1 Teilprojekt A6, SFB566 Titel: Die Rolle von Zytokinen der IL

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Wittmann / Werfel A6
Teilprojekt A6, SFB566
Titel: Die Rolle von Zytokinen der IL-12 Familie in der Keratinozyten-T-Zell Interaktionen
bei Ekzemkrankheiten
Leiter/in:
E-Mail:
Wittmann, Miriam
Werfel, Thomas
[email protected]
[email protected]
Zusammenfassung
Ekzeme sind häufige und für die Patienten belastende Erkrankungen, deren Ätiopathogenese
immer noch unvollständig geklärt ist. Bei entzündlichen Ekzemerkrankungen stellt
insbesondere die Neigung zur Chronifizierung für Patient und Therapeut ein wesentliches
Problem dar. Die chronische Phase sowohl des allergischen Kontaktekzems als auch des
atopischen Ekzems ist durch eine von Typ 1 Zytokinen gekennzeichnete Immunitätslage
bestimmt. Im Hautkompartiment ist die Interaktion von CD4+ IFNγ-produzierenden
Lymphozyten mit ortsständigen, Chemokin-produzierenden Keratinozyten am Aufbau dieses
Mikromilieus beteiligt. Es ist ungeklärt, ob die Chronifizierung durch die Aufrechterhaltung
der gegenseitigen Aktivierung von Lymphozyten und ortsständigen Zellen oder durch eine
fehlende Gegenregulation bedingt ist. Ziel der hier geplanten Untersuchungen ist es,
Mechanismen zu verstehen, die zu einer durch Typ 1 Zytokine geprägten Chronifizierung der
Entzündung im Hautkompartiment führen. Moleküle der IL-12 Familie (IL-12, IL-27, IL-23),
welche zur Initiierung, Polarisierung und Amplifikation von Entzündungsreaktionen führen
können, stellen die hier zu untersuchenden Zielmoleküle dar. Diese Moleküle üben
wahrscheinlich direkte Effekte nicht nur auf T-Zellen und Antigen-präsentierende Zellen
(APC), sondern auch auf Keratinozyten aus. In diesem Projekt sollen die Expression und
Regulation von Zytokinen der IL-12 Familie im Rahmen der T-Zell Keratinozyten Interaktion
aufgeklärt werden und somit Erkenntnisse dazu gewonnen werden, wie und warum die
Chronifizierung von Ekzemen zu Stande kommt. Hierfür sind Arbeiten mit autologen Zellen
in Suspension und im Epidermismodell vorgesehen. Da es in diesem Teilprojekt auch um die
Klärung der Frage geht, warum bei Patienten mit chronischen Ekzemen die
Entzündungsreaktion nicht zum Sistieren kommt, liegt ein weiterer Schwerpunkt in
Untersuchungen zu kürzlich für Tiermodelle publizierten gegenregulatorischen,
entzündungslimitierenden Mechanismen, bei denen Mitglieder der IL-12 Zytokinfamilie eine
Rolle spielen. Auf der Grundlage der gefundenen Ergebnisse sollen Vorarbeiten geleistet
werden, um zu überprüfen, ob gemeinsame Signalmoleküle der IL-12 Familie (z.B. SOCS3,
Stat3, IL-12Rß1) oder die p40 Untereinheit therapeutische Zielstrukturen darstellen können,
um die Chronifizierung von ekzematösen Entzündungen zu unterbrechen.
Zusammengefasster wissenschaftlicher Hintergrund zu den Zytokinen, die im
Mittelpunkt der Untersuchungen der Folgeperiode stehen sollen.
IL-27 ist das neueste Mitglied der IL-12/IL-6 Familie und wurde erstmals von Pflanz et al. 1
als heterodimeres Protein beschrieben, dessen Untereinheit Epstein-Barr virus induced gene 3
(EBI3) Ähnlichkeiten zum IL-12p40 aufweist, während die p28 Untereinheit dem IL-12p35
ähnelt. IL-27 mediiert seine Effekte über den zu IL-12Rß2 homologen Zytokin-Rezeptor
WSX-1 und gp130 1-3. In murinen Zellen wurde untersucht, dass die IL-27 induzierte
Signalkaskade zum einen über Jak1-Stat1 läuft, dass aber auch Jak2-Tyk2-Stat3 (und auch
Stat2/4/5, die aber wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen) aktiviert werden 2,4. IL-27 ist
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als früher Regulator der Th1 Differenzierung beschrieben 1,2,5, ist aber in verschiedenen
murinen Entzündungs- und Infektionsmodellen auch durch inhibitorische Effekte auf die
Immunantwort aufgefallen (Übersichtsarbeit: 6). Diesen bisherigen Daten zu entzündungslimitierenden Eigenschaften von IL-27 zur Folge werden IL-2 7,8, IL-17 9-12 und weitere
Zytokine 8,11,13 herunterreguliert. Die genauen Mechanismen dieser inhibitorischen
Eigenschaften von IL-27 sind nicht bekannt. In den genannten Arbeiten wurden Hinweise auf
unterschiedliche Signalwege erbracht, welche SOCS3 Aktivierung ebenso wie Stat1 oder
Stat3 abhängige Mechanismen umschließen. Aufgrund der an IL-27R defizienten Mäusen
gewonnenen Befunde wurde die Hypothese aufgestellt, dass die wesentliche Bedeutung von
IL-27 nicht so sehr in der Polarisierung von Th Zellen liegt, sondern vielmehr in der
Regulation der (Pathogen-induzierten) Entzündungsintensität. Für einen entzündungslimitierenden (Feed-back) Mechanismus an humanen Zellen liegen bislang nur Daten zur
IL-17 Inhibition vor 12.
Der beschriebenen anti-inflammatorischen Eigenschaft von IL-27 stehen eine Vielzahl von
Arbeiten gegenüber, die pro-inflammatorische Eigenschaften im Vordergrund sehen. Hinzu
kommt, dass etablierte entzündliche Erkankungen im Ratten-/Mausmodell durch die
Neutralisierung der p28 Untereinheit von IL-27 unterbrochen werden konnten 14,15. Es hängt
offensichtlich kritisch vom Mausmodell und den gewählten Versuchsbedingungen ab,
welcher Effekt beobachtet wird. Yoshimura et al. 11 weisen mit ihrer Arbeit darauf hin, dass
die IL-27 Effekte massgeblich vom Aktivierungszustand der (murinen) Zielzellen abhängig
sind.
Für die Etablierung einer Th1 Antwort scheint IL-27 dennoch von entscheidender Bedeutung
zu sein, da es von APC zeitlich vor IL-12 sezerniert wird 1,4, die IL-12 Responsivität über die
IL-12Rß2 Expression erhöht 5 und so insbesondere bei naiven T-Zellen eine Typ 1
Polarisierung einleitet. IL-27 kann T-bet über Stat1 abhängige Signalwege induzieren 2,4 und
scheint somit in der Entstehungsphase einer Th1 Differenzierung eine übergeordnet wichtige
Rolle zu spielen.
Insgesamt haben sich nur wenige Publikationen mit humanen Zellen bzw. der Bedeutung von
IL-27 in der humanen Pathophysiologie beschäftigt 12,16,17. Es liegen keinerlei Daten zu
Ekzemerkrankungen oder Keratinozyten vor. Wohl aber gibt es erste Daten, dass beide
Rezeptoruntereinheiten durch murine bzw. humane intestinale Epithel- und humane aktivierte
Endothelzellen exprimiert werden 3,16,18. Obwohl ein Beitrag von IL-27 für die akute
Entzündung von vielen geteilt wird, sind die Daten für chronische Entzündungsvorgänge sehr
limitiert und Gewebe-spezifische Effekte bislang nicht untersucht.
IL-23 wird insbesondere von Monozyten und DC, in der Haut aber auch von Keratinozyten
produziert 19. IL-23 polarisiert Memory T-Zellen, nicht jedoch naive T-Zellen in IL-2
abhängiger Weise weiter in Richtung Typ 1 Zytokinproduktion. Darüberhinaus spielt es eine
wichtige Rolle bei der Etablierung IL-17 produzierender T-Zellen (Übersichtsarbeiten: 20,21),
wobei es von IL-15 und IL-18 unterstützt wird 12. Eine große Anzahl von Arbeiten weisst
darauf hin, dass Th17 Zellen eine wichtige Rolle in chronischen Entzündungen spielen (s.o.
Übersichtarbeiten) und neben IL-17 andere proinflammatorische Mediatoren sezernieren.
Derzeit liegen nur wenige Daten für die Situation beim Menschen vor. Es ist nicht vollständig
geklärt, über welchen zellulären Pathway IL-23 auf Th17 Zellen wirkt (hier wird insbesondere
Stat3 postuliert) und in welchen Organen diese Interaktion essentiell ist. SOCS3 scheint ein
essentieller negativer Regulator für IL-23 Signalling (Stat3) zu sein 22, welche auch die Th17
Differenzierung betrifft. Zusätzlich ist gezeigt, dass SOCS3 auch den IL-12 Signalweg
hemmt, indem es die Assoziation von Stat4 an IL-12Rß2 verhindert 23.
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IL-23 transgene Mäuse leiden unter systemischen Entzündungen, die multiple Organe
(einschließlich der Haut) einbezieht 24,25. Die pathophysiologisch wichtige Rolle von IL-23
für die Aufrechterhaltung chronischer Entzündung wurde an vielen Mausmodellen gezeigt
und in diesen Arbeiten ist klar geworden, dass IL-12 und IL-23 auch nicht überlappend
wirken und fälschlicherweise in der Vergangenheit einige IL-23 Effektorfunktionen dem IL12 zugeschrieben wurden 12,26-29.
IL-23 defiziente Mäuse zeigen - ähnlich wie IL-17 defiziente Mäuse - eine deutlich
verminderte Induktion der Kontakthypersensitivität 30,31. In Läsionen der Psoriasis, einer
"Th1" assoziierten Hautkrankheit, wurde (beim Menschen) eine Überexpression von IL-23
(p19, p40) insbesondere durch Monozyten und DC beschrieben, nicht jedoch von IL-12 (p35)
32
– entsprechende Untersuchungen für Ekzemkrankheiten stehen aus. Die nachgewiesene
klinische Wirksamkeit eines anti-p40 Antikörpers (der sich gleichermaßen gegen IL-12 und
gegen IL-23 richtet) auf die Psoriasis scheint zumindest teilweise durch seine anti-IL-23
Aktivität erklärbar zu sein 33. Nach IL-23 Injektion in die murine Haut kam es zur epithelialen
Hyperplasie – hier wurde die Aufregulation von IL-19 und IL-24 in Keratinozyten
beschrieben und eine erhöhte Expression dieser beiden Zytokine wurde auch in
Psoriasisläsionen beim Menschen gefunden 33,34. In einer zeitgleich publizierten Arbeit wurde
dagegen in einem Mausmodell für die Psoriasis gezeigt, dass die IL-23 induzierte Akanthose
(als Folge einer epithelialen Stimulation) durch die Th17 assoziierten Zytokine IL-17 und IL22 mediiert wird 35. Interessanterweise wurde unabhängig hiervon die Expansion von IL-17
und IL-22 produzierenden T-Zellen durch IL-23 im Mausmodell gezeigt, wobei IL-22 in
Keratinozyten antimikrobielle Peptide aufregulierte 36.
Für Ekzemkrankheiten, die im Mittelpunkt unserer Forschungsvorhaben stehen, ist viel
weniger bekannt: Bei atopischer Dermatitis wurde immunhistologisch eine höhere IL-17
Expression in akuten als in chronischen Läsionen nachgewiesen 37. Für die allergische
Kontaktdermatitis wurde gezeigt, dass Nickel-spezifische T-Zellen IL-17 sezernieren,
welches in vielfältiger Weise auf Keratinozyten wirken kann. IL-17 induziert insbesondere
ICAM-1, IL-8, GM-CSF und HLA-DR und inhibiert die CCL5 und CCL27 Expression in
stimulierten Keratinozyten 38-40.
IL-12 ist für Th Zellen das zentrale Polarisierungszytokin für die Th1 Richtung und für
humane Zellen der entscheidende IFNγ induzierende Faktor (Übersicht: 41). Dies ist trotz der
neuen Erkenntnisse zu IL-23 unumstritten (Übersicht: 42). Es wurde von mehreren
Arbeitsgruppen beschrieben, dass humane Keratinozyten IL-12 produzieren 43-45; allerdings
unterscheiden einige der früheren Arbeiten nicht zwischen IL-12 und IL-23. Die von
kultivierten Keratinozyten produzierte IL-12 Mengen sind gering und lassen sich nur in
aufkonzentrierten Kulturüberständen mit hochsensitiven ELISA-Systemen nachweisen (das
gleiche gilt für IL-23). Dennoch ist die Zahl der Keratinozyten so groß, dass diese Quelle für
den Entzündungsverlauf von Bedeutung sein kann. IL-12 bindet an IL-12Rß1, den es mit IL23 teilt und an IL-12Rß2. Die ß2 Kette ist stark reguliert und von deren Expression hängt das
Ansprechen von Lymphozyten auf IL-12 ab. Über IL-12Rß2 wird inbesondere Stat4 aktiviert;
andere Signalwege sind daneben ebenfalls beschrieben 42.
Für Ekzemerkrankungen, inbesondere die atopische Dermatitis, besteht weitgehender
Konsens, dass IL-12 mit der Einleitung der Chronifizierung des Ekzems vermehrt in humaner
läsionaler Haut exprimiert wird 45,46, wobei jedoch die "Haupt"quelle des IL-12
unterschiedlich beurteilt wird (Eosinophile, Keratinozyten, Langerhans-Zellen, IDEC). Für
die Wirkung von IL-12 auf Keratinozyten sind bisher keine deutlichen Effekte, bis auf eine
erhöhte UV-Protektion, beschrieben worden. In unseren Händen hat IL-12 alleine in dem
"Entzündungs"-Mikroarray des Z-Projektes ebenfalls keine deutliche Regulation von Genen
3
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gezeigt. Es gibt jedoch Hinweise, dass IL-12 in Kooperation mit anderen Signalen
regulatorisch auf Keratinozytengene wirkt 47
Für IL-12 liegen nur sehr wenige Daten bezüglich anti-inflammatorischer Eigenschaften vor
7,26
und diese sind bisher auch nicht intensiv untersucht worden. IL-12 kann offensichtlich
ähnlich wie IL-27 einer IL-2 Produktion stimulierter T-Zellen entgegenwirken, SOCS3
induzieren und in einigen murinen Krankheitsmodellen protektiv wirken.
Neue Erkenntnisse zu Interdependenzen von Zytokinen der IL-12 Familie. Neben den
bekannten synergistischen Effekten auf die Th1 Entwicklung und IFNγ Produktion wird
zunehmend deutlich, dass die Zytokine der IL-12 Familie unter unterschiedlichen
Stimulationsbedingungen exprimiert werden 48,49 und im Sinne eines regulierenden
Netzwerkes miteinander verbunden sind. Eine Reihe von neuen Arbeiten deutet darauf hin,
dass IL-12 und IL-27 auf der einen und IL-23 auf der anderen Seite als Gegenspieler auftreten
11,12,26,27,48,50
bzw. sehr unterschiedliche Funktionen ausführen (Übersichtsarbeit: 20).
Aufgrund der Tatsache, dass IL-12 und IL-27 z.T. überlappende Signalwege induzieren, sind
(neben der bekannten gemeinsamen IFNγ Induktion) weitere kooperative Effekte zwischen
diesen beiden Zytokinen auf gemeinsame Zielgene zu erwarten. Beide Zytokine können
IRF-1 51 erhöhen.
Entzündungs-limitierende Effekte sind bisher für IL-27 und IL-12 (s.o), nicht aber für IL-23 7
beschrieben. Sowohl für IL-12 als auch IL-27 ist gezeigt, dass sie SOCS3 (nicht SOCS1/2)
hochregulieren können 7. SOCS3 ist ein inhibitorisches Protein, das Entzündungsantworten
limitieren kann (Übersicht: 52). Es ist bislang unklar, welche Relevanz IL-27 mediierte
SOCS3 Induktion genau hat; dennoch kann aus der aktuellen Literatur geschlossen werden,
dass insbesondere SOCS3 Teil eines klassischen negativen Feedback-Loops sind, der auch die
Zytokine der IL-12 Familien reguliert.
IL-18 wurde ursprünglich als "IFNγ inducing factor" beschrieben. In den letzten Jahren ist
jedoch deutlich geworden, dass die Wirkung von IL-18 stark abhängig ist von den in der
Umgebung vorherrschenden Bedingungen und es sowohl Th1, Th2, als auch Th17 assoziierte
Immunantworten unterstützen kann (Übersicht: 53).
Eine erhöhte Expression von IL-18 und des IL-18 Rezeptors 54 wurde in chronisch
inflammatorischen Hauterkrankungen beschrieben, darunter Psoriasis und atopische
Dermatitis. IL-18 wird in höherem Masse als die Zytokine der IL-12 Familie von humanen
Keratinozyten - auch in der aktiven Form - sezerniert. Obwohl in diesem Projekt die
Mitglieder
der
IL-12
Familie
im
Vordergrund
stehen,
sollen
auch
amplifikatorische/synergistische Effekte des IL-18 miterfasst werden, da es in relevanten
Mengen auch von Keratinozyten im Zellverband sezerniert wird und unseren Vorarbeiten zur
Folge auch von Keratinozyten, die bereits in den Differenzierungsprozess eingetreten sind
(Zeitvogel et al., eingereicht). Daten zur Kooperation von IL-23 und IL-27 mit IL-18 sind
bislang limitiert. IL-18 kann IL-23 in der Regulation der IL-17 Produktion unterstüzten 12.
Mutationen / SNP bei Atopischer Dermatitis mit Relevanz zu diesem Projekt
Im geplanten SFB Projekt soll die Bedeutung der IL-12 Familien Mitglieder für die
Pathogenese von Ekzemerkrankungen untersucht werden. Daher sind Mutationen in Genen,
die o.g. Signalwege betreffen von Wichtigkeit und müssen bei Patientenuntersuchungen
berücksichtigt werden.
Für die atopische Dermatitis als häufigste chronische Ekzemkrankheit sind wesentliche neue
Erkenntnisse im letzten Jahr hinzugekommen, was veränderte Hautbarriereeigenschaften,
bedingt durch Mutationen bzw. Polymorphismen in Molekülen, die in der Epidermis
4
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exprimiert werden, betrifft. Vielfach bestätigt wurde eine Assoziation von AD und einer
Mutationen im Filaggrin-Gen (R501X oder 2282del4) 55,56. Die funktionelle Relevanz einer
Reihe von SNPs (z.B. im LEKTI-, TLR2-, CARD- oder IL-18-Gen 57) für Entstehung und
Verlauf der AD ist noch nicht abschließend geklärt. Es gibt Hinweise, dass Veränderungen im
Reaktions-vermögen auf IL-12/23/27 mit atopischer Dermatitis assoziiert sein können (Tyk2
58
, IL12Rß1 59, IL-12Rß2 60, SOCS3 61,62). Von besonderem Interesse sind die beschriebenen
Polymorphismen in der IL-12/23 Rezeptorkette IL12Rß1 (-111A/T und -2C/T), die
signifikant mit einem erhöhtem Risiko für atopische Dermatitis assoziiert sind 59.
Paradoxerweise gehen Immundefekte, die den gemeinsamen Signalweg der IL-12 Familienmitglieder über die Tyrosinkinase 2 (Tyk2) involvieren, mit atopischem Ekzem einher 58.
SOCS3 ist in läsionaler Haut von schwer betroffenen Patienten mit atopischem Ekzem erhöht
exprimiert 61,62 und es besteht eine genetische Assoziation zwischen atopischem Ekzem und
einem Haplotyp im SOCS3 Gen. Jedoch fehlen Untersuchungen zu Regulation und
Bindungsaktivität bei Ekzempatienten. Die früher gefundene Assoziation von SOCS3
Aktivität mit einer (allergischen) Th2 Antwort 61 konnte in jüngster Vergangenheit nicht
bestätigt werden 22.
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