in Hitzacker - Elbe-Jeetzel

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SOMMERTAGE
in Hitzacker
69. Sommerliche
Musiktage
26. Juli bis 3. August 2014
8. Japanisches
Lampionfest
25. Juli 2014
Eine Sonderveröffentlichung von
Elbe-Jeetzel-Zeitung und Elbe-Jeetzel-Kiebitz
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
3
Ende Juli,
Musik im bewegten Bild
Die 69. Sommerlichen Musiktage stellen die Beziehung von Tanz
und Musik in den Mittelpunkt
Von Thomas Janssen
„Improvisation“: Die Bilder
dieses Titels von Wassily Kandinsky greifen nicht zufällig
auf einen Begriff aus der Musik
zurück. Die Bewegungen und
Formen, die Farbakkorde und
die bewegten, beim Betrachten sich immer neu zusammenfindenden und auseinanderdriftenden Verläufe der
Strukturen von Linie und Fläche, Farbe und Form, die sich
in einem ständigen Prozess der
Metamorphose immer wieder
neu ordnen, sind wie in Bilder
gefasste Musik.
Nicht zufällig hat Kandinsky
mit Arnold Schönberg korrespondiert, nicht zufällig auch
werden der Zusammenhang,
die synästhetischen Korrespondenzen von Farbe und
Klang, von Linie und (und sei
es atonaler) Melodie, von Harmonie und Fläche, in der Moderne verstärkt zum Thema
der bildenden Kunst. In solcher
Direkheit vielleicht zum ersten
Mal. Das Thema kommt in
einem geschichtlichen Moment
auf, in dem es erstmals möglich ist, Musik aufzuzeichnen,
den Moment ihres Erklingens
reproduzierbar zu machen.
Musik also festzuhalten.
Anders als bei der Musik aber
muss der Betrachter eines Bildes wie einer der „Improvisationen“ Kandinskys die Bewegungen der Formen in der
Betrachtung selbst entstehen
lassen. Bilder wie diese halten
nicht die Bewegung, sondern
das Potenzial dazu fest. Das
unterscheidet sie auch von der
zentralen Kunst, die Musik –
nicht den Inhalt eines Textes,
das wäre die Domäne der Oper
– unmittelbar in sichtbare Gestalt fassen will: den Tanz.
Auch wenn in Kulturen wie
denen der Aborigines bis heute
zur Musik gemalt wird, ist ihr
Bezug zum Tanz enger als zur
Malerei.
Bewegung ist ein zentrales
Element, das beide verbindet.
Einigen Details im Verhältnis
von Musik und Tanz nachzuspüren, das haben sich die
Sommerlichen Musiktage in
liebe Leserin, lieber Leser, wird
Hitzacker wieder zur kulturellen Hauptstadt Lüchow-Dannenbergs. Zwei Ereignisse
machen das deutlich: die
Sommerlichen Musiktage und
das Japanische Lampionfest.
Erstere begeistern seit Jahrzehnten die Fans der klassischen Musik, letzteres ein
immer größer werdendes
Publikum. Neun Tage dauert
das Kammermusikfest, einen –
langen – Abend das der Lampions. Unterschiedlicher geht
es nicht? Doch etwas verbindet beide. Sie sind Ausdruck
des Willens der Menschen in
der Elbestadt, für ihre Gäste
und sich selbst initiativ zu
werden. Die folgenden Seiten
sollen über die beiden Kulturereignisse – und über das eine
oder andere zusätzliche Angebot Hitzackers – informieren.
Viel Spaß wünschen Ihnen
Thomas Janssen und
Petra Witte
Fortsetzung Seite 4
Lesen Sie in dieser Beilage
unter anderem über:
Jazz und Clubnacht
Improvisation mit Tanz
in der
Alten Sargtischlerei
in der Inselküche
Die Auflösung der Gleichmäßigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
um 22 Uhr
ab 22 Uhr
Welten der Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Mit DIETER AMMANN
und Gästen
DJ EVA BE
legt auf
Musik im bewegten Bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
26. Juli 31. Juli
Wie der Tanz in die Musik kam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Balance von Subjektivität und Handwerk. . . . . . . . . . . . . . . . 11
Das Programm der Sommerlichen Musiktage Hitzacker . . . . . 14
Lampionfest: Fernöstliche Romantik hoch über der Elbe . . . . 17
Butoh – ein Tanz, der Tabus bricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Bonbons von Mangamädchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Wie wird ein Kimono angelegt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Denkmal für wissenschaftlichen Pionier . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Ehrung für Eisele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Ein schöner Ort für Erholung und Fitness. . . . . . . . . . . . . . . . 22
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
4
Zivilisation des Westens zwar
eine abstrakte geworden, aber
nie vollständig gelöst worden
ist. Das machen etwa die auf
höfischen Tänzen beruhenden
Satztypen seit dem Barock
deutlich. Auch Volkstänze haben immer wieder Eingang
in die Musikkunst gefunden,
Schuberts Ländler, Strauß‘
Walzer (einst ein wilder, erotischer Rausch), Brahmsens
Polkas, Chopins Mazurkas,
Bartóks ungarische und rumänische, Mozarts deutsche
Tänze. Und noch in der Körpersprache der Musiker eines
Konzerts zeitgenössischer Musikkunst wird deutlich, wie eng
die Beziehung von tanzender
Bewegung und Musik ist –
eine Wechselbeziehung, die in
der Musikgeschichte immer
wieder neu formuliert wird
[Konzert 1. August].
Bei den Sommerlichen Musiktagen zu Gast: Das Bundesjugendballett. Foto: S. Mueller
diesem Jahr vorgenommen:
„Tanz!“ ist das Motto des von
Carolin Widmann gestalteten
Programms – es ist ihr drittes
– das die Nähe und die Differenzen beider Künste in den
Blick nehmen will [Konzerte
27. Juli und 30. Juli]. Ein dankbares Thema, dass es ermöglicht, aus dem Vollen zu schöpfen, viele Bereiche, Stile und
Epochen einzubringen, in dem
Musikkunst genauso ihren
Platz findet wie Populärmusik.
Und das außerdem Gelegenheit bietet, das Crossover, wie
es im aktuellen Musikbetrieb
fast schon obligatorisch ist, die
Verbindung also von Musik mit
(einer) anderen Kunstform(en)
zu einem der zentralen Prinzipien zu machen, so den Zumutungen des reinen Hörens
zu entgehen.
Dass Tanz und Musik nahe
Verwandte sind, das ist nicht
allein deshalb so, weil die
Musik wohl von Beginn an den
Tanz klanglich dargestellt hat,
es wahrscheinlich ist, dass
beide im Ursprung nicht ohne
ihr Miteinander zu denken
gewesen sind.
Der Schritt der Loslösung der
Musik vom Tanz, der das Heraustreten eines Einzelnen (des
Musikers) aus dem Kollektiv
der Tanzenden markiert, mag
ein wichtiger Grundstein der
Entstehung des Bewusstseins
des Individuums, wie wir es
heute verstehen, gewesen sein:
Eng verbunden mit dem Schritt
der Loslösung der Musik (und
des Tanzes) vom Kultus. Wobei
die Verbindung von Musik und
Tanz in der Musikkunst der
Seit der Romantik ist es die
Volksmusik, auf die Komponisten zurückgreifen, wenn sie
Tanzsätze schreiben. Sie hat
den Zusammenhang zwischen
Tanz und Musik nie aufgegeben. Erst seit wenigen Jahren,
seitdem das Publikum sich für
die Rockkonzerte großer Stars
in rigide von Sicherheitspersonal kontrollierte Sitzreihen
großer Arenen quetscht, wird
der populärmusikalische Konsens von Tanz und Musik
manchmal, aber immer von
äußeren Zwängen und nie
grundsätzlich, aufgelöst. Der
Dauertanz zum elektronischen
Beat, wie ihn die Clubszene
praktiziert, ist auch eine Gegenbewegung gegen die Kontrolle. Die Late Night Lounge
mit der DJ Eva B. [31. Juli] steht
für diese neueste Form der
Tanzmusik.
Auch Wolfgang Rihm reiht sich
mit seinen „Ländlern“ [Kon-
zert am 31. Juli] in die Reihe
jener Komponisten ein, die
aus den populären Tänzen Anregungen aufgreifen. Wobei
Rihm sich natürlich auch auf
das bezieht, was frühere Komponistengenerationen aus diesem Tanz geformt haben. Was
sie bewegt hat, wie sie auf die
Tänze ihrer Zeit reagiert und
wie sie sie überformt haben,
lässt sich allenfalls näherungsweise rekonstruieren, vieles
bleibt Spekulation. Wie dieser
Prozess der Transformation
von Volksmusik in Musikkunst
in etwa ausgesehen haben
könnte, lässt sich vielleicht anhand des Tango [Konzert am
27. Juli] und des Jazz [Konzert
am 3. August] verdeutlichen.
Die genannten und die übrigen Konzerte der 69. Sommerlichen Musiktage sind nur ein
Teil des Festivalprogramms,
diese Tendenz zum DauerEvent, die sich in den Vorjahren in der Hörer-Akadamie,
dem Laienchor, den literarischen Lesungen, dem Projekt
Profis unterrichten, im Forum
Nachhaltigkeit manifestierte
setzt sich in diesem Jahr mit
einer neuen, dreiteiligen Reihe,
der Late Night Lounge, fort.
Viel hilft viel?
Doch das wäre zu klären.
Denn Tanz und Musik verbindet außer ihren Wurzeln, ihrer
Wechselgeschichte, außer den
Formen, in denen sie – physisch oder tönend – Bewegung
organisieren, dass sie Künste
des Moments sind – allen Aufzeichnungsmedien zum Trotz.
Klingend oder dargestellt: beides ist im Moment der Entstehung für immer vorbei. Tanz
und Musik brauchen den
Nachhall in Muße. Die Fülle
des Programms droht ihm den
Raum zu nehmen.
69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
5
Konzerte . . . und außerdem:
Neben dem Hauptprogramm
bieten die 69. Sommerlichen
Musiktage mehrere Programmreihen am Rand an.
FESTIVAL-AKADEMIE
Als Nachfolger der Jugendakademie Festival Fellows
findet 2014 erstmalig eine
Festival-Akademie für junge
Menschen statt, die sich auf
„ein Leben in der Musik“ vorbereiten. Sie sollen einen Einblick in das Innenleben des
Festivals bekommen und vor,
auf und hinter der Bühne
Erfahrungen sammeln, die zur
Schärfung des eigenen Profils
beitragen.
zerten beispielsweise Werke
von Messiaen, Ravel, Schubert
und Mozart.
Die Teilnehmer sind auch beim
Festival Walk zu hören. In drei
Pre-Concerts zu den Abendkonzerten stellen sie am 28.,
30. und 31. Juli zum Festivalthema „Tanz!“ konzipierte
Programme vor. Sie finden
jeweils ab 19.15 Uhr im
Gartenareal vor dem Verdo
statt. Gespielt werden Überraschungsprogramme.
KINDERPROGRAMME
Bei mehreren Konzerten bieten die Sommerlichen Musiktage eine Kinderbetreuung an:
Auch für Kinder gibt es bei den Sommerlichen Musiktagen viel zu
entdecken. Foto: K.-C. Heine
In Kooperation mit dem
Yehudi Menuhin „Live Music
Now“ – Programm wird jeder
Teilnehmer in sozialen Einrichtungen auftreten – für die
Menschen, die nicht (mehr) in
den Konzertsaal kommen
können. Zu hören sind bei
diesen nicht öffentlichen Kon-
Musici I bietet für Kinder ab
2 Jahren Gelegenheit, ihr
eigenes Musikprogramm zu
erleben.
Musici II umfasst Konzerteinführungen und einen anschließenden Konzertbesuch
für Kinder ab 7 Jahren und
Jugendliche an.
Infos und Anmeldung für
beide Angebote unter Tel.
(05862) 941430.
Die Termine:
Musici I: Sonnabend, 26. Juli,
16 Uhr: Eröffnungskonzert;
Sonntag, 27. Juli, 11 Uhr:
„Alles Walzer“ und 15 Uhr:
„Tango“;
Sonnabend, 2. August,
10 Uhr, Festival Walk;
Sonntag, 3. August, 11 Uhr,
„Eroica“ und 16 Uhr:
Jazzkonzert „Kehraus“
Musici II: Sonntag 27. Juli,
14.30 Uhr, „Tango“;
Sonntag, 3. August,
10.30 Uhr, „Eroica“.
HÖRER-AKADEMIE
Bei der Hörer-Akademie der
Sommerlichen Musiktage treffen Musiker und Publikum
zwanglos zusammen. Künstler und Experten geben dabei
ungewohnte Einblicke in das
Festivalthema oder bereiten
auf die Konzerte vor, wobei
sich Kunst und Wissenschaft
begegnen. Werkstattgespräche mit Komponisten und
Persönlichkeiten des kulturellen Lebens lassen hinter die
Kulissen blicken.
Die Termine und Themen:
Montag, 28. Juli, „Pas de
deux“: Musik und Tanz;
Dienstag, 29. Juli, Sir Peter
Jonas;
Mittwoch, 30. Juli, Neue
Wege für den Tanz;
Freitag, 1. August, Composer
in Residence: Dieter Ammann.
Alle Veranstaltungen finden
ab 14.30 Uhr in der St.-Johannis-Kirche Hitzacker statt.
CHORSINGEN
Der Laienchor der Sommerlichen bietet Menschen, die
gerne singen, Gelegenheit
dazu – gleichgültig, ob sie
schon lange in einem Chor
singen oder morgens unter
der Dusche. Gesungen wird,
was Spaß macht, für jeden
Geschmack ist etwas dabei.
Übungsstunden:
Ab Montag, dem 28. Juli, bis
Freitag, dem 1. August, täglich ab 9.30 Uhr in der St.-Johannis-Kirche in Hitzacker.
Öffentliches Singen mit dem
Projekt „Chorsingen für jedermann“ am Freitag, dem
1. August, ab 11 Uhr ebenfalls
in der St.-Johannis-Kirche.
LATE NIGHT LOUNGE
Dreimal lockt die Late Night
Lounge zu nächtlichen Musikerlebnissen:
Sonnabend, 26. Juli,
22 Uhr Alte Sargtischlerei
(Altstadt)
,ATE.IGHT,OUNGE)s*AZZ
und Improvisation mit Dieter
Ammann und Gästen
Dienstag, 29. Juli,
22 Uhr Verdo
,ATE.IGHT,OUNGE))s
Wir müssen weiter ...
Musik von Scelsi, Feldmann
und Nono.
Mitglieder des Solistenensembles Kaleidoskop
Donnerstag, 31. Juli,
22 Uhr Restaurant Inselküche
,ATE.IGHT,OUNGE)))s
Clubnacht mit DJ Eva Be
Elektronische Clubmusik von
House bis Classic.
69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
6
Die Auflösung der Gleichmäßigkeit
Rhythmus – ein verbindendes Element zwischen Musik und Tanz
Von Anna Lisa Oehlmann
„Rhythmus ist der Tanz der
Musik“, sagte der österreichische Komponist Egon Wellesz
(1885-1974). In der Tat: Wenn
ein musikalischer Parameter
zum Tanz gehört, dann Rhythmus. Selbst Gehörlose können
nach den Vibrationen der taktangebenden Instrumente tanzen. Sie spüren den Wechsel
aus Spannung und Entspannung. So ist der Rhythmus
auch eine der Verbindungen
zwischen „Tanz!“, dem Motto
der 69. Sommerlichen Musiktage Hitzacker, und tänzerischen Musikstücken. Die
regelmäßige Wiederkehr der
Klangphänomene und die
Akzente bilden die Grundlage
für verschiedenste Schrittfolgen
und Körperbewegungen.
Die Idee, was Rhythmus ist, hat
sich im Laufe der Zeit von einem engen Begriff, der nur die
zeitliche Struktur, den Wechsel
von kurzen und langen Tönen,
regelt, weiter entwickelt. Heute besteht die Strukturierung
auch aus Elementen wie dem
Wechsel von Tonhöhen, der
Lautstärke, von Artikulation,
Phrasierung und Klangfarbe.
In der griechischen Antike bedeutete der Begriff Rhythmus
so viel wie ‚fließen‘ oder ‚strömen‘. Schon damals war daran
sowohl die Bewegung als auch
die Vorstellung von einer Wiederholung gleichmäßig gegliederter Stücke gebunden. Diese
Idee der bewussten Kontrolle
des fließenden Elementes spiegelt sich in der zusätzlichen
Bedeutung von Rhythmus, nämlich ‚abwehren‘ oder ‚schützen‘ wider, was den Blick auf
das lenkt, was das Fließende
einschränkt und somit vor
anderen Einflüssen schützt.
Die Entwicklung eines autonomen Rhythmuses begann im
Mittelalter. Die komplizierteren
zeitlichen Abfolgen wurden im
Mensuralsystem notiert. In
diesem Vorläufer des heutigen
Taktsystems herrschte ein dreiteiliger Grundrhythmus vor, in
dem drei verschiedene Zeiteinheiten für die Töne festgehalten wurden. So versuchten die
Musiker äußere oder auch innere Bewegungen zu notieren.
Das wurde in der europäischen
Tanzmusik des Barock gebraucht. Um höfische Tänze
tanzen zu können, war es
wichtig, dass die temporalen
Abläufe immer gleich waren.
Zu dieser Zeit entwickelte sich
die Tanzmusik zu einer eigenen
Kunstform. Ein Beispiel für
diese Kunstmusik findet sich in
Bachs Suite Nr. 3 (BWV 1009).
Eindringliche und prägnante
Rhythmen ziehen sich durch
die verschiedenen Tanzsätze.
Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Christoph Hillmann.
Foto: V. Beushausen
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Im 18. Jahrhundert dann wird
der Begriff Rhythmus zu einer
zentralen Kategorie der Komposition. Der Komponist wurde für seine Fähigkeit verehrt,
harmonische Zeitstrukturen zu
schaffen. Für solche harmonischen Rhythmen und Melodien
ist Josef Haydn bekannt. Er
hielt sich in seinen Werken an
die rhythmische Vorprägung
durch Takte, während Ludwig
van Beethoven die Taktgrenzen mit groß angelegten
Rhythmen und Motiven überschritt und so eine freiere Form
etablierte.
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
Im 19. Jahrhundert beginnt
eine fortschreitende Auflösung
der Rhythmik. Im 20. Jahrhundert stellen nur noch die Formoder Strukturbildung der unterschiedlichen Tempi das Ziel
der rhythmischen Arbeit dar.
Rhythmus spielte auch beim Festivalwalk vor einigen Jahren eine große Rolle. Foto: T. Janssen
Eine der wenigen Ausnahmen
dieser Zerstörung der Gleichmäßigkeit ist Tanzmusik. Das
zeigt sich etwa in Maurice
Ravels „Bolero“, dem ein
konstantes Schlagzeugspiel zu
Grunde liegt. Ganz anders verfährt Ravel in „La valse“. Das
Stück soll die Zuhörer schon
bei der Uraufführung 1920 irritiert haben, da es die Zerstörung des Walzers aus sich
selbst heraus akustisch darstellt. Das tänzerische Konzept
des dreivierteltaktigen Wiener
Walzers wurde ausgehebelt.
Mit anderen Mitteln erreicht
Igor Strawinsky in seinen „Trois
Mouvements de Pétrouchka“
für Klavier das gleiche Ziel. Im
vorgeschriebenen Dreiertakt
wird durch eine Zweiereinteilung in den Noten akustisch
ein Gegeneinander erzeugt.
Der unregelmäßig synkopische
Rhythmus wirkt ruckartig und
läuft dem Prinzip des klassi-
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schen Walzers zuwider. Diese
Akzente verleihen dem Stück
einen schwebenden Charakter,
der wie ein beweglicher Stillstand wirkt – ein sich Winden,
doch nicht von der Stelle Kommen.
Die Neue Musik begann dann,
Bewegungen zu hinterfragen
und sich so mit den Elementen
des Rhythmuses und Tanzes
in der klassischen Musik auseinander zu setzen.
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Das Spiel mit der Dauer von
Klangphänomenen in Verbindung mit tänzerischen Melodien zeigt sich in seiner
3. Sinfonie, der „Eroica“. Das
Hauptthema des ersten Satzes
erzeugt durch die Notenfolge
aus Halben und Vierteln im
Dreiertakt einen schwingenden oder wiegenden, tänzerischen Klang. Die Überleitung
zum Seitensatz läuft diesem
Affekt zuwider. Dort wird die
zweite Zählzeit betont und
hebt somit den traditionellen
Hauptakzent der ersten Zählzeit auf. Das scheinbar stabile
rhythmische Gefüge wird gestört. Diese Dramaturgie soll
die Abgründe hinter der tänzerisch und heiter erscheinenden
Musik sichtbar machen. Ein
ähnliches Spiel mit der Auflösung der Taktrhythmik ist
in den „Davidsbündlertänzen“
von Robert Schumann zu finden. Die Zeitverhältnisse der
Polka werden durch Staccati
und dynamische Akzente in
der Taktmitte sowie synkopische Effekte unterlaufen.
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
8
Welten der Vielfalt
Das Solistenensemble Kaleidoskop präsentiert „Tanz ohne Tanz“
Von Thomas Janssen
„Und wenn das Musik ist,
kann man dazu tanzen.“ Was
Daniela Strasfogl sagt, scheint
offensichtlich. Doch die Violinistin vom Solistenensemble Kaleidoskop aus Berlin spricht von
Musik, die „sich nach und nach
von den klassischen Richtlinien
(wie eben Rhythmus, Melodie,
Harmonie) befreit“ hat.
Diese Befreiung von tradierten
Formen und Regeln teile sie
mit dem zeitgenössischen Tanz
– „und bleibt dabei trotzdem
Musik.“
Zum dritten Mal ist das Solistenensemble Kaleidoskop in diesem Jahr bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker
zu Gast – mit einem Programm,
„das die Tanzwelt in all ihrer
Vielfalt ein wenig darstellen“
will, wie Daniela Strasfogl sagt,
die das Programm zusammengestellt hat. „Ich fand die Idee
interessant, mit einer unkonventionellen Vorstellung von
Tanz zu arbeiten“, beschreibt
sie ihre Überlegungen. Entstanden ist ein Programm, das
– ganz in der Art des Ensembles – von der barocken
bis zu der Musik von heute
Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Das Solistenensemble
Kaleidoskop. Foto: A. Berry
reicht, das die Möglichkeit
gibt, „durch die Gegenüberstellung von Werken, die einen
klaren tänzerischen Ansatz
haben, und welchen, die sich
nicht in einem rhythmischen
oder harmonischen Korsett einschließen lassen, sich für alle
Arten der Musik eine Bewegungswelt vorzustellen“. Es
reicht von einer barocken Fan-
tasia bis zu einer zeitgenössischen Variante, der „Music
on Open Strings“ von Gloria
Coates, „das sich mit schleppendem Rhythmus immer fortbewegt, ohne dass man sich
einen Gesellschaftstanz darunter vorstellen könnte“, wie
Strasfogl beschreibt.
[Konzert: Freitag, 1. August,
zuvor Einführung]
CD-Tipp
für Ferien und Festival
von Ludolf Baucke
Kein Wunder, dass das in allen
Tempowechseln und charakterlichen Schattierungen bravourös agierende Quatuor
Ebène vorzüglich taugt als
Begleiter für einen lateinamerikanischen Ausflug. Zusammen
mit Stimmen, Saxophon und
Schlagzeug mischt das Ensemble im zwölfteiligen „Brazil“Album Bossa Nova, Chanson,
Jazz, Samba und Tango zu
einem erfrischenden Cocktail.
Brasilien-Freunde und solche,
die es werden wollen, dürften
mit diesem vielfarbigem LatinoFlair garantiert viel Vergnügen
haben.
Brazil. Werke von Lavilliers,
Sting, Piazzolla u.a. Quatuor
Ebène; Stacey Kent, Bernard
Lavilliers, Marcos Valle
(Stimmen); Jim Tomlinson
(Saxophon); Mino Cinelu
(Schlagzeug). Warner-Erato
69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
9
Wie der Tanz in die Musik kam
Vom Überleben barocker Welten in der Musik
Von Rolf Schaate
Unter einem Walzer kann sich
jeder etwas vorstellen oder ihn
sogar tanzen. Anders ist das
mit der Courante, der Galliarde
oder der Allemande. Als Tänze
sind sie allenfalls in Filmen
über Könige und Fürsten zu erleben. Bekannt sind die für
heutige Augen fremden Tänze
wenn überhaupt nur als Satzbezeichnungen barocker Musik. Sie werfen ein Schlaglicht
auf einen anderen Kontext von
Musik und Tanz, als er in der
Musikkunst heute die Regel ist.
Wenn sie erklingt, ohne dass
dabei getanzt wird, erstaunt
das nicht.
Ein Tanz ohne Musik wäre
ungewöhnlich, bestenfalls als
Pantomime denkbar. Diese
Trennung gab es früher auch
bei der Musik, die heute im
Konzertsaal erklingt, nicht.
Was in der Populärmusik bis
heute gilt, galt im Barock auch
für Musikkunst: Ohne Tanz
hatte die Musik auch keine Daseinsberechtigung. Sie erklärt
sich vielleicht vollständig nur
vor der Folie des Tanzes. Dem
Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Spira Mirabilis.
wollen die 69. Sommerlichen
Musiktage nachgehen.
Wie war das Verhältnis von
Tanz und Musik in den Zeiten,
in denen die Höfe Machtzentren waren? Einen ersten Hinweis gibt die französische Aussprache der Namen der Tänze.
Zwar passt Italienisch bei musikalischen Fachbegriffen sonst
immer, doch war die Kulturmetropole der Zeit Paris. Ludwig
XIV. mit seinem absoluten
Machtanspruch und seiner verschwenderischen Hofhaltung
war unerreichtes Vorbild. Er
galt als ebenso passionierter
wie meisterhafter Tänzer.
Eine Gleichsetzung des höfischen Tanzes mit der Kultur-
epoche Barock ist allerdings
falsch. Schon in der Renaissance tanzten die Fürstenhöfe,
Quellen berichten von Tanzlehrern und Handbüchern. Zu
einer adligen Erziehung gehörte auch das Erlernen der modischen Tänze. Hofmusik war
Tanzmusik und bediente sich in
Abgrenzung zur meist vokalen
Kirchenmusik bei den Volks-
. . . auch
am Sonntag!
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
10
tänzen der ländlichen Bevölkerung. Ihrer Würde bewusst
und wohl auch der komplizierten Frauenkleidung wegen
wurden sie am Hof zu langsameren Schreittänzen. Zierende
Arm- und Kopfbewegungen
gehörten ebenso dazu wie
Schrittfolgen.
Hand. Übung braucht es, um
auch bei Richtungswechseln
die Schritte beizubehalten.
Eine anschließende Galliarde
wirkt dagegen sehr schnell
und lebendig. Geschritten
Im Frühbarock, also etwa ab
1575, sind die Pavane als
langsamerer, geradetaktiger
Schreittanz und die Galliarde
als lebhafter Springtanz im
Dreivierteltakt in Europa verbreitet. Oft hintereinander getanzt, liegt in ihnen vielleicht
der Ursprung für die Abwechslung von langsamen und
schnellen Sätzen in der Musik.
Bei einer Pavane passiert nicht
viel. Ein kleiner Schritt vorwärts, dann wird das freie
Bein genauso langsam nachgezogen. Dafür ist ein Schlag
vorgesehen. Beim nächsten
Schlag hebt der Tänzer beim
nachgezogenen Bein die Ferse
an, „simple“, hieß das auf
Französisch. Es folgt der gleiche Schritt, nur startet nun das
andere Bein. Dazu gesellt sich
der „double“. Drei Schritte für
drei Schläge und bei vier die
Ferse anheben. Der Mann
führt die Dame mit der rechten
oder geglitten wird überhaupt
nicht mehr. Es sind kleine
schnelle Sprünge, die schon
etwas Kondition benötigen.
Der Basisschritt nennt sich
„cinque-pas“. Die fünf Schritte
bestehen aus vier Sprüngen
bei denen das freie Bein nach
vorne schnellt und der „Kadenz“, einem Sprung nach
hinten zum Absetzen.
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Esther Spalik
Steuerberaterin
Dipl. Betriebswirtin (BA)
Die Allemande
ist wie die Pavane ein Schreittanz. Vom Tempo her moderat, fallen die
vielen Drehungen auf, die ein
Tänzer in den Händen des anderen vollführt. Die Courante
kommt vollständig im Dreivierteltakt daher. Sie hat ein mittleres bis schnelles Tempo, es
gibt Sprünge, doch häufiger
sind Schritte. Auch bei ihr kreisen die Paare umeinander. Typisch sind Punktierungen und
Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen:
Didier Lockwood. Foto: T. Dorn
Spalik
Siegbert Spalik
Vier andere Tänze sind häufig
in der Barockmusik zu Suiten
zusammengefasst
worden.
Auch Allemande, Courante,
Sarabande und Gigue haben
ihre Ursprünge in Volkstänzen.
Die Komplexität der Tänze
stieg
immer
mehr, es wurden nicht mehr
nur ein oder
zwei Schritte im
Raum kombiniert. Um in der
höfischen Gesellschaft aufzufallen, musste
man nicht nur
über Esprit verfügen, sondern
auch ein guter
Tänzer sein.
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Auftakte. Zu einem langsamen
Tanz entwickelte sich im Barock die Sarabande mit ihrem
charakteristischen, gemächlichen Dreivierteltakt. Langsam
schreitend umwerben sich Herr
und Dame, ohne sich zu berühren. Die Gigue ist ein flotter
höfischer Tanz im dreiviertel
oder sechsachtel Takt. Er ist
den Springtänzen zuzurechnen. Auffallend grazile Armbewegungen kennzeichnen ihn.
Mit dem Absolutismus war
auch die Zeit der höfischen
Tänze beendet. Aufklärung
und Walzer waren zwei sehr
unterschiedliche Gründe für
den Verlust des Interesses an
einem alten Kulturgut. In der
Instrumentalmusik blieben da
die alten Tänze länger am Leben. Wenn die Abwechslung
von schnellen und langsameren Sätzen als Maßstab
genommen wird, wirkt ihr
Einfluss immer noch fort.
Und dann wäre da noch das
Ballett. Auch das ist nicht aus
dem luftleeren Raum entstanden. Ein Blick auf die Posen der
höfischen Tänzer und ihre ausgefeilte Choreographie spricht
neben den übernommenen
Fachbegriffen für Tanzschritte
Bände.
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
11
Balance von Subjektivität und Handwerk
Vom Jazz zur Klassik: Der Schweizer Dieter Ammann ist Composer in Residence
Seine Kompositionen sind vielseitig und geprägt von hoher
Dichte und Intensität: melodische Ansätze, die von Brüchen
und
flimmernden
Tönen
durchbrochen und überlagert
werden. Auch Einflüsse von
Geräuschmusik sind in dem
engen Tongeflecht zu hören.
„Meine Musik ist extrem energetisch, von der Geste her fast
greifbar, knapp gehalten“ sagt
Dieter Ammann. Der Schweizer Komponist ist Composer
in Residence der 69. Sommerlichen Musiktage Hitzacker.
Deren künstlerische Leiterin
Carolin Widmann ist mit
Ammann bestens bekannt.
Sein neuestes Violinkonzert
„unbalanced instability“ hat
der 51-Jährige für Carolin
Widmann geschrieben.
Darin, schreibt Dieter Ammann, vereine er zwei zentrale
Themen seiner Musik: „einerseits die (Er)Findung individueller Formen der Zeitgestaltung
mittels Klang“ und anderer-
seits „die Verwendung unterschiedlicher Tonsysteme“:
Chromatik, Mikrotonalität, frei
gehandhabte Spektralharmonik, Zentraltönigkeit sowie
die Quintstimmung des Soloinstruments. Ammann komponiert mit viel Liebe zum Detail.
Er beginnt mit einer Grundidee, fächert sie auf, überprüft
sie immer wieder auf ihre
musikalische Tauglichkeit. „Ich
schreibe nur auf, was meiner
(subjektiven) Kritik standhält“,
steht auf seiner Internetseite.
Er tue das „sehr genau und
langsam“ – Ammann schreibt
kaum mehr als ein Werk pro
Jahr.
Als Professor für Komposition
an der Hochschule Luzern, an
der er selbst Schulmusik studiert hat, berät der Vater dreier
Söhne die Studierenden zu
ihren Werken: Wie entwickelt
sich die Musik in der Zeit? Wie
nehmen Zuhörer das Werk
wahr? „Es gilt, als Kompositionslehrer eine Balance zu finden zwischen dem objektiven
Handwerk und dem Subjek-
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tiven, das in den
Studierenden drin
ist:
Intuition,
Klangvorstellungen, Fantasie“,
erklärt Ammann.
An der Hochschule der Künste
in Bern unterrichtet der in Zofingen lebende Musiker
ebenfalls
Komposition
–
Jazz-Komposition. Jazz hat
Dieter Ammann
an der Berner
Hochschule studiert. Bereits vorher
hatte
er
Klavier und Trom- Composer in Residence bei den Sommerlichen
pete gelernt; im Musiktagen: Dieter Ammann. Foto: J.-J. Ruchti
Studium kam der
gleiter von Udo Lindenberg,
Kontrabass hinzu.
nahm Platten mit Eddie Harris
Nach dem Studium griff der und seiner eigenen Freefunkjunge Ammann E-Bass oder Band Donkey Kong‘s MulKeyboard, spielte Punk, Funk tiscram auf. Einen seiner selten
und Jazz auf internationalen zu erlebenden heutigen AufFestivals in Antwerpen, Lugano tritte als Jazzer gibt es wähoder Köln. Er war Klavierbe- rend des Festivals am 26. Juli.
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
12
Sonst wird Ammans kompositorisches Schaffen im Vordergrund stehen. Zum Komponieren fand Dieter Ammann,
nachdem er sich einige Jahre
als Jazzer ausgelebt hatte, studierte an der Musikakademie
Basel und in Meisterkursen bei
Wolfgang Rihm und Witold
Lutoslawski. „Mit dem Komponieren fing ich sehr spät an,
denn davor hatte ich große
Hemmungen“. Mut hat ihm
ein Maler gemacht, für den er
Musik für eine Ausstellung
komponierte. Das Resultat:
„Don’t be afraid of colours“.
Es führte zu einem ersten Auftrag: ein Werk für das Ensemble für Neue Musik Zürich.
Es folgten Werkaufträge, Stipendien und erste Kompositionspreise, der der IBLAFoundation in New York oder
der 1. Preis der „young composers in Europe“, ein Förderpreis der Ernst von SiemensMusikstiftung München. 2010
Abendimpression bei den Sommerlichen Musiktagen. Foto: T. Janssen
wählte Pierre Boulez Amman
als Composer in Residence des
Lucerne Festival aus und dirigierte die Uraufführung eines
seiner Werke. Er schätze Dieter
Ammanns Musik wegen des
Eindrucks der Spontanität und
der gleichzeitig minutiösen
Notierung, meinte Altmeister
Boulez damals. „Von aller
Musik, die ich mir vorstelle,
erdenke, konstruiere oder improvisiere, mache ich ein Konzentrat. Ich lasse allen Ballast
weg“, erklärt Amman. Wie im Streichquartett Nr. 2, das in
Hitzacker zu hören
sein wird. Dieter Ammanns Ziel sei es, dass
der Zuhörer bei der
Musik emotional berührt wird und mitgeht „auch wenn es
nur ist, dass jemand
denkt: ist das brachial
oder ist das viel“, sagt
der Schweizer.
Jegliche Art von Musik und Kunst generell
macht Ammanns Ansicht nach nur Sinn,
Gleich zweimal studierte der
1881 geborene Rumäne George Enescu Violine und Komposition – in Wien und in Paris.
Nach streng akademischer
Ausbildung lernte das von Erlebnissen rumänischer Folklore
geprägte Talent klanglich verfeinertes französisches Flair
kennen. Das mit neunzehn
Jahren entworfene Streicher-
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schön
schlafen
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gepflegt
essen & trinken
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CD-Tipp
für Ferien und Festival
von Ludolf Baucke
wenn sie eine kommunikative
Seite habe und mit ihrer Umgebung in einen Dialog trete.
Diesen Dialog können die Besucherinnen und Besucher der
Musikwoche Hitzacker erst mit
den Werken, später im Werkstattgespräch am 1. August
sogar mit dem Komponisten
persönlich führen und ihn so
näher kennenlernen.
oktett op. 7 balanciert zwischen den Stilen. Die hörenswerte Einspielung durch acht
Streicher der Academy of St.
Martin-in-the-Fields kostet alle
Werkfacetten aus.
zu den früheren Sätzen zurückblendet, runden die ausdrucksvoll, aber niemals übertrieben agierenden Interpreten
das fast vierzigminütige Werk
zu nachhaltiger Ganzheit ab.
Schon die ausgedehnte und
von einem pulsierenden Orgelpunkt gestützte Unisono-Kantilene fesselt – und wenn nach
geheimnisvollen Nachtklängen
im langsamen Satz das Finale
Georges Enesco: Oktett
C-Dur op.7 und Werke von
Richard Strauss und Dimitri
Schostakowitsch. Academy of
St.Martin-in-the-Fields
Chamber Ensemble. Chandos
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
13
Von Barocktanz bis Tango
Veranstaltungstipps von Mitarbeitern der Sommerlichen Musiktage
Mittwoch, 30. Juli, 20 Uhr:
-USIKUND4ANZs#AVATINA
Besonders freue ich mich auf
das diesjährige Motto „Tanz!“,
das die Sommerlichen Musiktage durchziehen und durch
seine unterschiedlichsten Ausprägungen, Stimmungen und
Wandlungen begleiten wird.
Der Bogen spannt sich vom
Barocktanz bis zum Ausdruckstanz. Nicht nur durch die Festival-Akademie werden dieses
Jahr viele junge Musiker im
Rahmen des Festivals auftreten. Auch tänzerisch ist die Jugend dieses Jahr blühend vertreten. So stellt ein tänzerisches
Highlight der Auftritt des Bundesjugendballetts am Abend
des 30. Juli dar. In einer Choreografie von John Neumeier
wird das Hamburger Ensemble
zu Ludwig van Beethovens
Streichquartett B-Dur op. 130
tanzen. Begleitet werden die
jungen Tänzer vom Quatuor
Diotima, einem hochkarätigen
französischen Streichquartett,
von dem sich das Publikum
bereits zwei Tage zuvor im
Verdo verzaubern lassen kann.
Ich blicke dieser Paarung von
Tanz und Musik mit Vorfreude
entgegen und bin schon gespannt, welche Wirkungen das
diesjährige Motto auslösen
und was es „bewegen“ wird.
Linn Sophie Tramm
(Assistenz Festival-Akademie)
diesjährige Motto des Festivals
„Tanz!“ wohl nicht besser
widerspiegeln könnten. Denn
nicht Kammermusik allein,
auch innovative und genreübergreifende Darbietungen
machen den Charakter der
„Sommerlichen“ aus.
Sonntag, 27. Juli, 15 Uhr:
4ANGOs4ANGO&ACTORY
Mein Highlight kommt schon
am zweiten Tag der Sommerlichen Musiktage in Hitzacker:
Ein Nachmittag mit den
schwungvollen Jungs der Tango Factory.
Hierbei handelt es sich mal
nicht um Kammermusik im
klassischen Sinne, sondern um
neuartige Klänge aus dem
Bereich des Tangos, die das
Mit viel Leidenschaft wird bei
der Tango Factory die Melancholie des argentinischen Klassikers völlig neu interpretiert,
und ein normaler Sonntagnachmittag entpuppt sich als
Stunde intensiven Beisammenseins im Einklang mit der
Musik.
Virtuos und passioniert werden uns diese Musiker in ihren
Bann ziehen und mit argentinischem Flair verzaubern. Also,
auf zum Tanz im Konzertsaal in
Hitzacker am 27. Juli!
Pauline Gründing
(Assistenz Kommunikation)
CD-Tipp
für Ferien und Festival
von Ludolf Baucke
Spätestens seit Joseph Haydn
ist das Streichquartett ins
Zentrum der ambitionierten
Kammermusik gerückt. Komponisten empfanden es als
Experimentierfeld und spürten
in dem abseits der lärmenden
Sinfonik gelegenen Terrain
feinsten Empfindungen nach.
Maurice Ravels einziges Quar-
tett etwa, das 1905 zur Uraufführung für allerlei Aufregung
sorgte, ist eine Paradebeispiel
für subtile und selbst bei Ausbrüchen durch Tremoli verfremdete Klänge. Das Quatuor
Ebène spielt perfekt.
Maurice Ravel, Claude
Debussy, Gabriel Fauré:
Streichquartette. Quatuor
Ebène. Virgin Classics
So geht Service heute!
Ja, wir machen das . . .
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69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
14
Das Programm der
Sommerlichen Musiktage Hitzacker
Sonnabend, 26. Juli
16 Uhr Verdo
%RÚFFNUNGSKONZERTs
Auf zum Tanz!
Programm: George Enescu:
Oktett C-Dur op. 7, Peter
Tschaikowski: Streichsextett
„Souvenir de Florence“.
Carolin Widmann, Frank
Reinicke, Judith de Haas,
Jae Jun Park (Violine); Silvia
Simionesci, Alessandro
D‘Amico(Viola); Wolfgang
Emanuel Schmidt, Alexey
Stadler (Violoncello).
Am Beginn des Programms
steht ein opulentes Werk: das
Streichoktett von George
Enescu. Der als Geiger,
Pädagoge, Komponist und
Philosoph gleichermaßen
begnadete Enescu war bei
dessen Entstehung erst 19
Jahre alt und doch schon reich
an Erfahrung, wie dieses
kühne Werk offenbart. Mit
einer schwungvollen Geste
eröffnet Peter Tschaikowski
anschließend sein Streichsextett Souvenir de Florence.
Sogleich wird der Hörer in
einen Walzer gezogen, der in
vollem Gange ist. Es gibt kein
Annähern, kein Herantasten,
es geht mitten hinein.
Tänzerische Elemente ziehen
sich durch die gesamte
Komposition und münden in
ein rasantes Finale. Es spielen
vier bekannte Musikerpersönlichkeiten mit jeweils einem
von ihnen gewählten jungen
Instrumentalisten an ihrer
Seite.
20 Uhr Verdo
+AMMERKONZERTs
Summer Music
Programm: Farkas: Altungarische Tänze des 17. Jahrhunderts, Ravel: Le Tombeau de
Couperin (arrangiert für
Bläserquintett), Ibert: Trois
pièces brèves, Amman: Eine
Minute für zwei Fanfaren für
Horn solo, Barber: Summer
Music op. 31, Raphael:
Quartett op. 61 für vier
Holzbläser, Berio: Opus
Number Zoo
ebenfalls besonders am
Herzen lag. Composer in
Residence Dieter Ammann ist
mit „Eine Minute für zwei
Fanfaren“ im Programm
vertreten.
Ensemble Chabot
Sonntag, 27. Juli
Ein Tag mit Tanz
11 Uhr Verdo
-ATINEEs!LLES7ALZER
Programm: Poulenc: Sonate
für Klarinette und Klavier,
Krenek: Suite für Cello solo
op. 84, Ravel: La valse –
Poème choréographique,
Fassung für Klavier, Ysaye:
Caprice d’après l’étude en
forme de valse des Saint-Saëns
Das Bläserensemble Chabot
spielt ein außergewöhnliches
Programm: Folkloristische
Tänze aus dem 17. Jahrhundert des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas treffen
hier auf Opus Number Zoo
von Luciano Berio, einem
Komponisten der klassischen
Moderne, dem die Folklore
22 Uhr Alte Sargtischlerei
,ATE.IGHT,OUNGE)s*AZZUND
Improvisation mit Dieter
Ammann und Gästen
69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
für Violine und Klavier,
Schreker: „Der Wind“ für
Violine, Klarinette, Horn,
Violoncello und Klavier
Chen Halevi (Klarinette), Felix
Klieser (Horn), Frank Reinicke,
Jae Jun Park (Violine), Wolfgang Emanuel Schmidt
(Violoncello), Henning Lucius,
Matan Porat (Klavier)
Franz Schrekers Ensemblestück „Der Wind“ ist eines der
seltenen Werke, die für
Ausdruckstanz mit Musik
geschrieben wurden. Es
entstand nach einer Dichtung
von Grete Wiesenthal, die
gemeinsam mit ihrer Schwester Elsa, Tänzerin wie sie,
Schreker zu zahlreichen
Tanz-Kompositionen inspirierte. Zuvor wird das Phänomen
Walzer beleuchtet.
15 Uhr Verdo
4ANGOs4ANGO!RGENTINO
Programm: Nisinman: Hombre
Tango, Piazolla: III. Night Club
1960 (aus: Histoire du Tango.
Arrangiert von Marcelo
Nisinman), Nisinman: Chen´s
Tango II; Pourquoi tu te lèves,
Porat: 2665, Datta: El aeroplano (arrangiert von Marcelo
Nisinman), Piazolla: Jeanne y
Paul (arrangiert von Marcelo
Nisinman).
Ensemble Tango Factory
Leidenschaft, Melancholie,
Sehnsucht und Sinnlichkeit,
dazu ein Hauch von Argentinien – wer würde dabei nicht an
Tango denken? Unwiderstehlich ist die ganz eigene Art der
Interpretation durch Tango
Factory. Werke von Astor
Piazzolla, dem Erfinder und
Großmeister des Tango Nuevo,
und zahlreiche Eigenkompositionen sind in diesem Konzert
zu hören. Tango Factory steht
für einen neuen Tango Nuevo.
20 Uhr Verdo
+AMMERKONZERTUNDMEHRs
Über Bande
Programm: Werke von
Amman, Bach, Boulez, Haas
und Pisendel
Carolin Widmann (Violine)
15
Das französische Quatuor
Diotima verrät in seinem
Namen einerseits seine
Nähe zur Moderne (Nonos
„Fragmente – Stille – An
Diotima“), andererseits aber
auch seinen Bezug zur
Romantik (Diotima in Hölderlins Roman „Hyperion“).
Bartóks letztes Streichquartett
gehört wie das von Ravel zu
den etablierten Klassikern der
Christianne Stotijn (Mezzosopran), Joseph Breinl (Klavier)
Als Solistin ist die junge
holländische Mezzosopranistin
Christianne Stotijn mit Dirigenten wie Claudio Abbado,
Bernard Haitink oder René
Jacobs aufgetreten. In
Hitzacker gibt sie einen ihrer
seltenen Liederabende. Auf
dem Programm: Tanzlieder.
Experimentalstudio
des SWR (Live-Elektronische Realisation): Michael Acker,
Sven Kestel
(Klangregie)
Edivaldo Ernesto,
Virgis Puodziunas,
Zaratiana Randrianantenaina, Judith
Sanchez Ruiz (Tanz)
In diesem Konzert
treffen barocke
Tanzsätze für
Violine solo auf ihre
modernen GegenZu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Quatuor Diotima.
stücke. Pierre
Foto: Molina Visuals
Boulez‘ Meisterwerk „Anthèmes II“ bedient
Streichquartettliteratur. Das
Mittwoch 30. Juli 2014
sich der Live-Elektronik. Die
Quatour Diotima besorgte
20 Uhr Verdo
Tänzer, freie Ensemblemitglie2013 bei den Wittener Tagen
-USIKUND4ANZs#AVATINA
der der Compagnie Sasha
für neue Kammermusik die
Programm: Petruschka-Varia
Waltz & Guests in Berlin,
deutsche Erstaufführung von
tionen
improvisieren live.
Dieter Ammans zweitem
Quartett.
Choreographie: John Neumeier, Musik: Igor Strawinsky,
Trois Mouvements de PéMontag 28. Juli 2014
trouchka für Klavier solo.
11 Uhr Hotel Waldfrieden
Dienstag 29. Juli
&ORUMs.ACHHALTIGKEIT
19 Uhr Verdo
und die Kultur?
,IEDERABENDs$ANSE-ACABRE Muted
Die Zukunftsfähigkeit der
Programm: Brahms:
Choreografie: Sasha Riva;
Kammermusik
Zigeunerlieder op. 103,
Musik: Peteris Vasks, Quartett
Albeniz: Sous le palmier
für Violine, Viola, Violoncello
20 Uhr Verdo
op. 232/3, Bizet: Adieux de
und Klavier
+AMMERKONZERTs®QUATRE
l’ hôtesse arabe, Tarentelle,
Programm: Amman: StreichSaint-Saens:
Ludwig van Beethoven
quartett Nr. 2, Ravel: StreichDanse Macabre; de Falla:
Streichquartett B-Dur op. 130
quartett F-Dur, Bartók:
Siete canciones populares
Choreografie: John Neumeier,
Streichquartett Nr. 6 Sz 114
españolas; Montsalvatge:
Musik: Ludwig van Beethoven
Quatuor Diotima
Cinco Canciones Negras
69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER
16
der Umgebung – und getanzt
wird auch!
Quatuor Diotima, Henning
Lucius (Klavier), Bundesjugendballett (Tanz)
20 Uhr Verdo
#ELLOKONZERTs%NSUITE
Programm: Cassadó: Suite für
Violoncello; Kurtag Fünf kurze
Stücke; Bach: Suite für
Violoncello solo Nr. 3 C-Dur
BWV 1009; Kodály: Sonate für
Violoncello solo op. 8
Das Bundesjugendballett
bietet eine perfekte Paarung
von Musik und Tanz auf
Augenhöhe.
Donnerstag 31. Juli
14.30 Uhr St.-Johannis-Kirche
Hitzacker
NDR Kultur Reihe „Autoren
LESENhs:U'AST2OBERT
Seethaler
Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler Robert
Seethaler liest aus seinem
neuen Roman „Ein ganzes
Leben“.
Jean-Guihen Queyras
(Violoncello)
Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Christianne Stotijn
(Mezzosopran). Foto: Marco Borggreve
20 Uhr Verdo
+LAVIERKONZERTs7IEDIE
Zeit vergeht ...
Programm: Rihm: Ländler für
Klavier; Stockhausen: Klavierstück IX;n Debussy: 12
Préludes (Livre II), Schumann:
Davidsbündlertänze für
Klavier op. 6
Alexander Lonquich (Klavier)
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Ein Solorezital rückwärts
durch die Musikgeschichte,
von der Gegenwart bis in die
Romantik. Musik von Rihm
und Schumann bildet die
programmatische Klammer
um die Tanz-Thematik. Die
Moderne wird so zur Vergangenheit, und die romantische
Sprache Schumanns zur
Gegenwart.
&REITAG!UGUST
19.30 Uhr Verdo Gartenareal
Konzerteinführung
Professor-Wohltmann-Straße
20 Uhr Verdo
+AMMERORCHESTERKONZERTs
Tanz ohne Tanz?
Programm: Mendelssohn:
Streichersinfonie (in Zusammenarbeit mit „Profis unterrichten“); Locke: Flatt Consort
Nr.1 und Nr.2, Amman
„Stellen“für 14 Streicher;
Volans: „White Man Sleeps“
für Streichquartett; Reich:
Triple Quartett, Coates:
Symphonie Nr. 1, Music on
Open Strings
Dem ehemaligen Solocellist
des Ensemble Intercontemporain liegt die zeitgenössische
Musik ebenso am Herzen wie
Barockwerke auf Originalinstrumenten, wie etwa seine
Auftritte mit dem Freiburger
Barockorchester zeigen.
Das Programm wandert
von einer Tanzsuite (von
J. S. Bach) bis zu Tanzsätzen
von Cassadó und Kodály,
die aus lokaler Volksmusik
entstanden sind.
Solistensemble Kaleidoskop
(Ensemble in Residence);
Tammin Julian Lee (Dirigent)
3ONNTAG!UGUST
11 Uhr Verdo
-ATINEEs%ROICA
Programm: Beethoven:
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55,
„Eroica“
22 Uhr Konzertausführung
Ensemble Spira Mirabilis
3ONNABEND!UGUST
10 Uhr Kneipp-Kur-Garten
Festival Walk
Musiker der Festival-Akademie, Mitglieder des Solistensemble Kaleidoskop
Musiker und Publikum
verlassen den Konzertsaal und
machen sich mit viel Musik
auf den Weg zur Entdeckung
Das Ensemble Spira mirabilis
führt große sinfonische Werke
ohne Dirigent auf, in jedem
Konzert nur ein Werk.
In Beethovens 3. Sinfonie, der
„Sinfonia eroica“, steht der
Trauermarsch – ein Tanz dort,
wo man ihn nicht erwartet.
16 Uhr Verdo
*AZZKONZERTs+EHRAUS
Didier Lockwood (Violine)
und Band
LAMPIONFEST HITZACKER
17
Lampionfest:
Fernöstliche Romantik hoch über der Elbe
Hunderte Stammgäste freuen
sich auf den 25. Juli, wenn um
18 Uhr das „Japanische Lampionfest“ mit Trommelwirbel eröffnet und der Hitzackeraner
Kneipp-Kur-Garten zum romantischen Festplatz für fernöstliche Kultur wird. „Es wird
wieder ein Fest, das alle Sinne
betört“, versprechen die Veranstalter. Zum Augen- und
Ohrenschmaus wird das Bühnenprogramm mit Musik und
traditionellen Tänzen, mit
Shows und Gesang.
In Kimonos gekleidet sind die
Meisterinnen am Koto, dem
japanischen Saiteninstrument,
das auf Familienfesten ebenso
gespielt wird wie am kaiserlichen Hof. Die Tänzerinnen
treten als Geishas auf, die
Trommlerformation in Samurai-Gewändern weckt mit wirbelnden Sticks die Geister und
Götter.
Auf der Festwiese wecken aromatische Düfte den Appetit
auf Frühlingsrollen oder Kurzgebratenes in würziger Soße.
Dazu werden Lycheebowle,
exotische Cocktails und regionales Bier serviert. An Ständen
werden Glückssymbole ver-
kauft, man kann sich den Namen oder Wünsche in japanische Schriftzeichen übersetzen
lassen und in japanischen Spielen üben.
Und mit Glück ist die Nummer
der Eintrittskarte das Tombolalos für eine wertvolle Kamera,
einen Fernseher, ein Elektrogerät oder einen Gutschein für
ein Candlelight-Dinner.
In der Dämmerung leuchten
Dutzende Lampions, und beendet wird das Fest mit einer
spektakulären Feuershow am
späten Abend.
„Als Ehrengäste haben Yasushi
Fukagawa, Generalkonsul in
Hamburg, mit seiner Frau ihr
Kommen zugesagt“, freut sich
Marianne Baron, die vom Rathaus aus die Öffentlichkeitsarbeit für das Japanische Lampionfest organisiert.
Eingeladen seien zudem Vertreter deutsch-japanischer Gesellschaften aus Düsseldorf,
Hamburg oder Lüneburg, die
auch in den vergangenen Jahren den Abend im Kneipp-KurGarten genossen haben.
Programm s. Seite 20
LAMPIONFEST HITZACKER
18
Butoh – ein Tanz, der Tabus bricht
Nicht nur bei den Sommerlichen Musiktagen ist in diesem
Jahr Tanz Thema, sondern
auch beim Lampionfest. Dort
ist die Düsseldorferin Sabine
Seume, die von Kunstkritikern
als „Tänzerin zwischen den
Welten“ gelobt wird, zu Gast
und tanzt einen Butoh. Der
Ausdruckstanz ist als Ankoku
Buto, als Tanz der Finsternis, im
Zweiten Weltkrieg in Japan als
Kunstform entwickelt worden
und „war eine Rebellion gegen
die Verwestlichung“, erklärt
Ursula Pehlke, seit sechs Jahren Schülerin von Seume.
„Während meiner Tanztheaterausbildung war ich schon
fasziniert von Butoh und dessen starker Bühnenpräsenz“,
schwärmt die Hitzackeraner
Tanzkünstlerin. Für einen SoloAuftritt habe sie Unterricht bei
Sabine Seume genommen und
ist seitdem immer wieder Gast
in deren Ensemble. „Butoh ist
die Bewegung aus dem Inneren heraus, die Tänzer prägen
ihn individuell und gehen an
ihre physischen und psychischen Grenzen“, hat Ursula
Pehlke immer wieder erfahren.
Und der Tanz breche mit Tabus. „Er zeigt die zerbrechlichen, die unfertigen Seiten des
menschlichen Daseins.“ Dass
auch der Prozess des Alterns
tanzend thematisiert werden
Butoh-Tänzer Tadashi Endo war schon zu Gast in Hitzacker.
kann, habe Butoh-Meister
Kasuo Ohno – er ist einer der
Begründer – noch mit 90 Jahren in einem legendären Bühnenauftritt gezeigt.
„Jeder Butoh-Tanz ist anders“,
erklärt Ursula Pehlke, denn es
seien nur wenige choreografische Grundformen festgelegt.
So ergebe sich eine „strukturierte Improvisation“.
Diesen Kunstgenuss hatten die
Gäste bereits vor drei Jahren,
als Tadashi Endo, der weit über
japanische und europäische
Grenzen hinaus bekannte Butoh-Tänzer, in Hitzacker aufgetreten war.
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LAMPIONFEST HITZACKER
19
Bonbons von Mangamädchen
Zwei Mangamädchen werden
die Gäste des Japanischen
Lampionfestes begrüßen und
Bonbons in Weiß und Rot,
den japanischen Flaggenfarben,
verteilen. Auch Julia Schulze
wird sich als Mangamädchen
unter die Gäste mischen. Die
Dannenbergerin studiert in
Hamburg und ist seit sechs
Jahren Mitglied der immer
größer werdenden MangaFangemeinde.
Manga heißt übersetzt „zwangloses Bild“. Es ist zum Begriff
für Comics aus Japan geworden, und die haben längst
auch im Abendland Kultstatus.
Junge Frauen schminken sich
aufwändig im Zeichenstil der
Mangamädchen, die mit großen Augen und fransigen
Haaren dem Kindchenschema
entsprechen. „Wir treffen uns
in Clubs, veranstalten Fotosessions und tauschen uns im
Internet aus“, erklärt dazu Julia
Schulze. Manga sei eine zeitgemäße japanische Kunstform,
die dazu anregt, mehr über die
japanische Kultur zu erfahren,
denn, so Julia Schulze, „wir
Wie im Vorjahr werden Annemarie Rabe (links) und Juli Laubach als Mangamädchen verkleidet die
Gäste begrüßen und Bonbons verteilen. Alle Fotos Lampionfest: M. Horn
wollen die Hintergründe der
Comicgeschichten verstehen
lernen“. In den Bildgeschichten würden den jugendlichen
Leserinnen und Lesern alte
japanische Traditionen wie Teezeremonien und Kalligrafie oder
Szenen aus der Geschichte Japans auf unterhaltsame Weise
näher gebracht. Für Julia
Schulze sind Mangas „ein guter Einstieg für tiefer gehende
Studien“.
Auch Satirezeichner in Japan
bedienen sich des erfolgreichen Mangastils, weiß die
Dannenbergerin. Sie knüpfen
an eine uralte Tradition buddhistischer Mönche an, die
Satire als Bildgeschichten auf
Papierrollen zeichneten und
Tempelwände bemalten. Archäologen datieren die ältesten Funde auf die Zeit um
1000 nach Christus.
LAMPIONFEST HITZACKER
20
Wie wird ein Kimono angelegt?
das kunstvolle Binden des
Obi werde Unterstützung
gebraucht. Jastram: „Kimonos sind aus Seide gewebt.
Die kostbarsten sind von
Künstlern bemalt und erzielen auf Versteigerungen Preise bis zu 100 000 Euro.“ Zu
seiner Hochzeit mit Kyoko
lag ein Kimono auf dem
Gabentisch. Kyoko Jastram
ist als Meisterin des Koto,
des Spiels auf dem klassischen japanischen Saiteninstrumten, vielen Stammgästen
des Lampionfestes bekannt.
Eine Meisterin des Kitsuke –
so wird das Anlegen und
Binden eines Kimonos genannt – tritt auf die Bühne
und führt vor, wie sich Japanerinnen in ihr Festgewand
kleiden. „Kimonos werden
in Japan vererbt und sind beliebte Hochzeitsgeschenke“,
erzählt Dr. Karl-Heinz Jastram,
der das Lampionfest maßgeblich mitgestaltet. Der
Hitzackeraner, der etliche
Jahre in Japan die Vertretung
eines großen deutschen
Konzern gemanagt hatte,
weiß auch, „dass die Grundform des Kimonos seit mehr
als tausend Jahren weitgehend unverändert geblieben
ist“.
Diese Grundform sei das
Kimonos können Besucher auf dem Lampionfest auch kaufen.
Kleid in T-Form, das bis zu
den Knöcheln reicht, es sind
die weiten Ärmel und der Obi, gebunden wird. Ein festlicher Einzelstücken bestehen, für
der Gürtel, der am Rücken Kimono könne aus bis zu zwölf das Ankleiden und vor allem
Auch Besucherinnen des
Festes können in den Genuss
des Kitsuke kommen, denn
„wir bieten in einer Verlosung Gästen an, sich ankleiden zu lassen“, verrät Jastram. Und wer sich in eines
der tragbaren Kunstwerke
aus Seide verliebt hat, kann es
an einem Stand kaufen.
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Programmablauf:
„ Trommeln mit der Gruppe
Tengu Daiko
„ Grußworte
„ Koto-Solo der Meisterin
Makiko Goto
„ Kimono-Ankleiden mit
Yaeko Nagasawa
„ Japanische Volkslieder
„ Butoh-Tanz (Sabine Seume)
„ Arien aus „Madam Butterfly“
(Yoshiko Hirschfeld-Ikeshiro)
„ Trommeln mit der Gruppe
Tengu Daiko
„ Vorstellung asiatischer
Shar-Pei-Faltenhunde
(Züchterin Gabriele Einfeld)
„ Koto-Musik (Ensemble)
„ Butoh-Tanz (Sabine Seume)
„ Feuershow und Rundtanz
O-Bon
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Wie in den Vorjahren gelten
die Eintrittskarten als Tombolalose. „Wir haben von hiesigen
Geschäften und Unternehmen
wertvolle Preise erhalten“, sagt
Festgestalterin Kaja Eisele. Zu
gewinnen sind unter anderem
eine Digitalkamera, ein TabletPC und ein Fernseher, eine
viertägige Angelreise nach Dänemark, zwei Obstbäume und
Eintrittskarten für die Operette
„Land des Lächelns“.
LAMPIONFEST HITZACKER
21
Denkmal für wissenschaftlichen Pionier
Werk ,Descriptio Regni
Iaponiae‘, der ersten Beschreibung Japans aus
europäischer Sicht“, verrät die Initiatorin und Gestalterin des Japanischen
Lampionfestes. Sie hat
Sponsoren für die Bronzeskulptur im Wert von
insgesamt 5000 Euro (inklusive Aufbau) gewonnen. Sie wird im Herbst
vor dem Geburtshaus von
Bernhard Varenius am
evangelischen GemeinKaja Eisele hat sich vom Originaldruck dehaus in Hitzacker aufdes „Descriptio Regni Iaponiae“,
gestellt. „Vielleicht spenaufbewahrt im „Alten Zollhaus“, zu
det uns noch jemand
einer Skulptur anregen lassen.
einen Findling als Sockel“, wendet sich nun
Ein Denkmal zum Anfassen hat Kaja Eisele an die Öffentlichsich Kaja Eisele gewünscht und keit.
zusammen mit der Strachauer
Bildhauerin Barbara Westphal Bernhard Varenius wurde 1622
entworfen. „Es wird die Nach- als Sohn des Hofpredigers
bildung von Bernhard Varenius‘ von Herzog August dem Jün-
geren in Hitzacker geboren.
Mit 14 Jahren immatrikulierte
sich Varenius an der Universität
in Helmstedt, studierte Medizin und Mathematik in Hamburg, Königsberg und Leiden
in den heutigen Niederlanden.
Seinen Ruhm begründete er
mit den zwei geografischen
Werken „Descriptio Regni Iaponiae“ und der „Geographia
Generalis“, die bis ins späte
18. Jahrhundert als geografische Standardwerke weite Verbreitung fanden. Varenius hat
deren erste Drucklegung 1650
vermutlich nicht mehr erlebt.
sich Isaac Newton, Alexander
von Humboldt, Zar Peter der
Große und viele nordamerikanische Universitäten bis heute
auf ihn bezogen haben“,
schreibt die in Hitzacker lebende Historikerin Dr. Margret
Schuchard im Vorwort zum
Band „Japan“, das der Heimatund Museumsverein Hitzacker
herausgegeben hat. Im Stadtmuseum „Das Alte Zollhaus“
ist ein Originaldruck von „Descriptio Regni Iaponiae“ zu
sehen.
Für die Beschreibung Japans
bearbeitete Bernhard Varenius,
der nach Amsterdam umgesiedelt war, Berichte von Missionaren und Kaufleuten. „Seine Bücher zur Geografie haben
die Wissenschaftsgeschichte
so nachhaltig beeinflusst, dass
Autoklinik
Lenz
Vorgeschlagen wurde Kaja
Eisele von der Samtgemeinde
Elbtalaue, in deren Laudatio
noch mehr Engagement gewürdigt wird. So hat sich die
Hitzackeranerin über Jahre für
das Archäologische Zentrum
Hitzacker (AZH) eingesetzt,
einen wertvollen Findling mit
Inschrift gespendet und die
Beleuchtung des AZH-Parkplatzes mit stilvollen Laternen
organisiert. Sie ist zudem die
Erfinderin des beliebten „Storchenfestes“ auf der Bleichwiese, wo Anfang Mai hunderte
Gäste die Störche willkommen
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Ehrung für Eisele
„Wenn es keine Bürger gebe,
die sich ehrenamtlich engagieren, herrschte in Deutschland
viel Chaos und wir hätten
deutlich weniger Lebensqualität“, richtete vor Kurzem Ministerpräsident Stephan Weil
seinen Dank an 72 Bürger, die
er am 12. Juli, am „Tag des
Ehrenamts“ in Buchholz auszeichnete. Mittendrin die
Hitzackeranerin Kaja Eisele,
Initiatorin des „Japanischen
Lampionfestes“, das sie nun
im achten Jahr maßgeblich mit
organisiert. Sie erhielt eine
Medaille und eine Urkunde.
Abschlepp- und
Pannendienst
heißen. Dank Eiseles vielerlei
Beziehungen zu Sponsoren,
können sowohl beim Lampionals auch beim Storchenfest
attraktive Preise verlost werden.
„Viele Hitzackeraner Bürgerinnen und Bürger engagieren
sich für ihre Stadt und ohne
den Festausschuss wären die
Feste gar nicht möglich“,
schließt die Geehrte ihre Mitstreiter in den Reigen ein. Sie
hofft, dass „wir alle immer
wieder dazu anregen, Ideen
umzusetzen, damit die Stadt
noch attraktiver wird“.
LAMPIONFEST HITZACKER
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Ein schöner Ort für Erholung und Fitness
Stöcken angeboten, auch geführte
Nordic-Walking-Ausflüge stehen im Programm.
Auskünfte darüber an der Rezeption im Parkhotel Hitzacker.
Während des Japanischen
Lampionfestes erstrahlt der
Kneipp-Kur-Garten in exotischem Licht. Das ganze Jahr
über lädt der Park mit dem
Blick über die Flusslandschaft
dazu ein, die Fitness zu stärken
und sich zu erholen. Alle Einrichtungen können kostenlos
genutzt werden.
7EISHEITENVOM
Wasserdoktor
Klassisch im Sinn des Wasserdoktors sind der Guss am Arm
und der Storchengang durch
das Tretbecken. Kneippianer
wissen, dass man sich nur für
eine dieser Anwendungen entscheiden sollte, um den Blutkreislauf nicht zu belasten.
Nach dem Abtrocknen regt ein
Gang über die Steine im Seerosenteich und dem sich anschließenden Barfußpfad die
Lebensgeister zusätzlich an.
Auch die Kleinen im evangelischen Kindergarten Hitzacker
genießen die Ausflüge in den Kneipp-Kur-Garten.
Und nach einer Pause in den
bequemen Ruhestühlen am
Seerosenteich ist es empfehlenswert, die Beweglichkeit an
den Geräten auf dem Mehrgenerationen-Fitness-Platz zu
verbessern. Die gepflegte Wiese bietet zudem viel Platz für
Ball- und Bewegungsspiele.
Die Mitglieder treffen sich jeden letzten Dienstag im Monat
um 18.15 Uhr am Kneipp-Tretbecken zu Übungen und Gesprächen. „Wir freuen uns
über Gäste“, sagt Badearzt
Dr. Christoph Schmieta, der
auch Vorsitzender des KneippVereins ist.
Wer sich näher mit den Lehren
des Pfarrers Kneipp beschäftigen will, ist beim Kneipp-Verein Hitzacker willkommen.
Der Kneipp-Kur-Garten ist zudem Startplatz für den NordicWalking-Parcours mit vier
Rundkursen. Sie führen durch
die hügelige Wald- und Wiesenlandschaft mit Panoramablicken über die Elbe. Der
kostenlose Wanderführer mit
Beschreibung der Routen ist in
der Kur- und Touristinformation im Rathaus Hitzacker, Am
Markt, zu erhalten. Für Ungeübte wird eine Einführung in
das flotte Wandern mit zwei
Lösungen für Steuerfragen
Dass Bewegung die Lebenslust
erhöht, hat Pfarrer Kneipp gepredigt. In Hitzacker finden
aufmerksame Gäste an Bänken, Becken und an der Kräuterspirale noch mehr Weisheiten, die der Wasserdoktor
seiner Gemeinde mit auf den
Weg gegeben hat:
Der Sinn des Reisens ist, ans
Ziel zu kommen, der Sinn des
Wanderns, unterwegs zu sein.
Wer nicht jeden Tag etwas
für die Gesundheit aufbringt,
muss eines Tages sehr viel Zeit
für die Krankheit opfern.
Die Natur ist die beste Apotheke.
Gesundheit bekommt man
nicht im Handel, sondern
durch den Lebenswandel.
Fritz Boldt
Diplom-Kaufmann · Steuerberater
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LAMPIONFEST HITZACKER
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Shoppen als Sonntagsvergnügen
Hitzacker hat als Kneipp-Kurort ein Privileg: Geschäfte dürfen von Anfang April bis Ende
Oktober sonntags öffnen. In
der Elbestadt hat man sich auf
die Zeit von 11 bis 16 Uhr geeinigt. Es sei vor allem das
entspannte Aussuchen und
Einkaufen, das Gäste von auswärts schätzen, ist von den
Laden- und Boutiqueninhaberinnen zu hören.
Einheimische nutzten den
sonntäglichen Bummel gern
mit Partnern, um gemeinsam
Entscheidungen für Anschaffungen oder Geschenke zu
treffen und sich anschließend
in den Cafés und Eisdielen zu
entspannen.
Auf Hitzackers Fachwerkinsel haben Läden und Boutiquen sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Auch der REWE-Supermarkt
hat sonntags geöffnet. „Das
nutze ich gern, wenn überraschend Gäste kommen oder
das Wetter zum Grillen ein-
Impressum
Verlag:
Druck- und Verlagsgesellschaft
Köhring GmbH & Co. KG,
29439 Lüchow, Wallstraße 22–24
lädt“, sagt eine Kundin. Und
wer überraschend zum Essen
eingeladen wurde oder einen
Geburtstag vergessen hat,
kann sich in Meyers Elbufergärtnerei sonntags in der Zeit
von 10 bis 12 Uhr einen Blumenstrauß gestalten lassen.
Das ganze Jahr über wird die
Sonntagszeitung im Zeitschriften- und Tabakladen Spießmacher, Am Markt, verkauft.
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Di. 15.00 –19.00 Uhr
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Redaktion: Thomas Janssen,
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