Aus der Klinik für Innere Medizin der Philipps-Universität Marburg Geschäftsführender Direktor: Professor Dr. R. Arnold -Medizinische PoliklinikEhemaliger Direktor: Professor Dr. P. von Wichert Der Einfluss von Katecholaminen auf die Cytokinproduktion von mononukleären Zellen des peripheren Blutes in vitro INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung des Doktorgrades der gesamten Medizin dem Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg vorgelegt von Roland Paul Neumann aus Rheinfelden Marburg 2003 Angenommen vom Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg am 08.05.2003 gedruckt mit Genehmigung des Fachbereichs Dekan: Professor Dr. B. Maisch Referent: Professor Dr. med. P. von Wichert Correferent: Professor Dr. D. Gemsa Inhaltsangabe Seite 1. Einführung 1 2. Einleitung 2 2.1 Das Immunsystem 2 2.1.1 Th1/Th2-Zellen 3 2.1.1.1 Konzept der Th1/Th2-Zellen 3 2.1.1.2 Entwicklung der Th1/Th2-Zellen 4 2.1.1.3 Effektorfunktionen der Th-Zellen 5 2.1.1.4 Stabilität der Th-Populationen 6 2.1.2 7 Cytokine 2.1.2.1 Interleukin-4 7 2.1.2.2 Interleukin-6 8 2.1.2.3 Interferon-γ 9 2.2 Das Autonome Nervensystem 9 2.2.1 Sympathikus und Parasympathikus 9 2.2.2 Noradrenerge Innervation lymphatischer Organe 10 2.2.3 Adrenerge Rezeptoren 11 2.2.3.1 Allgemeines über adrenerge Rezeptoren 11 2.2.3.2 Der Beta-2-Rezeptor 12 2.2.3.3 Die molekulare Struktur 12 2.2.3.4 Signaltransduktion 12 2.2.3.5 Regulation des Beta-2-Rezeptors 13 2.2.3.6 Adrenerge Rezeptoren auf Zellen des Immunsystems 14 2.2.3.7 Beta-2-Rezeptor-Dichte auf lymphatischen Zellen 15 2.3 Einfluss von Katecholaminen auf das Immunsystem 17 2.3.1 Einfluss von Katecholaminen auf einzelne Zelltypen 17 2.3.1.1 Einfluss von Katecholaminen auf Granulozyten 17 2.3.1.2 Einfluss von Katecholaminen auf Lymphozyten 18 2.3.1.3 Einfluss von Katecholaminen auf NK-Zellen und zytotoxische T-Zellen 2.3.1.4 Einfluss von Katecholaminen auf Monozyten/Makrophagen 19 19 2.3.2 In-vivo-Studien über Katecholaminwirkung auf das Immunsystem 20 2.3.2.1 Sympathische Denervation 20 2.3.2.2 Infusion von Katecholaminen 21 2.3.3 Katecholamine bei Autoimmunerkrankungen 22 2.4 Kommunikation des Immunsystems mit dem ZNS 22 3. Fragestellung der Arbeit 24 4. Material und Methoden 25 4.1 Übersicht 25 4.2 Blutgewinnung 25 4.3 Arbeitsmaterial und Chemikalien 25 4.4 PBMC-Isolierung 27 4.5 PBMC-Kultur 28 4.6 Der Radiorezeptorassay 30 4.6.1 Theoretischer Hintergrund 30 4.6.2 Der Radioligand 32 4.6.3 Graphik des Radioliganden 33 4.6.4 Durchführung des Radiorezeptorassays 33 4.6.5 Berechnung der Beta-Rezeptoren-Anzahl und der Dissoziationskonstante 35 4.7 Bestimmung der Cytokine 36 4.7.1 Arten der Cytokinbestimmung 36 4.7.2 Durchführung der ELISAs 38 4.8 Statistische Auswertung 39 Ergebnisse 40 5.1 Einführung 40 5.2 Stimulationserfolg 40 5.2.1 Ergebnisse der Versuche mit PHA 40 5. 5.2.1.1 PHA und IL-6 41 5.2.1.2 PHA und IL-4 43 5.2.1.3 PHA und Interferon-γ 46 5.2.2 53 Ergebnisse der Versuche mit IL-2 5.2.2.1 IL-2 und IL-6 53 5.2.2.2 IL-2 und IL-4 53 5.2.2.3 IL-2 und Interferon-γ 53 5.2.3 56 Ergebnisse der Versuche mit Tetanus-Toxoid 5.2.3.1 Tetanus-Toxoid und IL-6 56 5.2.3.2 Tetanus-Toxoid und IL-4 56 5.2.3.3 Tetanus-Toxoid und Interferon-γ 57 5.2.4 59 Ergebnisse der Versuche mit Anti-CD3 5.2.4.1 Anti-CD3 und IL-6 59 5.2.4.2 Anti-CD3 und IL-4 60 5.2.4.3 Anti-CD3 und Interferon-γ 60 5.3 Beta-2-Rezeptoren 61 5.3.1 Beta-2-Rezeptoren-Anzahl 61 5.3.2 Korrelation von Beta-Rezeptoren-Anzahl und Katecholaminwirkung auf die Cytokin-Sekretion stimulierter PBMC 62 Diskussion 65 6.1 Methodenkritik 65 6.2 Einfluss der Stimulantien auf den Stimulationserfolg 66 6.2.1 Cytokin-Produktion nach Stimulation mit PHA 66 6.2.2 Cytokin-Produktion nach Stimulation mit IL-2 67 6.2.3 Cytokin-Produktion nach Stimulation mit TT 67 6.2.4 Cytokin-Produktion nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak 68 6.3 Einfluss der Katecholamine auf die Cytokin-Produktion 69 6.3.1 Einfluss der Katecholamine auf die Produktion von Interferon-γ 69 6.3.2 Einfluss der Katecholamine auf die Produktion von Interleukin-6 70 6.3.3 Einfluss der Katecholamine auf die Produktion von Interleukin-4 73 6.3.4 Differenzierter Einfluss von Katecholaminen auf Th1/Th2-Zellen 74 6.4 Korrelation von Beta-Rezeptoren-Anzahl und Katecholamin- 6. wirkung auf die Cytokin-Sekretion stimulierter PBMC 6.5 80 Klinische Bedeutung von Katecholaminwirkungen auf Th1-/Th2-Zellen 82 7. Zusammenfassung 85 8. Literaturverzeichnis 87 9. Anhang 99 9.1 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen 99 9.2 Mittelwerte, Standardfehler und Anzahl der Messungen 101 9.3 Anzahl der gemessenen Beta-Adrenozeptoren 110 9.4 Die akademischen Lehrer 111 9.5 Danksagung 112 1. Einführung Das Immunsytem und das autonome Nervensystem wurden lange Zeit als funktionell voneinander unabhängige Systeme betrachtet. Dabei wurden Einflüsse des autonomen Nervensystems auf das Immunsystem bereits vor fast einem Jahrhundert erstmalig beschrieben. Nach subkutaner Injektion von Adrenalin beobachteten Loeper und Crouzon beim Menschen eine Leukozytose (Loeper und Crouzon, 1904). Erst in den letzten Jahrzehnten sind die komplexen, funktionellen Zusammenhänge zwischen Nervensystem und Immunsystem wieder vermehrt ins Augenmerk der Forschung gerückt. Es wurde gezeigt, dass vor allem das sympathische Nervensystem mit seinen Neurotransmittern Adrenalin und Noradrenalin die Funktion von Immunzellen differenziert modifizieren kann; die entsprechenden adrenergen Rezeptoren konnten auf den Immunzellen nachgewiesen werden. Von Immunzellen sezernierte Cytokine können hingegen auch Wirkungen auf das Nervensystem entfalten. Es konnte gezeigt werden, dass eine ausgeprägte noradrenerge Innervation primärer und sekundärer lymphatischer Organe besteht, bei der Immunzellen einen direkten Kontakt zu synaptischen Nervenendigungen aufweisen (Felten, 1992). Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss von Noradrenalin und Adrenalin auf die Interleukinproduktion von T-Helfer-Lymphozyten (Th-Zellen), denen bei der Immunantwort eine Schlüsselfunktion zukommt. Hierbei werden periphere mononukleäre Zellen des Blutes (PBMC) in Kultur genommen und mit Anti-CD3Antikörpern, Interleukin-2, Tetanus-Toxoid und Phytohämagglutinin-P stimuliert. In Gegenwart von Katecholaminen und Katecholaminantagonisten wird die Sekretion von Interleukin-4, Interleukin-6 und Interferon-γ gemessen. Ausserdem wird die Dichte an β-Rezeptoren auf den PBMC gemessen, um einen mögliche Korrelation zwischen Katecholaminwirkung und der β-Rezeptordichte zu untersuchen. Deshalb sollen im weiteren zunächst das Immunsystem und insbesondere die Th-Zellen, die von ihnen produzierten Cytokine, das autonome Nervensytem sowie Zusammenhänge zwischen dem autonomen Nervensystem und dem Immunsystem dargestellt werden. 1 2. Einleitung 2.1 Immunsystem Das Immunsystem ermöglicht es dem Organismus, sich vor viralen, bakteriellen und parasitären Infektionen zu schützen und sie zu bekämpfen. Es ermöglicht dem Körper auch, körperfremdes Gewebe, wie z.B. nach einer Transplantation, zu erkennen und mit einer Abstoßung zu reagieren, sowie anomale körpereigene Zellen, z.B. neoplastisch veränderte, zu erkennen und zu eliminieren. Für die vielfältigen Funktionen steht ein komplexes System aus zellulären und humoralen Bestandteilen zur Verfügung. Zu den humoralen Bestandteilen zählen u.a. das Komplementsystem, die von den Plasmazellen sezernierten Antikörper (Ak), einige Gerinnungsfaktoren und Substanzen aus dem Arachidonsäurestoffwechsel. Die Zellen des Immunsystems und ihre Funktionen sollen im folgenden kurz dargestellt werden. Unter den Zellen des Immunsystems lassen sich Zellen der angeborenen Immunantwort von Zellen der erworbenen, spezifischen Immunantwort unterscheiden. Zu den Zellen, die zur angeborenen Immunantwort befähigt sind, zählen die Granulozyten und die Makrophagen. Sie zeichnen sich dadurch aus, Mikroorganismen phagozytieren und abtöten zu können, ohne bereits vorher mit ihnen Kontakt gehabt zu haben. Die Granulozyten lassen sich durch unterschiedlich anfärbbare Granula unterscheiden. Die neutrophilen Granulozyten bilden den umfangreichsten Anteil der Zellen der angeborenen Immunität. Sie besitzen die Fähigkeit zur Phagozytose, Keimabtötung und zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Eosinophile Granulozyten scheinen eine wichtige Rolle bei parasitären Infektionen zu spielen. Basophile Granulozyten besitzen Mastzell-ähnliche Funktionen, sind bei Allergien beteiligt und können wie auch eosinophile Granulozyten Entzündungsmediatoren sezernieren. Monozyten/Makrophagen sind Zellen, deren Hauptfunktionen neben der Phagozytose und der Zytotoxizität, in der Immunregulation, Antigen-Präsentation und der Sekretion von Cytokinen bestehen. Bei Kontakt des Immunsystems mit Krankheitserregern kann es zu einer spezifischen Immunantwort kommen. Hierbei erkennt das Immunsystem bestimmte Bestandteile, die Antigene, und ist in der Lage, z.B. mit Bildung von Antikörpern spezifisch reagieren zu können. Die Fähigkeit, ein spezielles Antigen wiederzuerkennen und somit eine rasche und effiziente Immunantwort einzuleiten, kann z.T. lebenslang bestehen bleiben. Die 2 Lymphozyten sind die Zellen der spezifischen Immunantwort und lassen sich in zwei Klassen einteilen: in die B-Zellen, deren Hauptaufgabe in der Produktion von Antikörpern besteht, und in die T-Zellen, die für zelluläre Immunreaktionen verantwortlich sind und über die Freisetzung von Cytokinen die Immunantwort modulieren können. Ein Teil der Lymphozyten läßt sich jedoch weder den B- noch den T-Lymphozyten zuordnen, sie werden als Null-Zellen bezeichnet. Sie stellen eine heterogene Zellpopulation dar, deren Großteil aus Zellen besteht, die man Natürliche Killer-Zellen (NK-Zellen) genannt hat. NK-Zellen können virusinfizierte und TumorZellen abtöten und besitzen die Fähigkeit zur antikörperabhängigen Zytotoxizität. Die T-Lymphozyten lassen sich in zytotoxische CD8+-T-Zellen und CD4+-Helfer-TLymphozyten (Th-Zellen) einteilen. Sie tragen membrangebundene Oberflächenproteine, die T-Zell-Rezeptoren, die ähnlich wie Antikörper zur spezifischen Immunantwort befähigen. Zytotoxische T-Lymphozyten können als Effektorzellen z.B. virusinfizierte Zellen abtöten. Th-Zellen üben dagegen eine immunmodulatorische Wirkung aus. Dabei kommt ihnen eine Schlüsselfunktion zu, die über Art und Verlauf der spezifischen Immunantwort entscheidet (Janeway, 1997). 2.1.1 Th1- und Th2-Zellen 2.1.1.1 Konzept der Th1- und Th2-Zellen An der Regulation der Immunantwort sind zum einen antigenpräsentierende Zellen (APC) beteiligt, zu denen Makrophagen/Monozyten, dendritische Zellen und andere phagozytierende Zellen gehören, die man zur angeborenen Immunität zählt. Zum anderen erfolgt die Regulation insbesondere der erworbenen Immunität über CD4+-T-Helfer-(Th)-Zellen. Mosmann et al. berichteten 1986, dass sich murine ThZellen aufgrund eines unterschiedlich sezernierten Cytokin-Profils funktionell in zwei Klassen einteilen lassen, die man als Th1 und Th2 bezeichnet hat. Spätere Untersuchungen an humanen Th-Zellen zeigten, dass sich das Konzept der Th1-/Th2Zellen auch beim Menschen bestätigte. Im Gegensatz zu den ersten Untersuchungen an murinen Zellen, liess sich jedoch eine genaue Zuordnung bei humanen Th-Zellen nicht immer eindeutig treffen. Th1-Zellen produzieren Interferon-Gamma (IFN-γ), Interleukin-2 (IL-2) und TumorNekrose-Faktor-β (TNF-β). Sie fördern die zelluläre Immunantwort über Produktion 3 opsonierender und komplementbindender Antikörper, Monozyten/MakrophagenAktivierung, Antikörper-abhängiger Zellcytotoxizität und der Überempfindlichkeitsreaktion vom verzögerten Typ (DTH). Th2-Zellen produzieren im Gegensatz dazu IL-4, IL-5, IL-6, IL-9, IL-10 und IL-13. Sie unterstützen und fördern die humorale Immunantwort einschliesslich des Immunglobulinklassen-Switch von IgG1 und IgE (Mosmann, 1986, Abbas, 1986, Romagnani, 1997). 2.1.1.2 Entwicklung der Th1- und Th2-Zellen Th1- und Th2-Zellen besitzen eine gemeinsame Vorläuferzelle. Hierbei handelt es sich um eine naive CD4+-T-Helferzelle, die als Th0-Zelle bezeichnet wird. Durch Art der Stimulation und der Anwesenheit bestimmter Cytokine entwickeln sich diese naiven THelferzellen entweder zu Th1- oder zu Th2-Zellen. Eine Induktion zu Th1-Zellen wird vor allem durch das von aktivierten Makrophagen und dendritischen Zellen gebildete IL-12 hervorgerufen. Eine Vielzahl von Viren, Bakterien und Protozoen sind in der Lage, die IL-12-Produktion zu stimulieren und damit die Entwicklung von Th1-Zellen zu fördern. Funktionelle IL-12-Rezeptoren befinden sich bei T-Helferzellen nur auf den naiven T-Helferzellen (Th0-Zellen) und den Th1-Zellen. Auf Th2-Zellen hingegen sind sie nicht mehr nachzuweisen. Außerdem fördert auch IFN-γ die Entwicklung zu Th1-Zellen. Dies geschieht zum einen durch Stimulation von Makrophagen, was zu einer verstärkten IL-12-Produktion führt, zum anderen durch vermehrte Expression von IL-12-Rezeptoren auf Th-Zellen. Die Entwicklung naiver Th-Zellen zu Th2-Zellen scheint vor allem durch IL-4 hervorgerufen zu werden. Hierbei scheint IL-4 die eigene Produktion zu fördern und als autokriner Wachstumsfaktor auf Th0- und Th2-Zellen zu wirken. Man geht davon aus, dass auch Th0-Zellen geringe Mengen IL-4 bilden. Sobald Th0-Zellen nach einer Aktivierung eine bestimmte Menge IL-4 produzieren, kann es zu einem Punkt kommen, an dem IL-4 die Th1-Antwort unterdrückt und die Differenzierung zu einer Th2Antwort fördert. Die Th2-Differenzierung hängt daher auch von der Häufigkeit der TZell-Stimulation ab. Bei wiederholter Stimulation kommt es zu einer stärkeren IL-4Produktion, so dass eine Th2-Antwort hervorgerufen wird. Die Differenzierung in Th1- oder Th2-Antwort hängt außerdem von der Konzentration des stimulierenden Antigens ab. So hat es sich gezeigt, daß niedrige AntigenKonzentrationen eher eine Th1-Antwort hervorrufen, hohe Antigen-Konzentrationen 4 fördern eher die Th2-Antwort. Eine eindeutige Begründung für dieses Phänomen läßt sich noch nicht mit Sicherheit geben. So kann einerseits die niedrige Antigen-Dosis vor allem antigen-präsentierende Zellen (APC) aktivieren, die IL-12 sezernieren und somit die Th1-Antwort fördern. Dagegen können hohe Antigen-Konzentrationen vor allem APC stimulieren, die kein IL-12 sezernieren und eher die Th2-Differenzierung unterstützen. Hohe Antigen-Konzentrationen können auch in der Lage sein, auf die ThZellen wie eine wiederholte Stimulation zu wirken und daher die Th2-Antwort zu fördern. Inwieweit der T-Zell-Rezeptor auf verschiedene Antigen-Konzentrationen unterschiedlich zu reagieren vermag, läßt sich noch nicht beantworten. Ein sehr wichtiger Faktor, der die Richtung der Th-Zellentwicklung beeinflußt, ist die Kostimulation. So gibt es z.B. zwei Proteine, B7-1 und B7-2, die an den CD28Rezeptor der Th-Zellen binden und durch unterschiedliche Stimulation die Richtung der Th-Differenzierung beeinflussen. Auch andere Membranproteine sind an der ThZellaktivierung beteiligt. Die Interaktion des CD-40-Liganden der Th-Zellen mit dem CD-40-Rezeptor auf APCs ist für die Differenzierung der Th-Zellen zu ThEffektorzellen obligat. Ob hierbei für Th1- und Th2-Zellen Unterschiede bestehen, ist noch nicht bekannt. Ebenso unklar ist noch die Bedeutung des Proteins CD-30 für die Th-Differenzierung, das nur auf Th2-Zellen nachzuweisen ist (Mosmann, 1986, Abbas, 1986, Romagnani, 1997). 2.1.1.3 Effektorfunktionen von Th1- und Th2-Zellen Nachdem die Th1-/Th2-Zellpopulationen entdeckt wurden, hielt man die Th1-Zellen nur für die zellvermittelte Immunantwort oder DTH-Reaktion verantwortlich, die Th2Zellen hingegen für die humorale Immunantwort. Durch die Identifikation der produzierten Cytokine und der Kenntnis ihrer biologischen Wirkung wurde offensichtlich, daß sich die Effektorfunktionen der Th-Zellen differenzierter darstellen. Das typische Th1-Cytokin IFN-γ besitzt mindestens zwei wichtige Funktionen. Zum einen ist es in der Lage Makrophagen zu aktivieren und ihre Mikrobizidie zu steigern. Andererseits vermag es, die IgG1 und IgG3-Antikörperproduktion zu stimulieren. Diese Antikörper binden mit hoher Affinität an Fcγ-Rezeptoren und vermitteln dadurch Opsonierung und Phagozytose. Th1-Zellen fördern durch Sekretion der Cytokine IFN-γ und IL-2 die Aktivierung von CD8+ T-Zellen zu cytotoxischen T-Zellen. 5 Die typischen Th2-Cytokine sind IL-4 und IL-5. IL-4 scheint für B-Zellen hauptverantwortlich für die IgE-Produktion zu sein und kann somit für IgE-abhängige Mastzell-vermitteltete Reaktionen förderlich sein. IL-5 besitzt die Fähigkeit, Eosinophile zu aktivieren. Man kann daher bei Th2-dominierten Immunreaktionen hohe IgE-Spiegel und Eosinophilie beobachten, so z.B. bei Helminthen-Affektion oder Allergie. Th2-Zellen können außerdem B-Zellen zur Produktion von IgM und nichtKomplement-bindendem IgG4 stimulieren. Einige Th2-Cytokine besitzen auch eine anti-inflammatorische Wirkung: IL-4 und IL-13 antagonisieren die Aktivierung von Monozyten/Makrophagen durch IFN-γ, IL-10 hemmt auch die Funktion von Monozyten/Makrophagen, TGF-β wirkt antiproliferativ. Die Th2-Zellen besitzen neben ihren Effektorfunktionen auch immunregulatorische Aufgaben und wirken antagonistisch auf Th1-Antworten (Mosmann, 1986, Abbas, 1986, Romagnani, 1997). 2.1.1.4 Die Stabilität von Th1- und Th2-Populationen Th1- und Th2-Zellen stammen von einer gemeinsamen naiven Th0-Zelle ab, die sich in beide Richtungen differenzieren kann. Sowohl Th1- als auch Th2-Zellen besitzen anfänglich noch die Fähigkeit zur Konversion. Diese Eigenschaft scheint aber durch wiederholte Stimulation verloren zu gehen und die Differenzierung in Th1-/Th2-Zellen wird irreversibel. Die biochemische Grundlage für Reversibilität oder Stabilität der Differenzierung scheint die regulierte Transkription der Cytokin-Gene und der Expression der Cytokin-Rezeptoren zu sein. So lassen sich einmalig stimulierte Th1Zellen in vitro durch Inkubation mit IL-4 zu IL-4-produzierenden Zellen konvertieren. IL-4 produzierende Th2-Zellen sind dagegen bei Inkubation mit IL-12 stabil und lassen sich nicht zu Th1-Cytokin produzierenden Zellen umwandeln (Perez, 1995). Murphy et al. konnten zeigen, dass sich Th1- und Th2-Zellen nach einmaliger Stimulation in Gegenwart von IL-4 bzw. IL-12 noch in den jeweils anderen Th-Zelltyp umwandeln lassen. Nach wiederholter und anhaltender Stimulation verlieren die Th-Zellen diese Fähigkeit, was auch für Th-Zell-Klone gilt (Murphy, 1996). Auch auf molekularer Ebene konnte gezeigt werden, dass IFN-γ bei Th0-Zellen zu einer Up-Regulation der IL-12-Rezeptoren führt. Auf Th2-Zellen konnte nur eine der beiden β-Ketten des IL-12Rezeptors nachgewiesen werden, so dass Th2-Zellen keinen funktionsfähigen IL-12Rezeptor besitzen. Andererseits führt IL-4 zu einer Down-Regulation der IL-12- 6 Rezeptoren. Die Festlegung auf Th1- und Th2-Zellen scheint zu einem frühen Zeitpunkt der Th-Zell-Entwicklung stattzufinden (Szabo, 1997). 2.1.2 Cytokine Cytokine sind lösliche Proteine, die als Botenstoffe von Immunzellen wirken. Neben den Interleukinen zählt man Interferone und bestimmte Wachstumsfaktoren zu den Cytokinen. Sie sind imstande, die Immunantwort auf vielfältige Weise zu modulieren und zu lenken. Die Cytokine, die in dieser Arbeit in den Kulturüberständen stimulierter PBMC gemessen wurden, sollen im Folgenden näher beschrieben werden. IL-4 gilt als typisches Produkt von Th2-Zellen, IFN-γ als Produkt von Th1-Zellen, IL-6 wird sowohl von Th2-Zellen wie auch von Makrophagen gebildet. 2.1.2.1 Interleukin-4 Interleukin-4 wurde zuerst als eine Substanz beschrieben, die man in Kulturüberständen von T-Lymphozyten und T-Zellinien der Maus gefunden hat. Sie ist in der Lage, BLymphozyten zu stimulieren, also aus der Ruhephase in die Zellzyklusphase zu überführen, was zur alten Bezeichnung „B-Zell-stimulierender Faktor 1“ (BSF1) geführt hat. Es ist ein Polypeptid aus 153 Aminosäuren, besitzt ein Molekulargewicht von 20 kDa und ist auf dem Chromosom 5 kodiert, in enger Nachbarschaft zu den Genloci für IL-3, IL-5, GM-CSF und M-CSF. Seine Wirkung auf B-Zellen besteht auch darin, die Expression von MHC-Klasse-II-Molekülen zu fördern, wodurch B-Zellen den T-Zellen Antigene präsentieren können. Auf vorstimulierte B-Zellen wirkt IL-4 steigernd auf die IgG1 und IgE-Sekretion und scheint einer der wichtigsten Stimulatoren für die IgEProduktion zu sein. Andererseits besteht ein hemmender Einfluß auf IL-2 induzierte BZell-Proliferation. Bei Monozyten/Makrophagen, ruhenden B-Lymphozyten, eosinophile Granulozyten und Langhans-Zellen steigert IL-4 die Expression des FcR II für IgE. Auf T-Zellen und Thymozyten wirkt IL-4 synergistisch mit IL-2. Makrophagen können durch IL-4 aktiviert werden, die Produktion monozytärer Cytokine (IL-1α und β, TNF-α) wird jedoch gehemmt. NK-Zellen werden nach Stimulation durch IL-2 von IL-4 in ihrer Funktion gleichfalls gehemmt. Neben basophilen Granulozyten produzieren vor allem Th2-Zellen Interleukin-4. IL-4 fördert die Ausbildung einer Th2- 7 Antwort und hemmt die IL-12- und IFN-γ-abhängige Th1-Antwort. Die Wirkung dieses Cytokins wird über einen spezifischen IL-4-Rezeptor vermittelt, der ein Molekulargewicht von 60 kDa besitzt (Paul, 1991). 2.1.2.2 Interleukin-6 IL-6 besitzt eine Vielfalt von Eigenschaften, was zu vielen Bezeichnungen geführt hat, bevor molekularbiologische Studien gezeigt haben, daß nur eine Substanz die verschiedenen Effekte auszulösen vermag. So bezeichnete man IL-6 z.B. als MyelomWachstumsfaktor, Hepatozyten-stimulierenden Faktor, B-Zell-Differenzierungsfaktor, zytolytischen Differenzierungsfaktor für T-Lymphozyten, IFN-β2, hämatopoetischen Faktor 309 oder als Makrophagen-Granulozyten-Inducer IIa. Es handelt sich um ein Protein mit einem Molekulargewicht von 26 kDa, besitzt aber weder antivirale Aktivität, die zur Bezeichnung IFN-β2 geführt hatte, noch bestehen strukturelle Ähnlichkeiten zu den Interferonen. IL-6 besteht aus 184 Aminosäuren und wird von einer Vielzahl unterschiedlicher Zellen produziert, vor allem von Monozyten/Makrophagen, T-Zellen, B-Zellen, Endothelzellen und Fibroblasten. Aber auch Mastzellen, Keratinozyten, Gliazellen und einige Karzinomzellen sind in der Lage, IL-6 zu produzieren. Der Genlocus befindet sich auf Chromosom 7, seine Sequenzen zeigen Homologien zu denen von G-CSF. IL-6 ist nicht nur in der Lage, auf andere Leukozyten zu wirken, sondern hat auch Effekte auf Leber und Teile des Gehirns. In der Leber induziert es die Produktion zahlreicher Akute-Phase-Proteine wie z.B. des Creaktiven Proteins, im Gehirn besitzt es zusammen mit IL-1 einen pyrogenen Effekt und steigert die ACTH-Freisetzung. Auf B-Lymphozyten wirkt es als Differenzierungsfaktor und fördert die terminale Differenzierung zu Plasmazellen. In Kombination mit IL-1 aktiviert IL-6 T-Lymphozyten, in Anwesenheit von IL-2 wird die Differenzierung von T-Lymphozyten zu Zytotoxischen T-Zellen gefördert. Auf Monozyten und Makrophagen wirkt es aktivierend und steigert vor allem deren antikörperabhängige, zellvermittelte Cytotoxizität (ADCC). Es gibt einen spezifischen IL-6-Rezeptor, Hepatozyten der und von einigen Monozyten/Makrophagen, Tumorzellen B- exprimiert und wird. T-Lymphozyten, Neben diesem membranständigen IL-6-Rezeptor gibt es noch eine lösliche Form des IL-6-Rezeptors, 8 worüber auch Effekte in Zellen ohne IL-6-Rezeptor vermittelt werden können (Heinrich, 1990, Hirano, 1990). 2.1.2.3 Interferon-γγ IFN-γ wird von T-Lymphozyten und NK-Zellen nach Stimulation durch Antigene, Mitogene oder Cytokine wie z.B. IL-2 gebildet. Es besteht aus 143 Aminosäuren und liegt in zwei Formen vor, die sich nur in ihrer Glykosylierung unterscheiden. IFN-γ besitzt neben anderen Eigenschaften auch eine antivirale Potenz, was es mit den Interferonen IFN-α und IFN-β verbindet. Das Wachstum von T- und B-Lymphozyten, hämatopoetischen Progenitorzellen und Fibroblasten wird gehemmt. Auf Makrophagen wirkt es jedoch stimulierend und ist imstande ihre Fähigkeit zur Phagozytose, zur Antigenpräsentierung und ihre Bakterizidie zu steigern. IFN-γ ist im Rahmen der Immunantwort für Makrophagen eine Art „priming“-Signal und macht sie empfänglich für ein „Trigger“-Signal, wie z.B. TNF-α, IL-1 oder LPS. Diese zweistufige Makrophagenaktivierung scheint eines der wirkungsvollsten Effektorsysteme der Immunantwort zu sein und ist in der Lage, kurzfristig die Makrophagen in einen Grad erhöhter Aktivität zu versetzen. Als Produkt von Th1-Zellen ist es in der Lage, die IL-4Produktion aus stimulierten Th2-Zellen zu supprimieren und somit die Produktion von IgG1 und IgE , die durch IL-4 gefördert wird, zu unterdrücken. Die Differenzierung und Funktion von NK-Zellen wird gesteigert, indem die Expression von MHC-Molekülen verstärkt und die Bildung cytolytischer Faktoren vermehrt wird. IFN-γ steigert außerdem die Differenzierung zu cytotoxischen T-Zellen (Pestka, 1987). 2.2 Autonomes Nervensystem 2.2.1 Sympathikus und Parasymphatikus Das autonome Nervensystem, das auch als vegetatives Nervensystem bezeichnet wird, innerviert nahezu alle Organe des menschlichen Körpers. Seine Hauptaufgabe besteht darin, ein inneres Milieu im Organismus konstant zu halten und die Organfunktionen den wechselnden Umweltbedingungen anzupassen. Um der komplexen Aufgabe der Regelung der Vitalfunktionen nachzukommen, kommt es zum Zusammenspiel zweier 9 antagonistisch wirkender Teile des autonomen Nervensystems, des Sympathikus und des Parasympathikus. Die Aufgabe des Sympathikus als ergotrop wirkender Anteil des autonomen Nervensystems liegt in der Leistungsssteigerung des Organismus. Der Parasympathikus unterstützt als trophotrop wirkender Anteil den Stoffwechsel, die Regeneration und den Aufbau körpereigener Reserven. Das wichtigste Integrationszentrum ist der Hypothalamus, der mit seiner Verbindung zur Hypophyse endokrine Drüsen und autonomes Nervensystem koordinieren kann. Während im Sympathikus die Erregungsübertragung in der Regel durch Noradrenalin erfolgt, geschieht dies beim Parasympathikus durch Acetylcholin. Nachdem sich gezeigt hat, daß auch das Immunsystem durch das autonome Nervensystem modulierbar ist, wurde insbesondere auch die sympathische Innervation lymphatischer Organe untersucht: Es zeigte sich eine ausgeprägte noradrenerge Innervation lymphatischer Organe. 2.2.2 Noradrenerge Innervation lymphatischer Organe Postganglionären Fasern des sympathischen Nervensystems dient hauptsächlich Noradrenalin als Transmitter. In der Milz wurde eine ausgeprägte noradrenerge Innervation vor allem der weissen Pulpa nachgewiesen. Ein Grossteil endet in den periarteriolären, lymphatischen Scheiden. In diesen Zonen befinden sich Pan-T-Zellen, THelferzellen und CD8+-, cytotoxischen T-Zellen. Auch im Bereich von Marginalzone und des Marginalsinus, wo sich Makrophagen und B-Lymphozyten befinden, sind noradrenerge Fasern nachweisbar. Elektronenmikroskopische Studien haben einen direkten Kontakt der Nervenendigungen mit den Lymphozyten und Makrophagen zeigen können. Hierbei kommt es zu einer Annäherung der Membranen bis zu 6 nm, ohne dass Schwann-Zellen, interdigitierende Zellen, Basalmembranen o.ä. dazwischen liegen. Diese direkten Kontaktzonen befinden sich im Bereich der Zentralarterie, der periarteriolären, lymphatischen Scheiden, der Randsinus und vereinzelt auch im Randzonenbereich. Durch Diffusion des Noradrenalin von den Nervenendigungen in das Milzparenchyms ensteht innerhalb der Milz ein breites Spektrum von Konzentrationen. Daher muß sich der Effekt des Noradrenalin nicht nur auf diese engen Kontaktbereiche beschränken, da Interaktionen über Adrenozeptoren mit allen Immmunzellen theoretisch möglich sind (Felten, 1991, 1992). In Lymphknoten gibt es noradrenerge Innervation im Bereich der subkapsulären, der parakortikalen und kortikalen Zone und im Bereich der Markstränge. In den Follikeln, 10 die B-Lymphozyten- enthalten, konnten keine noradrenergen Fasern nachgewiesen werden (Giron, 1980). In Milz und Lymphknoten werden also vor allem Monozytenund T-Lymphozyten-Funktionen direkt durch Noradrenalin beeinflußt. Der Einfluß des Noradrenalin auf die B-Zellen scheint eher indirekt durch die veränderte CytokinProduktion von T-Zellen und Monozyten und deren Funktionen zu sein. Schließlich legt die spezifische Verteilung der noradrenergen Fasern den Schluß nahe, daß die Effekte von einer bestimmten Noradrenalin-Konzentration an den Zielzellen abhängig sind, die durch den engen Kontakt zwischen Zielzellen und noradrenergen Nervenendigung erreicht wird. Auch im Knochenmark sowie im Thymus konnte eine noradrenerge Innervation nachgewiesen werden. Die noradrenergen Effekte auf Immunzellen werden durch Adrenozeptoren vermittelt, die im weiteren beschrieben werden. 2.2.3 Adrenerge Rezeptoren 2.2.3.1 Allgemeines über adrenerge Rezeptoren Katecholamine stimulieren ihre Zielzellen, z.B. auch Immunzellen, über Interaktionen an adrenergen Rezeptoren (Adrenozeptoren) auf der Zelloberfläche. Adrenozeptoren sind in zwei Klassen aufgeteilt, α und β, die in insgesamt neun Subtypen aufteilbar sind, wie pharmakologische und molekularbiologische Studien gezeigt haben (Kobilka, 1992, Kobilka, 1991, Rockman, 2002). Adrenozeptoren wurden klassischer Weise durch die unterschiedlich agonistische Potenz von Noradenalin, Adrenalin und Isoproterenol eingeteilt. Noradenalin und Adrenalin binden an α- und β-Rezeptoren mit unterschiedlich starker Affinität, wohingegen Isoproterenol selektiv an β-Rezeptoren bindet. Molekularbiologische Studien haben gezeigt, daß den Adrenozeptoren ein einheitliches Bauprinzip zugrunde liegt und sie zur Superfamilie der G-Proteingekoppelten Rezeptoren gezählt werden können (Strasser, 1992). α1-Rezeptoren bewirken über G-Proteine eine Aktivierung der Phospholipase C, die über den Phosphoinositolstoffwechsel freies intrazelluläres Kalzium erhöht. α2-Rezeptoren sind mit dem Gi-Anteil des Adenylat-Cyclase-Komplexes gekoppelt und bewirken nach Stimulation ein Abfall von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP). β-Rezeptoren sind mit dem GTP-bindenden Anteil, Gs, des Adenylat-Cyclase-Komplexes verbunden, welcher nach Stimulation einen Anstieg von cAMP bewirkt. 11 2.2.3.2 Der Beta-2-Rezeptor 2.2.3.2.1 Die molekulare Struktur Der humane β2-Rezeptor ist ein 413 Aminosäuren umfassendes Protein mit einem Molekulargewicht von 65 kDa. Er ist an der Oberfläche der Zielzellen lokalisiert und besitzt einen extrazellulären, einen transmembranären und einen intrazellulären Anteil. Das NH2-Ende der Aminosäurenkette ragt in den Extrazellulärraum, das Carboxyl-Ende in den Intrazellulärraum. Sieben α-Helices stellen den transmembranären, hydrophoben Anteil des Rezeptors dar und sind durch jeweils drei intrazelluläre und extrazelluläre Schleifen miteinander verbunden. Die Bindungsdomäne ist gegen den Extrazellulärraum gerichtet und liegt in den transmembranären Helices. Aus diesem Grund besitzen hydrophobe β-Adrenozeptor-Antagonisten eine bis zu 104fach stärkere Affinität zu den Rezeptoren als hydrophile Katecholamine (Strasser, 1992). Abb.1: Struktur des β2-Adrenozeptor-Moleküls 2.2.3.2.2 Die Signaltransduktion Nach Bindung eines Liganden an den Rezeptor wird am intrazellulären Anteil das stimulatorische G-Protein (Gs) gekoppelt und an der dritten Schleife und dem Carboxyterminalen Ende des Proteins „fixiert“. Das G-Protein ist aus drei 12 Untereinheiten aufgebaut, einem α- (45 kDa), einem β- (35 kDa) und einem γ-Anteil (7 kDa). Grundsätzlich kann das G-Protein in einer inaktiven GDP-Form und einer aktiven GTP-Form vorliegen. Wenn kein Hormon an den Rezeptor gebunden ist, liegt der Großteil der G-Proteine in der GDP-Form vor. Sobald ein Hormon an den Rezeptor gebunden ist, lagert sich das G-Protein an. GTP wird anstelle von GDP vom G-Protein gebunden und die α-Untereinheit mit dem gebundenen GTP löst sich von der βγUntereinheit, um an die membranständige Adenylatcyclase zu binden, die dadurch aktiviert wird. Durch Bindung eines Hormon-Moleküls an einen Rezeptor können viele G-Proteine aktiviert werden. Die Aktivität der Adenylatcyclase, die ATP zu cAMP umwandelt, ist zeitlich dadurch begrenzt, daß das G-Protein eine intrinsische GTPaseAktivität besitzt, die das G-Protein nach einer bestimmten Zeit wieder in die inaktive GDP-Form überführt, welche vom Adenylatcyclase-Molekül dissoziiert. So kommt es insgesamt zu einer vielfachen Verstärkung der Rezeptorantwort (Lefkowitz, 1983, 1987). Durch cAMP wird die Proteinkinase A aktiviert: Diacylglycerol führt zur Aktivierung der Proteinkinase C und Inositoltrisphosphat induziert die Freisetzung von Ca2+ aus intrazellulären Kalziumspeichern. Die aktivierten Proteinkinasen sind imstande, Serinund Threonin-Reste verschiedener Proteine zu phosphorylieren und so eine Steigerung oder Abschwächung zellulärer Aktivität zu bewirken. Die Veränderung der zellulären Aktivität hängt mit einer Veränderung der Genexpression zusammen. So werden vermehrt insbesondere spezifische Transkriptionsfaktoren wie cAMP response binding protein u.a. gebildet. (Ruffolo, 1994, Milligan, 1994, Karin, 1992, Rockman, 2002) 2.2.3.2.3 Regulation des β 2-Rezeptors Die Regulation der β2-Rezeptoren kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. So kann zum einen die Signalübertragung moduliert werden und zum anderen die Dichte an Rezeptoren auf den Zellen verändert werden im Sinne einer Up- oder Down-Regulation. Durch Stimulation des Rezeptors kommt es über die aktivierte Adenylatcyclase zu einem Anstieg an cAMP. Über den erhöhten cAMP-Spiegel kommt es zu einer Aktivierung der Proteinkinase A. Diese phosphoryliert die Bindungsstellen für das GProtein am β2-Rezeptor und verhindert dadurch eine Kopplung des G-Proteins an den Rezeptor. Die Aktivität der Adenylatcyclase und ihre Stimulation hängt noch von 13 einigen weiteren Faktoren ab, so kann die Adenylatcyclase auch durch Stimulation anderer Rezeptoren (wie z.B. für Dopamin (D2), Histamin (H2), Prostaglandin E2, Glukagon, ACTH etc.) oder rezeptorunabhängig durch bestimmte Substanzen wie das Forskolin aktiviert werden. Auch bei Stimulation von Rezeptoren, deren Signaltransduktion über Phosphatidylinositol und Proteinkinase C verläuft (z.B. α1R, Substanz-P-Rezeptor, Acetylcholin-(M1)-Rezeptor, T-Zell-Rezeptor), kann der β2Rezeptor an der G-Protein-Bindungsstelle phosphoryliert werden. Bei höheren Agonisten-Konzentrationen wird auch eine spezifische Beta-2-Rezeptor-Kinase aktiviert, die im Gegensatz zu den Proteinkinasen A und C nur den β2-Rezeptor phosphoryliert. An diese phosphorylierten β2-Rezeptoren kann ein bestimmtes Protein, das β-Arrestin, binden, welches die Inaktivierung des β2-Rezeptors unterstützt. Zellen sind auch imstande, β2-Rezeptoren zu internalisieren und sie so der Bindung mit Katecholaminen zu entziehen. Lipophile Liganden (z.B. ICYP, DHA) sind jedoch weiterhin imstande, an die internalisierten Rezeptoren zu binden, wodurch diese nachweisbar bleiben. Nach einer Stimulation mit β-adrenergen Agonisten kann es zu einer Verminderung der absoluten β2-Rezeptor-Zahl pro Zelle, also zu einer DownRegulation kommen. Vermutlich bewirkt hierbei eine Erhöhung des cAMP eine verminderte Transkription der mRNA für den β2-Rezeptor. Eine Up-Regulation der β2Rezeptor-Anzahl kann durch kurzfristige Stimulation mit β-adrenergen Agonisten oder durch längerfristige Blockade mit β-adrenergen Antagonisten hervorgerufen werden. (Sibley, 1987, Haussdorff, 1991, Caron, 1993, Caron, 991, De Blasi, 1985, Collins, 1989). 2.2.3.6 Adrenerge Rezeptoren auf Zellen des Immunsystems Die Nutzung spezifischer Radioliganden hatte es ermöglicht, Adrenozeptoren weiter zu identifizieren und zu klassifizieren und die zunächst pharmakologischen Hinweise auf bestimmte Rezeptoren zu verifizieren. Mit Hilfe radioaktiv markierter Agonisten oder Antagonisten für die verschiedenen Rezeptortypen konnten auf vielen Körpergeweben Adrenozeptoren nachgewiesen werden. So ließen sich mit β-Adrenozeptor-spezifischen Radioliganden auf Lymphozyten hochaffine β-Rezeptoren, vornehmlich der β2-Klasse, nachweisen. Das Vorhandensein von α-Rezeptoren konnte noch nicht eindeutig bestätigt werden, obwohl es Berichte 14 über α-Adrenozeptor-Expression von Lymphozyten des Menschen wie auch des Meerschweinchens gibt. Man hält es für möglich, daß einige Lymphozyten abhängig vom Grad ihrer Aktivität und Differenzierung α-Rezeptoren tragen, oder daß die Expression auf eine kleine Zellpopulation immunkompetenter Zellen beschränkt ist (Madden, 1991, Brodde, 1981, Landmann, 1981, 1985, Loveland, 1981, Titinchi, 1984, McPherson, 1982, Goin, 1991, Abrass, 1985, Spengler, 1990, Yukawa, 1990, Cremaschi, 1991, Fuchs, 1988, Khan, 1986). Auf aktivierten Monozyten konnten α2- und β-Adrenozeptoren nachgewiesen werden. α2-Adrenozeptoren fanden sich auf Blutplättchen. β-Adrenozeptoren werden auch von eosinophilen, basophilen und neutrophilen Granulozyten exprimiert. 2.2.3.7 β 2-Rezeptor-Dichte auf lymphatischen Zellen Die Dichte der β2-Rezeptoren ist bei den verschiedenen Lymphozyten-Arten unterschiedlich. Bei Mäusen ist die Zahl der exprimierten β-Adrenozeptoren auf BZellen der Milz doppelt so hoch wie die der T-Zellen (Fuchs, 1988). Auch beim Menschen ist die β-Adrenozeptordichte auf B-Zellen höher als auf den T-Zellen. Die βAdrenozeptordichte der Monozyten liegt niedriger als die der B-Zellen und höher als die der T-Zellen. Innerhalb der T-Zell-Klassen ist die höchste β-Adrenozeptordichte auf CD8+-T-Zellen. CD4+-Th-Zellen besitzen die geringste Dichte an β2-Rezeptoren (Khan, 1986). Hierbei korrelieren die intrazellulären cAMP-Spiegel, die durch Stimulation der β2-Rezeptoren ansteigen, mit der β-Adrenozeptordichte (Aarons, 1980, Motulsky, 1986, Aarons, 1982). Diese Beobachtung legt den Schluß nahe, dass die unterschiedliche Rezeptorendichte mit der Konzentration an Adrenalin und Noradrenalin in der physiologischen Umgebung der Zellen verknüpft ist. Zu einer Desensitivierung oder Down-Regulation kommt es in Anwesenheit eines Agonisten, bei langfristiger Exposition mit einem Antagonisten zu einer Up-Regulation. Es sind vor allem die T-Zell-haltigen Bereiche der Milz noradrenerg innerviert, im Gegensatz zur geringen Innervation der B-Zell-haltigen Follikel. Zum anderen gibt es auch Hinweise, daß die unterschiedlich starke Rezeptor-Expression auch durch die Heterogenität der Tund B-Lymphozyten an sich bestimmt wird. Th-Zellen lassen sich in zwei funktionelle Untergruppen aufteilen, Th1- und Th2-Zellen. Bei Untersuchungen an murinen Th-ZellKlonen zeigte sich, dass Th1- und Th2-Zellen β-Adrenozeptoren in unterschiedlicher Zahl exprimieren (Sanders, 1994). Man konnte hochaffine β-Adrenozeptoren nur auf 15 murinen Th1-Zellen, nicht dagegen auf Th2-Zellen nachweisen. Auch nach β2adrenerger Stimulation ließ sich ein intrazellulärer cAMP-Anstieg nur in Th1-Zellen beobachten, nicht hingegen bei den Th2-Zellen. Diese unterschiedliche Expression der Rezeptoren und das unterschiedliche Verhalten auf Katecholamin-Exposition steht im Mittelpunkt dieser Arbeit und wird noch weiter diskutiert werden. Die Rezeptorendichte ist auch von der Entwicklung und Reifung des Organismus abhängig. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Rezeptorendichte auf Thymozyten stark vom Reifegrad dieser Zellen abhängig ist. So ist die Rezeptorenzahl pro Zelle auf reifen (cortison-resistenten) Thymozyten doppelt so hoch wie auf unreifen (cortison-sensitiven) Zellen. Eine Stimulation von Lymphozyten durch Antigene oder Mitogene vermag auch die βAdrenozeptordichte zu beeinflussen. So fiel deren Dichte bei Mäuselymphozyten aus der Milz nach intraperitonealer Stimulation mit Schafserythrozyten. Im Gegensatz dazu stieg die β-Adrenozeptordichte auf Lymphozyten nach Pikrylchlorid-Exposition an. Es ließ sich auch zeigen, daß die Veränderung der Rezeptorenzahl auf B-Zellen durch Alloimmunisierung auch von der Anzahl der Stimulationen abhängt, wohingegen TZellen diesbezüglich nicht beeinflußbar scheinen (Genaro, 1989). Auch die Rezeptorsensitivität veränderte sich nach Alloimmunisierung, was durch intrazelluläre cAMP gemessen wurde, und schien mit der Veränderung der Rezeptorenzahl zu korrelieren. T-Lymphozyten zeigten nach Stimulation mit Concanavalin A (Con A) einen Anstieg der β-Adrenozeptordichte. Nach Stimulation der T-Zellen über den TZell-Rezeptor mit Phorbolmyristatsäure (PMA) und einem Calcium-Ionophoren nahm die β-Adrenozeptordichte ab, was mit einer Abnahme an intrazellulärem cAMP nach βadrenerger Stimulation einher ging. Die Zahl an β-Adrenozeptoren und ihre Sensitivität scheint also von einer Vielzahl von Faktoren abhängig zu sein, von besonderer Bedeutung ist sowohl der Transduktionsweg als auch die Häufigkeit der Stimulation. 16 2.3 Einfluß von Katecholaminen auf das Immunsystem 2.3.1 Der Einfluß von Katecholaminen auf einzelne Zelltypen In vitro Experimente zeigten früh, daß sich die Effekte adrenerger Agonisten auf das Immunsystem über eine weite Bandbreite erstrecken. Anfänglich teilte man die adrenergen Wirkungen grob in α-Rezeptor- und β-Rezeptor-vermittelte Wirkungen ein. β-Rezeptor-Stimulation zeigte eine Hemmung der Aktivität von Immunzellen wie z.B. der Lymphozyten-Proliferation, der Antikörper-Produktion und der Produktion proinflammatorischer Faktoren. Die Stimulation von α-Rezeptoren zeigte die entgegengesetzten Effekte (Hadden, 1970, Melmon, 1974, Bourne, 1974). Studien aus jüngerer Zeit demonstrieren, daß die Einflüsse der Katecholamine auf die Funktion des Immunsytems sehr viel komplexer sind als anfänglich angenommen. 2.3.1.1 Der Einfluss von Katecholaminen auf Granulozyten Frühe Studien mit Neutrophilen zeigten, daß die Wirkung von Katcholaminen und Substanzen, die den intrazellulären cAMP-Spiegel erhöhen, in einer Hemmung der neutrophilen Phagozytose und der Freisetzung lysosomaler Enzyme aus Neutrophilen besteht (Zurier, 1974). Andere Studien konnten zeigen, daß der mit einer Degranulation verbundene respiratory burst der Neutrophilen und die Chemotaxis durch Katecholamine gehemmt wird. Außerdem wird die Superoxid-Produktion durch Stimulation von β-Rezeptoren vermindert und begrenzt (Nielson, 1987, Gibson-Berry, 1993, Harvath, 1991). Katecholamine sind in der Lage die Antikörper-vermittelte Histaminfreisetzung aus zuvor stimulierten Basophilen zu reduzieren. Dieser Effekt war proportional zu den intrazellulären cAMP-Spiegeln (Lichtenstein, 1968). Neben der Abschwächung der IgE-vemittelten Histaminfreisetzung aus Basophilen fand man auch eine Reduktion der Freisetzung von Histamin und der „slow reacting substance of anaphylaxis“ (SRS-A) aus anderen Zellen wie Mastzellen und Leukozyten des peripheren Blutes oder aus Zellen der Lunge (Bourne, 1974, Assem, 1969, Ishizaka, 1971). Bei jeder dieser Studien wurde die Freisetzung inflammatorischer Substanzen durch den cAMP-Spiegel-erhöhende Substanzen (z.B. Katecholamine, Methylxanthine, Histamin, Prostaglandine, dbcAMP) gehemmt. Bei Untersuchungen mit adrenergen 17 Substanzen ließ sich eine unterschiedliche Potenz hinsichtlich der hemmenden Eigenschaften aufstellen (Isoproterenol > Adrenalin > Noradrenalin > Phenylephrin), welche wiederum mit Propranolol antagonisierbar sind (Bourne, 1974). Dies legt den Schluß nahe, daß es sich bei dieser Hemmung durch adrenerge Substanzen um einen βRezeptor-vermittelten Effekt handelt. Obwohl auf Eosinophilen β2-adrenerge Rezeptoren nachgewiesen wurden, konnte noch keine Wirkungen auf die Funktion der Zellen beschrieben werden (Yukawa, 1990). 2.3.1.2 Der Einfluss von Katecholaminen auf Lymphozyten Studien über die Wirkung von Katecholaminen auf B-Zellen haben eine komplexe Wirkung auf Proliferation und Differenzierung zeigen können. Die B-ZellProliferation, die mit LPS stimuliert wurde, konnte durch Noradrenalin verstärkt werden. Dieser Effekt ließ sich mit Propranolol blocken. Wichtig für die Wirkung des Noradrenalins war der Zeitpunkt der Zugabe zu den Milzzellen und dem Stimulus LPS. Bei gleichzeitiger Zugabe konnte der proliferationsfördernde Effekt beobachtet werden, bei einer Zugabe 2 h nach Beginn der Inkubation konnte keine Beeinflussung der B-Zell-Proliferation beobachtet werden (Koussi, 1988). Im Gegensatz zu den Katecholaminen hemmten andere, den cAMP-Spiegel erhöhende Substanzen wie dbcAMP oder Forskolin die LPS-induzierte Proliferation. Die Wirkung der Katecholamine hing neben dem Zeitpunkt der Zugabe zu den inkubierten B-Zellen außerdem von dem Mitogen ab, mit dem die B-Zellen stimuliert wurden. Bei Stimulation mit einem Membranbestandteil aus Klebsiella pneumoniae steigerte Noradrenalin die Proliferation, bei Stimulation mit Anti-IgM-Antikörpern hemmten Katecholamine die Proliferation (Li, 1990). Da Anti-IgM-Antikörper die B-Zellen über einen anderen intrazellulären Mechanismus aktivieren als LPS, nimmt man an, daß der Effekt von Katecholaminen auf die Zellen von der Art der intrazellulären Signaltransduktion abhängt, der nach der Stimulation aktiviert ist und von erhöhtem cAMP unterschiedlich beeinflußt wird. Auf unterschiedliche Signaltransduktionsmechanismen weisen auch Untersuchungen von B-Zellen nach Interaktion mit Th-Zellen hin. So wurden geringere Mengen an cAMP in AntiImmunglobulin stimulierten Zellen benötigt um die B-Zell-Aktivierung zu hemmen als nach Stimulation mit Th-Zellen. (Kawakami, 1993). 18 Die T-Zell-Proliferation wird durch β-Adrenozeptor-Stimulation und auch von anderen Substanzen, die den intrazellulären cAMP-Spiegel erhöhen, gehemmt (Hadden, 1970, Kammer, 1988, Bartik, 1993, Carlson, 1989). Isoproterenol und Prostaglandin E2 (PGE2) hemmten die Anti-CD3-induzierte Proliferation von T-Zellen (Bartik, 1993). Isoproterenol reduzierte die IL-2-Produktion wenig, hingegen sehr viel stärker die Proliferation, so daß man vermuten kann, daß auch andere Cytokine in ihrer Produktion beeinflußt werden. Zwischen den intrazellulären cAMP-Spiegeln und dem Ausmaß der Proliferationshemmung bestand eine signifikante Korrelation; bemerkenswerter Weise führten aber äquimolare cAMP-Konzentrationen, die durch Isoproterenol oder PGE2 hervorgerufen waren, nicht zu einer gleichstarken Hemmung der Proliferation, so dass vermutet werden muss, dassneben der cAMP-Konzentration auch sonstige intrazelluläre Transduktionsmechanismen auf diesen Effekt einen Einfluss ausüben. 2.3.1.3 Der Einfluss von Katecholaminen auf Natürliche Killerzellen (NKZellen) und cytotoxische T-Zellen (cT-Zellen) Hemmende Einflüsse von Katecholaminen auf die lytische Aktivität von NK-Zellen und cT-Zellen sind von einigen Autoren beschrieben (Katz, 1982). Adrenalin führte konzentrationsabhängig zu einer Hemmung bzw. einer Steigerung der lytischen Aktivität (Hellstrand, 1985). Eine Hemmung der lytischen Aktivität konnte auch bei zytotoxischen T-Zellen beobachtet werden (Strom, 1973, Takayama, 1988). 2.3.1.4 Der Einfluss von Katecholaminen auf Monozyten/Makrophagen Die Zugabe von Katecholaminen zu Monozyten aus dem peripheren Blut und auch der Monozyten-Zellinie THP-1 führte nach Stimulation durch LPS zu einer verringerten Freisetzung des Tumor-Nekrose-Faktor β (TNF-β). In Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Katecholaminzugabe konnte jedoch auch eine erhöhte TNF-β-Freisetzung beobachtet werden (Severn, 1992). Versuche über die Wirkung von Noradrenalin und dem α2-Agonisten UK-14304 auf Makrophagen, die mit LPS stimuliert wurden, zeigten eine verstärkte Freisetzung von TNF-β, wohingegen die Zugabe von Isoproteronol eine Reduktion der TNF-Freisetzung bewirkte (Spengler, 1994). 19 Katecholamine verminderten die Fähigkeit von Makrophagen, Tumorzellen oder mit dem Herpes simplex -Virus infizierte Zellen zu lysieren (Koff, 1985). 2.3.2 In vivo Studien über Interaktionen zwischen Katecholaminen und Immunsystem Um die komplexen Effekte adrenerger Substanzen auf das Immunsystem zu erfassen, ist es unerläßlich, in vivo Versuche durchzuführen. Mit verschiedenen Ansätzen wurde versucht, die Wirkung des sympathischen Nervensystems auf das Immunsytem in vivo zu untersuchen. 2.3.2.1 Sympathische Denervation Ein Ansatz besteht darin, die sympathische Innervation lymphoider Organe entweder chemisch oder chirurgisch zu unterbinden und anschließend verschiedenste Funktionen des Immunsystems in vivo und in vitro zu untersuchen, um mögliche Veränderungen aufzuspüren. So fand man bei chemisch sympathektomierten Tieren eine Veränderung der Zellvermittelten und der Antikörper-vermittelten Immunantwort. Die Antikörper-Antwort auf T-Zell-abhängige Antigene war bei erwachsenen Nagern vermindert, die vor der Antigen-Exposition chemisch sympathektomiert. Eine gesteigerte Antikörper- Produktion fand sich hingegen bei Tieren, die neonatal sympathektomiert wurden und bei erwachsenen Tieren, denen die splenischen Nerven chirurgisch durchtrennt wurden. In anderen Versuchen konnte gezeigt werden, daß die Sympathektomie an erwachsenen Tieren auf die Antikörper-Antwort auf ein T-Zell-unabhängiges Antigen steigernd wirkt, während bei Verwendung T-Zell-abhängiger Antigene kein Effekt der Sympatektomie beobachtet werden konnte. Auch das Alter der Versuchstiere hinsichtlich der Auswirkung der Sympathektomie scheint von Bedeutung zu sein. So lassen sich bei jungen Ratten im Gegensatz zu alten nur geringe Steigerungen der Antikörper-Produktion beobachten, die bei alten Ratten jedoch deutlich gesteigert ist. Bei Mäusen konnte nach Sympathektomie eine Steigerung der KLH-induzierten IL-2und IL-4-Produktion gefunden werden. Diese Steigerung der Cytokin-Produktion ging bei C57BL/6 Mäusen, einem Mäusestamm bei der die Th1-Antwort vorherrscht, mit einer gleichzeitigen Steigerung der Antikörper-Produktion einher. Bei BALB/c Mäusen, 20 einem Mäusestamm bei dem die Th2-Antwort vorherrscht, konnte dies nicht beobachtet werden. Dies legt den Schluß nahe, daß die Antikörper-Produktion nach einer Sympathektomie nicht generell verstärkt wird, sondern daß die Dominanz von Th1oder Th2-Zellen von großer Bedeutung für die Auswirkung einer Symphatektomie sind. Die in vitro Generierung von zytotoxischen T-Lymphozyten durch das die DTHReaktion auslösende Agens war nach Sympathektomie weniger stark zu beobachten (Lorton, 1990, Ackerman, 1991, Madden, 1994). 2.3.2.2 Infusion von Katecholaminen Ein anderer experimenteller Ansatz zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen autonomem Nervensystem und Immunsystem in vivo besteht darin, Katecholamine zu infundieren und deren Auswirkung auf Immunsystemfunktionen zu messen. Bei Mäusen zeigte sich, daß sich IgM und IgG bildende Plaques in der Milz nach Katecholamin-Gabe und Antigen-Gabe rund einen Tag früher bildeten im Vergleich zur Kontrollgruppe, die keinen Katecholaminen ausgesetzt war (Depelchin, 1981) In anderen Versuchen wurden Ratten pellets implantiert, die kontinuierlich Katecholamine abgaben und 20 h nach Implantation einen 10fach erhöhten Katecholaminspiegel bewirkten. Lymphozyten wurden zu diesem Zeitpunkt entnommen und hinsichtlich ihrer Stimulierbarkeit durch ConA untersucht. Nur Lymphozyten, die Noradrenalin ausgesetzt waren, nicht jedoch Adrenalin, zeigten eine um 50% verminderte Proliferation nach ConA-Stimulation in vitro. Bemerkenswerter Weise ließ sich der hemmende Effekt durch Zugabe von Propranolol nicht aufheben, sondern verstärken. In Gegenwart von Phentolamin ließ sich die verminderte Proliferation jedoch wieder aufheben, was einen α-Rezeptor-vermittelten Effekt annehmen läßt (Felsner, 1992). Durch Katecholamine lassen sich auch die Zellverteilung von Zellen des Immunsystems beeinflussen. So vermochte eine Adrenalin-Injektion beim Menschen eine anhaltende Erhöhung von Lymphozyten und Monozyten im peripheren Blut zu verursachen. Die Proliferation der Lymphozyten nach Stimulation mit T-Zell-Mitogenen war vermindert, gleichzeitig war auch die Zahl der CD4-positiven T-Helferzellen im peripheren Blut vermindert bei gleichzeitiger Erhöhung an NK-Zellen. Wie Versuche bei Nagetieren vermuten lassen, scheint die Mobilisation der PBMC nach Katecholaminapplikation nicht durch einen erhöhten Blutfluss in lymphatischen Organen begründet zu sein, 21 sondern wahrscheinlich durch einen direkten Effekt auf die Immunzellen (Ernström, 1973). 2.3.3 Katecholaminwirkung bei Autoimmunerkrankungen Der Einfluss von Katecholaminen auf Krankheiten wird besonders deutlich im Rahmen von Autoimmunerkrankungen. In zahlreichen Experimenten mit Tieren, die an einer Autoimmunerkrankung litten, konnte die Rolle des sympathischen Nervensystems als ein wichtiger Regulator bezüglich der Erkrankung erkannt werden. So zeigte sich die Verstärkung bestimmter Autoimmunerkrankungen nach Sympathektomie in Tierexperimenten. In einem Versuch wurde in Ratten eine experimentelle allergische Enzephalitis (EAE) ausgelöst. Nach chemischer Sympathektomie beschleunigte sich der Krankheitsverlauf und man fand mehr Entzündungszeichen im Gehirn. Durch Gabe des β-Agonisten Isoproterenol ließ sich der Verlauf der EAE stark abschwächen. Bei einem Versuch mit einer experimentell erzeugten Arthritis wurde eine lokale sympathische Denervation regionalen Lymphgewebes durchgeführt. Auch bei diesem Versuch führte die sympathische Denervation zu einem schwereren Verlauf der Krankheit, die sich früher manifestierte und mit deutlicheren Befunden wie z.B. Knochenerosionen einherging. Bei Mäusen mit einem systemischen Lupus erythematodes (SLE) konnte man beobachten, daß mit dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome die noradrenerge Innervation lymphatischer Organe stark zurückging. Zusammenfassend scheint das sympathische Nervensystem auf bestimmte Autoimmunerkrankungen einen hemmenden Einfluß auszuüben, wobei dieser Effekt sicher noch näher untersucht werden muß, um differenziertere Wirkungen nicht zu übersehen. Bei Patienten mit einer Autoimmunkrankheit wie Morbus Crohn, Rheumatoider Arthritis, systemischen Lupus erythematodes (SLE) konnte eine erniedrigte Dichte an β2-Rezeptoren auf PBMC nachgewiesen werden (Baerwald, 1992a, 1992b; Krause, 1992) 2.4 Kommunikation des Immunsystems mit dem ZNS Neben der Wirkung des ZNS auf das Immunsystem besitzt das Immunsystem seinerseits auch Einflüsse auf das Nervensystem. So weiß man, daß IL-6 durch seine 22 Wirkung auf Zentren im Hypothalamus die Thermoregulation des Körpers beeinflussen und Fieber hervorrufen kann. Aber auch auf das sympathische Nervensytem, das ein Bindeglied zwischen ZNS und Immunsystem darstellt, konnten Einflüsse beobachtet werden. So fand man veränderte Noradrenalin- und Dopaminspiegel in der Milz nach Provokation einer Immunantwort (Fuchs, 1988) Nach intravenöser IL-1-Injektion bei Ratten beobachtete man eine verminderte Impulsrate sympathischer Nerven, die Nebenniere und Milz innervieren (Besedovsky, 1983). Die Wirkung des Immunsystems auf das sympathische Nervensystem scheint über zwei Wege zu erfolgen. Zum einen werden Zentren im ZNS insbesondere, der Hypothalamus, direkt beeinflußt, aus denen sympathische Efferenzen hervorgehen. So konnte man nach Antigen-Exposition und auch nach peripherer Gabe von IL-1 eine veränderte Impulsrate in Bereichen des Hypothalamus insbesondere auch in CRFenthaltenden Neuronen messen. Zum anderen können Immunzellen auf lokaler Ebene durch Interaktion mit Nervenfasern oder ganglionären Zellkörpern das sympathische Nervensystem modulieren. Ergebnisse verschiedener Gruppen zeigen, daß z.B. bestimmte Cytokine von Monozyten sympathische Nervenzellen in vitro beeinflussen können (Soliven, 1992). 23 3. Fragestellung der Arbeit Zwischen dem sympathischen Nervensystem und dem Immunsystem bestehen komplexe Interaktionen. Außerdem gibt es Hinweise auf das Vorliegen einer unterschiedlichen β2-Rezeptorendichte auf Th1- und Th2-Zellen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich die vorliegende Arbeit mit dem Einfluß von Katecholaminen auf die Immunantwort der Th1-/Th2-Zellen. Hierbei werden insbesondere die Cytokine IL-6, IL-4 und IFN-γ als Produkte der ThZellen gemessen, nachdem mononukleäre Zellen des peripheren Bluts (PBMC) mit Tetanus-Toxoid, PHA, Anti-CD3-Antikörpern und IL-2 stimuliert wurden. Außerdem wird die β2-Rezeptorendichte auf den PBMC gemessen, um einen eventuellen Einfluß von Katecholaminen auf die Cytokin-Produktion mit der Rezeptorendichte untersuchen zu können. Durch Zugabe von α- oder β-Rezeptor-Antagonisten soll erkannt werden, über welchen Adrenozeptor-Typ die Katecholaminwirkung erfolgt. Folgende Fragen sollen beantwortet werden: • Gibt es eine Beeinflussung der Cytokin-Produktion durch Katecholamine? • Besteht ein Unterschied der Beeinflussung der Cytokinproduktion zwischen den Cytokinen, die von Th1-Zellen gebildet werden und denen, die von Th2-Zellen gebildet werden? • Besteht eine Korrelation zwischen der Stärke des Katecholamin-Einflusses und der β2-Rezeptorendichte? • Lassen sich die Katecholamineinflüsse durch α- oder β-Rezeptor-Antagonisten beeinflussen und erhält man somit einen Hinweis auf den Transduktionsweg der Katecholamine? 24 4. Material und Methoden 4.1 Übersicht 1. Blutgewinnung 2. Isolierung der PBMC mittels Isopaque-Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation 3. Durchführung des Radiorezeptorassays (RRA) mit radioaktiv markiertem βAntagonisten 4. Überführung der Zellen in Kultur 5. Abnahme von Kulturüberständen zu den Zeitpunkten 12, 24, 48 und 72h 6. Messung der Cytokine IL-6, IFN-γ, und IL-4 in den Kulturüberständen mittels ELISA 4.2 Blutgewinnung Für die Versuche werden humane mononukleäre Zellen des peripheren Blutes verwendet. Die Blutbank der Philipps-Universität Marburg stellte buffy-coats zur Verfügung. Als buffy-coat bezeichnet man den Überstand, der nach der Zentrifugation bei der Herstellung von Erythrozyten-Konzentraten entsteht und aus Erythrozyten, Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten besteht. Pro Blutspender fallen ca. 50 ml buffy-coat an, der in sterile Plastikbeutel gefüllt und am gleichen Tag weiterverarbeitet wird. Aus den buffy-coats werden im weiteren Verlauf die PBMC isoliert. 4.3 Arbeitsmaterial und Chemikalien • Anti-human CD3-Antikörper / CBL 150, Cymbus Biotechnology LTD, Hants, UK • Ascorbinsäure L(+) (M:176,13) /Art. 127, Merck • Aqua ad iniectabilia / B.Braun Melsungen AG (0986) • Begasungsbrutschrank / Heraeus, B5060-CO2 • Docitonâ (Propanololhydrochlorid, 1 mg/ml Ampullen) / Rhein-Pharma, Plankstedt, Germany • Digital-pH-Meter / Nr.640, Knick 25 • Epinephrinhydrochlorid (Suprareninâ-Ampullen, 1,2 mg/ml, Hoechst AG , Frankfurt am Main) • Falcon-Röhrchen / (PPN-KO-50 ml), Greiner-Labortechnik, Art. 227261 • FCS fetal calf serum (Seromed Biochrom KG, Berlin) • Ficoll Separating Solution (isotone, density 1,077) / Biochrom KG Seromedâ (L6115), Berlin, Germany • Gewebekulturplatten, 24-well / Falcon • Hanks´ Balanced Salt Solution (HBSS) ohne Calcium, Magnesium, ohne Phenolrot / Biochrom KG Seromedâ (L2043), Berlin, Germany • HCl 1mol/l (1 N) /Merck (9057) • Hepespuffer 35 g% (N-2 Hydroxyethylpiperazin-N-2-Ethensulfonsäure) / Carl Roth GmbH (Art. 9105) • Heraeus Sepatech Varifuge 3,2 RS / Heraeus Holding GmbH • Human-Interferon-γ-Immunoassay-Kit/ Cytoscreen KHC 4022, Biosource Cytoscreen KHC 0042, Biosource Cytoscreen KHC 0062, Biosource International • Human Interleukin-2 Recombinant / 202-IL-010, R&D • Human-Interleukin-4-Immunoassay-Kit/ International • Human-Interleukin-6-Immunoassay-Kit/ International • [125-I]-(-)Iodocyanopindolol (2200 Ci/mmol) / DuPont, NEN®, NEX-189, Boston, MA, USA • L-Glutamin (200 mM) / Biochrom KG, K 0282 • Membranvakuumpumpe ME4/3,7 / Vacuubrand GmbH • Mouse Monoclonal Antibody To Human CD3 / CBL 150, Cymbus Biotechnology Ltd. • Multi-Crystal Gamma-Counter / LB2103, Fa. Berthold, Wildbad, Germany • Norepinephrin /Arteronol®-Ampullen, Hoechst AG, Frankfurt am Main • Penicillin-/Streptomycin-Solution (10000 IE/ml Pen./10000 IE/ml Strept.) / Gibco, 043-05140 H • Phentolamin / Regitin®, Ciba-Geigy • PHA-P / Phythämagglutinin P, Sigma Chemicals, L9132 • RMPI 1640 ohne L-Glutamin / Gibco, 041-01870 H 26 • Saugpipette/ Pipettboy plus, Tecnomara • Tetanus-Toxoid/ 3000 Lf/ml, 13,2g Protein/ml, Behring-Institut, Marburg, Germany • Trypan-Blue-Stain / Gibco, 043-05250 H • Urapidil / Ebrantil®, Byk Gulden, Konstanz, Germany • Whatman Filter FG/B / Whatman Inc., Clifton NY, USA außerdem Pipettenspitzen, sterile Pipetten, Röhrchen, Reaktionsgefäße: Fa Eppendorf, Hamburg 4.4 PBMC-Isolierung mit Hilfe der Isopaque-FicollDichtegradientenzentrifugation Alle folgenden Arbeitsschritte mit Ausnahme des RRA und des ELISA werden unter dem Flow durchgeführt, um das Risiko einer Kontamination der Zellkulturen gering zu halten. Die PBMC werden aus den buffy coats mit Hilfe der von Böyum beschriebenen Methode der Isopaque-Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation isoliert (Böyum, 1968). Im Gegensatz zur Plasmagel- oder Dextran-Sedimentation soll diese Methode eine größere Ausbeute und eine bessere Reinheit der PBMC ermöglichen (Ford, 1978). Zunächst wird der buffy coat mit gleichem Volumenanteil mit HBSS verdünnt, da hierdurch eine größere Zellausbeute erreicht wird. Dann werden in 50 ml-FalconRöhrchen über 20 ml Ficoll-Separating-Solution je 25 ml der verdünnten buffy-coatLösung geschichtet, ohne daß es zu einer Vermischung kommt. Die Ficoll-SeparatingSolution besteht aus Sodiummetriozat (Isopaque) und dem hochpolymeren Zucker Ficoll, der die Erythrozyten und Granulozyten aggregieren läßt. Die Dichte der Trennlösung von 1,077 g/ml liegt höher als die Dichte der PBMC (1,052-1,077 g/ml), aber niedriger als die Dichte von Granulozyten und Erythrozyten. Daher kommt es nach einer Zentrifugation bei 2200 U/Min (1050 g) für 20 min zur Ausbildung einer typischen Schichtung: Oben ist eine Schicht aus Plasma, Thrombozyten und Detritus, darunter bildet sich eine schmale Schicht aus Lymphozyten und Monozyten aus, die sich auf einer Schicht Ficoll-Separating-Solution befindet. Zuunterst ist die Schicht aus aggregierten Granulozyten und Erythrozyten. Die schmale Schicht aus Lymphozyten und Monozyten wird vorsichtig mit einer sterilen 10ml 27 Pipette entnommen und in ein 50ml Falcon-Röhrchen gegeben, das mit HBSS aufgefüllt wird. Die Zellsuspension wird bei 1800 U/min (703g) für 10 min zentrifugiert, der Überstand dekantiert und das Pellet in 50ml HBSS resuspendiert. Dieser Vorgang wird noch zwei weitere Male wiederholt bei 1500 U/min (488g ) und soll Thrombozyten, Detritus und Ficoll-Separating-Solution, die zytotoxisch wirken kann, von den PBMC trennen. 4.5 Lymphozytenkultur Wegen der begrenzten Haltbarkeit einiger Substanzen in Verbindung mit dem Nährmedium werden diese erst vor dem Anlegen der Zellkultur zu dem Nährmedium RMPI 1640 hinzugegeben und ansonsten bei -20°C gelagert. Zu 500 ml RMPI 1640 werden hinzugefügt: • L-Glutamin, 200 mM, 10 ml • Hepeslösung, 1,1 M, 5 ml (Endkonzentration 11 mM ) • Penicillin-/Streptomycin-Lösung 5 ml (Endkonzentration 100 IE/ml Penicillin, 100 IE/ml Streptomycin) • FCS (Fetal Calf Serum) 50 ml Zur Komplementinaktivierung wird das FCS für 60 min auf 56°C erwärmt, um einer Ergebnisverfälschung vorzubeugen. Durch die Hepeslösung erhält man eine ausreichende Pufferung im Bereich zwischen pH 7,0 und pH 8,0. Die Lymphozyten werden für die Kulturen im Nährmedium auf eine Konzentration von 1*106 Zellen/ml verdünnt. Hierzu wird ein kleiner Teil der Zellsuspension mit TrypanBlue-Stain vermischt und die Zellen in einer Neubauer-Zählkammer ausgezählt. Durch entsprechende Verdünnung der Zellsuspension und erneute Auszählung erhält man die gewünschte Zellkonzentration. In einer 24-well-Platte werden in 14 wells jeweils 2ml Zellsuspension gegeben. Hinzu kommen je nach Ansatz der Stimulus, Adrenalin bzw. Noradrenalin in zwei verschiedenen Konzentationen und außerdem der β-Blocker Propanolol oder der α-Blocker Urapidil, so daß sich folgende Anordnung ergibt: 28 1. Zellsuspension (Leerwert) 2. Zellsuspension + Stimulus 3. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-5M 4. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-5M + Urapidil 5. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-5M + Propranolol 6. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-9M 7. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-9M + Urapidil 8. Zellsuspension + Stimulus + Adrenalin 10-9M + Propranolol 9. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-5M 10. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-5M + Urapidil 11. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-5M + Propranolol 12. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-9M 13. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-9M + Urapidil 14. Zellsuspension + Stimulus + Noradrenalin 10-9M + Propranolol Als Stimulantien dienen folgende vier Substanzen: PHA-P: 100 µg/ml Tetanus-Toxoid: 10 µg/ml IL-2: 50 U/ml Anti-CD3-Antikörper: 1 µg/ml Für Findung geeigneter Konzentrationen der Stimulantien dienten eigene dose responseVersuche mit 3H-Thymidin-Einbau sowie Vergleich mit der Literatur (McHugh, 1996 Kasahara, 1983, Bodnar, 1997, El Ghazali, 1993 Looney, 1994, Kurtzhals, 1992 Pisa, 1992). Die Rezeptor-blockierenden Pharmaka haben in den Ansätzen folgende Konzentrationen: Propanolol: 100 ng/ml Urapidil: 1*10-7 M Die Zellkulturen werden in einem Zellkulturschrank bei 37°C und 5% CO2 aufbewahrt. 29 Zu den Zeitpunkten 12, 24, 48 und 72 h werden jeweils 300 µl Kulturüberstand abgenommen und bei –20°C tiefgefroren. 4.6 Der Radiorezeptorassay 4.6.1 Theoretischer Hintergrund des Radiorezeptorassays: Bei einem Radiorezeptorassay (RRA) macht man sich die Tatsache zunutze, über radioaktiv markierte Liganden zu verfügen. Diese können an spezifische Rezeptoren binden und über die gemessene Radioaktivität ist es möglich, Rückschlüsse auf die Anzahl der Rezeptoren zu ziehen. Voraussetzung für die Radioliganden ist, daß durch die Kopplung mit dem Radionuklid die Konformität nicht dermaßen verändert ist, daß ihre Spezifität und biologische Aktivität stark abnimmt. Nachdem zunächst versucht wurde, in RRA adrenerge Rezeptoren mit radioaktiv markierten Katecholaminen zu messen, waren die Ergebnisse wegen der unspezifischen Bindung an andere Membranstrukturen nicht verwertbar. Mittels radioaktiv markierter β-Antagonisten gelang es jedoch, Aussagen über Dichte und Anzahl von β-Rezeptoren auf verschiedensten Strukturen zu treffen. Bei der Ligand-Rezeptor-Bindung bestehen bestimmte Interaktionen, die sich wie folgt beschreiben lassen: Ein Ligand kann nicht nur an einen Rezeptor binden, sondern auch von diesem dissoziieren. Aufgrund der Reversibilität der Bindung stellt sich nach einer bestimmten Zeit ein Gleichgewicht ein. Zu Beginn einer Reaktion binden jedoch erstmal mehr Liganden an die Rezeptoren als von ihnen dissoziieren, was man folgendermassen veranschaulichen kann (1) [L] + [R] [LR] [L] bedeutet Ligand, [R] bedeutet unbesetzter Rezeptor und [LR] steht für den LigandRezeptor-Komplex. Zu einem bestimmten Zeitpunkt ist ein Gleichgewichtszustand erreicht, an dem die Zahl der Liganden, die vom Rezeptor dissoziieren, und die, die an den Rezeptor binden, aneinander angeglichen sind. 30 (2) [L] + [R] [LR] Sobald dieser Gleichgewichtszustand erreicht ist, ist das Verhältnis aus dem Produkt aus Liganden- und Rezeptorkonzentrationen und den entstanden Komplexkonzentrationen gemäß dem Massenwirkungsgesetz konstant. Es läßt sich die sogenannte Dissoziationskonstante (KD) berechnen: (3) KD = [ L] * [ R ] [ LR ] Je größer die Dissoziationskonstante, desto kleiner ist die Affinität des Liganden zum Rezeptor und umgekehrt, was sich aus Gleichung (3) ableiten läßt. Da die Gesamtzahl der Rezeptoren bei den Messungen begrenzt ist, gilt für die maximale Konzentration an spezifischen Rezeptoren (Bmax): (4) Bmax = [LR] +[R] Nach Umformung von (4) in (5) [R] = Bmax – [LR] Und Einsetzen in (3) erhält man (6) KD = [ L] * (Bmax - [LR]) [ LR ] 31 Nach Multiplikation mit [LR] und Division mit KD und [L] ergibt sich: (7) [ LR] L = Bmax - [LR] KD Durch Ersetzen von [LR] durch [B] als gebundenen Liganden und [L] durch [F] als freien Liganden erhält man die Scatchard-Gleichung [Scatchard, 1949]: (8) B F = Bmax - B KD Mithilfe dieser Gleichung lassen sich die maximale Rezeptorenzahl (Bmax) und die Dissoziationskonstante (KD) berechnen. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis der Konzentration von gebundenem und ungebundenem Liganden. Über die Messung der Radioaktivität im γ-Counter läßt sich die Zahl der gebundenen Liganden errechnen. Da in den Versuchen weit mehr als 90% der Liganden in ungebundener Form vorliegen, also ein sogenanntes Zone-A-Verhalten vorliegt, kann die Konzentration der ungebundenen Liganden näherungsweise der Gesamtkonzentration gleichgesetzt werden. 4.6.2 Der Radioligand Die Voraussetzungen, die an den Radioliganden gestellt werden, sind vielfältig, um den RRA aussagekräftig durchzuführen. So muß eine hohe Spezifität für den Rezeptor vorliegen und die unspezifische Bindung an Nicht-Membranstrukturen gering sein. Für den Rezeptor muß eine hohe Affinität bestehen, um sowohl den Zelleinsatz als auch die Menge des Radioliganden gering halten zu können. Der Ligand soll stabil sein, eine reversible Bindung mit dem Rezeptor eingehen und von der Zelle weder internalisiert noch metabolisiert werden. Um die Dichte von β-Rezeptoren zu messen, hat sich nach früheren Versuchen mit ³H-markierten β-Agonisten und 32 125 Iodohydroxybenzylpindolol vor allem 125 Iodocyanopindolol (ICYP) als geeignet dargestellt. Es entspricht weitgehend oben genannten Anforderungen und besitzt ähnliche biologische Eigenschaften wie der unkonjugierte β-Blocker. Das ICYP besitzt eine hohe spezifische Aktivität von 2200 Ci/mmol (81 TBq/mmol), aber mit einer Halbwertszeit von 60 Tagen steht sie nur zeitlich begrenzt zur Verfügung. Die Dissoziationskonstante liegt im Bereich zwischen 10 und 100 pM, so daß die Affinität sehr hoch ist. Das ICYP wird in einer Lösung von 1 ml aus Propanol, H2O und Phenol (50:50:1,2) auf Trockeneis gekühlt geliefert. Die radiochemische Reinheit beträgt nach Herstellerangaben mehr als 99%, die Konzentration liegt von Charge zu Charge unterschiedlich zwischen 160 bis 180 µCi/ml (6000-6500 KBq/ml). Um das ICYP für die Bindungsstudie aufzubereiten, wird zunächst die Flüssigkeit unter leichter Stickstoffgasströmung verdampft; daraufhin wird das ICYP in 1 ml Inkubationspuffer* aufgelöst, aliquotiert und bis zum weiteren Gebrauch bei -18°C eingefroren. 4.6.3 Graphik des ICYP (125Iodohydroxybenzylpindolol)-Moleküls CH3 O OH HN CH3 NH CH3 125 I CN 4.6.4 Durchführung des Radiorezeptorassays Zur Durchführung der Bindungsstudie werden Verdünnungsreihen erstellt, in denen das ICYP in verschiedenen Konzentrationen vorliegt. Über das Verhältnis von gebundenen Liganden zu freien Liganden können später die Rezeptorendichte und die Dissoziationskonstante errechnet werden. Da das ICYP auch unspezifische Bindungen eingeht, muß diese im RRA ermittelt werden, um nur die spezifische Bindung in die 33 spätere Berechnung einfließen zu lassen. Hierfür wird ein nicht-radioaktiv markierter βAntagonist mit einer hohen Affinität im Überschuß (100-1000*KD der Substanz) hinzu gegeben, um so den Radioliganden kompetitiv von den β-Rezeptoren, aber nicht aus den unspezifischen Bindungen zu verdrängen. Durch Differenz der unspezifischen Bindung von der Gesamtbindung erhält man die spezifische Bindung. Als β-Antagonist wird Propanolol verwendet. Für die ICYP-Verdünnungsreihe werden 15 µl des aliquotierten ICYP mit Inkubationspuffer so verdünnt, daß man eine 500 pM Lösung erhält. Die Menge des hinzugegebenen Inkubationspuffers liegt bei ca. 2150 µl, muß aber von Charge zu Charge neu berechnet werden, da sich die Konzentration von Charge zu Charge wie oben beschrieben leicht unterscheidet. Von der 500 pM Lösung werden fünf weitere Verdünnungen durchgeführt, so daß man 6 verschiedene Konzentrationen erhält. Neben der 500 pM Lösung erhält man Konzentrationen von 375 pM, 250 pM, 125 pM, 62,5 pM und 31,25 pM. Zunächst gibt man 1000 µl der 500 pM Lösung zu 1000 µl Inkubationspuffer und erhält so die 250 pM Lösung. Durch Mischen von 500 µl der 500 pM und 500 µl der 250 pM Lösung erhält man die 375 pM Lösung. 500 µl der 250 pM Lösung und 500 µl Inkubationspuffer ergeben die 125 pM Lösung. 500 µl der 125 pM Lösung und wiederum 500 µl Inkubationspuffer ergeben die 62,5 pM Lösung. 500 µl der 62,5 pM Lösung und 500 µl Inkubationspuffer ergeben letztendlich die 31,25 pM Lösung. Die PBMC werden in Inkubationspuffer auf eine Konzentration von 6*106 Zellen/ml eingestellt. Daraufhin gibt man in 6 Röhrchen je 50 µl Inkubationspuffer und in weitere 6 je 50 µl 50 µM Propanolol-Lösung. Die Röhrchen werden beschriftet. In die Reihe mit vorgelegter Propanolol-Lösung und in die mit vorgelegtem Inkubationspuffer kommen je 100 µl ICYP-Lösung in absteigender Konzentration, obiger Verdünnungsanleitung folgend. Außerdem werden in jedes der insgesamt 12 Röhrchen je 100 µl Zellsuspension pipettiert. Durch die Verdünnung der ICYP-Lösung um den Faktor 2,5 erhält man Lösungen, in denen mit Zellsuspension und Propanolol-Lösung bzw. Inkubationspuffer ICYP-Endkonzentrationen von 200 pM, 150 pM, 100 pM, 50 pM und 25 pM vorhanden sind. Die zwölf Röhrchen werden in einem 37°C warmen Wasserbad bei leichter Bewegung für 60 min inkubiert. Nach 60 min werden die Röhrchen aus dem Wasserbad entnommen und die Inkubation mit 4 ml 37°C warmen Stoppuffers (*) unterbrochen. Die Zellsuspensionen werden vakuumfiltriert, die Zellen werden auf Glasfaserfiltern gesammelt und es wird noch einmal mit je 4 ml Stoppuffer gespült, um nicht gebundene Radioliganden abzuspülen. 34 Die Glasfaserfilter werden in γ-Counter-Röhrchen gegeben und anschließend im γCounter gemessen. (*) Inkubationspuffer: • 154 mM NaCL • 12 mM Tris-Aminomethan • 30 µg Phentolamin (Regitin®) • 0,55 mM Ascorbinsäure • Aqua ad iniectabilia ad 1000 ml • Titration bei 22°C mit 1 M HCl auf pH 7,2 (*) Stoppuffer: • 154 mM NaCl • 10 mM Tris-Aminomethan • Aqua ad iniectabilia ad 1000 ml • Titration bei 37°C mit 1 M HCl auf pH 7,4 4.6.5 Berechnung der β -Rezeptorenzahl und der Dissoziationskonstante Die im γ-Counter gemessene Aktivität wird in Zerfällen pro Minute (cpm) angegeben. Da die Effektivität des γ-Counters 75% beträgt, werden die gemessenen Werte rechnerisch korrigiert. Die korrigierten Werte werden als „desintegrations per minute“ bezeichnet und dienen als Grundlage weiterer Berechnungen. Da die Menge der Zerfälle pro Minute einer bestimmten Menge ICYP entspricht, kann man, da die Aktivität des ICYP mit 2200 Ci/mmol bekannt ist, die Menge an spezifischen Ligand-RezeptorBindungen errechnen. Hierzu müssen zunächst die Meßwerte aus der Reihe der unspezifischen Bindung von den Meßwerten aus der Reihe der Gesamtbindung substrahiert werden. Da ein Curie 3,7*1010 Zerfällen pro Sekunde entsprechen, ergeben sich bei der Aktivität des ICYP von 2200 Ci/mmol also 8140*1010 Zerfälle pro Sekunde und 4884*1012 Zerfällen pro Minute. So lassen sich die Mengen in den Ansätzen (M1-M6) an spezifisch gebundenem ICYP ableiten. 35 Da pro Ansatz 100 µl der Zellsuspension der Konzentration 6*106 Zellen gegeben wurde, befinden sich also im kompletten Ansatz in 250 µl (also inklusive ICYP-Lösung und Inkubationspuffer bzw. Propanolol-Lösung) 6*105 Zellen. Die Radioaktivität beträgt nur am ersten Tag 2200 Ci/mmol und nimmt dann stetig ab. So muß die aktuelle Aktivität berechnet werden, indem man die Ausgangsaktivität mit einem entsprechenden Tagesfaktor multipliziert, den man aus einer Decay-Chart-Tabelle entnehmen kann. Hierdurch erhält man die B-Werte der Scatchard-Gleichung (s.o.). Diese Werte werden nach Umrechnen von mmol in mol durch die Werte der freien Aktivität F1-F6 (F1=200 pM bis F6=12,5 pM) dividiert. So erhält man die B/F-Werte der Scatchard-Gleichung. Die B-Werte werden auf der Abszisse gegen die B/F-Werte auf der Ordinate aufgetragen. In diesem sogenannten Scatchard-Plot kann man die Werte mit einer Geraden verbinden, deren Gleichung sich aus der Scatchard-Gleichung ableiten läßt. Die Dissozationskonstante entspricht dem negativen Kehrwert der Steigung oder auch dem Verhältnis aus dem Schnittpunkt der x-Achse (Spx) und dem Schnittpunkt der yAchse (Spy). Aus dem Schnittpunkt mit der x-Achse läßt sich die maximale Menge ICYP, das an die vorgegebene Zellzahl binden kann (Bmax), ablesen und sich die Anzahl an Rezeptoren für die einzelne Zelle berechnen. 4.7 Bestimmung der Cytokine 4.7.1 Arten der Cytokinkinbestimmung Um Cytokine nachzuweisen, stehen prinzipiell viele verschiedene Methoden zur Verfügung wie z.B. folgende: • Immunhistochemie • FACS • rt-PCR • Bioassays • Immunoassays Bei der Immunhistochemie lassen sich die intrazellulären Cytokine anfärben und so Aussagen über Vorhandensein und bedingt über Quantität angefärbter Cytokine treffen. 36 Wesentlich genauere Aussagen über intrazelluläre Cytokinproduktion lassen sich durch den Nachweis spezifischer mRNA machen. Durch Umschreiben mittels der ReversenTranskriptase und Amplifikation via PCR kann man mit einer hohen Spezifität und Sensitivität die gebildete mRNA quantitativ und qualitativ nachweisen. Der Nachteil dieser Methode ist jedoch, daß der Nachweis von spezifischer mRNA nicht immer mit dem Nachweis des auch tatsächlich sezernierten Cytokins korreliert (Tang, 1994). Bei den Bioassays macht man sich die Kenntnis zunutze, dass spezifische Cytokine auf bestimmte Immunzellen wirken. Hierbei arbeitet man mit bestimmten Zellklonen, die auf ein bestimmtes Cytokin spezifisch reagieren. Mit einer bestimmten Menge eines spezifischen monoklonalen Antikörpers lassen sich Reaktionen antagonisieren und so indirekt Aussagen über die Quantität treffen. Ein Nachteil besteht darin, daß Kreuzreaktionen zwischen den Cytokinen bestehen und diese so das Ergebnis verfälschen können. Vorteilhaft ist die zum Teil hohe Sensitivität. Um Cytokine in Zellkulturüberständen zu messen, bieten sich vor allem Immunoassays an, da sie die translatierten und sezernierten Produkte nachweisen und eine hohe Sensitivität und Spezifität besitzen. Dem Prinzip der Immunoassays liegt die Antigen-AntikörperBindung zugrunde, das heißt, ein spezifischer Antikörper bindet an das zu bestimmende Molekül. Das zu messende Cytokin wird in eine mit spezifischen Antikörpern beschichtete Microtiterplatte pipettiert. Nach einer Inkubationszeit hat sich ein Gleichgewicht in der Antigen-Antikörper-Bindung gebildet. Das ungebundene Cytokin wird ausgewaschen und spezifischer Antikörper, der nun mit einem Enzym (ELISA) oder einer radioaktiven Substanz (RIA) gekoppelt ist, wird hinzugegeben. Überschüssiger Antikörper wird ausgewaschen, und dann entweder die Radioaktivität gemessen (RIA) oder zunächst ein Chromogen hinzugegeben (ELISA). Das an den Antikörper gekoppelte Enzym ist in der Lage, das Chromogen in einen Farbstoff umzuwandeln. Es wird um so mehr Farbstoff gebildet, desto mehr Antikörper mit Enzym gebunden ist, was im Photometer gemessen wird. Durch eine parallel durchgeführte Eichung mit Standards lassen sich die Ergebnisse quantifizieren. Wegen der leichten Durchführbarkeit, der fehlenden Strahlenbelastung und der guten Aussagekraft haben wir uns für die Bestimmung der Cytokine mittels ELISA entschieden. 37 4.7.2 Durchführung des ELISA Für die Durchführung der ELISA-Bestimmungen der Cytokine IL-4, IL-6 und IFN-γ dienen Immunoassay-Kits der Firma Biosource International. In 96-well- Microtiterplatten werden als Doppelbestimmung zunächst jeweils 50 µl der Standards hinzugegeben, die bei den einzelnen Cytokinen in unterschiedlichen Konzentrationen vorliegen. Dann werden als Doppelbestimmungen jeweils zweimal 50 µl der Proben auf die Microtiterplatte pipettiert. Zu Standards und Proben werden je well 50 µl Biotinkonjugierter Antikörper gegeben. Nach einer Inkubationszeit, die von dem zu messenden Cytokin abhängt (IL-4: 120 min, IL-6: 120 min, IFN-γ: 90 min), haben sich Antigen-Antikörper-Bindungen ausgebildet. Dann werden die Microtiter-Platten mit Waschpuffer sorgfältig gewaschen, um ungebundene Cytokine und ungebundene Biotin-konjugierte Antikörper zu entfernen. Daraufhin folgt die Hinzugabe von 100 µl Streptavidin-Peroxidase pro well, die sich an die Biotin-konjugierten Antikörper bindet. Nach einer weiteren Inkubationszeit (IL-4: 30 min, IL-6: 60 min, IFN-γ: 30 min) wird die ungebundene Streptavidin-Peroxidase ausgewaschen und in jedes well 100 µl stabilisiertes Chromogen pipettiert. Dieses Chromogen wird als Substrat von der Peroxidase in einen blauen Farbstoff umgewandelt. Nach einer bestimmten Reaktionszeit (IL-4: 30 min, IL-6: 20 min, IFN-γ: 30 min) wird der Substrat-Umbau durch Zugabe von je 100 µl Stoppuffer gestoppt, der blaue Farbstoff wird in einen gelben umgewandelt und die Absorption in einem Photometer bei 450 nm gegen den Standard gemessen. 4.8 Statistische Auswertung Die Ergebnisse der durchgeführten Experimente wurden mit Hilfe verschiedener statistischer Verfahren des Programms StadAdvisor ausgewertet. Bei grosser Streubreite der erhobenen Ergebnisse werden nicht die Absolutwerte miteinander verglichen, sondern es werden die Ergebnisse der Versuche als Prozentwerte vom Stimulationswert, der mit 100% festgesetzt wird, statistisch miteinander verglichen. Neben parametrischen Tests bei Normalverteilung der Werte und gleichen Varianzen kommt die ANOVAVarianzanalyse zur Anwendung. Die Irrtumswahrscheinlichkeit kann auch als „p-Wert“ angegeben werden: 38 • p < 0,1 marginal signifikanter Unterschied • p < 0,05 signifikanter Unterschied • p < 0,01 sehr signifikanter Unterschied • p < 0,001 hochsignifikanter Unterschied Bei Signifikanz (p<0,05) kommt es zu weiterer Verarbeitung der Werte durch den Fisher-least-significant-difference-(LSD)-Test. Signifikant unterschiedliche Werte zum Stimulationswert sind in den Diagrammen mit einem Stern gekennzeichnet. Desweiteren wird untersucht, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen Katecholamineinflüssen und der β-Rezeptoren-Dichte besteht. 39 5. Ergebnisse 5.1 Einführung PBMC werden durch Tetanus-Toxoid, PHA-P, Anti-CD3-Antikörper und IL-2 stimuliert. Die Cytokine IL-4, IL-6 und IFN-γ werden zu den Zeitpunkten 12h, 24h, 48h und 72h in Gegenwart von Katecholaminen, α- und β-Adrenozeptorantagonisten bestimmt. Hierbei sollen durch die Versuche folgende Fragestellungen untersucht und mögliche Zusammenhänge beschrieben werden: • Ist die Cytokinproduktion durch Katecholamine beeinflussbar? • Inwieweit lassen sich die Katecholamineffekte durch α- oder β- Adrenozeptorantagonisten aufheben oder verstärken? • Bestehen Unterschiede der Beeinflussbarkeit der Cytokinproduktion bezüglich der verschiedenen Stimulantien? • Lässt sich eine Korrelation zwischen der β-Rezeptorendichte und dem Ausmass der Katecholamineffekte aufzeigen? Aufgrund einer grossen Streubreite der Cytokinwerte werden nicht nur die Absolutwerte sondern auch Prozentwerte miteinander verglichen. Hierbei wird jeweils der Stimulationswert mit 100% festgesetzt. Für die anderen Werte wird in Abhängigkeit vom Stimulationswert der Prozentwert berechnet. 5.2 Stimulationserfolg 5.2.1 Ergebnisse der Stimulationsversuche mit PHA-P Phytohaemagglutinin-P (PHA-P) kommt bei den PBMC von 15 verschiedenen Probanden zur Anwendung (n=15). Nach Stimulation mit PHA-P kommt es nach 48h zu einer gesteigerten IL-6-Produktion, die im Vergleich zum Leerwert signifikant ist. IL-4 lässt sich zu den Zeitpunkten 12h und 48h signifikant erhöht messen. Die IFN-γ- 40 Produktion ist ab Zeitpunkt 12h signifikant erhöht messbar mit einem Höhepunkt zum Zeitpunkt 72h. Ein Effekt von Katecholaminen auf die Cytokinproduktion lässt sich bei allen drei untersuchten Cytokinen mehr und weniger ausgeprägt zeigen. 5.2.1.1 PHA-P und IL-6 Zu den Zeitpunkten 12h und 24h kommt es noch zu keiner durch die Stimulation signifikant gesteigerten IL-6-Produktion. Katecholamineinflüsse auf die IL-6Produktion lassen sich zu diesen Zeitpunkten nicht beobachten. Zum Zeitpunkt 48h kommt es zu einer signifikanten Mehrproduktion um mehr als das 2fache des Leerwerts. Noradrenalin in der Konzentration 10-9 M (59,4+/-9,9%) sowie Noradrenalin 10-5 M mit Propranolol (53,1+/-10,5%) haben einen signifikant hemmenden Effekt auf die IL-6Produktion um 40,6% bzw. 46,9%. Urapidil (95,8+/-25,2%) vermindert den hemmenden Einfluss von Noradrenalin 10-9 M. 41 Einfluss von Noradrenalin auf die IL-6-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 48h IL-6 % 140 120 100 * * 80 60 40 20 + N E9 + N E9 N E5 N E5 Pr op U ra p N E9 + Pr op U ra p + N E5 St im 0 Abb. 1: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-6 nach Stimulation mit PHA-P nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Nach 72h ist eine signifikante Mehrproduktion von IL-6 im Vergleich zum Leerwert um mehr als das 2,5fache zu verzeichnen. Es lassen sich hemmende Einflüsse von Noradrenalin 10-9 M mit Urapidil (59+/-13,3%), Adrenalin 10-5 M (64,7+/-17,6%) und Adrenalin 10-9 M (64+/-13,3%) beobachten. IL-6 % Einfluss von Adrenalin auf die IL-6-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 72h 150 * * 100 50 op p + 9 E- + 9 E- Pr U ra E- Pr + 5 E- + 5 E- 9 op p U ra 5 E- St im 0 Abb. 2: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-6 nach Stimulation mit PHA-P nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter 42 Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Einfluss von Noradrenalin auf die IL-6-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 72h IL-6 % 120 * 100 80 60 40 20 + N E9 + N E9 N E5 Pr op U ra p N E9 Pr op + U ra p N E5 + N E5 St im 0 Abb. 3: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-6 nach Stimulation mit PHA-P nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 5.2.1.2 PHA-P und IL-4 Nach 12h steigert sich die IL-4-Produktion signifikant um mehr als das 7fache. Adrenalin 10-5 M hemmt die IL-4-Sekretion signifikant um 25,8% (74,2+/-6,1%). Dieser Einfluss kann nicht durch die Adrenozeptorenblocker antagonisiert werden. Auch Noradrenalin 10-5 M reduziert die IL-4-Produktion um 37,9% (62,1+/-6,3%). Dieser Effekt kann teilweise, aber nicht signifikant durch Propranolol antagonisiert werden (80,2+/-6,6%); Urapidil bleibt ohne Einfluss. Sowohl Adrenalin 10-9 M als auch Noradrenalin 10-9 M modulieren die IL-4-Produktion zum Zeitpunkt 12h nicht. 43 Einfluss von Adrenalin auf die IL-4-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 12h IL-4 % 150 * * * 100 50 Pr op ra p E9 + U + E9 E5 E5 + + E9 Pr op ra p U E5 St im 0 Abb. 4: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-4 nach Stimulation mit PHA-P nach 12h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Einfluss von Noradrenalin auf die IL-4-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 12h IL-4 % 120 100 * * * 80 60 40 20 N E9 + Pr op U ra p N E9 N E5 + + N E9 Pr op U ra p N E5 + N E5 St im 0 Abb. 5: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-4 nach Stimulation mit PHA-P nach 12h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 44 Nach 24h ist die IL-4-Produktion mit einer zum Leerwert mehr als 10fachen Produktion signifikant gesteigert. Sowohl Adrenalin 10-5 M (75,4+/-3,6%) als auch Noradrenalin 10-5 M (71,8+/-5,5%) führen zu einer signifikanten Verminderung der IL-4-Produktion. Weder α- noch β-Rezeptor-Antagonisten beeinflussen diesen Effekt. Einfluss von Adrenalin auf die IL-4-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 24h IL-4 % 150 * 100 * * 50 E9 p + E9 + U Pr o ra p E9 p + E5 E5 + U Pr o ra p E5 St im 0 Abb. 6: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-4 nach Stimulation mit PHA-P nach 24h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (NE-5) und Adrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 45 Einfluss von Noradrenalin auf die IL-4-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 24h IL-4 % 120 * 100 * * 80 60 40 20 Pr op ra p + U N E9 N N E9 + + E5 + E5 N N E9 Pr op ra p U N E5 St im 0 Abb. 7: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IL-4 nach Stimulation mit PHA-P nach 24h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 5.2.1.3 PHA-P und IFN-γγ Nach Stimulation mit PHA-P kommt es bereits nach 12h zu einer signifikanten IFN-γProduktion um mehr als das 8fache des Leerwerts (p<0,001). Zu diesem Zeitpunkt hemmen sowohl Adrenalin 10-5 M (19,2+/-5,9%) als auch Noradrenalin 10-5 M (26,6+/6%) die IFN-γ-Produktion. Dieser Effekt lässt sich nur bei Noradrenalin 10-5 M durch Propranolol (82+/-10,8%) signifikant beeinflussen. Die Wirkung von Adrenalin 10-5 M lässt sich leicht, aber nicht signifikant durch den β-Rezeptor-Antagonisten (36+/-7,7%) beeinflussen (p<0,1). Auch Adrenalin 10-9 M mit Urapidil vermindert die IFN-γProduktion signifikant (60,7+/-13,2%). 46 Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 12h IFN-Gamma % 140 * 120 100 80 * 60 * 40 20 Pr op N E9 + N E9 N E5 + U ra p N E9 Pr op + U ra p N E5 + N E5 St im 0 Abb. 8: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 12h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Nordrenalin 10-5 M (NE-5) und Nordrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 47 Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 12h IFN-Gamma % 150 * 100 * * 50 * Pr op ra p E9 + U E9 E5 + + E9 Pr op ra p E5 + U E5 St im 0 Abb. 9: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 12h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Nach 24h ist IFN-γ im Vergleich zum Leerwert um mehr als das 70fache signifikant erhöht (p<0,001). Sowohl Adrenalin 10-5 M (30,3+/-10,5%) als auch Noradrenalin 10-5 M (17,2+/-5,9%) vermindern signifikant die IFN-γ-Produktion. Während Propranolol den Katecholamineffekt bei Noradrenalin 10-5 M (78,8+/-12,7%) aufhebt, tritt bei Adrenalin 10-5 M weder durch Urapidil noch durch Propranolol eine signifikante Modulation des Katecholamineffekts auf. Weder Adrenalin noch Noradrenalin in der Konzentration 10-9 M vermögen die IFN-γ-Produktion signifikant zu beeinflussen. 48 Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 24h IFN-Gamma % 150 100 * * * 50 p E9 + + U Pr o ra p 9 EE9 E5 E5 + + U Pr o p ra p 5 E- St im 0 Abb. 10: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 24h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 24h IFN-Gamma % 120 100 80 60 * * 40 20 Pr op ra p + U N E9 N N E9 + + E5 + E5 N N E9 Pr op ra p U N E5 St im 0 Abb. 11: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 24h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 49 Nach 48h ist IFN-γ im Vergleich zum Leerwert um mehr als das 30fache signifikant erhöht. Adrenalin 10-5 M (15,3+/-4%) und Noradrenalin 10-5 M (23,4+/-3,9%) hemmen signifikant die IFN-γ-Produktion. Weder durch Urapidil noch durch Propranolol kommt es in Gegenwart von Adrenalin 10-5 M zu einer signifikanten Aufhebung des Katecholamineffekts. Propranolol (74+/-9%) kann jedoch dem hemmenden Effekt von Noradrenalin 10-5 M signifikant entgegenwirken. Weder Adrenalin und Noradrenalin in der Konzentration 10-9 M noch die Adrenozeptorantagonisten vermögen zum Zeitpunkt 48h die IFN-γ-Produktion signifikant zu beeinflussen. Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 48h IFN-Gamma % 150 100 * * 50 * E9 p + E9 + U Pr o ra p E9 p + E5 E5 + U Pr o ra p E5 St im 0 Abb. 12: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 50 Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 48h IFN-Gamma % 120 100 * 80 60 * * 40 20 Pr op ra p N E9 N N E9 + + U E9 + E5 + E5 N N Pr op ra p U E5 N St im 0 Abb. 13: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Mit einer im Vergleich zum Leerwert fast 70fach gesteigerten Produktion kommt es zum Zeitpunkt 72h zu einer signifikanten Stimulation. Adrenalin 10-5 M (23,8+/-4,2%) und Noradrenalin 10-5 M (29,7+/-7%) hemmen wiederum signifikant die IFN-γProduktion. Nur bei Noradrenalin 10-5 M kann Propranolol dem hemmenden Effekt signifikant entgegenwirken (86,5+/-12%). Auf den hemmenden Einfluss von Adrenalin 10-5 M haben zum Zeitpunkt 72h weder α- noch β-Rezeptor-Antagonisten einen signifikanten Einfluss. Weder Adrenalin und Noradrenalin in der Konzentration 10-9 M noch die Adrenozeptorantagonisten verändern zum Zeitpunkt 72h die IFN-γ-Produktion signifikant. 51 Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 72h IFN-Gamma % 150 100 * * 50 * p + U E9 E9 + + E5 E5 Pr o ra p E9 p Pr o ra p U + St im E5 0 Abb. 14: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit PHA-P nach 72h IFN-Gamma % 120 100 80 * 60 * 40 20 Pr op ra p N E9 N N E9 + + U E9 + E5 + E5 N N Pr op ra p U E5 N St im 0 Abb. 15: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit PHA-P nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 52 5.2.2 Ergebnisse der Stimulationsversuche mit IL-2 Nach Stimulation mit IL-2 kommt es erst nach 24h bis 48h zur Produktion von IFN-γ, die erst nach 72h signifikant erhöht ist (p<0,01). Weder für IL-6 noch für IL-4 lässt sich eine signifikante Produktion durch die IL-2-Stimulation nachweisen. Mit IL-2 werden die PBMC von 5 Probanden stimuliert (n=5). 5.2.2.1 IL-2 und IL-6 Zu keinem der vier Messzeitpunkte ist eine statistisch signifikante Steigerung der IL-6Produktion durch IL-2 zu verzeichnen. In Gegenwart der Katecholamine lässt sich keine Beeinflussung erkennen. 5.2.2.2 IL-2 und IL-4 Durch IL-2 kommt es zu keiner bzw. einer nicht nachweisbaren IL-4-Produktion, so dass eine Aussage über einen Katecholamineffekt auch auf die Basissekretion nicht getroffen werden kann. 5.2.2.3 IL-2 und IFN-γγ 48h nach Stimulation kommt es zu einer gegenüber dem Leerwert über 20fach erhöhten IFN-γ-Produktion, die aufgrund der Streubreite innerhalb der Versuche nicht signifikant ist. Ein signifikanter Unterschied ist aber zwischen der IFN-γ-Produktion in Gegenwart von Adrenalin 10-5 M (45+/-10,9%) und 10-9 M (133,4+/-38,7%) zu beobachten. 53 Einfluss Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Interleukin-2 nach 48h IFN-Gamma % 200 150 100 50 E9 p + E9 + U Pr o ra p E9 p + E5 E5 + U Pr o ra p E5 St im 0 Abb. 16: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit IL-2 nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Zum Zeitpunkt 72h führt Adrenalin 10-5 M zu einer deutlichen Hemmung der Cytokinproduktion (43,2+/-14,8%). Diese ist weder durch Urapidil noch durch Propranolol zu beeinflussen. Eine signifikante Reduktion der IFN-γ-Produktion ist auch in Gegenwart von Noradrenalin 10-5 M (53,4+/-6,2%) festzustellen. Diese Reduktion lässt sich teilweise durch Propranolol, nicht jedoch durch Urapidil aufheben (63,7+/6,2%). Weder Adrenalin noch Noradrenalin in der Konzentration 10-9 M haben einen signifikanten Effekt auf die Ergebnisse. 54 Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Anti-IL-2 nach 72h IFN-Gamma % 120 100 * 80 * 60 40 20 Pr op ra p + N E9 + E9 N N N E5 E5 + + N U E9 Pr op ra p U E5 N St im 0 Abb. 17: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit IL-2 nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Interleukin-2 nach 72h IFN-Gamma % 150 * 100 * * 50 E9 p + E9 + U Pr o ra p E9 p + E5 E5 + U Pr o ra p E5 St im 0 Abb. 18: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit IL-2 nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 55 5.2.3 Ergebnisse der Stimulationsversuche mit Tetanus-Toxoid Tetanus-Toxoid gelangt in bei den PBMC von 7 Probanden zur Anwendung (n=7). Sowohl für IL-6 als auch für IFN-γ ist erst nach 48h eine im Vergleich zum Leerwert signifikant gesteigerte Produktion nachzuweisen. IL-4 ist durch Stimulation mit TT in unseren Versuchen nicht signifikant stimulierbar bzw. nicht nachweisbar. 5.2.3.1 Tetanus-Toxoid und IL-6 Nach 48h ist im Vergleich zum Leerwert eine mehr als 3fach angestiegene IL-6Produktion zu verzeichnen (p<0,001). Auch die fast 4fach angestiegene Produktion nach Stimulation im Vergleich zum Leerwert ist signifikant (p<0,001). Es lässt sich zu allen vier Zeitpunkten kein Einfluss von Katecholaminen auf die IL-6-Produktion beobachten. 5.2.3.2 Tetanus-Toxoid und IL-4 Zu allen vier Messzeitpunkten tritt IL-4 entweder nicht messbar oder nicht signifikant zum Leerwert erhöht auf. Über einen Katecholamineinfluss auf die IL-4-Produktion nach Stimulation mit TT können keine Aussagen getroffen werden. 56 5.2.3.3 Tetanus-Toxoid und IFN-γγ Die IFN-γ-Produktion ist nach 48h mit im Vergleich zum Leerwert mehr als 7fach erhöhten Werten signifikant gesteigert. Adrenalin 10-5 M führt zu einer deutlichen Hemmung der Cytokinproduktion (57,5+/-8,7%). Diese lässt sich nur durch Propranolol signifikant antagonisieren (74,1+/-8,7%). Auch Noradrenalin 10-5 M reduziert die Produktion signifikant (65,9+/-7,6%). Urapidil hat keinen Effekt, Propranolol hebt die Noradrenalinwirkung nur leicht und nicht signifikant auf (78,8+/-9,1%). Einfluss Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Tetanus-Toxoid nach 48h IFN-Gamma % 150 * * 100 * 50 op Pr ra p + E9 E9 E5 + + U E9 op Pr ra p E5 + U E5 St im 0 Abb. 19: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit TT nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 57 Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Tetanus-Toxoid nach 48h IFN-Gamma % 120 100 * 80 * * 60 40 20 Pr op p N N E9 N E9 + + U ra N + E5 + N E5 E9 Pr op p U ra E5 N St im 0 Abb. 20: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit TT nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Nach 72h lässt sich eine signifikante IFN-γ-Produktion um fast das 6fache des Leerwerts beobachten (p<0,001). Adrenalin 10-5 M vermindert die Produktion signifikant (73,8+/-5,7%). Der Einfluss kann mit Propranolol aufgehoben werden (82,3+/-7,4), nicht jedoch mit Urapidil (68,6+/-8,8%). Noradrenalin 10-5 M und 10-9 M hat keinen signifikanten Effekt auf die IFN-γ-Produktion. 58 Einfluss von Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Tetanus-Toxoid nach 72h IFN-Gamma % 150 * 100 * 50 p Pr o ra p + E9 E9 E5 + + U E9 p Pr o ra p E5 + U E5 St im 0 Abb. 21: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit TT nach 72h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 5.2.4 Ergebnisse der Stimulationsversuche mit Anti-CD3-Antikörpern Die PBMC von 5 verschiedenen Probanden werden mit Anti-CD3-Antikörpern stimuliert (n=6). Nach Stimulation mit Anti-CD3-Antikörpern kann für IL-6 und IFN-γ nach 24h eine im Vergleich zum Leerwert signifikant gesteigerte Produktion nachgewiesen werden. Nach 12h sind für beide Cytokine noch keine Erhöhung im Vergleich zum Leerwert nachweisbar. Zu allen vier Bestimmungszeitpunkten kann nach Anti-CD3-Ak-Stimulation kein Stimulationserfolg für IL-4 beobachtet werden. Sowohl für IFN-γ als auch für IL-6 ist zum Zeitpunkt 48h die höchste Cytokin-Produktion zu verzeichnen. 5.2.4.1 Anti-CD3-Ak und IL-6 In der Varianzanalyse ist die IL-6-Produktion 24h nach Stimulation mit einem p < 0,001 bzw. p = 0,05 nach 48h signifikant im Vergleich zum Leerwert erhöht. Es ist kein Effekt von Katecholaminen oder Adrenozeptorantagonisten auf die IL-6-Produktion messbar. 59 5.2.4.2 Anti-CD3-Ak und IL-4 Nach Anti-CD3-Ak-Stimulation kommt es an keinem der vier Zeitpunkte zu einer im Vergleich zum Leerwert signifikant erhöhten IL-4-Produktion. 5.2.4.3 Anti-CD3-Ak und IFN-γγ Ab 24h nach Anti-CD3-Ak-Stimulation kommt es zu einer deutlich messbaren IFN-γProduktion. Zum Zeitpunkt 24h kann zwischen den stimulierten Zellen noch kein Katecholamineffekt nachgewiesen werden. 48h nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak besteht ein hemmender Einfluss (p < 0,001) von Adrenalin 10-5 M (26,8+/-8,5%), Noradrenalin 10-5 M (43,2+/-14,2%) und Noradrenalin 10-9 M (60,9+/-11,3%). Einfluss Adrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h IFN-Gamma % 200 150 * 100 * 50 E9 p + E9 + U Pr o ra p E9 p + E5 E5 + U Pr o ra p E5 St im 0 Abb. 22: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Adrenalin 10-5 M (E-5) und Adrenalin 10-9 M (E-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 60 Der hemmende Effekt von Adrenalin 10-5 M ist durch Propranolol signifikant antagonisierbar (91,1+/-18,7%). Urapidil vermag den Effekt nicht zu beeinflussen. Adrenalin 10-9 M beeinflusst die IFN-γ-Produktion nicht. Einfluss von Noradrenalin auf die IFN-Gamma-Produktion nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h IFN-Gamma % 120 * 100 * 80 * 60 40 20 Pr op ra p E9 N N N E9 E5 + + U N E9 Pr op + U N E5 + St im N E5 ra p 0 Abb. 23: Die Abbildung stellt die statistische Auswertung der Prozentwerte von IFN-γ nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h dar. Der mit 100% festgesetzte Stimulationswert (Stim) wird mit den Werten unter Inkubation mit Noradrenalin 10-5 M (NE-5) und Noradrenalin 10-9 M (NE-9) sowie unter Koinkubation mit Propranolol (Prop) und Urapidil (Urap) verglichen. Signifikante Unterschiede zum Stimulationswert sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. 5.3 Beta-Rezeptoren 5.3.1 Anzahl an Beta-Rezeptoren Es wurde parallel zu jedem Stimulationsversuch auf den PBMC, die von einem Spender stammen, die Anzahl an β-Adrenozeptoren Radioligandenassay bestimmt. Bei insgesamt 34 Bestimmungen ergeben sich durchschnittlich 2733+/-874 β- Adrenozeptoren auf den PBMC mit einem Maximum von 4363 und einem Minimum von 1244 β-Adrenozeptoren. Die Durchschnittswerte der β-Adrenozeptoren liegen bei den Versuchen mit dem Stimulus PHA-P bei 2708 (+/-952), bei den Versuchen mit IL- 61 2-Stimulation im Durchschnitt bei 2468 (+/-838), bei den Anti-CD3-Versuchen bei 2510 (+/-682) und bei den TT-stimulierten PBMC bei 3206 (+/-850). 5.3.2 Korrelation zwischen β -Adrenozeptoren und Katecholamineinfluss Um eine mögliche Korrelation zwischen der Anzahl an β-Adrenozeptoren und dem Katecholamineinfluss zu erkennen, wird die Rang-Korrelation nach Spearman berechnet. Neben der Anzahl an β-Adrenozeptoren gehen die Prozentwerte der CytokinKonzentrationen bezogen auf den Stimulationswert als 100% nach Zugabe von Adrenalin beziehungsweise Noradrenalin ein. Die Berechnung ergiebt einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Rezeptorzahl pro Zelle und dem Einfluss von Katecholaminen bei den mit PHA-P stimulierten PBMC. Für IL-6 zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen Rezeptoranzahl und hemmendem Einfluss von Adrenalin 10-5 M (-0,581, Sig. 0,001), von Adrenalin 10-9 M (-0,724, Sig. 0,000), von Noradrenalin 10-5 M (-0,672, Sig. 0,000) und von Noradrenalin 10-9 M (-0,822, Sig. 0,000) bei den mit PHA-P stimulierten PBMC. Auch für IFN-γ zeigt sich bei den mit PHA-P stimulierten PBMC eine signifikante Korrelation zwischen Rezeptoranzahl und hemmenden Einfluss von Adrenalin 10-5 M (0,547, Sig. 0,001), von Adrenalin 10-9 M (-0,500, Sig. 0,003), von Noradrenalin 10-5 M (-0,498, Sig. 0,004) und von Noradrenalin 10-9 M (-0,481, Sig. 0,005). Für IL-4 kann bei keinem Versuch eine Korrelation zwischen Rezeptoranzahl und Katecholamineinfluss gezeigt werden. Bei den Versuchen mit TT, Anti-CD3 und IL-2 kann ebenso keine signifikante Korrelation zwischen Rezeptoranzahl und Katecholaminwirkung nachgewiesen werden. 62 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 Beta-2-Rezeptor g 8 R an g R an 8 Noradrenalin 10-5 M Abb. 24: Die Abbildung stellt die Korrelation der Ränge des Katecholamineinflusses auf die IFN-γProduktion nach Stimulation mit PHA-P in Gegenwart von Noradrenalin 10-5 M mit der Anzahl an β2- 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 g 8 R an R an g Adrenozeptoren dar. 0 Beta-2-Rezeptor Adrenalin 10-5 M Abb. 25: Die Abbildung stellt die Korrelation der Ränge des Katecholamineinflusses auf die IFN-γProduktion nach Stimulation mit PHA-P in Gegenwart von Adrenalin 10-5 M mit der Anzahl an β2Adrenozeptoren dar. 63 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 Beta-2-Rezeptor g 8 R an g R an 8 Noradrenalin 10-5 M Abb. 26: Die Abbildung stellt die Korrelation der Ränge des Katecholamineinflusses auf die IL-6Produktion nach Stimulation mit PHA-P in Gegenwart von Noradrenalin 10-5 M mit der Anzahl an β2- 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 0 0 g 7 an 8 R 8 R an g Adrenozeptoren dar. Beta-2-Rezeptor Adrenalin 10-5 M Abb. 27: Die Abbildung stellt die Korrelation der Ränge des Katecholamineinflusses auf die IL-6Produktion nach Stimulation mit PHA-P in Gegenwart von Adrenalin 10-5 M mit der Anzahl an β2Adrenozeptoren dar. 64 6. Diskussion 6.1 Methodenkritik Im Rahmen der Untersuchungen wurden zum einen die β-Rezeptorendichte auf den PBMC und zum anderen der Einfluß der Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin auf die Produktion bestimmter Cytokine bestimmt. Für die Versuche wurden buffy coats aus der Blutbank des Uniklinikums Marburg verwendet, die bei der Herstellung von Erythrozytenkonzentraten anfallen, und aus denen die PBMC isoliert wurden. Aus Datenschutzgründen war es nicht möglich, die Identität des Spenders zu verfolgen, um Einflußmöglichkeiten hinsichtlich der Untersuchungen abzuklären. Wie schon dargestellt, ist die β-Rezeptorendichte auf humanen PBMC von einer Vielzahl an Faktoren beeinflußbar wie durch bestimmte Krankheiten, Medikamente, Hormone aber auch durch physiologische Einflüsse wie Stress, körperliche Aktivität und das Lebensalter. Eine Beeinflussung des Spenderkollektivs gab es bei der vorliegenden Arbeit insofern, dass nur gesunde Spender zur Blutspende zugelassen werden. Andere Einflußgrößen entzogen sich der Kenntnis und der Kontrolle des Untersuchers. Interindividuelle Einflüsse, die durch Festlegung eines bestimmten Spenderprofils und Spendeprotokolls eliminiert werden könnten, wurden hinsichtlich der Auswahl der Zellen nicht berücksichtigt. Die Verwendung von PBMC für die vorliegende Arbeit ist durch verschiedene Vor- und Nachteile geprägt. Vorteilhaft wirkt sich die kurze Bearbeitungszeit der Zellen aus, da so das Risiko einer Beeinflussung der Zellen hinsichtlich der β-Rezeptorendichte und einer Stimulation durch den Separationsvorgang gering gehalten werden kann. Mit weiteren Separationsschritten, durch die man einzelne Zellfraktionen erhalten könnte, würde dieses Risiko stetig steigen und sich von den Zuständen in vivo stärker unterscheiden. Insbesondere könnte sich die β-Rezeptorendichte und der Einfluss von Katecholaminen auf die Zellen stark verändern. 65 6.2 Einfluss der Stimulantien auf den Stimulationserfolg Es kommen zur Stimulation der PBMC vier unterschiedliche Substanzen zur Anwendung: Phytohaemagglutinin-P (PHA-P), Interleukin-2 (IL-2), Tetanus-Toxoid (TT) und Anti-CD3-Antikörper (Anti-CD3-Ak). Die Stimulantien ergeben unterschiedliche Effekte bezüglich Zeitpunkt und Produktion der untersuchten Cytokine. 6.2.1 Stimulation mit PHA-P 6.2.1. Cytokin-Produktion nach Stimulation mit PHA-P Nach Stimulation mit PHA-P kommt es erst nach 48h zu einer signifikanten Produktion von IL-6 mit einem Höhepunkt zum Zeitpunkt 72h. Diese Beobachtung der IL-6Produktion mit einem Anstieg zum Zeitpunkt 48h und einem Höhepunkt zum Zeitpunkt 72h nach Stimulation der PBMC mit 10 µg/ml PHA stimmen mit den Arbeiten von McHugh et al. überein (McHugh, 1996). Als Hauptquelle von IL-6 in den PBMC gelten Monozyten/Makrophagen. IL-6 wird aber auch von Th2-Zellen produziert (Kishimoto, 1989). Die Produktion von IL-4 ist nach 12h und 24h signifikant im Vergleich zum Leerwert erhöht. Zu den Zeitpunkten 48h und 72h kann IL-4 nicht mehr signifikant erhöht gemessen werden. Im Gegensatz dazu finden McHugh et al. einen Peak der IL-4Produktion nach 48h. In seinen Untersuchungen kam allerdings auch ein anderes Lektin von Phaseolus vulgaris, nämlich PHA-L, zur Anwendung. Doch auch er findet einen steilen An- und Abstieg der IL-4-Konzentration in den Kulturen. PHA-P führt zu einem deutlich früheren IL-4-Peak als PHA-L, so dass zu den Zeitpunkten 48h und 72h IL-4 nicht mehr ausgewertet werden kann. IFN-γ liegt in den höchsten Konzentrationen zum Zeitpunkt 72h nach PHA-PStimulation vor. McHugh et al. beschreiben einen Peak der IFN-γ-Produktion nach 6084h nach Stimulation, was den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung weitgehend entspricht (McHugh, 1996). Für alle drei Cytokine werden nur monophasiche Verläufe der Cytokinproduktion nach Stimulation mit PHA-P beschrieben. 66 6.2.2 Stimulation mit Interleukin-2 IL-2 stimuliert PBMC über Bindung an seinen spezifischen IL-2-Rezeptor. Nach Stimulation mit IL-2 konnte weder für IL-6 noch für IL-4 ein signifikanter Anstieg der Produktion im Vergleich zum Leerwert beobachtet werden. Lediglich die Produktion von IFN-γ konnte durch IL-2 signifikant stimuliert werden, was auch Kasahara in seiner Arbeit beschreibt (Kasahara, 1983). Ab 48h war die Produktion im Vergleich zum Leerwert signifikant gesteigert, ein Höhepunkt wurde zum Zeitpunkt 72h erreicht. Die Basissekretion an IL-4 und IL-6 liess sich nicht steigern. 6.2.3 Stimulation mit Tetanus-Toxoid Nach Stimulation mit Tetanus-Toxoid kommt es nach 48h zu einer signifikanten IL-6Produktion mit einem Peak zum Zeitpunkt 72h. IL-4 konnte zu keinem der vier Zeitpunkte nach Stimulation mit TT signifikant erhöht gemessen werden. Bei Untersuchungen mit PBMC nach Stimulation mit TT konnten Bodnar et al. eine deutliche Zunahme der mRNA für IL-4 demonstrieren. Trotz der vor allem bei TT ausgeprägten IL-4-mRNA-Zunahme konnte IL-4 in den Zellkulturüberständen durch ELISA nicht nachgewiesen werden (Bodnar, 1997, El Ghazali, 1993), was mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit übereinstimmt. Andere Arbeiten beschreiben im Gegensatz dazu eine deutlich messbare IL-4-Sekretion (Looney, 1994, Kurtzhals, 1992). Der wahrscheinlichste Grund für das nicht messbare IL-4 kann die niedrige Produktion sein, aber auch ein Cytokinabbau oder die Bindung an lösliche oder zellmembrangebundene IL-4-Rezeptoren. In einer anderen Arbeit führte erst wiederholte TT-Stimulation zu einer signifikanten IL-4-Erhöhung (Marshall, 1993). Insgesamt finden sich in der Literatur sehr unterschiedliche Angaben über den IL-4-Nachweis mittels ELISA mit zum Teil erhöhter IL-4-Sekretion bei Atopikern ohne vorherige Stimulation und nicht nachweisbarer IL-4-Produktion trotz Stimulation von PBMC gesunder Probanden (Fargeas, 1992). 67 Nach TT-Stimulation konnte nach 48h und 72h eine signifikante Erhöhung an IFN-γ gemessen werden. Bodnar beobachtete bereits nach 24h eine signifikante IFN-γErhöhung (Bodnar, 1997). Auch in der vorliegenden Arbeit war eine vermehrte wenn auch nicht signifikante Produktion nach 24h auch zu beobachten. 6.2.4 Stimulation mit Anti-CD3-Antikörpern Der murine Anti-CD3-Ak aktiviert PBMC durch direkte Bindung an den T-ZellRezeptor/CD3-Komplex. Die Aktivierung der Zellen mit Anti-CD3-Ak entspricht mehr einer Antigen-spezifischen Stimulation als z.B. Lektine, Phorbolester oder Calciumionophoren. Nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak konnte IL-6 signifikant erhöht zum Leerwert nach 24h und 48h gemessen werden. In der Arbeit von Pisa gelang der Nachweis von IL-6-mRNA nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak bereits nach 4h mit einer zunehmenden Steigerung der mRNA bis zum Zeitpunkt 22h (Pisa, 1992), was mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit gut vereinbar ist, da der IL-6-Nachweis über den Nachweis der mRNA wesentlich sensitiver ist und mittels ELISA erst grössere Mengen im Überstand gemessen werden können. IL-4 konnte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak zu keinem der vier Messzeitpunkte gemessen werden. Frühere Arbeiten zeigten ausschliesslich einen transienten mRNANachweis nach 4-7h (Pisa, 1992). Lewis et al. halten die transiente IL-4-Produktion nur für das Produkt einer kleinen Th-Zellpopulation, die bei wesentlich höherer Produktion von IL-2 und IFN-γ deshalb im Verlauf kein IL-4 mehr bildet (Lewis, 1988). Eine im Vergleich zum Leerwert signifikant erhöhte IFN-γ-Produktion nach Anti-CD3Stimulation lässt sich in der vorliegenden Arbeit nach 24h zeigen. Ein Peak konnte zum Zeitpunkt 72h gemessen werden. Pisa zeigte in einer Arbeit einen IFN-γ-mRNANachweis bereits 4h nach Stimulation, der bis zum Ende des Untersuchungszeitpunkts 22h nach Stimulation positiv war (Pisa, 1992). Bei methodisch bedingter früherer Nachweisbarkeit der mRNA sind die Untersuchungen gut mit der vorliegenden Arbeit zu vereinbaren. 68 6.3 Einfluss der Katecholamine auf die Cytokin-Produktion 6.3.1 Einfluss von Katecholaminen auf die Produktion von IFN-γγ Nach Stimulation mit PHA-P, IL-2, TT und Anti-CD3-Ak konnte bei allen vier Stimulantien eine im Vergleich zum Leerwert signifikant gesteigerte Produktion von IFN-γ hervorgerufen werden. Ebenso lassen sich bei allen vier Stimulantien Einflüsse der Katecholamine auf die Cytokin-Produktion beobachten. Diese Einflüsse treten bei IFN-γ im Vergleich zu den anderen untersuchten Cytokinen am deutlichsten zutage. Nach Stimulation mit PHA-P reduzieren sowohl Adrenalin 10-5 M als auch Noradrenalin 10-5 M die IFN-γ-Produktion signifikant. Dieser Effekt lässt sich teilweise durch Propranolol antagonisieren, während α-Rezeptor-Blockade sowie Katecholamine in der Dosierung 10-9 M keinen signifikanten Einfluss auf die IFN-γ-Produktion ausüben. Auch nach Stimulation mit den Substanzen Anti-CD3-Ak, Tetanus-Toxoid und IL-2 kommt es nur in Gegenwart der Katecholamine Adrenalin 10-5 M als auch Noradrenalin 10-5 zu einer signifikanten Hemmung der IFN-γ-Produktion. Der hemmende Einfluss lässt sich wiederum nur durch Propranolol aufheben. Katecholamine in der niedrigmolaren Dosierung 10-9 M führen in keinem der Versuche zu einer Beeinflussung der IFN-γ-Produktion. Die Katecholaminwirkung kann durch Propranolol antagonisiert werden, nicht jedoch durch Urapidil, was auf einen βAdrenozeptor-vermittelten Wirkmechanismus schliessen lässt. Der in den vorliegenden Ergebnissen beobachtete, hemmende Einfluss der Katecholamine stimmt mit den Beobachtungen verschiedener Publikationen überein. Andrade-Mena konnte zeigen, dass murine Immunzellen der Milz nach Stimulation durch PHA sowohl in Gegenwart von Adrenalin als auch Noradrenalin weniger IFN-γ produzierten. Die Hemmung war dosisabhängig; so führte Koinkubation mit Katecholaminen in der Dosierung 10-7 M noch zu einer signifikanten Hemmung (Anrade-Mena, 1997). Der Katecholamineffekt war auch in dieser Untersuchung durch Propranolol antagonisierbar. Auch Holen et al. beobachteten eine Hemmung der IFN-γSynthese stimulierter T-Zellen in Gegenwart von β2-Adrenozeptor-Agonisten (Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin, Fenoterol) (Holen, 1998). Der inhibitorische Effekt auf die IFN-γ-Synthese kommt durch eine Erhöhung des intrazellulären cAMP 69 zustande. So konnte gezeigt werden, dass auch Prostaglandin E2 die Cytokinproduktion in gleicher Weise wie die β2-Adrenozeptor-Agonisten beeinflusst. Prostaglandine führen wie auch β2-Adrenozeptor-Agonisten zu einer nur geringen Beeinflussung der Th2-Cytokine IL-4 und IL-5, inhibieren aber die Produktion von IL-2 und IFN-γ (Betz, 1991, Snijdewint, 1993). Die inhibitorischen Effekte durch Prostaglandin E2 korrelierten mit der Menge an intrazellulärem cAMP. Diese Ergebnisse belegen die Annahme, dass die Katecholamin-Wirkung auf Th-Zellen β2-Adrenozeptor-vermittelt ist. Die Beeinflussung der IFN-γ-Produktion durch Katecholamine war unabhängig von dem verwendeten Stimulus. Sowohl für Adrenalin als auch für Noradrenalin können signifikante Einflüsse auf die IFN-γ-Produktion nur in der Dosierung 10-5 M beobachtet werden. Diese in vitro verwendeten Konzentrationen entsprechen denen, den Lymphozyten auch in vivo ausgesetzt sein können. Auch exogen verabreichte β2-Adrenozeptor-Agonisten wie Terbutalin, die z.B. bei der Behandlung von Bronchokonstriktion verabreicht werden, können Plasma-Konzentrationen im Bereich 10-5 M bis 10-7 M erreichen (Fuchs, 1988, Kohm, 2000). Niedrigere Konzentrationen, wie in der vorliegenden Arbeit verwendet, haben keinen Einfluss gezeigt. Es ist anzunehmen, dass der komplexe Einfluss der Katecholamine auf die Th-Zellen v.a. im Bereich der lymphatischen Organe stattfindet. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit stimmen mit den Ergebnissen verschiedener Arbeiten mit humanen Th-Zellen überein; Katecholamine bzw. eine intrazelluläre cAMP-Erhöhung vermindern v.a. die Produktion der Th1-Cytokine wie IFN-γ, wohingegen die Th2-Cytokine in ihrer Produktion nur wenig oder gar nicht beeinflusst werden (Mohede, 1996, Yoshimura, 1998). 6.3.2 Einflüsse von Katecholaminen auf die IL-6-Produktion Nach Stimulation mit PHA-P, TT und Anti-CD3-Ak kann eine signifikant gesteigerte Produktion von IL-6 erreicht werden, während IL-2 diesen Effekt nicht bewirkt. Nur bei den Versuchen mit PHA-P kann eine signifikante Hemmung der IL-6-Produktion durch Katecholamine beobachtet werden. Auch Katecholamine in der niedrigen Dosierung 10-9 M führen z.T. zu einer signifikanten Cytokinreduktion. Diese Hemmung der 70 Cytokin-Produktion ist weder durch α- noch β-Rezeptorantagonist signifikant aufzuheben. Auch van der Poll beobachtete einen hemmenden Effekt von Noradrenalin auf die IL-6Produktion von Vollblut-Kulturen nach Stimulation mit LPS. Die hemmende Noradrenalin-Wirkung liess sich nur durch β-Antagonisten, nicht jedoch durch αAntagonisten aufheben. β-adrenerge Stimulation mit Isoprenalin entsprach der Noradrenalinwirkung, während α-adrenerge Stimulation durch Phenylephrin keine Änderung der IL-6-Produktion zur Folge hatte (van der Poll, 1994). Bei PHA-stimulierten Vollblutkulturen führte Noradrenalin zu einer signifikanten Verminderung von IL-6 und TNF-α. Die Produktion von TNF-α konnte auch durch α2Adrenozeptor-Stimulation reduziert werden (Maes, 2000). Im Gegensatz zu den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit, die mit denen von Maes und van der Poll gut vereinbar sind, gibt es einige Berichte über Untersuchungen an Nagetieren, dass Noradrenalin IL-6-mRNA und Protein induzieren kann (Burysek, 1997, von Patay, 1999, Norris, 1993, Huang, 1997). Bei den Untersuchungen mit den konträren Ergebnissen wurden z.T. andere IL-6-sezernierende Zelltypen untersucht wie Adipozyten, Astrozyten u.a.; z.T. wurde der Einfluss auf unstimulierte Zellen untersucht. Den Untersuchungen von Maes und van der Poll liegen ähnliche Materialien und Methoden zugrunde wie in der vorliegenden Arbeit, in der vergleichbare Ergebnisse erhoben werden konnten. Entgegen anderer Berichte scheinen sowohl Noradrenalin als auch Adrenalin die IL-6-Produktion humaner PBMC in vitro negativ zu beeinflussen. Diese Beobachtung kann z.B. helfen, den immunmodulatorischen Einfluss von Katecholaminen bei einer Sepsis zu verstehen. Sowohl bei einer Sepsis als auch in Gegenwart von LPS können sowohl eine erhöhte, systemische Katecholamin- wie auch IL-6- und TNF-α-Freisetzung beobachtet werden (van der Poll, 1994). So können Katecholamine möglicherweise einem negativen Feedback-Mechanismus für die IL-6 und TNF-α-Freisetzung dienen. Katecholamine können so eventuell eine überschiessende Immunantwort supprimieren. Diese Hypothese wird auch durch die Ergebnisse von de Luigi et al. unterstützt. Nach sympathischer Denervation in Ratten konnte nach LPS-Stimulation eine verstärkte IL-6-Produktion beobachtet werden, was für eine tonisch inhibitorische Kontrolle des sympathischen Nervensystems spricht (de Luigi, 1998). 71 Aus den Ergebnissen in der vorliegenden Arbeit lassen sich die adrenergen Effekte nicht ebenso eindeutig zuordnen. Bemerkenswerter Weise führen zum Zeitpunkt 48h nur Noradrenalin 10-9 M und Noradrenalin 10-5 M mit Propranolol zu einem Effekt auf die IL-6-Produktion. Die hemmende Wirkung durch das niedrig molare Noradrenalin lässt sich durch Koinkubation mit Urapidil aufheben. β-Adrenozeptorblockade ruft keine Änderung hervor. Das könnte zum einen bedeuten, dass der Effekt α-Adrenozeptorvermittelt ist. Zum anderen kann durch α-Adrenozeptor-Blockade auch ein relatives Überwiegen der β-Adrenozeptor-Wirkung zum Ausdruck kommen. Dagegen spricht jedoch, dass Noradrenalin 10-5 M mit Propranolol einen hemmenden Einfluss auf die IL-6-Produktion ausübt. Verschiedene Arbeitsgruppen haben zeigen können, dass die Wirkung der Katecholamine über einen erhöhten cAMP-Spiegel vermittelt wird (Madden, 1995). Jedoch wurde deutlich, dass neben dem cAMP-Spiegel eine Reihe begleitender Faktoren auf die durch cAMP veränderte Immunantwort wirken. So ist zum einen der Zeitpunkt der Adrenozeptor-Stimulation im Vergleich zur Stimulation der Immunzellen von Bedeutung. Auch die Art des Stimulus kann die Katecholaminwirkung beeinflussen; so zeigten B-Zellen abhängig vom Stimulus eine unterschiedliche Adrenozeptorantwort (Kouassi, 1990, Li, 1990). Der Effekt äquimolarer cAMP-Spiegel ist auch von der cAMP-erhöhenden Substanz abhängig. Isoproterenol und Prostaglandin E2 hatten bei äquimolaren cAMP-Spiegeln eine unterschiedliche Wirkung auf die Proliferation stimulierter T-Zellen (Bartik, 1993). Katecholamine können anscheinend durch unterschiedlich lang anhaltende cAMPSpiegel oder andere begleitend aktivierte Signaltransduktionsmechanismen differenzierte Wirkungen ausüben. Zum Zeitpunkt 48h scheint niedrigmolares Noradrenalin über eine α-Adrenozeptor-Stimulation einen Effekt auf die IL-6Produktion auszuüben. Hinweise auf Beeinflussung der Immunantwort über αAdrenozeptoren gibt es von einigen Arbeitsgruppen. So beobachteten Heijnen et al., dass PBMC von Patienten mit juveniler rheumatoider Arthritis (JRA) auf die Zugabe eines α1-Adrenozeptor-Agonisten in vitro mit einer verstärkten IL-6-Produktion reagieren (Heijnen et al., 1996). Roupe van der Voort zeigte, dass Stress bei JRAPatienten in vivo zu einer vermehrten IL-6-Produktion führt, und dass bei diesen Patienten mRNA für α1-Adrenozeptoren nachgewiesen werden konnte (Roupe van der Voort, 2000). Felsner et al. zeigten, dass die T-Zell-Reaktivität bei Ratten durch αAdrenozeptor-Stimulation supprimiert wurde (Felsner, 1992). 72 72h nach Stimulation PHA-P ist die IL-6-Produktion bei Koinkubation mit Adrenalin 10-5 M und Adrenalin 10-9 M sowie Noradrenalin 10-9 M mit Urapidil erniedrigt. Diese Einflüsse sind weder durch Urapidil noch durch Propranolol aufzuheben. Da in Gegenwart von Noradrenalin 10-9 M und Urapidil auch die Erniedrigung beobachtet wird, scheint der Effekt am ehesten β-Adrenozeptor-vermittelt zu sein, wodurch auch van der Poll in seiner Arbeit den hemmenden Einfluss auf die IL-6-Produktion vermittelt sieht. Interessanterweise haben weder niedrig- noch hochmolares Noradrenalin einen signifikanten Einfluss auf die IL-6-Produktion. Dies kann durch die im Vergleich zu Adrenalin unterschiedliche Affinität zu Adrenozeptoren begründet sein. 6.3.3 Einflüsse von Katecholaminen auf die IL-4-Produktion Nach Stimulation mit PHA-P, TT, IL-2 und Anti-CD3-Ak konnte eine signifikante gesteigerte Produktion von IL-4 nur in den Versuchen mit PHA-P erreicht werden. Zu den Zeitpunkten 12h und 24h kann ein deutlicher Einfluss auf die IL-4-Produktion der PHA-P-stimulierten PBMC beobachtet werden. Nur die Katecholamine in der hohen Dosierung Adrenalin 10-5 M als auch Noradrenalin 10-5 M reduzieren die IL-4Produktion signifikant. Weder α- noch β-Rezeptorantagonist heben die Katecholaminwirkung signifikant auf. Im Vergleich zum Katecholamineinfluss auf die IL-6- (bis -46,9%) und IFN-γ- (bis –80,8%) Produktion ist der Einfluss auf die IL-4Produktion am wenigsten stark ausgeprägt (bis –37,9%). Dieser differenzierte Einfluss auf die Th1-/Th2-Cytokin-Produktion ist schon von mehreren Arbeitsgruppen beobachtet worden. Insbesondere zeigten Versuche mit unterschiedlichen cAMPerhöhenden Substanzen, dass insbesondere cAMP-Spiegel-Erhöhungen auf Th1- und Th2-Zellen unterschiedlich wirken, wobei vor allem die Th1-Cytokin-Produktion gehemmt wird. In der vorliegenden Arbeit liegt auch ein hemmender Einfluss von Katecholaminen auf die IL-4-Produktion der Th2-Zellen vor, der jedoch deutlich geringer ausgeprägt ist, als auf IFN-γ und IL-6. In humanen PBMC zeigte sich nach Stimulation bei Koinkubation mit Theophyllin und einem Phosphodiesterase-Hemmer eine Hemmung der Proliferation sowie eine dosisabhängige Verminderung der IL-4- und IL-5-Sekretion durch die cAMP- 73 erhöhenden Substanzen. Dies liess sich auch an humanen Th-Zell-Linien beobachten (Crocker, 1996). Eine verminderte IL-4-Produktion konnte auch durch Theophyllin bei PBMC atopischer Patienten nach Stimulation mit spezifischem Antigen gezeigt werden (Tohda, 1998). Bei einer cAMP-Erhöhung in murinen Th-Zell-Linien, die durch einen Phosphodiesterase-Hemmer ausgelöst wurde, zeigte sich sogar ein stimulierender Effekt auf die Produktion des Th2-Cytokins IL-5, während IL-4 unbeeinflusst blieb (Schmidt, 1995). 6.3.4 Differenzierter Einfluss von Katecholaminen auf Th1- und Th2-Zellen Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind mit den Ergebnissen anderer Arbeiten gut zu vergleichen. Entgegen einer deutlichen Hemmung der Produktion von Th1Cytokinen wie z.B. des IFN-γ, sind Th2-Cytokine deutlich weniger beeinflussbar (Mohede, 1996, Yoshimura, 1998). Wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden konnte, ist dieser Mechanismus β2-Adrenozeptor-vermittelt. An der Erklärung für die differenzierte Katecholaminwirkung auf Th1-/Th2-Zellen scheinen verschiedene Faktoren beteiligt zu sein. Ein Grund für die unterschiedliche Katecholaminempfindlichkeit der Th-Zellen kann in einer unterschiedlichen β2-Adrenozeptorexpression liegen. Ramer-Quinn et al. untersuchten die unterschiedliche Expression von β2-Adrenozeptoren auf murinen ThZell-Klonen. Es konnte gezeigt werden, dass die β2-Adrenozeptoren nur auf Th1Zellen, jedoch nicht auf Th2-Zellen nachweisbar waren. Nach Stimulation mit AntiCD3-Ak führten Terbutalin und Noradrenalin zu einer Abnahme der IL-2-Produktion, wohingegen die IFN-γ-Produktion nicht signifikant beeinflusst wurde. Der Effekt liess sich durch β-Adrenozeptor-Antagonisten wieder aufheben (Ramer-Quinn, 1997). Das vermeintliche Fehlen von β-Adrenozeptoren auf Th2-Zellen wurde an murinen ThZellen untersucht. So ist es möglich, dass bei humanen Th2-Zellen eventuell β2Adrenozeptoren vorliegen, was von Aktivierungsgrad und Differenzierungsgrad abhängig sein kann. Es ist noch nicht bekannt, wann Th0-Zellen bei ihrer Differenzierung zu Th2-Zellen die β2-Adrenozeptoren nicht mehr exprimieren. Eine unterschiedliche Expression der β2-Adrenozeptoren auf Th1- und Th2-Zellen kann jedoch erklären wie die unterschiedliche Wirkung der Katecholamine auf die Zellen und 74 die Cytokin-Produktion zustande kommt. So scheint die selektive Modulation der Cytokin-Produktion der Th1-und Th2-Zellen teilweise durch die unterschiedliche Dichte der Zellen an β2-Adrenozeptoren erklärbar zu sein. Gegen ein völliges Fehlen an β2-Adrenozeptoren auf humanen Th2-Zellen sprechen die vorliegenden Ergebnisse. Auch die IL-4-Produktion liess sich durch Katecholamine hemmend beeinflussen. Ein weiterer Grund für die unterschiedliche Katecholaminwirkung auf Th-Zellen liegt an einer unterschiedlich starken Empfindlichkeit der Cytokin-Produktion auf die second messenger. β2-Adrenozeptor-Stimulation führt zu einer Erhöhung an cAMP. Es zeigte sich, dass auch Substanzen, die das intrazelluläre cAMP unabhängig von β2Adrenozeptoren erhöhen, die Produktion von Th-1-Cytokinen z.B. IFN-γ hemmen, während auf Th2-Cytokine z.B. IL-4, IL-5 kein oder nur ein geringgradiger Einfluss besteht (Snijdewint, 1993, Munoz, 1990, Novak, 1990, Betz, 1991). Mit PHA stimulierte PBMC bildeten nach Zugabe eines Phosphodiesterase-Hemmers als cAMP-erhöhende Substanz deutlich weniger Th1-Cytokine wie IL-2 und IFN-γ, die Th2-Cytokine IL-4 und IL-5 wurden weniger stark inhibiert (Yoshimura, 1998). Nur höchste Konzentrationen eines Phosphodiesterasehemmers Typ IV hemmten die Produktion der Th2-Cytokine. Die Zugabe eines β-Adrenozeptoragonisten verstärkte den Einfluss der Phosphodiesterase-Hemmer. Untersuchungen über das Vorliegen von β2-Adrenozeptoren auf Th-Zellen zeigten, dass diese nur auf Th1-, nicht jedoch auf Th2-Zellen nachgewiesen werden konnten (Sanders, 1997). Mohede et al. (1996) beobachteten hingegen, dass der lang wirkende β2-Agonist Salmeterol in PBMC, die mit PHA stimuliert wurden, die Produktion sowohl von IL-4 als IFN-γ hemmend beeinflusste. Salmeterol in niedriger Dosierung (<10-9 M) vermochte die IL-4-, jedoch nicht die IFN-γ-Produktion hemmend zu beeinflussen. Untersuchungen zeigten, dass β2-Adrenozeptor-Agonisten in der Konzentration <10-9 M keine messbar erhöhten cAMP-Spiegel mehr bewirken (Feldmann, 1987). Miura konnte einen Effekt niedrig dosierter β-Adrenozeptor-Agonisten auf Ca2+-abhängige K+-Kanäle glatter Atemwegsmuskelzellen zeigen (Miura, 1992). Diese Kanäle konnten auch auf Lymphozyten nachgewiesen werden, woraus sich ein möglicher Katecholamineffekt auf die Th1-/Th2-Cytokin-Produktion über die Ca2+-abhängigen K+-Kanäle vermuten liesse. In Untersuchungen mit einem K+-Kanal-Blocker konnte die Katecholaminwirkung auf die IL-4-Produktion aber nicht beeinflusst werden (Mohede et al., 1996). 75 Eine sehr differenzierte Wirkung von Prostaglandin E2 als cAMP-erhöhende Substanz auf die Th-Cytokin-Produktion konnte auch Snijdewint in seiner Arbeit demonstrieren (Snijdewint, 1993). Während die Produktion von IFN-γ und IL-2 durch Prostaglandin E2 gehemmt wurde, zeigte sich eine sehr viel weniger starke Reduktion für IL-4 und IL-5. Für IL-5 konnte in Gegenwart von Prostaglandin E2 in niedriger Dosierung sogar eine Steigerung der Produktion beobachtet werden. Dies könnte in einer unterschiedlich starken Empfindlichkeit der Expression der Th1- bzw. Th2-Cytokine gegenüber cAMP liegen. Munoz zeigte in einer Arbeit den Einfluss von Cholera-Toxin und Forskolin auf murine Th-Zellen. Beide Substanzen führten in Th1- und Th2-Zellen zu einem signifikanten cAMP-Anstieg. Nur die Th1-Zellen aber nicht die Th2-Zellen wurden in ihrer Proliferation gehemmt. Während die IL-2-Produktion in den Th1-Zellen deutlich gehemmt wurde, fand sich kein Einfluss auf die IL-4-Produktion der Th2-Zellen. Auch Novak und Rothenberg (1990) konnten den differenzierten Einfluss auf die Th1-/Th2Cytokin-Produktion durch cAMP-Analoga demonstrieren, wobei nur Th-1-Cytokine betroffen waren. Gajewski et al. konnten zeigen, dass Katecholamine über einen cAMPAnstieg zwar nicht die Cytokin-Produktion der Th2-Zellen beeinflussen, aber die Proliferation gehemmt wird (Gajewski, 1990). Vorstellbar ist daher, dass neben der Proliferation auch andere cAMP-abhängige Th2-Zell-Effektor-Funktionen beeinflusst werden können. In humanen T-Zell-Linien wies Holen eine signifikante Hemmung der IL-4- und IL-5Produktion in Gegenwart von β2-Adrenozeptoragonisten nach. Insgesamt konnten starke individuelle Unterschiede der Beeinflussung nachgewiesen werden. So zeigte sich einmalig auch eine Verstärkung der IFN-γ-Produktion. (Holen, 1998). In Untersuchungen von Ramer-Quinn et al. zeigte sich, dass der Einfluss von Katecholaminen und auch cAMP-erhöhender Substanzen auf die Cytokinproduktion von Th1-/Th2-Zellen auch stark vom Differenzierungs- und Aktivierungsgrad der Zellen abhängt. Wobei in den meisten Arbeiten murine T-Zell-Linien untersucht wurden, um Aufschlüsse über die Reaktivität der Th-Zellen auf Katecholamine zu bekommen, dienten hierzu Ramer-Quinn naive und primäre CD4+-Effektorzellen. Im Gegensatz zu Arbeiten mit Th-Zelllinien zeigte sich, dass sowohl primäre Effektor-Th1als auch -Th2-Zellen in ihrer Cytokinproduktion nicht durch Noradrenalin, Terbutalin oder cAMP-Analoga beeinflusst werden konnten. Da kein Ansprechen auf cAMP- 76 Analoga vorlag, scheint weniger eine verminderte β2-Adrenozeptorexpression vorzuliegen, sondern eine unterschiedlich starke Empfindlichkeit bezüglich cAMP, abhängig von der Zelldifferenzierung (Ramer-Quinn, 2000). So muss bei allen Untersuchungen stets der Differenzierungs- und Aktivierungsgrad der Zellen in Zusammenhang mit der Katecholamin-Exposition bewertet werden. Lacour et al. fanden entgegen der Ergebnisse anderer Arbeitsgruppen und auch der vorliegenden Arbeit eine Steigerung von IL-4 und IL-5 in aktivierten Th-Zellen durch Gegenwart von cAMP (Lacour, 1994). Wie obige Untersuchungen zeigen, muss man als Erklärung für die differenzierte Katecholaminwirkung auf Th1-/Th2-Zellen auch die Interaktion der Transduktionsmechanismen über second messenger von T-Zell-Stimulation und Adrenozeptor-Stimulation heranziehen. Stimulation von T-Zellen über den T-ZellRezeptor/CD3-Komplex (TCR) führt zu einem gesteigerten Phosphoinositolstoffwechsel mit Bildung zweier Reaktionsprodukte mit second messenger-Funktion: Zum einen wird Diacylglycerol (DAG) gebildet, zum anderen Inositol-1,4,5-trisphosphat (IP3). DAG stimuliert die Proteinkinase C (PKC), über IP3 kommt es zu einer Erhöhung an freien, intrazellulären Ca2+-Ionen. Dies führt dann u.a. zu einer verstärkten Expression an IL-2-Rezeptor- und IL-2-mRNA sowie weiterer Cytokine (Nel, 1987). Eine volle Aktivierung von T-Zellen benötigt mindestens zwei Signale; zum einen vom T-Zell-Rezeptor (TCR) zum anderen vom kostimulatorischen Rezeptor CD28 (Lenschow, 1996). An der Transduktion der extrazellulären Signale in die Zelle sind verschiedene Protein-Kinasen u.a. aus der Familie der Mitogenaktivierten-Protein-Kinasen (MAPK) beteiligt. Nach Aktivierung des TCR und Kostimulation über CD28 kommt es zur Aktivierung bestimmter Protein-Kinasen, der extracellular-signal-related kinase (ERK) und der c-Jun N-terminal kinase (JNK). Eine β2-Adrenozeptor-Stimulation führt G-Protein-vermittelt über eine Aktivierung der Adelylatcyclase zu einem Anstieg des intrazellulären cAMP. Eine intrazelluläre cAMP-Erhöhung bei T-Zellen führt zu einer Down-Regulation der Kinasen JNK und ERK. Untersuchungen mit spezifischen Protein-Kinase-Antagonisten zeigten, dass diese hauptsächlich für die Th1-Cytokin-Gen-Expression bedeutend sind und für die Th2-Cytokin-Gen-Expression eine untergeordnete Rolle spielen. Chen et al. konnten zeigen, dass bei Th2-Zellen eine andere Kinase, die p38-MAPK, in Gegenwart von cAMP stimuliert wird. Bei Th1-Zellen konnte nach cAMP-Erhöhung keine 77 Steigerung der Aktivität der p38-MAPK beobachtet werden. Durch Untersuchungen mit einem spezifischen p38-Inhibitor konnte gezeigt werden, dass sowohl die Produktion von Th1- als auch von Th2-Cytokinen von dieser Kinase abhängt (Chen, 2000). Dies kann z.B. die Beobachtung erklären, dass in einigen Arbeiten eine Erhöhung an intrazellulärem cAMP die Cytokin-Produktion von IL-5 sogar gesteigert hat, während Th1-Cytokine supprimiert wurden (Gajewski, 1990, Snijdewint, 1993). Eine weitere Erklärung für die unterschiedliche Katecholaminwirkung bei Th1/Th2Zellen scheint in der Wirkung von cAMP auf Transkriptionsfaktoren zu liegen. So führt cAMP über p38-MAPK zu einer verstärkten Phosphorylierung des Transkriptionsfaktors GATA3, der einen wichtigen Regulator der Th2-Cytokin-GenExpression darstellt (Chen, 2000). PHA wird zu den Lektinen gezählt, die eine T-Zell-Aktivierung und Proliferation bewirken können. Die Wirkung auf T-Zellen erfolgt über Bindung an bestimmte Oberflächenmoleküle, zu denen unter anderem der CD3/T-Zell-Rezeptor-Komplex (TCR) sowie CD2 gehören. Auch die Stimulation mit Anti-CD3-Ak sowie die Stimulation mit TT erfolgt über den TCR. IL-2 stimuliert die PBMC über Bindung an den spezifischen IL-2-Rezeptor. Die Signaltransduktion erfolgt über die Proteinkinase C, was zu einer T-Zell-Aktivierung mit Cytokin-Sekretion und Proliferation führt. Vor diesem Hintergrund lassen sich auch die Ergebnisse der vorliegenden Versuche über ein unterschiedliches Ansprechen von bestimmten Protein-Kinasen v.a. p38-MAPK auf cAMP erklären (Tamura, 1993, Chen, 2000). 78 ß2 _ NK- Noradrenalin Zelle _ _ _ _ ß2 ß2 Makrophage APC IFN-γ ß2 Th1- IL-12 ß2 IL-2 IFN-γ TNF-ß Tc Zelle ?? _ Th0Zelle Th2Zelle _ ß2 IL-4 IL-10 IL-13 ß2 B-Zelle PlasmaZelle ß2 Mono- IL-6 IL-10 zyt ? + + + Noradrenalin Abb.28: Darstellung des Einflusses von Katecholaminen z.B. Noradrenalin auf Th1- und Th2-Zellen Noradrenalin hemmt die Produktion von Th1-Cytokinen und somit die Effektorzellen der zellulären Immunität. Dagegen werden Monozyten, Plasmazellen und B-Zellen durch Katecholamine stimuliert. Durch die fehlende Hemmung der Th1-Cytokine wird vielleicht ein Th2-Shift begünstigt. Ob Th0-Zellen und Th2-Zellen Adrenozeptoren tragen ist noch unklar. Auf Th2-Zellen scheint eine niedrige Dichte vorzuliegen, eventuell fehlen sie sogar. [APC-Antigen-präsentierende Zelle, Tc-Zytotoxische T-Zelle, NK-Natürliche Killerzelle.] 79 6.4 Korrelation von β -Adrenozeptoren und Katecholaminwirkung auf die Cytokin-Sekretion stimulierter PBMC Bei der statistischen Auswertung lässt sich allein bei den Versuchen mit PHA als Stimulus eine signifikante Korrelation zwischen der Katecholaminwirkung und der Anzahl an β-Adrenozeptoren sowohl für das Cytokin IFN-γ wie auch für IL-6 nachweisen. Für IL-4 besteht keine signifikante Korrelation. In den Versuchen mit den Stimulantien IL-2, TT und Anti-CD3-Ak korrelieren die Anzahl der β-Adrenozeptoren nicht mit der Katecholaminwirkung auf die Cytokin-Sekretion. Bei den Versuchen mit PHA besteht eine deutliche Korrelation zwischen β2Adrenozeptoren-Anzahl und IFN-γ sowie auch IL-6. Dies legt den Schluss nahe, dass die Katecholaminwirkung auf die Th-Zellen über β-Adrenozeptoren vermittelt wird. Wie gezeigt werden konnte, ist die Katecholaminwirkung durch Propranolol nicht jedoch durch Urapidil antagonisierbar, was ebenso für einen β-Adrenozeptorvermittelten Wirkmechanismus spricht. In Versuchen mit Substanzen, die intrazelluläres cAMP erhöhen, konnte eine dosisabhängige Korrelation mit der Hemmung der Cytokin-Sekretion für IFN-γ wie auch für IL-6 gezeigt werden. Die IL-4-Sekretion liess sich nur leicht beeinflussen (Yoshimura, 1998). Wenn man davon ausgeht, das die Menge an gebildetem cAMP mit der Dichte an β-Adrenozeptoren korreliert, lassen sich die in der vorliegenden Arbeit erhobenen Daten im selben Sinne wie die Ergebnisse der Arbeit von Yoshimura interpretieren. Eine dosisabhängige Katecholaminwirkung kann auch in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden: Während sowohl Adrenalin wie auch Noradrenalin in der Dosierung 10-5M eine Hemmung der Cytokin-Sekretion bewirkten, kann in der Dosierung 10-9M durch keines der beiden Katecholamine ein signifikant nachweisbarer Effekt beobachtet werden. Ein ausreichend hoher cAMP-Spiegel für einen Effekt auf die CytokinSekretion scheint über die β-Adrenozeptoren in der niedrigen Dosierung nicht gebildet werden zu können. 80 Dieses unterstreicht die Hypothese, dass die Katecholaminwirkung auf Lymphozyten vornehmlich in lymphatischen Organen zur Wirkung kommt. Nur dort können über noradrenerge Synapsen Katecholaminkonzentrationen in einer Dosierung von bis zu 10-5M auftreten (Felten, 1992). In dieser hohen Dosierung liessen sich auch in der vorliegenden Arbeit Katecholaminwirkungen nachweisen. Wie Baerwald et al. zeigen konnten, liessen sich bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis eine erniedrigte Dichte an β2-Adrenozeptoren auf PBMC nachweisen (Baerwald, 1992b). Ebenso konnte ein verminderter Einfluss von Katecholaminen auf Lymphozyten von Patienten mit Rheumatoider Arthritis beobachtet werden (Baerwald, 1997). Die vorliegenden Ergebnissen nach Stimulation mit PHA-P zeigen, dass eine signifikante Korrelation zwischen der β-Adrenozeptoren-Dichte auf PBMC und dem Katecholamineinfluss besteht, was so bisher nicht gezeigt werden konnte. Diese Beobachtung bestätigt die Ergebnisse, dass der verminderte Katecholamineinfluss auf PBMC von Patienten mit Rheumatoider Arthritis aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer verminderten β-Adrenozeptoren-Dichte zusammenhängt. In den Versuchen mit den Stimulantien IL-2, TT und Anti-CD3-Ak konnte eine signifikante Korrelation nicht nachgewiesen werden. Dafür können verschiedene Ursachen als Erklärung herangezogen werden. Die Methode der β-Adrenozeptor-Messung mithilfe eines Radioligandenbindungsassays kann leicht beeinflusst werden. Abweichungen von der für den Assay benötigten Zellkonzentration können das Ergebnis deutlich beeinflussen. Trotz genauem Einstellen der Zellkonzentration sowie sorgfältigem Durchmischen der Zellsuspension vor dem Anlegen des Assays kann dies als Fehlerquelle einen bedeutenden Einfluss auf die Messung haben. Aus methodischen Gründen kann eine signifikante Korrelation mit der gemessenen β-Adrenozeptoren-Zahl eventuell nur schwer nachzuweisen sein, z.B. mit einer höheren Fallzahl. Von vielen Substanzen ist bekannt, dass sie die β-Adrenozeptoren-Dichte auf Lymphozyten beeinflussen können. Mit IL-2 und IL-1 β stimulierte PBMC zeigten eine Änderung der β-Adrenozeptoren-Dichte. Ramer-Quinn konnte zeigen, dass ruhende und 81 durch Anti-CD3-Ak stimulierte Th-Zellen β-Adrenozeptoren unterschiedlich stark exprimieren (Ramer-Quinn, 1997). Auch spontan zeigten stimulierte PBMC im Zeitverlauf eine Abnahme der βAdrenozeptoren-Dichte (Krause, 1995). Die Rezeptordichte muss nicht mit der Rezeptorfunktion zusammenhängen. Über βAdrenozeptoren ist bekannt, dass sie innerhalb von Stunden ihre Ansprechbarkeit auf Stimulantien verändern können. Rezeptoren können internalisiert werden und sich damit der Stimulation durch Katecholamine entziehen. Ausserdem kann die Rezeptorzahl innerhalb von Stunden durch eine verminderte mRNA-Synthese und erhöhten Abbau reduziert werden. Über eine Entkopplung des Rezeptors von dem stimulatorischen G-Protein (Gαs) ist innerhalb von Sekunden bis Minuten eine Modulation der Rezeptor-Funktion möglich (Rockmann, 2002). Ramer-Quinn et al. konnten zeigen, dass Th-Zellen abhängig von ihrem Differenzierungsgrad unterschiedlich auf Katecholamine ansprechen. So fanden sich Hinweise, dass frisch generierte Th-Effektor-Zellen initial, trotz intrazellulär hoher cAMP-Spiegel, keine Änderung der Cytokin-Produktion zeigten (Ramer-Quinn, 2000). Man kann annehmen, dass auch durch die verwendeten Stimulantien die βAdrenozeptoren-Dichte verändert wird, und somit die Ansprechbarkeit auf die Katecholamine moduliert wird. Da in der vorliegenden Arbeit Stimulantien verwendet wurden, die über unterschiedliche Aktivierungswege wirken, könnte dies auch die Ursache für eine niedrige Korrelation bei den oben aufgeführten Stimulantien sein. Da die β-Adrenozeptoren nur zu Beginn der Zellkulturanlage auf den PBMC gemessen wurde, kann eine Veränderung der β-Adrenozeptoren-Dichte im Laufe der Versuche nicht ausgeschlossen werden. Zusätzliche Messungen wären nötig, um einen Zusammenhang zu untersuchen. 6.5 Klinische Bedeutung von Katecholaminwirkungen auf Th1/Th2-Zellen Der Verlauf einer Infektion ist stark durch die Art der Immunantwort geprägt, die Th1oder Th2-dominiert ablaufen kann (Abbas et al., 1996, Mosmann et al., 1996). Sie entscheidet u.a. über Ausmass und Dauer einer Infektion. Katecholamine können die 82 Auslenkung einer Th-Zell-Antwort in Richtung Th1 oder Th2 beeinflussen. Über mykobakterielle Infektionen beim Menschen ist bekannt, dass deren Verlauf von der zellulären Immunität, im speziellen von der IL-12 abhängigen IFN-γ-Sekretion, bestimmt ist. Stress vermag das Risiko einer mykobakteriellen Infektion zu erhöhen (Lerner, 1996). Eine Erklärung kann der erhöhte Spiegel an „Stresshormonen“ wie Katecholaminen und Kortikoiden sein: Durch Hemmung der IL-12-abhängigen IFN-γSekretion ist die zelluläre Immunität reduziert, durch die Th2-Praedominanz scheint die Progression der Infektion begünstigt. So kann durch ein Überwiegen des Sympathikus über erhöhte Katecholaminspiegel eine Th1-Antwort unterdrückt und in die Richtung einer Th2-Antwort gelenkt werden. Bei Polytraumen und grossflächigen Verbrennungen stellt die Immunsuppression der Patienten ein grosses Problem dar. Es kann eine Freisetzung an Katecholaminen und eine Stimulation der hypothalamisch-hypophysär-adrenalen Achse beobachtet werden, die mit dem Schweregrad des Traumas und der Prognose einhergeht (Jarek, 1993, Rothwell, 1996). Untersuchungen an Patienten und im Tiermodell zeigten, dass Th1Cytokine wie IFN-γ und IL-12 vermindert produziert werden, die IL-10-Produktion jedoch gesteigert ist (O´Sullivan, 1995, Woiciechowsky, 1998). Es ist wahrscheinlich, dass Katecholamine über eine Th2-Praedominanz zur Immunsuppression bei schweren Traumen beitragen. Die Einfluss von Katecholaminen auf Krankheiten wird besonders deutlich im Rahmen von Autoimmunerkrankungen. In zahlreichen Experimenten mit Tieren, die an einer Autoimmunerkrankung litten, konnte die Rolle des sympathischen Nervensystems als ein wichtiger Regulator bezüglich der Erkrankung erkannt werden. Bei vielen Autoimmunerkrankungen lässt sich eine charakteristische Th-Zell-Praedominanz beobachten. So herrscht eine Th1-Praedominanz bei der Rheumatoiden Arthritis (RA), Morbus Crohn, Typ-1-Diabetes und Multipler Sklerose vor. Diese ist verbunden mit einer gesteigerten TNF-α und IL-12-Produktion, während die Th2-Antwort und die IL10-Produktion vermindert ist (Mosmann, 1996, Elenkov, 2000). Die Th-Zell-Balance bestimmt den Verlauf der Autoimmunerkrankungen. Im Gegensatz zu den genannten Krankheiten herrscht beim systemischen Lupus erythematosus (SLE) eine Th2Praedominanz mit einer gesteigerten IL-10-Produktion vor (Maini, 1994). Bei Patienten mit multipler Sklerose lassen sich auf Lymphozyten eine erhöhte βRezeptoren-Anzahl nachweisen. Bei 83 der experimentellen allergischen Enzephalomyelitis (EAE), der Modellkrankheit für Multiple Sklerose, scheinen Katecholamine einen protektiven Effekt zu besitzen. Wiegmann berichtete über einen milderen Verlauf der EAE bei Ratten nach Gabe von β-Rezeptor-Agonisten (Wiegmann, 1995). Nach chemischer Sympthektomie nahm die EAE bei Ratten einen schwereren Verlauf (Chelmicka-Schorr, 1988). Muthyala zeigte darüber hinaus, dass bei Ratten mit EAE β-Rezeptor-Agonisten eine Reduktion der IFN-γ-Produktion und eine Verminderung der β-Rezeptoren-Anzahl bewirkten (Muthyala, 1995). Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) konnte eine erniedrigte Dichte an β2Rezeptoren auf PBMC nachgewiesen werden (Baerwald, 1992a, 1992b; Krause, 1992). Ebenso zeigte sich ein reduzierter Katecholamineffekt auf OKT3-aktivierte PBMC bei Patienten mit RA (Baerwald, 1997). Wahle et al. konnten einen Zusammenhang zwischen der Krankheitsaktivität und der Katecholaminwirkung auf Lymphozyten bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis nachweisen (Wahle et al., 1999). Im Tiermodell der Arthritis führte die Sympathektomie zu einem schwereren Verlauf der Erkrankung (Felten, 1992). Der Einfluss von Katecholaminen auf Th1/Th2-Zellen kann sowohl in vivo als auch in vitro gezeigt werden. In der vorliegenden Arbeit hemmen die Katecholamine v.a. die IFN-γ-Produktion. Die IL-4-Produktion wird zwar signifikant aber in deutlich geringerem Ausmass gehemmt. Dies stimmt mit der Beobachtung überein, dass Katecholamine vor allem die Th1-Zellen hemmend beeinflussen. Man muss postulieren, dass Katecholaminen bei der Entstehung von Krankheiten sowie dem Krankheitsverlauf eine unterschätzte Bedeutung zukommt. Es wird angenommen, dass bei einem erniedrigten Sympathikotonus eine Th1-Praedominanz und das Entstehen einer Autoimmunerkrankung begünstigt sein kann. Pharmakologische Beeinflussungen der Th1/Th2-Balance können unter Umständen bei bestimmten Krankheitsbildern von therapeutischem Nutzen sein. 84 7. Zusammenfassung Das Immunsystem wurde lange Zeit als ein autonomes, sich selbst regulierendes System betrachtet. In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten fand man zunehmend Hinweise auf funktionelle Zusammenhänge zwischen sympathischem Nervensystem und Immunsystem. Es zeigte sich, dass Katecholamine das Immunsystem in seiner Funktion differenziert modulieren können. Die vorliegende Arbeit untersucht die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin auf die Cytokin-Produktion von PBMC, nach Stimulation mit TT, PHA-P, Anti-CD3-Ak und IL-2. Gemessen werden die Cytokine IL-4, IFN-γ und IL-6 sowie die Anzahl an β2Rezeptoren auf den PBMC. Durch Zugabe von α- oder β-Rezeptor-Antagonisten soll erkannt werden, über welchen Adrenozeptor-Typ die Katecholaminwirkung erfolgt. Es wird untersucht, ob die Katecholaminwirkung mit der Anzahl an β2-Rezeptoren korreliert. Nach der Separation der PBMC mittels Isopaque-Ficoll-Dichtegradientenzentrifugation werden die Zellen in Kultur genommen und mit TT, PHA-P, Anti-CD3-Ak und IL-2. stimuliert. Gleichzeitig werden Adrenalin und Noradrenalin in den Dosierungen 10-5M und 10-9M sowie die α- oder β-Rezeptor-Antagonisten Urapidil und Propranolol hinzugegeben. Zu Beginn der Zellkultur wird die Anzahl an β2-Rezeptoren über einen Radiorezeptorassay mit dem Radioliganden 125 Iodocyanopindolol bestimmt. Zu den Zeiten 12h, 24h, 48h und 72h werden die Cytokine IL-4, IFN-γ und IL-6 in den Zellkulturüberständen mittels ELISA gemessen. Katecholamine wirken bei allen vier Stimulantien signifikant hemmend auf die Produktion von IFN-γ. Dieser Effekt kann durch Propranolol signifikant antagonisiert werden, Urapidil zeigt keinen Einfluss. Die Katecholaminwirkung wird somit über β2Rezeptoren vermittelt. Eine Beeinflussung über α-Adrenozeptoren lässt sich nicht beobachten. Sowohl Adrenalin als auch Noradrenalin wirken hemmend auf die IFN-γProduktion, jedoch nur in der Dosierung 10-5M. Nur bei den Versuchen mit PHA-P zeigt sich eine signifikante Hemmung der IL-6Produktion; die IL-6-Produktion nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak und TT lässt sich 85 nicht signifikant hemmen. Nach IL-2-Stimulation wird keine signifikante IL-6Produktion beobachtet. Zu einer Hemmung der IL-6-Produktion kommt es in Gegenwart von Noradrenalin und Adrenalin sowohl in der Dosierung 10-5M wie auch 10-9M. Eine signifikante Antagonisierung durch Urapidil und Propranolol lässt sich nicht beobachten. Zu einer deutlichen IL-4-Produktion kommt es nur in den Versuchen nach Stimulation mit PHA-P. Sowohl Adrenalin als auch Noradrenalin in der Dosierung 10-5M hemmen die IL-4-Produktion signifikant. Dieser Einfluss lässt sich durch Propranolol teilweise, jedoch nicht signifikant antagonisieren. Die Hemmung der Cytokine IFN-γ und IL-6 durch Katecholamine ist wesentlich ausgeprägter als die von IL-4. Die supprimierende Wirkung der Katecholamine auf die IFN-γ-Produktion korreliert in den PHA-P-Versuchen signifikant mit der Anzahl an β2-Rezeptoren. Dies spricht neben der antagonisierenden Wirkung von Propranolol dafür, dass die in der vorliegenden Arbeit nachgewiesenen Katecholamineffekte β-Rezeptor-vermittelt sind. Über eine unterschiedlich stark ausgeprägte Inhibition der Th-Zellen mit einer stärkeren Hemmung des Th1-Cytokins IFN-γ und einer deutlich geringeren Hemmung des Th2Cytokins IL-4, wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt, können Katecholamine die Immunantwort modulieren. Weitere Studien sind notwendig, um die Wirkung des sympathischen Nervensystems auf die Th-Zellen zu klären. Pharmakologische Beeinflussungen der Th1/Th2-Balance können unter Umständen bei bestimmten Krankheitsbildern von therapeutischem Nutzen sein. 86 8. Literaturverzeichnis 1. 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Anhang 9.1 Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen ACTH Adrenocortikotropisches Hormon Ak Antikörper AMP Adenosinmonophosphat Anti-CD3-Ak Anti-CD3-Antikörper ATP Adenosintriphosphat cAMP zyklisches Adenosinmonophosphat CD Cluster of differentiation cpm counts per minute CRH Cortikotropine releasing hormone DAG Diacylglycerol dpm Desintegrations per minute E Epinephrin (Adrenalin) ELISA Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay FACS Fluorescence-Activated-Cell-Sorting FSS Ficoll-Separating-Solution G-Protein Guanin-Nukleotid-bindendes Protein GTP Guanosin-Triphosphat GDP Guanosin-Diphosphat HBSS Hank´s Balanced Salt Solution ICYP 125 Iodocyanopindolol IFN-γ Interferon-γ IL Interleukin Ig Immunglobulin IP3 Inositol-1,2,3-trisphosphat Kd Dissoziationskonstante LPS Lipopolysaccharid MHC Major histocompatibility complex NE Norepinephrin (Noradrenalin) NK Natürliche Killer-Zellen PBMC Peripheral Blood Mononuclear Cells PHA-P Phythaemagglutinin-P 99 Prop Propranolol RIA Radioimmunoassay Stdabw. Standardabweichung Th-Zellen T-Helfer-Zellen TT Tetanustoxoid Tc zytotoxische T-Zelle TCR T-Zell-Rezeptor Urap Urapidil ZNS Zentrales Nervensystem 100 9.2 Mittelwerte, Standardfehler (standard error of the mean) und Anzahl der Messungen Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 12h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 69,2 72,3 74,6 85,8 68,8 77,6 SF 0 15,8 13,3 10,6 14,4 10,6 18,6 Mittelwert 938,6 721,4 757,1 744,3 842,9 677,1 720 [pg/ml] SF 187 254,4 270,9 224,5 235,9 197,6 220,8 N 7 7 7 7 7 7 7 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 93,4 93,4 101,4 112,8 110,5 101,4 SF 0 15,7 15,7 18,9 21,4 18,7 14,2 Mittelwert 938,6 862,8 825,7 978,6 1055, 1065,7 934,2 [pg/ml] 7 SF N 7 7 7 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 24h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β 100 81,1 94,1 110,6 125 117 114,5 Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 0 20,9 1604, 1114,2 2 587,1 347,8 7 7 Stim NE-5 100 74,9 0 8,3 1604, 1278,6 2 587,1 434,6 7 7 25 941,4 280,2 7 NE-5+α 77,1 12,4 1342,9 556,3 7 20,7 35,4 19,7 25,1 1560 1698, 1631,4 1547,1 6 525,1 646,7 517,2 530,1 7 7 7 7 NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β 117,9 119,3 105,7 97,7 23,5 28 15,5 17,3 1561,4 1572, 1637,1 1561,4 8 540,2 594,3 660 647,4 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 48h Stim E-5 E-9 Adrenalin E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert 100 73,5 0 6,1 1397, 1077,1 1 320,2 287,7 7 7 Stim NE-5 100 83,3 0 6,8 1397, 1208,6 77,4 14,3 1074,2 287,1 7 NE-5+α 79 4,9 1057,1 101 90,1 86,9 78,6 76,2 16,2 9,5 10 10,2 1114,2 1145, 1165,7 1045,7 7 278,2 280,5 346,8 280,3 7 7 7 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 53,1 59,4 95,8 89,9 10,5 9,9 25,2 19,1 842,9 914,2 1112,8 1160 [pg/ml] SF n 1 320,2 7 310,6 7 221,3 7 294,4 7 290 7 265,8 7 273,8 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 72h Stim E-5 E-9 Adrenalin E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 100 64,7 0 17,6 1861, 1340 4 269,2 466,5 7 7 Stim NE-5 100 86,7 0 5,8 1861, 1658,6 4 269,2 321,9 7 7 74,8 14 1514,2 393,1 7 NE-5+α 85,6 6,3 1595,7 289,7 7 70,7 64 8,6 13,3 1350 1250 71,1 11,6 1374,2 71,3 11 1338,6 252,3 345,8 345,6 309,0 7 7 7 7 NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β 69,6 72,6 59 72,5 14,4 15,2 13,3 15,5 1251,4 1354, 1222,8 1508,6 2 285,7 357,3 396,6 490,4 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-4-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 12h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 74,3 67,3 70,6 89,9 89,8 89,7 SF 0 6,1 6,8 6,1 6,2 6,2 6,4 Mittelwert 78,6 55,3 50,8 51,7 69,1 71,1 68,8 [pg/ml] SF 16,9 13,1 12,9 11,4 16,4 17 14,7 n 15 15 15 15 15 15 15 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 100 0 78,6 62,1 6,3 43,4 70,9 7 47,1 80,2 6,6 55,8 89,3 5,6 67,9 90,5 5,2 69,9 92,3 6,4 69,1 16,9 15 9,8 15 10,4 15 11,3 15 14,2 15 15,1 15 14,5 15 Einfluss der Katecholamine auf die IL-4-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 24h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 75,4 73,5 78 87,2 91,5 88,5 SF 0 3,6 4,4 4,9 5 4,7 5,2 Mittelwert 73,2 54,6 52,3 54,1 62,6 66,9 65,5 [pg/ml] SF 12,7 9,8 9,3 9,6 11,4 11,7 12,1 n 15 15 15 15 15 15 15 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 71,8 71,7 78,7 89,3 88,7 89,1 SF 0 5,5 5,9 4,8 6,1 5 5,6 102 Mittelwert [pg/ml] SF n 73,2 47,6 46,3 54,2 63,6 63,6 62,4 12,7 15 8,1 15 7,5 15 9,3 15 11,7 15 11,1 15 10,7 15 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 12h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 611,4 E-5 19,2 5,9 102,8 E-5+α 9,1 3,6 60 110,7 7 Stim 100 0 611,4 378,4 7 NE-5 26,6 6 142,9 338,1 7 NE-5+α 28 5,6 162,8 110,7 7 35,2 7 40,9 7 E-9 E-5+β 35,9 87,6 7,7 7 254,3 545,7 E-9+α 60,7 13,2 367,1 E-9+β 73,3 13,4 431,4 740,9 126,6 123,4 127,8 7 7 7 7 NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β 81,9 91,9 93,5 103,7 10,8 13,6 16,2 13,3 467,1 562,8 582,8 581,4 94,7 109,3 7 7 122,1 7 100,9 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 24h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 2175, 7 526,3 7 Stim 100 0 2175, 7 526,3 7 E-5 30,3 10,5 442,8 E-5+α 20,6 6,2 402,8 135,3 7 NE-5 17,2 5,9 332,8 113,4 7 NE-5+α 16,2 6,7 317,1 100,1 7 116,9 7 E-9 E-5+β E-9+α E-9+β 30,5 94,7 87,6 89,2 7,9 8 11,5 9,6 705,7 2252, 2202,8 2081,4 8 191,4 673,1 697,3 612,1 7 7 7 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 78,8 93,5 88,3 85,6 12,7 7,5 5,1 9,6 1551,4 1937, 1918,6 1735,7 1 404,9 433,1 496,9 411,2 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 48h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 4901, 4 1209, 9 7 E-5 15,3 4 695,7 E-5+α 16,6 3,5 737,1 194,8 207,7 7 7 103 E-9 E-5+β 34 93,3 7,6 8,2 1535,7 4608, 6 503,5 1211, 5 7 7 E-9+α 83,7 6,9 4408,6 E-9+β 80,7 9,2 4348,6 1311,6 1354,5 7 7 Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim NE-5 100 23,4 0 3,9 4901, 1127,1 4 1209, 319,7 9 7 7 NE-5+α 25,3 3,7 1037,1 291,9 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 74 79,5 98,8 98,6 9,4 14,5 11,5 14,4 3571,4 3957, 4741,4 4668,6 1 1079,9 1327, 1303,3 1256,8 7 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit PHA-P nach 72h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim E-5 100 23,8 0 4,2 5334, 1178,6 2 1483, 378,3 9 7 7 Stim NE-5 100 29,7 0 7 5334, 1715,7 2 1483, 648,9 9 7 7 E-5+α 21,9 5,4 1164,2 475,9 7 NE-5+α 26,6 6,3 1582,9 652,4 7 E-9 E-5+β E-9+α E-9+β 43,2 106,2 93,6 89,6 9,9 7,3 4,3 4,1 2252,9 5482, 5141,4 5042,9 8 869,2 1439, 1501,1 1508 7 7 7 7 7 NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β 86,5 94,3 97,6 92,9 12 8,1 8,7 10,5 4914,2 5225, 5335,7 5182,9 7 1464,3 1522 1509,7 1463,3 7 7 7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit IL-2 nach 12h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 15,6 E-5 121,4 47,8 8,8 E-5+α 95,9 30,7 6,6 8,3 5 Stim 100 0 15,6 4,1 5 NE-5 206,9 62,8 15,4 3,6 5 NE-5+α 110,5 23,2 12,6 8,3 5 5,7 5 5,7 5 E-5+β 57,3 23,2 9 E-9 81,8 10,3 10,8 E-9+α 346,8 208 14,6 E-9+β 232,4 119,1 17,2 4,8 5,5 5,7 8,2 5 5 5 5 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 219,4 195,8 83,4 84,3 76,5 78,9 24,1 27,1 15,2 15,8 17 15 5,8 5 7,5 5 10 5 8,3 5 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit IL-2 nach 24h Adrenalin Mittelwert % SF Stim 100 0 E-5 117,3 65,9 E-5+α 64,5 24,7 104 E-5+β 83,8 18,1 E-9 92,1 15,2 E-9+α 105,3 55,5 E-9+β 91,9 40,8 Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 74 39,4 34,2 48,3 5 Stim 100 0 74 21,8 5 NE-5 60,4 18,2 47,6 21,5 5 NE-5+α 60 12,7 32,6 48,3 5 36,6 5 20,7 5 46,8 63,8 59,8 65,6 30,9 40,2 42,8 48 5 5 5 5 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 91,7 100,9 96,8 100,6 24,7 36,2 26,9 18,1 49,4 62,2 48,4 59,8 31,1 5 45,4 5 30,3 5 38,9 5 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit IL-2 nach 48h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 198,8 E-5 44,9 10,9 97,4 E-5+α 44,1 14,2 79,6 115,2 5 Stim 100 0 198,8 60,8 5 NE-5 50,7 11,6 112,6 42,6 5 NE-5+α 52,1 14,4 82 115,2 5 79,7 5 45,9 5 E-9 E-5+β 107,7 133,3 50,8 38,7 126,2 169 E-9+α 88,4 26 148,8 E-9+β 75,2 12,6 157,4 75 78,9 99,6 108,9 5 5 5 5 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 71,7 107,5 138,4 111,2 13 41,4 75,2 36 132,8 154,8 134,2 151,8 78,8 5 97,6 5 70,5 5 83,7 5 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit IL-2 nach 72h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 303,2 E-5 43,2 14,8 148,4 E-5+α 39 12,8 111,4 142,4 5 Stim 100 0 303,2 86,9 5 NE-5 53,4 6,2 177,4 53,4 5 NE-5+α 38,5 6,4 126,8 142,4 5 104,6 5 69 5 E-9 E-5+β 43,1 100,9 14,2 17 146,2 240,4 E-9+α 87,9 20,3 217,4 E-9+β 84,3 15,4 203,6 85,6 89,3 99,8 81 5 5 5 5 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 63,7 72 73,5 76,1 6,2 15,7 17,6 8 203,4 252,8 208,6 227,2 105,6 140,8 5 5 90,9 5 102,1 5 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit TT nach 48h Adrenalin Mittelwert % Stim 100 E-5 57,5 E-5+α 56,3 105 E-5+β 74,1 E-9 83 E-9+α 84,5 E-9+β 88,4 SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 0 166,4 8,7 95,1 9 91,7 31 7 Stim 100 0 166,4 25,3 7 NE-5 65,9 7,6 106,3 25,3 7 NE-5+α 65 9,6 107,9 31 7 23,5 7 28,7 7 8,7 120,3 4,9 138 3,9 141,7 6,2 145 27,8 28,2 27,2 27,8 7 7 7 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 78,8 93,1 88,1 89,5 9,1 8,3 6 7,2 127,1 146,1 141,6 141,4 29 7 25,7 7 24,9 7 24,7 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit TT nach 72h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 271,4 E-5 73,8 5,7 195,3 E-5+α 68,6 8,8 179,4 39,2 7 Stim 100 0 271,4 30 7 NE-5 81,1 3,7 214,7 33,2 7 NE-5+α 85,7 3,3 225,7 39,2 7 28,3 7 26,1 7 E-9 E-5+β 82,3 94,6 7,4 4,4 219,6 252,1 E-9+α 107,1 11,8 293,1 E-9+β 98,1 2,7 265,1 37,9 35,6 55,2 37,4 7 7 7 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 89,1 110,5 99,6 85,4 6,7 13,2 2,4 10,2 232 304,3 269,7 226,3 29,3 7 59,1 7 39 7 42,5 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit TT nach 48h Adrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Stim 100 0 179,7 E-5 94,7 2,5 170 E-5+α 93,6 2,8 167,3 20,9 7 Stim 100 0 179,7 19,6 7 NE-5 102,9 4,6 182 17,9 7 NE-5+α 101,1 5,6 176,3 20,9 7 18,2 7 16,5 7 E-9 E-5+β 93,8 97,7 3,2 3,2 168,4 173,1 E-9+α 96,4 4,3 170,6 E-9+β 94,8 4,3 168,6 20,1 22 17,7 18,5 7 7 7 7 NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β 96,2 98,3 89,3 91,3 2,6 5,1 4,3 5,6 171,3 175,4 156,3 165,7 19,1 7 20 7 13,6 7 22,2 7 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit TT nach 72h Adrenalin Stim E-5 E-5+α 106 E-5+β E-9 E-9+α E-9+β Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 100 0 211 96,1 2,2 201,9 94,5 0,7 199,8 17,7 7 Stim 100 0 211 16,6 7 NE-5 96,7 5 205,6 17,8 7 NE-5+α 88,8 2,9 188,3 17,7 7 22,9 7 18,5 7 97 93 3 3,9 202,4 193,1 92,9 3,4 195,3 86,1 2,9 181,4 14,4 15,6 17 16,9 7 7 7 7 NE-9 NE-5+β NE-9+α NE-9+β 98,2 96,1 94,9 96 3,2 3,1 4,1 3,9 206,9 201 200,4 200,3 18,8 7 15,4 7 19,6 7 15,6 7 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 12h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 60 48,5 74,7 90,5 54,4 66,1 SF 0 10,2 12,9 10,7 7,2 13 11,1 Mittelwert 410 181,7 123,3 241,7 378,3 233,3 285 [pg/ml] SF 136,1 457,1 290,6 639,5 146,5 109,6 120 n 6 6 6 6 6 6 6 Noradrenalin Stim NE-5 NE-9 NE-5+α NE-5+β NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 67 77,6 83,1 80,2 93,8 81,6 SF 0 9,8 11,2 3,8 6 6,4 4,4 Mittelwert 410 222 248,3 325 318,3 356,7 326,7 [pg/ml] SF 136,1 59,6 58,8 108 115,3 111 114,7 n 6 6 6 6 6 6 6 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 24h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 132,5 233,9 154,6 151,1 217,3 202,1 SF Mittelwert [pg/ml] SF n Noradrenalin Mittelwert % SF Mittelwert [pg/ml] SF n 0 735 62,9 190 145,7 275 340 6 Stim 100 0 735 46,4 6 NE-5 85 35,3 148,3 68,7 6 NE-5+α 84,5 29,6 271,6 340 6 44,5 6 127,4 6 107 67,8 33,9 398,3 761,6 167,5 6 NE-5+β 189,2 102,3 715 87,9 758,3 66,4 845 326,6 298,2 359 6 6 6 NE-9 NE-9+α NE-9+β 215,7 183,9 189 123,7 97 95,9 783,3 761,7 798,3 314,1 342,5 6 6 349,4 6 363,8 6 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 26,8 30,5 91,1 122,1 87,6 71,7 SF 0 8,5 7,4 18,7 21,7 15,7 15,8 Mittelwert 2290 316,6 433,3 1566,6 2441, 2560 1936,7 [pg/ml] 7 SF 952,1 113,4 176,6 688,4 1051, 1124,5 1091 1 n 6 6 6 6 6 6 6 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 43,2 52 63,1 60,9 84,3 82 SF 0 14,2 9,2 12,3 11,3 9,2 10,8 Mittelwert 2290 605 900 1973,3 1813, 2033,3 2150 [pg/ml] 3 SF 952,1 246,7 404,1 862 850,6 985,1 1016,4 n 6 6 6 6 6 6 6 Einfluss der Katecholamine auf die IFN-γ-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 72h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 11,7 10,4 20,7 51,5 62,7 64 SF 0 2,7 1,9 7,8 20,9 24,7 25 Mittelwert 3155 345 300 660 1590 1861,7 1905 [pg/ml] SF 962,5 92,5 86,3 294 706,7 821,4 837,6 n 6 6 6 6 6 6 6 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 14,9 15,7 45,4 51,7 48,5 51,8 SF 0 4,8 5,3 17,8 20,1 20,5 21,7 Mittelwert 3155 450 468,3 1383,3 1533, 1480 1600 [pg/ml] 3 SF 962,5 178 177,8 621,3 650,1 684,6 760,4 n 6 6 6 6 6 6 6 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 24h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 86,2 86,7 86,3 90,2 88,1 85,3 SF 0 3,3 3,2 4,2 4,4 2,4 8,9 Mittelwert 2675 2325 2328,3 2321,7 2391, 2355 2315 [pg/ml] 7 SF 282 284,4 266,2 282,9 237,5 255,8 332,8 n 6 6 6 6 6 6 6 Noradrenalin Stim NE-5 NE-9 NE-5+α NE-5+β NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 85,3 93 87,9 93,1 96,4 93,4 SF 0 2,6 9,3 4,2 6,4 6,7 4 Mittelwert 2675 2307,7 2553,3 2333,3 2433 2518,3 2468,3 108 [pg/ml] SF n 282 6 296,1 6 449,3 6 234,4 200,9 6 6 206,3 6 224,9 6 Einfluss der Katecholamine auf die IL-6-Werte nach Stimulation mit Anti-CD3-Ak nach 48h Adrenalin Stim E-5 E-9 E-5+α E-5+β E-9+α E-9+β Mittelwert % 100 87 90,9 87,7 98,7 101,5 90 SF 0 5,9 7,8 4,3 6,3 5 2,8 Mittelwert 3368, 2951,7 3040 2935 328,3 3400 3030 [pg/ml] 3 SF 179 278,4 274 163,3 178,3 205,2 186 n 6 6 6 6 6 6 6 Noradrenalin Stim NE-5 NE-5+α NE-5+β NE-9 NE-9+α NE-9+β Mittelwert % 100 91,1 87,7 84,6 92,3 92,2 90,4 SF 0 4,3 5,2 4,4 4,7 7 3,7 Mittelwert 3368, 3076,7 2950 2855 3091, 3090 3038,3 [pg/ml] 3 7 SF 179 230,2 228,6 221,7 183,7 257,6 190,3 n 6 6 6 6 6 6 6 109 9.3 Anzahl der gemessenen β -Adrenozeptoren PHA 1 PHA 2 PHA 3 PHA 4 PHA 5 PHA 6 PHA 7 PHA 8 PHA 9 PHA 10 PHA 11 PHA 12 PHA 13 PHA 14 PHA 15 β-AdrenozeptorenAnzahl 3736 3906 1667 2101 3893 4194 2285 1919 1789 3456 1893 2856 3045 1244 2638 IL-2 1 IL-2 2 IL-2 3 IL-2 4 IL-2 5 IL-2 6 1996 3576 3282 2352 1300 2304 Anti-CD3-Ak 1 Anti-CD3-Ak 2 Anti-CD3-Ak 3 Anti-CD3-Ak 4 Anti-CD3-Ak 5 Anti-CD3-Ak 6 1470 2202 2955 2183 2915 3338 TT 1 TT 2 TT 3 TT 4 TT 5 TT 6 TT 7 1828 3591 4363 2759 3670 3630 2603 Mittelwert Min Max Stdabw. n 2733,5 1244 4363 873,8 34 Versuch 110 9.4 Die akademischen Lehrer Amon, Arnold, Aumüller, Aurich, Barth, Basler, Bauer, Baum, Baumgaertel, Beato, Berger, Bertalanffy, Bien, Blankenburg, Braasch, Brilla, Daume, Daut, Doss, Drenckhahn, Effendy, Egbring, Eichborn, Eisele, Elsässer, Eschenbach, Feddersen, Feuser, Fruhsdorfer, Fuhrmann, Ganz, Garten, Geks, Gemsa, Geus, Gieler, Göke, Golenhofen, Gotzen, Gressner, Griss, Happle, Hartmann, Jonas, Joseph, Jungclas, Kaffarnik, Katschinski, Kern, Klein, Kleinsasser, Klenk, Klose, Klotter, Knaepler, Koecke, Koolmann, Koop, v. Kraft, Kraus, Krause, Kretschmer, Krieg, Kroll, Kuni, Kußmann, Küster, Lang, Lange, Lauer, Lernberg, Lennartz, Leppek, Lill, Loberth, Lorenz, Lütcke, Maisch, Mannheim, Massarat, Mennell, Moll, Moog, Moosdorf, Mueller, Mutters, Netters, Neubauer, Neumann, Neurath, Nies, Noll, Oepen, Oertel, Orth, Peter, Petermann, Pfab, Podszus, Radsak, Rager, Remschmidt, Renz, Richter, Riedmiller, Rinze, Rieger, Rodeck, Rothmund, Rüschoff, Schachtschabel, Schäfer, Schlenzka, Schmidt, Schmidt-Rohde, Schmitz-Moormann, Schneider, Schnorpfeil, Schüffel, Schu, Schuler, Schulz, Schulze, Schwarz, Schwerk, Seyberth, Siegrist, Slenzka, Sprenger, Steiniger, Steinmetz, Stiletto, Straub, Strauer, Strempel, Sturm, Thomas, Unsicker, Vohland, Voigt, Wagner, Walthers, Welcke, Weihe, Werner, Westermann, v. Wichert, Willenbockel, Wolf, Zwiorek. 111 9.5 Danksagung Mein allergrösster Dank gilt meinen Eltern für die Ermöglichung des Studiums und stete Unterstützung. Herrn Professor Dr. P. von Wichert danke ich für die Überlassung des Themas der Dissertation, Ermöglichung dieser Arbeit sowie für die Übernahme des Referates. Herrn Professor Dr. med. Christoph Baerwald gilt ein besonders herzlicher Dank für die methodische Anleitung, inhaltliche Unterstützung und freundliche Betreuung. Herrn Dr. med. M. Wahle danke ich für zahlreiche Gespräche und insbesondere für hilfreiche Hinweise zur praktischen Durchführung. Mein Dank gilt ausserdem den Mitarbeitern des Rheumalabors der Universität Marburg für ihr Entgegenkommen. Herzlich möchte ich auch meinem Mitdoktoranden Herrn Dr. med. Jakob von Engelhardt für die ausserordentlich freundliche Arbeitsatmosphäre danken. 112