Virus & Vakzine

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Impfung/Vakzine
Dr. Hans Nitschko - Max von Pettenkofer-Institut
Virus & Vakzine
Ablauf
Kurze Einführung in die Immunologie
Geschichte der Impfungen
Impfungen (Kinderkrankheiten, Impfkalender)
Das Immunsystem
Das Immunsystem
Immunsystem
Krankheitserreger
Funktionen des Immunsystems
(Self/Non-self Discrimination)
• Schutz vor Krankheitserregern
• Intrazellulär (z.B. Viren, einige Bakterien und Parasiten)
• Extrazellulär (z.B. die meisten Bakterien, Pilze und
Parasiten)
• Eliminierung des veränderten “Selbst”
Das Immunsystem
Die angeborene und die erworbene Immunantwort.
Immune System
Angeboren
Innate
(Nonspecific)
1o line of defense
Cellular Components
Humoral Components
Erworben
Adaptive
(Specific)
o
2 line of defense
Protects/re-exposure
Cellular Components
Interactions between the two systems
Humoral Components
Das Immunsystem
Vergleich der angeborenen und der erworbenen Immunität
Angeboren
Erworben
Innate Immunity
Adaptive Immunity
•
No time lag
•
A lag period
•
Not antigen specific
•
Antigen specific
•
Development
of memory
•
No memory
Das Immunsystem
Zellen des Immunsystems
Immune System
Myeloid Cells
Granulocytic
Monocytic
Lymphoid Cells
T cells
B cells
NK cells
Killerzellen
Neutrophils
Basophils
Eosinophils
Macrophages
Kupffer cells
Dendritic cells
Fresszellen
Helper cells
Suppressor cells
Cytotoxic cells
Plasma cells
Helferzellen
Zytotoxische Zellen
Antikörperbildung
Das Immunsystem
Entwicklung des Immunsystems
ery pl
neu
mφ
CD8+
nk
CTL
CD4+
TH1
thy
TH2
mye
lym
Knochenmark
B
Das Immunsystem
Antikörper gegen Viren:
NEUTRALISIERUNG
Rezeptorbindung,
Membranfusion,
“entry” oder
“uncoating”
blockiert:
VIRUS
NEUTRALIZING
ANTIBODIES
VNA
Keine Infektion
Das Immunsystem
Antikörper gegen Viren: Opsonisierung
+
Ak
Macrophagen
Fc-Receptoren
Phagocytose
Das Immunsystem
MHC molecules present peptides
MHC class I
MHC class II
Peptide
Peptide
from
made by
acid vesicles
(dead virus)
Proteasome
(live virus)
Mo: “activate
“Kill me !”
out
me to kill”
ß2M
B: “activate me
to secrete Igs”
Cell Membrane
in
Antigenpräsentierende Zelle (APC)
Das Immunsystem
Virus-spezifische CD8 CTL:
How to kill infected target cells
• Perforin
• Fas/FasL
• TNF-α
CTL
TNFα
Perforin
Granzymes
CD8
TCR
FasL
Fas
MHC/peptide
Apoptosis/cell death
Impfungen „Trainieren des Immunsystems“
Impfungen
Infektion: spezifische Immunität
Über Immunität und die Pest von Athen:
„Aber gerade diejenigen, die die Seuche überstanden hatten,
brachten am meisten Mitgefühl für die Kranken und
Sterbenden auf. Sie wussten aus Erfahrung, was es
bedeutete, und fürchteten nun nicht mehr für sich selbst;
denn dieselbe Person erkrankte nie ein zweites Mal –
zumindest nicht tödlich…
…die vergebliche Hoffnung, in Zukunft vor jeder Krankheit
geschützt zu sein…“
Thukydides (460-400 v.Chr.)
Geschichte des Peloponnesischen Krieges
Impfungen
Erzeugung von Immunität zur Vorbeugung von
Viruskrankheiten
Ziele:
Schutz vor Infektion, Schutz vor Erkrankung, Verhinderung der Ausbreitung
Passive Immunisierung
• Gabe von Antikörpern gegen ein oder mehrere Antigene
• Dauer der Schutzwirkung: einige Wochen bis zu 2-3 Monaten
• Spezifische Immunglobuline: Tollwut, HAV, HBV, FSME, Röteln, CMV, VZV
Aktive Immunisierung (Impfung)
• Induktion einer körpereigenen Immunantwort durch Verabreichung von
abgeschwächten Erregern (Lebendimpfstoff) oder abgetöteten Erregern
(Totimpfstoff)
• Schutzwirkung nach Latenzzeit, Schutzdauer variabel (bis lebenslang)
• meist IgG-vermittelt (neutralisierende AK), z.T. CTL notwendig
• Immungedächtnis über CD4, z.T. CD8 Zellen
Impfungen
Aktive Immunisierung
Immunantwort:
Schutzdauer:
Applikation:
Kosten:
Boosts:
Adjuvans:
Hitzestabilität:
Nebenwirkung:
Reversion zur Virulenz
Lebendimpfstoff
Totimpfstoff
humoral, zellulär, IgA
lang
oral/parenteral
rel. niedrig
0-1
nein
nein
?, geringer als wt
?
humoral
begrenzt
parenteral
rel. hoch
2+
ja
ja?
nur lokal
nein
Impfungen
Immunität braucht Zeit!
Erworben
Angeboren
CTL
Antiviral
antibody
Virus Titer
IFN-α/β
NK
Killing
Relative activity
TNF-α
IL12
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Days after infection
9
10
11
12
Gesetzeslage Impfung
• Keine Impfpflicht in Deutschland
• Impfempfehlung:
Öffentlich empfohlene Impfungen durch die Bundesländer, i.d.R.
entsprechend den Impfempfehlungen der STIKO
Versorgungsanspruch bei Impfschäden durch die Bundesländer
–
–
–
–
Grundimmunisierung
Auffrischimpfungen
Indikationsimpfungen
Reiseimpfungen
Geschichte der Impfungen
Impfungen
Viren und Immunisierung
China, 3,000 BC
Pocken
Edward Jenner
Babylon, 2,300 BC
Tollwut
Ägypten, 1,500 BC
Poliomyelitis
Louis Pasteur
Sabin/Salk
Pocken - Smallpox – Variola: klinisches Bild
Tag 3
Tag 5
Tag 7
• Inkubationszeit 12-14 Tage (7-19 Tage)
• unspezifische Symptome, abrupt einsetzendes
hohes Fieber, Kopf- und
Rückenschmerzen,Schleimhautveränd.
• nach 2-3 Tagen Papeln mit rötlichem
Randsaum (besonders Gesicht und
Extremitäten, alle Papeln im gleichen Stadium)
• verkrustete Pusteln
Letalitätsrate ca. 30 % (Variola major)
bzw. ca. 1 % (Variola minor)
™ Hohe Viruskonzentrationen in Vesikeln und
Krusten, Virus sehr stabil
™ Übertragung über Tröpfchen, hohe
Viruskonzentration in Saliva
5
Smallpox - Pocken - Variola
3000 B.C.: China reports
1157 B.C.: Pharaoh Ramses V died of smallpox
710 A.D.: Disease reached Europe, 18th century:
plague proportions in European cities, five European
monarchs died from smallpox
1520: to America by Hernando Cortez
killed 3.5 million Aztecs within 2 years!
Fehlende Immunität
in der Bevölkerung !
Poxviridae:
- Variola vera (Variola minor und Variola major)
- Monkeypox virus
- Suipox
- Cowpox (auch Vaccinia, Impfstoff)
- Vaccinia virus
Smallpox - Pocken - Variola
Die Geschichte der Lebend-Vakzine
14.5.1796 A.D Edward Jenner:
Vaccination mit „cowpox virus“
Vacca: die Kuh
1874
bis 1974
1972
1974
1977
1978
1979
1980
Impfpflicht im Deutschen Reich
Pocken-Schutzimpfung in der BRD
letzter Pockenfall in Deutschland
Einstellung der Pocken-Schutzimpfung
in der BRD
letzter Fall von endemischen (Somalia)
letzter Pocken-Fall (Labor in England)
Einstellung d. Pocken Schutzimpfung
WHO: Pocken ausgerottet
Reservoire: CDC, Nowosibirsk
Tier-Reservoire?
Smallpox - Pocken - Variola
Die Geschichte einer Bio-Waffe
1754/67 Briten „beschenkten“
nordamerikanische Indianer
mit
Pockenvirus-verseuchte Decken, > 50% Mort.
1972
1980
1980
Vertrag zur Beendigung der Forschung an Biologischen Kampfmitteln
„Ausrottung“ der Pocken
UDSSR (u.a.) nimmt Pockenvirus-Produktion auf (vermutl. bis 1993)
Einsatzgebiete:
Strategisch, Bevölkerungszentren: Pocken, Pest
Seit 9/11 2001 USA: Entwicklung von Pocken Vaccinen und Therapien
Weltweit: Notfallpläne
Pocken gelten derzeit als gefährlichstes biologisches Kampfmittel:
• kein Immunschutz bei jungen Generationen
• weltweite Ausbreitung möglich
• Impfstoff-Vorräte ausreichend?
Pockenszenario (D): Zielgruppen der Impfung *
• Phase 1: kein Pockenfall weltweit
Personal in Behandlungszentren, weiteren infektiologischen
Zentren und Sicherheitslabors, schnelle Einsatzgruppen
• Phase 2: erster Pockenfall weltweit
• Medizinisches Personal
• Ausgewählte Berufsgruppen (Aufrechterhaltung des
öffentlichen Lebens)
• Phase 3: erster Pockenfall in Deutschland **
• Impfungen von Kontaktpersonen
• Massenimpfungen
**
Oder erster Pockenfall im Ausland mit unmittelbarer Bedrohung
für die deutsche Bevölkerung
Pocken/Vaccinia: Impf-Technik
• zweizackige Impfnadel
• Desinfektion (Alkohol) nur bei
sichtbarer Verschmutzung
• 0,0025 ml durch Kapillarkräfte
• in den Oberarm
• 15 mal auf Ø 5 mm
• punktförmige Kapillarblutung
• (Abdeckung mit Gaze)
Quelle: World Health Organization
Impftechnik
Quelle: Paul-Ehrlich-Institut
Wundversorgung
Vaccinia - Normaler Impfverlauf
Tag
0
3-4
5-7
Beschreibung
Impfung
Ausbildung einer Papel
Ausbildung eines Bläschens
mit kreisförmigem Erythem
8-10
Ausbildung einer eindeutig
erkennbaren Pustel
10-12 Verschorfung der Pustel
ab 17 Ablösung des Schorfs, eine
Impfnarbe bleibt zurück
Wenn sich keine Pustel bildet, muss
die Impfung wiederholt werden
Lebendimpfstoff !
Quelle: Logical Images Inc., USA
Komplikation: Satellitenläsionen
Vaccinia - Impf-Komplikationen
(1-2 Todesfälle pro 1 Million Impfungen!)
Vaccinia
secundaria
Vaccinia
progressiva
Ekzema
vaccinatum
Generalisierte
Vaccinia
Quelle: C. H. Kempe
Quelle: J. M. Leedom
MVA:
MVA Modified Vaccinia Ankara
Attenuierung durch ca 500 Zellkultur-Passagen,
Sequenzveränderungen und Deletionen im Virusgenom
Angepasst an CEF (Chicken Embryo Fibroblasten)
In Säuger-Zellen Genexpression aber keine Virusbildung
(Ausnahmen)
> Vaccine gegen Variola: ausreichender Schutz?
> Moleklarbiologie: Vektor für Fremdgene
> Vaccine für Fremdantigene (Phase I)
Tollwut - Rabies - Lyssa
Umhülltes, helikales
RNA Virus (Rhabdoviridae)
12 kb, 5 Proteine+Lipidhülle
Louis Pasteur (1885)
Joseph Meister
Heute:
Zellkultur (HDC) Virus
β-Propiolacton (bPL)-
inaktiviert
Tollwut ist eine Zoonose
Übertragung:
Speichel infizierter Tiere:
Bisse, Kratzer
Orale Immunisierung
der Überträger
Köder mit Lebendimpfstoff:
•
Attenuierte Rabies Viren
•
Rekombinante Vaccinia
Viren mit RV G Gen
Tollwut - Rabies
Infektion:
Inkubationszeit:
Symptome:
Pathogenese:
Prophylaxe:
Wunde oder Schleimhaut
2 bis 7 Wochen (Monate-Jahre)
Kopfschmerz, Gelenksteife, Fieber
Hyperaktivität, Konvulsion, Hyperventilation,
Lähmungserscheinungen, Hydrophobie, Aerophobie,
Schluckkrämpfe, Speichelfluß,
Verwirrtheit, bei 20% sog. „stille Wut“, Lähmung
Koma, Tod durch Atemstillstand
Infektion von peripheren Nerven
Retrograder axonaler Transport ins ZNS (-20 mm/d)
Replikation v.a. im Ammonshorn, Hippocampus,
Hirnstamm
Enzephalitis, Myelitis, Zerstörung von Neuronen
spät: Axonal in Augen, Speichel- Hautdrüsen
Vakzinierung expositionsgefährdete Personen
mit inaktiviertem Virus (i.m. 0, 7, 21 d)
Waldarbeiter, Laborpersonal,
Reise (Indien, Thailand, Indonesien)
PostexpositionsProphylaxe:
Aktive Immunisierung + passive Immunisierung
Indiziert:
(Ig, neutralisierende AK)
wichtig: so frühzeitig wie möglich
Kontakt mit tollwut-verdächtigem Tier
Kontakt mit Inhalt von Fuchs-Impfstoffködern
Hepatitisvirusinfektion und Impfung
Das Alphabet der Virushepatitis
Klinische und epidemiologische Charakteristika der
Virushepatitiden
Hepatitis A
Hepatitis B
Hepatitis C
Infektionsquelle
Stuhl, selten
Blut, Sperma
Blut
Übertragung
fäkal-oral
Intimkontakt,
parenteral
( parenteral)
parenteral
(perinatal)
perinatal
(Intimkontakt)
14 - 45, Mittel
40 -160, Mittel
7 -140, Mitte
etwa 28
etwa 65
etwa 50
Inkubationszeit
(Tage)
Hepatitis D
Blut
Blut
Hepatitis E
Stuhl (Wasser)
Zoonose!
parenteral
fäkal-oral
Koinfekt: wie HBV 20 -65 (>90?),
Superinfekt:7-50
Mittel etwa 40
akut
akut / schleichend schleichend
akut
akut
Fulminant
bei Ältere > 2%
in ca. 1 %
extrem selten
Bei Superinfekt
Schwangere
Chronisch
nein
Erwachsene 5 %
in > 60 %
Bei Superinfekt
nein
Hepatom
Nein
ja
ja
nein
nein
Mittelmeerraum
Asien, Afrika
Erkrankung
Hauptsächliche
Asien, Afrika
Entwicklungsländer Industrieländer,
Verbreitung
Südamerika
Drogensüchtige
Amazonasregion
GF
HBV-Infektion – Ein weltweites Problem
• 2 Milliarden mit abgelaufener Infektion
Pävalenz von HBsAg-Trägern in
verschiedenen Teilen der Welt
• 350 Millionen HBsAg-Träger
von denen 60 Mill. am primärem LeberKarzinom und 45 Mill. an Leberzirrhose
sterben werden.
• Jährlich sterben 1 Mill. Menschen and
den Folgen einer akuten oder chronischen
HBV-Infektion.
• In Europa treten jährlich knapp 1 Mill.
HBV-Erkrankungen auf, von denen 90000
chronisch werden.
Hepatocellular
carcinoma
• In Deutschland treten jährlich bis zu
50000 Infektionen (Hochrechnungen) und
25000 Erkrankungen auf.
GF
Übertragungswege der HBV-Infektion
1. Sexuelle Übertragung (wichtigster Weg in westlichen Industrieländern)
beim heterosexuellen und homosexuellen Intimkontakt.
2. Perkutane (parenterale)
Infektion
a) Gabe von Blut und
Blutprodukten (heute sehr selten).
b)
Nadelstichverletzung des medizinischen Personals; in etwa
10 % nach Verletzung mit HBsAg-positvem Blut.
c) gemeinsam benutzte Spritzen und Nadeln bei
Fixern.
d) unbemerkte Inokulation kleinster
Blutmengen im täglichen
Leben.
3. Perinatale Infektion (wichtig in vielen
Entwicklungsländern)
a) perinatalen
Übertragung
b) während der
Geburt (> 90 %); kann in 95 % durch passivaktive
Immunisierung des Neugeborene verhindert werden.
c) durch
Stillen, falls keine passiv-aktive Immunisierung
durchgeführt wurde.
GF
HBV-Gefährdung des medizinischen
Personals durch Kontakt mit Patientenblut
GF
HBV-Impfung
Impfung mit HBsAg
- aus Plasma chronischer Virusträger
- in Hefezellen rekombinant hergestellt
1982
1995
Einführung der Impfung für Risikogruppen
Allgemeine Impfempfehlung gemäß WHO
Grundimmunisierung 3 Impfungen 3., 5., und 11.-14. Lebensmonat
Postexpositionelle HBV-Prophylaxe 1. Bei Neugeborenen HBsAgpositiver Mütter
2. Nach Exposition
Abnahme der bei der BGW gemeldeten
Hepatitis-Berufserkrankungen nach Einführung
der Hepatitis B-Impfung 1982
GF
Infektionen
des Respirationstrakts und Impfung
Erregerspektrum bei viralen Infektionen des Respirationstrakts
Virusfamilie
Symptome
Inkubationszeit
Risikopatienten
Saisonalität
Therapie
Prophylaxe
Influenza A und B
Parainfluenza 1-4
RSV
Adenoviren
Myxoviridae
Paramyxoviridae
Paramyxoviridae
Adenoviridae
Pneumonie
häufig
Superinfektion
1-5 Tage
Erwachsene mit
kardiopulm.
Grunderkrankung,
alte Menschen
Winter
Neuraminidasehemmer
jährlicher
Impfstoff
Pharyngitis
bis Croup
3-6 Tage
Kleinkinder
keine
symptomatisch
keine
„common cold“
(Erwachsene);
Bronchiolitis,
Pneumonie
(Kleinkinder)
2-8 Tage
Säuglinge
Kinder
Erwachsene mit/
ohne kardiopulm.
Grunderkrankung
Winter
Ribavirin
Aerosol
Palivizumab (mAK)
Rhinitis,
Pharyngitis
Pneumonie
Enteroviren
Picornaviridae
Pneumonie
ca. 6 Tage
Kleinkinder
Kinder
Erwachsene
Immunsupprimierte
keine
symptomatisch
keine
Kinder
Erwachsene
Immunsupprimierte
Sommer
Pleconaril
keine
Rhinoviren (Picornaviridae) und Coronaviren (Coronaviridae) führen meist nur zu Infektionen der oberen Luftwege
Ausnahme: SARS
Influenza-Impfung
Influenza A Virus verursacht eine akute Infektion,
die eine starke, protektive Immunantwort auslöst.
Wieso gibt es Flu-Epidemien und Pandemien?
1918-19, "Spanish flu," [A (H1N1)], 50 million people may have died
worldwide. Many people died within the first few days after infection and others
died of complications soon after. Nearly half of those who died were young,
healthy adults.
1957-58, "Asian flu," [A (H2N2)], caused about 70,000 deaths in the United
States. First identified in China in late February 1957, the Asian flu spread to
the United States by June 1957.
1968-69, "Hong Kong flu," [A (H3N2)], caused approximately 34,000 deaths
in the United States. This virus was first detected in Hong Kong in early 1968
and spread to the United States later that year. Type A (H3N2) viruses still
circulate today.
Influenza Viruses: Antigenic Shift
H2N2
human
virus
H1, H2 and H3
N1 and N2
(Mensch)
H3N2
nonhuman
Subtype
(z.B. Vogel)
H1-15
N1-9
H3N2 human influenza
type A virus
Influenza-Impfstoffe
Die Grippe-Impfung ist ein Totimpfstoff, das heißt der Impfstoff besteht aus
Influenza Viren, welche die Krankheit nicht mehr auslösen können.
(Strukturen der Erregeroberfläche: Hämagglutinin und Neuraminidase)
•
2003/2004:
Influenza A H3N2 (A/Moskau/10/99)
Influenza A H1N1 (A/New Caledonia/20/99)
Influenza B (B/Hongkong/330/01)
•
The 2004-2005 trivalent inactivated vaccine virus strains are (CDC, 12.5.04)
A/Fujian/411/2002 (H3N2)-like, or antigenically equiv. A/Wyoming/3/2003 [H3N2]
A/New Caledonia/20/99 (H1N1)-like
B/Shanghai/361/2002-like antigens
or antigenically equivalent B/Jilin/20/2003 virus
or B/Jiangsu/10/2003 virus.
•
Impfempfehlung (jährliche Impfung):
¾ Alter >60 Jahre
¾ Bestehende Grundleiden
¾ Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
¾ Medizinisches Personal
Saison 2002/2003 wies eine außerordentlich heftige Grippeaktivität auf
¾ 4,5-5 Mill. zusätzliche Arztkonsultationen wegen Influenzaerkrankungen
¾ 25.-30.000 zusätzliche KH-Einweisungen
¾ 12-20.000 zusätzliche Todesfälle (5.-8.000 normal von Feb.-April)
Confirmed instances of avian influenza viruses infecting humans since 1997 :
1997: In Hong Kong, avian influenza A (H5N1) infected both chickens and humans. This was the first
time an avian influenza virus had ever been found to transmit directly from birds to humans. During this
outbreak, 18 people were hospitalized and 6 of them died. To control the outbreak, authorities killed
about 1.5 million chickens to remove the source of the virus. Scientists determined that the virus spread
primarily from birds to humans, though rare person-to-person infection was noted.
1999: In Hong Kong, cases of avian influenza A H9N2 were confirmed in 2 children. Both patients
recovered, and no additional cases were confirmed. The evidence suggested that poultry was the
source of infection and the main mode of transmission was from bird to human. However, the
possibility of person-to-person transmission remained open. Several additional human H9N2
infections were reported from mainland China in 1998-99.
2003: Two cases of avian influenza A (H5N1) infection occurred among members of a Hong Kong family
that had traveled to China. One person recovered, the other died. How or where these 2 family
members were infected was not determined. Another family member died of a respiratory illness in
China, but no testing was done. No additional cases were reported.
2003: Avian influenza A (H7N7) infections among poultry workers and their families were confirmed in
the Netherlands during an outbreak of avian flu among poultry. More than 80 cases of H7N7 illness
were reported (the symptoms were mostly confined to eye infections, with some respiratory symptoms),
and 1patient died (a veterinarian who had visited an affected farm). There was evidence of some
human-to-human transmission.
2003: H9N2 infection was confirmed in a child in Hong Kong. The child was hospitalized but recovered.
Globale Ausrottung der Poliomyelitis
Globale Ausrottung der Poliomyelitis
Ziel: Ausrottung des Virus bis 2002
Start 1988: 350.000 Polio-bedingte Paralysen in 125 Ländern
2001:
2002:
2003:
2002:
2003:
266 Impftage in 93 Ländern
51 Impftage in 13 Ländern
268
1600
414 Fälle
Impfstoffe gegen Poliomyelitis
Lebendimpstoff (Sabin)
Totimpfstoff (Salk)
attenuierte Stämme der
Poliovirustypen 1, 2 und 3
Inaktivierung mit Formaldehyd
Adjuvans: ALOH3
Schluckimpfstoff
> IgG, IgA, CTL-Induktion
Injektion
> IgG
Unterbrechung von Infektketten
„Riegelungsimpfungen“
Grundimmunisierung: 3x, im 3., 5., 12.
Impf-, Impfkontaktpoliomyelitis 1:4,4 Mio.
(bes. Rückmutationen bei Typ 3)
Lebensmonat
Auffrischung im Alter von 9-17 Jahren,
dann ev. alle 10 Jahre
Kinderkrankheiten und Impfkalender
Masern-, Mumps-, Rötelnimpfstoff
• Lebendimpfstoff
• attenuierte Impfstämme
• Impfung ab dem 12. Lebensmonat, 2. Impfung 4
Wochen danach
Masern
Mumps
Röteln
Befruchtung
Organogenese
12. Schwangerschaftswoche
„kleiner Mensch“
22. Woche
Fetus lebensfähig
Antikörperproduktion möglich
Frühgeburt
ab 32. Woche
aktiver Transport mütterlicher Antikörper
zum Feten
⇒ Nestschutz
Mütterliche Antikörper (z.B. gegen Masern)
Schutz des Kindes für 6-12 Monate
Impfung des Kindes nach 11-14 Monaten
Aufbau einer eigenen Immunität
Masern-, Mumps-, Rötelnimpfstoff
Impfkrankheit
(3-5%) abgeschwächte Form der Masernerkrankung mit verkürzter Inkubationszeit
(mind. 5 Tage), oder leichtes Fieber, LK-Schwellung (Mumps, Röteln)
Impfkomplikationen
Masern
• Fieberkrämpfe nach 9-12 Tagen (1%, doppelt so hoch wie bei Ungeimpften, bei
Masern selber bei 7-8%)
• Gangunsicherheit 5-12 Tage p.v., Einzelfälle
• Thrombozythopenie 3-14 Tage p.v., Einzelfälle (bei Wildmasern wesentlich
häufiger), keine schweren Komplikationen
• Enzephalitis 9-15 Tage p.v., 1:1 Mill. Impfungen ( 1000:1 Mill Wildmasern)
• SSPE, nach Jahren, 0,05-0,5: 1Mill. Impfungen? (ca. 5:1 Mill. Wildmasern)
Mumps
• Fieberkrämpfe (s.o.), Milde Parotitis (0,5%), Hodenschwellung (Einzelfälle)
Masern, Mumps, Röteln und Windpocken
Früher: meist Infektion in frühester Kindheit
Heute: viel niedriger Inzidenz aufgrund von hoher
Durchimpfungsrate der Bevölkerung
⇒ ungeimpfte Personen erkranken deutlich später
⇒ im Jugend- bzw. Erwachsenenalter
⇒ je älter die Erkrankten, desto schwerer verlaufen
die Erkrankungen
¾ Werden Schwangere Frauen infiziert, kann dies zu
schweren Schäden beim Kind führen.
⇒ Impfungen bieten guten Schutz
Humane Papillomviren - Bedeutung
Drei Schritte zur Zervixkarzinogenese
• Infektion mit Hoch-Risiko HPV Typen
• Progression zu präkanzerösen Läsionen bei persistierender Infektion.
HR-HPV führen z.T. innerhalb weniger Monate zu schweren Dysplasien.
• Invasion nach meist langer präkanzeröser Phase.
Progression von HPV-Infektion zu Krebs in < 1%
Wright & Schiffmann, NEJM 348, 2003
Gut- und bösartige HPV-induzierte Tumoren der Schleimhaut
„High-risk“-HPV-Typen
(HPV16, 18 et al.)
„Low-risk“-HPV-Typen
(HPV6, 11 et al.)
•
•
Condylomata acuminata
in Deutschland
ca. 400.000 - 500.000 Fälle/a
in >90% der Fälle induziert durch
HPV 6 o. 11
Larynxpapillome
•
>99% der Zervixkarzinome
Deutschland 6500-7000 Fälle/a
CIN2/3 ca. 150.000 - 300.000/a
•
35-50% der Penis-, Vagina- u.
Vulvakarzinome
•
90% der Analkarzinome
•
12-30% der Karzinome im Hals- und
Rachenbereich
(Tonsillenkarzinom)
Humane Papillomviren – Impfstoffe
Basis der prophylaktischen Impfstoffe:
DNA-freie, nicht-infektöse Virus-like Particles
(VLP)
Expression von L1 (Hauptkapsidprotein)
Induktion neutralisierender Antikörper
Impfstoff
HPV Genotyp
Gardasil:
6, 11, 16, 18
(Sanofi Posteur MSD)
Cervarix
16, 18
(GSK)
Grundimmunisierung: 3 Impfungen
Auffrischimpfungen ??
Impfkalender (STIKO 2007)
Diphtherie (D/d), Pertussis (aP/ap), Tetanus (T), Haemophilus influenzae Typ b (Hib), Hepatitis B (HB), Poliomyelitis (IPV)
Masern, Mumps und Röteln (MMR), Mädchen (M),
http://www.rki.de
ENDE
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