Lymphknoten 23 3.1 Lymphknoten - Medi

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3.1 Lymphknoten
Lymphknoten
3.1
Lymphknoten
Sehen wir uns mal an, wie so ein Checkpoint
Charlie aufgebaut ist: Lymphknoten haben
die Form einer Bohne, mit einer bindegewebigen Kapsel und einer kleinen Delle, an der
die Gefäße rein und rausziehen – dem Hilus.
Die Lymphgefäße ziehen von außen in die Kapsel und öffnen sich in einen schmalen subkapsulären Spalt – den Randsinus. Das Innere eines Lymphknotens wird durch Septen, die von
der Kapsel kommen, in einzelne Räume unterteilt, in denen es sich die lymphatischen Zellen gemütlich machen. Grob lassen sich auch
hier wieder mal eine Rinde und ein Mark unterscheiden (s. 3.2 Milz ab S. 24). Außerhalb
der Rinde liegt der Randsinus, der die Lymphe über Intermediärsinus und Marksinus zum
Zentrum des Knotens hin leitet. Hier nimmt ein
einzelnes Gefäß die Lymphe auf und leitet sie
durch den Hilus weiter.
In der Rinde sammeln sich die B-Zellen in Haufen, den Primärfollikeln. Diese Zellchen sind so
etwas wie die Beamtenfraktion der Abwehrzellen: Sie sitzen in den Follikeln rum und warten, bis etwas passiert. Kommt es zu einer Immunreaktion, so verändern sich die B-Zellen
und formen den Sekundärfollikel (s. Abb. 8, S.
22). Dabei vermehren sich die B-Zellen stark
und manche von ihnen werden zu Zentrozyten. Außerdem finden sich follikuläre dendritische Zellen sowie Makrophagen.
Übrigens …
B-Zellen haben ihren Namen daher,
dass sie den Zellen sehr ähnlich sind,
die man in der Bursa fabricii der Vögel
gefunden hat, deren Abwehrorgan.
Das „B“ kommt also von Bursa.
Wichtig: Sekundärfollikel sind ein Zeichen für
eine stattgefundene Immunreaktion. In ihnen
befinden sich Zentrozyten, follikuläre dendritische Zellen und Makrophagen.
Lymphfollikel liegen solitär oder aggregiert
vor, man kann mikroskopisch gut Primär- von
Sekundärfollikeln unterscheiden:
www.medi-learn.de
–– Primärfollikel: homogen, rund, noch kein
Antigenkontakt
–– Sekundärfollikel: Zentrum hell, Randwall
dunkel (nach Antigen-Kontakt)
•• Keimzentrum: B-Zellen, Plasmazellen,
(T-Lymphozyten), man sieht auch Retiku­
lumzellen und Zentroblasten (deren
Prolieferation kann bei Infekten eine
schmerzhafte Lymphknotenschwellung
hervorrufen).
•• Antigen-präsentierende Zellen (APZ)
•• dunkle Farbe des Keimzentrums durch
Proliferation, helle Farbe im Bereich der
negativen Selektion
•• Randwall: undifferenzierte Lymphozyten,
Makrophagen
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Die T-Zellen halten sich eher verteilt in der parakortikalen Zone auf. Diese Zellen kommen
gar nicht so richtig zur Ruhe. Erst müssen sie
eine harte Ausbildung im Thymus durchmachen (s. Abb. 11, S. 26 und Abb. 12, S. 27),
dann geht es auf Streife im Blutkreislauf und
hin und wieder müssen sie auch noch auf dem
Revier (den Lymphknoten) vorbeischauen. Dafür haben sie sogar einen gesonderten Eingang, nämlich die HEV (hochendothelialen Venolen, s. IMPP-Bild 7, S. 51 und IMPP-Bild
8, S. 51), die dementsprechend gehäuft in
der parakortikalen Zone vorkommen. Verlassen müssen die T-Zellen den Lymphknoten jedoch – wie jede andere Zelle auch – über den
Hilus. Und das, obwohl es etwas dauert, bis sie
dann wieder im Blut unterwegs sein können.
Als mobile Fahndungseinheiten müssen die
T-Zellen ständig im Bilde sein, wer überhaupt
gesucht wird. Daher sind sie darauf angewiesen, die entsprechenden Antigene präsentiert
zu bekommen. Diese Aufgabe wird von den interdigitierenden Zellen wahrgenommen, die
sich passenderweise gehäuft in den gleichen
Regionen wie die T-Zellen aufhalten; nämlich
parakortikal und entlang der Marksinus. Es
muss eben alles im Vorbeigehen zu erfahren
sein: keine Zeit, keine Zeit ...
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