HER-2/neu – ein prognostischer Marker beim

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Labor Bamberg
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Diagnostische Information September 2005
Labordiagnose von Chlamydieninfektionen –
welcher Test bei welcher Fragestellung?
Chlamydien sind als obligat intrazelluläre, gramnegative Bakterien häufige Erreger von
Infektionskrankheiten. Die Gattung Chlamydia umfasst drei humanpathogene Arten:
C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci. C. trachomatis und C. pneumoniae haben
in der Praxis die größte Bedeutung. Die Methode der Wahl zur Diagnostik einer akuten
Infektion ist der Erregernachweis. Daneben kann der serologische Nachweis von
Antikörpern hilfreich sein. Bisher wurden Antikörper gegen ein Gruppenantigen der
Chlamydien nachgewiesen, die keine Differenzierung der Chlamydienspezies erlaubten.
Jetzt können Antikörper spezifisch für C. trachomatis und C. pneumoniae bestimmt werden.
· Urogenitalinfektionen und Chlamydien-Screening in der Schwangerschaft
C. trachomatis ist der häufigste Erreger von Urogenitalinfektionen. In Deutschland wird die
Zahl der Neuerkrankungen auf ca. 300 000 pro Jahr geschätzt; 2 bis 5% aller Frauen sind
infiziert. Bis zu 80% aller Infektionen verlaufen jedoch asymptomatisch. Eine sichere
Diagnose ist insbesondere bei Schwangeren von Bedeutung, da eine peripartale Infektion
eine Pneumonie und eine Konjunktivitis beim Neugeborenen verursachen kann. Die
höchste Sensitivität (über 98%) und Spezifität (99-100%) erreicht der Erregernachweis mit
Hilfe der PCR. Der immunologische Antigennachweis besitzt dagegen nur eine Sensitivität
von 55-86%. Der serologische Nachweis von Antikörpern ist bei der Diagnose einer akuten
Infektion wenig hilfreich, da Antikörper mit Verzögerung gebildet werden und nach einer
abgelaufenen Infektion lange persistieren können.
Laboruntersuchung:
C. trachomatis-Erregernachweis
· Durch Chlamydien verursachte Sterilität
Eine aufsteigende urogenitale Infektion mit C. trachomatis kann bei Frauen zu einer
Endometritis und einer Salpingitis mit Tubenverschluss und als Folge davon zu Infertilität
führen. Aber auch bei Männern kann eine aszendierende Infektion (Epididymitis, Prostatitis)
Infertilität zur Folge haben. Bei einer aszendierten Infektion kann der Erregernachweis
negativ ausfallen. In diesen Fällen muss zum Nachweis oder zum Ausschluss einer
abgelaufenen Chlamydieninfektion die Bestimmung von Antikörpern gegen
C. trachomatis zur Beurteilung herangezogen werden.
Laboruntersuchungen: C. trachomatis-Antikörper (IgA, IgG)
C. trachomatis-Erregernachweis bei noch akuter Infektion
· Chlamydien als Ursache reaktiver Arthritiden
Als Folgeerkrankung einer Chlamydieninfektion tritt in bis zu 3% der Fälle einige Wochen
nach einer Infektion eine reaktive Arthritis auf, die akut oder chronisch verlaufen kann.
In der überwiegenden Zahl der Fälle geht einer durch Chlamydien bedingten reaktiven
Arthritis eine (asymptomatische) Infektion mit C. trachomatis voraus. Bei entsprechender
klinischer Symptomatik ist eine reaktive Arthritis sehr wahrscheinlich, wenn der Erregernachweis im Urogenitalabstrich/Urin gelingt. In vielen Fällen ist dieser aber negativ. In
diesem Fall können als Hinweis auf eine persistierende Infektion Antikörper gegen
C. trachomatis bestimmt werden.
Laboruntersuchungen: C. trachomatis-Erregernachweis
C. trachomatis-Antikörper (IgA, IgG) bei negativem
Erregernachweis
· Respiratorische Infektionen durch Chlamydia pneumoniae
C. pneumoniae verursacht respiratorische Infektionen und leicht verlaufende atypische
Pneumonien. Die Erstinfektion findet meist zwischen dem 5. und 15. Lebensjahr statt.
Fast alle Erwachsenen sind seropositiv. Die gebildeten Antikörper persistieren lange Zeit,
haben aber keine Immunität zur Folge. Reinfektionen sind daher häufig, verlaufen aber
vielfach asymptomatisch (bis zu 54%). Ist der Erregernachweis negativ, können Antikörper
gegen C. pneumoniae zur Beurteilung herangezogen werden. Hohe Antikörpertiter werden
v.a. bei Ersterkrankungen im Kindesalter beobachtet. Wegen des hohen Durchseuchungsgrades und der langen Persistenz von IgA- und IgG-Antikörpern und der Tatsache, dass
Reinfektionen nicht mit einem Anstieg der spezifischen Antikörper einhergehen müssen,
ist die Diagnose einer Reinfektion bei Erwachsenen mit Hilfe der Serologie schwierig.
Methode der Wahl ist hier der Erregernachweis.
Im Gegensatz zu C. trachomatis sind persistierende Infektionen mit C. pneumoniae selten.
Eine reaktive Arthritis wird nur äußerst selten durch C. pneumoniae verursacht.
Laboruntersuchung:
C. pneumoniae-Erregernachweis
C. pneumoniae-Antikörper (IgA, IgG) bei negativem
Erregernachweis und zum Nachweis unklarer Infektionen,
insbesondere bei Kindern
C. trachomatis-Erregernachweis
Methode: PCR, Hybridisierung des PCR-Produkts
Material: - Abstrich (trockener Tupfer ohne Transportmedium)
- 20 ml Urin (erster Strahl, möglichst bei 2-8oC lagern)
- Ejakulat (Abstand zur letzten Miktion mindestens 2 Stunden)
C. pneumoniae-Erregernachweis
Methode: PCR, Gelelektrophorese
Material: Rachenabstrich, Sputum, Trachealsekret, Bronchiallavage
C. trachomatis IgA-, IgG-Antikörper
Methode: Enzym-Immunoassay
Material: 0,5 ml Serum
C. pneumoniae IgA-, IgG-Antikörper
Methode: Enzym-Immunoassay
Material: 0,5 ml Serum
Literatur:
Blasi F et al. (1998) Clin Mikrobiol Infect 4: S1-S6
Peipert JF (2003) N Engl J Med 349: 2424-2430
Schmidt SM et al. (2002) Pediatr Infect Dis J 21: 758-762
Volanen I et al. (2003) Scand J Infect Dis 35: 471-477
Chlamydiosen, Epidemiologisches Bulletin des RKI 12/2001 und 14/2001
Für Rückfragen: Dr. M. Leuteritz
Tel. 0951/8699-0
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