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Datum: 03.07.2013
Bildung Schweiz
8057 Zürich
044/ 315 54 54
www.lch.ch
Medienart: Print
Medientyp: Fachpresse
Auflage: 43'694
Erscheinungsweise: 15x jährlich
Themen-Nr.: 784.11
Abo-Nr.: 784011
Seite: 26
Fläche: 70'068 mm²
Schulischer Musikunterricht in Dur und Moll
Eine nicht repräsentative Umfrage der Hochschule Luzern bei Schulleiterinnen und Schulleitern aus der
ganzen Schweiz gibt Hinweise darauf, dass der Musikunterricht zwar vielerorts engagiert angegangen wird,
ein Teil der Lehrpersonen jedoch keine adäquate Ausbildung dafür mitbringt.
271
.172
Die Klasse wird zum Orchester: Musikschulen und Volksschulen arbeiten immer häufiger zusammen
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ARGUS der Presse AG
Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich
Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01
www.argus.ch
Argus Ref.: 50458326
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Musikunterricht, so hat die Ab- die Resultate keinen Anspruch
stimmung zum Verfassungsar- auf Repräsentativität erheben.
tikel «Musikalische Bildung» Jedoch geben sie Hinweise
vom vergangenen September auf den aktuellen Stand des
mit Nachdruck bestätigt, kann Musikunterrichts an der Volksin der Schweizer Bevölkerung schule.
auf breite Unterstützung zählen. Pflicht erfüllt
Mit der neuen Verfassungsbe- Der obligatorische Musikunstimmung soll insbesondere terricht findet gemäss Auskunft
die Begabtenförderung ver- der teilnehmenden Schulleistärkt werden. Eine schmale tungspersonen überwiegend
Spitze ist jedoch nur stabil, statt, an den Sekundarschulen
wenn sie auf einem breiten sogar beinahe durchgehend
und dort auch in speziell dafür
Fundament ruht.
Auf Anregung des Verbands ausgerüsteten Musikräumen.
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und didaktischen Ausbildung
unterrichten auch Instrumentallehrpersonen und Absolvierende des Studiengangs «Musik
und Bewegung» das Fach. Abgesehen von den Pädagogischen Hochschulen in St.
Gallen und im Tessin sowie
den
Unterstufenlehrgängen
der Westschweizer Hochschulen ist Musik vom obligatorischen Bereich in den Wahlbereich verschoben worden. Was
auf eine Intensivierung und
Vertiefung der musikalischen
Schweizer Schulmusik (VSSM) Bezüglich dieser Stufe ist zu
und des Schweizer Musikrats beachten, dass sich dieses posi-
Ausbildung hoffen lässt, hat zur
(SMR) hat die Hochschule Lu- tive Ergebnis lediglich auf das
zern deshalb in konzentrierter Pflichtangebot bezieht, das
zwei
Form Daten zu den drei Themenbereichen Ausbildung der
Lehrpersonen, Durchführung
des Unterrichts sowie Infra-
häufig bereits im 8. Schuljahr
endet; immerhin 60% der Antwortenden geben an, dass auch
bedenklichen Folge, dass an
Fünfteln der antwortenden Schulen auch Personen
ohne jegliche musikalische
Ausbildung das Fach unterrichten.
ein musikalisches Wahlfach für
struktur erhoben. Die Umfrage das 9. Schuljahr durchgeführt
Mangel an Musiklehrpersonen
in Sicht
entsprechenden
Berufsver- tenden Primarschulen besteht
bände in allen Landesteilen ein zumeist in den Stundenplan integriertes Angebot «Mudurchgeführt.
sikalische Grundschule» oder
Etwas anders präsentiert sich
wurde mit Unterstützung der wird. An 80% der antwor-
Jürg Huber und
Marc-Antoine Camp
«Musik und Bewegung». Je-
doch ist der obligatorische Unterricht an knapp einem Viertel
Insgesamt gingen 176 Antwor- dieser Primarschulen bloss
ten aus 19 Kantonen und Halb- «zum grösseren Teil» gewährkantonen ein, davon 97 aus der leistet.
französischsprachigen, 68 aus
der deutschsprachigen und 12
aus der italienischsprachigen
Schweiz. 105 Rückmeldungen
betrafen die Primarschulstufe
und 119 die Sekundarstufe I.
Da besonders in der Deutsch-
Unterricht auch durch unausgebildete Personen
Die neue Unübersichtlichkeit,
die mit dem Systemwechsel
der Lehrerbildung hinsichtlich
des Musikunterrichts entstanden ist, widerspiegelt sich auch
schweiz nur ein sehr kleiner in der Umfrage. Neben PrimarTeil der im Berufsverband
schullehrpersonen mit einer
organisierten Schulleitungsentsprechenden
fachlichen
personen antwortete, können
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die Situation auf der Sekundar-
stufe I. Mit der tendenziellen
Abkehr vom Monofachsystem
(Schulmusik I) und der Integration der Musik in den
Wahlbereich der regulären Sekundarschulausbildung ist die
fachliche Ausbildung zeitlich
bedeutend weniger dotiert als
beim Studiengang Schulmusik
I. Vorteilhaft ist hingegen die
bessere Integration der Lehrpersonen in die Schule. So
übernehmen gemäss Umfrage
mehrheitlich
Lehrpersonen
mit Fächerkombinationen inklusive Musik den Musikunter-
richt, gefolgt von Monofachlehrpersonen. Dennoch scheint
sich
auch hier ein Mangel
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an musikalisch ausgebildeten
Lehrpersonen abzuzeichnen,
wie die erhobenen Daten aufzeigen und freie Rückmeldungen in der Umfrage bestäti-
gen. Immerhin ein Siebtel der
antwortenden Schulen lässt
auch Personen ohne entsprechende Ausbildung den Musikunterricht erteilen.
«Klassenmusizieren ist Zukunft»
Den Problemen in der Lehrer-
bildung stehen ermutigende
Aktivitäten an der Basis gegenüber. So wird in den Kommen-
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darauf zu achten, dass andere
Aspekte des Faches nicht zu
kurz kommen.
Mehrere Rückmeldungen aus
der Romandie weisen darauf
hin, dass ein Chor- und Orches-
terangebot nicht erst auf der
Sekundarstufe, sondern bereits
auf der Primarschulstufe existiert. Ein kritischer Kommentar kommt hingegen aus dem
Kanton Waadt, hätten doch die
künstlerischen Fächer die Kos-
ten der Umsetzung des Plan
ffludes romand zu tragen.
Dies gilt es in der Deutsch-
taren etwa von der engen schweiz genau zu verfolgen,
Zusammenarbeit
zwischen
Volksschule und Musikschule
berichtet. Dies betrifft die musikalische Grundschule und
besonders auch die Bläserklassen und das Klassenmusizieren
steht doch die Einführung des
Lehrplans 21 auf das Schuljahr
2014/15 an. Dieser bringt gemittelt über alle Kantone zwar
eine leichte Erhöhung der
Stundendotation. In Kantonen
ganz allgemein. Bei diesen An- mit einem gut ausgebauten
geboten wird die Klasse zum Musikunterricht wie etwa
Orchester, in denen jedes Kind Basel-Stadt ist indes eine Verein Instrument spielt. Je nach schlechterung des Angebots zu
Modell geschieht dies - meis- befürchten, wie die dortige
tens auf der Mittelstufe - in Fachschaft Musik diesen Frühunterschiedlicher Zusammen- ling aufgezeigt hat.
arbeit von Primarlehrpersonen
und
Instrumentallehrpersonen. «Klassenmusizieren ist Weiter im Netz
Zukunft», bringt es eine Schul- www.verbandschweizerschul-
leitungsperson aus Zürich auf musik.ch
den Punkt. Allerdings bleibt bei www.musikrat.ch
dieser Art von Musikunterricht
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