Regulation der Antigenpräsentation bei Cytomegalovirus

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E7 (ehem. B2)
Plachter
Thema:
Regulation
Infektion
der
Antigenpräsentation
bei
Cytomegalovirus-
Teilprojektleiter:
Prof. Dr. Bodo Plachter
Institut für Virologie im Fachbereich Medizin der Johannes GutenbergUniversität Mainz
Fachrichtung:
Virologie und Infektionsimmunologie
Arbeitsrichtung:
Antigenpräsentation bei Cytomegalovirus-Infektion
Zusammenfassung
Die immunologische Kontrolle von akuter und rekurrenter Cytomegalovirus-Infektion wird in
herausragender Weise durch cytotoxische CD8+ T Lymphozyten (CTL) vermittelt. Dabei findet sich
eine deutliche Fokussierung der CTL Antwort auf eine begrenzte Auswahl der über 150 Proteine des
Virus. Die Gründe hierfür sind nur unzureichend verstanden. In diesem Kontext ist insbesondere die
Bedeutung der sog. Immunevasine, viraler Proteine, die die MHC-Klasse I vermittelte Antigenpräsentation der infizierten Zelle beeinträchtigen unklar.
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Frage, wie die Immunerkennung der
infizierten Zelle durch Cytomegalovirus-spezifische CTL reguliert ist. Die hieraus abgeleiteten
Erkenntnisse sind für die Konzeption einer Vakzine gegen diesen Erreger von entscheidender
Bedeutung. Bei natürlicher Infektion werden in großer Anzahl CTL gegen das virale Tegumentprotein
pp65 und das regulatorische IE1-Protein gebildet. Daraus ergibt sich die Vorstellung, dass Peptide
dieser Antigene während der Infektion in bevorzugter Weise im Kontext von MHC-Klasse I Molekülen
präsentiert werden.
Durch die Herstellung von CTL-Klonen gegen definierte Nonapeptide des pp65 und des IE1 in HLAA2 transgenen Mäusen gelang es uns zunächst, die Grundlage für die Untersuchung der
Antigenpräsentation im Rahmen der HCMV-Infektion zu erarbeiten. Mit Hilfe der pp65 – spezifischen
CTL konnten wir bestätigen, dass Zellen bereits sehr früh nach Infektion gegenüber CTL-Angriff
sensibilisiert werden und dass dies durch die Einschleusung des Antigens aus infizierenden Partikeln
vermittelt wird. Wesentliche Erkenntnis aus diesen Experimenten war es, dass pp65 nach Infektion
nicht direkt im Zytoplasma in den proteasomalen Prozessierung- und Präsentationsweg eingeschleust
wird; wir konnten zeigen, dass das Tegumentprotein zunächst sehr rasch in den Zellkern transportiert
wird und dass die anschließende Prozessierung des Antigens erst nach dessen aktivem Export aus
dem Zellkern erfolgt. Dies ist ein wichtiges Ergebnis, weil es einen Weg aufweist, wie
immundominante nukleäre Proteine der zytoplasmatischen Prozessierung zugeführt werden können.
Parallel zu diesen Untersuchungen wurde die Frage nach der Präsentation von Peptiden des IE1
durch die infizierte Zelle gestellt. Bisher wurde angenommen, dass die in der zeitlichen Abfolge der
Infektion sehr frühe Expression des IE1 ein Fenster eröffnet, in dem die Zielzelle noch vor der
Expression der Immunevasine von CTL erkannt und lysiert wird. Überraschender Weise fanden wir,
dass infizierte Fibroblasten bereits unmittelbar nach Infektion gegen die Erkennung durch IE1spezifische CTL geschützt sind, dass aber die Deletion der Immunevasin-Gene im Virusgenom
diesen Schutz vollständig aufhebt. Demgegenüber wurden latent infizierte Zellen, die nur virale
„immediate-early“ Proteine exprimieren sehr gut von IE1-CTL erkannt.
Unsere Ergebnisse führen zu der Vorstellung, dass die Transduktion viraler Proteine durch
Viruspartikel und der nukleozytoplasmatische Transport sehr schnell zur Einschleusung von
Antigenen in den MHC-Klasse I Stoffwechselweg führt und dass dadurch Zielzellen trotz
nachfolgender Expression von Immunevasinen durch Cytomegalovirus-spezifische CTL erkannt und
lysiert werden können. Demgegenüber unterdrücken Immunevasine sehr früh im Replikationszyklus
die Präsentation von de-novo synthetisierten viralen Proteinen. Das zeitliche Wechselspiel zwischen
der Expression einzelner Immunevasine und der Präsentation viraler Antigene durch die infizierte
Zelle soll Gegenstand der Untersuchungen in der beantragten Förderperiode sein.
Beantragtes Fördervolumen: 1 x IIa/2 BAT, 1 x Vc BAT; € 15.000 Sachmittel (wie bisher)
E7 (ehem. B2)
Plachter
Univ.-Prof. Dr. Bodo Plachter
Persönliche Daten
Geburtsdatum, -ort:
16.11. 1957 in Fürth/Bayern
Ausbildung und wissenschaftlicher Werdegang
1968-1977
Hardenberg-Gymnasium Fürth
1977
Erlangung der Hochschulreife
1977-1983
Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Alexander Universität
Erlangen-Nürnberg
1983
Ärztliches Staatsexamen und Approbation als Arzt
1984-1986
Dissertationsarbeit am Institut für Klinische Virologie der FriedrichAlexander Universität Erlangen-Nürnberg
(Betreuer: Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein)
07.03.1986
Promotion zum „Dr. med.“ an der Medizinischen Fakultät der FriedrichAlexander Universität Erlangen-Nürnberg
14.01.1993
Habilitation im Fach Virologie an der Medizinischen Fakultät der
Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
(Betreuer: Prof. Dr. Bernhard Fleckenstein)
29.03.1993
Venia Legendi für das Fach Virologie an der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
25.08.1995
Ruf auf die C3-Professur für Virologie im Fachbereich Medizin der
Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
01.03.1996
Ernennung zum Universitätsprofessor (C3) im Fachbereich Medizin
der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
08.05.1996
Anerkennung als Arzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie
durch die Bayerische Landesärztekammer
Gutachterliche Tätigkeiten (ohne wissenschaftliche Journale)
-Sondergutachten für DFG Projektförderung im Einzelverfahren
-Wellcome Trust (GB)
Plachter
E7 (ehem. B2)
Auswahl von Publikationen seit 2000
1.
Odeberg, J., B. Plachter, L. Brandin, and C. Söderberg-Nauclér (2003). Human
cytomegalovirus protein pp65 mediates accumulation of HLA-DR in lysosomes and destruction
of HLA-DR α-chain. Blood 101, 4870-4877.
2.
Pepperl-Klindworth, S., N. Frankenberg, S. Riegler, and B. Plachter (2003). Protein delivery
by subviral particles of human cytomegalovirus. Gene Therapy 10, 278-284.
3.
Frankenberg, N., S. Pepperl-Klindworth, R. G. Meyer, and B. Plachter (2002). Identification of
a conserved HLA-A2-restricted decapeptide from the IE1 protein (pUL123) of human
cytomegalovirus. Virology 295, 208-216.
4.
Pepperl-Klindworth, S., N. Frankenberg, and B. Plachter ( 2002). Development of novel
vaccine strategies against human cytomegalovirus infection based on subviral particles.
Journal of Clinical Virology 5 Suppl 2, 75-85.
5.
Lang, D., R. Vornhagen, M. Rothe, W. Hinderer, H. H. Sonneborn, and B. Plachter (2001).
Cross-reactivity of Epstein-Barr virus-specific immunoglobulin M antibodies with cytomegalovirus antigens containing glycine homopolymers. Clinical and Diagnostic Laboratory
Immunology 8, 747-756.
6.
Rothe, M., S. Pepperl-Klindworth, D. Lang, R. Vornhagen, W. Hinderer, K. Weise, H. H.
Sonneborn, and B. Plachter (2001). An antigen fragment encompassing the AD2 domains of
glycoprotein B from two different strains is sufficient for differentiation of primary vs. recurrent
human cytomegalovirus infection by ELISA. Journal of Medical Virology 65, 719-729.
7.
Pepperl, S., J. Münster, M. Mach, J. R. Harris, and B. Plachter (2000). Dense bodies of
human cytomegalovirus induce both humoral and cellular immune responses in the absence
of viral gene expression. Journal of Virology 74, 6132-6146.
8.
Sinzger, C., M. Kahl, K. Laib, K. Klingel, P. Rieger, B. Plachter, and G. Jahn (2000). Tropism
of human cytomegalovirus for endothelial cells is determined by a post-entry step dependent
on efficient translocation to the nucleus. Journal of General Virology 81, 3021-3035.
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