2 Immunsystem Bei den reifen T-Lymphozyten unterscheidet man mehrere Unterklassen (T-Helfer-Zellen und T-Killer-/cytotoxische T-Zellen). Merke! 2 –– T-Lymphozyten müssen MHC-Moleküle mit ihren T-Zellrezeptoren erkennen und mittelstark binden. –– T-Lymphozyten dürfen NICHT an Autoanti­ gene binden. Übrigens … Werden fälschlicherweise T-Lymphozyten aus dem Thymus entlassen, die Autoantigene binden, so greifen diese körpereigene Strukturen an und es kommt zu einer Autoimmunerkrankung. TH1-Zellen aktivieren sich selbst (über Interleukin-2) und Makrophagen (über Interferon-γ), TH2-Zellen stimulieren B-Zellen mit Interleukin-4. Übrigens ... Die Bezeichnung CD steht für Cluster of Differentiation und beschreibt Oberflächenproteine, die zur Differenzierung zwischen verschiedenen Zellen genutzt werden. Inzwischen sind über 300 solcher Proteine bekannt! HIV bindet sich spezifisch an CD4, um in das Innere der T-Helferzelle zu ­gelangen. Merke! CD4-positive T-Zellen erkennen MHC-Moleküle der Klasse II. T-Helferzellen T-Helferzellen haben auf ihrer Zelloberfläche ein charakteristisches Oberflächenprotein namens CD4. Man spricht daher auch von CD4positiven T-Zellen. Mit ihrem T-Zellrezeptor erkennen sie Antigene, die ihnen z. B. von B-Lymphozyten (s. 2.4.6, S. 47) auf einem MHC-Molekül der Klasse II (s. 2.6.1, S. 50) präsentiert werden. Hat die T-Helferzelle ein solches Antigen erkannt, gibt sie die Botenstoffe Interleukin 2 und Interleukin 4 ab: –– Mit Interleukin 2 aktiviert unsere T-Helferzelle sich selbst sowie weitere T-Helferzellen. –– Interleukin 4 meldet einer B-Zelle, dass sie sich zu einer Plasmazelle weiterentwickeln soll. Diese Plasmazelle fängt nun an massenhaft Antikörper zu produzieren, die sich genau gegen das Antigen richten, das die ganze Reaktion in Gang gebracht hat. T-Helferzellen helfen also den B-Zellen bei ihrer Differenzierung. Bei den T-Helferzellen gibt es zwei verschiedene Typen, die TH1- und die TH2-Zellen, welche sich in ihrem Interleukinspektrum unterscheiden: 46 T-Killerzellen Sind die T-Helferzellen eher mit Koordinatoren im Dienste der Kriminalpolizei zu vergleichen, so ist bei den T-Killerzellen der Name Programm: Sie entsprechen den schnellen Spezialeinheiten, die das Verbrechen direkt bekämpfen. Wie die T-Helferzellen tragen auch die T-Killerzellen ein charakteristisches Oberflächenprotein, das CD8. Man spricht daher auch von CD8positiven T-Zellen. Die T-Killerzellen erkennen mit ihrem T-Zellrezeptor Antigene, die ihnen von normalen Körperzellen auf einem MHC-Molekül der Klasse I (s. 2.6.1, S. 50) präsentiert werden. Haben sie ein solches Antigen erkannt, machen sie ihrem Namen alle Ehre und töten diese Zelle ab, z. B. durch den Einbau von Perforinen, die zum Wassereinstrom führen oder durch Induktion von Apoptose. Ein solches Antigen kann z. B. Bestandteil eines Virus sein, das sich in der betroffenen Zelle eingenistet hat.