Nachweis von N- Acyl-L- homoserin

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Nachweis von
N- Acyl-L- homoserin-lactonen bei
Cyanobakterien und heterotrophen
Bakterien
vorgelegt von Nina Schomacker
Bremen, im März 2007
Inhaltsverzeichnis
i
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
1.1.
Zellkommunikation („Quorum sensing“)............................................ 4
1.2.
Nachweis von N-Acyl-L-homoserin-lactonen mit bakteriellen
Biosensoren........................................................................................... 7
1.3.
Ziele der Arbeit.......................................................................................9
2.
Material/Methoden
2.1.
Verwendete Bakterien und ihre Herkunft............................................ 11
2.2.
Nährmedium, Anzucht, Stammhaltung................................................12
2.2.1.
Nährmedium zur Anzucht von Mikroorganismen..................................... 12
2.2.2.
Kultivierung und Zellernte........................................................................ 15
2.3.
Nachweis von N-Acyl-L-homoserin-lactonen..................................... 16
2.3.1.
Isolierung von AHL- Molekülen aus Zellkulturüberständen.................... 16
2.3.2.
Bakterielle Reportersysteme zum Nachweis von N-Acyl-L–
homoserin-lactonen................................................................................. 17
2.3.2.1.
Chromobacterium violaceum CVO27...................................................... 17
2.3.2.2.
Pseudomonas aureofaciens I.................................................................. 17
2.3.2.3.
Agrobacterium tumefaciens NTL4 (pZLR4)............................................. 18
2.3.3.
Detektion von AHL- Molekülen mit Sensorbakterien............................... 18
2.3.3.1.
Identifizierung AHL produzierender Bakterien mittels Platten-Tests....... 18
2.3.3.2.
Auswertung der Platten-Tests................................................................. 19
2.3.3.3.
Identifizierung AHL produzierender Bakterien mittels Medium-Tests...... 19
2.3.3.4.
Auswertung des Medium-Tests............................................................... 20
2.3.3.5.
Detektion von AHL Molekülen mittels DünnnschichtChromatographie (DC)............................................................................ 20
2.3.3.5.1. Prinzip der Dünnschicht-Chromatographie (DC).................................... 20
2.3.3.5.2. Überschichtung der DC Platten............................................................... 21
2.3.3.6.
Auswertung der überschichteten Platten................................................. 22
2.3.5.
Ermittlung der Rf- Werte.......................................................................... 22
Inhaltsverzeichnis
3.
Ergebnisse
3.1.
Bestimmung der Spezifität und Sensitivität der verwendeten AHL
i
Sensorstämme....................................................................................... 23
3.1.1.
Der AHL Sensor C. violaceum CVO26.................................................... 23
3.1.2.
Der AHL Sensor P. aureofaciens I...........................................................25
3.1.3.
Der AHL Sensor A. tumefaciens pZLR4.................................................. 25
3.2.
Die Produktion von AHL Molekülen bei Cyanobakterien................... 27
3.3.
Die Produktion von AHL Molekülen bei Heterotrophen Bakterien... 30
4.
Diskussion
4.1.
Nachweis von AHL Molekülen mit bakteriellen Biosensoren............33
4.2.
Vergleich der Biosensoren hinsichtlich ihrer AHL
Detektionsfähigkeit................................................................................35
4.3.
Vergleich der AHL Produktionen der getesteten Bakterien.............. 36
5.
Zusammenfassung................................................................................ 38
6.
Ausblick.................................................................................................. 39
7.
Literaturverzeichnis...............................................................................40
Abkürzungsverzeichnis
ACP
Acyl- acyl- Trägerprotein
AHL
N-Acyl-L-homoserin-lacton
APCI- MS
atmospheric pressure chemical ionization mass Spectrometrie
BHL
N-(butanoyl)-L-homosein-lacton
bzw.
Beziehungsweise
°C
Grad Celsius
DAD
UV Photodioden array
DC
Dünnschicht-Chromatographie
DHL
N-(decanoyl)-L-homoserin-lacton
DNA
Desoxy- Ribonukleinsäure
Gfp
Grün fluoreszierendes Protein
h
Stunde
H20dest
destilliertes Wasser
HSL
N- (hexanoyl)-L-homoserin-lacton
l
Liter
LB
Luria-Bertani
Lsg.
Lösung
M
Molar
MS
Massenspektroskopie
NMR
Nuclear Magnetic Resonance
OHHL
N- (3-oxohexanoyl)-L-homosein-lacton
OHL
N-(octanoyl)-L-homosein-lacton
PAR
Photosynthetically Active Radiation
rpm
Umdrehungen pro Minute
Rf
Retentionsfaktor
RT
Raumtemperatur
SAM
S- Adenosyl-Methionin
TMM
Trace-metal-mix
t-RNA
transfer- Ribonukleinsäure
X-GAL
5-Chlor-4-Brom-indolyl-ß-D-galactosid
z.B.
zum Beispiel
z.T.
zum Teil
4
Einleitung
1. Einleitung
1.1. Zellkommunikation („Quorum sensing“)
Quorum sensing wird als die Regulation der Genexpression in Antwort auf
Schwankungen in der Zellpopulationsdichte beschrieben (MILLER; BASSLER, 2001).
Dieser Prozess wird als die wichtigste intrazelluläre Reaktion zwischen Bakterien
verstanden. Quorum sensing nutzt ein niedermolekulares chemisches Signal,
welches auch als Autoinducer bekannt ist. Beinahe alle Autoinducer gehören der
Familie der N-oxo-Acyl-homoserin-lactonen (HSL) an (SZENTHE; PAGE, 2003). Das
chemische Signal (Autoinducer) wird in sehr geringen Mengen von einer bakteriellen
Zelle abgesondert. Ein Anstieg in der Konzentration der Autoinducer (Autoinducer
sind frei diffusionsfähig durch die Zellmembran) spiegelt somit proportional die Dichte
an Bakterien in der Umgebung wieder.
Mit einer bestimmten „treshold“ Konzentration an Autoinducern wird ein Wechsel in
der Genexpression erzielt (MILLER; BASSLER, 2001). Gram-positive sowie Gram-negative
Bakterien
nutzen
Quorum
sensing
Kommunikation
um
unterschiedliche
physiologische Aktivitäten zu regulieren.
Gram-negative Bakterien nutzen Acyl-homoserin-lactone als Autoinducer und Grampositive Bakterien produzieren Oligopeptide zum kommunizieren.
Quorum sensing konnte zum ersten Mal vor über 30 Jahren bei den zwei
biolumineszenten Bakterien Vibrio fischeri sowie Vibrio harveyi nachgewiesen
werden. In beiden Spezies wird das Enzym, das für die Licht Produktion
verantwortlich ist, durch das Luciferase operon luxCDABE kodiert. Die Lichtemission
wird dabei durch eine hohe Zelldichte ausgelöst in Antwort auf die Anreicherung
abgesonderter Autoinducer (MILLER; BASSLER, 2001). Die Quorum sensing Reaktionen
beinhalten 2 regulatorische Proteine, die als LuxI und LuxR Proteine bezeichnet
werden. Das LuxI Protein ist für die Biosynthese der spezifischen Acyl-homoserinlacton Signal- Molekülen (Autoinducer) verantwortlich. Die LuxR Proteine binden die
Autoinducer (AHL) und der LuxR- Autoinducer Komplex aktiviert wiederum die
Zielgen- Transkription.
5
Einleitung
Aufgrund der Detektion dieser zwei Proteine in V. fischeri wurden Proteine anderer
Bakterien mit gleicher Funktion als LuxI bzw. LuxR Homologons bezeichnet (MILLER;
BASSLER, 2001).
Die Tabelle 1.1. zeigt die für diesen Versuch interessanten Bakterien mit ihren
spezifischen LuxI/LuxR Homologons, den produzierten Autoinducern sowie den
dadurch regulierten Funktionen.
Tab. 1.1.: Bakterien, die LuxI/luxR Homologons aufweisen: die regulatorischen
Proteine, die produzierten Autoinducer und die regulierenden Funktionen
(modifiziert nach MILLER; BASSLER, 2001)
Bakterium
Vibrio fischeri
LuxI/LuxR
Homologons
LuxI/ LuxR
produzierte Autoinducer
Zielgen und Funktion
N- (3-oxohexanoyl)- HSL
luxICDABE (Biolumineszenz)
Violacein Pigment,
Chromobacterium
violaceum
CviI/ CviR
N-hexanoyl-HSL
Wasserstoffcyanid,
Antibiotika, Exoproteasen
und chitinolytische Enzyme
Pseudomonas
aureofaciens
Agrobacterium
tumefaciens
PhzI/ PhzR
N-hexanoyl-HSL
TraI/ TraR
N-(3-oxooctanoyl)-HSL
phz (Phenanzin Antibiotika
Biosynthese)
tra, trb (Ti Plasmid
conjungierte Übertragung)
Die Bildung von Acyl-homoserin-lactonen erfolgt mit Hilfe zweier Substraten: SAdenosyl-Methionine (SAM) und dem Acyl-acyl-Trägerprotein (Acyl-ACP). SAM dient
als Vorläufer für die Membranphospholipid- Phosphatidylcholine und als Donor für
Methylgruppen für die Nukleinsäuren und anderen Methylierungsreaktionen. Im
Weiteren ist SAM ein Substrat für andere synthetische Reaktionen (Biotin und
Polyamine) und für verschiedene ungewöhnliche t-RNA Modifikationen (FUQUA;
GREENBERG, 2002).
Acyl-ACP ist ein Intermediat der Fettsäure Biosynthese. Die LuxI Proteine binden ein
spezifisches Acyl-ACP an SAM über eine Amidbindung zwischen der AcylSeitenkette des Acyl-ACP´s und der Aminogruppe des Homocystein-Restes von
SAM. In der anschließenden Lactonisierung der ligierten Intermediate sowie der
6
Einleitung
damit einhergehenden Abspaltung von Methylthioadenosin resultiert die Bildung der
HSL Autoinducer (Abb.1.1.) (MILLER; BASSLER, 2001).
Das LuxR Protein ist ein auf Acyl-HSL reagierender Transkripionsaktivator. Die LuxR
Proteine können in zwei funktionelle Domänen untergliedert werden basierend auf
sequenzkonservierte Cluster. Ein konservierter Cluster von Resten in dem
aminoterminalen Bereich
von
LuxR Proteinen
beinhaltet eine
Acyl-
HSL-
Bindungsregion. Im Weiteren weisen alle funktionellen LuxR Proteine ein helix-turnhelix-motif am Carboxyl-Terminus auf, welches für die DNA Bindung benötigt wird
(FUQUA; GREENBERG , 2002).
Die Interaktion mit Acyl-AHL`s durch die aminoterminale
Domäne löst einen Konformationwechsel aus, der eine Multimerisation sowie die
Bindung an die DNA stimuliert. Die multimerischen LuxR Proteine erkennen
konservierte DNA Sequenzen upstream der Zielgene (auch lux- box genannt) und
aktivieren diese (Abb. 1.1.) (FUQUA; GREENBERG, 2002). Die LuxR-AHL-Komplexe
regulieren z.B. die luxI AHL-Synthase-Gene positiv und bildet damit eine positive
Induktionsschleife.
Abb. 1.1.: Model von Acyl-homoserin-lacton vermitteltem Quorum sensing in einer
einzelnen bakteriellen Zelle (FUQUA; GREENBERG, 2002).
Die Acyl-AHL`s wurden in vielen verschiedenen Proteobakterien identifiziert. Dabei
gibt
es
eine
beträchtliche
strukturelle
Vielfalt
zwischen
Acyl-AHL´s
von
verschiedenen Bakterien und sogar zwischen verschiedenen Acyl-AHL´s, die von
7
Einleitung
einem gleichen Bakterium synthetisiert wurden. Die Acyl-Länge kann variieren
zwischen 4 und 14 Kohlenstoff Atomen (C4, C6, C8) oder sich durch Modifikation an
Position C-3 (3-Oxo oder 3-Hydroxygruppe) unterscheiden (GEISENBERGER, 2000). Die
Abbildung 1.2. zeigt die bisher identifizierten Autoinducer mit ihren chemischen
Strukturen sowie z.T. mit ihren Strukturformeln:
Abb. 1.2.: Strukturformeln und Molekulargewichte bisher identifizierter AHL´s (nach
GEISENBERGER, 2000)
1.2. Nachweis von N-Acyl-L-homoserin-lactonen mit
bakteriellen Biosensoren
Als Biosensoren können biologische Nachweisbakterien für N-Acyl-homoserinlactonen und damit für LuxI homologe Gene eingesetzt werden. Sie haben den
Vorteil einer höheren Selektivität sowie Sensibilität gegenüber technischen Verfahren
(GEISENBERGER, 2002).
Die
Biosensoren
zeichnen
sich
im
Weiteren
durch
eine
phänotypische
Nachweisreaktion aus. Eine positive Reaktion kann durch einen deutlichen
Farbumschlag erkennbar werden. Bei C. violaceum CVO26 wird die Anwesenheit
von AHL´s durch die Produktion des violetten Violacein detektierbar. Bei A.
8
Einleitung
tumefaciens NTL4 (pZLR4) wird der AHL Nachweis durch eine blaue Färbung infolge
der Spaltung von X- Gal durch AHL induzierte ß- Galaktosidase identifizierbar.
Die verwendeten Biosensoren reagieren dabei auf synthetische AHL´s sowie auf
AHL´s, die von anderen Bakterien produziert wurden. Dabei spielt natürlich die
Konzentration, Struktur sowie die Größe des zu untersuchenden Acyl-homoserinlactons eine entscheidende Rolle. Der Biosensor C. violaceum CVO26 reagiert z.B.
auf AHL´s mit Acyl-Seitenketten von C4-C8, jedoch nicht auf AHL´s mit einer 3Hydroxy Modifikation sowie auf AHL´s mit Seitenketten, die größer als C10 sind
(STEINDLER, VENTURI, 2006; MCC LEAN et al., 1997).
Der Biosensor A. tumefaciens (pZLR4)
reagiert hingegen auf ein breites Spektrum an AHL´s. Er detektiert substituierte 3oxo AHL Derivate mit Acyl-Ketten mit einer Länge von C4-C12 sowie 3-unsubstituierte
AHL´s, mit der Ausnahme von C4-AHL´s. Im Weiteren reagiert der Sensor pZLR4 auf
3-Hydroxy-AHL´s (STEINDLER, VENTURI, 2006; FARRAND, 2002). Damit weist jeder Biosensor
seine eigene spezifische Sensibilität gegenüber bestimmten AHL´s auf. Da jedoch
die verwendeten Biosensoren nicht auf alle AHL´s reagieren, müssen neue
Reportersysteme mit Hilfe gentechnischer Methoden konstruiert werden, die je nach
Einsatzzweck eine größere Auswahl und damit größere Sensitivität ermöglichen.
Es sind bisher neben den schon erwähnten Biosensoren viele weitere Biosensoren
konstruiert worden: z.B. bioluminezente Sensorplasmide mit lux basierten Reporter
Plasmiden (z.B. pSB403 und pSB1075; pSB536, pSB401) (GEISENBERGER, 2000; WINSON
et al., 1998)
sowie Reporterstämme, die mit dem Reporterprotein Gfp konstruiert
wurden (ANDERSEN et al., 1998, 2000; HONG WU et al., 2000). Neben diesen
Neukonstruktionen gibt es noch weitere rekombinierte Sensoren, die z.B. auf eine
phzB::inaZ Genfusion in P. aureofaciens (WOOD et al. 1997,1999) oder auf eine
SinI::LacZ Fusion in Sinorhizobium meliloti (LLAMAS et al., 2004) beruhen.
Die in dieser Arbeit angewandten Methoden zur AHL Detektion mittels Biosensoren
wird in Abbildung 1.3. dargestellt:
9
Einleitung
AHL
AHL
LuxR
Platten Test
LuxICDABE
Dünnschicht-chromatografie
Medium Test
Abb.1.3.: Konstruktion und Nutzen von bakteriellen Biosensoren.
(Im oberen Bereich ist die Struktur eines AHL´s zu sehen. Das AHL reagiert mit dem LuxR
Protein innerhalb des Biosensors, wodurch die Transkription des Zielgens aktiviert wird. Der
AHL Biosensor wird anschließend im unteren Bereich in a) einem Platten-Test (der Kreis zeigt
einen Tropfen Überstand der untersuchten Bakterien an und die blaue Färbung zeigt eine
phänotypische positive Reaktion auf AHL´s) b) eine Dünnschicht-Chromatographie mit
anschließender Überschichtung mit dem Sensor (Biosensor detektiert phänotypisch die Stellen,
an denen AHL´s sind (blaue Färbung)) c) einem Medium-Test (Reporterstamm wird mit
Überständen der zu testenden Bakterien inkubiert, blaue Färbung zeigt ein positives Ergebnis)
eingesetzt).
1.3. Ziele der Arbeit
In der vorliegenden Arbeit sollten ausgewählte Cyanobakterien sowie ausgewählte
heterotrophe Bakterien (der Überstand sowie die Biomasse) auf ihre Fähigkeit hin,
AHL´s zu produzieren, untersucht werden.
10
Einleitung
Im Weiteren sollte die Sensitivität sowie Selektivität verschiedener eingesetzter
Biosensoren, hinsichtlich ihrer Fähigkeit AHL´s nachzuweisen, untersucht und
verglichen werden.
Als
Methode
zur
AHL
Detektion
sollte
das
Verfahren
der
Dünnschicht-
Chromatographie (DC) nach SAW et al. (1997) sowie der Modifikation nach GEISENBERGER
(2000)
angewendet werden. Ebenfalls sollten nach GEISENBERGER (2000) Platten-Tests
und Medien-Tests durchgeführt werden.
Durch die angewandte DC in Verbindung mit den Biosensoren sollten produzierte
AHL´s verschiedener Teststämme detektiert und durch Ermittlung der Rf- Werte
charakterisiert werden.
11
Material/Methoden
2. Material/Methoden
2.1. Verwendete Bakterien und ihre Herkunft
Tab. 2.1.: Darstellung der verwendeten Bakterien mit ihrer Eigenschaft und Herkunft
Bakterium
Fischerella ambigua
Fischerella sp.
Eigenschaft
Herkunft
Abteilung Marine Mikrobiologie,
erhalten aus dem
Testorganismus
Drittmittelprojekt MONA von Fr.
Prof. König, Bonn
Abteilung Marine Mikrobiologie
erhalten aus dem
Testorganismus
Drittmittelprojekt MONA von Fr.
Prof. König, Bonn
Oscillatoria limnetica
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Jörg Rethmeier
Chromobacterium violaceum CVO26
Biosensor
Universität Oldenburg
Agrobacterium tumefaciens NTL4 (pZLR4)
Biosensor
FARRAND et al., 2002
Agrobacterium tumefaciens NTL4
Wildtyp
FARRAND et al., 2002
Agrobacterium tumefaciens NTL4 ( pTiC58accR) Negativkontrolle
FARRAND et al., 2002
Pseudomonas aureofaciens I
Biosensor
PIERSON III., 2000
Pseudomonas aureofaciens ICE
Positivkontrolle
PIERSON III., 2000
Pseudomonas aureofaciens Gag
Negativkontrolle
PIERSON III., 2000
Pseudomonas aureofaciens wt
Wildtyp
PIERSON III., 2000
Muricauda aquimarina (Bo 10-09)
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Anina Hube
Rhodobaca sp. (Bo 10-19)
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Anina Hube
Roseobacter sp. (Bo 10-20)
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Anina Hube
Porphyrobacter sp. (Bo 53-33)
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Anina Hube
noch nicht identifiziert (Bo 53-45)
Testorganismus
Abteilung Marine Mikrobiologie,
isoliert von Anina Hube
Vibrio fischeri DSM 2168
Positivkontrolle
DSMZ, 2006
Vibrio sp.
Positivkontrolle
Max- Panck Institut, Bremen
12
Material/Methoden
Tab.2.2.: Liste der ausgewählten Cyanobakterien sowie ihre taxonomische
Einordnung und ihre Abteilungszugehörigkeit nach RIPPKA et al. (1979)
Stamm und Abteilungszugehörigkeit
Isolat
nach RIPPKA et al. (1979)
Ordnung Oscillatoriales (Unterabteilung III)
Oscillatoria limnetica
Bo 18
Ordnung Stigonematales (Unterordung V)
Fischerella ambigua
Fischerella sp.
Tab.2.3.: Liste der ausgewählten heterotrophen Bakterien und ihre Identifizierung
(nach Anina Hube)
Stammbezeichnung
Identifizierung nach Sequenzierung (Anina Hube)
Bo 10-09
Muricauda aquimarina (Bacteroidetes)
Bo 10-19
Rhodobaca sp. (alpha-Proteobacteria)
Bo 10-20
Roseobacter sp. YS- 57 (alpha-Proteobacteria)
Bo 53-33
Porphyrobacter sp. KK 348 (alpha -Proteobacteria)
Bo 53-45
??? (Bacteroidetes)
2.2. Nährmedium, Anzucht, Stammhaltung
2.2.1. Nährmedium zur Anzucht von Mikroorganismen
Tab. 2.4.: Zusammensetzung des Luria Bertani (LB)- Mediums (nach BERTANI, 1951)
Komponenten
Trypton/Pepton
Hefeextrakt
NaCl
Agar
Wasserdest
pH
g/L
10
5
10
14
auf 1000 ml auffüllen
7,4
13
Material/Methoden
Tab. 2.5.: Zusammensetzung des Leuchtbakterien (L)- Mediums (nach MPI, Bremen)
Komponenten
CaCl2 2 H2O
Glycerin
Hefeextrakt
KCl
MgSO4 7 H2O
NaCl
Pepton
Agar
Wasserdest.
g/L
1
3
3
0,5
9
20
5
14
auf 1000ml auffüllen
Tab. 2.6.: Zusammensetzung des LB- Softagars
Komponenten
Hefeextrakt
NaCl
Pepton
Agar
Wasserdest.
pH
g/L
0,75
0,75
1,5
0,6%
auf 150 ml auffüllen
7,4
Tab. 2.7.: Zusammensetzung des DSM- Medium
Komponenten
Fleischextrakt
Pepton
Agar
Seewasser
g/L
10
10
16
750 ml
Wasserdest.
250 ml
14
Material/Methoden
Tab. 2.8.: Zusammensetzung des künstlichen Seewassermediums ASN III/2+ (RIPPKA
et al., 1979)
Komponenten
NaCl
MgCl2 6 H2O
KCl
MgSO4 7 H2O
g/l oder ml/ l
12,5
1
0,25
1,75
CaCl2 2 H2O
0,25
NaNO3
0,75
Wasserdest.
auf 900 ml auffüllen
Na2CO3 (in 100 ml Wasserdest.)
K2HPO4 3 H2O (4g/l)
Eisen- Ammonium- Citrat (6g/l)
0,75
2,5 ml
0,25 ml
Vitamin B12 (0,01g/l)
Spurenelement- lsg.
0,5 ml
0,5 ml
Tab.2.9.: Zusammensetzung des AB Minimal Mediums (CHILTON et al., 1974)
Komponenten
CaCl2 2 H2O
g/l oder mg/l
0,01
FeSO4 7 H2O
Glucose
KCl
K2HPO4 3 H2O
2,5 mg
0,01
0,15
0,3
MgSO4 7 H2O
3
NaH2PO4
1
NH4Cl
1
Wasserdest.
auf 1000 ml auffüllen
15
Material/Methoden
Tab. 2.10.: Zusammensetzung des BG-11+ Mediums (RIPPKA et al., 1979)
Komponenten
g/l
K2HPO4 3 H2O
0,04
NaNO3
MgSO4 7 H2O
1,5
0,08
CaCl2 2 H2O
Citric acid
0,04
0,006
Fe- NH4- Citrat
EDTA
0,006
0,001
Na2CO3
0,002
Wasserdest.
TMM A5 + Co*
auf 995 ml auffüllen
1ml
Tab. 2.11.: Zusammensetzung des Trace metal mix (TMM)
Komponenten
g/100 ml
H3BO4
MnCl2 4 H2O
0,04
1,5
ZnSO4 7 H2O
0,08
NaMoO4 2 H2O
0,04
0,006
CuSO4 5 H2O
Co(NO3)2 6 H2O
Wasserdest.
0,006
auf 100 ml auffüllen
2.2.2. Kultivierungsbedingungen/ Zellernte
Die Cyanobakterien wurden bei 21°C und bei einem konstanten Photonenfluss von
1E m-2 S-1 PAR (Photosynthetically Active Radiation) kultiviert. Die untersuchten
Kulturen von Fischerella sp., Fischerella ambigua und Oscillatoria limnetica waren
unicyanobakteriell. Die Kulturen von Fischerella sp. sowie Fischerella ambigua
wurden in BG-11+ und die Kultur von Oscillatoria limnetica in ASNIII/2+ Medium bei
110 rpm kultiviert.
Die Anzucht der Stämme von A. tumefaciens, P.aureofaciens sowie von C.
violaceum erfolgte entweder auf agarhaltigen Nährböden in Petrischalen oder als
Flüssigkultur auf einem Schüttler in Erlenmeyerkolben. Die eben genannten
16
Material/Methoden
Bakterienstämme wurden bei 21°C und 70 rpm kultiviert. Als Medium diente für die
A. tumefaciens Stämme LB- oder AB Minimal Medium, für die anderen beiden
Bakterien wurde das LB Medium verwendet.
Der Stamm von Vibrio fischeri wurde in DSM Medium und der Stamm vom
unbekannten Vibrio in Leuchtbakterien Medium bei 4°C kultiviert.
Die heterotrophen Bakterien wurden in ASNIII/2+ Medium zuzüglich 1% Hefeextrakt
bei 21°C kultiviert.
Zur Herstellung zellfreier Kulturüberstände wurden die Flüssigkulturen bei 10000 g
für 40 min zentrifugiert und anschließend steril filtriert.
2.3. Nachweis von N-Acyl-L-homoserin-lactonen
2.3.1. Isolierung von AHL- Molekülen aus Zellkulturüberständen
Die Gewinnung der AHL Extrakte erfolgte zum einen aus 5 ml (SAW et al., 1974) und
zum anderen aus 250 ml Zellkulturüberständen (GEISENBERGER, 2002). Die steril
filtrierten 250 ml Überstände wurden dazu in einen 1000 ml Scheidetrichter vorgelegt
und mit 2100 ml Dichlormethan versetzt. Die 5 ml Überstände wurden entweder mit
25 ml Ethylacetat (99,8% HPLC grade, Aldrich) (SAW
ET AL.,
1974)
oder mit 25 ml
Dichlormethan (Quality upgraded, Fluka) (modifiziert nach GEISENBERGER) in einem
Reagenzglas versetzt. Durch kräftiges Schütteln für ca. 2 min (GEISENBERGER, 2002)
wurden die Phasen getrennt. Dabei ist zu beachten, dass der Scheidetrichter beim
Schütteln
ausreichend
belüftet
werden
muss,
um
einen
ausreichenden
Druckausgleich zu gewährleisten (sonst Explosionsgefahr!).
Nach dem Schütteln wurde so lange gewartet bis sich beide Phasen voneinander
deutlich getrennt haben. Die Dichlormethan- oder Ethylacetat-phasen wurden
anschließend in einem 250 ml (für die 250 ml Extraktion) bzw. 50 ml
Erlenmeyerkolben (für die 5 ml Extraktion) aufgefangen und nach einer zweiten
Extraktion mit dem jeweiligen Lösungsmittel vereinigt.
Zur Extraktion der bakteriellen Biomasse wurde diese mit etwas Dichlormethan
versetzt (10 ml) und in einem Homogenisator (Jürgens, Janke und Kunkel, IKA Werk,
Ultra Turax, TR 50) für etwa 2-3 min homogenisiert. Anschließend wurde der Extrakt
ebenfalls in einen Scheidetrichter vorgelegt und mit Dichlormethan versetzt und wie
die Überstände weiter behandelt. Um zurückgebliebenes Wasser zu entfernen wurde
17
Material/Methoden
eine Spatelspitze wasserfreies Natriumsulfat unter kräftigem Rühren zu den
Dichlormethan-Wasser-Emulsionen gegeben. Die gefilterten Extrakte (Sartorius 3hw)
wurden daraufhin entweder in einem Rotationsevaporator (VV2011, Heidolph) bei
einer Wasserbadtemperatur bei 42°C (OB 2001, Heidolph) ohne Anlegen eines
Vakuums eingedampft (bei dem Dichlormethanextrakt (200 ml) dauert das
Eindampfen ca. 4 h) oder für ca. 1 Woche unter dem Abzug stehen gelassen. Der
Rückstand wurde anschließend in 50-100 l (5 ml Extrakte) oder 100- 250l (250 ml
Extrakte) Ethylacetat aufgenommen.
2.3.2. Bakterielle Reportersysteme zum Nachweis von N-AcylL-homoserin-lactonen
2.3.2.1. Chromobacterium violaceum CVO27
Chromobacterium violaceum kommt üblicherweise im Boden oder im Wasser vor. C.
violaceum zeichnet sich durch die Produktion eines wasserunlöslichen violetten
Pigments mit antimikrobieller Wirkung aus. Die Bildung des Pigmentes hängt von der
Zelldichte
ab
(siehe
„Quroum
sensing“). Bekannt
ist, dass
C.
violaceun
hauptsächlich N- hexanoyl-L-homoserin-lactone (HHL) produziert.
Durch eine mini-Tn5 Transposon Mutagenese wurde eine doppelte Tn5 Insertion
erreicht und damit eine Mutante generiert, die unfähig ist Violacein zu produzieren
(CVO26) (MCCLEAN et al., 1997).
Obwohl CVO26 keine eigenen AHL´s produziert, reagiert es auf künstliche oder
fremde AHL´s durch Bildung des violetten Violaceins. Damit eignet es sich
hervorragend als Biosensor.
2.3.2.2. Pseudomonas aureofaciens I
Das Bakterium P. aureofaciens kann aus Weizen isoliert werden. Es schützt Weizen
vor allen Schädigungen, die durch den Weizenpathogen Gaeumannomyces graminis
var. Tritici ausgelöst wird. Der Schutz rührt von der Produktion des orange farbenden
Antibiotikums Phenazin (CHANCEY et al., 1999).
Material/Methoden
18
In der Mutante P. aureofaciens 30-84 I ist das phzI Gen (welches für die endogene
AHL Synthase kodiert) inaktiviert.
Der Mutantenstamm ist somit unfähig seine eigenen AHL´s zu produzieren und
erscheint gelblich- weiß.
Die exogenen AHL Signale, die durch andere Bakterien produziert wird, führen dazu,
dass der Stamm 30-84I wieder Phenazin produzieren kann und sich somit wieder
orange färbt. Das hauptsächlich produzierte AHL- Molekül von P. aureofaciens ist Nhexanoyl-L-homoserin-lacton (HHL) (WOOD et al., 1997).
2.3.2.3. Agrobacterium tumefaciens NTL4 (pZLR4)
A.tumefaciens wird üblicherweise aus Pflanzen isoliert. Es induziert Tumorwachstum
in anfälligen Wirtspflanzen durch Übertragung seiner T- DNA. Die genetische
Information für die Wurzel- Tumor- Bildung ist in das Pflanzengenom eingefügt.
Diese T-DNA (=transferred DNA) liegt nicht auf dem Chromosom der Agrobakterien,
sondern auf einem Plasmid (Ti-Plasmid = tumor-induzierendes Plasmid) (FARRAND et
al., 2002).
Die Mutante NTL4 (pZLR4) ist ein Klon, der Inserts von dem Vektor pTiC58 enthält,
die a) eine traG:lacZ fusion und b) traR beinhalten (FARRAND et al., 2002).
Um produzierte AHL´s nachweisen zu können, wurde das Gen (lacZ), welches den
traI Promoter kodiert mit dem Gen für ß-Galaktosidase fusioniert. Liegen nun AHL
Moleküle in einer bestimmten Konzentration vor („treshold“), so führt dies zu einer
Expression der ß-Galaktosidase und damit zu der Umsetzung von X- Gal (5-Chlor-4Brom-3-indolyl-ß-D-Galaktosid) zu einem blauen Farbstoff.
Hauptsächlich wird von A. tumefaciens N-oxohexanoyl-L-homoserin-lacton (OHHL)
produziert.
2.3.3. Detektion von AHL- Molekülen mit Sensorbakterien
2.3.3.1. Identifizierung AHL produzierender Bakterien mittels
Platten-Tests
19
Material/Methoden
- Mit den Biosensoren C. violaceum CVO26 und P. aureofaciens I:
Bei dieser Technik wurde der Biosensor auf eine LB-Medium-Platte ausgestrichen
und auf die ausgestrichene Kultur etwa 100 l zellfreier Kulturüberstand des, auf
AHL´s zu testenden Bakteriums gegeben. Die Platte wurde dann bei 21°C für etwa
48h inkubiert.
- Mit dem Biosensor A. tumefaciens NTL4 (pZLR4):
Bei dieser Technik wurde eine Übernachtkultur des Biosensors mit LB-Softagar
(Zugabe 1/3 Kultur) und 60 g/ml X-Gal (Zugabe nach dem Autoklavieren bei etwa
40°C) vereint und in Petrischalen ausgegossen. In die Mitte des Mediums wurde
anschließend mit einer sterilen Pasteurpipette ein Loch gebohrt, in das etwa 100 l
zellfreier Kulturüberstand, der auf AHL´s zu testenden Bakterien gegeben.
2.3.3.2. Auswertung der Platten-Tests
Die Auswertung der Platten-Tests erfolgte je nach verwendetem Reportersystem:
-
C. violaceum CVO26:
Nach Inkubation der Agarplatten bei 21°C für ca. 48 h konnten AHL produzierende
Stämme
anhand
der
charakteristischen
violetten
Pigmentierung
des
Sensorsstammes nachgewiesen werden.
-
P. aureofaciens I:
Nach Inkubation der Agarplatten bei 21°C für ca. 48 h sollten AHL produzierende
Stämme anhand der charakteristischen orange-farbenden Pigmentierung des
Sensorsstammes nachgewiesen werden.
-
A. tumefaciens NTL4 (pZLR4):
Nach Inkubation der Agarplatten bei 21°C für ca. 62 h konnten AHL produzierende
Stämme anhand der charakteristischen blauen Färbung des Sensorbakterium-Agars
nachgewiesen werden
Material/Methoden
20
2.3.3.3. Identifizierung AHL produzierender Bakterien mittels
Medien-Tests
Bei dieser Methode wurde zu einer bestimmten Menge an LB Medium 1/3 einer
Übernachtskultur (angesetzt 1 ml Übernachtskultur in 50 Medium) des Biosensors in
einen Erlenmeyerkolben gegeben. Zusätzlich wurden 60 g/ml X-Gal sowie 1 ml des
zellfreien Kulturüberstandes, des zu testenden Bakteriums zugegeben. Die
Erlenmeyerkolben wurden anschließend auf einen Schüttler bei 70 rpm bei 21°C für
mindestens 62 h inkubiert.
2.3.3.4. Auswertung der Medien-Tests
Nach Inkubation der Kolben für mindestens 62 h wurde die AHL Produktion der
getesteten Bakterien durch eine blaue Färbung des Mediums sichtbar.
2.3.3.5. Detektion von AHL Molekülen mittels DünnnschichtChromatographie (DC)
2.3.3.5.1. Prinzip der Dünnschicht-Chromatographie (DC)
Die Chromatographie kann als Trennmethode definiert werden, bei der eine gelöste
Substanzmischung mit Hilfe eines Flüssigkeitsstromes über eine stationäre Phase
geleitet und dabei in die einzelnen Bestandteile der Mischung aufgetrennt wird (LOTTSPEICH;
ZORBAS, 1998).
Bei der in diesem Versuch angewanden Reversed-phase-Chromagraphie findet eine
hydrophobe Wechselwirkung des Analyten mit der unpolaren stationären Phase im
polaren, wässrigen Lösungsmittel statt. Als polares Lösungsmittel wurde eine Mischung
aus 60% Methanol (Chromanorm for HPLC, Gradient grade VWR, Prolabo) sowie 40%
Wasserdest. verwendet. Als stationäre Phase wurde in diesem Fall ein Kieselgel als
21
Material/Methoden
Trägersubstanz benutzt, welches mit Alkylresten in der Länge von C18 (n-Octadecyl)
substituiert wurde (RP-18 F254s, 2020 cm, Merck, Darmstadt, D).
Entlang einer Auftragslinie wurden 1,5 cm vom unteren Rand sowie von den beiden
Seitenrändern entfernt im Abstand von etwa 2 cm ca. 1-4 l der Proben aufgetragen und
mit einem Fön auf mittlerer Stufe getrocknet. Der Boden der DC-Kammer wurde bis zu
einer Höhe von ca. 0,5 cm mit dem polaren Lösungsmittel bedeckt. Die Sättigung der
Kammer mit dem Laufmittel konnte anhand von Kondenstropfen am Deckel beobachtet
werden. Die Platten wurden anschließend in die Kammer gestellt, wobei zu beachten war,
dass
die
Lösungsmittelfront
deutlich
über
dem
Laufmittel
lag.
Die
Lösungsmittelkombination benötigt etwa 4-5 h bis die Lösungsmittelfront ca. 4 cm vom
oberen Rand der DC-Platten entfernt ist. Die Platte wurde anschließend aus der Kammer
genommen, die Laufmittelfront markiert und unter dem Abzug trocknen lassen. Die
Platten konnten zur weiteren Verwendung in Frischhaltefolie eingewickelt werden und bei
-20°C gelagert werden.
2.3.3.5.2. Überschichtung der DC Platten
Zur Detektion der verschiedenen AHL´s auf der DC-Platte, wurden diese mit einer
etwa 0,5 cm hohen Schicht Softagar überschichtet. Der Softagar beinhaltete den
Biosensor.
Zur
Überschichtung
Plexiglasrahmen
wurde
gelegt,
der
die
DC-Platte
zuvor
mit
in
einen
Frischhaltefolie
selbst
konstruierten
ausgelegt
wurde.
Anschließend wurden dem Softagar nach dem Abkühlen auf etwa 40°C entweder 50
ml einer Übernachtskultur von A. tumefaciens NTL4 (pZLR4) oder 10 ml einer
Übernachtskultur von C. violaceum CVO26 zugegeben. Zusätzlich wurde dem
Softagar mit A. tumefaciens pZLR4 noch 60 g/ml X-Gal hinzugefügt.
Der Softagar wurde anschließend vorsichtig von der Seite aus auf die Platte
gegossen, um zu vermeiden, dass sich Kieselgel von der Platte löst. Die Bildung von
Luftblasen muss so weit wie möglich vermieden werden.
22
Material/Methoden
Nach etwa 10 min wurde die Platte aus dem Plexiglasrahmen genommen und in eine
luftdichte, mit Küchenpapier befeuchtete Box gelegt und in einem Brutschrank bei
27°C für etwa 3-4 Tage im Dunkeln inkubiert.
2.3.3.6. Auswertung der überschichteten Platten
Die Lokalisierung der AHL Moleküle auf den überschichteten Platten erfolgte anhand
gefärbter Spots.
-
C. violaceum CVO26:
Nach Inkubation für etwa 3-4 Tage konnten die AHL- Moleküle anhand der violetten
Pigmentflecke identifiziert werden.
-
A. tumefaciens NTL4 (pZLR4):
Nach Inkubation für etwa 3-4 Tage konnten die AHL- Moleküle anhand der blauen
Spots durch die ß-Galaktosidase Aktivität identifiziert werden.
-
P. aureofaciens:
Nach Inkubation für etwa 3-4 Tage sollten die AHL-Moleküle anhand der orangefarbenden Pigmentflecke identifiziert werden.
2.3.3.7. Ermittlung der Rf- Werte
Der Rf-Wert wir anhand des Laufverhaltens der verschiedenen Proben ermittelt. Er
ergibt sich als Quotient aus Laufstrecke der Substanz zur Laufstrecke des
Laufmittels vom Startpunkt aus (LOTTSPEICH, ZORBAS, 1998).
Der Rf- Wert wird nach folgender Formel berechnet:
Rf=sx/sf
sx = Strecke zwischen Startlinie und Substanzzone
sf = Strecke zwischen Startlinie und Fließmittelfront
23
Ergebnisse
3. Ergebnisse
3.1. Bestimmung der Spezifität und Sensitivität
der
verwendeten AHL Sensorstämme
Zum
Nachweis
der
AHL-Molekülen
wurden
Biosensoren
verwendet.
Die
verwendeten Biosensoren eignen sich zur Detektion von AHL´s, da sie kein AHLSynthase Gen (LuxI Homologon) besitzen und somit auch keine AHL´s produzieren
können. Die Sensoren können jedoch konstitutiv einen Transkriptionsaktivator (LuxR
Homologon) exprimieren. Das LuxR Homologon kann auf synthetische oder von
anderen Bakterien produzierten AHL´s reagieren, diese binden und damit die
Expression eines bestimmten Gens positiv beeinflussen.
Das Besondere an den Biosensoren ist, dass die Durchführung des AHL
Nachweises relativ schnell innerhalb von 3 Tagen durchgeführt werden kann. Im
Weiteren ist der Nachweis sensitiv und in Abhängigkeit zu den einzelnen
Biosensoren sehr spezifisch.
3.1.1. Der AHL Sensor C. violaceum CVO26
Der Sensor CVO26 ist eine spezielle Mutante, bei der die AHL-Synthase, die beim
Wildtyp die Produktion von HHL´s katalysiert, ausgeschaltet wurde (MCCLEAN et al.,
1997).
Daraus folgend produziert CVO26 zwar keine AHL´s mehr, reagiert aber
höchst sensitiv auf fremde HHL´s. Die Detektionsfähigkeit dieses Biosensors wurde
im
Folgenden
im
Rahmen
zweier
Methoden
bestimmt:
anhand
der
Dünnschichtchromatographie sowie des Platten-Test. Anhand beider Methoden
sollte die Qualität des AHL Nachweises untersucht werden. In beiden Methoden
wurden die drei synthetischen AHL´s: HHL, OHL und BHL mit einer Konzentration
von 100 mol eingesetzt. Deutlich wurde, dass CVO26 bei beiden Methoden auf alle
drei AHL´s mit der 100 molaren Konzentration reagiert, jedoch am stärksten auf
24
Ergebnisse
HHL (Tab.3.1.). Dies bestätigt die Aussage von MCCLEAN (1997), dass C. violaceum
selbst HHL´s produziert und damit auch am stärksten auf diese reagiert.
Laufmittelfront
Startpunkt
Abb. 3.1.: Detektion ausgewählter synthetischer AHL- Moleküle nach DünnschichtChromatographischer Auftrennung und Visualisierung mit dem Sensor C.
violaceum CVO26. Von den verschiedenen synthetischen AHL Molekülen (1) N-octanoylDL-homoserin-lacton, 100 mol, (2) N- hexanoyl-DL-homoserin-lacton, 100 mol, (3) Nbutyryl-DL-homoserin-lacton, 100 mol wurden 1-4 l auf die DC- Platte gegeben.
Tab. 3.1. Detektierbare Mengen ausgewählter AHL-Moleküle unter Verwendung des
Sensors C. violaceum CVO26
AHL Molekül
Formel
Eingesetzte
Konzentration
Detektionsfähigkeit
nach 24 h
nach 100 h
OHL
C12H21NO3
1 mmol
100 mol
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
+
+
-
+++
+
+
-
0,41
HHL
C10H17NO3
1 mmol
100 mol
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
+
+
-
+++
+++
++
-
0,58
BHL
C8H13NO3
1 mmol
+++
+++
100 mol
+
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
( + = schwache Farbreaktion, ++ = mittlere Farbreaktion, +++ = starke Farbreaktion)
Rf-Werte
0,78
25
Ergebnisse
3.1.2. Der AHL Sensor P. aureofaciens I
Der Biosensor P. aureofaciens I eignete sich nicht zum Nachweis von AHL´s. Der
Wechsel von der gelben Mutante zum orange-farbenden Wildtyp in Anwesenheit von
AHL´s war bei der Methode der Dünnschicht-Chromatographie sowie der PlattenTests nicht nachvollziehbar. Damit schied dieser Biosensor für die weiteren
Detektionen von AHL´s aus und wurde nicht weiter behandelt.
3.1.3. Der AHL Sensor A. tumefaciens NTL4 (pZLR4)
Der Biosensor A. tumefaciens NTL1 (pZLR4) beruht auf eine traR und ßGalaktosidase Fusion, wodurch die AHL-Synthase inaktiviert wurde und der
Biosensor nicht mehr in der Lage ist OHHL´s zu produzieren. Bei Anwesenheit
fremder AHL´s wird ß-Galaktosidase exprimiert, deren Aktivität durch die Spaltung
von X-Gal nachgewiesen wird. Der Biosensor wurde in drei methodischen Varianten:
der Dünnschicht-Chromatographie, den Platten-Tests sowie den Medien-Tests auf
seine Detektionsfähigkeit untersucht. In der Dünnschicht-Chromatographie sowie in
den Platten-Tests wurden von den drei verschiedenen AHL´s: BHL, HHL und OHL
jeweils 100 mol eingesetzt. Deutlich wurde, dass die Detektionsfähigkeit für das
AHL OHL bei der Dünnschicht-Chromatographie am spezifischsten war. Bei den
Platten-Tests konnten für alle drei synthetischen AHL´s (100 mol) eine gleich hohe
Detektionsspezifität nachgewiesen werden (siehe Tabelle 3.2). Damit konnte gezeigt
werden, dass der Sensor pZLR4 zwar ein großes Nachweisspektrum besitzt, jedoch
immer noch sehr spezifisch auf die, von ihm produzierten OHHL´s (bzw. in diesem
Versuch OHL´s) reagiert. Anhand der dritten Methode, den Medien-Tests, wurde
untersucht wie stark bzw. unterschiedlich die blaue Färbung durch die Spaltung von
X-Gal auftreten kann. Durch die Abb. 3.3. wird deutlich, dass die Färbung des
Mediums nach Zugabe von synthetischen OHL´s (mit einer Konzentration von 100
mol) und 60 g/ml X- Gal sehr unterschiedlich aussehen kann. Im Weiteren konnte
auch
nachgewiesen
verschiedenen
Minimalmedium,
werden,
Medien
dass
ausgeprägt
Ergebnisse
nicht
die
ist
blaue
Färbung
(verwendete
dargestellt).
Die
unterschiedlich
Medien:
LB-
Unterschiede
Farbentwicklung werden an späterer Stelle nochmals aufgegriffen.
in
und
AB
in
der
26
Ergebnisse
Laufmittelfront
Startpunkt
Abb. 3.2.: Detektion ausgewählter synthetischer AHL- Moleküle nach DünnschichtChromatographischer Auftrennung und Visualisierung mit dem Sensor A.
tumefaciens NTL4 (pZLR4). Von den verschiedenen synthetischen AHL Molekülen (1)
N-octanoyl-DL-homoserin-lacton, 100 mol, (2) N-hexanoyl-DL-homoserin- lacton, 100 mol,
(3) N-butyryl-DL-homoserin-lacton, 100 mol wurden 1-4 l auf die DC- Platte gegeben.
Tab. 3.2.: Detektierbare Mengen ausgewählter AHL- Moleküle unter Verwendung
des Sensors A. tumefaciens pZLR4
AHL Molekül
Formel
Eingesetzte
Konzentration
Detektionsfähigkeit
nach 100 h
Rf-Werte
OHL
C12H21NO3
1 mmol
100 mol
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
+
+
-
0,4
HHL
C10H17NO3
1 mmol
100 mol
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
+
+
-
0,57
BHL
C8H13NO3
1 mmol
100 mol
10 mol
1 mol
100 nmol
10 nmol
1 nmol
+
+
-
0,73
( + = Detektion)
Ergebnisse
27
Abb. 3.3.: Detektion von synthetischen AHL´s (100 mol) in Flüssigkulturen von
A. tumefaciens NTL4 (pZLR4). 30 ml LB- Medium wurde mit 15 ml einer
Übernachtkultur (Verhältnis 1:3), 1 ml OHL´s sowie 60 g/ml X- Gal bei 20 °C für 100 Std.
inkubiert.
3.2. Die Produktion von AHL Molekülen bei Cyanobakterien
Die drei untersuchten Stämme der Cyanobakterien wurden hinsichtlich ihrer
Fähigkeit AHL´s zu produzieren untersucht. Die Untersuchung erfolgte über Platten-,
Medien-Tests und über die Dünnschicht-Chromatographie. Die verschiedenen
Methoden wurden zum einen mit dem Biosensor C. violaceum CVO26 und zum
anderen mit dem Biosensor A. tumefaciens NTL4 (pZLR4) durchgeführt, um ein
möglichst großes Spektrum an AHL´s zu detektieren. Der Nachweis mit dem
Biosensor P. aureofaciens I ergab keine Ergebnisse (Siehe 3.1.2.), weshalb mit
diesem Biosensor nicht weiter gearbeitet wurde. Alle in dieser Arbeit angewandten
Methoden lieferten für alle drei untersuchten Cyanobakterien positive Ergebnisse
hinsichtlich ihrer AHL Produktion. Der Platten-Test mit A. tumefaciens pZLR4 zeigte
für Oscillatoria limnetica die stärkste AHL Produktion gefolgt von Fischerella ambigua
und Fischerella sp. (siehe Abb. 3.4.). Der Platten-Test lieferte mit dem Biosensor C.
violaceum CVO26 nur negative Ergebnisse hinsichtlich der AHL Bildung durch
Cyanobakterien. Der Sensor konnte die von den Cyanobakterien produzierten AHL´s
nicht detektieren.
28
Ergebnisse
Abb. 3.4.: Detektion von AHL´s durch Platten-Tests mit A. tumefaciens NTL4
(pZLR4). 100 ml LB- Medium wurde nach dem autoklavieren mit 60 g/ml X-Gal und mit 50
ml einer Übernachtskultur von A. tumefaciens (pZLR4) versetzt, in Petrischalen gegossen und
mit Überständen der untersuchten Bakterien versetzt (siehe 2.3.3.1.) Von links nach rechts:
Überstände von Oscillatoria limnetica, Fischerella sp. und Fischerella ambigua. Alle drei
untersuchten Überstände führen zu einer grünlichen Färbung des Mediums.
Der AHL Medium-Test mit A. tumefaciens pZLR4 zeigte für alle untersuchten
Cyanobakterien eine vergleichbare hohe AHL Produktion an, da die Intensität der
Farbentwicklung durch Spaltung von X-Gal in Anwesenheit von AHL´s, nicht zu
unterscheiden war (siehe Abb. 3.5.).
Abb. 3.5.: Detektion von AHL´s durch Medien-Tests mit A. tumefaciens NTL4
(pZLR4). 30 ml LB- Medium wurde mit 15 ml einer Übernachtkultur von pZLR4, 60 g/ml XGal und mit 1 ml Überstand, der auf AHL zu testenden Überstände versetzt. Inkubation
erfolgte bei 20°C für 3-7 Tage. Von links nach rechts: Überstande von Fischerella sp.,
Fischerella ambigua und Oscillatoria limnetica.
Die Dünnschicht-Chromatographie wies Unterschiede in der AHL Produktion bei den
Cyanobakterien auf, die jedoch schwer zu reproduzieren waren. Die Überstände der
untersuchten Cyanobakterien lösten alle eine positive Reaktion der Biosensoren aus.
Innerhalb
der
aufgeschlossenen
bakteriellen
Biomassen
der
untersuchten
29
Ergebnisse
Cyanobakterien konnten zum Teil AHL-Molekül-Spots nachgewiesen werden, die
jedoch sehr verschwommen waren (Abb. 3.6. F 4). Die Unterschiede in der AHL
Detektion durch A. tumefaciens pZLR4 liegen vor allem an der Fähigkeit des
Sensors auf AHLs zu reagieren. Die „Fitness“ des Biosensors war zu jedem
Zeitpunkt unterschiedlich, da nicht immer eine neue Kultur aus dem -80 °C Schrank
aufgetaut wurde. Im Weiteren konnten keine Rf-Werte bestimmt werden, um daraus
die Charakterisierung der produzierten AHL´s anhand der Referenz-Moleküle
durchzuführen. Die blauen Färbungen in den Überschichtungen mit den Biosensoren
waren nicht nur verschieden in der Quantität der „Spots“ (siehe Abb. 3.6.: A3 im
Vergleich zu F5) sondern auch bezogen auf die Lokalisation (siehe Abb. 3.6.: F5 und
F3). Die Spots waren bei jeder Durchführung an unterschiedlichen Stellen auf den
Platten zu sehen (siehe Abb. 3.6.: A3 und B1). Im Weiteren waren die Spots sehr
weit verteilt und zeigten oft nur einen blauen Schleier auf der Platte (siehe Abb. 3.6.:
B1, 2, 3 und E1, 2).
Laufmittelfront
Startpunkt
A
B
D
E
C
F
Abb. 3.6.: Dünnschichtchromatographische Auftrennung und Detektion von AHLMolekülen, die von verschiedenen Cyanobakterien stammen.
30
Ergebnisse
Durchführung siehe Material/Methoden (S.16: 3.2.1; S.20: 2.3.3.5.) A (1) Isolat Fischerella sp.
(PCC 8703), Dichlormethan, (2) F.a., Ethylacetat, (3) F.a.., Dichlormethan; B (1): F.a. groß,
Dichlormethan, (2): Oscillatoria limnetica (Flo1) groß, Dichlormethan, (3): Fischerella sp.
(PCC 8703) groß, Dichlormethan; C: (5) Fischerella ambigua, Dichlormethan; D: Oscillatoria
limnetica (Flo1), Dichlormethan, (8): Fischerella sp. (PCC 8703) Ethylacetat, (9): Fischerella
sp. (PCC 8703) Dichlormethan; E: (1): Oscillatoria limnetica (Flo1), Dichlormethan, (2):
Fischerella sp. (PCC 8703) groß, Dichlormethan, F: (3): Fischerella ambigua, Groß,
Dichlormethan, (4): Fischerella ambigua, Biomasse, Dichlormethan, (5): Fischerella sp. (PCC
8703), Ethylacetat, alle DC- Platten wurden mit dem
Biosensor A. tumefaciens pZLR4
überschichtet.
3.3. Die Produktion von AHL Molekülen bei heterotrophen
Bakterien
Die in dieser Projektarbeit untersuchten heterotrophen Bakterien liegen als
Begleitflora vieler Cyanobakterien vor.
Cyanobakterien können nur schwer in Reinkultur (= axenisch) ohne ihre
„begleitenden“ heterotrophen Bakterien gebracht werden. Die hier untersuchte
heterotrophe Begleitflora wurde von Annina Hube im Rahmen ihrer Doktorarbeit
isoliert. Daher wurde in dieser Projektarbeit neben den Cyanobakterien auch mit
einigen isolierten heterotrophen Bakterien gearbeitet. Auch die heterotrophen
Bakterien wurden wie die Cyanobakterien auf ihre Fähigkeit zur AHL Bildung
untersucht. Dazu wurden die schon beschriebenen Methoden eingesetzt. Die
verschiedenen Methoden wurden zum einen mit dem Biosensor C. violaceum
CVO26 und zum anderen mit dem Biosensor A. tumefaciens pZLR4 durchgeführt,
um ein möglichst großes Spektrum an AHL´s zu detektieren. Der Platten-Test mit
dem Biosensor CVO26 lieferte wie bei den Cyanobakterien nur negative Ergebnisse
hinsichtlich der AHL Produktion der heterotrophen Bakterien. Die Detektion beim
Platten-Test durch A. tumefaciens pZLR4 lieferte für die heterotrophen Bakterien
positive Ergebnisse. Alle untersuchten heterotrophen Bakterien produzieren
demnach AHL´s. Die Quantität der AHL Produktion war bei jedem der untersuchten
heterotrophen Stämme unterschiedlich. Die Farbintensität konnte bei den Stämmen
Bo 53-33 sowie Bo 53-45 am stärksten nachgewiesen werden. Am schwächsten war
die Reaktion beim Stamm Bo 10-20 (siehe Abb.3.7.). Durch den sog. Medium-Test
(siehe Material/Methoden, S. 20) konnten ebenfalls bei allen heterotrophen Bakterien
31
Ergebnisse
eine AHL Produktion nachgewiesen werden (siehe Abb.3.8.). Die Reaktion im
Medium-Test war bei Bo 10-20 sehr gering und bei den Stämmen Bo 53-33 und Bo
53-45 sehr stark.
B
A
Abb. 3.7.: Detektion von AHL´s durch Platten-Tests mit A. tumefaciens NTL4
(pZLR4). 100 ml LB- Medium wurde nach dem autoklavieren mit 60 g/ml X-Gal und mit 50
ml einer Übernachtskultur von A. tumefaciens (pZLR4) versetzt, in Petrischalen gegossen und
mit Überständen der untersuchten Bakterien versetzt (siehe Material/Methoden: 2.3.3.1.) A:
von links oben: Überstände von Bo 10-19, Bo 10-09, Bo 53-33; links unten: Negativkontrolle
ASNIII/2+, Negativkontrolle BGII+; B: oben: Überstand: Bo 10-20, unten: Überstand Bo 53-45.
Alle drei untersuchten Überstände führen zu einer grünlichen Färbung des Mediums.
A
B
Abb. 3.8.: Detektion von AHL´s durch Medien-Tests mit A. tumefaciens NTL4
(pZLR4). 30 ml LB- Medium wird mit 15 ml einer Übernachtkultur von A. tumefaciens
pZLR4, 60 g/ml X- Gal und mit 1 ml Überstand der auf AHL zu testenden Überstände
versetzt. Inkubation erfolgte bei 20°C für 3-7 Tage. A: Von links: Überstande von Bo 53-33,
Bo 10-19, Bo 10- 20; B: Überstände von Bo 10-20, Bo 10-09
32
Ergebnisse
Die Detektion mittels Dünnschicht-Chromatographie erzielte die gleichen positiven
Ergebnisse wie die Versuche zuvor. Alle heterotrophen Bakterien weisen die
Produktion von AHL´s auf. Der Nachweis per Dünnschicht-Chromatographie zeigte
jedoch auch die gleichen Schwierigkeiten wie der Nachweis von AHL´s bei den
Cyanobakterien (siehe 3.2.). Damit konnten wieder keine Rf-Werte der produzierten
AHL´s ermittelt werden.
Laufmittelfront
Startpunkt
A
B
C
D
Abb. 3.9.: Dünnschicht-Chromatographische Auftrennung und Detektion von
AHL- Molekülen, die von heterotrophen Bakterien stammen. Durchführung
siehe Material/Methoden (S.16: 3.2.1; S.20: 2.3.3.5.) A: (1) Isolat Bo 53- 45, Ethylacetat,
(2) Bo 53- 45, Dichlormethan, (3) Bo 53- 33, Ethylacetat, (4) Bo 53-33, Dichlormethan; B:
(4): Bo 10- 19 klein, Ethylacetat, (5): Bo 10- 19 klein, Dichlormethan, C: (1) Isolat Bo 1009, Ethylacetat, (2) Bo 10- 09, Dichlormethan, (3) Bo 10- 20, Ethylacetat, (4) Bo 10- 20,
Dichlormethan; D: (1): Bo 53-33, alle DC- Platten wurden mit dem Biosensor A.
tumefaciens überschichtet.
33
Diskussion
4. Diskussion
4.1.
Nachweis
von
AHL
Molekülen
mit
bakteriellen
Biosensoren
Nachweisverfahren für AHL-Moleküle mit Biosensoren bieten eine günstige und
schnelle Methode ohne großen apparativen Aufwand. Durch den Einsatz
verschiedener Tests wie Platten-Tests, Medien-Tests sowie vor allem in der
Kombination der Dünnschicht-Chromatographie mit der Detektionsfähigkeit von
Biosensoren kann eine quantitative und qualitative Analyse produzierter AHL
Moleküle aus Überständen bzw. den Biomassen getroffen werden. Dabei ist die
Spotgröße proportional zu der Menge an Signalen entlang eines großen
Konzentrationsangebots.
Biosensoren
unterscheiden
sich
hinsichtlich
ihres
Spektrums AHL-Moleküle unterschiedlicher Kettenlänge zu erkennen und eine
Farbreaktion auszulösen. Der Nachweis von AHL-Molekülen nach der Methode von
SHAW (1997)
und der Modifikation nach GEISENBERGER (2000) bietet durch die Berechnung
der Rf-Werte eine einfache Methode, um die AHL´s von verschiedenen Bakterien
anhand synthetischer Referenz-Moleküle zu bestimmen und zu vergleichen. Jedes
AHL-Molekül wandert dabei mit einer charakteristischen Mobilität auf der C18 Platte
und zeigt schließlich einen für das AHL Molekül erkennbaren Spot. 3-oxoacyl-AHL´s
produzieren tränenförmige Spots, alkanoyl- und 3-hydroxy-AHL´s produzieren
hingegen gut definierte Kreise (FARRAND et al, 2002). Die Technik der DünnschichtChromatographie kann weiterhin als präparativer Schritt verstanden werden für
weitere strukturelle und analytische Methoden.
Für eine Analyse der produzierten AHL´s kann man AHL Moleküle aus dem
Trennschichtmaterial der präparativen Dünnschicht-Chromatographie abkratzen und
extrahieren.
Die
aufgereinigte
Probe
kann
dann
in
einer
Tandem
Massenspektroskopie (MS) mit synthetischen Referenzen verglichen werden (SWIFT
ET AL.,
1997).
Moleküle
Im Weiteren kann eine eindeutige stereochemische Analyse der AHL
mittels
3
H-Protonen-
durchgeführt werden (BAINTON
ET AL.,
und
13
1992).
Von MICHELS (2000) wurde ebenfalls noch
C-Kernresonanzspektroskopie
(NMR)
eine AHL Detektion über UV Photodioden array (DAD) Spektroskopie und
34
Diskussion
„atmospheric pressure chemical ionization mass Spectrometrie“ (APCI- MS)
publiziert. Bei der Auswertung von AHL Nachweismethoden durch Biosensoren
anhand der hier dargestellten Methoden müssen jedoch einige Aspekte bei der
Auswertung beachtet werden. Wenn eine positive Reaktion durch die Biosensoren
zu erkennen ist, dann kann man davon ausgehen, dass der untersuchte
Bakterienstamm AHL´s produziert. Wenn jedoch keine positive Reaktion zu
erkennen ist, kann daraus nicht geschlossen werde, dass der untersuchte Stamm
keine AHL-Moleküle produziert. Hierfür können drei Gründe vorliegen: 1. Der
untersuchte Stamm produziert AHL-Moleküle nur unter sehr speziellen Bedingungen,
die im Versuchsansatz nicht realisiert sind; 2. Der untersuchte Stamm produziert
AHL-Moleküle, die strukturell unterschiedlich von den AHL-Molekülen sind, die der
Biosensor detektieren kann; 3. Der untersuchte Stamm produziert zwar AHLMoleküle,
jedoch
nicht
in
detektierbaren
Mengen
unter
den
gehaltenen
Versuchsbedingungen (FARRAND et al. 2002). Ein weiterer Aspekt, der behandelt werden
muss, ist die Durchführung der Tests ohne Biosensoren. Vor allem bei der
Verwendung von A. tumefaciens pZLR4 wird die positive Reaktion anhand der
Spaltung von X-Gal getroffen. Daher müssen zusätzlich alle Versuche ohne
Biosensoren durchgeführt werden, um ausschließen zu können, dass die
untersuchten Stämme extrazelluläre Substanzen produzieren, die X- Gal spalten
können (FARRAND et al. 2002). Ebenfalls muss bei der Arbeit mit klonierten Bakterien
berücksichtigt werden, dass die Bakterien von Zeit zu Zeit unter nicht geklärten
Umständen ihre Plasmide „verlieren“ können, was zu falsch negativen Ergebnissen
führt. Daher ist bei der Arbeit mit Biosensoren wichtig, immer – 80°C Kulturen
anzulegen. Für die Detektion von AHL-Molekülen ist im Weiteren der pH-Wert des
Mediums zu berücksichtigen, da unter basischen Bedingungen die AHL- Moleküle
hydrolysiert werden können (STEINDLER et al., 2006).
4.2. Vergleich der Biosensoren hinsichtlich ihrer AHL
Detektionsfähigkeit
In dieser Projektarbeit sollte durch die Verwendung verschiedener Biosensoren ein
möglichst
großes
Spektrum
an
AHL-Molekülen
aus Cyanobakterien sowie
heterotrophen Bakterien detektiert und charakterisiert werden. Es wurden die
35
Diskussion
Biosensoren A. tumefaciens pZLR4, Pseudomonas aureofaciens I und C. violaceum
CVO26 angewendet und ihre Detektionsfähigkeit für AHL-Moleküle untereinander
verglichen. Deutlich wurde, dass der Biosensor P. aureofaciens I nicht als AHL
Detektor
verwendet
werden
kann.
Der
Biosensor
zeigt
keine
eindeutige
phänotypische Reaktion bei der Anwesenheit von AHL´s. Die Mutante I weist eine
gelbe Färbung auf, die sich bei Anwesenheit von AHL´s gemäß dem Wildtyp orange
färbt. Dieser Farbwechsel von gelb zu orange ist jedoch schlecht zu verfolgen und zu
bewerten. Aus diesem Grund wurde der Biosensor P. aureofaciens I nicht für die
Auswertung verwendet. Im Weiteren wurde mit dem Biosensor C. violaceum CVO26
gearbeitet. Dieser Biosensor ist sehr spezifisch für bestimmte AHL-Moleküle. Der
CVO26 Biosensor reagiert auf AHL Moleküle mit einer Seitenkette C-4- C-8 (MCCLEAN
et al., 1997).
Dieser zeigte für die synthetischen AHL´s eine gute Detektion (siehe 3.1.1), jedoch
nicht für die getesteten Bakterien. Damit würde man auf ein falsch negatives
Ergebnis hinsichtlich der AHL Produktion der untersuchten Cyanobakterien und
heterotrophen Bakterien schließen. Schließlich sollten die vermutlich negativen
Ergebnisse nochmals anhand des Biosensors A. tumefaciens pZLR4 überprüft
werden. Neben den synthetischen AHL´s zeigte A. tumefaciens pZLR4auch eine
Detektionsfähigkeit
für
die
untersuchten
heterotrophen
Bakterien
und
Cyanobakterien. Der Biosensor reagiert auf eine große Anzahl von AHL Molekülen,
jedoch unsensibel auf Signale mit einer Seitenkette von C-4 (FARRAND et al., 2002).
Daher sollten alle angewendeten Verfahren auch mit dem Biosensor C. violaceum
CVO26 überprüft werden, um AHL-Moleküle mit einer Seitenkette von C-4
auszuschließen. Je näher ein von den untersuchten Bakterien produziertes AHLMolekül dem eigenen AHL Molekül des Biosensors verwandt ist, desto stärker ist die
Detektionsfähigkeit des jeweiligen Biosensors (siehe 3.1.1., 3.1.3.). Je weniger
Ähnlichkeit die AHL Moleküle mit dem für den Rezeptor optimal passenden Molekül
aufweisen, desto unempfindlicher ist der Nachweis. In dieser Arbeit konnte die
größte Nachweisempfindlichkeit bei A. tumefaciens pZLR4 nachgewiesen werden
(3.1.3.). Bei der DC hat sich dieser Sensor wegen seiner hohen Sensitivität als sehr
nützlich zur Detektion von AHL´s erwiesen. Um mit diesem Sensor optimale
Ergebnisse zu erzielen, ist allerdings ein spezielles Nährmedium und eine sorgfältige
zweitägige Vorkultivierung nötig, die den Einsatz dieses Sensors im Vergleich zu C.
36
Diskussion
violaceum etwas aufwendiger macht (GEISENBERGER, 2000). Dafür kann jedoch auch ein
größeres Spektrum an AHL´s detektiert werden.
4.3. Vergleich der
AHL Produktionen der
getesteten
Bakterien
Bei allen untersuchten Cyanobakterien und heterotrophen Bakterien konnte in den
Überständen eine AHL- Produktion nachgewiesen werden. Die Analyse von AHLMolekülen in der Biomasse verschiedener Bakterien verlangt ein großes Volumen.
Da Cyanobakterien nur sehr langsam wachsen, fiel es schwer eine große Biomasse
zu gewinnen. Die extrahierten Biomassen der Cyanobakterien- Stämme zeigten zwar
eine positive Reaktion, die jedoch schwer zu reproduzieren war und ein nur
schwaches Farbsignal ergab. Die Extraktion der AHLs mit Ethylacetat lieferten keine
positiven Ergebnisse, zusätzlich erwies sich die Extraktion als ungeeignet, da
anscheinend viele Kultur- Bestandteile mit Ethylacetat extrahiert werden und diese
schlecht im Scheidetrichter getrennt werden können. Ebenfalls verlief die Extraktion
kleiner Volumina der Überstände (nach SAW et al., 1997) erfolglos. Da in dieser Arbeit
nicht mit überprüften axenischen Cyanobakterien gearbeitet wurde, können auch
keine
direkten
Cyanobakterien
Rückschlüsse
getroffen
auf
werden.
die
Da
AHLdie
Produktion
untersuchten
der
verwendeten
Cyanobakterien
höchstwahrscheinlich noch mit anderen heterotrophen Bakterien assoziiert waren,
kann die nachgewiesene AHL-Produktion auch auf die Begleitflora zurück zu führen
sein. Diese Begleitflora könnte demnach die AHL-Moleküle produzieren.
Dafür könnte sprechen, dass bei allen isolierten untersuchten heterotrophen
Bakterien AHL-Moleküle nachgewiesen wurden. Bisher ist nur sehr wenig über die
AHL Produktion von Cyanobakterien und heterotrophen Bakterien bekannt. Der in
dieser Arbeit untersuchte Bo 10-20 Stamm, alias Roseobacter sp. (nach Annina
Hube), konnte als positiver AHL Produzent identifiziert werden. Bei diesem
Bakterium wurde auch schon in einer älteren Arbeit die Produktion von AHL
Molekülen nachgewiesen (GRAM et al., 2002). Über die anderen untersuchten
heterotrophen Stämme ist über eine mögliche AHL Produktion noch nichts bekannt.
Über die AHL-Produktion bei Cyanobakterien ist ebenfalls sehr wenig bekannt. In
einer Arbeit von GRAM et al. (2002) konnten keine reproduzierten positiven Ergebnisse
Diskussion
37
für Synechocystis PCC 6803 erlangt werden. Damit könnte man zu der Überlegung
kommen, dass Cyanobakterien vielleicht nur unter ganz bestimmten Bedingungen
AHL´s produzieren. ROMERO et al. (2006) konnte in einer noch nicht veröffentlichten
Arbeit bei dem Cyanobakterium Nostoc PCC7120 langkettige AHL-Moleküle
nachweisen. Er wies darauf hin, dass die AHL-Moleküle nur bei diazotroph
gehaltenen Cyanobakterien nachgewiesen werden konnten. Er geht davon aus, dass
die AHL- Produktion die Heterocysten- Entwicklung beeinflusst, reguliert oder
vielleicht sogar auslöst. Dieser Aspekt wäre selbstverständlich sehr interessant zu
untersuchen. Dafür müssten die untersuchten Cyanobakterien vergleichsweise mit
Nitrat und Nitrat- freien Bedingungen kultiviert werden, um anschließend die AHLProduktionen zu testen.
Zusammenfassung
38
5. Zusammenfassung
In dieser Arbeit wurden die Spezifitäten und Sensitivitäten der AHL-Sensoren A.
tumefaciens NTL1 (pZLR4), C. violaceum CVO26 sowie P. aureofaciens I in
Kombination mit der von SHAW et al. (1997) und modifiziert nach GEISENBERGER (2000)
entwickelten Methoden gegenüber AHL-Moleküle ermittelt und verglichen. Die
Ergebnisse wiesen erhebliche Unterschiede in der Sensitivität und Spezifität der
einzelnen Sensorsysteme auf.
Es wurde die Produktion von AHL-Molekülen bei den Cyanobakterien: Oscillatoria
limnetica, Fischerella sp. und Fischerella ambigua sowie bei den heterotrophen
Bakterien: Bo 10-09, Bo 10- 19, Bo 10-20, Bo 53- 33 und Bo 53-45 analysiert.
Die Untersuchungen ergaben, dass alle untersuchten Bakterienstämme mit hoher
Wahrscheinlichkeit AHL- Moleküle produzieren.
Ausblick
39
6. Ausblick
Für zukünftige Untersuchungen müssten alle Cyanobakterien in axenischer Form
vorliegen, um eindeutige Ergebnisse hinsichtlich ihrer AHL Produktion treffen zu
können. Des Weiteren müssten die Kultivierungsbedingungen konstant und gleich
gehalten werden bei der Untersuchung verschiedener Bakterienstämme. Die
Bedingungen können anschließend variiert werden, um die Bedingungen zu
analysieren, bei denen die Bakterien AHL- Moleküle produzieren. Damit könnten
dann Aussagen hinsichtlich ihrer Funktionen getroffen werden. Für genauere
Analysen der AHL- Moleküle müssten weitere Biosensoren in Betracht gezogen
werden, die sich z.B. auf der Basis von Reportergenen für das grün- fluoreszierende
protein (Gfp) gründen. Mit diesen Biosensoren könnte man besser langkettige AHLMoleküle detektieren, die höchstwahrscheinlich von Cyanobakterien produziert
werden (nach ROMERO et al. (2006). Des Weiteren müssten für eine exakte Analyse der
AHL- Moleküle andere Untersuchungen durchgeführt werden wie z.B. MS- und
NMR-Methoden.
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