das magazin zur tanzcard september/oktober 2013 ISSN 2193-8520 www.tanzraumberlin.de Wider die Zukunft | Seite 2-3 & 5 Der Haushalt 2014/15 kostet Kultur Aus der Vergangenheit | Seite 12 100 Jahre „Le Sacre du Printemps” In der Gegenwart | Seite 14-15 Zeitgenössisches zeigt das Acker’Festival Kalender: Alle Tanzveranstaltungen in Berlin und Umgebung Das Theater Thikwa trotzt der Schwerkraft: „Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise“ Foto: Marieta Campos Gisbert selected contents in english editorial Ein heißer Herbst erwartet die Freie Kulturszene Berlins: Im Entwurf für den Landeshaushalt 2014/15 kommt sie nicht gut weg. Keine Etaterhöhung, keine Mittel aus der City Tax sind für sie vorgesehen. Was der Haushalts- entwurf für den Tanz bedeutet, berichtet Katrin Bettina Müller auf diesen Seiten. Seit Ende August liegen zudem die Empfehlungen für die Konzeptförderung des Berli- ner Senats 2015-18 vor. Mit der cie. toula limnaios hat die Gutachterkommission neben Constanza Macras/ DorkyPark endlich eine zweite Tanzkompanie zur vierjährigen Förderung vorgeschlagen. Die für Toula Lim- naios vorgesehenen Gelder werden jedoch in einem anderen Fördertopf fehlen, die finanzielle Lage aller Geförderten bleibt prekär. Über die Empfehlungen hat tanzraumberlin mit Frank Schmid, einem der drei Gutachter, gesprochen. In eine unsichere Zukunft blickend, versichert sich der Tanz seiner Vergangenheit: Rekonstruktionen und Neu- inszenierungen haben Konjunktur. In diesem Jahr bietet der 100. Jahrestag der Uraufführung von „Le Sacre du Printemps” einen Anlass zur Erinnerung. Etliche Versio- nen laden im Herbst zum Vergleich, darunter diejenigen von Sasha Waltz und Josep Caballero García. Wie rege die Berliner Tanzszene gegenwärtig produziert, davon können Sie sich auch im September und Oktober wieder ein Bild machen. Das Acker’Festival in Mitte etwa lädt zu zwei Tagen Performance satt. Anna Pataczek stellt das Festival, seine Kuratorinnen und den Spielort vor. Das Fest für Neue Musik intersonanzen bringt in Potsdam Komponisten und Choreografen zusammen, Milla Koistinen kombiniert Literatur, Neurowissenschaften und Tanz. Bei Hot Moves treffen Urban Dance und zeitgenössischer Tanz aufeinander, Lea Martini und Noha Ramadan schließen das Ritual der öffentlichen Entschuldigung mit einer spiritistischen Séance kurz und die Tanzcompagnie Rubato untersucht Protestkörper. Viel Vergnügen beim Erkunden der Tanzlandschaft – und mit dieser Ausgabe – wünscht Ihnen Elena Philipp REGELMÄSSIG Kindertanz Moderner Tanz für Jugendliche Hip-Hop Klassischer Tanz Zeitgenössischer Tanz M.A.D. Mix Kalarippayat TÄGLICH Klassisches und zeitgenössisches Tänzertraining AUSSERDEM ... viele weitere spannende Workshops U2 U8 Märkisches Museum Heinrich-Heine-Straße In Kooperation mit dem Sportamt Mitte www.marameo.de Wallstraße 32 10179 Berlin Fon 030-2823455 E-Mail [email protected] 2 tanzraumberlin september/oktober 2013 De Facto: Verschlechterung essay Was der Haushaltsentwurf 2014/15 des Senats für die Berliner Tanzszene bedeutet Text: Katrin Bettina Müller Tanzjournalistin und taz-Redakteurin Manchmal muss man zu krassen Bildern greifen. Christophe Knoch, Sprecher der Koalition der Freien Szene, ist eigentlich ein moderierender Charakter. Seit zwei, drei Jahren setzt sich der Jurist und Kulturvermittler für strukturelle und finanzielle Verbesserungen der frei arbeitenden Künstler in Berlin ein, zu denen auch viele Tänzer und Choreografen gehören. Der Vorschlag, die Hälfte der geplanten City Tax in die Kultur und besonders in die Freie Szene zu investieren, schien endlich eine Möglichkeit zu eröffnen, neue Fördermittel zu gewinnen. Ab 2014 soll die City Tax oder Bettensteuer bei jeder touristischen Übernachtung erhoben werden. Doch der Entwurf für den Doppelhaushalt 2014/15, der im Juni vom Berliner Senat aufgestellt wurde, rückt diese Perspektive wieder in weite Ferne: Die erhofften Mittel aus der City Tax, immerhin schätzungsweise 20 Millionen Euro, tauchen darin gar nicht erst auf. „Wenn man in die Oper geht, in der jeder Platz pro Vorstellung mit etwa 250 Euro subventioniert ist, bekommt man als Zuschauer einen halben Hartz-IVSatz geschenkt. Wenn ich dagegen als Künstler in der Freien Szene arbeite, darf ich von Hartz IV leben, um überhaupt Kunst machen zu können“, spitzt Knoch die Ungleichbehandlung zwischen Kulturinstitutionen und jenen vielen tausend Künstlern zu, die sich für jedes Projekt den Auftrittsort, Produktionspartner und die Fördermittel in mühsamer, langwieriger Kleinarbeit zusammensuchen müssen. Anlass für Knochs harte Gegenüberstellung ist, dass im Haushaltsentwurf (Stand: August 2013) zwar ein Zuwachs des Kulturhaushalts für 2014 um 2,7 Prozent und für 2015 um weitere 4,7 Prozent vorgesehen ist, dieser jedoch zum größten Teil für die Tarifanpassung in den Opern, Museen, Gedenkstätten und bei den übrigen öffentlich-rechtlichen Zuschussempfängern vorgesehen ist. „Die Zuwendungen an die Freie Szene konnten mit ca. 10 Millionen Euro auf dem bisherigen Niveau gehalten werden“ heißt es in der Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten unter der Überschrift „Ein gutes Ergebnis für die Kultur“. Diese Werbebotschaft findet Christophe Knoch zynisch: Der Erhalt des Status Quo, das rechnet nicht nur er vor, bedeutet de facto eine Verschlechterung für die Freien, denn in der teurer werdenden Stadt steigen die Mieten für Wohnungen, für Proberäume und Auftrittsorte. Zumal jeder Betreiber solcher Einrichtungen dazu angehalten ist, seinerseits mehr auf die Einnahmen zu achten. Für diejenigen, die noch nie nach Tarif bezahlt wurden, steigen die Lebenshaltungskosten ebenso wie für alle anderen. Das heißt, die Zeit, die ein Künstler im Zweitberuf jobben muss, um sich seine Arbeit als Künstler leisten zu können, wächst. Und in dem Maße, in dem sein Zeitkonto für die Kunst schmilzt, verringert sich der Raum, wahrgenommen und gefördert zu werden. „Freie Künstler sind doppelt bestraft“, so bewertet auch Leonie Baumann, Rektorin der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und Sprecherin des Rats für die Künste, den Haushaltsentwurf. Denn „wenn die großen Häuser auch nur die Tarifsteigerungen ausgeglichen bekommen, geht das wegen der allgemeinen Kostensteigerungen zu Lasten der Programmmittel. Davon ist die Freie Szene direkt betroffen, denn das bedeutet auch weniger Mittel für Autoren, Schauspieler, Bühnenbildner und so weiter.“ Finden die kulturpolitische Situation vermutlich auch zum Schreien: „shuffle“ von La Familia Collective Foto: Yun-Gyu Kim essay Doch auf die Forderung nach auskömmlichen Honoraren für freischaffende Künstler reagieren viele Politiker wie auf ein rotes Tuch. Möglicherweise verstehen sie „Grundeinkommen“, wo die Künstler „Honoraruntergrenzen“ meinen. Seit fünf Jahren versuchen die Aktivisten, gesicherte Honoraruntergrenzen von ungefähr 1.600 bis 2.000 Euro für darstellende Künstler in projektgeförderten Produktionen zu erringen. Das Tanzbüro Berlin, das Netzwerk TanzRaumBerlin und der LAFT Berlin setzen sich seit 2008 dafür ein. Damals berechneten sie, dass viele auch namhafte Berliner Performer und Tänzer lediglich zwischen 3 und 5 Euro in der Stunde verdienen und kamen auf einen aktuellen Mehrbedarf von 4,5 Millionen Euro, um die Berliner Künstler angemessen entlohnen zu können. Diese Forderung ist einer von zehn Punkten, die die Koalition der Freien Szene in einem Konzeptpapier benennt, das sie seit dem Sommer 2012 an viele Politiker herangetragen hat. Ein anderer Vorschlag lautet, Fördersummen für die Wiederaufnahmen von Produktionen bereitzustellen. Alle Kompanien leiden darunter, dass derartige Mittel fehlen. Sasha Waltz & Guests würden ihr Repertoire gerne öfter in Berlin spielen, an Christoph Winklers Stücken besteht ein großes Interesse, aber eine Wiederaufnahme kostet oft mehr als sie einspielt. Eine klügere Politik könnte mit einem geringen Mitteleinsatz mehr erreichen. Das Zehn-Punkte-Papier der Koalition der Freien Szene verzeichnet deshalb auch den Vorschlag, einen Eigenmittelfonds einzurichten, um europaweit Gelder akquirieren zu können. Oft sind Stiftungen und Koproduzenten erst dann bereit, mit einer Finanzierung einzusteigen, wenn die Künstler schon eigene Mittel mitbringen – die viele nicht haben. Ein entsprechendes Förderinstrument würde mehr Gelder nach Berlin tragen und könnte mittel-bis langfristig gar das momentane Fördersystem entlasten. Im September beginnen im Berliner Senat die Abstimmungen über die Haushaltsvorlage. Bis dahin hofft die Koalition der Freien Szene, Einfluss auf die Debatte nehmen zu können. Warum es jetzt besonders wichtig ist, mehr Mittel für die Freie Szene in den Haushaltsentwurf einzubringen, erläutert Christophe Knoch: Dass der Haushaltsentwurf überhaupt einen Anstieg des Kulturhaushalts vorsieht, bedeutet für das schuldengeplagte Land Berlin einen Kraftakt, von dem fraglich ist, ob er 2016/17 noch einmal möglich ist. Wenn sich dieses Mal für die Freie Szene nichts verbessert, sind die Aussichten langfristig schlecht. Dabei geht es besonders den Tänzern und Choreografen nicht nur um ihre karge Bezahlung, sondern auch um die mangelnde Anerkennung des Tanzes als einer Kunst, die gleichberechtigt neben Theater und Musik steht. Das sähe anders aus, wenn Berlin eine dem Tanz gewidmete Bühne hätte, wie es etwa Bettina Masuch, die diesjährige Kuratorin des Festivals Tanz im August, vorschlägt, oder wie es Nele Hertling, die das internationale Tanzfest vor 25 Jahren gegründet hat, schon seit langem fordert. Es wäre eine mutige Entscheidung, eines der Theater, an denen die Intendantenverträge auslaufen, wie das Berliner Ensemble oder die Volksbühne, dem Tanz zu widmen und es mit entsprechenden Mittel für den Betrieb auszustatten. Das würde dem Tanz eine andere Sichtbarkeit und einen anderen Status sowie größere Sicherheit verleihen. Auf den großen Bühnen Berlins ist der Tanz zwar gelegentlich zu Gast: Constanza Macras zeigt ihre Arbeiten an der Schaubühne, Sasha Waltz an der Staatsoper, Meg Stuart am Hebbel am Ufer. Gewachsen ist auch die Zahl mittlerer und kleinerer Veranstaltungsorte, wie Uferstudios, Ballhaus Ost, DOCK 11/ EDEN*****, ada Studio und Tanzfabrik. Hier ist tatsächlich ein Möglichkeitsraum entstanden, den viele junge Choreografen, die nach Berlin kommen oder hier studiert haben, nutzen können. Aber es fehlt an finanzieller Unterstützung, um kontinuierlich mit einem Ensemble zu arbeiten und sich gemeinsam weiterzuentwickeln. In der Szene spricht man von der „mid career gap“ – der Karriereknick ist vorprogrammiert. Sasha Waltz, die die Berliner Tanzszene international repräsentiert, hat zwar einen eigenen Haushaltstitel und erhält Mittel aus dem Hauptstadtkulturfonds, aber nicht einmal ihre Förderung reicht zur Existenzsicherung der Kompanie, die deswegen auf auswärtige Gastspiele angewiesen ist. Es besteht eine Diskrepanz zwischen dem Potential der Berliner Tanzszene, der Vielfalt ihrer Ansätze und ihrer doch nur punktuellen Wahrnehmung im Feld der Politik. Das sieht auch Ludger Orlok, künstlerischer Geschäftsführer der Tanzfabrik Berlin, so. Eine Spielstätte für den Tanz würde eine andere Wertschätzung für diese Sparte bedeuten, die bislang mit jedem Projekt auf den Prüfstand geschickt wird. Eine Institutionalisierung des Tanzes ist vom Kulturressort, geleitet vom Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, jedoch nicht vorgesehen. Der Chef geht gerne in die Oper, die freien Künstler aber beziehen Hartz IV. De facto deterioration What the Senate’s draft financial planning means for independent dance The Berlin House of Representatives is currently dis- cussing the State budget for 2014/15 which will deter- mine the financial conditions for dance in the coming years. There is little to be pleased about in terms of the independent art scene. Although the draft bud- get envisages an increase in the allocation for culture, this is intended to cover tariff adjustments at institu- tions funded under public law, such as opera houses, museums and memorials. The hoped-for income from the City Tax that could also be used to support inde- pendent artists isn’t even mentioned. Under the head- ing “A good result for culture”, the press release from the Senate’s cultural affairs department says: “We have been able to maintain allocations to the inde- pendent scene at the same level as before, around 10 million euros.” Spokesman for the Koalition der Freien Szene (Coali- tion of the Independent Scene) Christophe Knoch finds the message cynical, as maintaining the financial status quo amounts to a de facto deterioration for inde- pendent artists – and he isn’t the only one to think so. The rents for flats, rehearsal spaces and performance locations are increasing and freelance artists are having to spend more time on their second jobs which eats into the time set aside for artistic activities. “Independent artists are being punished twice,” says Leonie Baumann, president of the Berlin Weissensee School of Art and the spokeswoman for the Rat für die Künste (Berlin Arts Council). The general rise in prices means that covering the tariff increases is at the expense of programme funding. “The independent scene is directly affected by this, as it means less resources for authors, actors or stage designers,” says Leonie Baumann. Representatives of the independent scene have been lobbying Berlin politicians with their ten most important demands since the summer of 2012 and we’re not talking about huge amounts. Anne Passow from LAFT (Berlin’s independent arts association) is con- vinced that a deft policy could achieve greater results with less funding. The Koalition der Freien Szene is hoping to influence the debate between now and the time the final budget is agreed. Christophe Knoch says this is crucial, as the fact the draft budget envisages any increase in cultural funding at all is a momentous feat for the debt-ridden State of Berlin and something that is unlikely to be repeated in 2016/17. If there is no improvement in the situation for the independent scene now then the long-term prospects for dance look far from certain. september/oktober 2013 tanzraumberlin 3 kurzvorschau / preview Aufrecht und widerständig Rubato erforscht Protestkörper Starke Bilder und Themen fürchten Jutta Hell und Dieter Baumann, Gründer der Tanzcompagnie Rubato, nicht. Von Revolution, Rebellion und der Kultur der Straße sprechen sie im Zusammenhang mit ihrem neuesten Stück „A c t”. Der Körper als realer Akteur habe die politische Bühne zurückerobert, und das belegen sie mit einem Foto, auf dem ein Mann im Moment kurz nach einem kräftigen Wurf zu sehen ist. Ein Gewaltbereiter! Vielleicht aber auch der Augenblick ­ des Absprungs zu einer seitlichen Sprungrolle? Es ist nicht sicher. Hell und Baumann glauben an die Kraft der Bewegung und fragen, wie die Protestierenden mit ihren Körpern den öffentlichen Raum verändern können – offen bleibt, ob nur für den Moment des Widerstands oder auch für die Zukunft. Der Stücktitel „A c t” jedenfalls ist mehrdeutig; to act – eine Rolle spielen, das kann heißen: eine Funktion, Bedeutung (übernommen) haben, oder Theater spielen, so tun als ob. Wie ist es also wirklich um die Handlungsfähigkeit des Körpers bestellt? „A c t“ von der Tanzcompagnie Rubato Foto: Dirk Bleicker Upright and resistant Rubato looks at bodies of protest The founders of the Tanz­compagnie Rubato, Jutta Hell and Dieter Baumann, are not afraid of strong ­ images and themes. Their latest work “A c t” looks at revolution, rebellion and street culture. The body – the real actor – has recaptured the political stage, which is illustrated with a p ­hoto of a man taken the moment after ­for­ci­bly throwing a mis- sile. Someone ready to use violence! Maybe it’s also the moment of his launching into a sideways roll in the air. It isn’t ­ certain. Hell und Baumann believe in the power of movement and are looking at how protestors can use their b ­ odies to change public space, although it remains open whether this change is for the moment of resistance or the future at large. The name of the piece is ambiguous: the verb “to act” can mean to have (or to have taken on) a role or meaning – or to act on stage, i.e. to act as if. But what does it mean in the context of rigid bodies and their ability to act? Tanzcompagnie Rubato Act 18. - 20. und 24. - 27. Oktober 2013 EDEN***** www.dock11-berlin.de kurzvorschau / preview Neue Töne und alte Bekannte New tones and old friends Die fabrik Potsdam als intersonanzen-Gastgeber fabrik Potsdam hosts intersonanzen – a festival of new music „Imaginäre Landschaft Nr. 2” oder „Fluide Intersonanz” heißen die Musikstücke des 13. Brandenburgischen Fests der Neuen Musik intersonanzen, das neben „klassischen“ Kammerkonzerten viel Ungewöhnliches bietet: Blechbläser auf und am Tiefen See, ein E-Gitarren-Quintett mit Live-Video. Oder Koproduktionen mit dem Festivalgastgeber fabrik Potsdam: Eine Choreografie des für seine virtuos-abstrakten Stücke bekannten Shang-Chi Sun konfrontiert der Komponist Rolf Hoyer mit einer 4-kanaligen elektroakustischen Struktur. Der an „multisensorischer Kunst“ interessierte Klangforscher Thomas Gerwin trifft auf Henrik Kaalund, der nicht nur für internationale Ballettkompanien choreografiert, sondern auch ortsspezifische Performances und Video-Tanz-Solos entwi- „cross reflex“ von Shang-Chi Sun Foto: Ping Hsu ckelt. Ein Tänzer begegnet dem Komponisten, Countertenor, Pfeif- und Stimmkünstler Alex Nowitz in einem Stück „für acht Lautsprecher und kein Licht“. Am dritten Festivaltag gestalten die fabrik-Tänzer Kathi und Ludovic Fourest ein tänzerisch-musikalisches Versteckspiel mit Erwachsenen und Kindern zu Neuer Musik. 4 tanzraumberlin september/oktober 2013 The musical works for this year’s intersonanzen festival are called “Imaginäre Landschaft Nr. 2” or “Fluide Intersonanz”. In addition to “classical” chamber concerts, the programme for the 13th edition of the new music festival features unusual events such as brass instruments on and at the Tiefer See and an electric guitar quintet with live video. There are also co-productions with host fabrik Potsdam: the composer Rolf Hoyer uses a four-channel electroacoustic structure for a choreography by Shang-Chi Sun who is known for his virtuoso, abstract pieces; the sound researcher Thomas Gerwin, who is interested in “multi-sensory art”, meets Henrik Kaalund who, in addition to his choreographies for international ballet companies, also develops site-specific performances and video-dance solos; and a dancer comes together with the composer, counter-tenor, art whistler and voice artist Alex Nowitz in a piece “for eight loud speakers and no light”. On the third day of the festival, in-house dancers Kathi und Ludovic Fourest stage a game of hide-and-seek involving dance and new music, children and adults. intersonanzen Synchronie Musik Plus II weit und breit / cross reflex / Labyrinth 14. September 2013 Synchronie Musik Plus III LUKA Fourest / Tanzgruppe Potsdam Cache – Cache 1&2 15. September 2013 fabrik Potsdam www.fabrikpotsdam.de www.intersonanzen.de interview Innovativ unterfinanziert Mehr Tanz, aber immer noch zu wenig: Ein Gespräch über das Gutachten zur Konzeptförderung 2015-18 Vier Jahre Planungssicherheit verheißt die höchste Stufe der Berliner Kulturförderung für die Freie Szene, die „Konzeptförderung für privatrechtlich organisierte Theater und Theater- und Tanzgruppen“. Ende August wurde das Gutachten zur Vergabe in den Jahren 2015-18 vorgestellt. Neu zur Förderung vorgeschlagen haben die drei Sachverständigen das Performancekollektiv She She Pop und die Tanzkompanie cie. toula limnaios. Mehr Geld sollen die Sophiensæle und die Neuköllner Oper erhalten, die übrigen Förderungsempfänger finanziell wenigstens etwas besser ausgestattet werden. Der Theaterdiscounter, Nico and the Navi­ gators und das Theater 89 hingegen fallen aus der Konzeptförderung wieder heraus. Über die Empfehlungen und das Berliner Fördersystem sprach ­tanzraumberlin mit einem der drei Gutachter, dem Tanzkritiker und Radiomoderator Frank Schmid. Interview: Elena Philipp Kulturstaatssekretär André Schmitz hat noch bei der Pressekonferenz zugesichert, Ihre Vor­ schläge für die Abstimmung im Abgeordneten­ haus zu übernehmen. Welche Impulse wollen Sie mit Ihren Förderempfehlungen setzen? Wir wollen Entwicklungen ermöglichen, fördern und begleiten. Unser wichtigstes Anliegen war es, die Sophiensæle als zentralen Spielort für die Freie Szene besser auszustatten – auch wenn das mit den insgesamt verfügbaren 4,3 Millionen Euro nicht wirklich möglich war. Die cie. toula limnaios wie auch She She Pop bringen ihre Fördergelder aus einem anderen Topf mit, dem der Basisförderung. Dort werden die Gelder anderen Künstlern fehlen. Das System kommunizierender Röhren, als das das Berliner Fördersystem gern beschrieben wird, funktioniert nicht mehr. Die Freie Szene hat sich quantitativ wie qualitativ außerordentlich entwickelt, aber es fließt kein frisches Geld in die Fördertöpfe. Dadurch wird die Unterstützung für die nachdrängenden jungen Künstlerinnen und Die Drei von der Antragsstelle: Stefanie Wenner, Frank Schmid und Ute Büsing (von links), die Gutachter für die Konzeptförderung 2015-18 Foto: Elena Philipp Künstler erschwert, wenn nicht verunmöglicht. Das Antragsvolumen für die Konzeptförderung etwa betrug 10 Millionen Euro, zur Verteilung stand nicht einmal die Hälfte dieser Summe. Aber kaum einer der 26 eingereichten Anträge war so schlecht, dass er nicht wahrnehmungswürdig gewesen wäre. Die Förderinstrumente sind ein­ deutig unterfinanziert. vorgesehen, die Tanzfabrik und DOCK11 generieren ihre Einnahmen aber auch über Workshops und Trainings. Die Konzeptförderung ist ausgerichtet an Kriterien wie Anzahl der Premieren, Vorstellungen oder Zuschauer und an einem Spielstättenformat, das eher Stadt- und Staatstheatern entspricht. Da wagen es viele gar nicht, sich zu bewerben. Die Aufnahme der cie. toula limnaios in die Konzeptförderung wirkt eher wie eine symbo­ lische Handlung: Der Etat der Kompanie wird um lediglich 30.000 Euro jährlich aufgestockt. Wie ließe sich dieses Problem beheben? Die Kompanie erhält 250.000 Euro, beantragt hat sie rund 280.000 Euro. Mit den zusätzlichen Geldern kann Toula Limnaios, so weit ich weiß, ihre Tänzer künftig immerhin das ganze Jahr fest anstellen statt wie bislang nur zehn Monate. Außerdem hat die Kompanie bis 2018 eine gesicherte Perspektive. Das ist ein wichtiges Signal an die Tanzszene. Was nötig scheint: Nur zwei Tanzkompanien und keine der Spielstätten für den Tanz wie etwa DOCK11 / EDEN***** oder die Tanz­fabrik Berlin finden sich unter den elf Förderwürdi­ gen, lediglich ein Fünftel der Bewerbungen stammte aus dem Tanzbereich. Warum ist der Tanz – der, anders als das Theater, beinahe aus­ schließlich in freien Strukturen stattfindet – in der ­Konzeptförderung kaum vertreten? Die Konzeptförderung ist auf den Tanz nicht zugeschnitten. Eine Mischfinanzierung ist nicht Mit einem eigenen Fördertopf für den Tanz – ohne, dass das Geld von anderen Töpfen abgezogen würde. Für mich ist Tanz die innovativste Kunstform von allen, die aber noch nicht ihrer Bedeutung ­entsprechend gefördert wird. In Ihrem Gutachten fordern Sie die Weddin­ ger Uferstudios, einen der zentralen Tanz­ orte ­Berlins, regelrecht zur Bewerbung für den kommenden Förderzyklus auf. Sie dringen hier auch auf eine „förderpolitsch angemessene Be­gleitung“. Was meinen Sie damit? Noch ist der Dreiklang aus Ausbildungs-, Probenund Aufführungsort bei den Uferstudios schwer zu vermitteln. Mit einer Klärung und Schärfung des Profils wären die Funktion und enorme Bedeutung der Uferstudios für die Tanzszene Berlins auch der Kulturpolitik zu vermitteln. Die Politik wiederum sollte ihren Wissensstand erweitern – und mit dem bereits erwähnten neuen Fördertopf für den Tanz auf die spartenspezifischen Produktions­ strukturen eingehen. september/oktober 2013 tanzraumberlin 5 kurzvorschau / preview Imaginieren unsichtbare Städte: die Thikwa-Schauspieler Foto: Marieta Campos Gisbert Unbekanntes erzählen Das Thikwa-Ensemble tanzt unsichtbare Städte Künstlerisch anspruchsvolles Theater von Menschen mit Behinderung ist in Berlin nicht erst seit dem begeistert rezipierten Gastspiel „Disabled Theatre” von Jérôme Bel und dem Züricher Theater Hora beim diesjährigen Theatertreffen zu sehen. Neben dem ­RambaZamba arbeitet das ­ Theater Thikwa seit 1990 mit behinderten und nichtbehinderten Künstlern daran, Schauspiel, Performance, Musik, Film und immer wieder Tanz „mit produktiven Fragestellungen zu konfrontieren“. Die neue Spielzeit eröffnet „Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise”, die inspiriert ist von Italo Calvinos phantastischen literarischen Miniaturen in „Die unsichtbaren Städte”. Alessio Trevisani, Künstlerischer Leiter des Leipziger Tanztheaters, entGräbt deutsche Folklore aus – wickelte mit den Thikwa-Darstellern Jochen Roller eine ausdrucksstarke, zeitgenössische Foto: Thomas Marek Bewegungssprache, die die Grenze zwischen Innerem und Äußerem durchlässig erscheinen lässt – ebenso wie die zwischen Erinnerungen und Phantasie. Wie können Körper von ihren Reisen zu unbekannten Orten erzählen? Speaking the unknown The Thikwa ensemble dances “Invisible Cities” Artistically demanding theatre by ­people with disabilities could already be seen in Berlin long before the guest performance “Disabled Theatre” by Jérôme Bel and Zurich’s Theater Hora was enthusiastically received at this year’s Theatertreffen. Alongside ­RambaZamba, Theater Thikwa has been working with artists – with and without disabilities – since 1990, the idea being to conduct a “constructive questioning” of drama, performance, music, film and dance. The new season opens with “Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise”, which is inspired by Italo Calvino’s fantastic, literary miniatures in ­ “Invisible Cities”. Working with members of the Thikwa ensemble, Alessio Trevisani, artistic director of Leipziger Tanztheater, has developed an expressive, contemporary movement vocabulary that flows between internal and external spaces – and between memory and fantasy. How can bodies speak of their journeys to unknown places? Theater Thikwa / Alessio Trevisani Der verborgene Garten des Kublai Khan 4. – 7. und 11. – 14. September 2013 Theater Thikwa / F40 www.thikwa.de kurzvorschau / preview Beunruhigende Denkbewegungen Multidisziplinäre Erinnerungsfehlerforschung Milla Koistinen ist Choreografin, oder vielmehr: Leiterin eines Forschungsprojekts, das sie mit einem interdisziplinären Team aus Schauspielern, je einem Musiker, Bühnenbildner, Lichtdesigner und Videokünstler verfolgt. Eine ihrer aktuellen Arbeitshypothesen schließt an für manche beunruhigende wissenschaftliche Ergebnisse an: Wir erinnern nicht, was gewesen ist, sondern konstruieren, was hätte sein können. Erinnerung und Phantasie teilen viele neurophysiologische Prozesse miteinander, „Gedächtnisfehler“ sind wahrscheinlich. Genau das interessiert Milla Koistinen, wie überhaupt: alles, was die Ruhe stört. Weshalb sie auch mit Künstlern zusammenarbeitet, die kein spezielles Wissen über Tanz haben – oder hatten, denn „False” ist für einige bereits die Vertiefungsphase des gemeinsamen Forschens, das mit „Lacuna” (2012) begann. Strukturellmethodisch basiert „False” auf den vielschichtigen Romanen von W. G. Sebald, die den Einfluss von Erinnerungen auf unsere Realitätswahrnehmung reflektieren. Disturbing trains of thought Multidisciplinary research into the imperfections of memory Milla Koistinen is far more than a choreographer, as she is the director of a research project being conducted with an interdisciplinary team of actors as well as a musician, stage designer, light designer and video artist. One of her current work hypotheses concerns the scientific conclusion (shocking for some) that we don’t remember what has actually been but construct what could have been. Memory and fantasy share many neuro-physical process- 6 tanzraumberlin september/oktober 2013 Wirft ein schräges Licht auf den Prozess des Erinnerns: Milla Koistinen, „False” Foto: Sven Hagolani es with each other. Imperfections of memory are probable, which is precisely what interests Milla Koistinen, as does everything that disturbs calmness. This is why she also works with artists that have no specific know­ ledge of dance – or had none, as in some respects “False” is actually the detail stage for joint research that began with “Lacuna” (2012). In terms of structure and method, “False” is based on the multi-layered novels by W. G. Sebald that reflect the influence of memories on our perception of reality. Milla Koistinen False 13. – 15. September 2013 Uferstudios www.uferstudios.com tanzkalender Die Veranstaltungen der Tanzbühnen in Berlin und Umgebung september/oktober 2013 * für diese Veranstaltungen gilt die tanzcard der tanzcard erhalten Sie ca. 20% Ermäßigung auf den regulären Eintrittspreis zu Tanzveranstaltungen an 22 Spielstätten in * Mit Berlin und Potsdam. Liste der Spielstätten, Infos und Bestellung unter www.tanzraumberlin.de. Iberoamerikanische Kunst zeigt das Festival Plataforma – SurReal Berlin 2013, etwa „Transparente“ von Martha Hincapié Charry. SEPTEMBER So. 1. * 15.00 h | Uferstudios AUSUFERN Franz Rogowski * 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL * 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement Fr. 6. Mi. 11. 14.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Martha Hincapié, Gabriel Galindez Cruz * 15.00 h | Uferstudios AUSUFERN Josep Caballero García Domestic Animals Showing, Eintritt frei No ['rait] of spring * * * * So. 8. DANCING TO THE END K: Nir de Volff, von und mit: Katharina Maschenka Horn, Chris Scherer, Nir de Volff Premiere * B27 Foto: Leo Carreño 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Festina Lente - make haste slowly * 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. Do. 12. * * * 17.00 h | Uferstudios AUSUFERN Christine Borch Der verborgene Garten des Kublai Khan - eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Victor D'Olive / Ricardo de Paula * 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement Festina Lente - make haste slowly POOL 13 Dance Film Festival Intimate Nature 17.00 h | Uferstudios AUSUFERN Britta Wirthmüller Jean Weidt - Physical Encounters 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL * 17.00 h | Uferstudios AUSUFERN Sheena McGrandles True Balls DANCING TO THE END Sa. 7. * * * * 19.00 h | Uferstudios AUSUFERN Franz Rogowski B27 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan - eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. * 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement 19.00 h | Uferstudios AUSUFERN Adam Linder Cult to the Built on What Festina Lente - make haste slowly 20.30 h | DOCK 11 Nir de Volff / TOTAL BRUTAL * * 20.00 h | RADIALSYSTEM V matanicola DANCING TO THE END Piece of me 20.30 h | DOCK 11 Ben Block und Cuenca/Lauro Repitologia / Shoot First 20.00 h | DOCK 11 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. Fr. 13. * 18.00 h | Uferstudios apap production studio Temporaries Eintritt frei * 19.00 h | Uferstudios Alda/Carson/Kipphoff/Marhaug Dialogue with Reality - Übung Exercise Berlin Eintritt frei * 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Victor D'Olive / Ricardo de Paula Repitologia / Shoot First My Body I love you, but... / Hay un no sé que no sé donde Mi. 4. * 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan – eine Tanz-Reise Mit: Addas Ahmad, Heidi Bruck, Fabian Bischoff, Felix Brünig, Katharina Maasberg, Vincent Martinez, Lia Massetti, Anne-Sophie Mosch, Peter Pankow, Tim Petersen, Christian Wollert, Idee, Konzept, Choreografie: Alessio Trevisani Premiere Do. 5. * * 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan - eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement Festina Lente – make haste slowly september/oktober 2013 tanzraumberlin 7 tanzkalender september/oktober 2013 * * * * Di. 17. 20.00 h | DOCK 11 POOL 13 Dance Film Festival 16.00 h | Theaterhaus Berlin Mitte SUMMER'S END La Familia Collective 10.30 h | theaterforum kreuzberg Tanzwerkstatt NO LIMIT e.V. 20.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Seung Yoon Choi Gastspiel Und sie marschieren wieder... Time for Disappearance 18.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Kyla Kegler/Kareth Schaffer 19.00 h | Mexikanische Botschaft, Klingelhöferstraße 3, 10785 Berlin PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Antonio Ruz 20.30 h | Uferstudios Milla Koistinen False K/Ch: Milla Koistinen, Kreation/P: Lidia Bäck, Elmer Bäck, Rasmus Slätis * Do. 19. 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 Der verborgene Garten des Kublai Khan - eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. Premiere Sa. 14. * 18.00 h | Uferstudios Igor Koruga, Ana Dubljević, Jovana Rakić, Dusan Bročić, Marko Milić, Liljana Tasić Temporaries Eintritt frei Wearings Masks * 19.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Angela Munoz / Philipp Ender / Anna Gaïotti Ubu-esque / Solo13 / Rbel fter m heart Opening - LAS COBIJADAS Site-specific performance, Eintritt frei * * * * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Alexandra Bachzetsis 19.00 h | Kunstquartier Bethanien PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Abel Navarro A Piece Danced Alone 20.00 h | Sophiensæle Lea Martini + Noha Ramadan Premiere Deeply Really Truely 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement * 19.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Festina Lente - make haste slowly Festliche Ballett-Gala Zur Spielzeiteröffnung 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR * YOKU - BOU - Gier auf Lust R/K/Inst./Licht: JoaXhim Manger, Ch/T: Yumiko Yoshioka & Team, P: Aniko Kiss, Johannes Stubenvoll, Julischka Stengele, Matilde Javier Ciria, Slava Inozemcev, Spiros Paterakis 19.00 h | Uferstudios Alda/Carson/Kipphoff/Marhaug Dialogue with Reality - Übung Exercise Berlin Eintritt frei * * * * * 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Victor D'Olive / Ricardo de Paula Wiederaufnahme Fr. 20. 14.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Open Discussion Round 20.00 h | DOCK 11 POOL 13 Dance Film Festival Time for Disappearance 20.00 h | Theater Thikwa / F 40 20.30 h | Uferstudios Milla Koistinen weit und breit / cross reflex / Labyrinth Thomas Gerwin mit Henrik Kaalund / Ralf Hoyer mit Shang-Chi Sun / Alex Nowitz mit N.N. * 19.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Ana Maria Krein a w-hole room So. 15. * * * 19.30 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL 22.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Lucrecia Dalt Concert * 24.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL PopHanz, Beat Rich & TecDose NachtHanz Familienvorstelllung 20.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Frandsen & Tomasi / Linda Rahal / Bröckerhoff, Frischkorn, Kaftan Cache - Cache 1&2 LUKA Fourest/Tanzgruppe Potsdam What lies at the edge / Blind / out of the blue into the black * * 20.30 h | Uferstudios Milla Koistinen 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Alexandra Bachzetsis False Info s.: 13.9. A Piece Danced Alone 20.00 h | Hoftheater-Kreuzberg Grupo Oito Oito Solos + 1 * * * 20.00 h | Sophiensæle Lea Martini + Noha Ramadan Deeply Really Truely Das Original seit 1976 INTERNATIONAL DANCE ACADEMY BERLIN 3-jährige Berufsausbildung für Bühnentanz 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement Festina Lente - make haste slowly 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR YOKU - BOU - Gier auf Lust Info s.: 19.9. * 22.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Karen Lustenberger Here and now Klassischer Tanz Moderner Tanz (russische Methodik) (contemporary u.a. Techniken) Direktor: Hans Vogl internationale Gastdozenten und Workshops staatlich anerkannt nach §102, BAföG berechtigt Semesterbeginn: Oktober 2013 AUDITION: Sonntag, 01.09. um 12.00 Uhr Rheinstraße 45 - 46 I 12161 Berlin I Tel.: +49 30 - 873 88 18 www.international-dance-academy-berlin.de 8 tanzraumberlin september/oktober 2013 * 23.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL DJ Crazy Aid feat. Amanda Black Eat Pray Love Sa. 21. 20.00 h | Uferstudios Malgven Gerbes & David Brandstätter / shifts - art in movement * Opening 15.00 h | fabrik Potsdam INTERSONANZEN SYNCHRONIE MUSIK PLUS II Deeply Really Truely Steppengesänge 19.00 h | Komische Oper Berlin Staatsballett Berlin OZ - The Wonderful Wizard Tanzstück von Giorgio Madia, M: Dmitri Schostakowitsch * * * 20.00 h | Sophiensæle Lea Martini + Noha Ramadan 21.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Dittrich Frydetzki | Dreit | Flegel | Froelicher España 21.00 h | fabrik Potsdam INTERSONANZEN SYNCHRONIE MUSIK PLUS II Oito Solos + 1 * 19.00 h | Instituto Cervantes PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Vicent Gisbert False Info s.: 13.9. So. 22. 18.00 h | theaterforum kreuzberg Tanzwerkstatt NO LIMIT e.V. * 19.00 h | Komische Oper Berlin Staatsballett Berlin OZ - The Wonderful Wizard Tanzstück von Giorgio Madia, M: Dmitri Schostakowitsch * * 20.00 h | Sophiensæle Lea Martini + Noha Ramadan Familienvorstelllung Deeply Really Truely 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR YOKU - BOU - Gier auf Lust Info s.: 19.9. Di. 24. 12.00 h | Instituto Cervantes PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 SurReal Lounge Screendance aus Iberoamerica, 24. bis 26.9., tägl. von 12 bis 19 Uhr, Eintritt frei Do. 26. 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Ballett-Trilogie von Alexey Kononov nach Johan Huizingas „Homo ludens“, T: Vera Stierli, Premiere Cosmo Sancilio * 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR KONTON - Chaos zur Zukunft R/K/Inst./Licht: JoaXhim Manger, Ch/T: Yumiko Yoshioka & Team, P: Dara Siligato, David Voigt, Johannes Stubenvoll, Kanako Minami, Martin Klukas, Matilde Javier Ciria, Slava Premiere Inozemcev, Spiros Paterakis Fr. 27. * 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin * LUCKY TRIMMER #20 Tanz Performance Serie 14.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Open Discussion Round Gastspiel Das Narrenschiff / Haus 2 / Schnittmuster 12.00 h | Instituto Cervantes PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Showing Videotanz Workshop Mit der Friedensberg Oberschule, Vicent Gisbert: España, Eintritt frei Gastspiel Und sie marschieren wieder.../ In 20 Jahren... / Schön 20.00 h | Hoftheater-Kreuzberg Grupo Oito YOKU - BOU - Gier auf Lust Info s.: 19.9. Human Zone Der verborgene Garten des Kublai Khan - eine Tanz-Reise Info s.: 4.9. 19.00 h | theaterforum kreuzberg Tanzwerkstatt NO LIMIT e.V. 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR 18.00 h | AckerStadtPalast ACKER'FESTIVAL Stephanie Scheubeck 20.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Seung Yoon Choi Schattenfang Festina Lente - make haste slowly * * Repitologia / Shoot First shuffle mit Asayo Hisai, Verena Kutschera, Clara Gracia, Natasha Siess, Gesamtveranstaltung von 16 bis 2 Uhr mit Tanz, Artistik, Theater, Workshops Duato | Forsythe | Goecke Choreographien von Nacho Duato, William Forsythe und Marco Goecke * 20.00 h | Sophiensæle 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Info s.: 26.9. * 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR KONTON - Chaos zur Zukunft Info s.: 26.9. Sa. 28. * * 18.00 h | Sophiensæle LUCKY TRIMMER #20 Tanz Performance Serie 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg Shai Faran WE (working title) Showing - Eintritt frei * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Simone Aughterlony & Nic Lloyd After Life 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Info s.: 26.9. 20.00 h | Uferstudios PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Jorge Puerta Armenta / Ronni Maciel A 17 CM DEL SUELO / DIVERSION * 20.30 h | ada Studio in den Uferstudios PETUNIEN #12 Improvisation Series von und mit Meltem Nil, Sandra Wieser und Liz Erber, Henrik Kaalund & Andrew Wass (Live Urban Art Trio) * 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR KONTON - Chaos zur Zukunft Info s.: 26.9. * 21.00 h | Sophiensæle LUCKY TRIMMER #20 Tanz Performance Serie So. 29. 19.00 h | Uferstudios PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Jorge Puerta Armenta / Ronni Maciel A 17 CM DEL SUELO / DIVERSION * 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Duato | Forsythe | Goecke Choreographien von Nacho Duato, William Forsythe und Marco Goecke * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Simone Aughterlony & Nic Lloyd After Life 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Info s.: 26.9. * 20.30 h | DOCK 11 TEN PEN CHii ART LABOR KONTON - Chaos zur Zukunft Info s.: 26.9. Mo. 30. 17.00 h | Babylon PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Diana Salcedo/Martha Hincapié TRANSPARENTE Screen Dance adressen Do. 3. 20.00 h | Hotel Bogota PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Periferic Berlin/Danza Comun Bogotá AckerStadtPalast Freie Bühne Mitte e. V. Ackerstr. 169/170 · 10115 Berlin U Rosenthaler Platz (030) 4410009 TRANSPARENTE * 20.30 h | DOCK 11 The Instrument www.ackerstadtpalast.de Magic Valley Ch: Maya M. Carroll, T/P: Sandra Lolax, Maya M. Carroll, Roy Carroll Fr. 4. * 19.00 h | DOCK 11 The Instrument Wiederaufnahme www.ada-studio.de Akademie der Künste Pariser Platz · 10117 Berlin S + U Brandenburger Tor (030) 20057-0 Magic Valley Info s.: 3.10. 19.00 h | Theaterhaus Berlin Mitte Aya Irizuki www.adk.de Lizard Queen * 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Schwanensee Ch/I: Patrice Bart nach Petipa und Iwanow, M: Peter I. Tschaikowsky 20.00 h | Musterzimmer Gallery PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Josep Caballero Garcia No ['rait of] spring * Familienvorstelllung Sa. 5. * 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Mauro Bigonzetti No ['rait] of spring * 20.30 h | ada Studio in den Uferstudios NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten Präsentationen von Tanzstipendiaten des Jahres 2012 - Adam Linder, Katja Münker, Elpida Orfanidou und Günther Wilhelm * 20.30 h | DOCK 11 Daniel Drabek / die elektroschuhe Das erste Abendmahl - oder die Macht der Schnecke Info s.: 4.10. So. 6. Di. 1. * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Simone Aughterlony & Nic Lloyd After Life 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Info s.: 26.9. Mi. 2. * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Simone Aughterlony & Nic Lloyd * 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg FREISTIL - DIE KUNST DER IMPROVISATION mit Urban Art Trio: Liz Erber, Henrik Kaalund, Andrew Wass, außerdem mit: Annapaola Leso, Fiona Kelly, Meltem Nil, Heide Moldenhauer, Manon Parent After Life 20.00 h | Uferhallen temporäre theater Drei in Einem. Der spielende Mensch. Info s.: 26.9. HZT in den Uferstudios Uferstr. 23 · 13357 Berlin (030) 31 85 29 03 * Schwanensee Ch/I: Patrice Bart nach Petipa und Iwanow, M: Peter I. Tschaikowsky 20.00 h | St. Canisius, Witzlebenstr. 30 Echtzeit Stirb und werde – eine tänzerische Auseinandersetzung mit der Endlichkeit Info s.: 11.10. * 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Duato | Forsythe | Goecke Choreographien von Nacho Duato, William Forsythe und Marco Goecke Hoftheater-Kreuzberg Das Theater im Hof der Naunynritze Naunynstr. 63 · 10997 Berlin U-Görlitzer Bhf., Kottbusser Tor www.bogota.de 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin 20.30 h | DOCK 11 Jennifer Mann und Heidi Weiss HAU Hebbel am Ufer Stresemannstr. 29 · 10963 Berlin U Hallesches Tor S Anhalter Bhf. (030) 25 90 04 27 Hotel Bogota Schlüterstr. 45 · 10707 Berlin S Savignyplatz Ignition LAB Fr. 11. EDEN***** Breite Str. 43 · 13187 Berlin S/U Pankow, M1 Pankow (030) 35120312 www.hoftheater-kreuzberg.de 19.00 h | Instituto Cervantes PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Abraham Hurtado Do or Die www.dock11-berlin.de www.hebbel-am-ufer.de Familienvorstelllung Das erste Abendmahl - oder die Macht der Schnecke Info s.: 4.10. * DOCK 11 Kastanienallee 79 · 10435 Berlin U Eberswalder Str. TRAM 12, M1 (030) 448 12 22 www.fabrikpotsdam.de Do. 10. OKTOBER Deutsche Oper Berlin Bismarckstr.35 · 10627 Berlin U Deutsche Oper (030) 20 60 92 630 fabrik Potsdam Schiffbauergasse 10 · 14467 Potsdam RE/S Potsdam Hbf, TRAM 93/99 (0331) 240923 Lizard Queen * www.kunstquartier-bethanien.de www.eden-berlin.com 17.00 h | Theaterhaus Berlin Mitte Aya Irizuki 20.30 h | DOCK 11 Daniel Drabek / die elektroschuhe Kunstquartier Bethanien Mariannenplatz 2 · 10997 Berlin U Kottbusser Tor (030) 616 90 3 – 0 www.staatsballett-berlin.de 20.00 h | Musterzimmer Gallery PLATAFORMA SURREAL BERLIN 2013 Josep Caballero García OZ - The Wonderful Wizard Tanzstück von Giorgio Madia, M: Dmitri Schostakowitsch www.babylonberlin.de www.ballhausnaunynstrasse.de Das erste Abendmahl - oder die Macht der Schnecke Idee: Daniel Drabek, P/Ch: Erol Alexandrov, Nabil Cherkit, Ini Dill, Daniel Drabek, Thomas Jacoby, Eliane Krauer, Masu Mohr, Katja Scholz, Alexander Spree, Juschka Weigel Premiere * Babylon Rosa-Luxemburg-Str. 30 · 10178 Berlin U Rosa-Luxemburg-Platz (030) 24 25 969 Ballhaus Naunynstraße Naunynstr. 27 · 10997 Berlin U Kottbusser Tor (030) 754 537 25 21.00 h | DOCK 11 Daniel Drabek / die elektroschuhe 19.00 h | Komische Oper Berlin Staatsballett Berlin ada Studio in den Uferstudios Uferstr. 23 · 13357 Berlin U Pankstr., Nauener Platz (030) 218 00 507 Wiederaufnahme Komische Oper Berlin Behrenstr. 55-57 · 10117 Berlin S Unter den Linden BUS 100, 200 (030) 20 60 92 630 www.staatsballett-berlin.de Max-Taut-Aula Fischerstraße/ Schlichtallee 10317 Berlin S Nöldnerplatz www.max-taut-aula.de Musterzimmer Gallery Crellestr. 44 · 10827 Berlin S Julius-Leber-Brücke www.musterzimmer.net RADIALSYSTEM V Holzmarktstr. 33 · 10243 Berlin S Ostbahnhof (030) 288 788 50 www.radialsystem.de Schaubühne am Lehniner Platz Kurfürstendamm 153 · 10709 Berlin U Adenauerplatz, S Charlottenburg BUS M 19, M 29: Lehniner Platz (030) 89 00 23 www.schaubuehne.de Sophiensæle Sophienstr. 18 · 10178 Berlin U Weinmeisterstraße S Hackescher Markt (030) 283 52 66 www.sophiensaele.com Staatsoper im Schiller Theater Bismarckstr. 110 10625 Berlin U Ernst-Reuter-Platz (030) 20 60 92 630 www.staatsballett-berlin.de Tanzfabrik Berlin/Kreuzberg Möckernstraße 68 · 10965 Berlin U Yorkstr./Mehringdamm (030) 786 58 61 www.tanzfabrik-berlin.de Tanzfabrik Berlin/Wedding Uferstr. 23 · 13357 Berlin U Pankstr / U Nauener Platz (030) 200 59 270 www.tanzfabrik-berlin.de Theater Thikwa /F 40 Fidicinstr. 40 · 10965 Berlin U Platz der Luftbrücke (030) 69 5050 922 www.thikwa.de theaterforum kreuzberg Eisenbahnstr. 21 · 10997 Berlin U Görlitzer Bahnhof U Schlesisches Tor www.tfk-berlin.de Theaterhaus Berlin Mitte Haus C Wallstr. 32 · 10179 Berlin U Heinrich-Heine-Str., Märkisches Museum, Bus 147, 248, 347 (030) 28041966 www.thbm.de Uferhallen Uferstr. 8-11 · 13357 Berlin U Pankstr. (030) 46 90 68 71 www.udk-berlin.de/tanz http://www.uferhallen.de Instituto Cervantes Rosenstraße 18 · 10178 Berlin S Hackescher Markt (030) 257 618-0 Uferstudios Uferstr. 8/23 · 13357 Berlin U Pankstr., U Nauener Platz (030) 46 06 08 87 http://berlin.cervantes.es/de www.uferstudios.com 20.00 h | St. Canisius, Witzlebenstr. 30 Echtzeit Stirb und werde - eine tänzerische Auseinandersetzung mit der Endlichkeit Ch: Verena Hehl/Maike Hagenguth, Tanz: Laura Heinecke, Maike Hagenguth, Flurin Kappenberger, Sarah Urscheler, M: Monika Ecker * 20.30 h | DOCK 11 Jennifer Mann und Heidi Weiss Do or Die september/oktober 2013 tanzraumberlin 9 tanzkalender september/oktober 2013 Sa. 12. Débords. Reflections on The Green Table Stirb und werde – eine tänzerische Auseinandersetzung mit der Endlichkeit Info s.: 11.10. * 20.30 h | DOCK 11 Jennifer Mann und Heidi Weiss * 20.30 h | DOCK 11 Jennifer Mann und Heidi Weiss 17.00 h | HAU Hebbel am Ufer Adam Linder 20.30 h | HAU Hebbel am Ufer Toshiki Okada 18.00 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Sa. 26. Jugendtanzfestival Patchwork on stage Info s.: 19.10. * * 19.30 h | Sophiensæle Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Premiere Diary of a Lost Decade 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Staatsballett Berlin Caravaggio Tanzstück von Mauro Bigonzetti * * Diary of a Lost Decade Premiere 21.00 h | Sophiensæle Hermann Heisig, Anne Zacho Søgaard, Marina Quesada Premiere Fr. 18. * * 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO 20.30 h | DOCK 11 Walter Bickmann 16.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin * Act Info s.: 18.10. Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Jenni Ramsperger & Rosalind Goldberg 20.30 h | ada Studio in den Uferstudios NAH DRAN XXXX - Stücke junger Tänzer und Choreografen Info s.: 19.10. * 19.30 h | Sophiensæle Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Di. 22. 20.30 h | DOCK 11 Walter Bickmann Wir/Nosotros/Vi Continuitiy K/Ch: Walter Bickmann, K: Doris Kolde, T/Kreation: Lydia Klement, Katja Scholz Premiere * 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO Act K: Jutta Hell, Dieter Baumann, Ch/I: Jutta Hell, T/Ch: Dieter Baumann, Fernando Nicolás Pelliccioli, Carlos Osatinsky Uraufführung * * 20.30 h | HAU Hebbel am Ufer Olga de Soto Débords. Reflections on The Green Table 21.00 h | Sophiensæle Hermann Heisig, Anne Zacho Søgaard, Marina Quesada Wir/Nosotros/Vi Sa. 19. * 19.00 h | HAU Hebbel am Ufer Adam Linder Parade 19.00 h | Max-Taut-Aula Flatback and cry Jugendtanzfestival Patchwork on stage zu Gast: Ballettschule Sabine Roth, Dance Point, Katharina Deutsch & Gilda Heydemeier & Sophie Knoll, Marameo Berlin e.V., Peated Ó, tanzbasis, TanzZeit-Jugendcompany ­Evoke, Stefanie Douglas & Caroline Roggatz, verquer und weitere Gäste Premiere * * 19.30 h | Sophiensæle Nir de Volff / TOTAL BRUTAL Diary of a Lost Decade 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Juliana Piquero SURVIVING - Fragment II crossed situations are fine * * 20.30 h | ada Studio in den Uferstudios NAH DRAN XXXX - Stücke junger Tänzer und Choreografen Anna Till: von hier aus, Irene Cortina González: p o l v o, Philipp Enders: BALKEN * 20.00 h | Schaubühne am Lehniner Platz For the Disconnected Child R/Ch: Falk Richter 19.00 h | HZT in den Uferstudios Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Polyxeni Angelidou & Raphael Hillebrand Premiere 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Der Nussknacker Libretto von Vasily Medvedev und Yuri Burlaka nach dem Szenarium von Marius Petipa, Premiere M: Peter I. Tschaikowsky 21.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Fall into the Gap Performanceprojekt -Präsentation der TeilnehmerInnen des Performanceprojektes von Andrew Wass & Maik Riebort - Eintritt frei Do. 24. Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Polyxeni Angelidou & Raphael Hillebrand Ground and Floor * 20.30 h | DOCK 11 Walter Bickmann Continuitiy Info s.: 18.10. * 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO Act Info s.: 18.10. Fr. 25. * 20.30 h | DOCK 11 Walter Bickmann 19.30 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin * 20.00 h | Hoftheater-Kreuzberg Grupo Oito Continuitiy Info s.: 18.10. 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO Act Info s.: 18.10. 10 tanzraumberlin september/oktober 2013 Der Nussknacker Libretto von Vasily Medvedev und Yuri Burlaka nach dem Szenarium von Marius Petipa, M: Peter I. Tschaikowsky Jobs beta 1.2 * * * 20.00 h | RADIALSYSTEM V Tanja - Life in Movement Vorpremiere des Kinodokumentarfilms von Sophie Hyde und Bryan Mason Di. 29. * * * * 19.00 h | HZT in den Uferstudios 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Meg Stuart / Damaged Goods Violet Mi. 30. 19.00 h | HZT in den Uferstudios Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Steffi Sembdner & Karina Suárez-Bosche 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Meg Stuart / Damaged Goods Violet Do. 31. 19.00 h | HZT in den Uferstudios 19.30 h | HAU Hebbel am Ufer Toshiki Okada * Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Steffi Sembdner & Karina Suárez-Bosche Premiere Mi. 23. * So. 27. Act Info s.: 18.10. Ground and Floor * Act Info s.: 18.10. 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Toshiki Okada * * * 19.00 h | HZT in den Uferstudios 21.00 h | Sophiensæle Hermann Heisig, Anne Sacho Søgaard, Marina Quesada Diary of a Lost Decade JOBS beta 1.0 Der Nussknacker Libretto von Vasily Medvedev und Yuri Burlaka nach dem Szenarium von Marius Petipa, M: Peter I. Tschaikowsky Schwanensee Ch/I: Patrice Bart nach Petipa und Iwanow, M: Peter I. Tschaikowsky * * 19.30 h | Staatsoper im Schiller Theater Sasha Waltz & Guests * * * For the Disconnected Child R/Ch: Falk Richter 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO Parade 19.00 h | HZT in den Uferstudios 20.00 h | Hoftheater-Kreuzberg Grupo Oito Continuitiy Info s.: 18.10. 19.00 h | HAU Hebbel am Ufer Adam Linder * Studierende des MA Choreographie zeigen ihre Semesterabeiten mit Jenni Ramsperger & Rosalind Goldberg Premiere 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Juliana Piquero 20.00 h | Schaubühne am Lehniner Platz SURVIVING - Fragment II crossed situations are fine Ground and Floor Sacre (Scène d'Amour, L'Après-midi d'un Faune, Sacre) von Sasha Waltz, M: Hector Berlioz, Claude Debussy, Igor Stravinsky, T: Sasha Waltz & Guests, Emmanuela Montanari, Anonino Sutera 19.30 h | Sophiensæle Nir de Volff / TOTAL BRUTAL SURVIVING - Fragment II crossed situations are fine 20.00 h | Ballhaus Naunynstraße Juliana Piquero 20.30 h | EDEN***** Tanzcompagnie RUBATO Act Info s.: 18.10. 19.00 h | Max-Taut-Aula Do. 17. Continuitiy Info s.: 18.10. So. 20. Caravaggio Tanzstück von Mauro Bigonzetti Do or Die * 20.30 h | DOCK 11 Walter Bickmann * Wir/Nosotros/Vi Parade So. 13. Wir/Nosotros/Vi 21.00 h | Sophiensæle Hermann Heisig, Anne Sacho Søgaard, Marina Quesada * * Do or Die * * * 20.30 h | HAU Hebbel am Ufer Olga de Soto 11.00 h | St. Canisius, Witzlebenstr. 30 Echtzeit * 20.00 h | HAU Hebbel am Ufer Elpida Orfanidou & Juan Perro Elpid'Arc Abkürzungen – Ch: Choreografie | F: Film | G: Gesang | I: Inszenierung | K: Konzept | Ltg: Leitung | P: Performance | R: Regie | T: Tanz | M: Moderation Stand: 22. August 2013 | Druckfehler und kurzfristige ­Änderungen vorbehalten. Ihre Veranstaltung fehlt hier? Termine einfach an die Redaktion mailen: [email protected] mapping dance berlin Vermittlungprogramm zum Tanz in und um Berlin Ausführliche Information per Flyer oder unter www.tanzraumberlin.de SEPTEMBER Fr. 13. Programmieren Schnittstellen: Raphael Hillebrand, 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Louise Wagner und Niels „Storm” Robitzky 35 JAHRE TANZFABRIK BERLIN Gespräch mit Dušan Broćić, Ana Dubljević, Igor Koruga, Foto: Niels Robitzky ­Marko Milić, Gisela Müller, Jovana Rakić, Ljiljana Tasić und Ana Vujanović Moderation: Heike Albrecht Monster- und Maschinen-Moves Performances & Talk zu Technologie und Tanz Die Luft vibrierte bei der ersten Ausgabe von Hot Moves zum Thema „Das New Yorker Erbe“. Nun widmen sich Niels „Storm“ Robitzky, Louise Wagner und Raphael Hillebrand mit ihrem Format zwischen Sa. 14. Podiumsdiskussion und Lecture Performance zum zweiten Mal den Schnittstellen zwischen urbanem und zeitgenössischem Tanz – unter dem Titel „Monster, Menschen und Maschinen”: Urban ­Dancer inkarnieren Figuren aus Comics und Animationsfilmen, zeitgenössische Tänzer dekonstruieren Bewegungsstrukturen. Die Gemeinsamkeit liegt im Zusammenspiel von Technologie und Bewegung. q 28. September 2013, RADIALSYSTEM V 18.30 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding Discover Dance: Praktische Einführung mit TanzScout Berlin zu Seung Yoon Choi: Time for Disappearance. Anmeldung unter [email protected] So. 22. 11.00 h | Deutsche Oper Berlin Staatsballett Berlin Workshop TanzTanz Für Kinder und Erwachsene Sa. 28. 20.00 h | RADIALSYSTEM V t Hot Moves – Forum für zeitgenössische urbane Kultur Niels „Storm“ Robitzky, Louise Wagner und Raphael Hillebrand Zeichen aus der Vergangenheit: OKTOBER Ka Rustler in Lutz Gregors Tanzfilm „Kontakt Triptychon“ Foto: Lutz Gregor Mi. 16. 18.00 h | Tanzfabrik Berlin/Wedding 35 JAHRE TANZFABRIK BERLIN t Gespräch mit Dieter Heitkamp, Nik Haffner und Ka Rustler Moderation: Heike Albrecht 18.00 h | Uferstudios / HZT Berlin MA SODA Lecture Series: Boyan Manchev Fr. 18. 18.00 h | Sophiensæle Publikumsworkshop mit TanzScout Berlin zu Nah dran oder weiter weg? Zwei Ausbildungsmodelle im Vergleich Lässt sich künstlerische Praxis in einer Ausbildung vermitteln – und falls ja, wie? Indem Dozenten mit den Studierenden choreografieren, oder indem sie die Grundlagen des Choreografierens vermitteln und Kontakt zur Tanzszene herstellen? Zwei Modelle diskutieren Dieter Heitkamp, Professor für Zeitgenössischen Tanz an der HfMDK Frankfurt/Main, und Nik Haffner, Künstlerischer Direktor des HZT Berlin, mit der Kuratorin und Dramaturgin Heike Albrecht. Im Anschluss läuft der Film „Kontakt Triptychon” von Lutz Gregor aus dem Jahr 1992. Es tanzen unter anderem: Dieter Heitkamp und Ka Rustler. q 16. Oktober 2013, Tanzfabrik Berlin/Wedding TOTAL BRUTAL/Nir de Volff: Diary of a lost Decade Anmeldung unter [email protected] Sa. 19. 20.30 h | ada Studio in den Uferstudios Gastgespräche Franziska Werner im Gespräch mit Gabi Beier im Anschluss an die Vorstellungen von „NAH DRAN XXXX“ Mo. 21. 18.00 h | Akademie der Künste Hanseatenweg Rekonstruktionen – Reinventionen: Ausdruckstanz nach 1945 Eröffnungsvortrag der Valeska-Gert-Gastprofessorin Emma Lewis Thomas, Gespräch mit Gabriele Brandstetter (FU Berlin) september/oktober 2013 tanzraumberlin 11 betrachtung Wiederholen (un)möglich ereignete und laut Überlieferung im lautstark und Das Hebbel am Ufer umschifft die heikle Frage nach nahe unterging. Call“ ermunterte junge Tanzschaffende, „einen Insze- handgreiflich tobenden Tumult im Zuschauerraum bei- In Paris feierte man den skandalumwitterten Avantgardeklassiker in diesem Mai mit einer offiziellen Gala. Premiere hatte unter anderem Sasha Waltz’ Neuinter- pretation. Sie setzt sich in erster Linie mit der Musik 100 Jahre „Sacre”, „Der Grüne Tisch”: Lebendiges Tanzerbe auseinander und bleibt der überlieferten Handlung treu: Eine junge Frau wird in einem Ritual zum Opfer erkoren und tanzt sich ekstatisch-verzweifelt zu Tode. Text: Lena Land Kulturjournalistin Ende Oktober ist die Pariser Fassung in Berlin zu sehen, in der Staatsoper im Schillertheater. Der dreiteilige 100 Jahre „Le Sacre du Printemps”, Jubiläum einer Jahrhundertinszenierung. Igor Stravinskys unerhört Abend bietet auch eine Uraufführung: Waltz’ Version von Nijinskys „L‘Après-Midi d‘un Faune“, ebenfalls eine dem Urheberrecht und ruft zu Neuem auf: Ein o“Open nierungsvorschlag mit ihrer Sichtweise dieses Klas- sikers“ einzureichen. Dabei war die „direkte Aus­ einandersetzung mit Nijinskys Choreografie“ gefragt – obwohl oder gerade weil sie niemand kennt. Pro- duktiver wirkt vermutlich die Frage, was uns Nijinskys Frühlingsopfer heute noch angeht. Die von einer Jury ausgewählten choreografischen Antworten von unter anderem Milla Koistinen, Melanie Lane, Adam Linder, Lea Moro oder Tian Rotteveel sind im November anlässlich der tanzwissenschaftlichen Konferenz „Tanz über Gräben” im HAU zu sehen. Hommage an die Tanzgeschichte. Einem anderen ikonischen Werk der Tanzgeschich- Vaslav Nijinskys Choreografie bescherte dem Tanz ein Während sich Waltz in die choreografische Traditi- Olga de Soto. Sie fragt in ihrer Auseinandersetzung in immer schillernderen Farben gemalten Theaterskan- reiht, nähert sich der spanische Tänzerchoreograf komplexes Orchesterwerk revolutionierte die Musik, Schlüsselwerk. Die Uraufführung löste einen bis heute dal aus. Während die musikalische Partitur jedoch sehr bald rehabilitiert und bejubelt wurde, erlebte die Choreografie nur wenige Aufführungen und ist in ihrer Uraufführungsversion für immer verloren: Wenn kein Körper sich mehr an die Choreografie erinnert, ist sie verschwunden. Die aufwändig recherchierte, lang kanonische Rekonstruktion von Millicent Hodson und Kenneth Archer aus dem Jahr 1987 bietet ledig- lich eine Annäherung an das, was sich am 29. Mai 1913 auf der Bühne des Théâtre des Champs-Élysées on von Nijinsky über Maurice Béjart bis Pina Bausch Josep Caballero García dem Frühlingsopfer auf kritische und sehr persönliche Weise. Fünf Jahre lang war er beim Wuppertaler Tanztheater engagiert. In „No [’rait] of spring” fokussiert er auf die Rolle des weiblichen Opfers in Bauschs „Sacre”, die er (wie viele seiner männlichen Ensemblekollegen) selbst gerne getanzt hätte. Caballero erzählt von Tanzsehnsüchten und -verboten – auch in Bezug auf choreografischen Besitzanspruch. Wer entscheidet, wer die Werke der Verstorbenen erben darf? Und heißt erben: konservieren? Erforscht das Tanzerebe: Olga de Soto, „Débords. Reflections on The Green Table“, Foto: Gautier Deblonde Fragt nach dem Urheberrecht: Josep Caballero García, „No [‘rait] of spring“ Foto: Thies Raetzke te widmet sich die Choreografin und Tanzforscherin mit Kurt Joos’ Kriegskritik „Der Grüne Tisch” von 1934 nach den Gedanken und Empfindungen, die die Aufführungen bei den Zuschauern ausgelöst hatten, nach dem Zusammenhang mit ihren Lebenserfahrun- gen zwischen den Weltkriegen und danach, welche Erinnerungen und Wahrnehmungen sich bis heute erhalten haben. Wie objektiv berichten die Quellen? Wie groß sind die unbestreitbaren Lücken? Schließen kann diese, so viel ist sicher, allein die schöpferi- sche Phantasie von Tänzern und Choreografen. „Der ­Grüne Tisch” feiert übrigens im nächsten Jahr einen runden Geburtstag. Josep Caballero García No [’rait] of spring 01. September 2013 Uferstudios www.uferstudios.com Plataforma Berlin 04. - 05. Oktober 2013 Musterzimmer Gallery www.musterzimmer.net Olga de Soto Débords. Reflections on The Green Table 18. - 19. Oktober 2013 Hebbel am Ufer www.hebbel-am-ufer.de Sasha Waltz & Guests Scène d’Amour / Le Sacre du Printemps / L‘Après-Midi d‘un Faune 26. Oktober und 02. November 2013 Staatsoper im Schiller-Theater www.staatsoper-berlin.de Außnahmsweise mal außerhalb der HALLE – zwei Tänzer aus Toula Limnaios neuster Produktion „the thing I am“ Corvaia 12 tanzraumberlin september/oktober 2013 Foto: Giacomo Tanz über Gräben. 100 Jahre „Le Sacre du Printemps” 14. - 17. November 2013 Hebbel am Ufer und Radialsystem V www.hebbel-am-ufer.de www.sacreduprintemps.de künstlerstimme Sag beim Auftritt leise Sorry Entschuldigungsreden aus einem halben Jahrhundert widmet sich „Deeply Really Truly“ Lea Martini, Olivia Reschofsky und Noha Ramadan (von links) Tief gefallen, aber hoch emotional sind die Politiker und Prominenten, die ein Fehlverhalten öffentlich bereuen. In ihrer ersten gemeinsamen Performance kreuzen Lea Martini und Noha Ramadan, die sich beim Choreografie-Studium an der SNDO Amsterdam kennenlernten, das inflationär geübte Ritual der Entschuldigung mit einer spiritistischen Séance. Text: Lea Martini und Noha Ramadan Choreografinnen Es ist so vertraut und alltäglich, Entschuldigung zu sagen, dass wir uns fragten, was in diesem kleinen, scheinbar so harmlosen Wort verborgen liegt. Da sind diese spektakulären öffentlichen Entschuldigungsakte – monatelang vorbereitet, perfekt geprobt und im Fernsehen übertragen. Seit einigen Jahren häufen sich die Aufführungen dieses Bußrituals auf der Bühne der Weltöffentlichkeit, zu dessen Protagonisten PolitikerIn- nen, Firmenvorstände, religiöse FührerInnen und andere Celebrities gehören. Hier wird mit der Vergangenheit abgeschlossen und eine gemeinsame Bewegung in die Zukunft gemacht; hier wird Heilung versprochen und Licht auf monströse Kapitel in der Geschichte eines Landes oder einer einzelnen Person geworfen. Was uns daran fasziniert, ist ein offenkundiges Paradox: Wenn wir uns etwa die Entschuldigung der australischen Premierministerin Julia Gillard für die noch bis in die 1970er Jahre praktizierten Zwangsadoptionen ansehen, bewegt uns das zutiefst. Trotz unseres Wissens um die Berechnung, die diesem Ereignis zugrunde liegt. Obwohl wir zynisch die Rhetorik und Motivation der Sprecherin betrachten, rühren uns ihre Foto: André Wunstorf Worte zu Tränen. Wie kann etwas so Emotionales eine derart vordefinierte Form haben? Und während wir das noch fragen, wissen wir, wie sehr diese Frage von einer romantischen Entgegensetzung von Konstruktion und aufrichtigem Gefühl ausgeht. Und wir wissen, dass Worte wie ‚aufrichtig‘, ‚zutiefst‘ oder ‚wahrhaftig‘ ein Tabu bedeuten, besonders im Theater, und ja, auch im Tanz. In Entschuldigungen aber werden diese Worte gebraucht. In einer Überfülle und nicht selten schamlos. Entschuldigungen werfen die Frage auf, ob und wie es möglich ist, sehr persönlich und aufrichtig zu sprechen. Etwas steht auf dem Spiel, ein reales Risiko muss eingegangen werden. Man muss sich verletzlich machen. Klein sein. Mutig. Entschuldigungen brauchen immer ein Gegenüber, ein Publikum. Sie sind meist gut vorbereitet und folgen einer festgelegten Choreografie. In unserem Stück „Deeply Really Truly“ versuchen wir in drei Soli die Choreografien hervorzuheben, die in dem gefundenen Material bereits angelegt sind, und sie auf ihre Wirkung im Theater hin zu erproben. Dafür lösen wir Reden aus ihren Kontexten und fügen sie neu zusammen: Chris Brown spricht zerknirscht zu seinen Fans, weil er Rihanna verprügelt hat. U.S.-Soldaten erzählen atemlos von tödlichen Vorfällen in Afghanistan. Willy schweigt und Bill redet um den heißen Brei herum, Christian Wulff lässt sich verdruckst ein paar Worte aus der Nase ziehen, und Julia Gillard wendet sich sanftmütig an getrennte Familien. Das Phantasma einer gigantischen Entschuldigung tut sich auf. Eine epische Leinwand, die Raum geben kann für Kontemplation, für Reflektion, für noch Ungeahntes. Es braucht große körperliche Präzision und Aufmerksamkeit, derart vielen Stimmen und ihren Eigenheiten, so unterschiedlichen Haltungen Ausdruck zu verleihen. Wir versuchen, körperlich ganz und gar zur Verfügung zu stehen, uns in Zurückhaltung zu üben, wenn nötig sogar zu verschwinden. Vielleicht, um etwas anderem Raum zu geben. Denn könnten öffentliche Entschuldigungen nicht auch eine Art kollektive Séance sein, in der die Geister der Vergangenheit angerufen und gehört werden? Sind die anwesenden Körper die Medien, durch die alte Geister sprechen und sich bewegen können? Ausgehend von dieser Vorstellung sind wir auf ‚trance-lectures‘ und ‚dreamdancing‘ gestoßen, spiritistische Phänomene aus dem späten neunzehnten Jahrhundert: Unter Hypnose wurden vor den staunenden Augen exklusiver Gesellschaften abendfüllende Vorträge und Tanzaufführungen vollzogen. Besonders einprägsam sind die schwärmerischen Geschichten über das Medium Madeleine, die in ihrem somnambulen Tanz offenbar Gefühle und Leid der gesamten Menschheit auszudrücken vermochte, taktgenau zur Klavierbegleitung. In unseren Proben versuchen wir immer wieder, Kontakt zu Madeleine aufzunehmen. Lea Martini und Noha Ramadan Deeply Really Truly 19. - 22. September 2013 Sophiensæle www.sophiensaele.de september/oktober 2013 tanzraumberlin 13 spielort / festival Hier wuchert Kultur: der AckerStadtPalast in Mitte Foto: Hubert Scheppan KunstStattRüben Das erste Acker'Festival erkundet den Reiz der Brache Ein neuer Spielort für den Tanz und eine Festivalpremiere: Junge Künstler und ihre ”frisch gesprossenen“ Werke umhegt das erste Acker'Festival. Ein Programm „mit Brachialem wie Nährstoffreichem” versprechen die drei – ebenfalls jungen – Kuratorinnen und laden zu zwei Tagen Tanz und Performance, Diskussionen und Aktionen in den AckerStadtPalast. Kulturszene. Seit mehr als zwanzig Jahren wird im Hinterhof des Kulturprojekts Schokoladen in der Hausnummer 169/170 Theater gemacht, mit durchaus wechselvoller Geschichte. Erst war das Orphtheater da, dann das TISCH (Theater im Schokoladen). Seit vergangenem Herbst residiert hier der AckerStadtPalast mit einem Schwerpunkt auf Tanz und zeitgenössischer Musik. Text: Anna Pataczek Journalistin Geht man durch die Einfahrt mit ihrer bröckelnden Fassade, streicht einem gleich eine Katze um die Beine, Schatten fällt auf eine bunt gestrichene Bank, an einer Wand steht, verwittert, „Ohne Moos nichts los“. „So einen Ort würde man in Mitte nicht erwarten“, sagt die Tänzerin und Choreografin Lea Einst führte die Ackerstraße durch die Berliner Feldmark, daher der Name. Heute wachsen hier k­ eine Rüben mehr, dafür wuchert mitten in Berlin die freie 14 tanzraumberlin september/oktober 2013 Moro. Und genau diesen Ort hat sie sich zusammen mit Désirée Meul und Maja Zimmermann für ihr erstes eigenes Tanz- und Performancefestival ausgesucht. Das Acker'Festival will sich dem Neubeginn, dem Unfertigen und dem Reiz brachliegender Flächen widmen, heißt es in den Ankündigungen. Ein Programm, das auf den Spielort zugeschnitten ist: Als junge, frisch gegründete Bühne muss sich dieser theatrale Projektraum in der Kulturlandschaft Berlins erst noch etablieren. Passend dazu haben Lea Moro und ihre Mitstreiterinnen vor allem Nachwuchskünstler eingeladen. Fast fünfzig Leute aus Kuratieren blühende Brachen: Désirée Meul, Lea Moro, Maja Zimmermann (von links). Foto: Hubert Scheppan drei Schweizerinnen in Berlin. Die 26-jährige Lea Moro hat vor ihrer Zeit am HZT Bewegungstheater an der Scuola Teatro Dimitri in der Schweiz studiert und war Stipendiatin am Laban Center in London. Die 25-jährige Désirée Meul kommt ursprünglich aus dem Bereich Grafikdesign. Gemeinsam arbeiten sie als Kollektiv meulmoro und haben mit ihrer Performance „About You“ im vergangenen Jahr den 2. Platz beim KUK-Award am Tanzhaus Zürich belegt und sind für ihr Stück „Oh Heimat, wie bist du so schön, so schön“ mit dem Nachwuchsförderpreis Tankstelle 2013 Luzern ausgezeichnet worden. Maja Zimmermann, 28, beendet gerade ihren Master in Tanzwissenschaft an der FU Berlin und hat das deutschlandweite Netzwerk Junge Kuratorische Gesellschaft mitbegründet. Neue Verknüpfungen ermöglichen die Kuratorinnen auch im AckerStadtPalast: „Das Festival ist einerseits für die Öffentlichkeit gedacht“, sagt Lea Moro, „aber auch als Erfahrungsaustausch für die beteiligten jungen ­Künstler.“ So wächst Kultur. Deutschland, Polen, Australien, der Schweiz, Österreich, Mexico, den USA, Dänemark, Brasilien und Spanien sind beteiligt, darunter Solo-Performer, Kollektive und Musiker. Gefunden haben die Kuratorinnen sie per Ausschreibung. Die wenigsten kommen aus dem Umfeld des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz Berlin (HZT), an dem Lea Moro und Désirée Meul selbst studiert haben. „Wir zeigen Namen, die in Berlin noch nicht in aller Munde sind“, sagt Lea Moro. Beide Festivalabende beginnen mit Walks rund um den AckerStadtPalast. Das Kollektiv um Stephanie Scheubeck nimmt sein Publikum mit zur Performance „Human Zone“, in der es um die Beziehung von Körper und Architektur geht. Straßenlaternen, Simse und Mäuerchen werden zur Spielfläche. Die Amerikanerin Kyla Kegler wird mit selbstgebauten Masken in einer theatralischen Prozession die Gegend erkunden. Exklusiv präsentieren sich Melanie Jame Wolf und ihr Kollektiv Savage Amusement: Sie locken jeweils nur eine einzelne Person zu einer Performance per Skype in den Keller. Mit Komik auf der Bühne setzt sich Anna Gaiotta in ihrem Tanzsolo auseinander. Die Vielfalt zählt. „Wir haben explizite Tanzstücke dabei, anderes geht in Richtung Performance, das eine ist sehr physisch, das andere ist theatral und arbeitet mit Kostümen und Objekten“, sagt Maja Zimmermann. Eine Diskussionsrunde widmet sich der Frage, wie wichtig die Freie Szene für die Kunst ist. Welche Produktionsbedingungen wünschen sich junge Bühnendarsteller? Inwieweit braucht es institutionalisierte Strukturen? Auch das passt zum AckerStadtPalast: Erst kürzlich ist das Gebäude dem Immobilienmarkt entzogen und als Kulturstätte ge­sichert worden. Jahrelang bangte der Schokoladen, zu dem die Bühne gehört, um den Standort. Mit Hilfe des Landes Berlins und des Bezirks Mitte konnte der Eigentümer zu einem Grundstückstausch bewegt werden. Dafür erwarb die gemeinnützige Schweizer Edith-Maryon-Stiftung das Haus. Der AckerStadt­ Palast kommt ohne Fördermittel aus, das Programm wird über Eintrittsgelder finanziert, das Leitungsteam arbeitet ehrenamtlich. Acker´Festival 20. - 21. September 2013 AckerStadtPalast www.ackerstadtpalast.de „Wearing Masks“ von Kyla Avery Kegler und Kareth Schaffer Foto: Kyla Kegler „Klare Antworten wird es nicht geben, uns ist die Diskussion wichtig“, sagt Désirée Meul. Festivalkünstler wie Besucher können ihre Wünsche und Meinungen zum freien Kunstschaffen schriftlich festhalten, die Texte werden im Laufe des Festivals ausgedruckt und für alle lesbar an die Toreinfahrt gehängt. Die Idee stammt von Kareth Schaffer und Julek Kreutzer in Zusammenarbeit mit dem Interessenverband Zeitgenössischer Tanz Berlin. Das beste Beispiel, wie man sich Wünsche fürs eigene künstlerische Schaffen erfüllt, sind die drei Kuratorinnen selbst. Eigeninitiativ erobern sie sich Ort und Öffentlichkeit. Kennengelernt haben sich die Ángela Muñoz’ „Ubu-esque“ Foto: Davide Maione september/oktober 2013 tanzraumberlin 15 anzeige Tanzpädagogik und Choreografie Neuer Zertifikatskurs an der Universität der Künste Berlin Ab sofort können sich Tänzerinnen und Tänzer sowie Menschen mit fundierter Tanz- oder Bewegungserfahrung für den neuen Zertifikatskurs „Creating Dance in Art and Education – Tanzpädagogik und Choreografie“ am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin bewerben. Während der einjährigen Weiterbildung erwerben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an zwölf Wochenenden und im Selbststudium Fähigkeiten zur professionellen Vermittlung von künstlerischem Tanz und Improvisation, erhalten einen Überblick zur Geschichte des zeitgenössischen Tanzes und lernen Praxisfelder der Tanzpädagogik kennen. Nach dem Kurs sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Lage, auf Bewegung basieren- Foto: Bastian Schneider de Kunstprojekte mit Laien zu leiten, zum Beispiel in Schulen, Jugendzentren, Tanzstudios, Altersheimen, Theatern oder Justizvollzugsanstalten. Der Kurs wird in Zusammenarbeit mit der TanzTangente Berlin durchgeführt und schließt mit einem Zertifikat der Universität der Künste Berlin ab. Anmeldeschluss ist der 01. November 2013, Kursbeginn der 17. Januar 2014. Berlin Career College an der Universität der Künste Zertifikatskurs Tanzpädagogik und Choreografie Anmeldeschluss: 01. November 2013 Start: 17. Januar 2014 www.udk­berlin.de/ziw anzeige NAH DRAN-Jubiläum im ada Studio Mit der 40. Ausgabe seiner Reihe NAH ruft. Bereits am 5. Oktober präsentieren in einer NAH DRAN startet das ada Studio in die DRAN extended-Ausgabe einige der Senatsstipendia- Spielzeit 2013/14, die achte seit der tInnen des Jahres 2012 ihre Arbeiten. Meltem Nil und Gründung dieser kleinsten Spielstätte Sandra Wieser, Kuratorinnen der legendären Improvi- für zeitgenössischen Tanz in Berlin sationsreihe „PETUNIEN”, haben sich für die 12. Aus- 2006. Drei Stücke junger Choreogra- gabe am 28. September das Live Urban Art Trio mit Liz fen sind an diesem Abend zu sehen, Erber, Henrik Kaalund und Andrew Wass eingeladen. darunter ein Gastspiel aus Dresden: Anna Till untersucht in ihrem Duett „von hier aus” den zeitgenössischen Ausdruck von Emotionen im Tanz. Irene Cortina González zeigt ihr Solo „p o l v o”, das um die Themen Zeit, Vergänglichkeit und Tod kreist, und Philipp Anna Till, „von hier aus“ Foto: David Pinzer impressum tanzraumberlin – das Magazin zur tanzcard · ISSN 2193-8520 Herausgeber Tanzbüro Berlin · Uferstr. 23, 13357 Berlin Träger: ztb – Zeitgenössischer Tanz Berlin e.V. Kulturprojekte Berlin GmbH Redaktion Elena Phillip (V.i.S.d.P.) · [email protected] · Mit Beiträgen von: Lena Land, Katrin Bettina Müller, Anna Pataczek, Anna Volkland In Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Berlin, Simone Willeit und Silvia Schober · Tel.: 030 - 46 06 43 51 · [email protected] Übersetzungen: Nickolas Wood 16 tanzraumberlin september/oktober 2013 Enders spürt in „BALKEN” den Empfindungen nach, die warmes Holz hervor- Kalender Petra Girsch · [email protected] · Redaktionsschluss: 10. des Vormonats Gestaltete Anzeigen Petra Girsch · [email protected] · Anzeigenschluss: 10. des Vormonats Mediadaten: http://www.unicommunication.de/index.php?article_id=32 Redaktionelle Anzeigen [email protected] · Anzeigenschluss: 1. des Vormonats Layout und Satz Grundlayout: artfabrikat; Layout: UNICOM Werbeagentur GmbH Druck Möller Druck, Berlin · Auflage: 20.000 Exemplare PETUNIEN #12 28. September 2013 NAH DRAN extended: Tanzstipendiaten 5. Oktober 2013 NAH DRAN XXXX 19. und 20. Oktober 2013 ada Studio in den Uferstudios www.ada­studio.de Abonnement: Tanzbüro Berlin Abo normal: Inland: 6 Ausgaben 15,– €, Ausland: 6 Ausgaben 18,– € Förderabo 1: 6 Ausgaben 30,– € Förderabo 2: 6 Ausgaben 40,– € Förderabo 3: 6 Ausgaben 50,– € Abo tanzcard + Magazin ein Jahr: 20,– € (Inland) Erscheinungsweise zweimonatlich, kostenlose Auslage Im Web unter: www.tanzraumberlin.de Für unverlangt eingesandte Beiträge wird keine Haftung übernommen. Bei Nachdruck Quellenangabe und Beleg erbeten. Gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Regierenden