Tillzettel-2-Seminar-Permeation-Signaltransduktion

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2. Biochemie Seminar
Rezeptorvermittelte Signaltransduktion (Rezeptortypen und Prinzipien:
nucleäre Rezeptoren (Steroid- und Schilddrüsenhormone)
- Lipophile Signalmoleküle können durch die Plasmamembran in die Zelle diffundieren
und binden dort an intrazelluläre spezifische Rezeptorproteine.
- Hierdurch entsteht ein Komplex aus dem Rezeptor und dem lipophilen Stoff (Hormon
/ Vitamin).
- Dieser Komplex bindet an Promotorregionen und wirkt dann als „Silencer“ bzw.
„Enhancer“.
- Hierdurch wird die Transkription positiv oder negativ beeinflusst.
- Nucleäre Rezeptoren bestehen aus folgenden Strukturen:
o am N-Terminus ein variabler Bereich, der essentielle Informationen zur
Regulation der Genexpression enthält
o eine DNA-Bindungsstelle, die eine hohe Homologie innerhalb dieser
Rezeptorfamilie besitzt
o eine Kern-Lokalisationssequenz
o am C-Termin ist immer die Ligandenbindungsdomäne
- Alle nucleären Rezeptoren binden die DNA als Dimere. Zwei konservierte DNASequenzen aus je 6 Basen, die entweder auf dem gleichen DNA-Strang (direct repeats)
oder auf den entgegengesetzten Strängen (inverted repeats) vorliegen, dienen als
Andockstellen.
- Inverted repeats werden von Steroidhormonrezeptoren genutzt, die in homodimerer
Form binden (z.B. Glucocorticoidrezeptor und Östrogenrezeptor); direct repeats von
Rezeptoren, die in heterodimerer Form binden (z.B. Vitamin D3, Retinsäure und
Schilddrüsenhormone).
- Die Spezifität der Rezeptoren wird bei den inverted repeats durch kleine Unterschiede
in der Basenfolge und bei den direct repeats durch einen unterschiedlichen Abstand
zwischen den Erkennungssequenzen (zwischen 1 und 5 Basen) sichergestellt.
- Meistens enthalten die DNA-Bindungsdomänen Cystein-reiche Sequenzen, welche
Zink-Ionen koordinativ binden und deshalb als Zinkfingermotive bezeichnet werden.
- Aktivierungsmechanismen:
o in heterodimerer Form bindende Rezeptoren für Vitamin D3, Retinsäure und
Schilddrüsenhormone
Die Rezeptoren sind ausschließlich nucleär lokalisiert.
In Abwesenheit der Liganden reprimieren sie als Monomere die
Transkription bestimmter Gene.
Sobald ein Ligand bindet, erfolgt eine Konformationsänderung.
Hierdurch wird der zweite Rezeptor rekrutiert (es entsteht die
heterodimere Form) und es kommt zur Aktivierung der Transkription.
o Rezeptoren für Steroidhormone
In Abwesenheit ihrer Liganden sind sie zytoplasmatisch lokalisiert. Sie
sind oft an Proteine (Hsp90) gebunden, hierdurch wird die DNABindungsdomäne blockiert.
Bei Bindung des Liganden dissoziiert das Hsp90 ab und es entsteht die
homodimere Form, welche dann an die DNA binden kann.
- siehe Abb. 25.4 und 25.5 Löffler Seite 764 / 765
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Liganden-regulierte Ionenkanäle als Rezeptoren
- Es handelt sich hierbei immer um Membranproteine. Ihre Aufgabe ist der nicht-ATPabhängige Transport verschiedener Ionen durch die Plasmamembran.
- Sie sind nicht spannungsabhängig und ihr Öffnungsverhalten hängt von der Bindung
eines spezifischen Liganden ab.
- Es gibt sowohl intra- als auch extrazellulär aktivierte Liganden-gesteuerte
Ionenkanäle.
- Diese Kanäle vermitteln die schnellsten bekannten zellulären Reaktionen auf
Signalstoffe, da unmittelbar nach Bindung des Liganden eine spezifische Antwort
erfolgt (Öffnen bzw. Schließen des Kanals).
- Die Erzeugung eines intrazellulären Boten- oder eines zweiten Signalstoffes (second
messenger) für die Signaltransduktion ist nicht notwendig.
- Die Grundstruktur der durch extrazelluläre Liganden-aktivierten Kanäle ist gleich. Sie
bestehen aus 5 Untereinheiten, die jeweils aus einem integralen Membranprotein mit 4
Transmembrandomänen besteht. Der N- sowie der C-Terminus liegen extrazellulär.
Zusätzlich findet sich eine große cytoplasmatische Schleife.
Membranrezeptoren
- Wenn ein Ligand als „first messenger“ extrazellulär an diesen Rezeptortyp bindet,
dann kommt es zu einer intrazellulären Reaktionskaskade, die meist die Bildung eines
intrazellulären Botenstoffes einschließt (sog. „second messenger“).
- Es werden drei Arten unterschieden:
o G-Protein-gekoppelte Rezeptoren
o Rezeptor-Tyrosinkinasen und Rezeptor-Serin/Threoninkinasen
o Rezeptoren mit assoziierten Kinasen
- G-Protein-gekoppelten-Rezeptoren
o Sie durchspannen die Membran siebenmal. (andere Bezeichnung heptahelicale
Rezeptoren)
o Sie bilden die größte Familie der Membranrezeptoren.
o Aufbau:
Proteine aus ca. 350-800 Aminosäuren
Molekularmassen zwischen 40 und 90 kDa
N-Terminus extrazellulär, C-Terminus intrazellulär
oft intrazelluläre Schleife zwischen der 5. und 6. Transmembrandomäne
o Teile der besagten intrazellulären Schleifen sind am Transduktionsprozess
verantwortlich, an dem immer heterotrimere G-Proteine beteiligt sind.
o Diese G-Proteine sind über eine covalente Verknüpfung mit einem
hydrophoben Molekül in der Zellmembran verankert.
- Rezeptor-Tyrosinkinasen und Rezeptor-Serin/Threoninkinasen
o Es handelt sich um integrale Membranproteine mit einer Transmembranhelix.
o Der N-Terminus befindet sich extra- und der C-Terminus intrazellulär.
o Die Bindung des Liganden erfolgt extrazellulär. Die Weiterleitung erfolgt über
spezifische, nicht-covalente Wechselwirkungen.
o Der Rezeptor für TGF-β ist besonders. Hier werden nicht Tyrosin-, sondern
Serin-Seitenketten phosphoryliert.
- Rezeptoren mit assoziierten Kinasen
o Diese Rezeptoren besitzen Ähnlichkeit mit den zuvor genannten. Allerdings
liegt die enzymatische Aktivität nicht am selben Protein vor, sondern ist als
separates Protein konstitutiv an den Membranrezeptor gebunden.
o Dieser Rezeptor vermittelt die Signale von einem Großteil der Interleukine und
Interferone, aber auch von Wachstumsfaktoren.
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o Die Bindung des Liganden erfolgt ebenfalls extrazellulär an speziellen
Bereichen.
o weiteres siehe Löffler Seite 768
siehe Abb. 25.7 Löffler Seite 768
Insulin-Rezeptor
- tetrameres integrales Membranprotein aus je zwei identischen Untereinheiten der
Struktur α2β2, welches jeweils ein Insulinmolekül bindet
- Die Molekülmasse beträgt 460 kDa.
- Die einzelnen Untereinheiten sind durch Disulfidbrücken miteinander verbunden.
- Für die Insulinbindung sind die beiden nicht in der Plasmamembran integrierten αUntereinheiten verantwortlich. Die β-Untereinheiten sind typische RezeptorTyrosinkinasen.
- Aktivierung
o Die Bindung des Insulins löst eine Konformationsänderung aus.
o Diese aktiviert die Tyrosinkinase im cytosolischen Abschnitt der βUntereinheit.
o Hierdurch wird die ATP-abhängige Autophosphorylierung mehrerer
Tyrosinreste der β-Untereinheit in Gang gesetzt.
o Durch die Phosphorylierung des Tyrosin 960 wird eine spezielle
Bindungsstelle für das Insulinrezeptorsubstrat-1 geschaffen.
Das Insulinrezeptorsubstrat ist ein sog. docking-Protein. Es sind drei
homologe Formen bekannt (1,2 und 4). Die Molekülmassen liegen
zwischen 130 und 190 kDa.
o IRS1 und IRS2 werden nun von der Insulinrezeptor-Tyrosinkinase an
zahlreichen Tyrosinresten phosphoryliert.
o Nun entwickeln sich an den Phosphotyrosinresten des IRS1 und des IRS2
weitere Bindungsstellen für andere Proteine, v.a. die Phosphatidylinositol-3Kinase (PI3K) sowie das Protein GRB2.
o PI3K bindet mit seiner regulatorischen Untereinheit p85 an IRS1. Hierdurch
wird die katalytische Untereinheit p110 des Enzyms aktiviert.
o Diese Untereinheit phosphoryliert nun Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat
(PIP-4,5-P2) zu Phosphatidylinositol-3,4,5-trisphosphat (PIP-3,4,5-P3).
o Nun binden an das modifizierte Membranphospholipid v.a. zwei Enzyme:
phosphoinositide-dependent kinase (PDK), diese wird aktiviert und
phosphoryliert die
Proteinkinase B (PKB) an Seryl- und Threonyl-Resten, hierdurch wird
dieses Enzym aktiviert. Es muss hierfür aber zwingend an PIP-3,4,5-P3
gebunden haben.
o Nun schafft PKB die notwendige Voraussetzung für die Translokation von
Glut4 in die Plasmamembran.
o Allerdings reicht dies alleine nicht aus. Die anderen Mechanismen sind
kompliziert und zum Teil unklar.
o siehe Abb. 26.10 Löffler Seite 822
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„Second Messenger“ im zellulären Signaltransfer:
Prinzip der Rezeptoraktivierung
- Da alle biologischen Plasmamembranen für hydrophile Stoffe eine unpassierbare
Barriere darstellen und nur lipophile Stoffe ungehindert ins Innere gelangen können,
muss ein Mechanismus vorhanden sein, der extrazellulär Signale, die über hydrophile
Stoffe vermittelt werden, in die Zelle bringen kann.
- Das Signal muss somit übersetzt werden. Außerdem kann es über bestimmte
Mechanismen stark verstärk werden, sog. Signalamplifikation.
- In der Zelle müssen die unterschiedlichen Signale dann zusammengefügt werden und
die korrekte biologische Antwort erzeugt werden, sog. Signalintegration.
- Das allgemein Prinzip ist folgendermaßen:
o Bindung eines Liganden an einen extrazellulären Rezeptor (first messenger)
o Konformitätsänderung des Rezeptors, welche ebenfalls zu einer
Oligomerisierung führen kann.
o Initiation einer intrazellulären Signalkaskade
- Dies führt zu folgenden möglichen Antworten:
o Rekrutierung von Signalproteinen an den Rezeptor
o Aktivierung / Inaktivierung von Enzymen durch covalente Modifikationen
o Bildung von second messengern
- Hieraus resultieren
o Veränderung der Genexpression
o Veränderung des Stoffwechsels
o Veränderung des Cytoskeletts und der Migration
o Veränderung der Proliferation oder Apoptose
o Differenzierung der Zelle
- Rezeptoraktivierung
o Rezeptorkinasen und Rezeptoren mit assoziierten Tyrosinkinasen werden erst
durch Dimerisierung oder Oligomerisierung aktiviert.
o Eine einzelne Transmembranhelix kann extrazelluläre
Konformationsänderungen nur schlecht weitergeben. Man erreicht eine
Oligomerisierung, indem man einen multivalenten Liganden benutzt. D.h.
einen Liganden, der mit mehreren Rezeptorproteinen gleichzeitig interagieren
kann.
o Es ist jedoch nicht genau bekannt, wie die Bindung des Liganden zur
Aktivierung führt.
o Bei G-Protein-gekoppelten-Rezeptoren ist die Oligomerisierung für die
Aktivierung eher unwichtig.
o Hier kommt es zu einer Veränderung der Transmembranhelices zueinander.
Die Änderung wird von dem trimeren G-Protein registriert, welches daraufhin
reagiert.
Rekrutierung von Effektorproteinen
- Nachdem das extrazelluläre Signal über einen hydrophilen Liganden in ein
intrazelluläres Signal umgewandelt wurde, werden auf der cytosolischen Seite an der
Plasmamembran Effektorproteine benötigt. Diese müssen das Signal in der Zelle
weitergeben. Hierfür gibt es folgende Mechanismen:
o Protein-Protein-Wechselwirkungen
o Protein-Membranlipid-Wechselwirkungen
o Lipidanker
- Protein-Protein-Wechselwirkungen
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o Es werden an den aktivierten Rezeptor weitere Signalproteine rekrutiert. Diese
treten untereinander in Wechselwirkung.
o Dies wird über Interaktionsdomänen ermöglicht. Diese binden an
phosphorylierte Aminosäureketten oder an Proteinabschnitte mit definierten
Aminosäuresequenzen.
o Es ist eine 1:1 Übertragung und keine Signalverstärkung!
o siehe Abb. 25.10 Löffler Seite 771
Protein-Membranlipid-Wechselwirkungen
o Diese Art der Rekrutierung kann durch eine Modifikation von Membranlipiden
erreicht werden.
o Bestimmte Lipidkinasen phosphorylieren hierbei Membranlipide. (z.B. die
Phosphatidylinositid-3-Kinase phosphoryliert Phosphatidylinositolphosphate)
o Dieser Mechanismus spielt eine wichtige Rolle beim anti-apoptotischen
PI3K/PKB-Signalweg.
Lipidanker
o Außerdem können Proteine über einen Lipidanker an eine Membran gebunden
werden.
o Hierzu gibt es verschiedene Verfahren, siehe hierzu im Zettel des 1. Seminares.
mitogen-aktivierte Proteinkinase-Kaskade (MAPK)
- Es handelt sich hierbei um einen weit verbreiteten Signalweg.
- Es gibt drei Familien, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden:
o bei Wachstumsprozessen aktivierte Kinasen
ERK1 und ERK2 (extracellular signal regulated kinases)
o bei extrazellulärem Stress und durch pro-inflammatorische Cytokine aktivierte
Familie
p38-Kinasen
JNK-Familie
- Die o.g. Kinasen können nicht direkt von Membranrezeptoren aktiviert werden. Sie
sind das Endglied einer Kette von Aktivierungen.
o MAP-Kinase Kinase Kinase (MAP3K) aktiviert
o MAP-Kinase Kinase (MAP2K) aktiviert
o MAP-Kinase (MAP1K) = ERK1 / ERK2 / p38-Kinase / JNK-Familie
- MAP3K ist immer eine Serin/Threoninkinase Aktivierung der MAP2K über
Phosphorylierung an Seryl- und / oder Threonylresten
- MAP2K ist eine dual-spezifische Kinase (besitzt eine Serin/Threoninkinase und eine
Tyrosinkinaseaktivität; sehr selten) Aktivierung der MAPK über die
Phosphorylierung eines Tyrosin-X-Threonin-Motivs
o ERK: X = Glutamat
o p58: X = Glycin
o JNK: X = Prolin
- MAPK ist eine Serin/Threoninkinase Aktivierung der Substrate über
Phosphorylierung eines Seryl- bzw. Threonylrestes.
- Damit dieses Prinzip funktioniert kann, müssen alle Kinasen in enger räumlicher Nähe
zueinander stehen. Hierzu gibt es ein sog. Scaffold-Protein (= Gerüst-Protein). Es
bindet alle drei Kinasen gleichzeitig.
- Diese Signalweitergabe führt zu einer riesigen Signalamplifikation, da es ca. 10.000
MAP3K- aber ca. 1.000.000 MAPK-Moleküle gibt.
- Zur Auslösung der gesamten Kaskade ist die Aktivierung der kleinen G-Proteine der
Ras- und der Rho-Familie notwendig.
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G-Proteine
- Hierbei handelt es sich um Guaninnucleotid-bindende Proteine (G-Proteine).
- Sie haben Bedeutung bei hormonellen und bei nicht-hormonallen
Signaltransduktionsmechanismen.
- G-Proteinen kommen in den folgenden zwei Zuständen vor:
o GTP-gebundenes G-Protein
o GDP-gebundenes G-Protein
- Wenn ein G-Protein mit GTP beladen ist, dann beschreibt dieser Zustand die aktive
Form. In dieser Form können sie Proteine aktivieren.
- Um in die GDP-beladene Form überzugehen, wird die intrinsiche GTPase-Aktivität
benutzt. Diese wird meist durch das sog. GTPase-aktivierende Protein induziert.
- Für die erneute Aktivierung des G-Proteins muss das GDP zunächst abdissoziieren.
Hierzu ist mein ein Guanidinaustauschfaktor (GEF) vorhanden.
- Das Guanin-freie G-Protein hat eine sehr große Affinität zu GTP.
- Es werden drei Gruppen von G-Proteinen unterschieden:
o heterotrimere G-Proteine, die durch G-Protein gekoppelte Rezeptoren aktiviert
werden
o kleine G-Proteine
o Translationsfaktoren mit ubiquitärem Vorkommen
- siehe Tab. 25.3 Löffler Seite 774
second messenger
- Es gibt Signalwege, die zur Synthese oder Freisetzung eines zweiten Botenstoffes
führen, der sich im Cytoplasma verteilt. Diesen bezeichnet man als „second
messenger“.
- Zum Beispiel aktivieren bestimmte G-Proteine die membranständige Adenylatcyclase.
Diese synthetisiert cAMP aus ATP. Ein aktiviertes Enzym kann viele tausend
Moleküle cAMP generieren, somit wird das Signal amplifiziert.
- cGMP entsteht analog zu cAMP. Die Umsetzung des GTP erfolgt durch
Guanylatcyclasen. Diese löslichen Moleküle werden über Stickstoffmonoxid aktiviert.
- Außerdem gehören zur Gruppe der second messenger:
o Inositoltriphosphate (IP3)
o Diacylglycerin (DAG)
o Calcium
- Beispiel:
o Die Phospholipase C spaltet Phosphatidylinositol-4,5-bisphosphat zu DAG und
IP3. IP3 regt den Calciumausstrom aus dem endoplasmatischen Reticulum an.
o DAG und Calcium aktivieren dann die Proteinkinase C, welche eine zelluläre
Antwort induzieren kann.
o siehe Abb. 25.13 Löffler Seite 775
Regulation von der Ca2+-Konzentration im Cytosol
- Da die Calicumkonzentration entscheidend ist für viele zelluläre Prozesse
(Glykogenabbau in Leber und Muskulatur etc.), muss sie sehr genau reguliert werden.
- Mechanismen für die schnelle Bereitstellung:
o IP3-aktivierte Calciumfreisetzung aus dem ER
o Ryanodin-Rezeptoren des sarkoplasmatischen Reticulums
o spannungsregulierte Calciumkanäle zur Aufnahme aus dem extrazellulären
Raum (die Öffnungswahrscheinlichkeit kann durch cAMP-abhängige PKA
Phosphorylierung zunehmen)
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o Liganden-regulierte Calciumkanäle zur Aufnahme aus dem extrazellulären
Raum (Liganden sind meist Hormone.)
Mechanismen für den Export von Calcium aus dem Cytosol:
o Ca2+-ATPase in der Plasmamembran
o Na+/Ca2+-Antiport, welcher sekundär aktiv die Na+/K+-ATPase nutzt
o eine im ER lokalisierte Ca2+-ATPase
o ein System, welches bei Calciumüberladung die Akkumulierung von Calcium
in den Mitochondrien ermöglicht
Durch diese Systeme kann sichergestellt werden, dass die Konzentration an Calcium
in der Zelle unter physiologischen Bedingungen niedrig ist.
siehe Abb. 25.14 Löffler Seite 776
Signaltransduktionsmechanismus G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
- Es sei noch einmal wiederholt, dass die Rezeptoren dieser Familie typischerweise über
sieben Transmembranhelices verfügen. Die extrazelluläre Schleife ist für die
Ligandenbindung und die intrazelluläre Schleife die Rekrutierung des trimeren GProteins übernimmt.
- Zum Verständnis siehe Abb. 25.16 Löffler Seite 781
- Die Aktivierung erfolgt in folgenden Schritten:
o Das heterotrimere G-Protein besteht aus einer α-, β-, γ-Untereinheit, wobei das
GDP an die α-Untereinheit gebunden ist.
o Sobald ein Ligand an den Rezeptor bindet, wirkt dieser als
Guaninnucleotidaustauschfaktor (GEF). Hierdurch wird GDP gegen GTP
getauscht.
o Das aktivierte G-Protein zerfällt in seine α- und βγ-Untereinheit.
o Entweder die α- oder die βγ-Untereinheit assoziieren mit dem Effektorprotein
und aktivieren oder deaktivieren es.
o Eine intrinsische GTPase, welche durch das GTPase-aktivierende Protein
(GAP) unterstützt wird, hydrolisiert GTP zu GDP an der α-Untereinheit.
Daraufhin assembliert diese wieder mit der βγ-Untereinheit und dem Rezeptor.
Jetzt ist der Ausgangszustand wiederhergestellt.
Signaltransduktionsmechanismus des Adenylatcyclase-Systems
- Glucagon, Adrenalin und Serotonin bedienen sich zum Beispiel dem AdenylatcyclaseSystem. Hierbei bindet der extrazelluläre Ligand (first messenger) an einen G-Protein
gekoppelten-Rezeptor. Dieser aktiviert über das heterotrimere G-Protein die
katalytische Domäne der Adenylatcyclase. Diese katalysiert dann folgende Reaktion:
o ATP 3‘,5‘-cyclo-AMP + Pyrophosphat
- Earl Sutherland entdeckte als Erster, dass cAMP als intrazellulärer Vermittler der
Wirkung vieler Hormone eine bedeutende Rolle spielt. Deswegen wird es als second
messenger bezeichnet.
- Steigerung der cAMP-Konzentration:
o Aktivierung der α-Untereinheit des heterotrimeren G-Proteins. In diesem Fall
handelt es sich um ein stimulierendes G-Protein, somit trägt es den Namen
Gsα.
o Diese Untereinheit aktiviert nun das Adenylatcyclase-System.
- Senkung der cAMP-Konzentration:
o Aktivierung der α-Untereinheit des heterotrimeren G-Proteins. In diesem Fall
handelt es sich um ein inhibierendes G-Protein, somit trägt es den Namen Giα.
o Diese Untereinheit deaktiviert nun das Adenylatcyclase-System.
- Die βγ-Untereinheit hat folgende Aufgaben:
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o Wichtig für die Interaktion mit dem Rezeptor
o Inhibition der spontanen Dissoziation des GDP, somit Erfüllung der Funktion
eines guanine nucleotide dissociation inhibitor (GDI)
o Aktiviert / hemmt verschiedene Formen der Adenylatcyclase
o Aktiviert weitere Effektorenzyme wie Phospholipase C
o Steuert die Aktivität von Ionenkanälen
o Reguliert die an der Signalabschaltung beteiligten G-Protein-gekoppeltenRezeptorkinasen
Funktionen des cAMP
o Aktivierung der Proteinkinase A
o Aktivierung einiger CNGs (cyclic nucleotide gated channels)
o Aktivierung von bestimmten GEFs, die kleine G-Proteine aktivieren
Die Proteinkinase A ist ein tetrameres Enzym. Es enthalt zwei regulatorische (R) und
zwei katalytische (C) Untereinheiten, deren Substratbindungsstellen durch die
regulatorischen Untereinheiten belegt sind. Sobald jeweils 2 cAMP-Moleküle an jede
R-Untereinheit gebunden haben, dissoziieren die die C-Untereinheit ab. Nun sind die
Substratbindungsstellen freigelegt.
Auch die Transkription von bestimmten Genen (z.B. die Schlüsselenzyme der
Gluconeogenese) wird durch erhöhte Spiegel an cAMP angeregt. Hierfür gibt es eine
Promotorregion, die als CRE (cAMP response element) bezeichnet wird. CREB
(cAMP response element binding protein) ist ein dimeres Protein mit einer LeucinZipper-Struktur. Es liegt im Zellkern vor und wird durch die PKA phosphoryliert.
Jetzt bindet es mit dem Transkriptionsfaktor TFIID und der RNA-Polymerase II und
die Transkription von Zielgenen wird induziert.
Signaltransduktionsmechanismus des Phospholipase C-Systems
- Die Rezeptoren für Katecholamine, Acetylcholin, Histamin, Angiotensin und viele
andere führen nach Bindung des jeweiligen Liganden über ein heterotrimeres GProtein zur Aktivierung der Phospholipase Cβ, die in mehreren Isoformen vorliegt.
- Die Phospholipase C spaltet nun Phosphatidylinositol-4,5-bisphoshat (PIP2) in
Inositol-3,4,5-trisphosphat (IP3) und Diacylglycerin (DAG). PIP2 wird durch
zweimalige ATP-abhängige Phosphorylierung aus Phosphatidylinositol gebildet.
- Über IP3 wird Ca2+ aus dem endoplasmatischen Reticulum freigesetzt.
- DAG verbleibt in der Membran und aktiviert zusammen mit Ca2+ die Proteinkinase C.
Signaltransduktionsmechanismus der Rezeptor-Tyrosinkinasen
- Die Rezeptor-Tyrosinkinasen sind modulartig aufgebaut. Sie enthalten alle eine
cytoplasmatische Tyrosinkinase-Domäne. Die extrazellulären Domänen unterscheiden
sich.
- Bedeutende Beispiele für diese Art der Rezeptoren sind der VEGFR (vascular
endothelial growth receptor). Dieser spielt eine zentrale Rolle für die Angiogenese (
Tumortherapie). Auch der Insulinrezeptor gehört in diese Klasse! Außerdem werden
folgende wichtige Signalwege aktiviert:
o Ras/Raf/MAPK-Weg
o Phosphatidylinositid-3-Kinase-Weg
o Phospholipase Cγ-Weg
- Konsequenzen der Bindung eines Liganden:
o Aktivierung der cytoplasmatischen Tyrosinkinase-Domäne mit einer daraus
resultierenden Phosphorylierung cytoplasmatischer Tyrosylreste des
Rezeptors.
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o Die so entstandenen Phosphotyrosinmotive sind spezifische Bindungsstellen
für SH2-Domänen oder PTB-Domänen.
o Die so rekrutierten Proteine lösen die weiteren Signalkaskaden aus.
Es kann auch zu Vernetzungen mit anderen Rezeptoren kommen, dies wird als
„receptor crosstalk“ bezeichnet.
Signaltransduktionsmechanismus der Rezeptor-Serin/Threoninkinasen
- Nach Ligandenbindung erfolgt hier im Unterschied zum Tyrosinkinase-Rezeptor eine
Phosphorylierung an Serin- bzw. Threoninseitenketten der Signalproteine.
- Alle Cytokine, die über einen solchen Rezeptor arbeiten, gehören zur Gruppe der
transforming growth factor β-Familie (TGFβ). Diese lässt sich in drei Gruppe
unterteilen:
o TGFβ-Isoformen TGFβ1 bis TGFβ3
wachstumsinhibierende Wirkung
profibrotische Wirkung
anti-inflammatorische Wirkung
o Gruppe der bone morphogenetic proteins (BMP)
Bildung von Knochen- und Knorpelgewebe
o Aktivine
Erythropoese
Neuralentwicklung im Stadium der Gastrulation
- Signaltransduktion am Beispiel von TGFβ-Rezeptoren:
o TGFβ-Moleküle binden als Dimere an den Rezeptor.
o Die Bindung des dimeren TGFβ-Moleküls an den TGFβ-Typ-II-Rezeptor ist
Voraussetzung dafür, dass ein Dimer aus TGFβ-Typ-I-Rezeptoren rekrutiert
wird.
o Der Typ-II-Rezeptor ist dauernd aktiv und phosphoryliert nun den Typ-IRezeptor.
o Der Typ-I-Rezeptor leitet nun das Signal an intrazelluläre Effektorproteine
weiter, sog. Smad-Proteine.
o Das Hilfsprotein SARA (Smad anchor for receptor activation) rekrutiert die RSmad-Proteine (receptor activated Smads) Smad 2 und Smad 3 an den Typ-IRezeptor. SARA tritt in Wechselwirkungen mit dem Typ-I-Rezeptor und mit
den R-Smad-Proteinen.
o Nun wird das R-Smad-Protein an bestimmten Serinresten phosphoryliert.
o Hierdurch ergibt sich eine Dimerisierung und eine Assoziation mit einem CoSmad (common partner Smad), dem Smad 4.
o Durch diese Anlagerung ist eine Translokation des entstehenden Heterotrimers
in den Nucleus möglich.
o Im Nucleus treten weitere Transkriptionsfaktoren hinzu und die Transkription
wird ermöglicht.
o Es gibt auch eine feedback-Inhibition, welche durch das I-Smad-Protein
(inhibitory Smad), Smad 7, vermittelt wird. Es verhindert die
Phosphorylierung und Dimerisierung des R-Smad-Proteins.
o siehe Abb. 25.25 Löffler Seite 790
Regulation des Signaltransduktions-Rückkopplungsmechanismus
- Die Termination eines Signalsprozesses ist genauso bedeutend wie die Initiation
selbst. Ein Ausfall hat eine ähnliche Folge wie eine Hyperstimulation. Zum Beispiel
führt die Überstimulation eines pro-inflammatorischen Cytokins von einer akuten zur
chronischen Entzündung.
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Zellen reagieren zum Beispiel auf eine Cytokinstimulation nur transient
(=vorübergehend). Hierfür existieren mehrere Rückkopplungsmechanismen, um die
Signaltransduktion bei andauernder Stimulation zu dämpfen bzw. zu hemmen.
Folgende Mechanismen stehen zur Verfügung:
o Rezeptoren können Liganden-abhängig durch Endozytose internalisiert
werden.
G-Protein gekoppelte-Rezeptoren werden hierzu an Serin bzw.
Threoninseitenketten phosphoryliert. Dies erfolgt über sog. second
messenger-Kinase oder über G-Protein-gekoppelte Rezeptorkinasen
(GRK).
Über die Phosphoylierung können Protein der Arrestin-Familie
rekrutiert werden. Die Funktion von Arrestin besteht in der
Verhinderung der neuen Bindung von trimeren G-Proteinen. Hieraus
resultiert eine Desensitisierung.
Meist ist die Internalisierung jetzt Voraussetzung für die
Dephosphorylierung und den erneuten Einbau in die Plasmamembran.
o Abbau der stimulierenden Cytokine durch Proteasen.
o Inhibitorische Proteine können an aktive Signalsubstanzen binden.
Liganden können durch lösliche Rezeptoren abgefangen werden.
Kinasen können durch spezifische Inhibitoren gehemmt werden.
Transkriptionsfaktoren können durch Bindung an Inhibitorproteine an
der Kerntranslokation und / oder der DNA-Bindung gehindert werden.
siehe Abb. 25.40 Löffler Seite 806
Membranstruktur und Transportmechanismen:
Funktion und Aufbau von Membranen
- Membranen:
o trennen Zellen von ihrer Umgebung
o vermitteln Zellkontakte
o dienen der Kompartimentierung (Trennung von Stoffwechselräumen)
- Membranen sind aufgebaut aus:
o Proteinen
o amphiphilen Lipiden
o covalent gebundene Kohlehydrate (2-4%)
- Aufbau als Lipiddoppelschicht
- Proteine sind entweder eingebettet oder assoziiert
o integrale Transmembranproteine bestehen häufig aus mehreren hydrophoben
α-helicalen Tansmembransegmenten, deren Seitenketten ein- oder beidseitig in
der Lipiddoppelschicht verankert sind (diese können dann Zwischenräume für
z.B. Kanäle bilden)
o periphere Membranproteine interagieren mit den hydrophilen Köpfen der
Lipide oder den äußeren Domänen der integralen Membranlipide
- Lipide sind asymmetrisch verteilt, abhängig von Biosynthese oder durch eine
energieabhängige Umverteilung.
- Lipidzusammensetzung ist organellenspezifisch.
- Durch laterale Wechselwirkungen können Mikrodomänen gebildet werden, sog. Rafts
sind schwimmende Funktionseinheiten von Proteinen.
- Ausgleich erfolgt durch „flip-flop“ spontan (nicht bei Gangliosiden) oder mit Hilfe
von Flippasen.
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Auf der Außenseite befinden sich bevorzugt:
o Phosphatidylcholin
o Sphingomyelin
o Glykolipide
Auf der Innenseite:
o Phosphatidylinositol
o Phosphatidylserin
o Phosphatidylethanolamin
Änderungen dieser Zusammensetzungen können zur Apoptose führen.
Synthese von Membranen
- Membranlipide werden im glatten endoplasmatischen Retikulum gebildet.
- Enzyme für die Phospholipidbiosynthese sind in der Membran des gER verankert
o Sphingomyelin wird auf der luminalen Seite gebildet.
o Phosphoglyceride werden an der cytosolischen Seite produziert.
- Mechanismen für den Austausch von Membranlipiden sind:
o Diffusion (wegen geringer Löslichkeit eher selten)
o Transport mit Lipidtransferproteinen (einzelne Phosphoglyceride zum
Mitochondrium)
o Vesikeltransport (zum Golgi-Apparat und zur Plasmamembran)
o Membranfusion (einzelne Membrananteile werden währen deiner reversiblen
Fusion ausgetauscht)
- Lipidzusammensetzung innen und außen hängt von der Ausprägung spezifischer
Transporter ab.
o Flippasen: ATP-abhängiger Transport von Phospholipiden von äußeren zum
cytosolischen Blatt der Membran
o Floppasen: ATP-abhängiger Transport vom inneren ins äußere Blatt
o Scramblasen: ATP-unabhängig sorgen für Gleichverteilung in der Membran
Wie gelangen Phospholipide zur Membran
- s.o. hätte ich mal früher lesen sollen ☺
Transport durch die Membran
- Membranen sind relativ durchlässig für hydrophobe Substanzen und kleine amphiphile
Moleküle (Ethanol).
- Neue Untersuchungen zeigen, dass es auch für gelöste Gase Transportproteine gibt.
- Membranen sind undurchlässig für geladene hydrophile Moleküle und für
Makromoleküle.
- Für die selektive Aufnahme und den Transport von Stoffen lassen sich unabhängig
von Energieverbrauch drei Transporttypen unterscheiden
o Uniport: Transport eines Teilchens in eine Richtung
o Antiport: Für den Transport eines Teilchens wird ein anderes in Gegenrichtung
transportiert
o Symport: mindestens 2 Teilchen werden gleichzeitig in die gleich Richtung
transportiert
- Strukturell unterscheidet man zwei Grundtypen:
o Kanäle: Transportproteine bilden Poren in der Membran, die Kanaltyp
abhängig geöffnet oder geschlossen werden
o Carrier-vermittelte Transportproteine: sind mit spezifischen Bindungsstellen
ausgestattet, Bindung des Liganden löst Konformationsänderung aus
- Nach den Transportmechanismen lassen sich unterscheiden:
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o einfache Diffusion: durch Gap junctions, Kanalproteine und Porine (oder bei
membrangängien Stoffe) findet ein Teilchentransport entlang eines Gradienten
statt, reguliert wird nur (wenn überhaupt) die Öffnung oder Schließung des
Kanals
o erleichterte Diffusion (Carrier-vermittelte Diffusion): passive Diffusion mit
Hilfe eines Carrierproteins
o primär aktiver Transport: energieverbrauchender Transport gegen ein
Konzentrationsgefälle, ATP Spaltung ist direkt mit dem Transportprozess
gekoppelt
o sekundär aktiver Transport: unter ATP Verbrauch wird ein Gradient geschaffen
(primärer chemischer Gradient), dieser Gradient liefert die Energie für den
sekundär aktiven Transportvorgang
Ausflug ATPasen:
o F-ATPasen: „Nanoturbinen“ der ATP-Synthese im Mitochondrium [Na+
Uniport / H+ Uniport]
o V-ATPasen (vakuolär): Zur Ansäuerung von Lysosomen und Endosomen [H+
Uniport]
o P-ATPasen (passager): [Na+/K+ -ATPase, H+/K+ -ATPase, Ca2+ -ATPase]
ABC-Transporter: Verhinderung von Aufnahme toxischer Substanzen (Pharmaka),
Tumorresistenz gegen Zytostatika, Ausscheidung von Gallensalzen, Bilirubin und
Phosphatidylcholin in Primärgalle [MDR(MRP) multi drug resistance, CFTR cystic
fibrosis transmembrane regulator]
Pathobiochemie der Signaltransduktion:
virale / zelluläre Onkogene (Ras)
- Dieses kleinen G-Protein liegt in 30% aller menschlichen Krebsformen in einer
mutierten, konstitutiv aktiven Form zu. Beim Prostatakarzinom liegt die Rate bei
nahezu 100%.
- Hauptsächlich ist es in das Zellwachstum eingeschaltet und verhindert apoptotische
Prozesse. Hauptaktivatoren sind Wachstumsfaktoren.
- Ras wechselt, wie ein Schalter, zwischen den Zuständen an und aus; entweder ist GTP
gebunden oder das GTP ist zu GDP hydrolysiert.
- Nur im GTP gebundenen Zustand, kann es mir anderen Proteinen interagieren.
- Eine Punktmutation führt nun dazu, dass die GTPase-Aktivität von Ras wegfällt.
Hierdurch ist der Wechsel zwischen der aktiven GTP-Form und der inaktiven GDPForm nicht mehr möglich. Es kommt folglich zu einer Akkumulation von aktivem Ras
in der Zelle und es werden permanent wachstumsstimulierende Signale ausgesendet.
- Bislang sind keine Medikamente vorhanden, die gegen onkogenes Ras gerichtet sind.
Toxinwirkungen auf G-Proteine (Cholera & Pertussis)
- Choleratoxin des Erregers Vibrio cholerae
o Dieses Toxin führt zu einer ADP-Ribosylierung der Gsα Unterheit. Diese wird
hierdurch irreversibel aktiviert und das Adenylatcyclase-System wird in einen
daueraktiven Zustand überführt. Es kommt zu einem massiven Überschuß des
second messengers cAMP.
o Durch den Überschuss an cAMP kommt es zu einem vermehrten Einbau des
CFTR (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator). Ein Verlust
an Chlorid-Ionen in das Lumen ist die Folge. Außerdem kommt es zu einer
Hemmung des Na+/H+-Austauschers und des Na+-Kanals (ENaC). Folge ist
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eine Na+-Rückresorptionsstörung und ein Na+-Verlust. Zusätzlich werden die
Tight junctions zwischen den Enterozyten durchlässig.
o Hierdurch ergeben sich massive Durchfälle und Elektrolytverluste. Aufgrund
der Ursache können diese kaum durch Trinken kompensiert werden.
Toxin von Bordetella pertussis (Keuchhusten)
o Hier wird die Giα Untereinheit ADP-ribosyliert. Die Folge ist eine dauerhafte
Inaktivierung. Auch hier kommt es dann zu einer Daueraktivierung der
Adenylatcyclase, allerdings über einen anderen Mechanismus.
o Im Trachealepithel führt das zu einer Steigerung der NaCl- und
Wassersekretion. Der Zusammenhang mit dem Krankheitsbild ist allerdings
noch nicht zufriedenstellend geklärt-
Tumorpromoterwirkung von Phorbolestern
- Die Aktivierung der Proteinkinase C erfordert ein komplexes Zusammenspiel. Sie
kann Diacylglycerin bzw. Calcium aktiviert werden. (weiteres siehe weiter oben)
- Phorbolester sind pflanzlichen Ursprungs und können die aktivierende Form von DAG
nachahmen.
- Allerdings sind Phorbolester nur sehr schwer abzubauen. Dies führt zur Aktivierung
der PKC über einen längeren Zeitraum. Deswegen können sie als Tumorpromotoren
wirken.
Myasthenia gravis (= schwere Muskelschwäche)
- Es handelt sich um eine seltene neurologische Erkrankung. Ursächlich ist der Verlust
der nikotinischen Acetylcholinrezeptoren an der motorischen Endplatte. Hierdurch ist
die neuromuskuläre Ankopplung nachhaltig gestört.
- Die Folgen sind eine Schwäche und schnelle Erschöpfung der quergestreiften
Muskulatur. Die Folgen können tödlich sein.
- Die erste Beschreibung stammt von 1672 von Thomas Willis. Die genauen klinischen
Symptome wurden zwei Jahrhunderte später durch Erb und Goldflam beschrieben.
Der Name wurde 1895 von Jolly geprägt.
- Im Serum von ca. 85% der Myasthenia gravis-Patienten konnten erhöhte Spiegel von
AChR-spezifischen Antikörpern (IgG) nachgewiesen werden. Dieser Nachweis gelang
allerdings erst 1974.
- Die Wirkungsweise der Antikörper ist vielfältig. Einige aktivieren das
Komplementsystem und führe zur Lyse der Muskelmembran. Anderen verbrücken
zwei AChR-Rezeptoren und führen somit zur Degradation.
- 75% der Patienten weisen Thymusabnormalitäten auf, so dass eine Entfernung bei
einigen erfolgreich war.
- Da es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, ist die Immunsuppression ein
probates Mittel zur Therapie (z.B. mit Steroiden oder Azathioprinen).
- Neben der Immunsuppression ist ebenfalls noch die symptomatische Therapie mit
Cholinesterasehemmern (= Neostigmin) sinnvoll.
- Die Prävalenz liegt bei ca. 100 bis 200 Erkrankungen auf 1 Million Einwohner.
- Die Krankheit beginnt meistens mit Beschwerden der Oculomotorik (=
Doppelbildersehen / Lidschwäche); aber auch Schluck- und Sprechstörungen sind
häufig. Ein Beginn mit einer Arm- und / oder Beinschwäche ist selten. Noch seltener
ist eine Manifestation an der Rumpfmuskulatur.
Neurotoxine (Curare)
- Das Pflanzengit Curare wird aus Curarea bzw. Strychnos toxifera oder
Chondrodendron tomentosum gewonnen.
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Die tödliche Wirkung ergibt sich über die Lähmung der quergestreiften Muskulatur.
Das Gift verhindert die Öffnung der nikotinischen AChR durch Bindung als
kompetitiver Hemmstoff. Hierdurch wird die Öffnungswahrscheinlichkeit der
Rezeptoren vermindert.
Als Antidot können Stoffe wirken, die die ACh-Konzentration im synaptischen Spalt
erhöhen können (z.B. Cholinesterasehemmer).
In der heutigen Medizin wird der Wirkstoff benutzt, um eine Relaxation der
Muskulatur bei Operationen zu erreichen. Allerdings findet er auch Anwendung in der
Therapie bei Tollwut, Epilepsie, Tetanus und M. Parkinson.
Andere Neurotoxine stören ebenfalls die Neurotransmission. Dies geschieht ebenfalls
durch Hemmung von bestimmten essentiellen Ionenkanälen (n-ACrHR etc.)
Beispiele hierfür sind:
o α-Bungarotoxin: bindet irreversibel an den postsynaptischen n-ACrHR
o β-Bungarotoxin: bindet an der Präsynapse und verhindert die Ausschüttung
von Ach
o α-Dendrotoxin: spezifischer Inhibitor spannungsgeregelter schnell
aktivierender K+-Kanäle
o α-Latrotoxin: wirkt auf die Freisetzung von Neurotransmittern mit mind. 3
Domänen
1. Porenbildung für Ca2+ und andere Bivalente
2. mit Neurexin (Docking-Protein für synaptische Vesikel)
interagierende Domäne
3. Domäne wirkt auf Latrophilin, einen G-Protein gekoppelten Rezeptor
o weitere siehe
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/8/bc/vlu/neurotransmissio
n/neuro_krank.vlu/Page/vsc/de/ch/8/bc/neurotransmission/neurotox1.vscml.ht
ml
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