Experimentalphysik 2 TU München Ferienkurs WS 08/09 Felicitas Thorne Lösungsvorschlag zu den Übungsaufgaben für Donnerstag, den 26.2.2008 1 Übungen zum Sto der Donnerstagsvorlesung 1.1 Aufgabe 1 Magnetischer Fluss: Z Φ= ~ A ~ = B · N · A · cosϕ (t) Bd Dabei ist ϕ (t) der zeitabhängige Winkel zwischen Magnetfeld und Spulennormale. Mit ϕ (t) = ω · t folgt: Uind = − 1.2 d Φ = B · N · A · ω sin ωt dt Aufgabe 2 a) Kirchhosche Regeln ergeben folgende Dierentialgleichung: U0 = I · R − Uind = I · R − L Lösungsansatz dI dt I (t) = A · e− L t + I0 R mit der Anfangsbedingung I (0) = 0 ergibt: I (t) = b) 63% bedeutet, dass der Strom auf 1 e R U0 · 1 − e− L t R abgefallen ist. Also: R L t=1⇒t= L R 1.3 Aufgabe 3 a) Der Strom I2 (t) der bei geönetem Schalter durch die Glühbirne ieÿt, wurde bereits in der Vorlesung hergeleitet: R I2 (t) = I0 · e− L t mit R = R1 + R2 . Für die Induktionsspannung folgt mit U0 = I0 R2 : Uind = −I2 (R1 + R2 ) = −L Uind = −U0 dI2 dt R1 + R2 − R t e L R2 b) Aus a) folgt, dass für R1 >> R2 die Induktionsspannung wesentlich gröÿer als U0 wird. 1 1.4 Aufgabe 4 Magnetfeld einer Langen, geraden Spule: B = µ0 · N ·I l Daraus folgen der magnetische Fluss Φ = B · A = µ0 · N ·I ·A l und die Induktionsspannung Uind = −N · dI dΦ dI = −µ0 n2 lA · = −L · dt dt dt Also: 1.5 L = µ0 n2 V Aufgabe 5 a) Ampèresches Gesetz in dierentieller Form: ~ = ~j + ∇×H ~ ∂D ∂t Integration über die Fläche und Anwendung des Satzes von Stokes liefert das gesuchte Ergebnis. b) Die Ladungserhaltung wird durch die Kontinuitätsgleichung ∂ρ + ∇~j = 0 ∂t ausgedrückt. Betrachtet man die beiden inhomogenen Maxwellgleichungen mit noch unbekanntem Ver~: schiebungsstrom X ~ =ρ ∇·D ~ +X ~ = ~j ∇×H und addiert die Zeitableitung der ersten zur Divergenz der zweiten, dann erhält man: ~ ∂ρ ∂D ~ =0 + ∇ · ~j = ∇ · +∇·X ∂t ∂t Dabei wurde schon angewendet, dass die Divergenz einer Rotation verschwindet und partielle Ableitungen vertauscht werden können. Durch Vergleich sieht man: ~ ~ = − ∂D X ∂t 1.6 Aufgabe 6 ~ 6= 0, kann E ~ nicht mehr als Gradient eines skalaren Potentials geschrieben werden. Aus den Da rotE Maxwellgleichungen ndet man jedoch: ~ ~ + Ḃ = rot E ~ + ∂A rotE ∂t Also: woraus unmittelbar folgt: ~ ~ + ∂ A = −gradφ E ∂t ~ ~ = −gradφ − ∂ A E ∂t 2 ! =0 ~ = Setzt man diese Formel in die Gleichung divE sofort: ein und verwendet die Lorentzeichung, so ergibt sich ρ 0 ρ 1 ∂2φ =− c2 ∂t2 0 ∆φ − ~ in rotB ~ = µ0~j + 12 ∂ E~ ein und verwendet sowohl die Lorentzeichung, Jetzt setzt man die Formel für E c ∂t als auch die Rechenregel rot rot = grad div - ∆ kommt man auf ~ 1 ∂2A = −µ0~j 2 2 c ∂t ~− ∆A 1.7 Aufgabe 7 a) Magnetfeld zwischen den Rohren: µ0 I 2πr B= Damit ist der magnetische Fluss: Φ= µ0 Il 2π Z R2 B · dr = R1 µ0 Il ln 2π R2 R1 Dies ergibt eine Induktivität pro m Kabellänge von: L= µ0 ln 2π b) Energiedichte: w (r) = R2 R1 B2 µ0 I 2 = 2µ0 8πr2 Daraus folgt die Energie: Z W = Z R2 w dV = 2πl w (r) dr = R1 1 2 LI 2 c) Wenn die Wanddicke nicht vernachlässigbar ist, muss noch das Magnetfeld im Innenleiter mit berücksichtigt werden. 1.8 Aufgabe 8 Die Herleitung geht analog zur Vorlesung: I= mit Rges ergibt sich: Ua Ue = R Rges 1 = R + ı ωL − ωC R |Ua | = q R2 + ωL − 1 2 ωC · |Ue | Bei der Resonanzfrequenz muss die Ausgangs- gleich der Eingangsspannung sein, also ωL − 1 1 ⇒ω= √ ωC LC 3 1.9 Aufgabe 9 a) b) Ausgangsspannung: Uout = RI Mit I = Q̇ und sinusförmiger Eingangsspannung folgt für die Ladung: RQ̇ + Lösungsansatz: Q = U0 sin ωt C Q (t) = Asin (ωt + ϕ) in die Dierentialgleichung einsetzen und Additionstheoreme anwenden ergibt: cos ωt Rω cos ϕ + Koezientenvergleich liefert: 1 1 U sin ϕ + sin ωt −Rω sin ϕ + cos ϕ = 0 sin ωt C C A 1 sin ϕ = 0 C U0 1 −Rω sin ϕ + cos ϕ = C A Rω cos ϕ + Diese Gleichungen müssen quadriert und dann addiert werden, um A bestimmen zu können. Die Lösung lautet dann: U0 C Q (t) = q sin (ωt + ϕ) 2 (RCω) + 1 und Uout = RQ̇ = q 1.10 U0 CRω 2 cos (ωt + ϕ) (RCω) + 1 Aufgabe 10 a) b) Es gibt zwei Möglichkeiten, die Induktionsspannung zu berechnen: 1) Lorentkraft: Uind = El = vBl 2) Induktionsgesetz: Uind = φ̇ = dtd (slB) = vlB Der Strom im Draht berechnet sich über die Lenzsche Regel: I= U − vBl R c) Bewegungsgleichung: mv̇ = QvD B 4 Die rechte Seite ist die Lorentz-Kraft,die auf die mit der Driftgeschwindigkeit vD durch den Draht driftenden Ladungsträger wirkt. Mit I= Q vD l erhält man mv̇ = BIl Einsetzten der in b) gefunden Formel für den Strom ergibt die folgende Dierentialgleichung: v̇ + B 2 l2 Bl v= U mR mR mit der Lösung: v (t) = Ae− B 2 l2 t mR + U Bl Verarbeiten der Anfangsbedingung v (0) = 0 liefert: v (t) = 2 2 U 1 − e−B l t mR Bl und v∞ = U Bl d) Mit der Formel aus b) folgt I∞ = 0. 1.11 Aufgabe 11 a) DieStromzunahme I˙ an der Spule ist mit der an ihr anliegenden Spannung UL verknüpft durch LI˙ = UL Dabei ist UL die Spannung U der Batterie, vermindert um den im Widerstand abfallenden Anteil: UL = U − RI . Zusammen ergibt sich also: R U I˙ + I = L L Dies ist eine lineare inhomogene Dierentialgleichung erster Ordnung, deren Lösung die Summe der allgemeinen homogenen Lösung und einer speziellen inhomogenen Lösung ist: I (t) = Ae− L t + R U R Mit der Anfangsbedingung I (0) = 0 erhält man I (t) = R U 1 − e− L t R b) Strom: 5 Spannung c) Der Strom ereicht 90% seines Maximalwertes zur Zeit t mit e− L t = 0, 1 R also T90 = Die bis dahin umgesetzte Energie ist: Z W =R L ln10 R T90 I 2 (t) = 0, 042J 0 1.12 Aufgabe 12 a) Û1 Iˆ = Ẑ ı ˆ ˆ Û1 = ÛR + ÛC = I R − = I Ẑ ωC b)Berechne Û2 : Û2 = − Damit ist das komplexe Verhältnis: Û2 Û1 =− ı ı Û1 · Iˆ = − · ωC ωC Ẑ ı 1 1 − ıRωC · = 2 ωC Ẑ (RωC) + 1 Bei der Rechnung wurde der komplexe Nenner mit seinem komplex konjugierten erweitert. c) Berechne Amplitudenverhältnis: U20 UC0 1 =p 2 =√ 2 U10 1 + ω 2 R2 C 2 UR0 + UC0 6 Berechnung der Phase: Achtung, es ist hier nicht nach der Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung, sondern nach der Phase zwischen U1 und U2 gefragt! tanϕ = UR0 = −ωRC −UC0 ϕ = −arctan (ωRC) d) 1.13 Aufgabe 13 a) Das vränderliche E-Feld bewirkt Magnetfeld um E-Feldlinien: I Beide Seiten ausrechnen: ~ d~s = d H dt I Z ~ dA ~ D ~ d~s = H · 2πR H homogenes Feld im Kondensator: d dt Z ~ dA ~= dD ~ D dt Z ~ = 0 dA dE · R2 π dt Gleichsetzten, sinusförmige Wechselspannung einsetzen und E = H = 0 anwenden: RU0 ω A cos ωt = 1, 11 · 10−3 cos ωt 2d m b) Uind = − Mit dem Ergebnis aus a) folgt: U d dφ ∂B = −nπr2 dt ∂t Uind = 0, 172µV sin ωt 7 1.14 Aufgabe 14 a) ! −1 1 ωR2 C ÛE R = ıωL + ıωC + ẐE = = 2 + ı ωL − 2 R IˆE 1 + (ωRC) 1 + (ωRC) b) PB = 0, d.h. ẐE muss reell sein: ωL = ωL − ωR2 C 1 + (ωRC) 2 Beim Auösen dieser Gleichung erhält man eine quadratische Gleichung für C mit denLösungen: C1 = 0, 5nF C2 = 4, 5nF c) Berechnung der gesamten Leistug: ∗ P̂ = ÛE · IˆE = ÛE ÛE∗ ẐE Die Wirkleistug ist der Realteil von P̂ . Einsetzten ergibt: PW 1 = 0, 375W PW 2 = 3, 375W ˆ ˆ ˆ d)Knotenregel: IE = IC + IR Maschenregel: ÛR = ÛC und ÛL + ÛR = ÛE damit: ÛE ÛR 1 + ıωRC = ıωC ÛR + = ÛR R R ÛE Weiter einsetzen: ÛR ÛE = R (R − Omsches Gesetz anwenden: ω 2 RLC) ÛE 2 ω RLC) IˆR = (R − ˆ e) Wirkleistung wird maximal, wenn IR maximal: + ıωL + ıωL R − ω 2 RLC = 0 und damit C = f) PW max 1 = 5nF 2 ω2 L ˆ = IR R = 3, 75W 2 Übungen zum Sto der Feitagsvorlesung 2.1 Aufgabe 15 Leite Maxwellgleichung nach der Zeit ab: ∂ ∂t ~ ∂B ~ +∇×E ∂t ! =0 ~ ~ ∂2B ∂E = −∇ × ∂t2 ∂t ~ = Einsetzen der Maxwellgelichung ∇ × B gesuchte Wellengleichung: ~ 1 ∂E c2 ∂t und Anwendung von rot rot = grad div - ∆ ergibt die ~ = ∆B ~ 1 ∂2B c2 ∂t2 8 2.2 Aufgabe 16 Der Betrag des komplexen Widerstandes lautet: s |Z| = 2 p 1 R2 + ωL − = R2 + X 2 ωC Für den Bruchteil des Widerstandes ergibt sich damit: s 2 Z ω0 + R 1 L = 1+ 1+ |Z (ω0 )| 1 + RCω0 bzw. s 2 Z ω0 − R 1 L = 1+ 1+ |Z (ω0 )| 1 − RCω0 Die Wirkleistung ergibt sich dann über: PW = I 2 R = U02 R U 2R = 2 Z2 2 |Z| Die Ergebnisse für ω = ω0 ± RL sind nicht symmetrisch bzgl. ω0 . 2.3 Aufgabe 17 a) Die Sonne strahlt ihre Leistung gleichmäÿig in den vollen Raumwinkel 4π ab. Damit gilt: S= P W = 1414, 7 2 4πa2 m wobei a der Abstand zwischen Sonne und Erde ist. Die Fläche der der Sonne zugewandten Erdhalbkugel ist doppelt so groÿ wie eine Querschnittsscheibe. Damit ist die mittlere Bestrahlungsstärke: SErde = 707, 35 W m2 b) Bei vollständiger Absorption gilt: PS = c) PS = S N = 2, 358 · 10−6 2 c m F ⇒ F = PS · A = 578, 7 · 106 N A 9