ehem. B6 - Johannes Gutenberg

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E3 (ehem. B6)
Holtappels-Geginat
Thema:
Persistenz des murinen Cytomegalovirus nach Modulation des CD8
T-Zell-Immunoms
Teilprojektleiterin:
HD Dr. rer. nat. et med. habil. Rafaela Holtappels-Geginat, Institut für
Virologie im Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Fachrichtung:
Virologie und Infektionsimmunologie
Arbeitsrichtung:
Immunologische Kontrolle der Virusinfektion
Zusammenfassung
Das Immunom eines Erregers ist durch die antigenen Epitope seines Proteoms definiert. Die
Identifizierung eines Erreger-Immunoms ist für Vakzinations- und Zytoimmuntherapie-Ansätze von
herausragender Bedeutung. Im Modell der murinen Cytomegalovirus (mCMV)-Infektion der BALB/c
Maus (Haplotyp: H-2d) haben wir eine neue Strategie zur Erfassung des CD8 T-Zell-Immunoms
entwickelt.
CD8-positive T-Zellen sind wesentlich an der effizienten Immunkontrolle der mCMV-Infektion
beteiligt. Durch Stimulation von CD8 memory Zellen mit natürlich-prozessierten antigenen Peptiden
aus mCMV-infizierten Zellen ist es uns gelungen, das CD8 T-Zell-Immunom von mCMV zu erfassen.
Diese Analysen haben gezeigt, dass das CD8 T-Zellrepertoire in der memory Phase der
Immunantwort auf zwei dominante Epitope fokussiert ist, auf das IE1-Peptid, sowie auf ein Peptid aus
dem ORF m164. Darüber hinaus ist es gelungen, antigene Peptide aus 5 weiteren ORFs (m04, m18,
M45, M83 und M84) zu identifizieren, die bezüglich der in vivo Frequenz spezifischer CD8 T-Zellen als
subdominant einzustufen sind. Wir konnten jedoch auch zeigen, dass alle Peptide unabhängig von
ihrem antigenen Potential eine protektive T-Zellantwort induzieren.
Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen sollte in der vergangenen Antragsperiode die Frage
beantwortet werden, welchen Einfluss eine Auslöschung der beiden immundominanten Epitope auf
das CD8 T-Zell-Immunom, sowie auf den Infektionsverlauf hat. In Kooperation mit TP B1 wurden
Virusmutanten hergestellt, in denen die dominanten Epitope - einzeln oder in Kombination - durch
Austausch der jeweiligen C-terminalen MHC-Ankeraminosäure (XÆA) zerstört wurden. Die
Frequenzanalysen der bekannten 7 T-Zellspezifitäten von mCMV in immunkompetenten Tieren haben
gezeigt, dass nach Infektion mit den Virusmutanten keine Reaktivität gegen die entsprechenden
Epitope mehr nachweisbar war. Außerdem war eine geringe, aber statistisch signifikante
Frequenzzunahme der subdominanten m18 T-Zellspezifität zu beobachten.
In immunkompetenten Tieren kann die Immunkontrolle prinzipiell auch über andere
Effektorzellpopulationen, wie z.B. NK-Zellen erfolgen, die das Fehlen von protektiven TZellspezifitäten kompensieren. In dem von uns sehr gut charakterisierten kliniknahen Modell der
interstitiellen Pneumonie nach experimenteller Knochenmarktransplantation (KMT) und
konkurrierender mCMV-Infektion wird das Überleben der Tiere jedoch allein durch die rechtzeitige
Rekonstitution antiviraler CD8 T-Zellen gewährleistet. In diesem Modellsystem haben wir uns auf die
Lunge, das Hauptzielorgan von CMV nach KMT konzentriert.
Die Immunomanalysen nach KMT und Infektion mit der IE1- und der m164-Mutante haben gezeigt,
dass das Fehlen einer dominanten T-Zellspezifität kompensiert und die Virusinfektion nach wie vor
kontrolliert wird. Außerdem wurde deutlich, dass das CD8 T-Zellrepertoire einer großen Dynamik folgt
und auch 1 Jahr nach KMT und Infektion hohe mCMV-spezifische T-Zellfrequenzen nachweisbar sind.
E3 (ehem. B6)
Holtappels-Geginat
Der bemerkenswerteste Befund war jedoch, dass nach KMT eine neue, bislang unbekannte TZellspezifität erscheint, die nach Auslöschung des IE1- oder des m164-Epitops immundominant wird.
Es stellt sich nun die interessante Frage, ob diese neue CD8 T-Zellspezifität auch nach Infektion mit
der Doppelmutante auftritt und ob in dieser Situation möglicherweise noch weitere unbekannte
Spezifitäten sichtbar werden. Außerdem soll geklärt werden, ob die Virusinfektion weiterhin kontrolliert
wird, oder ob sich eine persistierende Infektion etabliert. Die Beantwortung dieser Fragen, sowie die
Identifizierung der neuen Spezifität und ihre Relevanz in unterschiedlichen Infektionssituationen
stehen im Mittelpunkt der beantragten Förderperiode.
Beantragtes Fördervolumen: 1x BAT IIa/2, 1x BAT Vb. € 25.000.- Sachmittel
Teilprojektleiterin:
Dr. Rafaela Holtappels-Geginat
geb. 01.09.1966 in Pforzheim, Baden-Württemberg
Deutsche Staatsbürgerin
Ausbildung und beruflicher Werdegang
1976 – 1978
1978 – 1985
Juni 1985
1985 – 1990
1990 – 1991
1992 – 1993
1994 – 1996
Januar 2004
Staatliches Gymnasium am Römerkastell, Alzey
Privatschule St. Ursula-Gymnasium, Geisenheim
Abitur
Studium der Biologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Diplom-Arbeit am Institut für Immunologie, Johannes GutenbergUniversität Mainz (Prof. Dr. E. Rüde) unter Anleitung von Dr. Reske
Promotion am Institut für Mikrobiologie, Abteilung Virologie,
Universität Ulm (Prof. Dr. U.H. Koszinowski) unter Anleitung von
Prof. Dr. M.J. Reddehase
Promotion am Institut für Virologie, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz (Prof. Dr. M.J. Reddehase) unter Anleitung von Prof. Dr. M.J.
Reddehase
Thema: Peptiderkennung zytolytischer T-Lymphozyten aus
Lungeninfiltraten nach Knochenmarktransplantation und konkurrenter
Cytomegalovirus Infektion im Mausmodell
Habilitation und Venia Legendi für das Fach Virologie und
Infektionsimmunologie an der medizinischen Fakultät der Universität
Mainz
Thema: Analyse des CD8 T-Zell Immunoms des murinen
Cytomegalovirus
Teilnahme an Forschungsprojekten
1992 – 1993
1994 – 1999
Wissenschaftliche Angestellte des Instituts für Mikrobiologie, Abteilung
Virologie der Universität Ulm
BMBF 01 KE 8817 im Schwerpunkt Lungenerkrankungen
Modellsystem zur Analyse der Cytomegalovirus-Pneumonie
Wissenschaftliche Angestellte des Instituts für Virologie der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz
DFG Re 712/3-1; 3-2
Persistierende Cytomegalovirus-Infektion in der Phase immunologischer
Rekonstitution
seit 1999
Wissenschaftliche
Universität Mainz
Assistentin
(C1)
an
der
Johannes
Gutenberg-
E3 (ehem. B6)
Holtappels-Geginat
seit Januar 2003
Teilprojektleiterin im SFB 490, Invasion und Persistenz bei Infektionen
Auszeichnungen
2002
Dagmar Eißner-Förderpreis für Nachwuchswissenschaftlerinnen der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
2004
Boehringer-Ingelheim-Preis
Holtappels-Geginat
E3 (ehem. B6)
Ausgewählte Originalarbeiten 2000-2004:
(1) Holtappels R, Podlech J, Pahl-Seibert M-F, Jülch M, Thomas D, Simon CO, Wagner O,
Reddehase MJ.
Cytomegalovirus misleads its host by priming of CD8 T cells specific for an epitope not presented
in infected tissues.
J Exp Med. 2004. 199:131-136.
(2) Holtappels R, Grzimek NKA, Simon CO, Thomas D, Dreis D, Reddehase MJ.
Processing and presentation of murine cytomegalovirus pORFm164-derived peptide in fibroblasts
in the face of all viral immunosubversive early gene function.
J Virol. 2002. 76:6044-6053
(3) Holtappels R, Grzimek NKA, Thomas D, Reddehase MJ.
Early gene m18, a novel player in the immune response to murine cytomegalovirus.
J Gen Virol. 2002. 83:311-316
(4) Holtappels R, Thomas D, Podlech J, Reddehase MJ.
Two antigenic peptides from genes m123 and m164 of murine cytomegalovirus quantitatively
dominate CD8 T-cell memory in the H-2d haplotype.
J Virol. 2002. 76:151-164
(5) Holtappels R, Podlech J, Grzimek NK, Thomas D, Pahl-Seibert MF, Reddehase MJ.
Experimental preemptive immunotherapy of murine cytomegalovirus disease with CD8 T-cell
lines specific for ppM83 and pM84, the two homologs of human cytomegalovirus tegument
protein ppUL83 (pp65).
J Virol. 2001. 75:6584-6600
(6) Holtappels R, Thomas D, Reddehase MJ.
Identification of a Kd-restricted antigenic peptide encoded by murine cytomegalovirus early gene
M84.
J Gen Virol. 2000. 81:3037-3042
(7) Holtappels R, Pahl-Seibert MF, Thomas D, Reddehase MJ.
Enrichment of immediate-early 1 (m123/pp89) peptide-specific CD8 T cells in a pulmonary
CD62Llo memory-effector cell pool during latent murine cytomegalovirus infection of the lungs.
J Virol. 2000. 74:11495-11503
(8) Hengel H, Reusch U, Geginat G, Holtappels R, Ruppert T, Hellebrand E, Koszinowski UH.
Macrophages escape inhibition of major histocompatibility complex class I-dependent antigen
presentation by cytomegalovirus.
J Virol. 2000. 74:7861-7868
(9) Podlech J, Holtappels R, Pahl-Seibert MF, Steffens HP, Reddehase MJ.
Murine model of interstitial cytomegalovirus pneumonia in syngeneic bone marrow
transplantation: persistence of protective pulmonary CD8-T-cell infiltrates after clearance of acute
infection.
J Virol. 2000. 74:7496-7507
Holtappels-Geginat
E3 (ehem. B6)
(10) Holtappels R, Thomas D, Podlech J, Geginat G, Steffens HP, Reddehase MJ.
The putative natural killer decoy early gene m04 (gp34) of murine cytomegalovirus encodes an
antigenic peptide recognized by protective antiviral CD8 T cells.
J Virol. 2000. 74:1871-1884
Übersichtsartikel 2000-2004:
(Reddehase MJ, Simon CO, Podlech J, Holtappels R.
Stalemating a clever opportunist: lessons from murine cytomegalovirus.
Hum Immunol. 2004, p446-455
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