Chapter 6 – Conclusion new mechanism for modulation of cardiac contractility and may also have clinical implications such as usage of receptor expression to assess progression of heart failure. Moreover, OR51E1 could also serve as pharmacological target when a decrease in contraction force and frequency is required (cardiac arrhythmias or high blood pressure) and thus would fulfill similar functions as β-blockers. 6.2 Zusammenfassung Die Fähigkeit der Fortbewegung wird durch Skeletmuskeln ermöglicht und ist essentiell für das Überleben der meisten Tiere, was eine schnelle und effiziente Muskelreparatur lebensnotwendig macht. Da der Skelettmuskel als terminal differenziertes Gewebe nicht in der Lage ist selbstständig beschädigte Muskelfasern zu ersetzen, ist die Aktivierung von zuvor ruhenden Satellitenzellen nötig. Nach einer Muskelverletzung werden die Satellitenzellen aktiviert, beginnen als so genannte Myoblasten zu proliferieren, migrieren zum Ort der Verletzung und fusionieren dort in Myotuben, die im weiteren Verlauf mit schon bestehenden Muskelfasern fusionieren können. Dieser Prozess umfasst den Einstrom von extrazellulärem Ca2+, die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO), die Aktivierung von Matrix-Metalloprotease 2 (MMP-2) und die Freisetzung von Hepatozyten Wachstumsfaktor (HGF) aus der Extrazellulärmatrix. Diese Arbeit zeigt zum ersten Mal die Expression von transient receptor potential ankyrin 1 (TRPA1) in humanen Myoblasten und Satellitenzellen. Zudem konnte die Funktionalität von TRPA1 in humanen Myoblasten mit Hilfe von Ca2+-Imaging und patch clamp Experimenten überprüft werden. Interessanterweise nahm die Menge an TRPA1-Transskript und Protein im Verlauf der Differenzierung humaner Skelettmuskellen (hSkMZ) ab. Dies ging zudem mit einer Reduktion der durch Thymol (TRPA1 Agonist) ausgelösten Antworten einher. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass neben Thymol auch der endogene und für die Muskelreparatur bedeutende TRPA1-Ligand Stickstoffmonoxid in der Lage ist, einen TRPA1-vermittelten Ca2+Einstrom in hSKMZ zu erzeugen. Die physiologische Rolle von TRPA1 für hSkMZ wurde mit Hilfe von Migrations-, Proliferations- und Fusions-Assays untersucht. Die Migration von Myoblasten ist ein wichtiger Bestandteil der Muskelreparatur, da diese zunächst 130 Chapter 6 – Conclusion den Ort der Verletzung erreichen müssen, bevor eine effektive Instandsetzung der Muskelfasern erfolgen kann. Mit Hilfe von Migrations-Assays konnte eine Thymolinduzierte Steigerung der Migration beobachtet werden, die durch Zugabe des TRPA1 Antagonisten HC-030031 inhibiert werden konnte. Ein Einfluss von Thymol auf die Proliferation der humanen Myoblasten konnte nicht festgestellt werden. Allerdings wurde durch Thymol-Stimulation eine deutliche Steigerung der Myoblasten-Fusion ausgelöst, die wiederum durch Zugabe von HC-030031 verhindert werden konnte. Abschließend konnte die Beteiligung von MMP-2 an der TRPA1-vermittelten Signalkaskade gezeigt werden, da sowohl inaktive proMMP-2 als auch die aktive Form nach Thymol-Applikation festzustellen, dass TRPA1 stärker ein exprimiert neues wurden. Schlüsselelement Zusammenfassend in der ist komplexen Muskelreparatur darstellt. TRPA1 dient möglicherweise als Mechanosensor, der durch Scherkräfte während einer Muskelverletzung aktiviert wird, und ebenso als Detektor für den wichtigen Regulator der Muskelreparatur, NO. Die TRPA1 Aktivierung könnte somit die Migration und Fusion in der frühen Phase der Muskelreparatur fördern und würde in späteren Phasen durch eine Runterregulation deaktiviert. In einem verwandten Projekt wurde die Beteiligung von olfaktorischen Rezeptoren (OR) auf hSkMZ untersucht. Die Funktionalität von ORs in anderen Geweben außerhalb der Nase konnte bereits durch mehrere Studien belegt werden. In Mäusen ist beispielsweise der olfaktorische Rezeptor mOR23 wichtig für die Migration von Myoblasten und für die Muskelreparatur. Das menschliche Ortholog zu mOR23, OR10J5, scheint in hSkMZ jedoch nicht funktionstüchtig zu sein. Daher wurden großangelegte Screenings mittels DNA Mikrochips, Next Generation Sequencing (NGS), PCR Analysen und Ca2+-Imaging durchgeführt, um funktionale ORs in hSkMZ zu identifizieren. Die Expression von OR2H2 konnte durch NGS und PCR belegt werden und seine Funktionalität, nach der Ermittlung eines Liganden (Aldehyd 13-13), in hSkMZ durch Ca2+-Imaging Experimente gezeigt werden. Dabei führte die Stimulation von OR2H2 mit Aldehyd 13-13 zu einem Ca2+-Einstrom und ebenso zur Phosphorylierung von CREB und p38α sowie zur Dephosphorylierung von PRAS40 und Lck. Aktivierung von CREB, p38α und die Deaktivierung von Lck fördern die Differenzierung von Myoblasten in der Maus und sind entscheidend an der 131 Chapter 6 – Conclusion Muskelreparatur beteiligt. Somit scheint Aldehyd 13-13 ein potenter Stimulus zur Förderung der Differenzierung zu sein, was besonders in der frühen Phase einer Muskelreparatur nützlich wäre und möglicherweise komplementär zu TRPA1 Signalwegen ablaufen könnte. In einem letzten Teilprojekt wurde der Einfluss von ORs auf die Kontraktionsfähigkeit von humanen Herzen untersucht. Der Nachweis essentieller olfaktorischer Signalkaskaden-Proteine wurde während dieser Arbeit mittels PCR und western blot erbracht. Zudem wurde im Rahmen von DNA Mikrochip Analysen besonders OR51E1 als hoch exprimiert ermittelt. Eine Charakterisierung der physiologischen Funktion von OR51E1 wurde mit Hilfe von Trabeculae carneae aus humanen explantieren Herzen durchgeführt. Mit Hilfe von Organbadexperimenten konnte gezeigt werden, dass unter Einfluss des OR51E1 Liganden Nonansäure die Kontraktionskraft der Trabeculae carneae signifikant reduziert wurde. Obwohl eine weitergehende physiologische Untersuchung der involvierten Signalkaskaden im Rahmen dieser Arbeit nicht mehr durchgeführt werden konnte, stellt der Einfluss von OR51E1 einen möglichen, bisher unbekannten Mechanismus der Modulation der kardialen Kontraktionskraft dar. Darüber hinaus könnte OR51E1 auch Einfluss auf die klinische Diagnostik und Therapie haben. Zum einen wäre ein Einsatz als Marker, der sich mit dem Schweregrad einer Herzinsuffizienz korrelieren lässt, denkbar. Zum anderen könnte OR51E1 ein potentielles pharmakologisches Ziel darstellen, welches eine gezielte Reduktion der Herzkontraktionskraft ermöglicht (bei Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck) und somit einen ähnlich Zweck wie β-Blocker erfüllen würde. 132