Die Zeitschrift für Wärmedämmung und Energieeffizienz Nr. 29/Juni 2011 © Richter - Dahl Rocha & Associés architectes SA, Lausanne NOVA Innovationen für das Flachdach: Dämmung, Gefälle und Brandschutz in der Praxis Wettbewerb: Gewinnen Sie ein FLYER-Elektrovelo! eVALO: virtuell Häuser erneuern. Ökobilanz: wenig graue Energie in Flumroc-Steinwolle. Hochhaus Uptown: neues Wahrzeichen für Zug. Die Naturkraft aus Schweizer Stein © Richter - Dahl Rocha & Associés Inhalt 3 Editorial 4 Magazin Nr. 29 Flachdach 6 «In der Flachdachtechnologie steckt grosses Potenzial» 7 Sicher, einfach, günstig: das neue Flumroc-Gefälledachsystem 9 Blaue Pakete für Top-Dämmung und besten Brandschutz 10 Brandschutz fürs Nacktdach 16 Mit Flumroc COMPACT hoch hinaus 18 Virtuelle Erneuerung online Energiesparen: eVALO zeigt wie © REV ARCHITECTURE Kompaktfassade 12 Aussendämmung trotz Denkmalschutz 21 Metallkassettenwand mit DUO C Steinwolle gegen Temperaturschwankungen im Warenlager 22 Ökobilanz von Flumroc-Steinwolle Ökologisches Material für ökologische Bauten 26 Umbau zum Plusenergie-Gebäude Ein Hotel wird zum Kraftwerk 28 Neubau Eishalle und Hochhaus in Zug 30 Appenzellerhaus-Erneuerung Historischem Haus neues Leben eingehaucht 32 Warenhaus-Erneuerung Glänzende Fassade an bester Lage 33 Hinterlüftete Fassade mit DUO D20 Altes Holz – neue Dämmlösung Technische Dämmung/Brandschutz 34 Sicherheit im Sicherheitskontrollgebäude 35 Flumroc kommt zum Zug 2 © Gilles Bollschweiler Spitzensport unter Steinwolle Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Woher kommt der Schweizer Strom von morgen? Was spricht für Fördermittel? Sind strenge Energiegesetze sinnvoll? Wann erreicht der Ölpreis die Schmerzgrenze? Sollen wir den CO 2 -Ausstoss im In- oder Ausland kompensieren? Das Thema Energie ist in Politik und Medien omnipräsent – und auch am Stammtisch angekommen. Völlig zu Recht, gerade im Gebäudebereich: In den vielen Häusern aus den 60er- und 70er-Jahren steckt ein riesiges Sparpotenzial. Energetische Erneuerungen sind der Start in die Energiezukunft der Schweiz. Vier Schritte führen zum Erfolg: Erstens: die Energieverschwendung stoppen. Wir können es uns nicht mehr leisten, mit kaum gedämmten Wänden für die Umgebung zu heizen. Gebäude renovieren und erneuern ist angesagt. Denn es gibt praktisch keine Gebäudehülle, die nicht energiemässig fit getrimmt werden könnte. Das beweisen auch die Erneuerungsprojekte, die wir Ihnen in der aktuellen NOVA vorstellen. Zum Beispiel das unter Denkmalschutz stehende Engadinerhaus aus dem 15. Jahrhundert, das heute top gedämmt ist (Seite 12). Zweitens: die Energie effizient nutzen. Im Haus mit guter Dämmung wird die leistungsfähige Elektroheizung überflüssig. Wer sie durch eine kleine Wärmepumpe ersetzt, spart viel – und wohnt erst noch komfortabler. Drittens: den Restbedarf mit erneuerbarer Energie decken. Hauseigentümer können beispielsweise auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installieren, Mieter Solarstrom beim Energieversorger bestellen. Viertens: Bauteile mit möglichst wenig grauer Energie einsetzen. Es macht keinen Sinn, Energie sparen zu wollen mit Materialien, deren Herstellung und Transport bereits Unmengen verschlungen haben. Seit Kurzem können Hauseigentümer, Planer und andere Interessierte die vier Schritte nach Belieben durchspielen: mit dem neuen Online-Tool eVALO (Seite 18) und mit der Internetplattform Bauteilkatalog.ch für den praxisnahen Vergleich von Ökobilanzdaten (Seite 22). Die Tools haben wir – jetzt müssen wir sie nur noch einsetzen. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Kurt Frei, Geschäftsführer Flumroc AG 3 Magazin Gast- und umweltfreundliche Jugendherberge Besser bauen Das neue Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen, gestartet Anfang 2010, ist ein voller Erfolg: Fast 30 000 Gesuche sind eingegangen – doppelt so viele wie erwartet. Und im ersten Quartal 2011 wurden bereits über 6200 Projekte finanziell unterstützt. Ganze 45 Prozent der 2010 und im ersten Quartal 2011 geförderten Vorhaben hatten jedoch einzig den Ersatz von Fenstern zum Ziel – auf eine zusätzliche Wärmedämmung wurde verzichtet. Ein solches Vorgehen führt häufig zu bauphysikalischen Problemen, vor allem zu Feuchtigkeit auf der Innenseite der Aussenwände. Wie macht man es besser? Antworten liefert die neue Flumroc-Broschüre «Besser bauen». Sie richtet sich sowohl an Eigentümer, die eine Erneuerung richtig angehen wollen, als auch an Baufachleute. Themen der Broschüre sind Strategie, Gesetze und Standards, Kosten, Sparpotenziale, Etappierung, das neue Online-Tool eVALO (siehe Seite 18) und mehr. Sieben Erneuerungsbeispiele werden mit detaillierten Plänen und Beschreibungen erklärt. Die kostenlose Broschüre «Besser bauen» ist ab sofort in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich bei der Flumroc AG – als gedruckte Version und im PDF-Format auf www. flumroc.ch. Mehr Zimmer, mehr Komfort, mehr Ökologie, weniger Energie: Rechtzeitig auf die Wintersaison öffnete die Jugendherberge St. Moritz im vergangenen Dezember rundum verwandelt ihre Türen. Die Eigentümerin, die Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus, hatte das Gebäude gründlich erneuern und aufstocken lassen. Den Empfangsbereich im Erdgeschoss gestalteten die Architekten komplett neu, mit grossen Räumen, die zur Begegnung einladen. In den Stockwerken eins und zwei wurde nichts verändert. Im dritten Stock erhielten einige Zimmer Nasszellen. Neu gebaut wurde der vierte Stock – mit modernen Doppel- und Familienzimmern mit Bad und WC. Auch in Sachen Energiesparen und Ökologie hat sich viel getan: Die verwendeten Baumaterialien entsprechen den Richtlinien des Vereins eco-bau, die Neubauteile zusätzlich dem Minergie-Standard. Das Flachdach dämmten die Architekten zweilagig – 120 plus 140 Millimeter – mit der Flumroc-Dämmplatte PRIMA. Für die neue, hinterlüftete Holzfassade kam die Steinwollplatte DUO in einer Dicke von 200 Millimeter zum Einsatz. Die fugenlos verlegten Platten wurden mit Dämmstoffdübeln, die Unterkonstruktion und die Bekleidung mit isolierten Distanzschrauben am Mauerwerk befestigt. Als Belüftungsebene dient eine vertikale Holzlattung. An den darauf montierten horizontalen Latten ist die vertikal ausgerichtete Bekleidung befestigt. Diese Fassadenkonstruktion ist weitgehend wärmebrückenfrei. So bleibt die mit Holzschnitzeln und thermischer Solarenergie erzeugte Wärme im Haus. Die alte Ölheizung ist Geschichte. Die thermischen Sonnenkollektoren – und eine Photovoltaikanlage, die einen Sechstel des Strombedarfs deckt – wurden von Jugendlichen im Rahmen eines Greenpeace-Projekts auf dem Dach installiert. Die Verwandlung der Jugendherberge St. Moritz ist auch von aussen gut sichtbar: Die neue Holzfassade glänzt in vier Farben – eine für jede Himmelsrichtung. Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion der Jugendherberge St. Moritz ist weitgehend wärmebrückenfrei. Objektdaten Standort: St. Moritz Bad; Bauherrschaft: Schweizerische Stiftung für Sozialtourismus, Zürich; Architekten: Bosch & Heim Architekten, Chur; Baujahr: 1977; Erneuerung und Aufstockung: 2010 Verwendete Dämmung Flachdach: Dämmdicke: 120 + 140 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PRIMA; Fassade: Dämmdicke: 200 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO 4 Wettbewerb Neues Label: Minergie-A Ein Nullenergiehaus verbraucht in der Jahresbilanz keine von aussen zugeführte Energie für Raumheizung, Lüftung und Wassererwärmung. Seit letztem März gibt es dafür ein eigenes Zertifikat: Minergie-A. Der geforderte maximale Heizwärmebedarf ist der gleiche wie beim MinergieBasisstandard. Er muss jedoch zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie gedeckt werden. Dies ist möglich mit einer Wärmepumpe, die Energie aus einer Photovoltaikanlage bezieht. Auch die Kombination einer Holzheizung mit thermischen Solarkollektoren kann die Voraussetzungen von Minergie-A erfüllen, wobei die Sonne mindestens die Hälfte der Wärme erzeugen muss. Derzeit lassen sich neue Wohnbauten nach Minergie-A zertifizieren – oder, wenn die Kriterien einer gesunden und ökologischen Bauweise erfüllt sind, nach Minergie-A-ECO. www.minergie.ch > Standards & Technik > Minergie-A Geniessen statt schwitzen Ob schnell zur Post oder auf die längere Tour: Mit einem Elektrovelo ist jede Fahrt ein Genuss. Wenn Sie folgende Frage richtig beantworten, sind Sie vielleicht schon bald unterwegs mit einem neuen Elektrovelo der Marke FLYER im Wert von 3500 Franken. In welcher Schweizer Gemeinde steht das erste Plusenergie-Hotel des Alpenraums? Schreiben Sie den richtigen Ortsnamen auf eine Karte, und senden Sie diese an Flumroc AG, Postfach, 8890 Flums, oder senden Sie die Lösung an info@flumroc. ch. Einsendeschluss ist der 30. September 2011. Wettbewerbsbedingungen: Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein, ausgenommen die Mitarbeitenden der Flumroc AG, der ihr angeschlossenen Vertreterorganisationen sowie der Werbe- und Kommunikationsagenturen. Die Gewinner werden durch das Los ermittelt und schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung der Preise. Es besteht keinerlei Kaufzwang. Über diesen Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ratgeber «Energiegerecht sanieren» Drei Gewinnerinnen Das Bundesamt für Energie unterstützt Bauherrschaften – mit dem neuen Ratgeber «Energiegerecht sanieren». Das 88 Seiten starke Buch liefert umfassende Angaben zu Gesamterneuerungen und zu Einzelmassnahmen wie zum Beispiel Dämmung des Dachs. Hauseigentümer können sich schnell und effizient informieren, dank den in sich geschlossenen Kapiteln. Der Wettbewerb in der letzten NOVA stiess auf ein grosses Echo. Der Hauptpreis, ein FLYER-Elektrovelo, geht an Rosmarie Frei aus Chur. Monika Seger aus Amriswil erhält zwei Tageskarten für das Skigebiet Flumserberg, Gaelle Haeny aus Petit-Lancy zwei Tageskarten für Verbier. Der Ratgeber berücksichtigt die unterschiedlichsten Aspekte: grundsätzliche Überlegungen zu Erneuerungsprojekten, Finanzierung und Förderung, Standards, Gebäudeenergieausweis, Energiebuchhaltung, Dämmung, Energiegerecht sanieren Ratgeber für Bauherrschaften Heizung und Warmwasser sowie Komfortlüftung. Weitere Themen sind sparsame Haushaltsgeräte und Beleuchtungen sowie die energieeffiziente Nutzung eines Hauses. «Energiegerecht sanieren» ist in gedruckter und elektronischer Form erhältlich in Deutsch und Französisch: www.energiewissen.ch > Dokumentation > Publikationen > Datenbank allgemeine Publikationen Gewinnerin Rosmarie Frei vor ihrer ersten Fahrt mit dem neuen Elektrovelo. 5 © Richter - Dahl Rocha & Associés architectes SA, Lausanne «Viele Gebäude verlangen geradezu nach einem Flachdach – zum Beispiel Produktionshallen.» «In der Flachdachtechnologie steckt grosses Potenzial» Mit immer besseren Produkten und Anwendungen gehört die Flachdachtechnologie zu den innovativsten Feldern der Baubranche. Richard Hirter* kennt die aktuellen Trends. Herr Hirter, weshalb braucht die Schweiz eine technische Kommission für das Flachdach? Kaum ein anderer Gebäudeteil stellt so hohe Anforderungen an die Ausführung wie ein Flachdach. Die Umsetzung gelingt nur mit den richtigen Produkten, einer umfassenden Planung und einer fachkundigen Ausführung. Die Kommission ist eine wichtige Schnittstelle zwischen Anwendung, Produktion und Forschung. Wir unterstützen die Entwicklung praxistauglicher Innovationen. Zudem sind wir verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung im Bereich Flachdach. Welches sind die aktuellen Trends auf dem Markt? Da gibt es zahlreiche Themen, von der Energiebilanz bis hin zum Rückbau. Ich persönlich bin ein starker Befürwor- 6 ter von Dachlösungen, bei denen nicht alle Einzelteile auf ewig verklebt sind. Einzelsysteme lassen sich später leichter anpassen. Ein vielversprechendes Innovationsfeld sind Abdichtungen aus Flüssigkunststoff. Es ist wichtig, dass wir die Entwicklung dieser Produkte als Kommission begleiten können. In der Technologie stecken grosse Chancen, aber auch Risiken. Welche Risiken sind das? Neue Technologien dürfen nicht dazu verleiten, die Planung zu vernachlässigen. Auch anwenderfreundliche Produkte machen nur Sinn, wenn man sie in eine fachmännische Planung einbezieht. Wie meinen Sie das? Beim Bau eines Flachdachs müssen zahlreiche Schnittstellen berücksichtigt werden. Ob Schiebetüren, Oblichter oder rollstuhlgängige Schwellen – alle Bauteile brauchen rechtzeitig eine detaillierte Planung und Terminierung. Bestellen die Planer den Flachdachbauer erst kurz vor Bauschluss für die Abdichtungsarbeiten, kann dieser keine Leistung erbringen, die den Ausführungsnormen entspricht. Die Arbeit in der Kommission ist mit viel Aufwand verbunden. Woher nehmen Sie die Motivation für Ihr Engagement? Ich schätze den persönlichen und freundschaftlichen Austausch innerhalb der Kommission. In meinem Unternehmen für Bedachungen bin ich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig. Mein Herz schlägt für das Flachdach. Es ist mir wichtig, etwas zur Weiterentwicklung dieser Technologie beitragen zu können. Zudem verdanke ich der Arbeit in der Kommission vertiefte Einblicke in aktuelle Trends und Technologien. Über die Jahre hinweg ist ein Netz an Kontakten entstanden, von dem ich auch als Unternehmer profitieren kann. Welchen Stellenwert wird das Flachdach in Zukunft einnehmen? In der Flachdachtechnologie steckt nach wie vor grosses Potenzial. Ein Flachdach erleichtert die optimale Raumnutzung. Viele Gebäude und Gebäudeteile verlangen geradezu nach einem Flachdach: Ich denke an die zurzeit beliebte Kubusarchitektur, aber auch an Attikaterrassen und Produktionshallen. In der Industrie wird das Flachdach weiterhin eine grosse Rolle spielen. Neue Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich in der Kombination mit Photovoltaik- und SolarthermieSystemen. *Richard Hirter ist Präsident der Technischen Kommission Flachdach beim Verband Gebäudehülle Schweiz und Inhaber der Hirter Bedachungen AG in Bolligen bei Bern. Das Unternehmen ist tätig in den Bereichen Steildach, Flachdach, Fassade, Spenglerei, Energie, Unterhalt und Trockenbau. www.gh-schweiz.ch Flachdach Sicher, einfach, günstig: das neue Flumroc-Gefälledachsystem Ob Neubau oder Erneuerung: Bei Flachdächern kommen der Entwässerung, der Wärmedämmung und dem Brandschutz zentrale Rollen zu. Flumroc bietet eine neue Lösung, die alle drei Funktionen vereint: das Gefälledachsystem. Ein ganz flaches Dach ist ein Risiko. Wenn sich das Regenwasser ansammelt und nicht abfliessen kann, ist der Wasserschaden vorprogrammiert. Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) schreibt deshalb vor, dass ein Flachdach ein Gefälle von mindestens 1.5 Prozent aufweisen muss. Die entsprechende Norm 271 gilt für Neubauten wie auch für Erneuerungen. Eine attraktive Alternative ist das neue Flumroc-Gefälledachsystem mit integrierter Dämmung. In einem Arbeitsschritt kann der Bauherr die Dachentwässerung, die Wärmedämmung und den Schallschutz realisieren. Auch der vorbeugende Brandschutz ist mit enthalten: FlumrocSteinwolle ist nicht brennbar und weist einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius auf. Vielseitiger Nutzen Für jedes Flachdach Das vorgeschriebene Gefälle durch eine Betonkonstruktion zu erreichen, ist oft nicht die optimale Lösung. Solche Konstruktionen sind aufwendig in Planung und Realisation und entsprechend teuer. Das Flumroc-Gefälledachsystem besteht aus einer unteren und einer oberen Lage. Als untere Lage wird die Flumroc-Dämmplatte PRIMA oder MEGA verwendet – abhängig von der geplanten Verwendung des Dachs: MEGA macht das Dach begeh- und nutzbar, zum Beispiel mit einer Terrasse oder einer intensiven Begrünung mit Sträuchern und Bäumen. Falls das Dach hingegen möglichst leicht sein soll, wird PRIMA verwendet. Dieses Produkt eignet sich zum einen für Nacktdächer, also Flachdächer ohne Schutzschicht. Zum anderen lassen sich mit PRIMA auch Flachdächer mit Schutzschicht erstellen, die bekiest oder extensiv begrünt sind – mit pflegearmen Gräsern, Kräutern, Sukkulenten und Moosen. Flumroc-Gefälledachsystem: die Vorteile auf einen Blick 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 䡲 Sichere Entwässerung Optimale Wärmedämmung Bester Brandschutz Wirksamer Schallschutz Hohe Stabilität Kurze Lieferzeit Günstiger Preis Einfache Verlegung Für eine einfache Handhabung auf der Baustelle sind die Flumroc-Gefälleplatten beschriftet und mit der Verlegerichtung versehen. 7 © Setz Architektur, Rupperswil Das Flumroc-Sortiment hält für jedes Flachdach die geeignete Dämmlösung bereit: Minergie-P-Einfamilienhaus in Rupperswil AG. 1.5 Prozent Standardgefälle Als obere Lage des Systems dient die neue Flumroc-Gefälleplatte mit einem integrierten Gefälle von 1.5 Prozent. Alle Platten des Systems sind 1 x 1 Meter gross. Im Gefälledachsystem werden die Gefälleplatten in vier verschiedenen Dicken verwendet, von 20 bis 80 Millimeter; nebeneinander gelegt bilden die vier Platten das Gefälle von 1.5 Prozent. Die gewünschte Gesamtdämmdicke ergibt sich aus der Kombination mit den darunterliegenden Flumroc-Dämmplatten PRIMA oder MEGA. Dank dem standardisierten Gefälle ist das Flumroc-Gefälledachsystem preisgünstig und schnell lieferbar. Auf Anfrage ist auch ein individuelles Gefälle von bis zu 5 Prozent erhältlich. Bei diesen massgeschneiderten Lösungen integriert Flumroc das Gefälle direkt in die Dämmplatten MEGA oder PRIMA. Ein Beispiel dafür ist die Dämmung einer Fabrikhalle in St. Gallen (siehe Seite 10). Objektbezogener Plan Die Flumroc-Techniker erstellen für jedes Flachdach einen massgeschneiderten Verlegeplan. Dieser zeigt genau, wo welche Steinwollplatte verlegt werden muss. Hinzu kommt eine Stückliste, in der jede Platte einzeln mit Form, Massen 8 und Position aufgeführt ist. Vor der Auslieferung werden die Steinwollplatten auftragsbezogen palettiert und die Paletten gut erkennbar beschriftet. Zudem sind die Flumroc-Gefälleplatten auf der Oberseite beschriftet und mit der Verlegerichtung versehen. Auf der Baustelle sitzt deshalb jeder Handgriff – das spart Zeit und Geld. Broschüre «Gefälledachsystem» Eine kostenlose Broschüre mit ausführlichen Informationen zum neuen Flumroc-Gefälledachsystem ist in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch bei der Flumroc AG erhältlich – als gedruckte Version und im PDF-Format auf www.flumroc.ch. Die Flumroc-Produkte für das Flachdach Die Flumroc AG führt in ihrem Sortiment drei auf die Verwendung im Flachdach abgestimmte Steinwollplatten: PRIMA, PRIMA PLUS und MEGA. Im Gefälledachsystem kommt zudem die Flumroc-Gefälleplatte zum Einsatz. Die Dämmplatte PRIMA weist eine spezielle Wellfaserstruktur und zwei verschiedene Rohdichten auf: eine druckfeste Unterseite und eine trittfeste, harte Druckverteilschicht auf der Oberseite. PRIMA eignet sich für Flachdächer mit oder ohne Schutzschicht. Für die neue Dämmplatte PRIMA PLUS hat Flumroc die Struktur weiterentwickelt und damit die Wärmeleitfähigkeit optimiert: Der λ-Wert beträgt 0.036 W/(m K). Zudem stieg die Druckfestigkeit, womit sich auch Solaranlagen auf dem Dach installieren lassen. Auch die Steinwollplatte PRIMA PLUS ist für die Dämmung von Flachdächern mit oder ohne Schutzschicht gedacht. Die Dämmplatte MEGA besitzt eine spezielle Wellfaserstruktur, ist besonders druckfest und überzeugt mit optimalen mechanischen Eigenschaften. Die Oberflächen sind geschliffen. Verwendet wird die Dämmplatte MEGA für Flachdächer mit begehbarer Nutzschicht. Flachdach Das Dach über der Montagehalle wurde oben und unten mit Steinwolle ausgerüstet: die Oberseite mit der Dämmplatte PRIMA, die Unterseite mit Flumroc-Trapezstreifen Akustik. Blaue Pakete für Top-Dämmung und besten Brandschutz Flachdächer erlauben eine optimale Raumnutzung. Gerade bei Industrieunternehmen sind sie deshalb sehr beliebt. Zum Beispiel für den Neubau einer Montagehalle in Mex im Kanton Waadt. Blaue Pakete so weit das Auge reicht: Auf dem Dach der neuen Montagehalle der Bobst Group in Mex reihten sich diesen Frühling die Paletten mit den Flumroc-Dämmplatten aneinander. Nach der Anlieferung per Lastwagen hatte sie ein Hubschrauber auf das Dach des Maschinenherstellers geflogen. Unter der blauen Folie warteten insgesamt 10 000 Quadratmeter Steinwollplatten darauf, verlegt zu werden. Das Dach besteht aus einer Metallkonstruktion mit Trapezblechen, die auf Stahlträgern und -stützen steht. Damit es in der Halle nicht hallt, kam auch an der Unterseite des Dachs Steinwolle zum Einsatz: Die Handwerker befestigten in den Trapezblechen die Flumroc-Trapezstreifen Akustik. Diese schlucken in der fertigen Halle einen Grossteil des Schalls, der bei der Maschinenmontage entsteht. Brandschutz und Energieeffizienz Kantonale Vorschriften wie auch finanzielle Überlegungen führen heute dazu, dass auch Industriebauten energieeffizient gebaut werden. Die Wahl des geeigneten Materials ist angesichts der grossen Aussenfläche entscheidend: Um die Energieeffizienz der Halle in Mex zu gewährleisten – und des hervorragenden Brandschutzes wegen –, wählten die Planer eine Dämmung aus Steinwolle. Zur Anwendung kam die Flumroc-Dämmplatte PRIMA in einer Dicke von 214 Millimeter. Im Unterschied zur Erneuerung eines Fabrikdachs in St. Gallen (siehe nächste Seite) haben die Planer in Mex das nötige Gefälle nicht mit der Dämmung, sondern mit der Metallkonstruktion realisiert. Objektdaten Standort: Mex VD; Bauherrschaft: Bobst Group SA, Prilly; Architekten: Richter - Dahl Rocha & Associés architectes SA, Lausanne; Dachkonstruktion: Groupe G. Dentan SA, Renens; Baujahr: 2011 Verwendete Dämmung Flachdach: Dämmdicke: 214 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PRIMA; Trapezbleche: Produkt: Flumroc-Trapezstreifen Akustik 9 Mit den massgeschneiderten Flumroc-Dämmplatten liess sich das starke Gefälle von bis zu 3 Prozent problemlos realisieren. Brandschutz fürs Nacktdach Das Flachdach über einer St. Galler Fabrikhalle liegt nach der kürzlichen Erneuerung nackt da. Wo vorher Kies war, erstrecken sich heute helle Dichtungsbahnen. Damit fiel neben Gewicht auch ein gewisser Brandschutz weg. Die Lösung: eine nicht brennbare Dämmung aus Flumroc-Steinwolle. In St. Gallen stürzte im Februar 2009 das Flachdach einer Turnhalle ein. Verletzt wurde niemand; der Sachschaden ging in die Millionen. Nach dem Unglück liessen viele Unternehmen in der Region ihr Flachdach von Experten überprüfen. Bei der Kontrolle des Flachdachs einer Fabrikhalle des Maschinenherstellers Gallus Ferd. Rüesch in St. Gallen stellte sich heraus, dass die 50-jährige Dachkonstruktion den Sicherheitsnormen nicht mehr genügte. Das Unternehmen entschloss sich deshalb, die ohnehin vorgesehene Dacherneuerung vorzuziehen – und dabei auch gleich eine Top-Wärmedämmung anzubringen. Dachplatten entlasten Das Fabrikdach bestand aus Holzspanbeton-Dachplatten mit Abdichtung und Kiesbelag. Gestützt wurde es von Betonträgern und Eisenpfeilern. Die Statik-Experten stellten fest, dass die Platten die 10 Flachdach Kein Kies Das Dach wieder zu bekiesen, kam aus Gewichtsgründen nicht infrage. Es ist deshalb als Nacktdach ausgeführt. Die obere der beiden Abdichtungsbahnen ist beschiefert, um sie unter anderem vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Dank der hellen Farbe nimmt das Dach bei Sonneneinstrahlung weniger Hitze auf, als es mit schwarzen Dichtungsbahnen der Fall wäre. Brandschutz Die Steinwollplatten sind schnell auf der Dampfsperre verlegt. Flumroc-Steinwolle ist für Nacktdächer ideal – sie brennt nicht und weist einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius auf. Kieslast nicht mehr genügend sicher tragen konnten. Folglich mussten die Planer bei der Erneuerung zum einen die Dachplatten entlasten und zum anderen das Gewicht des Dachs möglichst tief halten. Holzlatten und Trapezbleche Um die Belastung der Dachplatten zu senken, musste die Dachlast besser auf den Betonträgern abgestützt werden. Die Handwerker befestigten deshalb auf den Dachplatten eine Dachlattung – mit jeweils über den Betonträgern angebrachten Holzlatten. Anschliessend montierten sie auf der Lattung Trapezbleche und darauf Blechplatten als Verlegehilfe. Zudem wurden die Eisenpfeiler verstärkt. Flumroc PRIMA Auf der Verlegehilfe befestigten die Handwerker eine Dampfsperre, darauf die Flumroc-Dämmplatte PRIMA und eine zweilagige Abdichtung aus Elastomer- bitumen-Dichtungsbahnen. Diese sind ausschliesslich an den Dachbrüstungen der sechs Bereiche des Dachs befestigt. Zu diesem Zweck verlegten die Handwerker die Steinwollplatten nicht bis ganz an die Brüstungen. Stattdessen setzten sie bei den Brüstungen Schaumglas ein, um die Dichtungsbahnen daran anzuschweissen. Interessantes Detail: Über den Dilatationsfugen wurde zwischen das Schaumglas ein 30 Millimeter breites Stück Steinwolle eingesetzt. Dies deshalb, weil das spröde Schaumglas – anders als die flexible Steinwolle – die Wärmeausdehnung nicht aufnehmen könnte. Ohne Kies ist ein Flachdach schlechter vor Bränden geschützt. Wenn zum Beispiel ein Nachbargebäude brennt und die Flammen auf das Flachdach überzugreifen drohen, verhindert der Kies die schnelle Ausbreitung des Feuers. Eine Nacktdach-Dämmung sollte deshalb nie aus einem brennbaren Material bestehen, welches das Feuer über das ganze Dach – und damit häufig auf das ganze Gebäude – verteilt. In einigen Kantonen schreiben die Feuerversicherungen gar vor, dass ein Nacktdach nur mit nicht brennbaren Dämmstoffen ausgerüstet werden darf. So auch in St. Gallen. FlumrocSteinwolle ist für die Anwendung im Nacktdach ideal: Sie brennt nicht und beginnt erst bei über 1000 Grad Celsius zu schmelzen. Starkes Gefälle Damit das Regenwasser auf dem St. Galler Flachdach auch nach der Erneuerung in die bestehenden Abläufe fliesst, mussten die Planer ein – für Flachdach-Verhältnisse – starkes Gefälle einbauen. Statt den 1.5 Prozent gemäss SIA-Norm beträgt es bis zu 3 Prozent. Mit der FlumrocDämmplatte PRIMA liess sich dieses Gefälle ganz einfach realisieren: Flumroc produzierte die nach Kundenwunsch massgeschneiderten Platten bereits im Werk in Flums. Um die nötigen 3 Prozent Gefälle zu ermöglichen, bewegt sich die Dicke der Platten zwischen 120 und 280 Millimeter. So läuft das Wasser auf dem Nacktdach immer genau dorthin, wo es hin muss. Objektdaten Standort: St. Gallen; Bauherrschaft: Gallus Ferd. Rüesch AG, St. Gallen; Architekten: Zingg + Fischbacher Architekten AG, St. Gallen; Dachkonstruktion: Grob AG, St. Gallen; Baujahr: 1960; Dacherneuerung: 2010 Verwendete Dämmung Flachdach: Dämmdicke: 120–280 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PRIMA im Gefälle 11 Das Engadinerhaus nach der Erneuerung: Die angebrachte Aussendämmung ist von der Strasse her kaum zu erkennen. 12 Kompaktfassade Aussendämmung trotz Denkmalschutz Energieeffiziente Erneuerung und Denkmalschutz lassen sich verbinden – dies beweist die gelungene Sanierung eines traditionellen Engadinerhauses in Samedan. Vor der Erneuerung. Gemütliche Fernsehabende im Januar waren für die Bewohner des aus dem 15. Jahrhundert stammenden Engadiner Bauernhauses in Samedan eine seltene Behaglichkeit. Draussen fielen die Temperaturen auf minus 30 Grad Celsius, drinnen sank die Stimmung unter den Gefrierpunkt. Selbst in schwere Wolldecken eingewickelt blieben die Füsse der Hausbewohner kalt. Eine auf Energieeffizienz ausgerichtete Erneuerung tat not. Aber wie dämmen, wenn das Haus unter Denkmalschutz steht? Nur dank einem ausgeklügelten Konzept und langjähriger Erfahrung mit dem Engadinerhaus gelang dem Bündner Architekten Fulvio Chiavi im Jahr 2010 die Integration modernster Wohnlichkeit in ein erhaltenswertes Gebäude. Steter Wandel Von der langen Geschichte des ehrwürdigen Gebäudes inmitten von Samedan zeugen die auf das Jahr 1499 datierten Kellerbalken. Ganz der Engadiner Tradition verpflichtet, startete der erste Bau- Kompaktfassade Dank ihrer vielseitigen Verwendbarkeit und der einfachen Montage erfreuen sich Kompaktfassaden seit Jahren grosser Beliebtheit. Die Flumroc-Dämmplatte COMPACT ermöglicht den perfekten Schichtaufbau einer Kompaktfassade. Das Steinwollprodukt besteht aus einer speziellen Wellfaserstruktur mit einer einseitig verdichteten, harten Oberfläche. Auf der grünen Beschichtung haftet der Putz optimal. Eine Kompaktfassade eignet sich auch ausgezeichnet für ausgefallene architektonische Lösungen: Runde oder mit beliebigen Winkeln verbundene Mauern lassen sich mühelos mit COMPACT von Flumroc dämmen. Auf Wunsch schneidet Flumroc die Platten bereits im Werk zu, sodass die Montage auf der Baustelle noch einfacher und schneller möglich ist. Das alte Eingangstor aus Lärchenholz. Flumroc-Dämmplatte COMPACT herr sein Vorhaben mit der Errichtung eines Wohnturms, bestehend aus drei Stockwerken: Im Erdgeschoss lag der Stall, darüber kam das Wohnzimmer, und den Abschluss machte die Schlafkammer. Die Küche befand sich rückwärtig zum Haus in einem Anbau mit Tonnengewölbe. Seither wurde das Gebäude viele Male erweitert, aufgestockt und umgebaut. Aussenwände gingen verloren und kamen hinzu. Fenster wurden 13 Interview mit Architekt Fulvio Chiavi «Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Denkmalpflege» Herr Chiavi, Sie haben die Fassade eines unter Schutz stehenden Hauses mit einer Aussendämmung versehen. Sind Sie gegen den Erhalt historisch wertvoller Gebäude? Nein, im Gegenteil. Der Schutz unserer wertvollen Architektur liegt mir sehr am Herzen. Ich beschäftige mich seit Jahren mit der Denkmalpflege und habe in verschiedenen entsprechenden Gremien mitgearbeitet. Es reicht jedoch nicht, wenn wir unsere Häuser nur schützen – wir müssen auch darin wohnen können. Wie erlebten Sie die Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege? Zuerst reagierten die Experten skeptisch. Aber nachdem wir unser Projekt im Detail präsentieren konnten, bewilligten sie das Vorhaben. Ich denke, das Resultat hat auch die Kritiker überzeugt. Um ein schützenswertes Gebäude umzubauen, braucht es viel Geduld. Heute würde ich mehr Zeit für die Bewilligungsphase einplanen. Eine Aussendämmung auf einem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude – wie ist das möglich? Die Struktur des Gebäudes muss genau studiert werden. Der Umbau darf die Typologie eines Gebäudes nicht zerstören. Umfassendes Fachwissen und langjährige Erfahrung mit entsprechenden Gebäudeerneuerungen sind unabdingbar. Es ist natürlich nicht immer möglich, ein histori- Wohnlichkeit für junge Familie Fulvio Chiavi sches Gebäude in Sachen Energie derart auf Vordermann zu bringen wie unser Engadinerhaus in Samedan. Aber meistens finden sich zumindest Teillösungen: Eine Aussenwand, das Dach – das sind erste, wichtige Beiträge für mehr Energieeffizienz und Wohnlichkeit. Hat sich der Aufwand finanziell gelohnt? Natürlich fallen unsere Heizkosten heute sehr viel tiefer aus als vor dem Umbau. Aber machen wir uns nichts vor: Hinter einem Projekt wie diesem steht viel Idealismus. Als wir das Gebäude 1979 zum ersten Mal erneuerten, reichten unsere finanziellen Möglichkeiten noch nicht für einen umfassenden, auf Energieeinsparnisse ausgerichteten Umbau. Unsere Enkel waren nun Motivation für weitere Investitionen, die sich natürlich erst in Jahren auszahlen werden. Und wir sind längst noch nicht fertig: Die Haustechnik können wir dereinst mit einer Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage optimieren. Architekt Fulvio Chiavi hat moderne Innenausstattung und historische Räume zu einem harmonischen Ganzen kombiniert. 14 zugemauert und wieder ausgebrochen. Nachbarhäuser wurden angebaut. Auch der Innenausbau des Hauses ist das Resultat steten Wandels. Die Ende des 16. Jahrhunderts eingebaute gotische Stube aus Arvenholz ist bis heute erhalten geblieben. Wie oft die Immobilie ihren Eigentümer gewechselt hat, ist nicht mehr auszumachen. Seit rund 100 Jahren ist das Schmuckstück in unverändertem Besitz der Familie von Fulvio Chiavis Ehefrau, Elisabeth Chiavi-Niggli. Ein erstes Mal erneuert wurde es seither im Jahr 1979: Das bis dahin zumindest noch teilweise für Tierhaltung genutzte Gebäude wurde umgebaut; im ehemaligen Heustall wird heute gewohnt. Nach über dreissig Jahren folgte 2010 der auf Energieeffizienz ausgerichtete Umbau: «Ausschlaggebend war die Geburt der Enkelkinder», sagt Bewohner und Architekt Fulvio Chiavi. Er und seine Frau zügelten in ein im Haus untergebrachtes kleineres Appartement, um der jungen Familie seiner Tochter die grosse Wohnung zu überlassen. Eine fast unsichtbare Erneuerung Von der Strasse her ist dem Gebäude kaum etwas anzumerken: Die Aussendämmung ist so angebracht worden, dass sie die Optik der Fassade nicht beeinträchtigt. Der Architekt entschied sich für die Flumroc-Dämmplatte COMPACT in zwei Lagen von je 80 Millimeter Dicke. Das Dach wurde 200 Millimeter dick gedämmt. Als geeignet erwiesen sich die Flumroc-Dämmplatten PRIMA und ECCO. In einem weiteren Schritt wird nun auch die Kellerdecke in einer Dicke von 80 Millimeter gedämmt, mit dem Flumroc-Produkt TOPA AKUSTIK. Ein wichtiges Element der Erneuerung war der Ersatz der Holzdecken durch eine Betonkonstruktion. Diese hat neue Lösungen für Haustechnik und Innenausbau ermöglicht. Zudem litten die Bewohner vor der Erneuerung unter dem Staub, der sich im Laufe der Zeit in den Zwischenräumen der Holzdecken abgelagert hatte. Unschönes Detail: In den Balken des Estrichs sammelte sich der Schwalbendreck aus Jahrhunderten. Der ist nun weg – ein durchaus gewollter Nebeneffekt des Umbaus. Kompaktfassade Engadinerhäuser stehen meist dicht beieinander. Das Engadinerhaus Engadinerhäuser mit ihren grossen Eingangstoren und den kleinen Fenstern faszinieren mit eigentümlichem Charme. Meist sind die Gebäude dicht um den Dorfplatz mit dem Dorfbrunnen – dem historischen Zentrum der Gemeinschaft – gedrängt. Erker ermöglichen den Blick aus dem Haus auf das Leben im Dorf. Die langen und schweren Winter mit Temperaturen um minus 30 Grad Celsius bedingten umfangreiche Vorräte. Stall und Scheune liegen traditionell im hinteren Teil des Hauses. Oft transportierten die Bauern das Heufuder durch das Hauseingangstor. Die verputzten Flumroc-Dämmplatten COMPACT halten die Wärme im Haus. Ölheizung und Kachelofen Für mehr Komfort – und warme Füsse – sorgt eine neue Bodenheizung. Der alte, noch funktionstüchtige Ölbrenner und der Ölkessel werden bis zum Ende ihrer Lebensdauer eingesetzt. Dann sollen sie einer Wärmepumpe Platz machen. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage in ein paar Jahren kann sich die Eigentümerfamilie vorstellen. Die alten Kachelöfen in den Wohnungen sind übrigens erhalten geblieben – sie können jederzeit mit Holz oder Pellets betrieben werden. Wohnungen mit viel Charme Heute ist das schützenswerte Gebäude nicht nur aus historischer Sicht interessant, es überzeugt auch die Bewohner. Sechs Wohnungen – eine davon eine Ferienwohnung – finden Platz. Die grösste, zwei Stockwerke umfassende Wohnung erstreckt sich über 250 Quadratmeter. Den in zahlreichen Etappen ausgeführten An- und Umbauten verdanken die Zimmer viel Charme. Moderne Elemente ergänzen die historische Innenausstattung. Dieses Haus ist nicht nur schön, hier lässt man sich auch gern nieder. Die für das Engadinerhaus typischen dicken Steinmauern ergänzten die ursprünglichen Holzkonstruktionen aus Brandschutzgründen. Die Energiebilanz dieser traditionellen Gebäude ist meist problematisch und eine Erneuerung aufwendig. Um die malerischen Ortsbilder zu bewahren, stehen im Engadin zahlreiche Häuser unter Denkmalschutz. Objektdaten Standort: Samedan; Bauherrschaft: Fulvio und Elisabeth Chiavi-Niggli, Samedan; Architekt: Fulvio Chiavi, dipl. Architekt HTL/STV, Fulvio Chiavi Architektur u. Baumanagement AG, St. Moritz; Baujahr: 15. Jh.; Erneuerung: 2010 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 2 x 80 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte COMPACT; Dach: Dämmdicke: 200 mm, Produkte: FlumrocDämmplatten PRIMA und ECCO; Kellerdecke: Dämmdicke: 80 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte TOPA AKUSTIK 15 Das 45-Meter-Hochhaus in Zug ist dank den eingesetzten FlumrocDämmplatten COMPACT höchst energieeffizient. Zug: drei Fragen an Bauleiter Peter Burkard Die Fassade des City Garden Hotels ist mit poliertem Chromstahl verkleidet. Peter Burkard «Wir wollten keinen Mix» Mit Flumroc COMPACT hoch hinaus Von der Energieschleuder zum Sparfuchs: Drei aktuelle Hochhaus-Erneuerungen zeigen, wie Bauherren mit einer Kompaktfassade den Energieverbrauch schnell und einfach senken können. Sogar die Minergie-Kriterien lassen sich erfüllen. Dank der eingesetzten Steinwolle ist auch der Brandschutz der Hochhäuser in Zug und Puidoux VD optimal. Die Heizung ist voll aufgedreht, und trotzdem ist es kühl. Auf der Nebenkostenabrechnung stehen astronomische Beträge für die Heizung. So geht es den Bewohnern vieler Hochhäuser aus den 70er-Jahren. Die rasche Verfügbarkeit des Wohnraums war damals das entscheidende Kriterium bei Planung und Bau. Die Heiz- und Energieeffizienz spielte höchstens eine Nebenrolle. So auch bei drei Hochhäusern in Puidoux und in Zug. Die Eigentümer haben beschlossen, das Übel an der Wurzel zu packen – und die Gebäude dick einzupacken. Damit die Erneuerungen rasch und kostengünstig durchgeführt werden können, haben sie sich für Kompaktfassaden-Lösungen mit Flumroc-Steinwolle entschieden. Puidoux: Minergie-Erneuerungen Die beiden Hochhäuser in Puidoux stehen direkt nebeneinander. 35 und 30 Meter sind sie hoch; die Mietwohnungen verteilen sich auf zwölf bzw. zehn Stockwerke. Bei ihrer Erbauung in den Jahren 1972 und 1973 erhielten die Hochhäuser lediglich 40 Millimeter Dämmung aus Glaswolle – und das auch nur an gewissen Stellen der Objektdaten Zug Standort: Zug; Bauherrschaft: Stockwerkeigentümergemeinschaft; Architekten: Keiser Burkard Burkard Architekten AG, Zug; Fassadenbau: Landis Bau AG, Zug; Baujahr: 1974–1975; Erneuerung: 2009 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 140 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte COMPACT 16 Herr Burkard, weshalb haben Sie eine Kompaktfassade eingesetzt? Im Vorfeld wurde auch eine hinterlüftete Konstruktion mit vorgehängten Eternit-Platten in Betracht gezogen. Diese Idee hat die Bauherrschaft aber schnell verworfen, weil eine solche Konstruktion wesentlich teurer als eine Kompaktfassade gewesen wäre. Mit einer Kompaktfassade war es viel einfacher, die zahlreichen Einsprünge und Balkone des Gebäudes bei der Dämmung zu berücksichtigen. Warum haben Sie sich für ein Wärmedämm-Verbundsystem entschieden? Der Lieferant Sto bietet eine Systemgarantie. Wir wollten keinen Mix von unterschiedlichen Lieferanten, um Probleme bei der Kombination der verschiedenen Komponenten zu vermeiden. War die Anwendung des Systems einfach? Ja, es gab keine Probleme. Ganz einfach waren die Erneuerungsarbeiten trotzdem nicht, weil das Hochhaus ständig bewohnt war. So konnten wir zum Beispiel die neuen Fenster nicht wie üblich abdecken, um sie beim Streichen der Fassade zu schützen. Verständlicherweise wollten die Bewohner ab und zu die Fenster öffnen … Das 35-Meter-Hochhaus in Puidoux verbraucht nach der Erneuerung nur noch einen Fünftel so viel Energie wie vorher. Puidoux: drei Fragen an Architekt Stéphane Gingins © REV ARCHITECTURE SA, Pully © REV ARCHITECTURE SA, Pully Kompaktfassade Stéphane Gingins «Wie eine Thermosflasche» Gebäudehülle. Heute hingegen werden sie bald nach Minergie zertifiziert. Das Architekturbüro REV Architecture hat das höhere Haus bereits erneuert; beim niedrigeren laufen die Bauarbeiten. Die Architekten dämmen die Aussenwände mit der Flumroc-Dämmplatte COMPACT. Gedämmt werden zudem das Dach und die Decke im Erdgeschoss, in dem sich keine Wohnungen befinden. Auch die Haustechnik bringen die Experten auf den neusten Stand: Komfortlüftung in allen Wohnungen, effiziente Heizung und gute Fenster mit Dreifach-Isolierverglasung. Zudem wird eine thermische Solaranlage installiert. Nach der Erneuerung verbrauchen die Gebäude nur noch einen Fünftel so viel Energie wie vorher. Zug: Wärmedämm-Verbundsystem Auch die Eigentümer der 42 Wohnungen eines 15-stöckigen Hochhauses in Zug haben nach der Erneuerung viel tiefere Heizkosten zu berappen. Die bei der Erbauung des 45 Meter hohen Gebäudes verwendete Dämmung hatte modernen Ansprüchen nicht mehr genügt: Das Vollmauerwerk war auf der Innenseite teilweise mit der in den 70er-Jahren ver- breiteten Isolierplatte Seccopor ausgerüstet. Diese bestand aus 30 Millimeter Polystyrol und 15 Millimeter Gips. Bei der Erneuerung setzten die Stockwerkeigentümer auf ein Wärmedämm-Verbundsystem von Sto mit der Flumroc-Dämmplatte COMPACT. Optimaler Brandschutz Der Hochhausbau stellt hohe Anforderungen an den Brandschutz. Wenn es in einem Hochhaus brennt, haben die Bewohner der oberen Stockwerke einen langen Fluchtweg vor sich. Auch die Rettung durch die Feuerwehr ist schwieriger, weil deren Krane und Leitern nicht alle Geschosse erreichen. Deshalb gelten für Hochhäuser besonders strenge Brandschutzvorschriften: Bei Gebäudehöhen über 22 Meter oder mehr als acht Vollgeschossen ist Mineralwolle der einzig zugelassene Dämmstoff. Flumroc-Steinwolle ist für hohe Feuerwiderstandsklassen ideal geeignet, da sie nicht brennbar ist und einen Schmelzpunkt von über 1000 Grad Celsius aufweist. Ausserdem verzögert oder verhindert sie die Feuerausbreitung und setzt im Brandfall keine giftigen Gase frei. Objektdaten Puidoux Standort: Puidoux; Bauherrschaft: Realstone Swiss Property Fund, Lausanne; Architekten: REV Architecture SA, Pully; Fassadenbau: Varrin SA, Bremblens; Baujahr: 1972/1973; Erneuerung: 2010–2011 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 200 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte COMPACT Herr Gingins, welches sind die Hauptziele der Erneuerung? Die Bauherrschaft, der Immobilienfonds Realstone Swiss Property Fund, engagiert sich stark für eine nachhaltige Entwicklung. Der Energieverbrauch der Wohnungen war enorm. Das wollte die Bauherrschaft grundlegend ändern – und gleichzeitig den Wohnkomfort für die Mieter erhöhen. Sie entschied sich für eine Erneuerung nach Minergie-Standard. Wir haben deshalb die Dämmung wie eine Thermosflasche um die bewohnten Stockwerke herum gebaut und eine mechanisch kontrollierte Lüftungsanlage installiert. Ein wichtiges Ziel der Erneuerung ist aber auch, die beiden Hochhäuser wieder elegant und modern aussehen zu lassen. Weshalb haben Sie sich für eine Dämmung mit der Flumroc-Dämmplatte COMPACT entschieden? Wegen der strengen Brandschutznormen für Hochhäuser. Ausserdem kann der Putz direkt auf die Aussenseite angebracht werden. Mit Steinwolle kann man ohne hohe Kosten die Minergie-Anforderungen erfüllen – und eine ästhetisch überzeugende Fassade konstruieren. Die Erneuerung des einen Hauses ist abgeschlossen. Wie profi tieren die Mieter? Das Wohnen ist komfortabler. In allen Räumen ist es nun gleich warm; es gibt keine Temperaturschwankungen mehr. Die Häuser sind schöner; die Balkone konnten wir gleich gross lassen. Und, nicht zu vergessen: Die Mieter bezahlen nun deutlich tiefere Nebenkosten. 17 Energiesparen: eVALO zeigt wie Energie sparen ist keine Kunst. Alles, was es für eine energetische Erneuerung braucht, ist ein Internetzugang. Mit dem neuen Online-Tool eVALO können auch Laien in Kürze ihr Haus virtuell erneuern. Hinter der spielerischen Anwendung stehen exakte Berechnungen, die auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen. Sven Sparsam, ein fiktiver Hauseigentümer, will Energie sparen. Sein dafür vorgesehenes Budget beläuft sich auf 80 000 Franken. Aber leider hat er von energetischen Erneuerungen keine Ahnung. Sven Sparsam weiss sich zu helfen: mit dem kostenlosen Online-Tool eVALO. Auf www.evalo.ch gibt er zuerst seine Adresse, dann Angaben zu seinem Gebäude ein: frei stehendes Einfamilienhaus, Flachdach, zwei Stockwerke, Haupträume Richtung Westen ausgerichtet, Baujahr 1982, Ölkessel etc. Mit den Angaben des Nutzers und mit den regionalen Klimadaten errechnet eVALO den Energieverbrauch eines Gebäudes. 188 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr sind es bei Sven Sparsam. Das entspricht der Energieklasse G, der schlechtesten Kategorie, und einem Ausstoss von insgesamt 3900 Kilogramm CO2 pro Jahr. Vorschlag nach Budget … Nun kann Sven Sparsam aus einer Vielzahl von Massnahmen zum Energiesparen auswählen. Aber wo beginnen? Bei der Heizung? Bei der Kellerdecke? Welches Massnahmenbündel verspricht die höchste Energie-Einsparung für die vorgesehenen 80 000 Franken? Antworten liefert eVALO: Sven Sparsam gibt das www.evalo.ch: Die Anwendung ist spielerisch, die Berechnungen sind sehr genau. 18 Budget ein – und erhält innert Sekundenbruchteilen einen massgeschneiderten Erneuerungsvorschlag: Dämmung des Dachs, der Kellerdecke und der Fassade, neue Haustüre und Fenster sowie Ersatz der alten Ölheizung durch eine moderne Anlage mit thermischen Solarkollektoren und Gasbrenner. Kostenpunkt: 75 600 Franken, netto. Von den Dämmprodukten über das Baugerüst bis hin zur Montagearbeit ist alles inbegriffen. … oder Sparziel Auch die fiktive Eigentümerin Sarah Sauber will ihr Haus erneuern. Ihr Ziel ist es, möglichst viel Energie zu sparen und Virtuelle Erneuerung online Wie sinnvoll finden Sie eVALO? Andrea Lötscher Ricardo Fuhrer Stefan Merz Almut Sanchen «Das Tool ist sehr anschaulich. «eVALO ist wirklich gelungen. «Die Berechnungen sind überraschend genau. «Laien erhalten einen guten Überblick. Benutzer erhalten schnell einen Überblick über den energetischen Zustand ihrer Immobilie. Eine wirklich gute Sache. Und absolut benutzerfreundlich. Dass solche Initiativen aus privatem Antrieb entstehen, finden wir sehr lobenswert. Das Angebot deckt sich mit unserem Ziel, das Energiesparpotenzial im Gebäudebereich noch besser auszuschöpfen.» Andrea Lötscher, Amt für Energie und Verkehr Graubünden, Leiter Abteilung Energieeffizienz Wer mit einem PC umzugehen weiss, kann ohne grössere Einführung mit eVALO arbeiten. Fachbegriffe wie der U-Wert sind einfach verständlich erklärt. Eigentlich müsste die Anwendung zertifiziert werden, damit die Daten direkt für den Förderantrag beim Gebäudeprogramm verwendet werden könnten. Für die Umsetzung der Erneuerung empfehle ich die Zusammenarbeit mit einem EnergieCoach. Er kann den Bauherrn zum Beispiel beraten, wie die Erneuerung etappiert werden kann.» Ricardo Fuhrer, Casvita, Geschäftsführer Wir haben die Resultate von eVALO mit unseren eigenen Berechnungen verglichen – das Ergebnis war verblüffend. Das Tool ist sehr genau. Mit eVALO erhält der Kunde eine wertvolle Richtofferte. Was in den digitalen Aufstellungen jedoch fehlt, ist die gesamtheitliche Betrachtung mit den Nebenarbeiten – wie z. B. Beratung, Bauleitung, Arbeitssicherheit oder Gartenarbeiten –, die bei einer Erneuerung zu zusätzlichen Kosten führen. Bei unseren Kunden ist eVALO noch unbekannt. Wir werden die Bauherren auf alle Fälle darauf hinweisen.» Stefan Merz, merz+egger ag, Energieberater Der Aufbau von eVALO ist sehr übersichtlich. Das Tool ist hilfreich, wenn sich Laien über Erneuerungsmassnahmen und die damit verbundenen Investitionen informieren wollen. Natürlich ersetzt es keine persönliche Beratung. Vor allem, wenn das Gebäude von den üblichen Standards abweicht, muss es individuell beurteilt werden. Gewisse Faktoren lassen sich zudem kaum im Voraus abschätzen: Wie stark und wie schnell werden die Ölpreise steigen? Wie entwickeln sich die Hypothekarzinsen? Hier kommt jedes Instrument an seine Grenzen.» Almut Sanchen, Lenum AG, Energieberaterin dafür ein Zertifikat zu erhalten. In eVALO schiebt sie den Energiespar-Regler bis in den Minergie-Bereich. eVALO schlägt Sarah Sauber die effizienteste und kostengünstigste Kombination von Massnahmen vor. Um nicht nur das Zertifikat zu erhalten, sondern auch selbst ökologischen Strom zu erzeugen, montiert sie auf ihrem virtuellen Dach PhotovoltaikPanels. eVALO kann den zu erwartenden Ertrag anhand des Gebäudestandorts und der Ausrichtung des Dachs genau berechnen. Persönliche Projektierhilfe Sarah Sauber und Sven Sparsam können die vorgeschlagenen Massnahmen ganz nach ihren Wünschen anpassen. Dabei sehen sie sofort, wie sich eine Veränderung auf die Energiebilanz – und die Kosten – auswirkt. Selbstverständlich hätten beide auch direkt die Erneuerungsmassnahmen auswählen können, ohne ein Sparziel oder Budget einzugeben. Mit einem Klick auf «Abschlusskontrolle» erfahren die eVALO-Nutzer, ob die ausgewählten Massnahmen ein schlüssiges Gesamtpaket ergeben. Zum Schluss können sie eine persönliche, mehrseitige Projektierhilfe als PDF herunterladen, ausdrucken und zum Gespräch bei einer Baufachperson oder einem Energieberater mitnehmen. So sind sie in der Lage, gezielt Fragen zu stellen. Fördergelder und Steuern Mit dem Gebäudeprogramm stellen Bund und Kantone jährlich bis zu 300 Millionen Franken für Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien zur Verfügung. Mit eVALO erfahren Sven Sparsam und Sarah Sauber, in welchem Ausmass sie von den Fördergeldern profitieren. Und weil werterhaltende Massnahmen meistens vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden können, sparen sie bei den Steuern – wie viel, zeigt eVALO. Schliesslich kennt das Online-Tool den aktuellen Steuerfuss von Standort-Gemeinde und -Kanton. 19 Virtuelle Erneuerung online Wissenschaftliche Grundlage Die Erneuerung anpacken: Mit der Unterstützung durch eine Baufachperson werden die virtuell geplanten Massnahmen Realität. Auch für Fachleute Weiterentwicklung eVALO richtet sich nicht nur an Hauseigentümer, sondern auch an Architekten, Energieberater und Baufachleute. Ihnen bietet das Online-Tool eine schnelle, anschauliche Übersicht über die diversen Erneuerungsmöglichkeiten – und mit den ausführlichen, genauen Angaben auf wissenschaftlicher Grundlage (siehe Kasten rechts) können sie ganz konkret arbeiten. So erfahren sie zum Beispiel, wie viel Wärme über das Dach oder die Fenster und Türen verloren geht. In den ersten vier Monaten nach der Lancierung haben sich bereits 15 000 Personen mit eVALO informiert. Die Daten für die Berechnung der Energieeffizienz werden laufend aktualisiert. Zudem entwickeln die beteiligten Unternehmen eVALO weiter. Auch in Zukunft werden alle Angaben auf wissenschaftlicher Grundlage beruhen. Im Bereich Solarenergie zum Beispiel arbeiten die Entwickler eng mit dem Joint Research Centre, der Forschungseinrichtung der Europäischen Eine praxistaugliche Online-Plattform für energetische Erneuerungen: Mit dieser Idee wandten sich die Software-Entwickler des Schaffhauser Unternehmens a2-c AG an die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Deren Experten für Bauphysik und erneuerbare Energien erarbeiteten, unabhängig von jeglichen Herstellerinteressen, die wissenschaftliche Grundlage für die genauen Berechnungen und Auswertungen von eVALO. Zur Weiterentwicklung und praktischen Umsetzung der Plattform machte sich die a2-c AG anschliessend auf die Suche nach Industriepartnern. Fündig wurde sie bei den Unternehmen Flumroc für Dämmung und Schallschutz, Hoval für Heizung und Warmwasser sowie EgoKiefer für Fenster und Haustüren. Kommission, zusammen. Für Sven Sparsam und Sarah Sauber lohnt es sich also, auch nach der realen Erneuerung ihrer Häuser wieder einmal die virtuelle Plattform eVALO zu besuchen. eVALO berücksichtigt die regionalen Klimadaten – die Karte zeigt neben den Messstationen auch den Standort des nächsten Flumroc-Beraters. 20 Metallkassettenwand mit DUO C Steinwolle gegen Temperaturschwankungen im Warenlager Das Transport- und Logistikunternehmen Planzer setzt bei Neu- und Erweiterungsbauten an mehreren Standorten Metallkassettenwände mit Flumroc-Steinwolle ein. So auch bei einem umfangreichen Erweiterungsbau des Logistikzentrums in Villmergen AG. Die Planzer-Lastwagen mit ihren weinroten Planen sind nicht aus dem Schweizer Strassenbild wegzudenken. Die Transporte sind allerdings nur ein Geschäftsfeld der Planzer Transport AG. Ein anderes wichtiges Standbein des Familienunternehmens ist die Lagerlogistik im Kundenauftrag. Über die ganze Schweiz verteilt betreibt Planzer dafür 41 Logistikzentren. Eines steht in Villmergen im Kanton Aargau. Dort befindet sich beispielsweise das ausgelagerte Lager eines Ostschweizer Schokoladenherstellers: Ein Planzer-Chauffeur holt die Schokolade beim Produktionsbetrieb ab und fährt die Produkte ins Logistikzentrum Villmergen. Dort werden die Schoggistängeli und Pralinés zwischengelagert und schliesslich in die ganze Welt ausgeliefert. Die Dämmung verhindert schnelle Temperaturschwankungen, die den gelagerten Waren schaden könnten. Ausgeglichene Temperaturen Planzer erweitert derzeit mit einem umfassenden Bauprojekt das Logistikzentrum Villmergen. Die Arbeiten gliedern sich in mehrere Phasen und dauern von 2008 bis 2012. Bereits fertiggestellt ist ein Anbau mit Lagern und Büros. Umhüllt ist der Anbau grösstenteils mit einer Metallkassettenwand. An gewissen Stellen wurde Beton eingesetzt. Bei beiden Wandtypen sind die Fassaden hinterlüftet ausgeführt und mit Flumroc-Steinwolle gedämmt: die Betonwand mit der Dämmplatte DUO, die Metallkassetten mit dem neuen Produkt DUO C. Die Dämmung verhindert schnelle Temperaturschwankungen innerhalb des Anbaus, die den gelagerten Waren schaden könnten. Und selbstverständlich profitieren auch die Mitarbeitenden vom angenehmen Raumklima. Einfach und günstig Die in Villmergen verwendete Dämmplatte DUO C wird im Flumroc-Werk auf einer Längsseite mit einem Schlitz für 1 2 3 1 2 3 Der längsseitige Schlitz in der Flumroc-Dämmplatte DUO C ermöglicht eine fugenlose Verlegung: 1 Blechkassette 2 Flumroc-Dämmplatte DUO C 3 Blech-Aussenbekleidung 1 2 3 1 2 3 den Kassettensteg versehen. Die Handwerker konnten deshalb die Platten ohne Kleben oder Schrauben in den Metallkassetten befestigen: mit dem Schlitz voran einschieben, leicht andrücken – fertig. Der Kassettensteg verschwindet in der Dämmung; die Platten können satt aneinandergestossen werden. Eine fugen- lose, vollflächige Dämmung entsteht; Wärmebrücken werden weitgehend vermieden. Diese einfache, kostengünstige Dämmlösung hat Planzer überzeugt – das Unternehmen setzt sie auch bei Neu- und Erweiterungsbauten an anderen Standorten ein. Objektdaten Standort: Villmergen; Bauherrschaft: Planzer Transport AG, Dietikon; Architekten: Preisig + Wasser AG, Dietikon; Wandkonstruktion: Dach & Wand Systembau AG, Beckenried; Baujahr: 2008–2010 Verwendete Dämmung Metallkassettenwand: Dämmdicke: 150 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO C; Betonwand: Dämmdicke: 140 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO 21 Ökologisches Material für ökologische Bauten Flumroc-Steinwolle hilft entscheidend beim Energiesparen – und ist selbst ein umweltfreundliches Produkt. Das beweisen die aktuellen, unabhängig erhobenen Ökobilanzdaten. Dank einer Internetplattform können Planer diese Werte für konkrete Berechnungen nutzen. Wer sein neues oder altes Haus mit einer Wärmedämmung ausrüstet, hat die Qual der Wahl: Das Angebot an verschiedenen Materialien und Produkten ist gross. Zum einen sind die Leistungen eines Produkts – wie Wärmeleitfähigkeit, Schall- oder Brandschutz – zu berücksichtigen. Zum anderen die ökologische Bilanz, und zwar über die gesamte Produktlebenszeit: vom Rohstoffabbau bis zur Entsorgung. Entscheidend für eine ganzheitliche Betrachtung sind die Daten zu Rohstoffen, grauer Energie, Lebensdauer und Schadstoffen. Dabei legt Flumroc grossen Wert auf Transparenz – und stellt der Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) umfassende Angaben zur Verfügung. Diese hat damit eine Ökobilanz der Herstellung von Flumroc-Dämmpro- 22 dukten berechnet und in die ecoinventDatenbank übernommen. Im Januar 2011 ist die Datenbank aktualisiert worden. kommen rund 0.2 Prozent Mineralöl, das die wasserabweisende Eigenschaft der Steinwolle erhöht und den Staubanteil verringert. Aus den Steinwollplatten Rohstoffe aus der Region Die Flumroc AG verwendet für die Herstellung ihrer Steinwollprodukte Gesteinsmaterial aus dem Kanton Graubünden, nahe dem Werk in Flums. Die verwendeten Gesteinsarten – Diabas, Amphibolit und Dolomit – sind ausreichend verfügbar. Zum Rohmaterial gehört zudem Steinwollmehl aus Produktionsabfällen und aus dem Recycling. Der sorgsame Umgang mit den Rohstoffen ist sichergestellt. Zusatzstoffe setzt Flumroc bei der Herstellung nur wenige ein: Als Bindemittel werden – je nach Produkt – 0.5 bis 3.8 Prozent Kunstharz verwendet. Hinzu Minergie-ECO: Flumroc ist Leading Partner Das Zertifikat Minergie-ECO garantiert – zusätzlich zu den erfüllten Kriterien für Minergie, Minergie-P oder Minergie-A – auch eine gesunde und ökologische Bauweise. Das Label wird seit Kurzem nicht mehr nur für Neubauten, sondern auch für Erneuerungen verliehen. Der Einsatz von ökologischen Baustoffen ist Pflicht – zum Beispiel einer Dämmung aus Steinwolle. Flumroc unterstützt die Weiterentwicklung von Minergie-ECO als Leading Partner. Ökobilanz von Flumroc-Steinwolle Graue Energie gemäss SIA 493, bei einem U-Wert von 0.20 W/(m2 K) Flumroc-Produkt Ökobilanz von Flumroc-Steinwollprodukten Fachinformation Graue Energie Langzeitverhalten Recycling Die Naturkraft aus Schweizer Stein Neue Flumroc-Broschüre zur Ökobilanz Vertiefte Fachinformationen zum Thema bietet die neue Broschüre «Ökobilanz von Flumroc-Steinwollprodukten». Sie ist ab sofort in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch erhältlich. Mit der Bestellkarte auf der Rückseite dieser Zeitschrift – oder auf www.flumroc.ch – kann die Broschüre kostenlos bestellt werden. Zudem können Interessierte die Fachinformation auf der Flumroc-Website im PDF-Format herunterladen. Dichte (in kg/m 3 ) Graue Energie pro m 2 (in Megajoule) Energetische Rückzahldauer (in Heizperioden) Dämmplatte SOLO 200 mm 32 109 0.4 Dämmplatte 3 140 mm 60 143 0.5 Dämmplatte COMPACT 200 mm 90 308 1.0 120 410 1.4 Dämmplatte PRIMA 200 mm werden nur niedrigste Mengen an Schadstoffen freigesetzt. Flumroc-Steinwollprodukte enthalten keine umweltrelevanten Bestandteile. So ist zum Beispiel die Zugabe von Brandschutzmitteln – im Gegensatz zu vielen anderen Dämmstoffen – nicht nötig. Wenig graue Energie Die graue Energie, auch kumulierter Energieaufwand genannt, berücksichtigt den gesamten Verbrauch an nicht erneuerbarer Energie, der in einem Produkt steckt. Dazu gehören Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transporte, Lagerung, Verkauf und Entsorgung. Verschiedene Dämmstoffe können miteinander vergli- chen werden, indem man den jeweiligen Energieaufwand für einen einheitlichen U-Wert gegenüberstellt. Beim SIADeklarationsraster 493 («Deklaration ökologischer Merkmale von Bauprodukten») wird ein U-Wert von 0.20 W/(m2 K) eingesetzt. Anhand der grauen Energie lässt sich die energetische Rückzahldauer berechnen. Wer eine Flumroc-Steinwollplatte einsetzt, spart schnell mehr Energie, als in dem Produkt steckt (siehe Tabelle oben). Vollständig recycelbar Wichtig für die ökologische Qualität eines Dämmstoffs sind eine lange Lebensdauer und die Möglichkeit zur Weiterverwendung respektive Wiederverwertung. Steinwollprodukte behalten ihre Funktion und Formstabilität viele Jahrzehnte lang. Flumroc kann Steinwolle zu 100 Prozent recyceln. Das Unternehmen hat deshalb bereits vor Jahren ein System eingeführt, das die Rücknahme von ausgedienten Dämmprodukten garantiert. Entscheidungshilfe für die Planung Planer erfahren auf www.bauteilkatalog.ch, wie ökologisch ihr Bauvorhaben ist. Planer können die Ökobilanzdaten von Flumroc-Produkten auf einfache Weise in ihrer täglichen Arbeit einsetzen: mit der Internetplattform Bauteilkatalog.ch. Mit diesem offiziellen und breit anerkannten Instrument lassen sich Neubau- oder Erneuerungsvorhaben eingehend auf ihre ökologische Qualität überprüfen. Grundlage der Berechnungen auf www.bauteilkatalog.ch ist die Datenbank ecoinvent – mit den neusten Ökobilanzdaten von Flumroc. Wer auf der Internetplattform eine Dämmung aus Steinwolle auswählt, rechnet automatisch mit den ÖkologieWerten der Flumroc-Produkte. 23 Hans-Jörg Althaus, Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) «Flumroc ist transparent» Herr Althaus, wofür steht ecoinvent? ecoinvent ist ein wissenschaftliches Zentrum, das bei uns in Dübendorf beheimatet ist. Beteiligt sind neben der Empa die ETH Zürich, die EPFL Lausanne, das Paul-Scherrer-Institut (PSI) und Agroscope. Wir stellen sogenannte Lebenszyklusinventare zusammen – zu Prozessen, Produkten und Dienstleistungen in allen Wirtschaftsbereichen. Als Beispiel der Lebenszyklus eines Autos: Dieser erstreckt sich von den Rohstoffen für die Stahlherstellung über das Fahren bis zur Entsorgung. Die erhobenen Ökobilanzdaten bewerten wir hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Wer erhebt die Ökobilanzdaten? Unsere Trägerinstitutionen sammeln die Daten. Diese basieren meist auf den Angaben der jeweiligen Hersteller. So auch bei den Baumaterialien. Wenn wir also zum Beispiel Ökobilanzdaten von Steinwolle erheben wollen, müssen wir uns an einen Produzenten wenden. Dieser weiss schliesslich am besten Bescheid. Selbstverständlich kontrollieren wir alle erhaltenen Angaben. Wie ging das Erheben und Berechnen der Ökobilanz von FlumrocSteinwolle vor sich? Vor über zehn Jahren machten wir uns auf die Suche nach Daten zu Steinwolle – und fragten die Flumroc AG an. Deren Angaben kombinierten wir mit einer früheren Empa-Studie. So konnten wir die Lebenszyklusdaten von Steinwolle genau berechnen. Seither liefert uns die Flumroc AG regelmässig neue Daten, basierend auf ihrem UmweltmanagementSystem. Hans-Jörg Althaus Wie transparent ist Flumroc aus Ihrer Sicht? Flumroc ist sehr transparent. Das Unternehmen gibt auch Daten heraus, aus denen andere Lieferanten und Hersteller ein grosses Geheimnis machen. Und die Flumroc AG ist glaubwürdig. Das sieht man schon daran, dass sie uns auch Ökobilanzdaten mitteilt, die für sie ungünstig sind. Zum Beispiel, wenn einmal die Effizienz eines Steinwollprodukts aufgrund geringerer Auslastung der Produktionskapazitäten schlechter abschneidet als früher. Markus Di Paolantonio, Holliger Consult GmbH/ Bauteilkatalog.ch «Die Aktualität ist zentral» Herr Di Paolantonio, was bietet der Bauteilkatalog.ch? Interessierte können ein Bauteil auswählen – zum Beispiel ein verputztes Zweischalenmauerwerk mit Kerndämmung – und erhalten sofort Angaben zu Richtpreisen, U-Wert und grauer Energie. Die Schichtdicken und die eingesetzten Materialien lassen sich verändern, was detaillierte Vergleiche ermöglicht. Können Sie ein Beispiel nennen? Das gleiche Haus soll in Chur ökologisch nicht besser abschneiden als in Bern, nur weil der Bündner Strommix mehr Wasserkraft enthält. Das ist wie mit den Angaben zum Benzinverbrauch eines Autos: Wenn ich selbst fahre, komme ich nie genau auf den Standardwert, der im Prospekt angegeben ist. Aber ohne den Standardwert wäre ein Vergleich unmöglich. Was ist Ihr Ziel? Wir fassen Daten zu Bauteilen zusammen, um sie anwenderfreundlich zugänglich zu machen. Dabei ist die Aktualität zentral: Es bringt nichts, veraltete Konstruktionen zu zeigen, die heute niemand mehr verwendet. Entscheidend ist auch die Möglichkeit zum Vergleich. Dafür ist eine vereinheitlichte Datenbasis nötig. Der Zugriff auf Ihr Grundangebot ist kostenlos. Wer finanziert den Bauteilkatalog.ch? Die Entwicklung haben das Bundesamt für Energie (BFE) und der Verein eco-bau finanziert. Das BFE beteiligt sich vorläufig auch noch an den Betriebskosten. Zudem bieten wir kostenpflichtige Zusatzmodule an. Eine entsprechende Lizenz ist bei- 24 Markus Di Paolantonio spielsweise erforderlich für die Anzeige der Richtpreise oder für das Speichern von veränderten Konstruktionen. Ausserdem können private Unternehmen gegen Bezahlung Produktkataloge auf bauteilkatalog.ch publizieren. Diese Angaben sind von den Standardkonstruktionen klar abgegrenzt. Ökobilanz von Flumroc-Steinwolle Hinterlüftete und verputzte Fassade im Vergleich Auf www.bauteilkatalog.ch lassen sich viele unterschiedliche Dämmungen unter dem Gesichtspunkt der Ökologie vergleichen. Zum Beispiel eine hinterlüftete Fassade und eine verputzte Aussenwärmedämmung. Hinterlüftete Fassade mit 200 mm Dämmung Material/Schicht Innenputz Masse (kg/m 2 ) Graue Energie (MJ/m 2 ; Lebenszyklus 60 Jahre) 15.0 49.5 160.5 410.9 12.0 276.5 Unterkonstruktion mit Distanzschrauben 0.3 25.4 Holzlatte 1.7 4.6 Holzwolle-Leichtbauplatte, zementgebunden 9.9 58.7 15.0 76.4 214.4 902.0 Backstein (150 mm) Flumroc-Dämmplatte DUO Aussenputz Total Verputzte Aussenwärmedämmung (200 mm) Material/Schicht Innenputz Masse (kg/m 2 ) Graue Energie (MJ/m 2 ; Lebenszyklus 60 Jahre) 15.0 49.5 Backstein (150 mm) 160.5 410.9 Flumroc-Dämmplatte COMPACT 18.0 552.9 5.0 252.5 15.0 101.9 213.5 1367.7 Eingebettetes Armierungsgittergewebe Aussenputz Total U12_Kap-B.indd 7 Wer eine Flumroc-Dämmplatte einsetzt, spart schnell mehr Energie, als für die Herstellung nötig war. 25 18.4.2007 10:33:26 Uhr Ein Hotel wird zum Kraftwerk In der ganzen Schweiz gibt es kaum einen Ort, an dem die Sonne häufiger scheint als auf Muottas Muragl im Oberengadin. Beim Umbau des Berghotels haben sich die Planer die bevorzugte Lage zunutze gemacht. Heute erzeugt das Hotel mehr Energie, als es verbraucht. Und dies im hochalpinen Raum – mit einer durchschnittlichen Aussentemperatur unter dem Gefrierpunkt. Seit Mitte Dezember 2010 erstrahlt das Hotel Muottas Muragl in neuem Glanz. Die Infrastruktur des erweiterten Hotels ist ideal auf die betrieblichen Abläufe ausgerichtet; das Energiekonzept dürfte Schule machen. Auf 2456 Meter über Meer ist ein wegweisender Bau entstanden: das erste Plusenergie-Hotel im Alpenraum. Viel Sonne, wenig Wind Das Gebäude bezieht seine Energie aus fünf verschiedenen Quellen: Aus der Abwärme, die beim Betrieb der Standseilbahn und bei der Kälteerzeugung für Küche und Lager anfällt, aus flachen Sonnenkollektoren, aus Röhrensonnenkollektoren, aus einer Wärmepumpe und aus einer Photovoltaikanlage. Fossile Energieträger für das neue Hotel Muottas Muragl verwarf man aus Gründen der Nachhaltigkeit gleich zu Beginn der Planung. Eine Holzheizung kam aufgrund der langen und aufwendigen Transportwege nicht infrage. Ernsthaft geprüft hatte die Bauherrschaft die Option Windenergie. Sie musste allerdings feststellen: Auf Muottas Muragl windet es zu selten und zu schwach, als dass diese Energie effizient genutzt werden könnte. Solarwärme aus dem Boden Heute bringen rund 140 Quadratmeter thermische Sonnenkollektoren pro Jahr fast 50 000 kWh Solarwärme ins Haus. In den Sommermonaten wird der Wärmeüberschuss der Solarkollektoren über die Sonden der Wärmepumpe im Erdreich gespeichert. In der kälteren Jahreszeit versorgen die 16 Erdsonden, je rund 200 Meter tief im Boden platziert, das Hotel mit Erdwärme für die Raumheizung und die Wassererwärmung. Die Stromversorgung des Hotels verläuft entlang des Schienenstrangs der Standseilbahn. Die Photovoltaik-Panels wurden im oberen Teil des Trassees installiert. 455 Quadratmeter Fläche liefern fast 100 000 kWh im Jahr. Die Kombination von Stromerzeugung und Bahntrassee brachte grosse installationstechnische Vorteile mit sich. Viel Flumroc-Steinwolle im Dach Zu den thermischen Sonnenkollektoren und der Photovoltaikanlage kommen Strombilanz des Hotels Muottas Muragl (pro Jahr) 100 000 90 000 80 000 70 000 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000 kWh Stromproduktion durch Photovoltaik: 97 000 kWh 26 Stromverbrauch: Lüftung: 32 400 kWh Beleuchtung und Geräte: 31 000 kWh Heizung: 26 900 kWh Wassererwärmung: 2300 kWh Total: 92 600 kWh Über das Bahntrassee gelangen Gäste und elektrische Energie ins Hotel. Das Hotel Muottas Muragl produziert in der Jahresbilanz mehr Energie, als es verbraucht. © Fanzun AG noch weitere solare Gewinnflächen hinzu. Die nach Süden orientierten Fenster bringen einen passiven Solargewinn von fast 90 000 kWh. Dies entspricht über 40 Prozent der Wärmeenergie, die als Transmissionsverluste durch die Gebäudehülle verloren geht. Um die passiven Solargewinne zu optimieren, verwendeten die Planer speicherfähige Bodenbeläge, Decken- und Wandaufbauten, welche die Wärme aufnehmen – und diese bei sinkenden Temperaturen wieder in die Räume abgeben. Dabei spielt auch die Dämmung eine zentrale Rolle: Im Walliserdach wurden Flumroc-Dämmplatten PARA (zweimal 120 Millimeter) eingesetzt, und zwischen die Sparren im Dachaufbau montierten die Handwerker Flumroc-Dämmplatten TRIA oder SOLO (jeweils 140 Millimeter). In der darunterliegenden Holzlattung kamen zudem Flumroc-Dämmplatten 3 (30 Millimeter) zum Einsatz. Hotel mit Tradition Das 1907 erstellte Hotel Muottas Muragl verfügt über 16 Zimmer und zwei Restaurants. In seiner über 100-jährigen Geschichte erlebte das Hotel mit integrierter Bergstation zahlreiche Um- und Anbauten. Der Muottas Muragl gehört zu den bekanntesten Aussichtspunkten des Alpenraums. Die Lage auf 2456 Meter über Meer ist spektakulär: Sie bietet einen atemberaubenden Ausblick in die Bündner Bergwelt und auf die Engadiner Seenplatte mit Silsersee, Silvaplanersee und St. Moritzersee. Objektdaten Standort: Samedan; Bauherrschaft: Bergbahnen Engadin St. Moritz AG, St. Moritz; Architektur und Gebäudetechnik: Fanzun AG, Chur/Samedan; Baujahr: 1907; Umbau und Erweiterung: 2009–2010 Verwendete Dämmung Walliserdach: Dämmdicke: 2 x 120 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PARA; zwischen Sparren: Dämmdicke: 140 mm, Produkte: Flumroc-Dämmplatten TRIA und SOLO; Holzlattung unter Sparren: Dämmdicke: 30 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte 3 27 Foto: Daniel Martinek Umbau zum Plusenergie-Gebäude Spitzensport unter Steinwolle Sie ist das modernste Eishockey-Stadion der Schweiz: die Bossard-Arena im Zuger HertiQuartier. Es ist das höchste Gebäude in Zug: die Wohn- und Geschäftsüberbauung Uptown. Die beiden Neubauten sind nicht nur spektakulär; sie erfüllen mit ihren Steinwolle-gedämmten Metallfalzdächern auch die Minergie-Kriterien. Das Stadiondach geht fliessend ins Hochhausdach über – bei beiden sorgt Flumroc-Steinwolle für TopDämmung und Brandschutz. 28 Neubau Eishalle und Hochhaus in Zug Unter dem Metallfalzdach können über 7000 Fans die Spiele des EV Zug verfolgen. Mehr über das Hochhaus im Bildhintergrund lesen Sie auf Seite 16. Im Westen der Stadt Zug entsteht ein neues Zentrum. Beim künftigen Arenaplatz – der Name ist das Resultat eines Wettbewerbs in der Bevölkerung – stehen das Heimstadion des EVZ und das 60-Meter-Hochhaus Uptown. Die Eishalle mit über 7000 Plätzen wurde im letzten Sommer eröffnet; die Mieter des Uptown ziehen diesen Sommer ein. Entscheidende Kriterien bei Planung und Bau der beiden Gebäude waren höchste Sicherheit und vorbildliche Ökologie. Sicherheit bei Spielen … Damit sich die Fans der beiden Eishockey-Mannschaften nicht zu nahe kommen, haben die beiden Lager je einen Stehplatzbereich für sich, mit separaten Zugängen. Fan-Busse des Gästeteams parkieren in unmittelbarer Nähe des entsprechenden Eingangs. Neben den beiden Stehbereichen gibt es auch zwei Sitzbereiche. Bei allen vier Zugängen sind Sicherheitsschleusen eingebaut. Niemand soll gefährliche Gegenstände ins Stadion schmuggeln können. … und im Brandfall Auch in Sachen Brandschutz haben die Planer die Sicherheit grossgeschrieben: Bei den Metallfalzdächern der beiden Gebäude setzten sie die Flumroc-Steinwollplatte PRIMA ein. Die vertikalen Flächen an den Dachrändern und die Dachunter- sichten haben die Konstrukteure mit dem Flumroc-Produkt DUO C ausgerüstet. Vorbildliche Ökologie Die Bossard-Arena ist das schweizweit erste Eishockey-Stadion mit MinergieZertifikat. Die Abwärme der Eisproduktion verpufft nicht, sondern wird in einem Wärmeverbund weiterverwendet – auch im 18-stöckigen Uptown, das ebenfalls die Minergie-Kriterien erfüllt. Hinzu kommt eine Seewasser-Wärmepumpe, die das Restaurant, die Geschäfte, die Büros, die Wohnungen und die Skylounge im Hochhaus versorgt. Die Photovoltaikanlage auf dem Stadiondach produziert jährlich rund 200 000 kWh Strom – genug für rund 40 durchschnittliche Haushalte. Im Dachgeschoss des Uptown, auf fast 50 Meter über Boden, liegt die öffentlich zugängliche Skylounge. Objektdaten Bossard-Arena Standort: Zug; Bauherrschaft: Stadt Zug; Architektengemeinschaft: Scheitlin Syfrig Architekten AG, Luzern, LeutwylerPartnerArchitekten, Zug; Planung: Scheitlin Syfrig Architekten AG; Dachkonstruktion: Dach & Wand Systembau AG, Beckenried; Baujahr: 2008–2010/2011 Verwendete Dämmung Metallfalzdach: Dämmdicke: 140 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PRIMA; Dachuntersichten und vertikale Dachflächen: Dämmdicke: 140 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO C Objektdaten Hochhaus Uptown Standort: Zug; Bauherrschaft: Credit Suisse Real Estate Fund Green Property, Zürich; Architektengemeinschaft: Scheitlin Syfrig Architekten AG, Luzern, LeutwylerPartnerArchitekten, Zug; Planung: Scheitlin Syfrig Architekten AG; Dachkonstruktion: Dach & Wand Systembau AG, Beckenried; Baujahr: 2009–2011 Verwendete Dämmung Metallfalzdach: Dämmdicke: 2 x 120 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte PRIMA; Dachuntersichten: Dämmdicke: 120 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO C; Vertikale Dachflächen: Dämmdicke: 2 x 120 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO C 29 Historischem Haus neues Leben eingehaucht In Wolfhalden erstrahlt ein Appenzellerhaus aus dem 18. Jahrhundert nicht in neuem, sondern in altem Glanz. Denn der Bauherr und Planer hat die bestehende Fassade erhalten statt abgerissen. Ohne dabei auf eine Top-Dämmung zu verzichten: Das erneuerte Haus mit der alten Fassade ist Minergie-zertifiziert. «Ich habe mich sofort in das Haus verliebt. Es hat einfach Charme.» Auf einer Motorradtour hat Peter Egli das Appenzellerhaus in Wolfhalden AR vor fünf Jahren entdeckt. Es war in einem schlechten Zustand. Schon seit Jahren hatte das Schild «Zu verkaufen» an der Mauer gebaumelt. Ein Jammer, dieses geschichtsträchtige Haus einfach verlottern zu lassen, dachte sich der selbstständige Zimmermann aus Niederhelfenschwil SG – und fuhr weiter. ein gewisser Alfred Egger im Haus seine Fuhrhalterei ein. Noch heute ist das Gebäude als «Haus Egger» bekannt. 1893 bauten die Eggers das Gebäude aus: Auf der Nord- und Südseite kamen je 2.5 Meter hinzu. Als Anfang des 20. Jahrhunderts Autos und Lastwagen die Strasse eroberten, sattelte die Familie Egger – mittlerweile die zweite Generation – um auf den Handel mit Brennstoffen. Ohne Zuckerguss Bewegte Geschichte Gebaut wurde das Appenzellerhaus zwischen 1700 und 1800; das genaue Baujahr ist unbekannt. Damals hatte das Gebäude noch einen quadratischen Grundriss. In den 1860er-Jahren richtete 30 Seit mehr als 20 Jahren erneuert Peter Egli alte Häuser. 2010 suchte er ein neues Projekt, stöberte im Internet – und stiess wieder auf das Haus Egger. Der Zimmermann kaufte das Gebäude und begann mit der Planung. Von Anfang an Appenzellerhaus-Erneuerung Unterschiedlicher Fassadenaufbau Das Appenzellerhaus in Wolfhalden war und ist mit verschiedenen Mauern ausgestattet. Das Untergeschoss wird von einer Bruchsteinmauer umhüllt. In den darüberliegenden Geschossen sind die Aussenwände in den verschiedenen Himmelsrichtungen unterschiedlich gebaut. Die Mauer gegen Osten – die Hausfront – besteht aus einer Strickwand mit einer Holzfassade. Peter Egli hat mit einer Bürste die losen Farbanstriche vom Holz entfernt und dieses rotbraun gestrichen. Gegen Norden, wo der Anbau liegt, steht eine Strickwand mit einer Deckelschalung aus Ulmenholz und gegen Westen eine Strickwand mit Eternit-Schalung. In Richtung Süden besitzt das Haus eine Riegelwand mit Holzschindeln, die im Unterschied zu den anderen Fassadenbekleidungen neu sind. Die rote Holzfassade an der Hausfront sieht neu aus, stammt jedoch grösstenteils aus dem Jahr 1893. war für ihn klar, dass er möglichst viel von der Substanz erhalten wollte. Das ist ihm gelungen: Nach der Erneuerung sind die Steinmauern und die tragende Holzkonstruktion aus dem 18. Jahrhundert unverändert. Zudem ist die Aussenbekleidung grösstenteils diejenige von 1893 geblieben. «Mit einem Zuckerguss wäre dem Haus der Charme abhandengekommen.» Eine neu konstruierte Fassade, wie man sie heute häufig sehe, passe nicht zu einem alten Haus, meint Peter Egli. Nachhaltigkeit als Ziel Für Peter Egli stand bei der Erneuerung, neben dem vorsichtigen Umgang mit der Bausubstanz, die Nachhaltigkeit im Vordergrund, die Kombination von ökologischen und wirtschaftlichen Zielen: «Bei aller Liebhaberei nützt es niemandem etwas, Geld für ein Projekt aus dem Fenster zu werfen. Oder einen energetischen Blödsinn zu betreiben, nur um etwas mehr zu verdienen.» Das Ziel, das Minergie-Zertifikat zu erhalten und dabei die unterschiedlichen Fassaden (siehe Kasten) in weiten Teilen unangetastet zu lassen, war nur mit einer Innendämmung erreichbar. Diese ist zweischichtig aufgebaut. Durch das kreuzweise Verlegen der Flumroc-Dämmplatte 1 – eine Schicht horizontal, die andere vertikal – werden Wärmebrücken vermieden. Auch die Dachdämmung ist zweischichtig: Zwischen die Sparren kam die FlumrocDämmplatte SOLO, in die Lattung das Produkt PARA. Aussicht inklusive Der Innenausbau der vier neuen Mietwohnungen bietet einen zeitgemässen Wohnkomfort. Am 1. Juni sind die ersten Bewohner eingezogen. Im Liegestuhl auf der angebauten Terrasse geniessen sie eine traumhafte Aussicht auf den Bodensee. Der Innenausbau des alten Hauses bietet modernen Wohnkomfort. Mit Anbau Der neue Anbau an der Südseite mit Terrassen und dem Treppenhaus will nicht so recht zum alten Haus passen. Aber nur auf den ersten Blick, denn dort stand früher eine Scheune, die vor rund zehn Jahren abgerissen wurde. «Das Haus lebt nur mit der Scheune zusammen», ist Peter Egli überzeugt. Er entwarf deshalb einen Anbau, der ihm als Nachfolger der Scheune würdig erschien. Neben der Gemeinde gab auch die Denkmalpflege grünes Licht für den Anbau und die Erneuerung des Hauses, das im kommunalen Schutzinventar als erhaltenswertes Kulturobjekt eingetragen ist. Die Dachdämmung ist zweischichtig aufgebaut – mit Flumroc-Dämmplatten zwischen den Sparren und in der Lattung. Objektdaten Standort: Wolfhalden; Bauherr und Planer: Peter Egli, Niederhelfenschwil; Baujahr: 18. Jh.; Erneuerung und Anbau: 2010–2011 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 185–220 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte 1; Dach: Dämmdicke: 300 mm, Produkte: FlumrocDämmplatten SOLO und PARA 31 Warenhaus-Erneuerung Die Architekten ergänzten die bestehende Dämmung im Mauerwerk durch zwei Lagen der Flumroc-Dämmplatte DUO. Die neue Fassade zur Piazza Cioccaro, wo sich Restaurants und Läden aneinanderreihen. Glänzende Fassade an bester Lage Das Warenhaus Manor mitten im historischen Zentrum Luganos hat im vergangenen Herbst zwei komplett neue, hinterlüftete und mit Flumroc-Steinwolle gedämmte Fassaden erhalten. Damit überzeugt das Gebäude nicht nur ästhetisch, sondern wird auch modernsten Ansprüchen an die Umweltverträglichkeit und den Brandschutz gerecht. Die Lage des Warenhauses Manor im historischen Zentrum von Lugano ist einzigartig. Während sich die Hauptfassade zur grosszügig gestalten Piazza Dante öffnet, begrenzt die zweite Fassade die schmale Salita Chiattone. Manor-Kunden können diese Gasse dank einer Passerelle innerhalb des Warenhauses überqueren. Die dritte Fassade ist zur Piazza Cioccaro ausgerichtet, wo sich Restaurants und kleine Läden aneinanderreihen. 32 Dreilagige Dämmung Nach der Neugestaltung der Hauptfassade im Jahr 2006 hat Manor im vergangenen Herbst nun auch die beiden Sei- Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion mit Flumroc-Steinwolle erfüllt höchste Ansprüche an Wärmedämmung und Brandschutz. tenfassaden zur Salita Chiattone und zur Piazza Cioccaro auf den neusten Stand der Technik gebracht. Dabei behielten die Architekten das bestehende Mauerwerk mit einer 30 Millimeter dicken Wärmedämmung bei und ergänzten diese durch zwei Lagen der Flumroc-Dämmplatte DUO mit 40 bzw. 120 Millimeter Dicke. Die neue Fassadenbekleidung aus Glas wurde mit einem Abstand zur Wärmedämmung von mindestens 40 Millimeter montiert, was zur gewünschten Hinterlüftung der Fassade führt. Objektdaten Standort: Lugano; Bauherrschaft: Grandi Magazzini Manor Sud SA, Lugano; Architektur und Bauleitung: Buletti Fumagalli e Associati, Studio di architettura Sagl, Lugano; Fassadenerneuerung: 2010 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 40 + 120 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO © Gilles Bollschweiler, Ollon Hinterlüftete Fassade mit DUO D20 Altes Holz – neue Dämmlösung Hinter der Antikholzfassade eines Chalets in Villars-sur-Ollon VD verbirgt sich eine neuartige Hinterlüftungskonstruktion. Deren Herzstück ist die neue Flumroc-Dämmplatte DUO D20, die eine einfache und rasche Montage ermöglicht – und Wärmebrücken weitgehend verhindert. Das grosszügig eingesetzte Antikholz prägt das Chalet «Le Syrah». Diesen Sommer werden die ersten Bewohner die Ambiance im neu gebauten Chalet «Le Syrah» geniessen. Es ist eines von zwei Häusern, die zusammen die Siedlung «Le Hameau des Cépages» bilden werden. Dominiert wird das Gebäude – aussen wie in den vier Eigentumswohnungen – vom grosszügig eingesetzten Antikholz. Alles andere als antik ist die verwendete Wärmedämmung. Für die Fassade setzten die Planer auf eine hinterlüftete Konstruktion mit der Dämmplatte DUO D20, die Flumroc erst letztes Jahr als Neuheit eingeführt hatte. Mit dieser Lösung ist der Bau einer hinterlüfteten Fassade so einfach wie noch nie. Einfache Montage Als ersten Schritt befestigten die Handwerker die Steinwollplatten mit Dämmstoffhaltern aus Kunststoff am Mauerwerk. Dabei wurden die Platten Stoss an Stoss verlegt, sodass keine Fugen entstanden. Anschliessend steckten die Handwerker horizontale Winkelprofile aus Aluminium in die dafür vorgesehenen Schlitze der Dämmplatte. In einem weiteren Schritt befestigten sie die vertikale Holzlattung an den Alu-Winkeln. Nach dieser Vormontage konnte die ganze Diese Konstruktion verhindert Wärmebrücken weitgehend: schematische Darstellung einer hinterlüfteten Fassade mit der Flumroc-Dämmplatte DUO D20. Unterkonstruktion einfach rechtwinklig ausgerichtet werden. Endgültig am Mauerwerk fixiert wurde die Unterkonstruktion mit isolierten Distanzschrauben. Der Stahlkern dieser Schrauben ist mit Kunststoff ummantelt. Dies verhindert den direkten Kontakt zwischen Metall und Steinwolle. An der Holzlattung befestigten die Handwerker schliesslich die Antikholz-Bekleidung. Kaum Wärmebrücken Durch die fugenlose Verlegung der Flumroc-Dämmplatte DUO D20 und durch die Verwendung von isolierten Distanzschrauben konnten die Planer Wärmebrücken weitgehend verhindern. So bleiben im «Le Syrah» auch am kältesten Wintertag alle Füsse schön warm, und der Rotwein hat schnell die richtige Trinktemperatur. Objektdaten Standort: Villars-sur-Ollon; Bauherrschaft: TUSEP SA, Villars-sur-Ollon; Holzbau: Bollschweiler Associés SA, Ollon VD; Baujahr: 2010–2011 Verwendete Dämmung Fassade: Dämmdicke: 200 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte DUO D20 33 Sicherheit im Sicherheitskontrollgebäude Im Flughafen Zürich durchlaufen Passagiere die Sicherheitskontrollen künftig gleich nach dem Check-in. Möglich macht’s ein neues Sicherheitskontrollgebäude. Über 12 000 Quadratmeter Steinwollplatten von Flumroc tragen zur guten Ökobilanz, zum Komfort und zur Sicherheit bei. Bleibt noch eine Stunde für den Bummel durch die Eingangshalle? Oder ist es doch klüger, gleich die Sicherheitskontrolle hinter sich zu bringen? Die Zeit vor einem Abflug richtig einzuteilen, ist für Fluggäste knifflig. Denn es lässt sich kaum voraussagen, wie lange die Sicherheitskontrolle dauern wird. Passagiere, die in ein Schengen-Land reisen, werden deshalb in Zukunft im Flughafen Zürich direkt nach dem Check-in und der Bordkartenkontrolle durch die Sicherheitskontrolle gehen. Zu diesem Zweck baut der Flughafen derzeit ein neues Sicherheitskontrollgebäude. Passagiere erreichen es von beiden bestehenden Check-in-Bereichen aus. Nach der Kontrolle gelangen sie bequem ins Airside Center, die Passagierdrehscheibe, und weiter in die beiden Abflugbereiche. ist nicht brennbar, schmilzt erst bei über 1000 Grad Celsius, schluckt den Schall – und hält im Notfall die Hitze für die geforderte Dauer vom Stahl fern. Die zertifizierten Flumroc-Lösungen garantieren diesbezüglich höchste Sicherheit im Sicherheitskontrollgebäude. Acht Arbeiter, drei Monate Für die Decken des Sicherheitskontrollgebäudes setzten die beteiligten Unternehmen rund 4800 Quadratmeter der Flumroc-Dämmplatte ECCO ein. Die Stahlträger sind mit circa 7800 Quadratmeter Conlit Steelprotect Board verkleidet. Auch die Steinwolle-Brandschutzschale Conlit Steelprotect Board Section kam zum Einsatz. Insgesamt bohrten die Handwerker über 3900 Löcher in die Steinwollplatten, um die runden Durchdringungen der Stahlträger frei zu halten und so die Montage der Installationsebenen zu ermöglichen. Aufgrund der ästhetischen Anforderungen sind die Steinwollplatten vollständig mit einem schwarzen Vlies beschichtet. Ein Grossteil der Platten konnte ein Verarbeiter innerhalb des Flughafens vorfertigen. Damit war es möglich, die insgesamt über 12 000 Quadratmeter Steinwollplatten mit nur acht Arbeitern innerhalb von rund drei Monaten korrekt zu montieren. Das neue Sicherheitskontrollgebäude wird voraussichtlich Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Arbeiten bei laufendem Betrieb Um die runden Durchdringungen der Stahlträger frei zu halten, bohrten die Handwerker über 3900 Löcher in die Steinwollplatten. © Flughafen Zürich AG Die Zentralisierung der Sicherheitskontrollen gehört zu den derzeit grössten Herausforderungen auf dem Flughafen Zürich: Das neue Gebäude steht mitten in der bestehenden Flughafeninfrastruktur. Für den gesamten Baustellenbereich gelten hohe Sicherheits- und Zutrittsanforderungen. Sämtliche Bauarbeiten werden bei laufendem Flughafenbetrieb ausgeführt – selbstverständlich ohne die Passagiere zu stören. Dies ist insbesondere für die Logistik eine grosse Herausforderung. Die Baustelle wird konsequent von den öffentlichen Bereichen abgetrennt, unter anderem durch grossflächige Bauwände. Stahl und Stein Die Geschosse des neuen Sicherheitskontrollgebäudes bestehen aus Stahlträgern und Holorib-Verbunddecken aus Stahl und Beton. Zentrales Thema bei der Planung war die Suche nach der optimalen Lösung für den Brand- und Schallschutz. Steinwolle ist für solche Anwendungen im Stahlbau ideal: Sie 34 Vom neuen Sicherheitskontrollgebäude gelangen die Passagiere bequem ins Airside Center und weiter in die Abflugbereiche. Objektdaten Standort: Flughafen Zürich; Bauherrschaft: Flughafen Zürich AG; Generalplaner und Architekten: Itten+Brechbühl AG, Zürich; Verarbeiter: Paul Grob AG, Tagelswangen (Decken), LD brandschutz ag, Winterthur (Stahlträger); Baujahr: 2009–2011 Verwendete Verkleidungen Decken: Dämmdicke: 50 mm, Produkt: Flumroc-Dämmplatte ECCO; Stahlträger: Dämmdicke: 25 mm, Produkte: Conlit Steelprotect Board und Conlit Steelprotect Board Section Technische Dämmung/Brandschutz Flumroc kommt zum Zug Bis zu 250 km/h schnell werden die Züge durch den neuen Ceneri-Basistunnel rasen. Entsprechend aufwendig muss die Umgebung vor Erschütterungen geschützt geschützt werden. Ein Fall für Flumroc. Der Ceneri-Basistunnel ist ein wichtiger Bestandteil der NEAT und verbindet das alpin geprägte Nordtessin mit dem mediterran anmutenden Südtessin. Der 15.4 Kilometer lange Tunnel soll 2019 eröffnet werden und dann als südlicher Zubringer für den neuen Gotthard-Basistunnel dienen. Die Zugverbindung zwischen der Deutschschweiz und dem Südtessin wird praktisch zur Flachstrecke; der höchste Punkt liegt auf 550 Meter über Meer. Dies bringt viele Vorteile mit sich. So werden beispielsweise schwere Güterzüge mit Anhängelasten von bis zu 4000 Tonnen – das entspricht dem Gewicht von über 20 Jumbojets – die Schweiz in Zukunft ohne besondere technische Ausrüstungen passieren können. Vibrationsschutz Flumroc-Dämmplatten IGLU trennen die Stützmauern vom Bahntrassee. © AlpTransit Gotthard AG Südlich des Ceneri-Basistunnels verläuft die Bahnstrecke durch dicht besiedeltes Gebiet. Damit die vorbeirasenden Züge die Häuser nicht ins Rütteln bringen, kommt bei den Stützmauern Steinwolle zum Einsatz. Auf insgesamt rund 1.5 Kilometer Länge werden Flumroc-Dämmplatten IGLU angebracht, welche die Stützmauern vom Bahntrassee trennen. Die Übertragung von Vibrationen wird stark vermindert – und die Anwohner können ruhig schlafen, wenn nachts die Güterzüge vorbeibrausen. Das Südportal des Ceneri-Basistunnels, der 2019 eröffnet werden soll. Objektdaten Standort: Südportal Ceneri-Basistunnel bei Vezia TI; Bauherrschaft: AlpTransit Gotthard AG, Luzern; Ingenieure: Consorzio d’ingegneri ITC ITECSA-TOSCANO, Lugano; Baujahr: 2006–2019 Verwendete Dämmung Stützmauern: Dämmdicke: 50 mm, Produkt: FlumrocDämmplatte IGLU 35 06.11 d G 21’500 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Herausgeberin: Flumroc AG Postfach 8890 Flums Telefon +41 81 734 11 11 Telefax +41 81 734 12 13 www.flumroc.ch [email protected] Konzeption und Realisation: Zoebeli Communications AG, Bern Druck: Gonzen Druck AG, Bad Ragaz 36 Änderungen vorbehalten. In Zweifelsfällen setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Beschriebene Anwendungsbeispiele können besondere Verhältnisse des Einzelfalles nicht berücksichtigen und erfolgen daher ohne Haftung. Impressum