP4) und 289 – 298 (SP5), wobei sich die Angaben in der Literatur möglicherweise nur auf die „unreife“ Immunreaktion beziehen. 100 Nicht verwendet werden sollten vorerst die M-Proteinsequenzen 25 bis 28 (SP8) und 247 bis 256 (SP9), da die beschriebenen zytotoxischen Reaktionen eine mögliche Ursache für die exazerbierte Wildvirusinfektion durch RSV nach formalininaktivierter Impfung darstellen könnten, wenn die Schutzfunktion der „reifen“ Immunantwort in der vorliegenden Arbeit auch gut zu sein scheint. Abzulehnen ist auch die F1-Proteinsequenz 221 bis 232 (SP7), da diese in der vorliegenden Arbeit nur das Ziel einer „unreifen“, nicht jedoch einer „reifen“ Immunreaktion darstellt. 101 5 Zusammenfassung Das Respiratory Syncytial Virus (RSV) ist der häufigste virale Erreger von Infektionen des unteren Respirationstraktes bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Immunantwort des Neugeborenen auf das RSV ist ungeklärt. Die RSV-Infektionen sind durch altersspezifische Erkrankungen gekennzeichnet, wobei der anfängliche Nestschutz innerhalb der ersten Lebenswochen nachläßt. Die Immunantwort erfährt durch wiederholte Infektion mit dem RSV eine „Reifung“. Zur Klärung der Immunantwort Neugeborener auf das RSV werden die Antikörperkonzentrationen IgG und IgM, die Neutralisationsfähigkeit von RSV in vitro, die Immunantwort gegenüber RSV mit IgG, IgM und IgA und die epitopspezifische Immunantwort des Neugeborenen mit IgG, IgM und IgA gegen einzelne Sequenzen der G-, F-, M- und N-Proteine im Vergleich zur Mutter untersucht und miteinander verglichen. Die vorliegende Arbeit zeigt, daß eine eigene, spezifische Immunantwort des Feten gegen RSV zum Zeitpunkt der Geburt existiert. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die von der Mutter auf das Kind übertragene Immunreaktion. Es zeigt sich eine präpartale Reifung der Immunantwort des Kindes auf eine RSV-Infektion der Mutter während oder vor der Schwangerschaft. Das Spektrum der Immunreaktionen auf RSV reicht von einer „reifen“ bis hin zu einer „unreifen“ Immunitätslage. Die „reife“ Immunitätslage ist dabei gekennzeichnet durch eine gute Erkennung des RSV durch IgG und IgM, durch gute neutralisierenden Eigenschaften, durch Erkennung aller untersuchten Peptidsequenzen und durch Immunreaktionen gegen die Proteinsequenzen G, F, M und N. Diese Immunreaktionen sind bei Mutter und Kind gleichgerichtet. Sie läßt eine diaplazentare Übertragung von der Mutter auf das Kind vermuten, aber auch eine Modulation der Immunantwort des Kindes durch Immunmediatoren, Immunglobuline oder RSVFragmente. In der vorliegenden Arbeit läßt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen der neutralisierenden Aktivität und dem RSV-spezifischen ELISA mit IgG zeigen, welcher auf einen guten Schutz gegen RSV schließen läßt. Die „unreife“ Immunitätslage ist gekennzeichnet durch zunehmend schlechte neutralisierende Eigenschaften, durch schlechte Erkennung des RSV, durch zunehmend spezifische IgM- und IgA-Antwort gegen einzelne, vor allem G-, F- und MProteinsequenzen mit großen Unterschieden zwischen Mutter und Kind und daher eigener 102 Immunantwort des Kindes mit schlechter Schutzfunktion gegen RSV. Die Immunitätslage der Mutter übt je nach Intervall bis zur Reinfektion, nach „Reife“ der mütterlichen Immunitätslage, nach Stärke und nach Zeitpunkt der Infektion in der Schwangerschaft einen unterschiedlichen Einfluß auf die kindliche Immunantwort aus. Diese Befunde lassen eine Reifung der Immunantwort des Kindes schon auf eine RSV-Infektion der Mutter im Mutterleib und durch Modulation der Immunantwort des Kindes durch mütterliche Faktoren wie Mediatoren, Immunglobuline oder RSV-Fragmente vermuten. In der vorliegenden Untersuchung zeigt sich, daß eine spezifische Immunantwort gegen einzelne Sequenzen der G- und F-Proteine mit IgG, IgM und IgA, die nicht auf dem Boden einer „reifen“ Immunitätslage vorliegt, keine wirksame Aktivität gegenüber RSV und somit wahrscheinlich keinen Schutz vor einer RSV-Infektion aufbaut. 103 6 Anhang 6.1 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tabelle 1: Synthetische Peptide SP1-SP10 aus der Sequenz der RSV Proteine G, F, M und N und deren Position Abbildung 1: Elektronenmikroskopische Aufnahme des Respiratory Syncytial Virus (RSV) mit Lokalisation der Proteine; Aus der Arbeitsgruppe H.-J. Streckert; H. Werchau, Medizinische Mikrobiologie und Virologie und S. Philippou, Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum Abbildung 2: Primärstruktur des G-Proteins des RSV Abbildung 3: Primärstruktur des F-Proteins des RSV Abbildung 4: Lasernephelometrisch bestimmte IgG-Konzentrationen Abbildung 5: Errechnete IgG-Konzentrationsdifferenzen Abbildung 6: Lasernephelometrisch bestimmte IgM-Konzentrationen Abbildung 7: Neutralisationstiterstufen im RSV-Mikroneutralisationstest Abbildung 8: Unterschiede der Neutralisationstiterstufen zwischen Mutter und Kind im RSV-Mikroneutralisationstest Abbildung 9: Signalstärke im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der IgGesamt (IgG, IgA, IgM)-, IgG-, und IgM-Immunglobulinklassen Abbildung 10: Errechnete Signalstärkedifferenzen im RSV-spezifischen ELISA mit Antikörpern der IgGesamt (IgG, IgA, IgM)-, IgG- und IgMImmunglobulinklassen Abbildung 11: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP1 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 12: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP2 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 13: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP3 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 14: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP4 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, I IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 15: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP5 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 16: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP6 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 17: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP7 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 18: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP8 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 19: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP9 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern Abbildung 20: Signalstärke im SP-spezifischen ELISA gegen das synthetische Peptid SP10 aus der Sequenz des RSV-G-Proteins mit IgGesamt (IgG, IgA, IgM), IgG und IgM-Antikörpern II 6.2 Literatur 1 McIntosh K., Chanock R.M.: Respiratory Syncytial Virus, Fields B. 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Array 360 Referenzintervall mg/dl 1000-1500 636-1750 200-250 Antikörper IgG IgG IgM Serum Mutter Kind/NS Mutter 2 3 5 6 7 8 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl 802 762 576 778 512 838 832 412 836 422 892 820 644 1202 950 872 1110 1236 660 754 786 530 412 6-25 IgM Kind/NS 1220 1198 950 1242 768 1070 1206 944 1194 1070 1184 990 798 1424 1642 772 712 990 578 984 560 1332 1254 238 110 72 124 129 162 362 77 87 90 262 104 91 159 108 190 105 248 109 175 86 63 60 4 12 10 13 12 31 24 4 4 4 26 4 4 13 18 14 4 14 4 10 9 17 13 766,870 1047,043 224,677 263,175 1236,000 1642,000 412,000 560,000 23 23 139,609 74,406 362 60 23 11,652 7,516 31 4 23 XXVI RSV-Mikroneutralisationstest Test Zellen Antigen Ag.-Konz Antikörper Serum NT HEp-2 RSV 50 PFU Seren M-Titer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl K-Titer 100 800 800 400 6400 200 200 400 400 200 100 400 200 400 100 400 200 200 400 100 200 400 400 200 800 50 800 200 1600 800 200 3200 400 200 800 200 100 200 200 100 400 100 400 200 400 200 400 200 200 400 400 800 0 400 564,815 1166,017 6400 50 27 470,370 622,310 3200 0 27 XXVII RSV spezifischer ELISA IgGesamt Test Fänger Fänger-Verd. Antigen Ag.-Verd. Antikörper Ak.-Verd. Serum-Verd. Serum ELISA-Ig-Gesamt (IgG, IgA, IgM) B 98 1/2000 RSV-L M RSV-L K HEp-L M 1/500 N-G/Hu-Ig/POD 1/2000 1/500 Mutter Kind/NS Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl HEp-L K Kind/NS 0,095 0,162 0,099 0,156 0,117 0,085 0,100 0,072 0,112 0,107 0,056 0,089 0,074 0,082 0,068 0,100 0,068 0,080 0,058 0,072 0,094 0,076 0,119 0,120 0,126 0,044 0,204 0,093 0,204 0,154 0,147 0,163 0,133 0,127 0,081 0,107 0,086 0,072 0,104 0,094 0,117 0,072 0,107 0,085 0,093 0,120 0,090 0,111 0,095 0,143 0,129 0,166 0,033 0,198 0,022 0,028 0,023 0,021 0,017 0,021 0,019 0,027 0,025 0,018 0,017 0,018 0,016 0,020 0,019 0,025 0,024 0,023 0,023 0,018 0,021 0,020 0,020 0,019 0,015 0,026 0,017 0,015 0,024 0,017 0,016 0,016 0,021 0,019 0,028 0,023 0,016 0,019 0,023 0,020 0,018 0,017 0,020 0,020 0,020 0,031 0,014 0,021 0,016 0,018 0,021 0,016 0,021 0,018 0,098 0,035 0,204 0,044 27 0,116 0,038 0,204 0,033 27 0,021 0,003 0,028 0,015 27 0,020 0,004 0,031 0,014 27 XXVIII RSV spezifischer ELISA IgG Test Fänger F.-Verd. Antigen Ag.-Verd. Antikörper Ak.-Verd. Serum-Verd. Serum 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl ELISA-IgG B 98 1/2000 RSV-L M RSV-L K 1/500 S-/Hu-IgG/POD 1/1000 1/500 Mutter Kind/NS HEp-L M HEp-L K Mutter Kind/NS 0,271 0,520 0,396 0,523 0,454 0,446 0,398 0,281 0,350 0,250 0,206 0,320 0,329 0,241 0,276 0,310 0,285 0,360 0,394 0,420 0,408 0,394 0,327 0,347 0,437 0,241 0,454 0,286 0,570 0,404 0,492 0,568 0,483 0,442 0,287 0,312 0,318 0,265 0,406 0,354 0,318 0,294 0,354 0,320 0,394 0,508 0,470 0,531 0,456 0,343 0,380 0,544 0,169 0,516 0,110 0,167 0,180 0,283 0,224 0,282 0,212 0,122 0,141 0,095 0,082 0,127 0,106 0,120 0,145 0,140 0,136 0,153 0,237 0,214 0,258 0,195 0,110 0,137 0,145 0,168 0,130 0,108 0,136 0,163 0,261 0,281 0,377 0,212 0,134 0,122 0,135 0,126 0,329 0,108 0,210 0,161 0,167 0,220 0,294 0,331 0,288 0,395 0,408 0,177 0,145 0,143 0,120 0,476 0,357 0,084 0,523 0,206 27 0,399 0,104 0,570 0,169 27 0,164 0,055 0,283 0,082 27 0,223 0,104 0,476 0,108 27 XXIX RSV spezifischer ELISA IgM Test Fänger F.-Verd. Antigen Ag.-Verd. Antikörper Ak.-Verd. Serum-Verd. Serum 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl ELISA-IgM B 98 1/2000 RSV-L M RSV-L K 1/500 S-/Hu-IgM/POD 1/1000 1/500 Mutter Kind/NS HEp-L M HEp-L K Mutter Kind/NS 0,171 0,190 0,058 0,199 0,045 0,119 0,158 0,085 0,126 0,138 0,083 0,044 0,095 0,186 0,053 0,129 0,116 0,084 0,132 0,145 0,139 0,163 0,169 0,103 0,175 0,133 0,041 0,016 0,016 0,016 0,017 0,017 0,016 0,017 0,016 0,016 0,017 0,017 0,019 0,018 0,023 0,020 0,018 0,019 0,019 0,021 0,020 0,021 0,018 0,017 0,019 0,021 0,017 0,018 0,170 0,184 0,053 0,199 0,042 0,100 0,095 0,083 0,117 0,117 0,075 0,042 0,094 0,170 0,046 0,126 0,112 0,083 0,112 0,119 0,099 0,084 0,150 0,078 0,153 0,109 0,039 0,016 0,016 0,015 0,017 0,016 0,017 0,016 0,017 0,016 0,017 0,017 0,018 0,017 0,022 0,019 0,016 0,018 0,019 0,021 0,019 0,020 0,018 0,018 0,018 0,019 0,016 0,018 0,121 0,047 0,199 0,041 27 0,018 0,002 0,023 0,016 27 0,106 0,043 0,199 0,039 27 0,018 0,002 0,022 0,015 27 XXX Peptid-ELISA IgGesamt Test Peptid Serum ELISA-Ig-Gesamt SP 1 Mutter Kind/NS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl SP 2 Mutter Kind/NS 0,281 1,631 0,256 0,272 0,196 2,737 0,366 0,499 0,206 0,585 0,440 0,264 0,550 2,376 0,437 2,508 0,580 1,014 0,449 0,239 0,387 0,226 0,285 0,456 0,281 2,265 0,391 0,234 1,040 0,179 0,196 0,184 3,000 0,271 0,254 0,358 0,270 0,425 0,163 0,445 2,204 0,362 2,024 0,458 1,850 1,873 0,700 0,352 0,222 0,188 0,500 0,339 1,873 0,406 0,648 0,833 0,534 0,736 0,440 0,804 0,536 1,116 1,350 0,788 1,016 0,796 1,110 0,973 0,750 1,669 0,825 1,064 2,448 0,826 0,860 1,024 1,074 1,624 0,867 1,201 0,607 0,479 0,819 0,568 0,798 0,440 1,225 0,518 0,832 0,828 0,925 0,753 0,834 1,076 0,789 0,676 0,984 0,608 0,938 2,221 0,769 0,761 1,046 0,933 1,653 0,833 0,845 0,483 0,747 0,776 2,737 0,196 27 0,754 0,784 3,000 0,163 27 0,982 0,410 2,448 0,440 27 0,875 0,361 2,221 0,440 27 XXXI Peptid-ELISA IgGesamt Test Peptid Serum ELISA-Ig-Gesamt SP 3 Mutter Kind/NS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl SP 4 Mutter Kind/NS 0,405 0,592 0,421 0,370 0,322 0,397 0,695 0,635 0,417 0,670 0,479 0,429 0,448 0,631 0,466 0,600 0,649 0,629 0,506 0,418 0,532 0,468 0,552 0,416 0,436 0,583 0,437 0,375 0,464 0,381 0,338 0,325 0,500 0,591 0,515 0,429 0,438 0,399 0,360 0,362 0,450 0,428 0,422 0,488 0,615 0,654 0,458 0,492 0,436 0,409 0,409 0,418 0,461 0,402 0,212 0,406 0,294 0,466 0,234 0,385 0,169 0,208 0,094 0,232 0,172 0,162 0,169 0,356 0,227 0,300 0,420 0,271 0,200 0,157 0,243 0,166 0,266 0,130 0,176 0,403 0,269 0,154 0,196 0,204 0,147 0,154 0,418 0,095 0,093 0,102 0,135 0,107 0,086 0,090 0,171 0,462 0,206 0,260 0,243 0,233 0,186 0,185 0,121 0,147 0,151 0,150 0,304 0,120 0,504 0,102 0,695 0,322 27 0,445 0,078 0,654 0,325 27 0,251 0,097 0,466 0,094 27 0,182 0,091 0,462 0,086 27 XXXII Peptid-ELISA IgGesamt Test Peptid Serum ELISA-Ig-Gesamt SP 5 Mutter Kind/NS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl SP 6 Mutter Kind/NS 0,347 0,441 0,379 0,507 0,225 1,026 0,167 0,192 0,125 0,170 0,150 0,127 0,137 0,320 0,249 0,413 0,400 0,247 0,188 0,135 0,184 0,275 0,429 0,400 0,294 0,758 0,216 0,151 0,468 0,356 0,228 0,271 0,698 0,101 0,117 0,164 0,126 0,103 0,086 0,094 0,212 0,212 0,278 0,343 0,247 0,362 0,155 0,159 0,270 0,375 0,421 0,251 0,445 0,139 0,269 1,482 0,212 0,245 0,179 2,548 0,256 0,339 0,199 0,436 0,338 0,208 0,320 2,197 0,354 2,229 0,563 1,060 0,461 0,249 0,409 0,227 0,412 0,647 0,386 2,519 0,382 0,243 1,020 0,195 0,232 0,180 3,000 0,168 0,208 0,352 0,280 0,328 0,167 0,273 2,032 0,312 1,707 0,537 1,504 1,368 0,650 0,368 0,272 0,210 0,835 0,416 2,144 0,341 0,315 0,200 1,026 0,125 27 0,253 0,142 0,698 0,086 27 0,708 0,748 2,548 0,179 27 0,716 0,737 3,000 0,167 27 XXXIII Peptid-ELISA IgGesamt Test Peptid Serum ELISA-Ig-Gesamt SP 7 Mutter Kind/NS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl SP 8 Mutter Kind/NS 0,189 0,275 0,161 0,183 0,134 0,294 0,343 0,160 0,157 0,182 0,178 0,168 0,160 0,228 0,180 0,275 0,288 0,243 0,155 0,112 0,172 0,235 0,308 0,253 0,250 0,456 0,161 0,137 0,265 0,163 0,122 0,128 0,341 0,381 0,131 0,139 0,174 0,155 0,130 0,123 0,183 0,160 0,212 0,233 0,224 0,220 0,156 0,143 0,249 0,387 0,302 0,235 0,212 0,125 0,322 0,945 0,237 0,208 0,135 0,713 0,255 0,335 0,150 0,314 0,372 0,253 0,283 1,221 0,362 1,947 0,693 0,810 0,388 0,228 0,352 0,218 0,420 0,514 0,250 1,183 0,440 0,201 0,721 0,184 0,143 0,136 1,491 0,163 0,172 0,288 0,183 0,383 0,178 0,234 0,944 0,306 1,441 0,595 1,280 1,036 0,545 0,274 0,251 0,193 0,654 0,222 0,912 0,356 0,219 0,075 0,456 0,112 27 0,201 0,077 0,387 0,122 27 0,502 0,405 1,947 0,135 27 0,499 0,411 1,491 0,136 27 XXXIV Peptid-ELISA IgGesamt Test Peptid Serum ELISA-Ig-Gesamt SP 9 Mutter Kind/NS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl SP 10 Mutter Kind/NS 0,356 0,659 0,188 0,132 0,125 0,286 0,204 0,255 0,241 0,231 0,181 0,125 0,135 0,275 0,230 0,281 0,302 0,274 0,175 0,140 0,186 0,241 0,165 0,117 0,155 0,527 0,227 0,192 0,880 0,183 0,104 0,099 0,284 0,180 0,233 0,181 0,283 0,109 0,104 0,094 0,210 0,171 0,212 0,233 0,276 0,237 0,174 0,166 0,126 0,132 0,132 0,147 0,428 0,141 0,281 0,300 0,269 0,220 0,114 0,200 0,172 0,178 0,151 0,153 0,161 0,150 0,218 2,894 0,202 0,283 0,295 0,232 0,151 0,110 0,160 0,140 0,195 0,115 0,123 0,539 0,175 0,153 0,436 0,168 0,150 0,100 0,318 0,103 0,142 0,141 0,154 0,107 0,086 0,093 0,170 0,141 0,189 0,234 0,192 0,212 0,143 0,165 0,141 0,120 0,121 0,119 0,393 0,128 0,238 0,119 0,659 0,117 27 0,212 0,150 0,880 0,094 27 0,303 0,515 2,894 0,110 27 0,171 0,084 0,436 0,086 27 XXXV Peptid-ELISA IgG Test Peptid Serum ELISA-Ig-G SP 1 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 2 Mutter Kind/NS 0,204 0,558 0,390 0,448 0,432 1,235 0,304 0,245 0,216 0,214 0,283 0,132 0,333 1,338 0,498 1,520 0,429 0,536 0,395 0,296 0,216 0,273 0,197 0,220 0,136 1,177 0,241 0,164 0,741 0,376 0,441 0,314 1,681 0,225 0,188 0,203 0,239 0,370 0,142 0,412 1,231 0,333 1,197 0,396 0,603 0,544 0,281 0,350 0,271 0,163 0,386 0,187 1,647 0,218 0,462 0,495 0,912 0,806 0,503 0,655 0,454 0,745 0,641 0,406 0,678 0,516 0,625 0,825 0,898 1,274 0,804 0,744 0,917 0,496 0,379 0,683 0,591 0,957 0,516 0,768 0,441 0,342 0,914 0,694 0,583 0,345 1,256 0,408 0,587 0,452 0,912 0,438 0,448 0,596 0,636 0,599 0,900 0,648 0,623 1,225 0,452 0,997 0,512 0,566 0,803 0,975 0,555 0,324 0,462 0,378 1,520 0,132 27 0,493 0,427 1,681 0,142 27 0,674 0,206 1,274 0,379 27 0,659 0,252 1,256 0,324 27 XXXVI Peptid-ELISA IgG Test Peptid Serum ELISA-Ig-G SP 3 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 4 Mutter Kind/NS 0,408 0,421 0,547 0,603 0,566 0,486 0,475 0,433 0,418 0,394 0,462 0,343 0,362 0,593 0,567 0,536 0,512 0,537 0,605 0,414 0,474 0,421 0,374 0,385 0,352 0,591 0,402 0,360 0,454 0,611 0,616 0,393 0,559 0,508 0,465 0,375 0,425 0,337 0,343 0,384 0,475 0,406 0,507 0,529 0,422 0,508 0,396 0,528 0,471 0,414 0,379 0,274 0,522 0,325 0,245 0,245 0,553 0,520 0,343 0,298 0,314 0,302 0,210 0,328 0,310 0,237 0,266 0,504 0,484 0,426 0,457 0,336 0,466 0,302 0,446 0,326 0,229 0,306 0,314 0,429 0,312 0,196 0,350 0,364 0,350 0,231 0,444 0,310 0,295 0,239 0,291 0,274 0,264 0,261 0,378 0,312 0,458 0,553 0,408 0,354 0,381 0,412 0,288 0,343 0,295 0,420 0,282 0,264 0,470 0,083 0,605 0,343 27 0,444 0,086 0,616 0,274 27 0,352 0,096 0,553 0,210 27 0,334 0,079 0,553 0,196 27 XXXVII Peptid-ELISA IgG Test Peptid Serum ELISA-Ig-G SP 5 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 6 Mutter Kind/NS 0,190 0,206 0,566 0,454 0,255 0,569 0,260 0,261 0,230 0,195 0,203 0,198 0,197 0,389 0,405 0,364 0,405 0,372 0,340 0,229 0,174 0,372 0,296 0,356 0,271 0,364 0,226 0,175 0,271 0,444 0,343 0,284 0,621 0,214 0,271 0,210 0,256 0,270 1,425 0,197 0,314 0,270 0,364 0,432 0,292 0,316 0,169 0,327 0,298 0,322 0,338 0,404 0,318 0,200 0,210 0,518 0,379 0,424 0,364 0,729 0,348 0,218 0,197 0,203 0,206 0,118 0,232 1,149 0,445 1,256 0,502 0,429 0,430 0,208 0,186 0,394 0,197 0,204 0,288 1,237 0,247 0,179 0,722 0,401 0,372 0,302 1,205 0,195 0,182 0,196 0,284 0,294 0,149 0,253 1,106 0,288 0,996 0,432 0,519 0,568 0,239 0,343 0,180 0,149 0,300 0,322 1,554 0,222 0,309 0,108 0,569 0,174 27 0,346 0,231 1,425 0,169 27 0,419 0,311 1,256 0,118 27 0,443 0,357 1,554 0,149 27 XXXVIII Peptid-ELISA IgG Test Peptid Serum ELISA-Ig-G SP 7 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 8 Mutter Kind/NS 0,187 0,208 0,625 0,438 0,200 0,310 0,377 0,202 0,161 0,193 0,188 1,685 0,165 0,386 0,362 0,265 0,320 0,434 0,268 0,232 0,188 0,302 0,257 0,308 0,300 0,282 0,225 0,182 0,267 0,402 0,302 0,164 0,281 0,434 0,227 0,155 0,256 0,187 0,237 0,204 0,276 0,241 0,364 0,362 0,395 0,230 0,164 0,281 0,262 0,316 0,266 0,350 0,252 0,147 0,296 0,479 0,462 0,527 0,247 0,389 0,412 0,348 0,273 0,291 0,381 0,272 0,316 0,812 0,520 1,274 0,643 0,483 0,504 0,188 0,288 0,300 0,245 0,218 0,212 0,748 0,366 0,231 0,584 0,457 0,376 0,243 0,695 0,310 0,237 0,285 0,308 0,358 0,243 0,249 0,661 0,318 1,004 0,637 0,450 0,445 0,352 0,341 0,356 0,222 0,339 0,199 0,950 0,254 0,336 0,284 1,685 0,161 27 0,267 0,078 0,434 0,147 27 0,426 0,228 1,274 0,188 27 0,411 0,210 1,004 0,199 27 XXXIX Peptid-ELISA IgG Test Peptid Serum ELISA-Ig-G SP 9 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 10 Mutter Kind/NS 0,339 0,471 0,567 0,408 0,339 0,265 0,403 0,432 0,267 0,298 0,342 0,247 0,295 0,511 0,520 0,406 0,475 0,421 0,487 0,229 0,394 0,339 0,308 0,310 0,302 0,491 0,314 0,259 0,428 0,343 0,304 0,235 0,336 0,302 0,314 0,277 0,332 0,296 0,286 0,295 0,506 0,306 0,507 0,466 0,600 0,286 0,420 0,475 0,421 0,343 0,326 0,457 0,441 0,290 0,222 0,392 0,472 0,280 0,195 0,231 0,314 0,241 0,222 0,228 0,254 0,192 0,232 0,425 0,368 0,295 0,326 0,390 0,386 0,290 0,239 0,393 0,269 0,356 0,281 0,379 0,281 0,243 0,377 0,239 0,168 0,181 0,247 0,227 0,214 0,199 0,322 0,253 0,228 0,206 0,312 0,208 0,322 0,354 0,322 0,300 0,183 0,412 0,264 0,282 0,314 0,316 0,310 0,192 0,377 0,092 0,567 0,229 27 0,365 0,091 0,600 0,235 27 0,302 0,075 0,472 0,192 27 0,266 0,064 0,412 0,168 27 XL Peptid-ELISA IgM Test Peptid Serum ELISA-Ig-M SP 1 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Varianz Max Min Anzahl Kind/NS SP 2 Mutter Kind/NS 0,871 0,653 0,129 0,644 0,068 0,172 0,090 0,702 0,343 0,769 0,095 0,064 0,281 0,897 0,253 0,875 1,475 0,090 0,136 0,661 0,454 0,198 0,103 0,064 0,117 0,783 0,202 0,014 0,023 0,021 0,019 0,022 0,053 0,013 0,013 0,031 0,026 0,018 0,022 0,026 0,055 0,030 0,028 0,042 0,024 0,035 0,024 0,039 0,002 0,007 0,009 0,015 0,017 0,015 0,868 1,189 0,392 1,397 0,290 0,487 1,122 2,693 1,377 1,122 0,627 1,018 1,118 0,637 0,298 0,663 1,173 0,527 0,704 0,354 0,807 2,059 2,266 1,725 1,745 0,516 0,195 0,031 0,044 0,062 0,082 0,055 0,089 0,083 0,255 0,130 0,141 0,069 0,206 0,081 0,088 0,076 0,056 0,116 0,077 0,129 0,065 0,151 0,252 0,177 0,210 0,212 0,019 0,042 0,414 0,361 0,130 1,475 0,064 27 0,024 0,012 0,000 0,055 0,002 27 1,014 0,631 0,398 2,693 0,195 27 0,111 0,067 0,004 0,255 0,019 27 XLI Peptid-ELISA IgM Test Peptid Serum ELISA-Ig-M SP 3 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 4 Mutter Kind/NS 1,229 3,000 0,138 0,519 0,086 0,235 0,145 0,482 0,201 0,615 0,129 0,114 0,454 0,890 0,336 0,900 1,477 0,245 0,942 0,595 0,833 0,147 0,212 0,070 0,230 1,925 2,408 0,230 0,090 0,035 0,019 0,030 0,066 0,031 0,035 0,026 0,048 0,023 0,024 0,029 0,105 0,068 0,065 0,079 0,078 0,112 0,053 0,110 0,017 0,018 0,032 0,030 0,149 0,052 0,818 1,233 0,145 0,740 0,094 0,247 0,153 0,911 0,653 0,936 0,138 0,132 0,636 1,649 0,572 1,052 1,754 0,253 1,538 0,628 1,002 0,259 0,245 0,060 0,262 0,906 0,329 0,016 0,030 0,019 0,025 0,018 0,048 0,017 0,008 0,016 0,026 0,016 0,016 0,019 0,099 0,036 0,044 0,042 0,029 0,039 0,033 0,039 0,007 0,004 0,008 0,018 0,019 0,028 0,687 0,734 3,000 0,070 27 0,061 0,047 0,230 0,017 27 0,642 0,489 1,754 0,060 27 0,027 0,018 0,099 0,004 27 XLII Peptid-ELISA IgM Test Peptid Serum ELISA-Ig-M SP 5 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 6 Mutter Kind/NS 0,462 0,233 0,116 0,377 0,066 0,196 0,155 0,453 0,241 0,320 0,109 0,068 0,172 0,470 0,183 0,318 0,438 0,229 0,462 0,186 0,625 0,257 0,285 0,125 0,375 0,232 0,090 0,008 0,015 0,010 0,010 0,009 0,029 0,005 0,009 0,008 0,019 0,014 0,015 0,017 0,050 0,028 0,029 0,038 0,024 0,036 0,023 0,039 0,119 0,081 0,074 0,021 0,010 0,013 0,507 0,384 0,115 0,354 0,053 0,105 0,109 0,271 0,141 0,218 0,117 0,052 0,264 0,911 0,216 0,600 0,652 0,086 0,149 0,168 0,222 0,095 0,145 0,064 0,132 0,306 0,098 0,019 0,024 0,021 0,017 0,023 0,046 0,018 0,017 0,010 0,031 0,016 0,021 0,022 0,074 0,028 0,033 0,055 0,025 0,032 0,025 0,033 0,001 0,010 0,015 0,010 0,016 0,019 0,268 0,144 0,625 0,066 27 0,028 0,026 0,119 0,005 27 0,242 0,205 0,911 0,052 27 0,024 0,015 0,074 0,001 27 XLIII Peptid-ELISA IgM Test Peptid Serum ELISA-Ig-M SP 7 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 8 Mutter Kind/NS 0,385 0,872 0,273 0,627 0,576 0,264 0,278 0,352 0,265 0,512 0,230 0,162 0,196 0,241 0,117 0,147 0,504 0,090 0,174 0,151 0,258 0,261 0,294 0,101 0,479 0,288 0,098 0,029 0,026 0,031 0,039 0,030 0,031 0,018 0,028 0,024 0,031 0,024 0,026 0,048 0,033 0,025 0,025 0,046 0,023 0,028 0,029 0,035 0,107 0,078 0,067 0,024 0,020 0,015 1,034 0,604 0,119 0,445 0,070 0,197 0,162 0,294 0,325 0,491 0,142 0,093 0,270 0,600 0,257 0,480 0,666 0,117 0,130 0,122 0,286 0,102 0,178 0,067 0,430 0,792 0,106 0,022 0,024 0,030 0,017 0,023 0,035 0,019 0,012 0,014 0,027 0,021 0,016 0,019 0,058 0,032 0,033 0,038 0,032 0,029 0,030 0,033 0,010 0,007 0,016 0,015 0,023 0,014 0,304 0,183 0,872 0,090 27 0,035 0,020 0,107 0,015 27 0,318 0,245 1,034 0,067 27 0,024 0,011 0,058 0,007 27 XLIV Peptid-ELISA IgM Test Peptid Serum ELISA-Ig-M SP 9 Mutter 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Stabw Max Min Anzahl Kind/NS SP 10 Mutter Kind/NS 0,235 0,139 0,119 0,235 0,145 0,185 0,145 0,208 0,090 0,160 0,078 0,046 0,298 0,255 0,167 0,204 0,504 0,127 0,214 0,142 0,312 0,094 0,101 0,058 0,186 0,189 0,037 0,016 0,031 0,021 0,061 0,019 0,038 0,016 0,014 0,015 0,027 0,016 0,016 0,021 0,044 0,038 0,042 0,051 0,036 0,036 0,031 0,054 0,006 0,002 0,008 0,013 0,017 0,014 0,320 0,154 0,105 0,249 0,067 0,109 0,140 0,235 0,368 0,347 0,108 0,062 0,177 0,265 0,157 0,288 0,452 0,170 0,281 0,222 0,310 0,125 0,212 0,120 0,192 0,312 0,079 0,014 0,027 0,017 0,038 0,024 0,030 0,012 0,009 0,106 0,026 0,018 0,020 0,019 0,048 0,033 0,064 0,046 0,030 0,033 0,024 0,048 0,007 0,000 0,004 0,002 0,017 0,016 0,173 0,096 0,504 0,037 27 0,026 0,015 0,061 0,002 27 0,208 0,100 0,452 0,062 27 0,027 0,022 0,106 0,000 27 XLV Testvalidierung Mütter: Test: Datum: Fänger: F.-Konz.: Antigen: Ag.-Verd.: Antikörper: Ak.-Verd.: SerumVerd.: 001M-K/H 002M-K/H 003M-K/H 004M-K/H 005M-K/H 006M-K/H 007M-K/H 008M-K/H 009M-K/H 010M-K/H 011M-K/H 012M-K/H 013M-K/H 001M-K/Bo 002M-K/Bo 003M-K/Bo 004M-K/Bo 005M-K/Bo 006M-K/Bo 007M-K/Bo 008M-K/Bo 009M-K/Bo 010M-K/Bo 011M-K/Bo 012M-K/Bo 013M-K/Bo 014M-K/Bo ELISA-Ig-Gesamt (IgG, IgA, IgM) 04.06.'93 B 98 1/2000 RSV-L M minus HEp-L M 1/100; 1/200; 1/400; 1/800 N-G/Hu/POD 1/2000 Serum r a b 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 Mittelw Min Max 0,9919 0,9961 0,9962 0,9456 0,9708 0,9437 0,9722 0,9502 0,9810 0,9645 0,9774 0,9976 0,9921 0,8685 0,9884 0,9254 0,9929 0,9849 0,9466 0,9681 0,9274 0,9676 0,9777 0,9923 0,9722 0,9879 0,9857 0,9691 0,8685 0,9976 0,1161 0,3628 0,2048 0,3386 0,2504 0,1807 0,1727 0,0861 0,2049 0,2416 0,0770 0,1751 0,1541 0,2986 0,1823 0,3093 0,1589 0,1801 0,1638 0,2524 0,2344 0,2352 0,3556 0,3058 0,4140 0,0460 0,6026 28,3548 43,4504 19,5130 22,0661 36,8765 14,2609 24,5009 17,1548 30,2678 29,1061 19,9026 29,5722 34,5322 20,4035 21,2243 16,4591 15,3878 27,5548 26,4904 27,2139 22,3165 31,6870 21,0435 23,6104 37,1826 14,4974 11,6661 Stabw. Varianz rel.Stabw 0,0732 0,0301 0,0259 0,0745 0,0955 0,0894 0,0960 0,1709 0,0794 0,0913 0,1138 0,0327 0,0737 0,1251 0,0483 0,0706 0,0351 0,0741 0,1466 0,0818 0,1240 0,0982 0,0404 0,0324 0,0614 0,1010 0,0123 0,0054 0,0009 0,0007 0,0055 0,0091 0,0080 0,0092 0,0292 0,0063 0,0083 0,0129 0,0011 0,0054 0,0157 0,0023 0,0050 0,0012 0,0055 0,0215 0,0067 0,0154 0,0096 0,0016 0,0010 0,0038 0,0102 0,0002 0,0735 0,0301 0,0259 0,0746 0,0959 0,0894 0,0964 0,1724 0,0797 0,0915 0,1148 0,0327 0,0740 0,1253 0,0484 0,0707 0,0351 0,0743 0,1476 0,0820 0,1241 0,0986 0,0404 0,0324 0,0615 0,1019 0,0123 0,0777 0,0075 0,0123 0,0002 0,1709 0,0292 0,0780 0,0123 0,1724 XLVI Testvalidierung Kinder: Test: Datum: Fänger: F.-Konz.: Antigen: Ag.-Verd.: Antikörper: Ak.-Verd.: SerumVerd.: 001M-K/H 002M-K/H 003M-K/H 004M-K/H 005M-K/H 006M-K/H 007M-K/H 008M-K/H 009M-K/H 010M-K/H 011M-K/H 012M-K/H 013M-K/H 001M-K/Bo 002M-K/Bo 003M-K/Bo 004M-K/Bo 005M-K/Bo 006M-K/Bo 007M-K/Bo 008M-K/Bo 009M-K/Bo 010M-K/Bo 011M-K/Bo 012M-K/Bo 013M-K/Bo 014M-K/Bo ELISA-Ig-Gesamt (IgG, IgA, IgM) 04.06.'93 B 98 1/2000 RSV-L minus HEp-L K K 1/100; 1/200; 1/400; 1/800 N-G/Hu/POD 1/2000 Serum r a b 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 0,9905 0,9896 0,9955 0,8389 0,9855 0,8946 0,9787 0,9981 0,9893 0,9419 0,9892 0,9991 0,9860 0,8982 0,9952 0,9628 0,9990 0,9684 0,8914 0,9839 0,9891 0,9647 0,9721 0,9500 0,9683 0,9987 0,9927 Mittelw 0,9671 Min 0,8389 Max 0,9991 0,1751 0,4411 0,3753 0,4811 0,4510 0,3261 0,2832 0,1194 0,2421 0,2987 0,2137 0,2869 0,1593 0,3804 0,1827 0,3546 0,2017 0,2024 0,2965 0,2857 0,3654 0,3209 0,4347 0,3849 0,6826 0,0247 0,5572 27,9722 43,6522 22,0243 10,3722 29,3774 3,8748 21,1270 20,5565 28,3548 23,4157 25,3983 29,7878 33,7043 18,6365 26,9357 21,8435 18,5809 28,0765 25,5513 26,1357 20,2365 31,6452 20,0209 25,7252 26,9635 17,9757 24,2296 Stabw. Varianz rel.Stabw 0,0600 0,0404 0,0190 0,0511 0,0384 0,0220 0,0487 0,0246 0,0530 0,0862 0,0471 0,0112 0,0904 0,0803 0,0363 0,0556 0,0131 0,0947 0,1436 0,0515 0,0264 0,0796 0,0365 0,0678 0,0345 0,0592 0,0183 0,0036 0,0016 0,0004 0,0026 0,0015 0,0005 0,0024 0,0006 0,0028 0,0074 0,0022 0,0001 0,0082 0,0064 0,0013 0,0031 0,0002 0,0090 0,0206 0,0027 0,0007 0,0063 0,0013 0,0046 0,0012 0,0035 0,0003 0,0602 0,0404 0,0190 0,0511 0,0384 0,0220 0,0488 0,0246 0,0531 0,0863 0,0472 0,0112 0,0909 0,0803 0,0364 0,0557 0,0131 0,0950 0,1439 0,0515 0,0264 0,0797 0,0365 0,0679 0,0345 0,0596 0,0183 0,0515 0,0035 0,0112 0,0001 0,1436 0,0206 0,0516 0,0112 0,1439 XLVII Guido Theodor Johannes Holbeck Lebenslauf Persönliche Angaben Geburtsdatum: Geburtsort: Familienstand: Konfession: 17.09.1966 Essen verheiratet, ein Kind evangelisch Schulbildung Einschulung: Abitur: 01.08.1973 02.06.1987 Ersatzdienst Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Essen 03.08.1987 – 31.03.1989 Ausbildung Studienbeginn: Ärztliche Vorprüfung: 1. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung: 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung: Praktisches Jahr Innere und Chirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe 3. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung: 12.09.1989, Ruhr-Universität Bochum 20.08.1991, Ruhr-Universität Bochum 27.08.1992, Ruhr-Universität Bochum 29.03.1995, Ruhr-Universität Bochum 17.04.1995 – 17.03.1996 Knappschaftkrankenhaus Recklinghausen Regionalspital Sta Maria Visp, Schweiz 07.05.1996, Recklinghausen Facharztprüfung für Kinderheilkunde und Jugendmedizin 28.04.2003, Saarbrücken Berufliche Laufbahn Arzt im Praktikum 01.07.1996 – 31.01.1997 Kinderheilkunde, Prof. Dr. med. W. Andler, Vestische Kinderklinik, Datteln Arzt im Praktikum 01.02.1997 – 31.12.1997 Kinderheilkunde, Prof. Dr. med. R. Galaske, Kinderklinik der Städtischen Krankenanstalten, Idar-Oberstein Assistenzarzt: 01.01.1998 - 31.05.2003 Kinderheilkunde, Dr. med. D. Krämer, seit 01.05.2002 Dr. med. T. Liebner Kinderabteilung der SHG-Kliniken, Merzig Oberarzt seit dem 01.06.2003 Kinderheilkunde, Dr. med. T. Liebner Kinderabteilung der SHG-Kliniken, Merzig Auslandsaufenthalte Zimbabwe: Schweiz: Famulatur für zwei Monate, Chimanimani District Hospital, Geburtshilfe, Allgemein- und Tropenmedizin, 1993 PJ Gynäkologie und Geburtshilfe, Regionalspital Sta Maria Visp, Schweiz, 1995 Nebentätigkeiten während des Studiums Studentische Hilfskraft: Aushilfe in der Krankenpflege: Abteilung für Anatomie und Embryologie, Wintersemester 1991/92 Augusta-Kranken-Anstalt, Bochum