Rasche und umfassende Remission der - Neuro

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1S-ND0512-VolzFin_PD0709 21.05.12 11:07 Seite 23
BIPOLARE ERKRANKUNG
Asenapin plus Stimmungsstabilisierer
Rasche und umfassende Remission der
manischen Episode einer Bipolar-I-Störung
Häufig erhalten Patienten mit erster depressiver Episode die Diagnose einer unipolaren Depression und werden dementsprechend
mit Antidepressiva behandelt. Stellt sich dann die erste manische
oder gemischte Episode ein, wird eine bipolare Erkrankung diagnostiziert und die Medikation umgestellt. Diesen Weg beschritt
auch eine Patientin, deren bipolare Störung erst nach 24 Jahren
erkannt wurde. Bei ihr war die Therapie ihrer manischen Symptome mit einer Kombination aus dem Stimmungsstabilisierer Valproinsäure und dem seit 2011 verfügbaren atypischen Antipsychotikum Asenapin (Sycrest®) erfolgreich. Nach zwischenzeitlichem
Absetzen des Atypikums kam es zu einem Rezidiv, dessen Symptome im Rahmen ihrer Bipolar-I-Störung nach Wiederansetzen von
Asenapin jedoch erneut rasch remittierten.
Die jetzt 48-jährige Verwaltungsangestellte hatte im Alter von 24 Jahren die
Erstdiagnose einer Depression erhalten
und befindet sich seit mehreren Jahren in
ambulanter psychiatrischer Behandlung.
Bei der mäßig übergewichtigen Patientin
(78 kg bei 168 cm Körpergröße) besteht
der Verdacht auf einen komorbiden
schädlichen Gebrauch von Alkohol.
Manische Symptome unter
SSRI-Behandlung
Vor drei Monaten entwickelte sich unter der Therapie einer erneuten depressiven Episode mit dem SSRI Citalopram in
hoher Dosierung von bis zu 50 mg/Tag
zunehmend ein Mischbild mit depressiven und manischen Anteilen im Sinne einer gemischten Episode. Daraufhin wurde die Diagnose einer Bipolar-I-Störung
gestellt. Sofort wurde der SSRI abgesetzt
und Valproinsäure in aufsteigender Dosierung verordnet. Doch auch nach fünfwöchiger Monotherapie mit dem Stimmungsstabilisierer in einer Dosis von bis
zu 900 mg/d bestand die Symptomatik
mit deutlichem Überwiegen der Manie
fort. In diesem Zeitraum stieg unter Valproinsäure das Körpergewicht um 2 kg
auf 80 kg an.
Deutliche Besserung unter
Asenapin-Zusatztherapie
In dieser von den manischen Symptomen dominierten Situation wurde entschieden, zu der fortgesetzten Behandlung mit Valproinsäure als Add-on-Therapie Asenapin hinzuzugeben, zunächst in
einer Dosierung von 2 x 5 mg/Tag. Nachdem sich die Symptomatik nach einer
Woche leicht, aber keinesfalls ausreichend gebessert hatte, wurde die Asenapin-Dosis auf 2 x 10 mg/Tag erhöht. Im
Folgenden kam es zu einer raschen und
deutlichen Besserung der Symptomatik:
Beginnend mit einer deutlich besseren
Schlafqualität, die die Patientin als sehr
wohltuend erlebte, verringerten sich die
gereizt-manischen Symptome erheblich.
Anfangs seien der etwas bittere Geschmack und die leicht Oberflächenanästhesierende Wirkung der Tablette fur
die Patientin gewöhnungsbedürftig gewesen, allerdings stellte dies im weiteren
Verlauf keinen Nachteil mehr da.
Angesichts des Behandlungserfolgs –
und des zuvor schwierigen Therapieverlaufs bei dieser Patientin – wurde die Entscheidung getroffen, diese Kombinationsbehandlung zunächst auf unbestimmte Zeit fortzusetzen.
Verschlechterung nach Absetzen
Nach zwei Monaten drängte die Patientin selbst aus nicht näher erläuterten
Gründen auf eine Reduktion ihrer Medikamente, so dass Asenapin nun trotz seiner Therapieeffekte – nach schrittweisen
Ausschleichen über vier Wochen – abgesetzt werden musste. Während die Stimmung zunächst stabil blieb und die Patientin euthym blieb, setzte innerhalb von
etwa drei Wochen eine zunehmende Labilisierung des Schlafs ein, die sich zu
ausgeprägten Schlafstörungen steigerte,
und vor allem kam es erneut zu einer starken Antriebssteigerung. Es folgten rasche
Die Entscheidung
fur eine zusätzliche
Gabe von Asenapin zu dem Stimmungsstabilisierer
Valproinsäure erfolgte aufgrund positiver Erfahrungen
mit dieser Sub- Prof. Dr. med. Hansstanz wie ra- Peter Volz, Ärztlicher
schem Wirkein- Direktor des Krankenhauses für Psychiatrie,
tritt. Aufgrund der Psychotherapie
und
GewichtsproblePsychosomatische Medimatik wurde von zin, Schloß Werneck
Olanzapin abgesehen. Zudem wurde bei dieser Patientin
eine rasche Schlafverbesserung angestrebt;
wie erwartet, wirkte Asenapin deutlich
Schlaf-anstoßend, ohne eine gravierende
Tagessedierung zu induzieren. Bei einer
ähnlich starken Wirksamkeit wie mit Olanzapin ist die Gewichtszunahme unter Asenapin
deutlich geringer, es werden auch keine
oder nur marginale metabolische Laborwertveränderungen beobachtet. Das Gleiche trifft fur die Prolaktinwerte zu, die sich
entweder gar nicht oder nur in klinisch nichtrelevantem Umfang verändern.
Insgesamt ist das Atypikum leicht anwendbar, Personal und die Patienten sollten u. a.
sorgfältig darüber aufgeklärt werden, die Tablette im Mundraum zu belassen und nicht
versehentlich zu schlucken sowie zehn Minuten nach der Einnahme nichts zu essen
oder zu trinken.
Stimmungsumschwünge, so dass der
Verdacht auf eine Veränderung der bipolaren Symptomatik zu einem Rapid
Cycling bestand.
Erneute Symptomremission unter
Asenapin
Angesichts dieser Entwicklung wurde
Asenapin erneut angesetzt, wegen der
positiven Vorerfahrungen bei dieser Patientin sofort in einer Dosis von 20 mg/Tag.
Erneut kam es zu einer raschen und umfassenden Symptomremission. Nunmehr wurde ihr dringend angeraten, die
Kombination aus Valproinsäure und
Asenapin vorerst beizubehalten. Die Patientin selbst berichtete, dass sie vor allen
Dingen die zweite Symptombesserung,
nachdem es nach Absetzen von Asenapin zu einem Rezidiv gekommen war, von
dem Medikament überzeugt habe. Die
Kombinationstherapie mit Asenapin und
Valproinsäure wird fortgesetzt.
Mit freundlicher Unterstützung der Lundbeck
GmbH Deutschland, Hamburg
Neuro-Depesche 5 / 2012
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