Kognitionspsychologie des Gedächtnisses

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Allgemeine Psychologie II
Prof. Dietrich Albert
WS 2003 / 2004
12.01.2004
WS 2003 / 2004, Prof. Dietrich Albert
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Suche in mentalen Bildern
• Auch ein Experiment von Kosslyn, Ball & Reiser (1978) zeigt die
Gemeinsamkeiten im Umgang mit visuell-räumlichen Vorstellungen
und dem Handeln mit physikalischen Objekten
• Es wurde eine Landkarte einer fiktiven Insel präsentiert, auf der
verschiedene Landmarken eingezeichnet waren (Hütte, Felsen,
See, . . . )
• Die Versuchspersonen übten so lange mit dieser Landkarte, bis
sie mit hinreichender Genauigkeit nachgezeichnet werden konnte
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Suche in mentalen Bildern
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Suche in mentalen Bildern
• Aufgabe der Versuchsperson war es dann, sich diese Karte vorzustellen
und sich auf eine genannte Landmarke zu konzentrieren
• Als nach fünf Sekunden eine zweite Landmarke genannt wurde,
sollten die Versuchspersonen die (vorgestellte) Karte nach dieser
Landmarke absuchen und eine Taste drücken, sobald sie sich in
ihrer Vorstellung darauf konzentriert hatten
• Als abhängige Variable wurde die resultierende Reaktionszeit betrachtet
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Suche in mentalen Bildern
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Suche in mentalen Bildern
• Die Ergebnisse des Experiments von Kosslyn, Ball & Reiser (1978)
zeigen einen annähernd linearen Zusammenhang der Reaktionszeit
mit der physikalischen Distanz zwischen den Landmarken
• Das bedeutet nicht, dass die Versuchspersonen tatsächlich eine
Landkarte im Kopf hatten und sich darin (mental) von einem Ort
zum anderen bewegt haben
• Die der gezeigten Reaktion zugrunde liegenden Prozesse weisen
aber Eigenschaften auf, die den entsprechenden physikalischen
Operationen analog sind
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Visuell-räumlicher Speicher
• Die berichteten experimentellen Ergebnisse sind konsistent mir
der Annahme eines visuell-räumlichen Speichers, dessen Funktion
ähnlich der des phonologischen Speichers ist
• Die wahrgenommene visuelle Information hat obligatorischen Zugriff
auf den visuell-räumlichen Speicher, er wird aber auch durch
Erzeugung eines mentalen Bildes angesprochen
• Grundlage ist eine analoge Repräsentation, die (physikalische)
Merkmale der Wahrnehmungssituation beinhaltet und sowohl
räumlichen wie auch visuellen Charakter haben kann
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Visuell-räumlicher Speicher
• Bei der mentalen Manipulation der analogen Repräsentation laufen
Prozesse ab, die denen einer tatsächlichen Manipulation der
den Vorstellungsbildern entsprechenden physikalischen Objekte
Sehr ähnlich sind
• Analoge Repräsentationen haben hierarchische Struktur und sind
durch Wissen beeinflussbar (die Beurteilung der Lage von Städten
wird beeinflusst durch die übergeordnete Lage der Länder)
• Die mentalen Bilder sind visuellen Wahrnehmungen sehr ähnlich,
aber nicht identisch damit
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Visuell-räumlicher Speicher
• Was ist das?
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Visuell-räumlicher Speicher
• Chambers & Reisberg (1985) präsentierten diese Kippfigur kurzzeitig, so
dass die Versuchspersonen eine Interpretation aufbauen konnten
• Wurden die Versuchspersonen dann aufgefordert, sich eine mentale
Vorstellung der Figur zu machen und eine zweite Interpretation dafür zu
finden, so waren sie dazu nicht in der Lage
• Nachdem sie aufgefordert wurden eine Zeichnung der Figur
anzufertigen, waren sie bei deren Betrachtung erfolgreich bei der ReInterpretation
Damit wird belegt, dass es trotz gemeinsamer Eigenschaften auch
Unterschiede in der Verarbeitung der mentalen Vorstellung eines
Objektes und der Verarbeitung der visuellen Repräsentation des
wahrgenommenen Objektes gibt
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Wesentliche Unterschiede zur Theorie des Kurzzeitgedächtnisses
• Die Annahme von Teilsystemen, wie der phonologischen Schleife
und des visuell-räumlichen Speichers, steht der Vorstellung eines
unitären Kurzzeitgedächtnisses gegenüber
• Im Arbeitsgedächtnis benötigt die Information keine bestimmte
Verweildauer, um ins Langzeitgedächtnis übertragen zu werden
• Entscheidend für die Gedächtnisleistung ist die Art der Enkodierung
bzw. Repräsentation der Information, die durch das
Arbeitsgedächtnis verfügbar gehalten wird
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Arbeitsgedächtnis
• Charakteristika
• Kapazität
klein
• Ursache des Vergessens
Interferenz und Zerfall
• Repräsentation
phonologisch, visuell-räumlich
• Persistenz
kurz, < 15s
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Taxonomien
• Episodisches, semantisches und prozedurales Gedächtnis
• Explizites und implizites Gedächtnis
• Deklaratives und prozedurales Gedächtnis
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Episodisches Gedächtnis
• Umfasst alle Gedächtniselemente, denen eine individuelle RaumZeit-Koordinate zugeordnet ist
• Beispiel: Elemente des autobiografischen Gedächtnisses
• Evidenz für (fast) kein Vergessen – jenseits der Kindheitsamnesie
(Waagenar, 1986)
• Bei hinreichend vielen Hinweisreizen ist die Erinnerung an
autobiografische Ereignisse nahezu perfekt (Zugriffsproblem als
Ursache von Vergessen)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Semantisches Gedächtnis
• Umfasst alle Gedächtnisinhalte, denen keine Raum-Zeit-Koordinate
zugeordnet ist
• Hierzu zählen die im Gedächtnis gespeicherten Begriffe und Fakten
und deren strukturelle Beziehungen zueinander
• Die Identifizierung der Organisation der Elemente des semantischen
Gedächtnisses ist ein zentraler Untersuchungsgegenstand der
Kognitionspsychologie des Gedächtnisses und wird nachfolgend
noch besprochen
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Prozedurales Gedächtnis
• Umfasst das im Gedächtnis gespeicherte Wissen darüber wie man
etwas macht (z.B. Fahrradfahren)
• Dieses Wissen kann häufig nicht verbalisiert werden
• Die Inhalte des prozeduralen Gedächtnisses sind kritisch für den
Erwerb von Fertigkeiten und Expertise bzw. für die Fähigkeit
zum Problemlösen
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Deklaratives und prozedurales Gedächtnis
• Deklaratives Gedächtnis
• Umfasst Gedächtnisinhalte, die explizites Wissen darstellen und
weitgehend mit den Inhalten des episodischen und semantischen
Gedächtnisses identisch sind
• Prozedurales Gedächtnis
• Umfasst das im Gedächtnis gespeicherte Wissen darüber wie
man etwas macht und ist oft implizites Wissen
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Langzeitgedächtnis
• Explizites und implizites Gedächtnis
• Explizites Gedächtnis
• Umfasst Gedächtnisleistungen, die das bewusste Erinnern
früherer Erfahrungen erfordern
• Implizites Gedächtnis
• Verfügbarkeit und Gebrauch von Informationen aus früheren
Erfahrungen ohne bewusste Erinnerungsprozesse
• Explizites und implizites Gedächtnis sind deskriptive Begriffe für
den Zustand der Person in der Erinnerungssituation
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
• Beispiel
• Viele versierte Schreibkräfte können den Aufbau der Tastatur
nicht wiedergeben (außer sie stellen sich vor, wie sie schreiben)
• Das Wissen über die Tastenpositionen ist also implizit und dem
Bewusstsein nicht ohne Weiteres zugänglich
• Je nach Art des Tests (explizites Abfragen vs. Schreibtest) erhalten
wir unterschiedliche Ergebnisse zum Erinnerungsvermögen
• Das unterschiedliche Verhalten von implizitem und explizitem
Gedächtnis wird als Dissoziation bezeichnet
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
• Bei gesunden Menschen sind vollständige Dissoziationen selten, sie treten
aber häufig bei bestimmten Formen von Amnesie auf
• Graf, Squire & Mandler (1984) verglichen die Leistungen von Amnestikern
und gesunden Probanden bei zwei experimentellen Aufgaben
• Freie Reproduktion nach Lernen einer Liste von Wörtern
• Wortergänzung nach Lernen einer Liste von Wörtern (z.B. gelernt
banana, vervollständigen von ban...)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
• Ergebnisse von Graf, Squire & Mandler (1984)
• Bei der freien Reproduktion erzielen die Amnestiker deutlich
schlechtere Leistungen als die gesunden Probanden
• Bei der Wortergänzung ergeben sich keine Gruppenunterschiede
• Das zuvor gelernte Wort wird in mehr als 50 Prozent der
Fälle als Ergänzung gewählt (Zufallswahrscheinlichkeit unter
10 Prozent)
• Auch bei Gesunden kann man differentielle Effekte experimenteller
Manipulationen auf explizites bzw. implizites Gedächtnis nachweisen
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
• Jacoby (1983) verglich den Effekt von drei unterschiedlichen
Lernbedingungen auf zwei verschiedene Testbedingungen
• Lernbedingungen
• Kein Kontext: Lernen isoliert dargebotener Wörter (z.B. Frau)
• Kontext: Wörter werden zusammen mit Antonymen als Kontext
präsentiert (z.B. Mann - Frau)
• Generieren: Das zu lernende Wort ist als Antonym zu generieren
(z.B. dargeboten Mann, zu generieren Frau)
• Testbedingungen
• Wiedererkennen als Test des expliziten Gedächtnisses
• Identifikation nach tachistoskopischer Darbietung (40 ms)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Explizites und implizites Gedächtnis
• Ergebnisse von Jacoby (1983)
• Wiedererkennen
• Die Ergebnisse zeigen den Effekt elaborativer Verarbeitung
• Perzeptuelle Identifikation
• Die Leistung liegt höher als bei ungelernten Wörtern (priming)
• Mit zunehmender Verarbeitungstiefe nimmt die Leistung ab
(Lernen ohne Kontext ist stärker auf perzeptuelle Enkodierung
angewiesen)
• Elaborative Verarbeitung erleichtert explizite, aber nicht implizite
Erinnerung
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Wir sind in der Lage verbale Informationen wortwörtlich zu erinnern
(z.B. Gedichte, Liedtexte, . . . )
• Es ist aber klar, dass unser Gedächtnis für verbale Informationen
nicht ausschließlich mit dem Erinnern wortwörtlicher Formulierungen
erklärt werden kann
• Ein Experiment von Wanner (1968) illustriert die Umstände, unter
denen der genaue Wortlaut erinnert bzw. nicht erinnert wird
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Experiment von Wanner (1968)
• Versuchsgruppe mit Hinweis
“Das Material für diesen Test, die Instruktionen eingeschlossen,
wurde auf Band aufgezeichnet. Hören Sie sich die
Instruktionen genau an, da wir ihre Fähigkeit testen wollen,
sich an bestimmte Sätze aus diesen Instruktionen zu
erinnern.”
• Versuchsgruppe ohne Hinweis
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Experiment von Wanner (1968)
• An späterer Stelle folgt einer der kritischen Sätze
1. “When you score your results, do nothing to correct your answers but mark
carefully those answers which are wrong”
2. “When you score your results, do nothing to correct your answers but
carefully mark those answers which are wrong”
3. “When you score your results, do nothing to your correct answers but mark
carefully those answers which are wrong”
4. “When you score your results, do nothing to your correct answers but
carefully mark those answers which are wrong”
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Experiment von Wanner (1968)
• Nach der Instruktion hatten die Versuchspersonen bei Darbietung
des geh¨orten kritischen Satz zusammen mit einem der Alternativsätze zu entscheiden, welcher der Sätze in der Instruktion
enthalten war
• Dabei ist zu beachten, dass sich die Sätze 1 und 2 bzw. die
Sätze 3 und 4 lediglich im Formulierungsstil unterscheiden,
nicht aber bezüglich der Bedeutung
• Die Sätze 1 und 3 bzw. die Sätze 2 und 4 haben unterschiedliche
Bedeutung
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Experiment von Wanner (1968)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Experiment von Wanner (1968)
• Bei Bedeutungsunterschieden der dargebotenen Sätze ist die
Wiedererkennensleistung besser, als bei Unterschieden im
Formulierungsstil
• Diese Gedächtnisleistung hängt nicht davon ab, ob ein
entsprechender Hinweis gegeben wurde oder nicht
• Der vorwarnende Hinweis beeinflusst die Behaltensleistung, wenn sich
die dargebotenen Sätze lediglich im Formulierungsstil unterschieden
• Ohne Hinweis erreicht die Leistung lediglich Zufallsniveau
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Wie lässt sich “Bedeutung” formal beschreiben?
• Am weitesten verbreitet in der Kognitiven Psychologie ist die
aus Logik und Linguistik übernommene Charakterisierung von
Bedeutung durch so genannte Propositionen
• In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden verschiedene
Theorien des Gedächtnisses entwickelt, die eine propositionale
Repräsentation von Gedächtnisinhalten annehmen
• Anderson & Bower (1973)
• Kintsch (1974)
• Norman & Rumelhart (1975)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Propositionen
• Eine Proposition ist die kleinste Wissenseinheit, die eine
selbständige Aussage bilden kann
• Die Aussage muss also von anderen Wissenseinheiten unabhängig
sein
• Damit ist eine Proposition die kleinste Einheit, die sich sinnvoll
als wahr oder falsch beurteilen lässt
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Propositionen
• Beispielsatz
Lincoln, der Präsident der Vereinigten Staaten während eines
bitteren Krieges, befreite die Sklaven
• Propositionen
A. Lincoln war der Präsident der Vereinigten Staaten während
eines Krieges
B. Der Krieg war bitter
C. Lincoln befreite die Sklaven
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Propositionen
• Beispielsatz
Lincoln, der Präsident der Vereinigten Staaten während eines
bitteren Krieges, befreite die Sklaven
• Formale Charakterisierung der Propositionen
A’. (Präsident von, Lincoln, Vereinigte Staaten, Krieg)
B’. (bitter, Krieg)
C’. (befreien, Lincoln, Sklaven)
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Kognitionspsychologie des Gedächtnisses
Bedeutungsbezogene Wissensrepräsentation
• Propositionen
• Kintsch (1974) notiert also jede Proposition als eine in Klammern
gesetzte Liste, bestehend aus einem Prädikat und den
zugehörigen Argumenten
• Verschiedene Prädikate binden unterschiedlich viele Argumente
• Auch der Satz
Die Sklaven wurden durch Lincoln, den Präsidenten der Vereinigten
Staaten während eines bitteren Krieges, befreit
wird durch die Propositionen A’, B’ und C’ charakterisiert
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