SOMMERTAGE in Hitzacker 69. Sommerliche Musiktage 26. Juli bis 3. August 2014 8. Japanisches Lampionfest 25. Juli 2014 Eine Sonderveröffentlichung von Elbe-Jeetzel-Zeitung und Elbe-Jeetzel-Kiebitz (LQ]LJDUWLJHU%OLFN DXI(OEH+DIHQXQGKLVWRULVFKH$OWVWDGW &D I p ',(5.6 5H VW D XUD QW 'DV 6WHUQH +RWHO LVW LQ DP )XH GHV :HLQEHUJV HUULFKWHW +LHU EHILQGHW VLFK DXFK GLH NOHLQHÄ-XYHQWD4XHOOH³ 3HUVRQHQIlKUH +LW]DFNHU(OEH↔%LWWHU 'HU Ä+LGGRVWHJ³ IKUW EHU GLH -HHW]HO LQ HWZD P (QWIHUQXQJ ]XU KLVWRULVFKHQ 6WDGWLQVHO XQG XQVHUHP&DIp'LHUNV5HVWDXUDQW (OEH $P:HLQEHUJ VHKU JURH .RPIRUW'RSSHO]LPPHU FD Pð ELV FD Pð DXFK UROOVWXKOJHUHFKW PLW WHLOYHUJODVWHQ %DONRQHQ ]XVlW]OLFKHP *lVWH:& XQG%LGHW(-DORXVLHQXQG)DKUVWXKO & DIp ' ,(5. 6 5 H V W DXU DQW .UDQSODW] Ä+LGGRVWHJ³ $OOH=LPPHUXDPLW0LQLEDU795DGLR7HOHIRQ ,QWHUQHW]XJDQJ6DWHOOLWHQDQVFKOXVV6DIH'XVFKEDG )XERGHQKHL]XQJ.RVPHWLNVSLHJHOXQG)|Q *DUDJHQXQG6WHOOSOlW]HDXVUHLFKHQGYRUKDQGHQ $QPHOGXQJ .UDQSODW] +LW]DFNHU(OEH 7HO●)D[ (LQ]LJDUWLJHU%OLFNDXI(OEH-HHW]HOXQG+DIHQ ZZZKRWHOKDIHQKLW]DFNHUHOEHGH ZZZFDIpGLHUNVGH KRWHO#KDIHQKLW]DFNHUHOEHGH $P:HLQEHUJ●.UDQSODW] +LW]DFNHU(OEH Das DRK-Senioren- und Pflegeheim „Friedrichheim“ Gesellschaft für soziale Einrichtungen des DRK Landesverbandes Niedersachsen gGmbH ELHWHW]ZHL:RKQIRUPHQDQ Die Hausgemeinschaft Wie auch immer Sie sich entscheiden mögen, Ihr Zuhause ist zentral gelegen und von einer parkähnlichen Gartenanlage umgeben. 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SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 3 Ende Juli, Musik im bewegten Bild Die 69. Sommerlichen Musiktage stellen die Beziehung von Tanz und Musik in den Mittelpunkt Von Thomas Janssen „Improvisation“: Die Bilder dieses Titels von Wassily Kandinsky greifen nicht zufällig auf einen Begriff aus der Musik zurück. Die Bewegungen und Formen, die Farbakkorde und die bewegten, beim Betrachten sich immer neu zusammenfindenden und auseinanderdriftenden Verläufe der Strukturen von Linie und Fläche, Farbe und Form, die sich in einem ständigen Prozess der Metamorphose immer wieder neu ordnen, sind wie in Bilder gefasste Musik. Nicht zufällig hat Kandinsky mit Arnold Schönberg korrespondiert, nicht zufällig auch werden der Zusammenhang, die synästhetischen Korrespondenzen von Farbe und Klang, von Linie und (und sei es atonaler) Melodie, von Harmonie und Fläche, in der Moderne verstärkt zum Thema der bildenden Kunst. In solcher Direkheit vielleicht zum ersten Mal. Das Thema kommt in einem geschichtlichen Moment auf, in dem es erstmals möglich ist, Musik aufzuzeichnen, den Moment ihres Erklingens reproduzierbar zu machen. Musik also festzuhalten. Anders als bei der Musik aber muss der Betrachter eines Bildes wie einer der „Improvisationen“ Kandinskys die Bewegungen der Formen in der Betrachtung selbst entstehen lassen. Bilder wie diese halten nicht die Bewegung, sondern das Potenzial dazu fest. Das unterscheidet sie auch von der zentralen Kunst, die Musik – nicht den Inhalt eines Textes, das wäre die Domäne der Oper – unmittelbar in sichtbare Gestalt fassen will: den Tanz. Auch wenn in Kulturen wie denen der Aborigines bis heute zur Musik gemalt wird, ist ihr Bezug zum Tanz enger als zur Malerei. Bewegung ist ein zentrales Element, das beide verbindet. Einigen Details im Verhältnis von Musik und Tanz nachzuspüren, das haben sich die Sommerlichen Musiktage in liebe Leserin, lieber Leser, wird Hitzacker wieder zur kulturellen Hauptstadt Lüchow-Dannenbergs. Zwei Ereignisse machen das deutlich: die Sommerlichen Musiktage und das Japanische Lampionfest. Erstere begeistern seit Jahrzehnten die Fans der klassischen Musik, letzteres ein immer größer werdendes Publikum. Neun Tage dauert das Kammermusikfest, einen – langen – Abend das der Lampions. Unterschiedlicher geht es nicht? Doch etwas verbindet beide. Sie sind Ausdruck des Willens der Menschen in der Elbestadt, für ihre Gäste und sich selbst initiativ zu werden. Die folgenden Seiten sollen über die beiden Kulturereignisse – und über das eine oder andere zusätzliche Angebot Hitzackers – informieren. Viel Spaß wünschen Ihnen Thomas Janssen und Petra Witte Fortsetzung Seite 4 Lesen Sie in dieser Beilage unter anderem über: Jazz und Clubnacht Improvisation mit Tanz in der Alten Sargtischlerei in der Inselküche Die Auflösung der Gleichmäßigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 um 22 Uhr ab 22 Uhr Welten der Vielfalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Mit DIETER AMMANN und Gästen DJ EVA BE legt auf Musik im bewegten Bild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 26. Juli 31. Juli Wie der Tanz in die Musik kam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Balance von Subjektivität und Handwerk. . . . . . . . . . . . . . . . 11 Das Programm der Sommerlichen Musiktage Hitzacker . . . . . 14 Lampionfest: Fernöstliche Romantik hoch über der Elbe . . . . 17 Butoh – ein Tanz, der Tabus bricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Bonbons von Mangamädchen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Wie wird ein Kimono angelegt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Denkmal für wissenschaftlichen Pionier . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Ehrung für Eisele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Ein schöner Ort für Erholung und Fitness. . . . . . . . . . . . . . . . 22 Reihe Late Night Lounge · Hitzacker (Elbe) www.musiktage-hitzacker.de 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 4 Zivilisation des Westens zwar eine abstrakte geworden, aber nie vollständig gelöst worden ist. Das machen etwa die auf höfischen Tänzen beruhenden Satztypen seit dem Barock deutlich. Auch Volkstänze haben immer wieder Eingang in die Musikkunst gefunden, Schuberts Ländler, Strauß‘ Walzer (einst ein wilder, erotischer Rausch), Brahmsens Polkas, Chopins Mazurkas, Bartóks ungarische und rumänische, Mozarts deutsche Tänze. Und noch in der Körpersprache der Musiker eines Konzerts zeitgenössischer Musikkunst wird deutlich, wie eng die Beziehung von tanzender Bewegung und Musik ist – eine Wechselbeziehung, die in der Musikgeschichte immer wieder neu formuliert wird [Konzert 1. August]. Bei den Sommerlichen Musiktagen zu Gast: Das Bundesjugendballett. Foto: S. Mueller diesem Jahr vorgenommen: „Tanz!“ ist das Motto des von Carolin Widmann gestalteten Programms – es ist ihr drittes – das die Nähe und die Differenzen beider Künste in den Blick nehmen will [Konzerte 27. Juli und 30. Juli]. Ein dankbares Thema, dass es ermöglicht, aus dem Vollen zu schöpfen, viele Bereiche, Stile und Epochen einzubringen, in dem Musikkunst genauso ihren Platz findet wie Populärmusik. Und das außerdem Gelegenheit bietet, das Crossover, wie es im aktuellen Musikbetrieb fast schon obligatorisch ist, die Verbindung also von Musik mit (einer) anderen Kunstform(en) zu einem der zentralen Prinzipien zu machen, so den Zumutungen des reinen Hörens zu entgehen. Dass Tanz und Musik nahe Verwandte sind, das ist nicht allein deshalb so, weil die Musik wohl von Beginn an den Tanz klanglich dargestellt hat, es wahrscheinlich ist, dass beide im Ursprung nicht ohne ihr Miteinander zu denken gewesen sind. Der Schritt der Loslösung der Musik vom Tanz, der das Heraustreten eines Einzelnen (des Musikers) aus dem Kollektiv der Tanzenden markiert, mag ein wichtiger Grundstein der Entstehung des Bewusstseins des Individuums, wie wir es heute verstehen, gewesen sein: Eng verbunden mit dem Schritt der Loslösung der Musik (und des Tanzes) vom Kultus. Wobei die Verbindung von Musik und Tanz in der Musikkunst der Seit der Romantik ist es die Volksmusik, auf die Komponisten zurückgreifen, wenn sie Tanzsätze schreiben. Sie hat den Zusammenhang zwischen Tanz und Musik nie aufgegeben. Erst seit wenigen Jahren, seitdem das Publikum sich für die Rockkonzerte großer Stars in rigide von Sicherheitspersonal kontrollierte Sitzreihen großer Arenen quetscht, wird der populärmusikalische Konsens von Tanz und Musik manchmal, aber immer von äußeren Zwängen und nie grundsätzlich, aufgelöst. Der Dauertanz zum elektronischen Beat, wie ihn die Clubszene praktiziert, ist auch eine Gegenbewegung gegen die Kontrolle. Die Late Night Lounge mit der DJ Eva B. [31. Juli] steht für diese neueste Form der Tanzmusik. Auch Wolfgang Rihm reiht sich mit seinen „Ländlern“ [Kon- zert am 31. Juli] in die Reihe jener Komponisten ein, die aus den populären Tänzen Anregungen aufgreifen. Wobei Rihm sich natürlich auch auf das bezieht, was frühere Komponistengenerationen aus diesem Tanz geformt haben. Was sie bewegt hat, wie sie auf die Tänze ihrer Zeit reagiert und wie sie sie überformt haben, lässt sich allenfalls näherungsweise rekonstruieren, vieles bleibt Spekulation. Wie dieser Prozess der Transformation von Volksmusik in Musikkunst in etwa ausgesehen haben könnte, lässt sich vielleicht anhand des Tango [Konzert am 27. Juli] und des Jazz [Konzert am 3. August] verdeutlichen. Die genannten und die übrigen Konzerte der 69. Sommerlichen Musiktage sind nur ein Teil des Festivalprogramms, diese Tendenz zum DauerEvent, die sich in den Vorjahren in der Hörer-Akadamie, dem Laienchor, den literarischen Lesungen, dem Projekt Profis unterrichten, im Forum Nachhaltigkeit manifestierte setzt sich in diesem Jahr mit einer neuen, dreiteiligen Reihe, der Late Night Lounge, fort. Viel hilft viel? Doch das wäre zu klären. Denn Tanz und Musik verbindet außer ihren Wurzeln, ihrer Wechselgeschichte, außer den Formen, in denen sie – physisch oder tönend – Bewegung organisieren, dass sie Künste des Moments sind – allen Aufzeichnungsmedien zum Trotz. Klingend oder dargestellt: beides ist im Moment der Entstehung für immer vorbei. Tanz und Musik brauchen den Nachhall in Muße. Die Fülle des Programms droht ihm den Raum zu nehmen. 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 5 Konzerte . . . und außerdem: Neben dem Hauptprogramm bieten die 69. Sommerlichen Musiktage mehrere Programmreihen am Rand an. FESTIVAL-AKADEMIE Als Nachfolger der Jugendakademie Festival Fellows findet 2014 erstmalig eine Festival-Akademie für junge Menschen statt, die sich auf „ein Leben in der Musik“ vorbereiten. Sie sollen einen Einblick in das Innenleben des Festivals bekommen und vor, auf und hinter der Bühne Erfahrungen sammeln, die zur Schärfung des eigenen Profils beitragen. zerten beispielsweise Werke von Messiaen, Ravel, Schubert und Mozart. Die Teilnehmer sind auch beim Festival Walk zu hören. In drei Pre-Concerts zu den Abendkonzerten stellen sie am 28., 30. und 31. Juli zum Festivalthema „Tanz!“ konzipierte Programme vor. Sie finden jeweils ab 19.15 Uhr im Gartenareal vor dem Verdo statt. Gespielt werden Überraschungsprogramme. KINDERPROGRAMME Bei mehreren Konzerten bieten die Sommerlichen Musiktage eine Kinderbetreuung an: Auch für Kinder gibt es bei den Sommerlichen Musiktagen viel zu entdecken. Foto: K.-C. Heine In Kooperation mit dem Yehudi Menuhin „Live Music Now“ – Programm wird jeder Teilnehmer in sozialen Einrichtungen auftreten – für die Menschen, die nicht (mehr) in den Konzertsaal kommen können. Zu hören sind bei diesen nicht öffentlichen Kon- Musici I bietet für Kinder ab 2 Jahren Gelegenheit, ihr eigenes Musikprogramm zu erleben. Musici II umfasst Konzerteinführungen und einen anschließenden Konzertbesuch für Kinder ab 7 Jahren und Jugendliche an. Infos und Anmeldung für beide Angebote unter Tel. (05862) 941430. Die Termine: Musici I: Sonnabend, 26. Juli, 16 Uhr: Eröffnungskonzert; Sonntag, 27. Juli, 11 Uhr: „Alles Walzer“ und 15 Uhr: „Tango“; Sonnabend, 2. August, 10 Uhr, Festival Walk; Sonntag, 3. August, 11 Uhr, „Eroica“ und 16 Uhr: Jazzkonzert „Kehraus“ Musici II: Sonntag 27. Juli, 14.30 Uhr, „Tango“; Sonntag, 3. August, 10.30 Uhr, „Eroica“. HÖRER-AKADEMIE Bei der Hörer-Akademie der Sommerlichen Musiktage treffen Musiker und Publikum zwanglos zusammen. Künstler und Experten geben dabei ungewohnte Einblicke in das Festivalthema oder bereiten auf die Konzerte vor, wobei sich Kunst und Wissenschaft begegnen. Werkstattgespräche mit Komponisten und Persönlichkeiten des kulturellen Lebens lassen hinter die Kulissen blicken. Die Termine und Themen: Montag, 28. Juli, „Pas de deux“: Musik und Tanz; Dienstag, 29. Juli, Sir Peter Jonas; Mittwoch, 30. Juli, Neue Wege für den Tanz; Freitag, 1. August, Composer in Residence: Dieter Ammann. Alle Veranstaltungen finden ab 14.30 Uhr in der St.-Johannis-Kirche Hitzacker statt. CHORSINGEN Der Laienchor der Sommerlichen bietet Menschen, die gerne singen, Gelegenheit dazu – gleichgültig, ob sie schon lange in einem Chor singen oder morgens unter der Dusche. Gesungen wird, was Spaß macht, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Übungsstunden: Ab Montag, dem 28. Juli, bis Freitag, dem 1. August, täglich ab 9.30 Uhr in der St.-Johannis-Kirche in Hitzacker. Öffentliches Singen mit dem Projekt „Chorsingen für jedermann“ am Freitag, dem 1. August, ab 11 Uhr ebenfalls in der St.-Johannis-Kirche. LATE NIGHT LOUNGE Dreimal lockt die Late Night Lounge zu nächtlichen Musikerlebnissen: Sonnabend, 26. Juli, 22 Uhr Alte Sargtischlerei (Altstadt) ,ATE.IGHT,OUNGE)s*AZZ und Improvisation mit Dieter Ammann und Gästen Dienstag, 29. Juli, 22 Uhr Verdo ,ATE.IGHT,OUNGE))s Wir müssen weiter ... Musik von Scelsi, Feldmann und Nono. Mitglieder des Solistenensembles Kaleidoskop Donnerstag, 31. Juli, 22 Uhr Restaurant Inselküche ,ATE.IGHT,OUNGE)))s Clubnacht mit DJ Eva Be Elektronische Clubmusik von House bis Classic. 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 6 Die Auflösung der Gleichmäßigkeit Rhythmus – ein verbindendes Element zwischen Musik und Tanz Von Anna Lisa Oehlmann „Rhythmus ist der Tanz der Musik“, sagte der österreichische Komponist Egon Wellesz (1885-1974). In der Tat: Wenn ein musikalischer Parameter zum Tanz gehört, dann Rhythmus. Selbst Gehörlose können nach den Vibrationen der taktangebenden Instrumente tanzen. Sie spüren den Wechsel aus Spannung und Entspannung. So ist der Rhythmus auch eine der Verbindungen zwischen „Tanz!“, dem Motto der 69. Sommerlichen Musiktage Hitzacker, und tänzerischen Musikstücken. Die regelmäßige Wiederkehr der Klangphänomene und die Akzente bilden die Grundlage für verschiedenste Schrittfolgen und Körperbewegungen. Die Idee, was Rhythmus ist, hat sich im Laufe der Zeit von einem engen Begriff, der nur die zeitliche Struktur, den Wechsel von kurzen und langen Tönen, regelt, weiter entwickelt. Heute besteht die Strukturierung auch aus Elementen wie dem Wechsel von Tonhöhen, der Lautstärke, von Artikulation, Phrasierung und Klangfarbe. In der griechischen Antike bedeutete der Begriff Rhythmus so viel wie ‚fließen‘ oder ‚strömen‘. Schon damals war daran sowohl die Bewegung als auch die Vorstellung von einer Wiederholung gleichmäßig gegliederter Stücke gebunden. Diese Idee der bewussten Kontrolle des fließenden Elementes spiegelt sich in der zusätzlichen Bedeutung von Rhythmus, nämlich ‚abwehren‘ oder ‚schützen‘ wider, was den Blick auf das lenkt, was das Fließende einschränkt und somit vor anderen Einflüssen schützt. Die Entwicklung eines autonomen Rhythmuses begann im Mittelalter. Die komplizierteren zeitlichen Abfolgen wurden im Mensuralsystem notiert. In diesem Vorläufer des heutigen Taktsystems herrschte ein dreiteiliger Grundrhythmus vor, in dem drei verschiedene Zeiteinheiten für die Töne festgehalten wurden. So versuchten die Musiker äußere oder auch innere Bewegungen zu notieren. Das wurde in der europäischen Tanzmusik des Barock gebraucht. Um höfische Tänze tanzen zu können, war es wichtig, dass die temporalen Abläufe immer gleich waren. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Tanzmusik zu einer eigenen Kunstform. Ein Beispiel für diese Kunstmusik findet sich in Bachs Suite Nr. 3 (BWV 1009). Eindringliche und prägnante Rhythmen ziehen sich durch die verschiedenen Tanzsätze. Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Christoph Hillmann. Foto: V. Beushausen 䢇 %DLES+UNSTHANDWERK'EWàRZSPEZIALITÊTEN AUSEIGENER-ANUFAKTURFASZINIERENDE -INERALIEN %LBSTRs(ITZACKER 4ELsWWWEIGENARTHITZACKERDE -O&R3A5HR Im 18. Jahrhundert dann wird der Begriff Rhythmus zu einer zentralen Kategorie der Komposition. Der Komponist wurde für seine Fähigkeit verehrt, harmonische Zeitstrukturen zu schaffen. Für solche harmonischen Rhythmen und Melodien ist Josef Haydn bekannt. Er hielt sich in seinen Werken an die rhythmische Vorprägung durch Takte, während Ludwig van Beethoven die Taktgrenzen mit groß angelegten Rhythmen und Motiven überschritt und so eine freiere Form etablierte. Wohnungen 䢇 $%!%%#$# Hitzacker (Elbe), Dannenberg/Elbe, Wustrow, Schnackenburg/Elbe, Lüchow, Lüneburg, u. a. %#!"%$$! %$"%$ "#$$" ! %$$##$#" %$$"!"%$ #$!" 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Im vorgeschriebenen Dreiertakt wird durch eine Zweiereinteilung in den Noten akustisch ein Gegeneinander erzeugt. Der unregelmäßig synkopische Rhythmus wirkt ruckartig und läuft dem Prinzip des klassi- Wohnen lbtalaue E r e d in Wohnungen in Hitzacker (Elbe) und Dannenberg (Elbe) Ohne Vermittlergebühr! Hausverwaltung Kummrow Grüner Weg 10 · Hitzacker Tel. 0 58 62/9 41 11 94 schen Walzers zuwider. Diese Akzente verleihen dem Stück einen schwebenden Charakter, der wie ein beweglicher Stillstand wirkt – ein sich Winden, doch nicht von der Stelle Kommen. Die Neue Musik begann dann, Bewegungen zu hinterfragen und sich so mit den Elementen des Rhythmuses und Tanzes in der klassischen Musik auseinander zu setzen. ò Ǥ͔͙͚͕͜Ȁ͔͚͖͚͕͜͝ einfach . . . Bahnhof Dannenberg Ost Restaurant im Bahnhof kleine, feine, kreative Küche: überwiegend biologisch und regional Internationale Köstlichkeiten auch vegetarisch und vegan Öffnungszeiten: Restaurant im Bahnhof Dannenberg Mittwoch bis Samstag von 18.00 bis 22.00 Uhr Sonntags Frühstück von 9.00 bis 11.30 Uhr Gesellschaften bis 100 Personen, auch außer Haus Catering. Es kochen für Sie Frau Christina Scheele und Britta Borchert Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Foto: ©Thommy Weiss/Pixelio Das Spiel mit der Dauer von Klangphänomenen in Verbindung mit tänzerischen Melodien zeigt sich in seiner 3. Sinfonie, der „Eroica“. Das Hauptthema des ersten Satzes erzeugt durch die Notenfolge aus Halben und Vierteln im Dreiertakt einen schwingenden oder wiegenden, tänzerischen Klang. Die Überleitung zum Seitensatz läuft diesem Affekt zuwider. Dort wird die zweite Zählzeit betont und hebt somit den traditionellen Hauptakzent der ersten Zählzeit auf. Das scheinbar stabile rhythmische Gefüge wird gestört. Diese Dramaturgie soll die Abgründe hinter der tänzerisch und heiter erscheinenden Musik sichtbar machen. Ein ähnliches Spiel mit der Auflösung der Taktrhythmik ist in den „Davidsbündlertänzen“ von Robert Schumann zu finden. Die Zeitverhältnisse der Polka werden durch Staccati und dynamische Akzente in der Taktmitte sowie synkopische Effekte unterlaufen. 7 . . . mehr als Kleider Hitzacker 05862/1294 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 8 Welten der Vielfalt Das Solistenensemble Kaleidoskop präsentiert „Tanz ohne Tanz“ Von Thomas Janssen „Und wenn das Musik ist, kann man dazu tanzen.“ Was Daniela Strasfogl sagt, scheint offensichtlich. Doch die Violinistin vom Solistenensemble Kaleidoskop aus Berlin spricht von Musik, die „sich nach und nach von den klassischen Richtlinien (wie eben Rhythmus, Melodie, Harmonie) befreit“ hat. Diese Befreiung von tradierten Formen und Regeln teile sie mit dem zeitgenössischen Tanz – „und bleibt dabei trotzdem Musik.“ Zum dritten Mal ist das Solistenensemble Kaleidoskop in diesem Jahr bei den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker zu Gast – mit einem Programm, „das die Tanzwelt in all ihrer Vielfalt ein wenig darstellen“ will, wie Daniela Strasfogl sagt, die das Programm zusammengestellt hat. „Ich fand die Idee interessant, mit einer unkonventionellen Vorstellung von Tanz zu arbeiten“, beschreibt sie ihre Überlegungen. Entstanden ist ein Programm, das – ganz in der Art des Ensembles – von der barocken bis zu der Musik von heute Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Das Solistenensemble Kaleidoskop. Foto: A. Berry reicht, das die Möglichkeit gibt, „durch die Gegenüberstellung von Werken, die einen klaren tänzerischen Ansatz haben, und welchen, die sich nicht in einem rhythmischen oder harmonischen Korsett einschließen lassen, sich für alle Arten der Musik eine Bewegungswelt vorzustellen“. Es reicht von einer barocken Fan- tasia bis zu einer zeitgenössischen Variante, der „Music on Open Strings“ von Gloria Coates, „das sich mit schleppendem Rhythmus immer fortbewegt, ohne dass man sich einen Gesellschaftstanz darunter vorstellen könnte“, wie Strasfogl beschreibt. [Konzert: Freitag, 1. August, zuvor Einführung] CD-Tipp für Ferien und Festival von Ludolf Baucke Kein Wunder, dass das in allen Tempowechseln und charakterlichen Schattierungen bravourös agierende Quatuor Ebène vorzüglich taugt als Begleiter für einen lateinamerikanischen Ausflug. Zusammen mit Stimmen, Saxophon und Schlagzeug mischt das Ensemble im zwölfteiligen „Brazil“Album Bossa Nova, Chanson, Jazz, Samba und Tango zu einem erfrischenden Cocktail. Brasilien-Freunde und solche, die es werden wollen, dürften mit diesem vielfarbigem LatinoFlair garantiert viel Vergnügen haben. Brazil. Werke von Lavilliers, Sting, Piazzolla u.a. Quatuor Ebène; Stacey Kent, Bernard Lavilliers, Marcos Valle (Stimmen); Jim Tomlinson (Saxophon); Mino Cinelu (Schlagzeug). Warner-Erato 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 9 Wie der Tanz in die Musik kam Vom Überleben barocker Welten in der Musik Von Rolf Schaate Unter einem Walzer kann sich jeder etwas vorstellen oder ihn sogar tanzen. Anders ist das mit der Courante, der Galliarde oder der Allemande. Als Tänze sind sie allenfalls in Filmen über Könige und Fürsten zu erleben. Bekannt sind die für heutige Augen fremden Tänze wenn überhaupt nur als Satzbezeichnungen barocker Musik. Sie werfen ein Schlaglicht auf einen anderen Kontext von Musik und Tanz, als er in der Musikkunst heute die Regel ist. Wenn sie erklingt, ohne dass dabei getanzt wird, erstaunt das nicht. Ein Tanz ohne Musik wäre ungewöhnlich, bestenfalls als Pantomime denkbar. Diese Trennung gab es früher auch bei der Musik, die heute im Konzertsaal erklingt, nicht. Was in der Populärmusik bis heute gilt, galt im Barock auch für Musikkunst: Ohne Tanz hatte die Musik auch keine Daseinsberechtigung. Sie erklärt sich vielleicht vollständig nur vor der Folie des Tanzes. Dem Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Spira Mirabilis. wollen die 69. Sommerlichen Musiktage nachgehen. Wie war das Verhältnis von Tanz und Musik in den Zeiten, in denen die Höfe Machtzentren waren? Einen ersten Hinweis gibt die französische Aussprache der Namen der Tänze. Zwar passt Italienisch bei musikalischen Fachbegriffen sonst immer, doch war die Kulturmetropole der Zeit Paris. Ludwig XIV. mit seinem absoluten Machtanspruch und seiner verschwenderischen Hofhaltung war unerreichtes Vorbild. Er galt als ebenso passionierter wie meisterhafter Tänzer. Eine Gleichsetzung des höfischen Tanzes mit der Kultur- epoche Barock ist allerdings falsch. Schon in der Renaissance tanzten die Fürstenhöfe, Quellen berichten von Tanzlehrern und Handbüchern. Zu einer adligen Erziehung gehörte auch das Erlernen der modischen Tänze. Hofmusik war Tanzmusik und bediente sich in Abgrenzung zur meist vokalen Kirchenmusik bei den Volks- . . . auch am Sonntag! Schiffstouren ab Hitzacker und Dömitz dekoration lifestyle inh. elfriede ritz zollstraße 3 29456 hitzacker/e. 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 10 tänzen der ländlichen Bevölkerung. Ihrer Würde bewusst und wohl auch der komplizierten Frauenkleidung wegen wurden sie am Hof zu langsameren Schreittänzen. Zierende Arm- und Kopfbewegungen gehörten ebenso dazu wie Schrittfolgen. Hand. Übung braucht es, um auch bei Richtungswechseln die Schritte beizubehalten. Eine anschließende Galliarde wirkt dagegen sehr schnell und lebendig. Geschritten Im Frühbarock, also etwa ab 1575, sind die Pavane als langsamerer, geradetaktiger Schreittanz und die Galliarde als lebhafter Springtanz im Dreivierteltakt in Europa verbreitet. Oft hintereinander getanzt, liegt in ihnen vielleicht der Ursprung für die Abwechslung von langsamen und schnellen Sätzen in der Musik. Bei einer Pavane passiert nicht viel. Ein kleiner Schritt vorwärts, dann wird das freie Bein genauso langsam nachgezogen. Dafür ist ein Schlag vorgesehen. Beim nächsten Schlag hebt der Tänzer beim nachgezogenen Bein die Ferse an, „simple“, hieß das auf Französisch. Es folgt der gleiche Schritt, nur startet nun das andere Bein. Dazu gesellt sich der „double“. Drei Schritte für drei Schläge und bei vier die Ferse anheben. Der Mann führt die Dame mit der rechten oder geglitten wird überhaupt nicht mehr. Es sind kleine schnelle Sprünge, die schon etwas Kondition benötigen. Der Basisschritt nennt sich „cinque-pas“. Die fünf Schritte bestehen aus vier Sprüngen bei denen das freie Bein nach vorne schnellt und der „Kadenz“, einem Sprung nach hinten zum Absetzen. Steuerberatersozietät Steuerberater Landwirtschaftliche Buchstelle Esther Spalik Steuerberaterin Dipl. Betriebswirtin (BA) Die Allemande ist wie die Pavane ein Schreittanz. Vom Tempo her moderat, fallen die vielen Drehungen auf, die ein Tänzer in den Händen des anderen vollführt. Die Courante kommt vollständig im Dreivierteltakt daher. Sie hat ein mittleres bis schnelles Tempo, es gibt Sprünge, doch häufiger sind Schritte. Auch bei ihr kreisen die Paare umeinander. Typisch sind Punktierungen und Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Didier Lockwood. Foto: T. Dorn Spalik Siegbert Spalik Vier andere Tänze sind häufig in der Barockmusik zu Suiten zusammengefasst worden. Auch Allemande, Courante, Sarabande und Gigue haben ihre Ursprünge in Volkstänzen. Die Komplexität der Tänze stieg immer mehr, es wurden nicht mehr nur ein oder zwei Schritte im Raum kombiniert. Um in der höfischen Gesellschaft aufzufallen, musste man nicht nur über Esprit verfügen, sondern auch ein guter Tänzer sein. Dannenberger Str. 28 29456 Hitzacker Telefon Telefax e-Mail Internet (05862) 966-0 (05862) 966-99 [email protected] www.spalik.de Auftakte. Zu einem langsamen Tanz entwickelte sich im Barock die Sarabande mit ihrem charakteristischen, gemächlichen Dreivierteltakt. Langsam schreitend umwerben sich Herr und Dame, ohne sich zu berühren. Die Gigue ist ein flotter höfischer Tanz im dreiviertel oder sechsachtel Takt. Er ist den Springtänzen zuzurechnen. Auffallend grazile Armbewegungen kennzeichnen ihn. Mit dem Absolutismus war auch die Zeit der höfischen Tänze beendet. Aufklärung und Walzer waren zwei sehr unterschiedliche Gründe für den Verlust des Interesses an einem alten Kulturgut. In der Instrumentalmusik blieben da die alten Tänze länger am Leben. Wenn die Abwechslung von schnellen und langsameren Sätzen als Maßstab genommen wird, wirkt ihr Einfluss immer noch fort. Und dann wäre da noch das Ballett. Auch das ist nicht aus dem luftleeren Raum entstanden. Ein Blick auf die Posen der höfischen Tänzer und ihre ausgefeilte Choreographie spricht neben den übernommenen Fachbegriffen für Tanzschritte Bände. Jeden Freitag: Schlemmerbüfett 18.00 – 22.00 Uhr, p.P. 19,50 Euro Jeden Sonntag: Genießer-Frühstück 9.00 – 12.00 Uhr, p.P. 14.50 Euro Wir bitten um Tischreservierung! Am Kurpark 3 · 29456 Hitzacker Telefon 05862/9770 · Fax 05862/977350 E-Mail: [email protected] · www.parkhotel-hitzacker.de 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 11 Balance von Subjektivität und Handwerk Vom Jazz zur Klassik: Der Schweizer Dieter Ammann ist Composer in Residence Seine Kompositionen sind vielseitig und geprägt von hoher Dichte und Intensität: melodische Ansätze, die von Brüchen und flimmernden Tönen durchbrochen und überlagert werden. Auch Einflüsse von Geräuschmusik sind in dem engen Tongeflecht zu hören. „Meine Musik ist extrem energetisch, von der Geste her fast greifbar, knapp gehalten“ sagt Dieter Ammann. Der Schweizer Komponist ist Composer in Residence der 69. Sommerlichen Musiktage Hitzacker. Deren künstlerische Leiterin Carolin Widmann ist mit Ammann bestens bekannt. Sein neuestes Violinkonzert „unbalanced instability“ hat der 51-Jährige für Carolin Widmann geschrieben. Darin, schreibt Dieter Ammann, vereine er zwei zentrale Themen seiner Musik: „einerseits die (Er)Findung individueller Formen der Zeitgestaltung mittels Klang“ und anderer- seits „die Verwendung unterschiedlicher Tonsysteme“: Chromatik, Mikrotonalität, frei gehandhabte Spektralharmonik, Zentraltönigkeit sowie die Quintstimmung des Soloinstruments. Ammann komponiert mit viel Liebe zum Detail. Er beginnt mit einer Grundidee, fächert sie auf, überprüft sie immer wieder auf ihre musikalische Tauglichkeit. „Ich schreibe nur auf, was meiner (subjektiven) Kritik standhält“, steht auf seiner Internetseite. Er tue das „sehr genau und langsam“ – Ammann schreibt kaum mehr als ein Werk pro Jahr. Als Professor für Komposition an der Hochschule Luzern, an der er selbst Schulmusik studiert hat, berät der Vater dreier Söhne die Studierenden zu ihren Werken: Wie entwickelt sich die Musik in der Zeit? Wie nehmen Zuhörer das Werk wahr? „Es gilt, als Kompositionslehrer eine Balance zu finden zwischen dem objektiven Handwerk und dem Subjek- w ÀBÌ\ À *ÃÌiÀ«À iÕ Liâi i t ÃÌ>ÌÌ Üi}ÜiÀvi 7À LiÌi >ià >Õà iiÀ iÃÌiÀ >`t tiven, das in den Studierenden drin ist: Intuition, Klangvorstellungen, Fantasie“, erklärt Ammann. An der Hochschule der Künste in Bern unterrichtet der in Zofingen lebende Musiker ebenfalls Komposition – Jazz-Komposition. Jazz hat Dieter Ammann an der Berner Hochschule studiert. Bereits vorher hatte er Klavier und Trom- Composer in Residence bei den Sommerlichen pete gelernt; im Musiktagen: Dieter Ammann. Foto: J.-J. Ruchti Studium kam der gleiter von Udo Lindenberg, Kontrabass hinzu. nahm Platten mit Eddie Harris Nach dem Studium griff der und seiner eigenen Freefunkjunge Ammann E-Bass oder Band Donkey Kong‘s MulKeyboard, spielte Punk, Funk tiscram auf. Einen seiner selten und Jazz auf internationalen zu erlebenden heutigen AufFestivals in Antwerpen, Lugano tritte als Jazzer gibt es wähoder Köln. Er war Klavierbe- rend des Festivals am 26. Juli. Geborgenheit G eborgenheit zu Hause Hause Häusliche Seniorenbetreuung und Krankenpflege }i}ÀØ`iÌ £nÇ{ > vÃÌÀ>~i Σ U £Ó{ `i> /i° äÎnÇxx ÓäÓ{ ÜÜÜ°À>Õ>ÕÃÃÌ>ÌÌÕ}}ÀiÜi°`i 7À LiÀ>Ìi -i ÛÀ "ÀÌt *ÃÌiÀi ± >À`i ± iÀ>Ìi ±/>«iÌi ± `iLiB}i ± -iÃV ÕÌâ ± iÌiÝÌi Grundpflege Behandlungspflege Häusliche Krankenpflege statt Krankenhausaufenthalt Foto: Alexander Raths Fotolia.com Von Anna Lisa Oehlmann Hausnotrufsysteme Wir leisten mehr, als Sie erwarten! Ihre Ansprechpartner: Nicole Arndt, Henning Arndt dtt Lüneburger Straße 4 . 29456 Hitzacker Telefon 0 58 62/98 7615 . Fax 0 58 62/98 76 29 eit rgenh Gebo ause H zu d für Wir sinda! Sie 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 12 Sonst wird Ammans kompositorisches Schaffen im Vordergrund stehen. Zum Komponieren fand Dieter Ammann, nachdem er sich einige Jahre als Jazzer ausgelebt hatte, studierte an der Musikakademie Basel und in Meisterkursen bei Wolfgang Rihm und Witold Lutoslawski. „Mit dem Komponieren fing ich sehr spät an, denn davor hatte ich große Hemmungen“. Mut hat ihm ein Maler gemacht, für den er Musik für eine Ausstellung komponierte. Das Resultat: „Don’t be afraid of colours“. Es führte zu einem ersten Auftrag: ein Werk für das Ensemble für Neue Musik Zürich. Es folgten Werkaufträge, Stipendien und erste Kompositionspreise, der der IBLAFoundation in New York oder der 1. Preis der „young composers in Europe“, ein Förderpreis der Ernst von SiemensMusikstiftung München. 2010 Abendimpression bei den Sommerlichen Musiktagen. Foto: T. Janssen wählte Pierre Boulez Amman als Composer in Residence des Lucerne Festival aus und dirigierte die Uraufführung eines seiner Werke. Er schätze Dieter Ammanns Musik wegen des Eindrucks der Spontanität und der gleichzeitig minutiösen Notierung, meinte Altmeister Boulez damals. „Von aller Musik, die ich mir vorstelle, erdenke, konstruiere oder improvisiere, mache ich ein Konzentrat. Ich lasse allen Ballast weg“, erklärt Amman. Wie im Streichquartett Nr. 2, das in Hitzacker zu hören sein wird. Dieter Ammanns Ziel sei es, dass der Zuhörer bei der Musik emotional berührt wird und mitgeht „auch wenn es nur ist, dass jemand denkt: ist das brachial oder ist das viel“, sagt der Schweizer. Jegliche Art von Musik und Kunst generell macht Ammanns Ansicht nach nur Sinn, Gleich zweimal studierte der 1881 geborene Rumäne George Enescu Violine und Komposition – in Wien und in Paris. Nach streng akademischer Ausbildung lernte das von Erlebnissen rumänischer Folklore geprägte Talent klanglich verfeinertes französisches Flair kennen. Das mit neunzehn Jahren entworfene Streicher- +27(/ =85 /,1'( schön schlafen '$6 /,1'(1 5(67$85$17 gepflegt essen & trinken '(5 /,1'(1 *$57(1 CD-Tipp für Ferien und Festival von Ludolf Baucke wenn sie eine kommunikative Seite habe und mit ihrer Umgebung in einen Dialog trete. Diesen Dialog können die Besucherinnen und Besucher der Musikwoche Hitzacker erst mit den Werken, später im Werkstattgespräch am 1. August sogar mit dem Komponisten persönlich führen und ihn so näher kennenlernen. oktett op. 7 balanciert zwischen den Stilen. Die hörenswerte Einspielung durch acht Streicher der Academy of St. Martin-in-the-Fields kostet alle Werkfacetten aus. zu den früheren Sätzen zurückblendet, runden die ausdrucksvoll, aber niemals übertrieben agierenden Interpreten das fast vierzigminütige Werk zu nachhaltiger Ganzheit ab. Schon die ausgedehnte und von einem pulsierenden Orgelpunkt gestützte Unisono-Kantilene fesselt – und wenn nach geheimnisvollen Nachtklängen im langsamen Satz das Finale Georges Enesco: Oktett C-Dur op.7 und Werke von Richard Strauss und Dimitri Schostakowitsch. Academy of St.Martin-in-the-Fields Chamber Ensemble. Chandos im Juli: frische Pfifferlinge neuer Matjes Tischbestellungen nehmen wir gern entgegen unter Tel. 05862/347 Vor der Stadtinsel in +,7=$&.(5 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 13 Von Barocktanz bis Tango Veranstaltungstipps von Mitarbeitern der Sommerlichen Musiktage Mittwoch, 30. Juli, 20 Uhr: -USIKUND4ANZs#AVATINA Besonders freue ich mich auf das diesjährige Motto „Tanz!“, das die Sommerlichen Musiktage durchziehen und durch seine unterschiedlichsten Ausprägungen, Stimmungen und Wandlungen begleiten wird. Der Bogen spannt sich vom Barocktanz bis zum Ausdruckstanz. Nicht nur durch die Festival-Akademie werden dieses Jahr viele junge Musiker im Rahmen des Festivals auftreten. Auch tänzerisch ist die Jugend dieses Jahr blühend vertreten. So stellt ein tänzerisches Highlight der Auftritt des Bundesjugendballetts am Abend des 30. Juli dar. In einer Choreografie von John Neumeier wird das Hamburger Ensemble zu Ludwig van Beethovens Streichquartett B-Dur op. 130 tanzen. Begleitet werden die jungen Tänzer vom Quatuor Diotima, einem hochkarätigen französischen Streichquartett, von dem sich das Publikum bereits zwei Tage zuvor im Verdo verzaubern lassen kann. Ich blicke dieser Paarung von Tanz und Musik mit Vorfreude entgegen und bin schon gespannt, welche Wirkungen das diesjährige Motto auslösen und was es „bewegen“ wird. Linn Sophie Tramm (Assistenz Festival-Akademie) diesjährige Motto des Festivals „Tanz!“ wohl nicht besser widerspiegeln könnten. Denn nicht Kammermusik allein, auch innovative und genreübergreifende Darbietungen machen den Charakter der „Sommerlichen“ aus. Sonntag, 27. Juli, 15 Uhr: 4ANGOs4ANGO&ACTORY Mein Highlight kommt schon am zweiten Tag der Sommerlichen Musiktage in Hitzacker: Ein Nachmittag mit den schwungvollen Jungs der Tango Factory. Hierbei handelt es sich mal nicht um Kammermusik im klassischen Sinne, sondern um neuartige Klänge aus dem Bereich des Tangos, die das Mit viel Leidenschaft wird bei der Tango Factory die Melancholie des argentinischen Klassikers völlig neu interpretiert, und ein normaler Sonntagnachmittag entpuppt sich als Stunde intensiven Beisammenseins im Einklang mit der Musik. Virtuos und passioniert werden uns diese Musiker in ihren Bann ziehen und mit argentinischem Flair verzaubern. Also, auf zum Tanz im Konzertsaal in Hitzacker am 27. Juli! Pauline Gründing (Assistenz Kommunikation) CD-Tipp für Ferien und Festival von Ludolf Baucke Spätestens seit Joseph Haydn ist das Streichquartett ins Zentrum der ambitionierten Kammermusik gerückt. Komponisten empfanden es als Experimentierfeld und spürten in dem abseits der lärmenden Sinfonik gelegenen Terrain feinsten Empfindungen nach. Maurice Ravels einziges Quar- tett etwa, das 1905 zur Uraufführung für allerlei Aufregung sorgte, ist eine Paradebeispiel für subtile und selbst bei Ausbrüchen durch Tremoli verfremdete Klänge. Das Quatuor Ebène spielt perfekt. Maurice Ravel, Claude Debussy, Gabriel Fauré: Streichquartette. Quatuor Ebène. Virgin Classics So geht Service heute! Ja, wir machen das . . . Autohaus Belling GmbH & Co. KG Bahnhofstr. 1 29456 Hitzacker/Elbe www.belling-schmidt.de 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 14 Das Programm der Sommerlichen Musiktage Hitzacker Sonnabend, 26. Juli 16 Uhr Verdo %RÚFFNUNGSKONZERTs Auf zum Tanz! Programm: George Enescu: Oktett C-Dur op. 7, Peter Tschaikowski: Streichsextett „Souvenir de Florence“. Carolin Widmann, Frank Reinicke, Judith de Haas, Jae Jun Park (Violine); Silvia Simionesci, Alessandro D‘Amico(Viola); Wolfgang Emanuel Schmidt, Alexey Stadler (Violoncello). Am Beginn des Programms steht ein opulentes Werk: das Streichoktett von George Enescu. Der als Geiger, Pädagoge, Komponist und Philosoph gleichermaßen begnadete Enescu war bei dessen Entstehung erst 19 Jahre alt und doch schon reich an Erfahrung, wie dieses kühne Werk offenbart. Mit einer schwungvollen Geste eröffnet Peter Tschaikowski anschließend sein Streichsextett Souvenir de Florence. Sogleich wird der Hörer in einen Walzer gezogen, der in vollem Gange ist. Es gibt kein Annähern, kein Herantasten, es geht mitten hinein. Tänzerische Elemente ziehen sich durch die gesamte Komposition und münden in ein rasantes Finale. Es spielen vier bekannte Musikerpersönlichkeiten mit jeweils einem von ihnen gewählten jungen Instrumentalisten an ihrer Seite. 20 Uhr Verdo +AMMERKONZERTs Summer Music Programm: Farkas: Altungarische Tänze des 17. Jahrhunderts, Ravel: Le Tombeau de Couperin (arrangiert für Bläserquintett), Ibert: Trois pièces brèves, Amman: Eine Minute für zwei Fanfaren für Horn solo, Barber: Summer Music op. 31, Raphael: Quartett op. 61 für vier Holzbläser, Berio: Opus Number Zoo ebenfalls besonders am Herzen lag. Composer in Residence Dieter Ammann ist mit „Eine Minute für zwei Fanfaren“ im Programm vertreten. Ensemble Chabot Sonntag, 27. Juli Ein Tag mit Tanz 11 Uhr Verdo -ATINEEs!LLES7ALZER Programm: Poulenc: Sonate für Klarinette und Klavier, Krenek: Suite für Cello solo op. 84, Ravel: La valse – Poème choréographique, Fassung für Klavier, Ysaye: Caprice d’après l’étude en forme de valse des Saint-Saëns Das Bläserensemble Chabot spielt ein außergewöhnliches Programm: Folkloristische Tänze aus dem 17. Jahrhundert des ungarischen Komponisten Ferenc Farkas treffen hier auf Opus Number Zoo von Luciano Berio, einem Komponisten der klassischen Moderne, dem die Folklore 22 Uhr Alte Sargtischlerei ,ATE.IGHT,OUNGE)s*AZZUND Improvisation mit Dieter Ammann und Gästen 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER für Violine und Klavier, Schreker: „Der Wind“ für Violine, Klarinette, Horn, Violoncello und Klavier Chen Halevi (Klarinette), Felix Klieser (Horn), Frank Reinicke, Jae Jun Park (Violine), Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello), Henning Lucius, Matan Porat (Klavier) Franz Schrekers Ensemblestück „Der Wind“ ist eines der seltenen Werke, die für Ausdruckstanz mit Musik geschrieben wurden. Es entstand nach einer Dichtung von Grete Wiesenthal, die gemeinsam mit ihrer Schwester Elsa, Tänzerin wie sie, Schreker zu zahlreichen Tanz-Kompositionen inspirierte. Zuvor wird das Phänomen Walzer beleuchtet. 15 Uhr Verdo 4ANGOs4ANGO!RGENTINO Programm: Nisinman: Hombre Tango, Piazolla: III. Night Club 1960 (aus: Histoire du Tango. Arrangiert von Marcelo Nisinman), Nisinman: Chen´s Tango II; Pourquoi tu te lèves, Porat: 2665, Datta: El aeroplano (arrangiert von Marcelo Nisinman), Piazolla: Jeanne y Paul (arrangiert von Marcelo Nisinman). Ensemble Tango Factory Leidenschaft, Melancholie, Sehnsucht und Sinnlichkeit, dazu ein Hauch von Argentinien – wer würde dabei nicht an Tango denken? Unwiderstehlich ist die ganz eigene Art der Interpretation durch Tango Factory. Werke von Astor Piazzolla, dem Erfinder und Großmeister des Tango Nuevo, und zahlreiche Eigenkompositionen sind in diesem Konzert zu hören. Tango Factory steht für einen neuen Tango Nuevo. 20 Uhr Verdo +AMMERKONZERTUNDMEHRs Über Bande Programm: Werke von Amman, Bach, Boulez, Haas und Pisendel Carolin Widmann (Violine) 15 Das französische Quatuor Diotima verrät in seinem Namen einerseits seine Nähe zur Moderne (Nonos „Fragmente – Stille – An Diotima“), andererseits aber auch seinen Bezug zur Romantik (Diotima in Hölderlins Roman „Hyperion“). Bartóks letztes Streichquartett gehört wie das von Ravel zu den etablierten Klassikern der Christianne Stotijn (Mezzosopran), Joseph Breinl (Klavier) Als Solistin ist die junge holländische Mezzosopranistin Christianne Stotijn mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Bernard Haitink oder René Jacobs aufgetreten. In Hitzacker gibt sie einen ihrer seltenen Liederabende. Auf dem Programm: Tanzlieder. Experimentalstudio des SWR (Live-Elektronische Realisation): Michael Acker, Sven Kestel (Klangregie) Edivaldo Ernesto, Virgis Puodziunas, Zaratiana Randrianantenaina, Judith Sanchez Ruiz (Tanz) In diesem Konzert treffen barocke Tanzsätze für Violine solo auf ihre modernen GegenZu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Quatuor Diotima. stücke. Pierre Foto: Molina Visuals Boulez‘ Meisterwerk „Anthèmes II“ bedient Streichquartettliteratur. Das Mittwoch 30. Juli 2014 sich der Live-Elektronik. Die Quatour Diotima besorgte 20 Uhr Verdo Tänzer, freie Ensemblemitglie2013 bei den Wittener Tagen -USIKUND4ANZs#AVATINA der der Compagnie Sasha für neue Kammermusik die Programm: Petruschka-Varia Waltz & Guests in Berlin, deutsche Erstaufführung von tionen improvisieren live. Dieter Ammans zweitem Quartett. Choreographie: John Neumeier, Musik: Igor Strawinsky, Trois Mouvements de PéMontag 28. Juli 2014 trouchka für Klavier solo. 11 Uhr Hotel Waldfrieden Dienstag 29. Juli &ORUMs.ACHHALTIGKEIT 19 Uhr Verdo und die Kultur? ,IEDERABENDs$ANSE-ACABRE Muted Die Zukunftsfähigkeit der Programm: Brahms: Choreografie: Sasha Riva; Kammermusik Zigeunerlieder op. 103, Musik: Peteris Vasks, Quartett Albeniz: Sous le palmier für Violine, Viola, Violoncello 20 Uhr Verdo op. 232/3, Bizet: Adieux de und Klavier +AMMERKONZERTs®QUATRE l’ hôtesse arabe, Tarentelle, Programm: Amman: StreichSaint-Saens: Ludwig van Beethoven quartett Nr. 2, Ravel: StreichDanse Macabre; de Falla: Streichquartett B-Dur op. 130 quartett F-Dur, Bartók: Siete canciones populares Choreografie: John Neumeier, Streichquartett Nr. 6 Sz 114 españolas; Montsalvatge: Musik: Ludwig van Beethoven Quatuor Diotima Cinco Canciones Negras 69. SOMMERLICHE MUSIKTAGE HITZACKER 16 der Umgebung – und getanzt wird auch! Quatuor Diotima, Henning Lucius (Klavier), Bundesjugendballett (Tanz) 20 Uhr Verdo #ELLOKONZERTs%NSUITE Programm: Cassadó: Suite für Violoncello; Kurtag Fünf kurze Stücke; Bach: Suite für Violoncello solo Nr. 3 C-Dur BWV 1009; Kodály: Sonate für Violoncello solo op. 8 Das Bundesjugendballett bietet eine perfekte Paarung von Musik und Tanz auf Augenhöhe. Donnerstag 31. Juli 14.30 Uhr St.-Johannis-Kirche Hitzacker NDR Kultur Reihe „Autoren LESENhs:U'AST2OBERT Seethaler Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Schauspieler Robert Seethaler liest aus seinem neuen Roman „Ein ganzes Leben“. Jean-Guihen Queyras (Violoncello) Zu Gast bei den Sommerlichen Musiktagen: Christianne Stotijn (Mezzosopran). Foto: Marco Borggreve 20 Uhr Verdo +LAVIERKONZERTs7IEDIE Zeit vergeht ... Programm: Rihm: Ländler für Klavier; Stockhausen: Klavierstück IX;n Debussy: 12 Préludes (Livre II), Schumann: Davidsbündlertänze für Klavier op. 6 Alexander Lonquich (Klavier) Elbe Seniorenwohnungen „Bellevue“ Im Kurgebiet Hitzacker (Elbe) Von Privat zu vermieten 2 Zi., 55 m², ab 199,- + NK mtl. V: 82,6 kWh, E,, Bj 1991 Neubau, Fahrstuhl, Balkon, Garage. Betreuung möglich, gegenüber im Alten- u. Pflegeheim „Bellevue“ Gratisprospekte: Tel. 05862- 97550 www.peter-schneeberg.de Ein Solorezital rückwärts durch die Musikgeschichte, von der Gegenwart bis in die Romantik. Musik von Rihm und Schumann bildet die programmatische Klammer um die Tanz-Thematik. Die Moderne wird so zur Vergangenheit, und die romantische Sprache Schumanns zur Gegenwart. &REITAG!UGUST 19.30 Uhr Verdo Gartenareal Konzerteinführung Professor-Wohltmann-Straße 20 Uhr Verdo +AMMERORCHESTERKONZERTs Tanz ohne Tanz? Programm: Mendelssohn: Streichersinfonie (in Zusammenarbeit mit „Profis unterrichten“); Locke: Flatt Consort Nr.1 und Nr.2, Amman „Stellen“für 14 Streicher; Volans: „White Man Sleeps“ für Streichquartett; Reich: Triple Quartett, Coates: Symphonie Nr. 1, Music on Open Strings Dem ehemaligen Solocellist des Ensemble Intercontemporain liegt die zeitgenössische Musik ebenso am Herzen wie Barockwerke auf Originalinstrumenten, wie etwa seine Auftritte mit dem Freiburger Barockorchester zeigen. Das Programm wandert von einer Tanzsuite (von J. S. Bach) bis zu Tanzsätzen von Cassadó und Kodály, die aus lokaler Volksmusik entstanden sind. Solistensemble Kaleidoskop (Ensemble in Residence); Tammin Julian Lee (Dirigent) 3ONNTAG!UGUST 11 Uhr Verdo -ATINEEs%ROICA Programm: Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55, „Eroica“ 22 Uhr Konzertausführung Ensemble Spira Mirabilis 3ONNABEND!UGUST 10 Uhr Kneipp-Kur-Garten Festival Walk Musiker der Festival-Akademie, Mitglieder des Solistensemble Kaleidoskop Musiker und Publikum verlassen den Konzertsaal und machen sich mit viel Musik auf den Weg zur Entdeckung Das Ensemble Spira mirabilis führt große sinfonische Werke ohne Dirigent auf, in jedem Konzert nur ein Werk. In Beethovens 3. Sinfonie, der „Sinfonia eroica“, steht der Trauermarsch – ein Tanz dort, wo man ihn nicht erwartet. 16 Uhr Verdo *AZZKONZERTs+EHRAUS Didier Lockwood (Violine) und Band LAMPIONFEST HITZACKER 17 Lampionfest: Fernöstliche Romantik hoch über der Elbe Hunderte Stammgäste freuen sich auf den 25. Juli, wenn um 18 Uhr das „Japanische Lampionfest“ mit Trommelwirbel eröffnet und der Hitzackeraner Kneipp-Kur-Garten zum romantischen Festplatz für fernöstliche Kultur wird. „Es wird wieder ein Fest, das alle Sinne betört“, versprechen die Veranstalter. Zum Augen- und Ohrenschmaus wird das Bühnenprogramm mit Musik und traditionellen Tänzen, mit Shows und Gesang. In Kimonos gekleidet sind die Meisterinnen am Koto, dem japanischen Saiteninstrument, das auf Familienfesten ebenso gespielt wird wie am kaiserlichen Hof. Die Tänzerinnen treten als Geishas auf, die Trommlerformation in Samurai-Gewändern weckt mit wirbelnden Sticks die Geister und Götter. Auf der Festwiese wecken aromatische Düfte den Appetit auf Frühlingsrollen oder Kurzgebratenes in würziger Soße. Dazu werden Lycheebowle, exotische Cocktails und regionales Bier serviert. An Ständen werden Glückssymbole ver- kauft, man kann sich den Namen oder Wünsche in japanische Schriftzeichen übersetzen lassen und in japanischen Spielen üben. Und mit Glück ist die Nummer der Eintrittskarte das Tombolalos für eine wertvolle Kamera, einen Fernseher, ein Elektrogerät oder einen Gutschein für ein Candlelight-Dinner. In der Dämmerung leuchten Dutzende Lampions, und beendet wird das Fest mit einer spektakulären Feuershow am späten Abend. „Als Ehrengäste haben Yasushi Fukagawa, Generalkonsul in Hamburg, mit seiner Frau ihr Kommen zugesagt“, freut sich Marianne Baron, die vom Rathaus aus die Öffentlichkeitsarbeit für das Japanische Lampionfest organisiert. Eingeladen seien zudem Vertreter deutsch-japanischer Gesellschaften aus Düsseldorf, Hamburg oder Lüneburg, die auch in den vergangenen Jahren den Abend im Kneipp-KurGarten genossen haben. Programm s. Seite 20 LAMPIONFEST HITZACKER 18 Butoh – ein Tanz, der Tabus bricht Nicht nur bei den Sommerlichen Musiktagen ist in diesem Jahr Tanz Thema, sondern auch beim Lampionfest. Dort ist die Düsseldorferin Sabine Seume, die von Kunstkritikern als „Tänzerin zwischen den Welten“ gelobt wird, zu Gast und tanzt einen Butoh. Der Ausdruckstanz ist als Ankoku Buto, als Tanz der Finsternis, im Zweiten Weltkrieg in Japan als Kunstform entwickelt worden und „war eine Rebellion gegen die Verwestlichung“, erklärt Ursula Pehlke, seit sechs Jahren Schülerin von Seume. „Während meiner Tanztheaterausbildung war ich schon fasziniert von Butoh und dessen starker Bühnenpräsenz“, schwärmt die Hitzackeraner Tanzkünstlerin. Für einen SoloAuftritt habe sie Unterricht bei Sabine Seume genommen und ist seitdem immer wieder Gast in deren Ensemble. „Butoh ist die Bewegung aus dem Inneren heraus, die Tänzer prägen ihn individuell und gehen an ihre physischen und psychischen Grenzen“, hat Ursula Pehlke immer wieder erfahren. Und der Tanz breche mit Tabus. „Er zeigt die zerbrechlichen, die unfertigen Seiten des menschlichen Daseins.“ Dass auch der Prozess des Alterns tanzend thematisiert werden Butoh-Tänzer Tadashi Endo war schon zu Gast in Hitzacker. kann, habe Butoh-Meister Kasuo Ohno – er ist einer der Begründer – noch mit 90 Jahren in einem legendären Bühnenauftritt gezeigt. „Jeder Butoh-Tanz ist anders“, erklärt Ursula Pehlke, denn es seien nur wenige choreografische Grundformen festgelegt. So ergebe sich eine „strukturierte Improvisation“. Diesen Kunstgenuss hatten die Gäste bereits vor drei Jahren, als Tadashi Endo, der weit über japanische und europäische Grenzen hinaus bekannte Butoh-Tänzer, in Hitzacker aufgetreten war. Hinaus auf die Elbe - Natur & Geschichte(n) satt neu: mit dem loß“ „Sofa-F rm a C en www.museum-hitzacker.de www.elbe-flossfahrten.de LAMPIONFEST HITZACKER 19 Bonbons von Mangamädchen Zwei Mangamädchen werden die Gäste des Japanischen Lampionfestes begrüßen und Bonbons in Weiß und Rot, den japanischen Flaggenfarben, verteilen. Auch Julia Schulze wird sich als Mangamädchen unter die Gäste mischen. Die Dannenbergerin studiert in Hamburg und ist seit sechs Jahren Mitglied der immer größer werdenden MangaFangemeinde. Manga heißt übersetzt „zwangloses Bild“. Es ist zum Begriff für Comics aus Japan geworden, und die haben längst auch im Abendland Kultstatus. Junge Frauen schminken sich aufwändig im Zeichenstil der Mangamädchen, die mit großen Augen und fransigen Haaren dem Kindchenschema entsprechen. „Wir treffen uns in Clubs, veranstalten Fotosessions und tauschen uns im Internet aus“, erklärt dazu Julia Schulze. Manga sei eine zeitgemäße japanische Kunstform, die dazu anregt, mehr über die japanische Kultur zu erfahren, denn, so Julia Schulze, „wir Wie im Vorjahr werden Annemarie Rabe (links) und Juli Laubach als Mangamädchen verkleidet die Gäste begrüßen und Bonbons verteilen. Alle Fotos Lampionfest: M. Horn wollen die Hintergründe der Comicgeschichten verstehen lernen“. In den Bildgeschichten würden den jugendlichen Leserinnen und Lesern alte japanische Traditionen wie Teezeremonien und Kalligrafie oder Szenen aus der Geschichte Japans auf unterhaltsame Weise näher gebracht. Für Julia Schulze sind Mangas „ein guter Einstieg für tiefer gehende Studien“. Auch Satirezeichner in Japan bedienen sich des erfolgreichen Mangastils, weiß die Dannenbergerin. Sie knüpfen an eine uralte Tradition buddhistischer Mönche an, die Satire als Bildgeschichten auf Papierrollen zeichneten und Tempelwände bemalten. Archäologen datieren die ältesten Funde auf die Zeit um 1000 nach Christus. LAMPIONFEST HITZACKER 20 Wie wird ein Kimono angelegt? das kunstvolle Binden des Obi werde Unterstützung gebraucht. Jastram: „Kimonos sind aus Seide gewebt. Die kostbarsten sind von Künstlern bemalt und erzielen auf Versteigerungen Preise bis zu 100 000 Euro.“ Zu seiner Hochzeit mit Kyoko lag ein Kimono auf dem Gabentisch. Kyoko Jastram ist als Meisterin des Koto, des Spiels auf dem klassischen japanischen Saiteninstrumten, vielen Stammgästen des Lampionfestes bekannt. Eine Meisterin des Kitsuke – so wird das Anlegen und Binden eines Kimonos genannt – tritt auf die Bühne und führt vor, wie sich Japanerinnen in ihr Festgewand kleiden. „Kimonos werden in Japan vererbt und sind beliebte Hochzeitsgeschenke“, erzählt Dr. Karl-Heinz Jastram, der das Lampionfest maßgeblich mitgestaltet. Der Hitzackeraner, der etliche Jahre in Japan die Vertretung eines großen deutschen Konzern gemanagt hatte, weiß auch, „dass die Grundform des Kimonos seit mehr als tausend Jahren weitgehend unverändert geblieben ist“. Diese Grundform sei das Kimonos können Besucher auf dem Lampionfest auch kaufen. Kleid in T-Form, das bis zu den Knöcheln reicht, es sind die weiten Ärmel und der Obi, gebunden wird. Ein festlicher Einzelstücken bestehen, für der Gürtel, der am Rücken Kimono könne aus bis zu zwölf das Ankleiden und vor allem Auch Besucherinnen des Festes können in den Genuss des Kitsuke kommen, denn „wir bieten in einer Verlosung Gästen an, sich ankleiden zu lassen“, verrät Jastram. Und wer sich in eines der tragbaren Kunstwerke aus Seide verliebt hat, kann es an einem Stand kaufen. Hitzacker ... wo Geburtstage, Hochzeiten und viele andere Familienfeiern gefeiert werden – gemütlich und familiär. Wir bieten an UÊ`iÕÌÃV iÊEÊoriginal thailändischeÊØV i UÊÜ>ÀiÊÕ`Ê>ÌiÊÕvviÌà UÊv>Ì>ÃÌÃV iÊ-> iÌÀÌiÊÊ EÊiÃÃiÀÌà UÊknusprigeÊ-«>viÀiÊÊ UÊÕ`ÊÛiiÃ]ÊÛiiÃÊi À ÌÊiÌÀBiÊ >ÕV ÊâÕÊiÃÌ«Àià Alles auch außer Haus! Ihr Fleischermeister mit Berufsfigur, Manfred Schauder, und sein Team Bahnhofsweg 13 Tel. 05862 373 Land#knecht-Halle Von Konnichi wa bis Sayonara Das Japanische Lampionfest beginnt um 18 Uhr und endet gegen Mitternacht. PENGEL ÖL-SERVICE Heizöl – Diesel Motorenöle Schmierstoffe Hitzacker (0 58 62) 3 33 Programmablauf: Trommeln mit der Gruppe Tengu Daiko Grußworte Koto-Solo der Meisterin Makiko Goto Kimono-Ankleiden mit Yaeko Nagasawa Japanische Volkslieder Butoh-Tanz (Sabine Seume) Arien aus „Madam Butterfly“ (Yoshiko Hirschfeld-Ikeshiro) Trommeln mit der Gruppe Tengu Daiko Vorstellung asiatischer Shar-Pei-Faltenhunde (Züchterin Gabriele Einfeld) Koto-Musik (Ensemble) Butoh-Tanz (Sabine Seume) Feuershow und Rundtanz O-Bon !TTRAKTIVE4OMBOLAPREISE Wie in den Vorjahren gelten die Eintrittskarten als Tombolalose. „Wir haben von hiesigen Geschäften und Unternehmen wertvolle Preise erhalten“, sagt Festgestalterin Kaja Eisele. Zu gewinnen sind unter anderem eine Digitalkamera, ein TabletPC und ein Fernseher, eine viertägige Angelreise nach Dänemark, zwei Obstbäume und Eintrittskarten für die Operette „Land des Lächelns“. LAMPIONFEST HITZACKER 21 Denkmal für wissenschaftlichen Pionier Werk ,Descriptio Regni Iaponiae‘, der ersten Beschreibung Japans aus europäischer Sicht“, verrät die Initiatorin und Gestalterin des Japanischen Lampionfestes. Sie hat Sponsoren für die Bronzeskulptur im Wert von insgesamt 5000 Euro (inklusive Aufbau) gewonnen. Sie wird im Herbst vor dem Geburtshaus von Bernhard Varenius am evangelischen GemeinKaja Eisele hat sich vom Originaldruck dehaus in Hitzacker aufdes „Descriptio Regni Iaponiae“, gestellt. „Vielleicht spenaufbewahrt im „Alten Zollhaus“, zu det uns noch jemand einer Skulptur anregen lassen. einen Findling als Sockel“, wendet sich nun Ein Denkmal zum Anfassen hat Kaja Eisele an die Öffentlichsich Kaja Eisele gewünscht und keit. zusammen mit der Strachauer Bildhauerin Barbara Westphal Bernhard Varenius wurde 1622 entworfen. „Es wird die Nach- als Sohn des Hofpredigers bildung von Bernhard Varenius‘ von Herzog August dem Jün- geren in Hitzacker geboren. Mit 14 Jahren immatrikulierte sich Varenius an der Universität in Helmstedt, studierte Medizin und Mathematik in Hamburg, Königsberg und Leiden in den heutigen Niederlanden. Seinen Ruhm begründete er mit den zwei geografischen Werken „Descriptio Regni Iaponiae“ und der „Geographia Generalis“, die bis ins späte 18. Jahrhundert als geografische Standardwerke weite Verbreitung fanden. Varenius hat deren erste Drucklegung 1650 vermutlich nicht mehr erlebt. sich Isaac Newton, Alexander von Humboldt, Zar Peter der Große und viele nordamerikanische Universitäten bis heute auf ihn bezogen haben“, schreibt die in Hitzacker lebende Historikerin Dr. Margret Schuchard im Vorwort zum Band „Japan“, das der Heimatund Museumsverein Hitzacker herausgegeben hat. Im Stadtmuseum „Das Alte Zollhaus“ ist ein Originaldruck von „Descriptio Regni Iaponiae“ zu sehen. Für die Beschreibung Japans bearbeitete Bernhard Varenius, der nach Amsterdam umgesiedelt war, Berichte von Missionaren und Kaufleuten. „Seine Bücher zur Geografie haben die Wissenschaftsgeschichte so nachhaltig beeinflusst, dass Autoklinik Lenz Vorgeschlagen wurde Kaja Eisele von der Samtgemeinde Elbtalaue, in deren Laudatio noch mehr Engagement gewürdigt wird. So hat sich die Hitzackeranerin über Jahre für das Archäologische Zentrum Hitzacker (AZH) eingesetzt, einen wertvollen Findling mit Inschrift gespendet und die Beleuchtung des AZH-Parkplatzes mit stilvollen Laternen organisiert. Sie ist zudem die Erfinderin des beliebten „Storchenfestes“ auf der Bleichwiese, wo Anfang Mai hunderte Gäste die Störche willkommen – Kfz-Reparaturen – Karosseriearbeiten – Altauto-Annahme – Gebrauchtwagen – HU/AU Bleckeder Landstraße 7 29456 Hitzacker Telefon 058 62-3 15 www.autoklinik-lenz.de Ehrung für Eisele „Wenn es keine Bürger gebe, die sich ehrenamtlich engagieren, herrschte in Deutschland viel Chaos und wir hätten deutlich weniger Lebensqualität“, richtete vor Kurzem Ministerpräsident Stephan Weil seinen Dank an 72 Bürger, die er am 12. Juli, am „Tag des Ehrenamts“ in Buchholz auszeichnete. Mittendrin die Hitzackeranerin Kaja Eisele, Initiatorin des „Japanischen Lampionfestes“, das sie nun im achten Jahr maßgeblich mit organisiert. Sie erhielt eine Medaille und eine Urkunde. Abschlepp- und Pannendienst heißen. Dank Eiseles vielerlei Beziehungen zu Sponsoren, können sowohl beim Lampionals auch beim Storchenfest attraktive Preise verlost werden. „Viele Hitzackeraner Bürgerinnen und Bürger engagieren sich für ihre Stadt und ohne den Festausschuss wären die Feste gar nicht möglich“, schließt die Geehrte ihre Mitstreiter in den Reigen ein. Sie hofft, dass „wir alle immer wieder dazu anregen, Ideen umzusetzen, damit die Stadt noch attraktiver wird“. LAMPIONFEST HITZACKER 22 Ein schöner Ort für Erholung und Fitness Stöcken angeboten, auch geführte Nordic-Walking-Ausflüge stehen im Programm. Auskünfte darüber an der Rezeption im Parkhotel Hitzacker. Während des Japanischen Lampionfestes erstrahlt der Kneipp-Kur-Garten in exotischem Licht. Das ganze Jahr über lädt der Park mit dem Blick über die Flusslandschaft dazu ein, die Fitness zu stärken und sich zu erholen. Alle Einrichtungen können kostenlos genutzt werden. 7EISHEITENVOM Wasserdoktor Klassisch im Sinn des Wasserdoktors sind der Guss am Arm und der Storchengang durch das Tretbecken. Kneippianer wissen, dass man sich nur für eine dieser Anwendungen entscheiden sollte, um den Blutkreislauf nicht zu belasten. Nach dem Abtrocknen regt ein Gang über die Steine im Seerosenteich und dem sich anschließenden Barfußpfad die Lebensgeister zusätzlich an. Auch die Kleinen im evangelischen Kindergarten Hitzacker genießen die Ausflüge in den Kneipp-Kur-Garten. Und nach einer Pause in den bequemen Ruhestühlen am Seerosenteich ist es empfehlenswert, die Beweglichkeit an den Geräten auf dem Mehrgenerationen-Fitness-Platz zu verbessern. Die gepflegte Wiese bietet zudem viel Platz für Ball- und Bewegungsspiele. Die Mitglieder treffen sich jeden letzten Dienstag im Monat um 18.15 Uhr am Kneipp-Tretbecken zu Übungen und Gesprächen. „Wir freuen uns über Gäste“, sagt Badearzt Dr. Christoph Schmieta, der auch Vorsitzender des KneippVereins ist. Wer sich näher mit den Lehren des Pfarrers Kneipp beschäftigen will, ist beim Kneipp-Verein Hitzacker willkommen. Der Kneipp-Kur-Garten ist zudem Startplatz für den NordicWalking-Parcours mit vier Rundkursen. Sie führen durch die hügelige Wald- und Wiesenlandschaft mit Panoramablicken über die Elbe. Der kostenlose Wanderführer mit Beschreibung der Routen ist in der Kur- und Touristinformation im Rathaus Hitzacker, Am Markt, zu erhalten. Für Ungeübte wird eine Einführung in das flotte Wandern mit zwei Lösungen für Steuerfragen Dass Bewegung die Lebenslust erhöht, hat Pfarrer Kneipp gepredigt. In Hitzacker finden aufmerksame Gäste an Bänken, Becken und an der Kräuterspirale noch mehr Weisheiten, die der Wasserdoktor seiner Gemeinde mit auf den Weg gegeben hat: Der Sinn des Reisens ist, ans Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein. Wer nicht jeden Tag etwas für die Gesundheit aufbringt, muss eines Tages sehr viel Zeit für die Krankheit opfern. Die Natur ist die beste Apotheke. Gesundheit bekommt man nicht im Handel, sondern durch den Lebenswandel. Fritz Boldt Diplom-Kaufmann · Steuerberater Ihr Partner in Buchhaltung und Jahresabschluss, insbesondere Existenzgründung und Unternehmensnachfolge Lüneburger Straße 17 29456 Hitzacker Telefon (0 58 62) 96 91 30 Fax (0 58 62) 9 69 13 44 E-Mail: [email protected] www.stb-boldt.de LAMPIONFEST HITZACKER 23 Shoppen als Sonntagsvergnügen Hitzacker hat als Kneipp-Kurort ein Privileg: Geschäfte dürfen von Anfang April bis Ende Oktober sonntags öffnen. In der Elbestadt hat man sich auf die Zeit von 11 bis 16 Uhr geeinigt. Es sei vor allem das entspannte Aussuchen und Einkaufen, das Gäste von auswärts schätzen, ist von den Laden- und Boutiqueninhaberinnen zu hören. Einheimische nutzten den sonntäglichen Bummel gern mit Partnern, um gemeinsam Entscheidungen für Anschaffungen oder Geschenke zu treffen und sich anschließend in den Cafés und Eisdielen zu entspannen. Auf Hitzackers Fachwerkinsel haben Läden und Boutiquen sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Auch der REWE-Supermarkt hat sonntags geöffnet. „Das nutze ich gern, wenn überraschend Gäste kommen oder das Wetter zum Grillen ein- Impressum Verlag: Druck- und Verlagsgesellschaft Köhring GmbH & Co. KG, 29439 Lüchow, Wallstraße 22–24 lädt“, sagt eine Kundin. Und wer überraschend zum Essen eingeladen wurde oder einen Geburtstag vergessen hat, kann sich in Meyers Elbufergärtnerei sonntags in der Zeit von 10 bis 12 Uhr einen Blumenstrauß gestalten lassen. Das ganze Jahr über wird die Sonntagszeitung im Zeitschriften- und Tabakladen Spießmacher, Am Markt, verkauft. Zahnarztpraxis Michael Keil Master of Science für orale Implantologie Druck: C. Beckers Buchdruckerei GmbH & Co. KG 29525 Uelzen, Groß Liederner Straße 45 !UFLAGE 46 300 Erschienen als Beilage in der Elbe-Jeetzel-Zeitung und im Elbe-Jeetzel-Kiebitz Hochwertiger Zahnersatz aus unserem Praxislabor Parondontosebehandlung Implantate Bleaching (Bleichen von Zähnen) Prophylaxe bei Kindern und Erwachsenen (Professionelle Zahnreinigung) Füllungstherapie in Keramik und Gold Kieferorthopädische Behandlungen (Zahnstellungskorrekturen) bei Kindern und Erwachsenen Öffnungszeiten Mo., Di., Do., Fr., 8.00 –12.00 Uhr Mo.+Do. 14.30 –18.00 Uhr Di. 15.00 –19.00 Uhr Fr. 13.00 –17.00 Uhr Mi. Nach Vereinbarung !NZEIGEN Thorsten-Eik Schrader Redaktion: Thomas Janssen, Petra Witte Mitarbeit: Maria Horn ,AYOUT Jasmin Munder Titelfotos: Marco Borggreve, Thomas Janssen, Maria Horn Ihre Fachpraxis für Implantologie und individuell gestalteten Zahnersatz aus praxiseigenem Labor in Hitzacker Hitzacker · Grünewaldstraße 3 Tel. (0 58 62) 78 58 · www.michaelkeil.de Wir machen Lachen! Für Druckfehler keine Haftung. Besser leben. 29456 Hitzacker Dannenberger Str. 7 Von April bis Oktober haben wir sonntags von 11 bis 16 Uhr für Sie geöffnet! Unsere REWE Markt GmbH, Domstr. 20 in 50668 Köln, Namen und Anschrift der Partnermärkte finden Sie unter www.rewe.de oder der Telefonnummer 0221 - 177 397 77. Kundenfreundlichen Öffnungszeiten! Supermarkt: Montag - Samstag von 7 bis 22 Uhr Getränkemarkt: Samstag von 8 bis 22 Uhr www.rewe.de