Neues Wirkprinzip entdeckt - Klinik I für Innere Medizin

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31.01.2014
Neues Wirkprinzip entdeckt
Kombinationstherapie und körpereigene Fresszellen entscheidend
Die Resistenz gegen Tumortherapien stellt eines der zentralen Probleme in der
Behandlung von bösartigen Tumoren und Leukämien dar. Diese Resistenz hat
ihren Ursprung unter anderem in dem Gewebe, von dem der Tumor umgeben ist –
dem sogenannten Mikromilieu. Für die effektive Behandlung von Tumorzellen ist
vor allem das Zusammenwirken aus Chemotherapie, Antikörpern und
körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) aus dem Mikromilieu entscheidend. Das
konnte eine Arbeit zeigen, die gestern Abend (30.01.2014) in dem renommierten
Wissenschaftsjournal „Cell“ publiziert wurde.
Wissenschaftler der Uniklinik Köln und des Massachusetts Institute of Technology
(MIT) um Dr. Christian Pallasch, Arzt an der Klinik I für Innere Medizin, konnten
jetzt eine solche resistente Nische identifizieren, die im Knochenmark
Leukämiezellen vor therapeutischen Antikörpern schützt. In der Therapie von
Lymphomen und Leukämien können sich bösartige Zellen häufig in schützenden
Nischen verstecken. Sie werden so von der Therapie nicht erreicht.
Möglich wird diese Nische, neben genetischen Veränderungen der Tumorzellen,
durch das sogenannte Mikromilieu: „Hierbei handelt es sich um das umgebende
Gewebe, das aus Bindegewebszellen, Blutgefäßen und auch Zellen des
Immunsystems besteht. Kurz ausgedrückt könnte man sagen: die Infrastruktur des
Tumors“, erklärt Pallasch. „In diesem Mikromilieu schaffen es Tumorzellen
beispielsweise, Fresszellen zu inaktivieren und für ihre Zwecke zu nutzen.
Dementsprechend können die Medikamente hier nicht richtig wirken und man
spricht von einer Nische.“
„Die Resistenz gegen den therapeutischen Antikörper kann aber mittels
Kombinationstherapie durchbrochen werden. Bei gleichzeitiger Behandlung der
Leukämie mit dem klassischen Chemotherapeutikum Cyclophosphamid und dem
Antikörper Alemtuzumab wird in den bösartigen Leukämiezellen eine schnelle
Freisetzung von Wachstumsfaktoren und Lockstoffen ausgelöst“, so Erstautor
Pallasch.
„Diese Stoffe wiederum aktivieren die für die Antikörpertherapie essentiellen
Fresszellen (Makrophagen), die jetzt wiederum die Leukämiezellen erkennen
können, da die Antikörper nun an die Oberfläche der Leukämiezellen angedockt
haben. Jetzt können die bösartigen Zellen vollständig verschlungen und zersetzt
werden“, so Prof. Dr. Michael Hallek, Leiter der Klinik I für Innere Medizin und
Mitautor der Studie. „Schlussendlich ermöglicht das eine vollständige Beseitigung
aller bösartigen Zellen und letztlich eine Heilung.“
Die Synergie aus Chemotherapie und Antikörper-basierter Immuntherapie konnte
in dieser Studie so zum ersten Mal gezeigt werden. „Die Aufklärung dieses von uns
gefunden und beschriebenen Prinzips erklärt möglicherweise den Erfolg anderer
bei uns etablierter klinischer Behandlungsstrategien“, erklärt Pallasch.
Erfolgreiche Beispiele für dieses Therapieprinzip finden sich an der Uniklinik Köln
in den etablierten Chemoimmuntherapien gegen die Chronische Lymphatische
Leukämie (CLL).
Die neuen Ergebnisse erlauben es der Arbeitsgruppe von Dr. Pallasch jetzt die
Mikromilieu-abhängigen Resistenzmechanismen in der Therapie von Leukämien
und Lymphomen spezifisch zu adressieren und zu umgehen. „Insbesondere die Art
und Weise, wie die Lockstoffe der Leukämiezellen freigesetzt werden, bieten in
Zukunft die Möglichkeit der Entwicklung neuer optimierter
Kombinationstherapien“, so Pallasch.
Hintergrund SFB 832. Molekulare Basis und Modulation der zellulären
Interaktionen im Tumormikromilieu
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 832 „Molekulare Basis und Modulation der
zellulären Interaktionen im Tumormikromilieu“ ist ein von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderter, interdisziplinärer Forschungsverbund.
Wissenschaftler der Universität zu Köln, der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn und des Kölner Max-Planck-Instituts für Neurologische Forschung
erforschen Schlüsselmechanismen, die das molekulare Wechselspiel von
Krebszellen mit ihrer nächsten Umgebung bestimmen. Neben der
Grundlagenforschung möchte der SFB langfristig auch neue Zielstrukturen
aufklären, die sich zur Entwicklung neuer therapeutischer oder diagnostischer
Verfahren eignen.
Der SFB 832 ist in 18 wissenschaftliche und 5 zentrale Projekte gegliedert und hat
seine Arbeit am 1. Juli 2009 aufgenommen. Sprecher des SFB ist Prof. Dr. Michael
Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin der Uniklink Köln.
Originalarbeit:
Sensitizing Protective Tumor Microenvironments to Antibody-Mediated Therapy
Christian P. Pallasch, Ilya Leskov, Christian J. Braun, Daniela Vorholt, Adam Drake,
Yadira M. Soto-Feliciano, Eric H. Bent, Janine Schwamb, Bettina Iliopoulou, Nadine
Kutsch, Nico van Rooijen, Lukas P. Frenzel, Clemens M. Wendtner, Lukas
Heukamp, Karl Anton Kreuzer, Michael Hallek, Jianzhu Chen, Michael T. Hemann
Cell - 30 January 2014 (Vol. 156, Issue 3, pp. 590-602)
Downloads:
Porträtfoto in unserer Mediathek
Pressemitteilung als pdf-Datei
Für Rückfragen:
Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Unternehmenskommunikation und Marketing
Telefon: +49 221 478-5548
E-Mail: [email protected]
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