Die Tumorzelle Übersicht

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Die Tumorzelle
Molekularbiologie und Genetik
Kristian Müller, Sommersemester 2006
Zellen eines Hirntumors
Übersicht
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Altersstatistik Neuerkrankungen
Mittleres Alter 67 Jahre
Mittleres Alter 65 Jahre
Krebs in Deutschland 2002
Krebsstatistik nach Lokalisation
Neuerkrankungen: Männer n=200.018, Frauen n=194.662
Sterbefälle: Männer n=108.835, Frauen n=100.349
Arbeitsgemeinschaft Bevölkerungsbezogener
Krebsregister in Deutschland. Daten 2000.
Krebs in Deutschland. 4. Ausgabe, 2004
Krebspatienten
Nino de Angelo, Sänger, Lymphdrüsenkrebs, 1996
Lance Armstrong, Radfahrer, Hodenkrebs, 1996
Heiko Herrlich, Stürmer Borussia Dortmund, Hirntumor, 2000
Sheryl Crow, Sängerin, Brustkrebs 2006
Anastacia, Sängerin, Brustkrebs, 2003
Kylie Minogue, Sängerin und Schauspielerin, Brustkrebs, 2005
http://www.ard.de/leben/themenwoche
Begriffsbestimmung
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Ein Tumor ist eine abnorme Vergrößerung eines Gewebes, er ensteht durch autonome,
progressive und überschießende Proliferation körpereigener Zellen. Tumor wird auch
Synomym mit Neoplasie (Neubildung) verwendet.
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Krebs ist eine maligner Tumor, der sich durch infiltratives und destruktives Wachstum
auszeichnet. Der Begriff „karkinos“ wurde vermutlich von Hippokrates (460- 375 v. Chr.)
eingeführt.
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Ein Karzinom ist ein Tumor der von Epithelien ausgeht z.B. Verdaungsorgane, Lunge, Haut,
Brust Prostata
Brust,
Prostata.
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Ein Sarkom ist Tumor der vom Bindegewebe, Muskelzellen oder den Blutgefäßen ausgeht.
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Leukämie und Lymphom sind Tumore, die vom hämatopoetischen System ausgehen
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Gliom und Retinoblastom sind Tumore, die vom Nervensystem und dem Auge ausgehen.
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Es gibt weitere Tumorarten. Die Namen sind teilweise historisch geprägt.
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Man unterscheidet auch solide Tumore, die im Zellverband wachsen, und nicht solide
Tumore.
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Ca. 90 % der malignen Tumore des Menschen sind Karzinome.
Begriffbestimmung: Onkologie
Onk- oder Onko: Wortteil mit der Bedeutung Geschwulst, von griechisch ογκος
Umfang, Größe
Onkogen: Dominant wirkendes Gen, das zur Transformation der Zelle beiträgt, wenn
es zum falschen Zeitpunkt oder im falschen Gewebe exprimiert oder überexprimiert
wird. Diese Gene können sehr unterschiedliche Proteine kodieren, z.B.
Wachstumsfaktoren, Rezeptoren, Proteinkinasen.
Virales Onkogen: Gene, die von Viren assimiliert
Transformation von Zellen beitragen. Abkürzung: v-onc
wurden
und
die
zur
Protoonkogen: Gene, die an der Kontrolle normaler Wachstums- und
Differenzierungsprozesse (Zellproliferation) beteiligt sind und die homolog zu
viralen Onkogenen sind. Abkürzung: c-onc. Da Onkogene heutzutage ohne Viren
gefunden werden, wird mittlerweile auf das „c-“ verzichtet.
Onkologie: Teilgebiet der Medizin, das sich mit der Entstehung und Behandlung von
Tumoren beschäftigt.
Übersicht
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Zellzyklus (zur Erinnerung)
M Restriktionspunkt
G1 Restriktionspunkt
G2 Restriktionspunkt
Zellzyklus und Proliferation
Zu- und Abflüsse der Zellpopulation
Typisches Wachstumsverhalten eines Tumors
am Beispiel des Brustkrebses
Die Entwicklung eines Tumors im Überblick
normale Zelle
Reperatur
DNA Schaden
somatische Mutation
Onkogen Aktivierung
gestörte Apoptose
Suppressorgen Inaktivierung
Überexpression,
veränderte Genprodukte,
Verlust der Regulation
Klonale Evolution
progressives Wachstum,
autonomes Wachstum,
maligner Tumor
Die klonale Evolution eines Tumors: Morphologie
Beispiel Cervix Karzinom
Gesund
Verlust der
Differenzierung
undifferenzierte
Proliferation
Invasion
Gewebeschnitt
Pap (Papanicolaou) smear:
Normal
Dysplasie
Karzinom
Die klonale Evolution eines Tumors:
Der Chromosomen Satz
Durch Mutation entsteht aus einer Normalzelle ein Klon mit Wachstumsvorteil, der sich weiter
verändert. Häufig gehen die Veränderungen mit einer Veränderung des Chromosomensatzes
(Aneuploidie) einher.
Klonale Entwicklung des Kolorektal-Karzinoms
Ca. 75% der Patienten tragen APC Mutationen, K-Ras Mutationen
treten bei ca. 30% und p53 Mutationen bei ca. 50% auf.
Bis heute ist die Ursache der vielen Mutationen nicht ganz geklärt .
Die klonale Evolution eines Tumors:
Äußere Faktoren und Gene
Übersicht
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Veränderungen der Zelle
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DNA Schaden
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Primäre Anomalien: Kausaler Zusammenhang mit der Tumorentstehung,
z.B. Chomosomenbrüche mit Translokation
•
Sekundäre Anomalien: Veränderungen im Laufe des Tumorwachstums, kann
d
dem
Tumor
T
zusätzliche
ät li h Wachstumsvorteile
W h t
t il verleihen
l ih
Spontane Mutation der DNA
Depurinierung
p
g durch spontane
p
Hydrolyse
y
y
ergibt
g
„„apurinic
p
(AP) sites“. Reperatur durch Endonukleasen.
Spontane Deaminierung von Cytosin zu Uracil kann durch DNAGlykosylasen repariert werden. Bei 5-Methyl-Cytosin, das häufig
in CpG Dinukleotiden vorkommt erfolgt jedoch eine
Umwandlung in Thymin. Ist der sense Strang betroffen ergibt
sich eine C-T Transition, ist der anti-sense Strang betroffen
ergibt sich eine G-A Transition. Dies sind die häufigsten
Mutationen in menschlichen Genen.
Mögliche Folgen einer Punktmutation in einer splice site (SS)
Spontane Deletionen
Deletionen entstehen, wenn sich repetitive
Sequenzen
während
der
Replikation
gegeneinender verschieben. Hierbei können
sich Schleifen bilden, die durch das
Reperatursystem entfernt werden.
Deletionen
ergeben
sich
auch
aus
homologen ungleichen Rekombinationen
(Austausch auf korrespondierenden Allelen
an unterschiedlichen Positionen) oder
illegitimen Rekombination.
Sauerstoffradikale
Sauerstoffradikale wie Superoxid-Anionen und Hydoxyl-Radikale
enstehen z.B. während des Stoffwechsels, sie werden bei
Entzündungsreaktionen freigesetzt oder bilden sich durch
Radiolyse.
Kanzerogene Substanzen der Umwelt
Metabolische Aktivierung und
Addukt-Bildung des AflatoxinB1 aus Schimmelpilz
Schematische
Darstellung
der
durch
N-MethylNitrosoharnstoff verursachten G:C zu A:T Transition.
Gifte im Tabak
BaP, benzo[a]pyrene
NNAL, 4-(methylnitrosamino)-1-(3-pyridyl)-1-butanol
NNK, 4-(methylnitrosamino)-1-(3-pyridyl)-1-butanone
NNN, N′-nitrosonornicotine
PAH, polycyclic aromatic hydrocarbons
Detoxifizierung und Aktivierung im Körper
glutathione-S-transferases (GST); UDP-glucuronosyl transferases (UGT); N-acetyl transferases (NAT)
Ames Test
Strahlung
UV-Strahlung
bewirkt
die
kovalente
Verknüpfung von Pyrimidin Resten, z.B.
Thymin-Dimer (Cyclobutan-Pyrimidin Dimer).
Genetische Disposition
Genetische
Disposition
Nach den Mendelschen Regeln
vererbte Erkrankungen machen
1-2% aller Krebserkrankungen aus.
Retinoblastom
Übersicht
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: Chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Beispiele für Viren
chronisch akut
transformierend
hepatozelluläres Karzinom
eines Patienten mit Hepatitis B
Integration eines Virus in den Wirt
Identifizierung von Onkogenen durch chronisch
transformierende Retroviren: Beispiel MYC
Genom eines chronisch transformierenden
Retrovirus
In die Wirtszelle integrierter Provirus
(R: repetitive Sequenz; U: unique 5´- , 3´
Region;
LTR:
long
terminal
repeat;
pol:Polymerase, gag:group specific antigens;
env: envelope)
Aktivierung des MYC-Gens durch Integration des
ALV-Retrovirus. Bevorzugter Integrationsort und
typische Deletion führen zur Transkription durch
einen Promotor im 3´-LTR.
Onkogen und Supressorgen
"krebskritische Gene"
Aktivierung eines Proto-Onkogens
Proto-Onkogen: Gen / Genprodukt, das durch Mutation zum Onkogen wird
Onkogene aus chronisch transformierenden Viren
Identifizierung von Onkogenen durch akut
transformierende Viren
Akut transformierende Viren
sind chronisch transformierende
Viren, die zusätzliche Gene
enthalten. Diese ersetzen in der
Regel virale Sequenzen und
werden virale Onkogene v-onc
g
genannt.
Viren können die Regulation der Zelle ausschalten
und die Proliferation anschalten
• Papillomavirus bildet die Proteine E6 und E7 die Rb und p53 binden, blockieren und für deren
Abbau sorgen
• SV40 bildet das "große T Antigen" mit beiden Funktionen
• Therapieansatz "Onkolytische Viren": vermehren sich nur in Zellen mit defektem Rb bzw. p53
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Tumorentstehung: Gentransfer
Bestimmte murine Fibroblasten z.B. NIH3T3 lassen sich durch Aufnahme
menschlicher Tumor-DNA transformieren. Die Transformation gelingt auch mit
normaler humaner DNA, die Effizienz ist jedoch 100-fach geringer.
Hierdurch gelang erstmals der Nachweis transformierender Gene.
V
Verantwortlich
t
tli h für
fü die
di Transformation
T
f
ti
i t in
ist
i ca. 80% der
d
Fäll die
Fälle
di Ras
R
Genfamilie (H-Ras, K-Ras).
Zelluläre Ras-Onkogene werden durch singuläre Punktmutationen aktiviert,
die nur 3 Kodone betreffen.
Reperaturmechanismen
Reperaturmechanismen
• base excision repair (BER)
• mismatch repair (MMR)
• nucleotide excision repair (NER)
Ein Defekt, der an der Reperatur beteiligte
Proteine kann die Entstehung von Krebs
begünstigen.
- global genomic repair (GGR)
- transcription-coupled repair (TCR)
Tumorentstehung:
Fehler bei der Fehlerkorrektur
Chromosomale Anomalien
Chromosomen eines Brust-Krebs dargestellt mit einer DNA-Färbung
und mit Vielfarbenfluoreszenz in situ Hybridisierung (multi color FISH)
Replikation geschädigter DNA
• Spontan möglich vorallem aber infolge von defektem p53
führt zu:
• Chromosomen Anomalien
• Genamplifikation
• Genverlust
Verlust von Tumorsupressor Genen:
zahlreiche Möglichkeiten
Fehlerverteilung
Verlust von Tumorsupressor Genen
Experimente
Unterschiedliche Repeats in allelen Loci erlauben den
Verlust der Heterozygotie nachzuweisen
Entdeckung der „Tumorsuppressorgene“
durch Zell-Zell Hybridisierung
Häufigkeit von Allelverlusten (weiß: q-Arme, schwarz:
p-Arme) bei kolorektalem Karzinom
Chromosomen Translokation
Philadelphia Chromosom
Leukämien und Lymphome besser Untersucht, da zytogenetisch besser
zugänglich, mit Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) genauere
Analyse möglich.
9
Translokation
t(9,22)(q34;q11)
bei
chronischer
myeloischer Leukämie (CML) führt zur Entstehung des
Philadelphia-Chromosoms Ph1, das in 85-90% der Fälle
nachweisbar ist.
(Bezeichnung: Chromosom-Nr / p kurzer q langer Arm / Banden-Nr.Subbande
t Translokation, del Deletion, inv Inversion)
Chromosomen Translokation - MYC-Gen
• Burkitt-Lymphom: Tumor von Lymphozyten der B-Zellinie
• Bruchstelle auf Chromosom 8 translociert mit Immunglobulin Regionen
• Endemische Form vergesellschaftet mit Epstein-Barr-Virus (vorallem Afrika)
Bruchstelle in der J-Region (frühe B-Zell Entwicklung)
• Sporadische Form
Bruchstelle in der S-Region (späte B-Zell Entwicklung)
• Große Variabilität der Translokation, aber immer mit Immunglobulin Loci und
Dysregulation
Mechanismen der MYC-Aktivierung durch Burkitt-Lymphom-assoziierte
Translokation von MYC bzw. Immunglobulin Genen
Liste Chromosomaler Anomalien I
Kind mit Burkitt-Lymphom
Junge mit Leukämie, 3d vor Exitus
Liste Chromosomaler Anomalien II
Amplifikationen können in Metaphasen Chromosomenanalysen als
homogen gefärbte Regionen (Homogenously Stained Regions,
HSR) erscheinen.
Amplifikationen können:
- den malignen Phänotyp beeinflussen
- die Therapie erschweren (DHFR Amplifikation bei
Methotrexat Therapie)
- als Marker für eine gerichtete Therapie dienen
(Her2/neu für den Antikörper „Herceptin“)
Amplifikationen von Proteinen können auch durch veränderte
Expression eines einzelnen Gens erfolgen.
Kolorektales Karzinom
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Kleiner Ausschnitt der Signalverschaltung
Zellzyklus, Tumor und Akürzungen
• Cycline (Cyclin A, B, D, E)
• CDK
• CAK
• CKI
cyclin dependent kinase (CDK 1, 2, 3, 4, 5, 6)
CDK activating kinase (Hefe)
cyclin dependent kinase inhibitor
• CIP (=KIP, =WAF) CDK interacting protein (p21CIP oder nur p21, p27)
• INK4 (=CDKN)
polypeptide INhibitors of CDK4, 6 (p16INK4a, p15ink4b, p18ink4c, p19ink4d)
• ARF
Alternate Reading Frame des p16ink4a, =p14ARF , (=p19ARF in Maus)
• PCNA
• HDAC1
Proliferating Cell Nuclear Antigen, Untereinheit der Polymerase δ
Histon-Deacetylase 1
• DNA-PK
DNA dependent Protein Kinase
• ATM
Krankheitsgen der Ataxia teleangiectasia
• ATR
ATM-related
ATM
related
• GADD45 Growth Arrest and Damage Dependent,
• E2F
Transkriptionsfaktor (E2F1, 2, 3, 4, 5, 6)
•Ubiquitin Ligasen
• MDM2
• SCF
Murine Double Minute chromosome-2, bindet p53, eine E3 Ligase
Abbau von CKI
• APC
Annaphase Promoting Complex, Abbau von M-Cyclin
• Achtung auch: APC Adenomatous Polyposis Coli, Tumorsuppressor bindet ß-Catenin
Nomenklatur im „Alberts“
CYCLIN–CDK VERTEBRATES
BUDDING YEAST
COMPLEX
CYCLIN
CDK PARTNER
CYCLIN
G1-Cdk
cyclin D*
Cdk4, Cdk6
Cln3
G1/S-Cdk
cyclin E
Cdk2
Cln1, 2
S-Cdk
cyclin A
Cdk2
Clb5, 6
M-Cdk
cyclin B
Cdk1**
Clb1, 2, 3, 4
* There are three D cyclins in mammals (cyclins D1, D2, and D3).
** The original name of Cdk1 was Cdc2 in both vertebrates and fission yeast, and Cdc28 in
budding yeast.
CDK PARTNER
Cdk1**
Cdk1
Cdk1
Cdk1
Warum KEIN Tumor entsteht
NATURE REVIEWS CANCER VOLUME 4 AUGUST 2004 592
DNA Schaden führt zum Stop
in G1
Normalerweise führt zuviel Myc zur p53 Kontrolle
Vom Mitogen zum Zellzyklus
Tumorigene Transformation humaner Zellen im
Labor
TRENDS in Molecular Medicine Vol.10 No.11 November 2004
Übersicht
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Einführung: Auftreten von Tumoren und Begriffe
Die klonale Entwicklung eines Tumors
Die Tumorentstehung: primäre Anomalien
Die Tumorentstehung: Viren
Die Tumorentstehung: chromosomale und sekundäre Veränderungen
Veränderungen im zellulären Kontext
Wichtige Proteine im Detail
Rezeptor Tyrosinkinasen (RTKs)
Tyrosinkinase
Domäne
Eine Auswahl an Rezeptor Tyrosin Kinasen, denen eine Bedeutung
für Entstehung oder Progression maligner Tumoren beigemessen
wird.
Die EGF-R (erbB) Familie
Ligands
EGF
TGF-α
Amphiregulin
β-cellulin
HB-EGF
Epiregulin
No specific
ligands often acts as
dimer partner
Heregulins
NRG2
NRG3
Heregulins
β-cellulin
Extracellular
Cysteine-rich
p
domain
Receptor
Membrane
Intracellular
Tyrosine kinase
domain
K
K
K
K
erbB1
HER1
EGFR
erbB2
HER2
neu
erbB3
HER3
erbB4
HER4
Bild adaptiert Astra-Zeneca, urpsr. J. Wells
EGFR Signaltransduktion
Ligand
EGFR
K
PI3-K
EGFR-TK
K
pY
pY
pY
GRB2
SOS
RAS RAF
STAT3
PTEN
AKT
MEK
Gene transcription
Cell cycle progression
MAPK
PP
Proliferation /
maturation
DNA
Myc
JunFos
Myc
Cyclin
D1
Cyclin D1
Survival
(anti-apoptosis)
Chemotherapy /
Metastasis
radiotherapy Angiogenesis
resistance
GRB2: Growth factor Receptor-Bound protein 2
SOS: Son Of Sevenless
Pathologische Aktivierung einer RTK (EGF-R)
1
Increased expression
of EGFR protein
2
R
K
5
Mutant
EGFR
K
R
R
K K
K K
Ligand /
autocrine
loop
S
S
S
S
Mitogenic
signals
K
R
K
R
K
K
R
R
K
K
R
R
TGF-α
EGF
S
K
4
S
K K
K K
K
K
R R
R R
R
R
S
S
K
S
S
3 Heterodimerization
decreased
Phosphatase
and cross-talk
RAS – Zentrale Schaltstelle der Signalübertragung
RAS-Gene urspünglich durch Transfektion von NIH3T3-Fibroblasten entdeckt
Zwei RAS-Gene zu retroviralen Onkogenen homolog, daher Bezeichnung
entsprechend der viralen Onkogene: H(arvey)-RAS, K(irsten)-RAS
weiteres RAS-Gen in Neuroblastom gefunden: N-RAS.
RAS-Gene gehören zu den am häufigsten in Tumoren mutierten Genen.
RAS Mutationen werden bereits in frühren Tumorstadien gefunden.
Mit Karzinogenen können gezielt Punktmutationen hervorgerufen werden.
werden
Das RAS-Genprodukt wird als p21RAS oder nur als RAS bezeichnet.
RAS gehört zu den kleinen GTP-bindenden Proteinen.
Die gefundenen Mutationen liegen im Bereich der GTP/GDP Bindung.
RAS besitzt zudem einen Effektor
postranslatorisch modifiziert wird.
genetische Organisation der RAS-Gene
Bereich
und
ein
CAAX-Motiv,
das
Mutationen in RAS-Genen
Signaltransduktion und Signalwege zu RAS
Aktivierung über RTKs
Der GTPase Zyklus von p21RAS
Alternative Wege der Aktivierung
GAP s: GTPase activating proteins
GEF s: guanine nucleotide exchange factors z.B. SOS
GTP
Signalwege von RAS
P53, Wächter des Genoms
P53 gehört mit zu den am häufigsten mutierten Genen.
P53 wurde als zelluläres Bindeprotein des SV40 Virus entdeckt.
DNA Schäden durch externe Faktoren führen zur Induktion von
P53.
In vielen Tumoren geht ein Allel verloren, das verbleibende Allel ist
in der Regel mutiert.
Keimbahnmutationen im p53-Gen sind die Grundlage für das LiFraumeni Syndrom,
Syndrom einer genetischen Disposition für Tumore.
Tumore
Dies führt zu genomischer Instabilität (Aneuplodie).
In kolorektalen Karzinomen überwiegen G:C zu A:T Transitionen,
die überwiegend in CpG-Dinukleotide betreffen, d.h. spontan
erfolgen.
In Lungentumoren überwiegen G:C zu T:A Transversionen, die
typischerweise durch Kanzerogene hervorgerufen werden. „Hotspots“ der Mutation sind die Codone 157, 248 und 273.
Das wichtigste Kanzerogen des Tabakrauchs ist Benzo(a)pyren,
das zu einem Epoxid metabolisiert wird. Werden menschliche
Zellen mit diesem Kanzerogen behandelt, können Addukte der
Chemikalie mit den Guaninresten in den Codonen 157, 248 und
273 nachgewiesen werden.
p53 im Überblick
p53 in Aktion
einfache Darstellung
komplexe Darstellung
Aufbau und Mutationen im p53 Gen
Struktur, funktionelle Domänen, Proteinbindungsstellen und Position mutierter Aminosäuren von P53. Die
Position der vertikalen Linien markiert die Position von Mutationen in menschlichen Tumoren, die Höhe der
Linien entspricht der relativen Mutationshäufigkeit. ATM, Mitglied der Familie von DNA-Proteinkinasen; CKI
und II, Caseinkinasen I und II; CDK, Cyclin-abhängige Kinase; PKC, Proteinkinase C; RPA, „replication
protein A“ (nach Ko & Prives, 1996).
p53 posttranslationale Modifikationen
Problem 1994 bereits beschrieben
zum Trost: es gibt vermutlich weniger als 25000 Proteine, und nicht alle Proteine haben Spleißvarianten
Das Retinoblastom Protein (Rb)
Retinoblastom Tasche (As 380-785)
mit Peptid des Transkriptionsfaktors
E2F2 (As 410-427) PDB 1N4M
Rb und Eintritt S-Phase
Mögliche Inaktivierungen des Rb
= INK4a
Inactivation of Rb or p16 / Ink4a by mutation encourages cell division (tumor suppressor)
overactivity of Cdk4 or cyclin D1 encourages cell division (proto-oncogene).
Telomerase
The RNA subunit (purple) has the template sequence of
Tetrahymena telomerase. Proteins include the catalytic
subunit, TERT (yellow), and additional less-conserved
proteins (orange).
Zusammenfassung
Literatur
http://www.molbiotech.uni-freiburg.de/km/lehre
Pelengaris, Khan et al., The Molecular Biology of Cancer, Blackwell Publishing
Alberts et al., Molekularbiologie der Zelle, 4. Auflage 2004, Wiley-VCH Verlag
Karp Cell and Molecular Biology,
Karp,
Biology 4th Ed.
Ed 2005,
2005 Wiley
Wagener, Molekulare Onkologie, 2. Auflage 1999, Thieme (nicht mehr im Handel)
Watson et al., Molecular biology of the gene, 5th Ed. 2003, Benjamin Cummings
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