Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie – FuE Demonstrationsvorhaben SCIENCE COLLEGE OVERBACH ZWISCHENBERICHT zu Nr. 3.1 Berichtszeitraum: Zeitraum 01.2008 – 12.2008 Zuwendungsempfänger: Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales (OSFS) e.V. Haus Overbach, 52457 Jülich-Barmen Förderkennzeichen: 0327430F Vorhabenbezeichnung: Energieoptimiertes Bauen; EnEff-Schule: Science College Overbach Die Zwei-Liter-Schule Laufzeit des Vorhabens: 01.09.2007 – 30.06.2009 Seite 1 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Inhalt Der Zwischenbericht enthält in kurzgefasster, stichwortartiger Form Angaben zu folgenden Punkten: 1. Aufzählung der wichtigsten wissenschaftlich-technischen Ergebnisse und anderer wesentlicher Ereignisse. 2. Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen (bzw. mit Zustimmung des Zuwendungsgebers geänderten), Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung 3. Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens innerhalb des angegebenen Berichtszeitraums gegenüber dem ursprünglichen Antrag 4. Ergebnisse Dritter, die für die Durchführung des Vorhabens relevant sind. 5. Änderungen in der Zielsetzung 6. Fortschreibung des Verwertungsplans Seite 2 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 1. Aufzählung der wichtigsten wissenschaftlich-technischen Ergebnisse und anderer wesentlicher Ereignisse • Luftdichte Fassaden / Fensteranschlüsse Bauausführung: Im Science College wurden zum einen Aluminiumfenster eingebaut. Die Fenster liegen in der Ebene vor dem Betonrohbaukörper und wurden auf Winkelkonstruktionen versetzt. Der luftdichte Anschluss wurde hergestellt durch den Einbau von dampfdichten Folien, die mit einem Keder an den Fensterkonstruktionen befestigt sind und flächig auf den Betonbaukörper von außen aufgeklebt und zusätzlich eingespachtelt sind. An den Aluminiumpfostenriegelkonstruktionen wurden Folien in Glasebene eingespannt und ebenfalls an dem Betonbaukörper flächig angeklebt und eingespachtelt. Diese Arbeiten fanden überwiegend bei Temperaturen von 0-5 Grad und relativer hoher Luftfeuchtigkeit statt. Bedingt hierdurch mussten spezielle Kleber eingesetzt werden und der Untergrund jeweils mechanisch vorgetrocknet werden. Im Internatsgebäude wurden einige Aluminiumfensterkonstruktionen analog eingebaut. Die Kunststofffensterkonstruktionen, die in 2-schaligem Klinkermauerwerk eingesetzt sind, sind zum Klinker hin angeschlagen mit einem umlaufenden Kompriband und innen in der Mauerwerkslaibung mit einer dampfdichten Folie angeschlossen. Hier zeigte sich als besonders problematisch der Anschluss an den Kunststoffprofilen, die bedingt, durch ihre Profilvorgabe nicht den mechanisch sicheren Anschluss mit einer Folie mit Keder ermöglichen sondern auch hier angeklebt werden müssen. Hier musste in einigen Schritten immer wieder nachgearbeitet werden. Darüber hinaus stellte sich als besonders schwierig heraus, die Fenster die in der Dämmebene der Fassade liegen umlaufend sauber mit Dämmung anzuschließen. • Piloteinsatz elektrochrome Sonnenschutz-Verglasung als 3-fach Glas, z.B. Econtrol Ausschreibung / Vergabe / Bauausführung: Die Elektrochrome Sonnenschutzverglasung wurde zusammen mit den Aluminiumfensterelementen öffentlich international ausgeschrieben. Da dies in Zeiten der Hochkonjunktur geschah, war das Interesse entsprechender Firmen an diesem Piloteinsatz als ausführende Firma mitzuwirken entsprechend gering. Die öffentliche Ausschreibung wurde nach Submission aufgrund einer erheblichen Kostenüberschreitung von über 35% aufgehoben. Letztendlich wurde im Verhandlungsverfahren mit einer Metallbaufirma der Vertrag geschlossen. Bereits hierdurch kam es zu Verzögerungen. Nur mit äußerstem Engagement aller Beteiligten konnten Bauverzögerungen verhindert werden und das Gebäude vor Jahresende wetterfest geschlossen werden. Da eigens für die Produktion des E-control Glases für dieses Projekt die Produktionsstraße eingerichtet werden musste, war hierfür ein relativ langer Vorlauf notwendig. Die Scheiben hatten eine Lieferzeit von ca. 3 Monaten. Ebenfalls zu berücksichtigen ist, dass die Scheiben in den Größen möglichst wenig variieren sollten, um ggf. für Scheibendefekte eine Vorratshaltung in geringer Stückzahl zu ermöglichen. Dies ist mit nur drei Standardformaten für die Öffnungsflügel, Festverglasung und die parallelogrammförmigen Scheiben gelungen. Die Gesamtscheibengröße ist begrenzt, so dass einteilige Verglasungen in Türen nicht mit dem elektrochromen Sonnenschutzglas ausgeführt werden konnten. Zur Absicherung der Funktion für den Nutzer wird mit dem Glashersteller ein Kontroll- und Wartungsvertrag abgeschlossen und auf dieser Basis die Garantiezeit verlängert. Im weiteren Planungsprozess wurde gemeinsam mit dem IB INCO, Hahn Helten, dem SIJ und dem Hersteller eine gebrauchstaugliche Steuerung (Funktionsweise und Komfort ähnlich einer herkömmlichen außenliegenden Sonnenschutzlamelle) entwickelt. Zur Erfassung der Schaltzustände der Verglasung und der Messung des Nutzereinflusses musste die Steuerung ebenfalls erweitert werden. Dies gestaltete sich auf Grund der Komplexität der Steuerung als schwierig. Seite 3 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Für die Integration der Steuermodule im Gebäude war eine intensive Abstimmung bei der Planung der Leerohre und der Dosenstandorte notwendig. SchlüsselSchalter GSGGLT Steckverbindung an EC-Scheibe Scheibenanschlusskabel Einzelscheibensteuerung GSGHand EC-Bus Datenkabel (LiYCY 2x0,14) 24V DC Netzteil Messkabel zum Leitrechner (optional)LiYCY 24V DC Spannungsversorgung (Zwillingsleitung 2x0,4qmm) Eine weitere Komponente, die bei der Planung beachtet werden musste, ist die je nach Schaltzustand wechselnde Glasfärbung (transparent bis blau) und somit äußere Erscheinung des Gebäudes. Dies wurde bei der Umplanung auf das WDVS-System durch die Wahl eines neutralen Grauton für die Hauptfassadenflächen berücksichtigt. Aufgrund der Bedenken des Nutzers (in diesem Fall der Schule und des Trägers) hinsichtlich des Einsatzes der sich einfärbenden Gläser und die Wirkung auf die Raumatmosphäre und somit das Arbeitsklima, wird das gesamte Gebäude für einem außenliegenden Sonnenschutz (Sonnenschutzkästen hinter der Fassade, Verkabelung und Schalter) vorgerüstet. Im Versagensfall der Gläser, bzw. aus nutzungsbedingten Gründen kann somit auf einen konventionellen Sonnenschutz umgerüstet werden. Vorsorglich wurde in Abstimmung mit Schule und Nutzer in allen Räumen ein innenliegender Blendschutz ausgeführt Aufgrund des Produktentwicklungsstatus ist der Einkauf und die Produktion der Gläser zum einen sehr kostenintensiv und zum andern sehr langwierig. Zusätzlich fallen erhebliche Kosten für die Steuerungen an; hier insbesondere auch die Ansteuerungen zur GLT. Um die Nutzung für das Gebäude auf jeden Fall sicherzustellen, fallen zusätzliche Kosten an für die Vorrichtungen eines konventionellen Sonnenschutzes. Sollte sich in der Praxis die Funktion der E-Control-Gläser in vollem Umfang bewahrheiten, kann jedoch heute schon davon ausgegangen werden, dass bei größerer Stückzahl der Preis für die reine Glasherstellung erhebliche fallen wird. Die Steuerungen würden dann naturgemäß zur Serienreife entwickelt und auch einfacher und preiswerter verfügbar sein. Der Vorteil der elektrochromen Verglasung liegt darin, dass kein mechanischer außen liegender Sonnenschutz notwendig ist, der bei starker Windbelastung seine Funktion nicht erfüllen kann; darüber hinaus reparatur- und wartungsanfällig ist sowie zusätzlich gereinigt werden muss. Darüber hinaus ergeben sich architektonische Freiheiten durch hochtransparente Verglasungen ohne zusätzliche außenliegende Bauteile. Nicht zuletzt bleibt auch bei voller Abdunklung eine komplette Sichtverbindung nach außen jederzeit bestehen, wodurch die Transparenz noch mal unterstrichen wird. Seite 4 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Verglasung Klassen/Flure Das Unterrichtskonzept des Science College wird im Wesentlichen bestimmt durch eine Lernatmosphäre, die von Austausch und hoher Transparenz geprägt ist. Zur baulichen Umsetzung dieses Konzeptes wurden die Verglasungen zwischen den Unterrichtsräumen und dem Forum bzw. den Galerien eingeplant. Hohe Transparenz steht allerdings in der Regel einem guten Schallschutz entgegen. Der Schallschutz zwischen den Klassen und Fluren sollte im Science College allerdings nicht wesentlich schlechter sein als in herkömmlichen Schulgebäuden. Als sinnvoller Kompromiss aus hoher Transparenz und ausreichendem Schallschutz wurden die Größen und Schalldämm-Maße der Verglasungen und Türen optimiert. Es werden Türen eingesetzt, deren Schalldämmung etwas besser ist als in der Schallschutznorm DIN 4109 gefordert (Rw,P = 38 dB Prüfwert). Die transparenten Bereiche werden mit einem Schalldämm-Maß von Rw,P = 41 dB (Prüfwert) ausgeführt. Mit dieser Ausführung der Trennflächen beträgt die Abweichung gegenüber den Schallschutzanforderungen der DIN 4109 in der Regel nicht mehr als 1 dB. Im Rahmen des Brandschutzkonzeptes wurden Brandschutzqualitäten F-30 und G-90 festgelegt. Da die Brandschutzverglasungen sehr kostenintensiv sind, wurden die Öffnungsflächen geringfügig reduziert. Es wurde ein Produkt der Fa. Promat ausgewählt mit schmalen Stahlglashalteleisten um möglichst große Transparenz zu erreichen. • Tageslichtnutzung über Tageslichtlenkung an den "Lichtbrunnen" / Heliostaten Gemeinsam mit dem Solar Institut Jülich (SIJ), Hahn Helten Architekten und dem IB INCO wurde die Steuerung und Einbindung der verschiedenen Betriebsmodi in die Gebäudeleittechnik erarbeitet. Für die Heliostate stehen vier Betriebsmodi zur Verfügung (siehe unten Beschreibung SIJ). Schwierigkeit hierbei war die Bedingungen der einzelnen Zustände zu definieren. Abb.: Erläuterung Betriebsmodi (Quelle: SIJ ) Seite 5 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Im weiteren Planungsprozess wurde gemeinsam mit der Firma Augsburger Holzhaus und dem IB Walter der Einbau und die erhöhten statischen Anforderungen geklärt. Da im Science College die Heliostate zum erstenmal in eine Stahlkonstruktion eingesetzt wurden, konnte hier auf keine Erfahrungswerte zurückgegriffen werden. Zur Ausführung der Soldeg Oberlichter mit Hiliostaten liegen keinerlei Erfahrungswerte vor. Daher musste sowohl gestalterisch als auch konstruktiv ein hohes Maß an Entwicklungsarbeit, sowohl für die Einbindung in das Dach, als auch für die Steuerung erbracht werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Elemente dieser Größe erstmals in eine derartige Dachkonstruktion eingebaut wurden. Die Hersteller- und Entwicklerfirma hat sehr engagiert an der Weiterentwicklung mitgearbeitet. Für weitere Ausführungen sollte in jedem Fall aber auch an den Grundlagen intensiv weiterentwickelt werden. Hier ist insbesondere die Einbindung in die baulichen Gegebenheiten hervorzuheben. • Raumakustische Maßnahmen zur Freihaltung der temperierten Bauteile – Klassen und Flure Für die Kassenräume wurde bezüglich der Metallbaffeldecke festgestellt, dass diese nicht mehr in einfach verzinkt hergestellt werden aufgrund der Korrosionsgefahr an den Kanten. Da transparent beschichtete verzinkte Baffeln teuer sind als farblich deckend beschichtete werden die Baffeln nun in weiß beschichtet ausgeführt. In den S1-Laboren werden spezial Baffeln mit geschlossener Oberfläche eingebaut. Für die Streckenmetallkassettendecke wurde preislich im Rahmen der Ausschreibung kein befriedigendes Ergebnis erreicht. Die Decke wurde daraufhin geändert in eine standardmäßige Metallrasterdecke mit aufliegenden Streckmetallblechen. • Vakuum-Isolationspaneele in der Fassade Science College (siehe auch Anlage VIP-Dokumentation) Es wurde eine hinterlüftete vorgehängte Eternitfassade konzipiert (VIP-Dokumentation) und ausgeschrieben. Als Dämmung sollten Vakuumisolationspanelen mit einer Deckschicht aus herkömmlicher Dämmung als mechanischer Schutz vorgesehen werden. Diese Konstruktion wurde öffentlich international ausgeschrieben. Es kam zu keinem wirtschaftlich vertretbaren Submissionsergebnis. Das günstigste, nicht beauftragte Anngebot liegt im Bereich der Vakuumisolationspaneeldämmung um Faktor 1.5 höher als im Bereich der Kostenberechnung abgestimmten Förderkosten, die auf den Erfahrungen aus vorangegangenen Projekten basieren. Nach entsprechend weiteren Recherchen stellte sich heraus, dass dieser Fassadentypus im Rahmen der Vorkalkulation nicht zu verwirklichen ist. Die preisliche Situation wurde dadurch verschärft, dass zu Zeiten der Bauhochkonjunktur angefragt wurde und die entsprechenden Fachfirmen eine Vollauslastung im Bereich herkömmlicher Fassaden hatten. Somit war keine Firma bereit im Rahmen eines Pilotprojektes entsprechend an der Umsetzung mitzuarbeiten. Die Fassade wird jetzt als herkömmliches Wärmedämmverbundsystem ausgeführt mit 30 cm Dämmstärke, so dass der Persiforstandard nach wie vor gewährleistet ist. Aufgrund der Kostenentwicklung wird die Fassade als WDVS-System ausgeführt. Durch den Einsatz der WDVS-Fassade lassen sich leichte energetische Vorteile gegenüber den Vakuum-Isolationspaneelen erzielen. Aufgrund der Umplanung der Fassade als WDVS-System musste ein Nachtrag zum Brandschutzkonzept gestellt werden (Fassade komplett B1 gem. Herstellerzulassung). Seite 6 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Energetische Kennwerte Beide Gebäude wurden mit dem Passivhausprojektierungspaket (PHPP) bilanziert. Die wesentlichen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Science College Internatsgebäude Energiebezugsfläche AE m² 1730 373 Thermische Hüllfläche A m² 3366 910 Umbautes Volumen Ve m³ 8988 1626 A/Ve-Verhältnis m-1 0,37 0,56 Spezif. Transmissionswärmeverlust H*’T W/(m²·K) Energiekennwert-Heizwärme Q*’’H kWh/(m²·a) Primärenergiekennwert Q*’’P kWh/(m²·a) 0,23 0,21 (Soll-Wert EnEV 2007: 0,71) (Soll-Wert EnEV 2007: 0,57) a) ohne E-Control: 15 b) mit E-Control: 16 (Soll-Wert PHPP: 15) 15 (Soll-Wert PHPP: 15) 67 105 (Soll-Wert PHPP: 120) (Soll-Wert PHPP: 120) Beide Gebäude erfüllen die Passivhauskriterien. Hinweis E-Control-Glas: Der Einbau des E-Control-Glases im Science College führt gegenüber einer Standard-Wärmeschutzverglasung zu etwas geringeren solaren Gewinnen. Dies ergibt eine leichte Verschlechterung der energetischen Bilanz und zeigt sich in dem Energiekennwert-Heizwärme von 16 kWh/(m²·a). Hinweis Energiebezugsfläche: Das Science College Gebäude besitzt im Verhältnis zum umbauten Volumen eine relativ kleine Energiebezugsfläche. Dies ist vor allem auf das sich über mehrere Geschosse erstreckende zentrale Forum zurück zu führen. Um trotzdem die Passivhauskriterien zu erfüllen, ist im Vergleich zu Gebäuden mit üblichen Raumhöhen von ca. 2,5 m hier ein besserer Dämmstandard der Gebäudehülle erforderlich. Seite 7 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Gebäudesimulation Für die beiden Gebäude wurde durch das Ingenieurbüro P. Jung, Köln eine thermische Gebäudesimulation durchgeführt. Mithilfe der Simulationssoftware TAS NG wurden die beiden Baukörper als dreidimensionale Gebäudemodelle nachgebildet und in Zonen unterteilt (27 Zonen im Science College und 15 Zonen im Internatsgebäude) Abb. : Schnitt durch das 3-dimensionale Gebäudemodell (Quelle: IB Jung) Abb. : Zonierung im 1. OG des Science College (Quelle: IB Jung) Seite 8 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Abb. : Zonierung des Internatsgebäudes (Quelle: IB Jung) Unter Berücksichtigung stündlicher Wetterdaten (Testreferenzjahr) für den Standort Jülich, der jeweiligen Nutzungen und haustechnischen sowie gerätetechnischen Ausstattung wurden die Energiebilanzen der Zonen und die zu erwartenden Empfindungstemperaturen in den Zonen ermittelt. Abb. : Empfindungstemperaturen in den Chemieräumen im OG des Science College während einer Sommerwoche (Quelle: IB Jung) Seite 9 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Summenhäufigkeit der Empfindungstemperatur (Auswertung während der Nutzungszeit) 1800 1600 1400 Häufigkeit (h/a) 1200 1000 800 600 400 200 0 15 >16 >17 >18 >19 >20 >21 >22 >23 >24 >25 >26 >27 >28 >29 >30 >31 >32 >33 >34 35 Aussen 398 347 301 273 248 218 175 140 116 96 79 61 42 25 13 9 6 2 0 0 0 Seminar 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1456 971 275 16 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Lernstation 1 BioLab 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1475 1063 411 33 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Lernstation 2 NanoLab 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1519 1130 356 25 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Lernstation 3 Simullab 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1542 1420 1064 593 161 11 0 0 0 0 0 0 Schülerlabor 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1449 942 178 5 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Astronomie 1568 1568 1568 1568 1568 1568 1553 1331 740 138 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Empfindungstemperatur °C Abb. : Summenhäufigkeit der Empfindungstemperaturen in ausgewählten Unterrichtsräumen (Quelle: IB Jung) Die Simulationsergebnisse führten unter anderem zu folgenden baulichen und anlagentechnischen Anpassungen: - Verkleinerung der Fenstergrößen im Gemeinschaftsraum im Internatsgebäude - Einbau einer Fußbodenheizung im Estrich des Gemeinschaftsraumes im Internatsgebäude - Einbau einer Fußbodenheizung bzw. –kühlung im Estrich des SimuLab im EG des Science College - Verzicht auf E-Control-Glas in Ebene 1 auf der Nordwestseite • Variantenbetrachtungen Außenwände Der Verzicht auf die VIP-Elemente als Wärmedämmung der Außenwände machte eine Berechnung mit anderen Wandaufbauten erforderlich. Es wurden verschiedene Varianten mit Wärmedämmverbundsystemen unterschiedlicher Dämmstärke und unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit der Dämmung untersucht. Aus den beiden wärmetechnisch in etwa gleichwertigen Ausführungen mit 300 mm Dämmung 040 oder 240 mm Dämmung 032 wurde vor allem aus Kostengründen die erstere gewählt. Rahmenprofile Die Rahmenprofile der Pfosten-Riegel-Fassaden konnten nicht in allen Fällen in der gewünschten wärmetechnischen Qualität Uf,BW ≤ 1,3 W/(m²·K) ausgeführt werden. In Einzelfällen (Glasfassade Windfang) mussten Profile mit im Mittel Uf,BW = 1,9 W/(m²·K) eingesetzt werden. Dies wurde in den Bilanzberechnungen berücksichtigt. Seite 10 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Wärmebrückenminimierung Außenwände Science College: WDVS statt VIP Der Verzicht auf die hinterlüftete VIP-Fassade ist aus wärmetechnischer Sicht eher als Vorteil anzusehen. Mit 300 mm Wärmedämmverbundsystem wird ein U-Wert von U = 0,11 W/(m²·K) erreicht gegenüber U = 0,16 W/(m²·K) bei der vorher geplanten VIP-Fassade. Die Wärmebrückeneffekte durch die Befestigungselemente einer hinterlüfteten Fassade werden beim WDVS vermieden. Zweischaliges Mauerwerk Internatsgebäude Das Internatgebäude wurde als Ziegelbau mit zweischaligem Mauerwerk errichtet (s. Foto). Es wurde ein Schalenabstand von 200 mm mit 180 mm Mineralwolledämmung 035 gewählt. Da dieser Schalenabstand über dem in DIN 1053-1 (1996-11) geregelten maximalen Schalenabstand von 150 mm liegt, war die Auswahl der für diesen Schalenabstand zugelassenen und am Markt verfügbaren Mauerwerksanker sehr eingeschränkt. Abb. : Außenwandquerschnitt Internatsgebäue Porenbeton Internatsgebäude Die tragende Mauerwerksschale der Außenwände des Internatsgebäudes wurde aus 300 mm Porenbetonblöcken erstellt. Um einen möglichst guten Wärmeschutz zu erzielen, wurden die wärmetechnisch günstigen Steine mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,09 W/(m·K) eingesetzt. Leider musste aus statischen Gründen an einigen Stellen (Fensterstürze, Sturzauflager) auf druckfestere Steine mit ungünstigerer Wärmeleitfähigkeit von von λ = 0,16 W/(m·K) zurückgegriffen werden. Dies wurde in der Bilanzierung entsprechend berücksichtigt. Sockeldämmung Internatsgebäude Die Perimeterdämmung im Sockelbereich des Internatsgebäudes wurde zunächst lose vor die leicht unebene Sockelabklebung gestellt (s. Foto). Dabei entstanden deutliche Fugen zwischen Dämmplatten und Sockel. Um eine Hinterströmung der Dämmplatten mit kalter Außenluft zu verhindern, wurde eine sorgfältige Verklebung der XPS-Dämmplatten mit dem Sockel angeordnet. Seite 11 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Abb. : Perimeterdämmung Internatsgebäude vor der Verklebung • BKT Die Ergebnisse der Ausschreibung Betonkerntemperierung entsprachen den erwarteten Kosten. Das Rohbauunternehmen hatte in Abstimmung mit einem Hersteller vorkonfektionierte Matten vorgesehen. Die Planung der Verlegefelder war auf Grund der verschachtelten Gebäudegeometrie aufwändig. Die Deckenrücksprünge über EG in Verbindung mit den darauf aufbauenden Wänden sowie die ansteigende Decken im Bereich der Hörsäle erforderte mehrere Planungsläufe zum Fertigteilwerk. Trotzdem erforderte die Einbindung der Matten in die Stahlbewehrung eine hohe Nachbearbeitung auf der Baustelle. Zusammenfassend kann gesagt werden dass bei Objekten dieser Größenordnung und entsprechender komplexer tragwerksplanerischen Anforderungen eine Vor-Ort-Verlegung der BKT Register schneller und für das Rohbauunternehmen kostengünstiger gewesen wäre. Seite 12 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Lüftung + WRG Im Rahmen der Ausführungsplanung wurden das Konzept Fachklassen überarbeitet. Die Anforderungen an die Luftmengen der Lüftungsanlage erhöhten sich. Dies führte zu einer Überarbeitung des Zentralgerätes der Lüftungsanlage Schule. Gemeinsam mit dem Lüftungsbauer und der Herstellerfirma wurde das Gerät weiterhin nochmals hinsichtlich der Energieeffienz optimiert (geringere Druckverluste, höherer Wärmebereitstellungsgrad, effizientere Motoren). • Tageslichtverlaufnachbildende Beleuchtung in den Seminarräumen im EG In Abstimmung mit einem Hersteller wurde für die Seminarräume im Erdgeschoss ein Konzept für eine tageslichtverlaufnachbildende Beleuchtung erarbeitet. Die „Weiß-Weiß-Steuerung“ steht für die Durchmischung des weißen Lichts, erzeugt mit unterschiedlichen Farbtemperaturen – üblicherweise tageslichtweiße und warmweißen Leuchtstofflampen. Durch Dimmen der jeweiligen Lampen können alle Zwischenwerte zwischen den gewählten Farbtemperaturen eingestellt und die unterschiedlichen Tageslichtstimmungen nachgebildet werden. Die Auswirkungen auf das Lernverhalten sollen untersucht werden. Zur Farbmischung benötigen die Lampen einen hohen indirekten Lichtanteil. Auf Grund der Konstruktion der Betonkerntemperierung und den akustischen Maßnahmen der Baffeldecke konnte dies in den „normalen“ Räumen des Gebäudes nicht realisiert werden. Lediglich im Bereich der beiden Seminarräume im EG ist eine Realisation möglich. Die Planung wurde für diese beiden Räume durchgeführt. Seite 13 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 • Erdsonden Die Konzeption der Erdsonden wurde im Unterauftrag an ein Geologiebüro vergeben. Grundlage des Entwurfes war eine zu erbringende Heizleistung der Erdsonden von ca. 30kW bei Wärmepumpenbetrieb (ohne Stromaufnahme). Es wurde eine Kühlleistung von ca. 15 kW angesetzt (Entwurfsbericht). Es wurde vermutet dass auf Grund der Wasserbewegung des ersten Grundleiters ein deutlich höherer Wärmeentzug möglich sein könnte. Auf Basis dieser Daten wurde die Ausschreibung und Realisation des Erdsondenfeldes durchgeführt. Gemeinsam mit dem SIJ wurde abgestimmt, dass in einer der Bohrungen Messfühler in 4 unterschiedlichen Tiefen angebracht werden um das Verhalten des Erdreichs messtechnisch zu erfassen. Parallel erfolgte die Simulation des Gebäudes durch das IBJung. Unter den Annahmen: - Vollbelegung des Gebäudes (Räume und Personenzahl) - Temperaturen von 26°C sollten nicht überschritten werden - keine Nachtlüftung über Fenster oder Lüftungsanlage wurde im Rahmen der Simulation festgestellt, dass der Anteil der Kühlung denjenigen der Heizung bei weitem übersteigt. Unter den genannten extremen Rahmenbedingungen wurde eine Kühlleistung von 34 kW und eine Kühlarbeit von 68,6 MWh ermittelt. Nach Herstellung des Sondenfeldes wurde ein Response Test in Verbindung mit einer Simulation möglicher Heiz- und Kühlarbeit durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse sind: -Für die Beheizung des Gebäudes (40 kW bei 36,7 MWh/a) ist das geplante Erdsondenfeld aus 8x80 m tiefen, in 8 m Abstand zueinander errichteten Erdwärmesonden (640 m Gesamtsondenlänge) ausreichend dimensioniert. Mit dem geplanten Sondenfeld kann eine passive Kühlarbeit von 30 MWh/a bei einer Kühlleistung von 25 kW (1200 Vollaststunden) nachhaltig erbracht werden Die vom IB Jung simulierte Kühlarbeit kann nicht durch rein passive Kühlung erbracht werden. Durch Modifikation der Anlagentechnik und den Einsatz der Wärmepumpe zur aktiven Kühlung kann die Kühlarbeit von 68,6 MWh bei 34 kW Leistungsbedarf erbracht werden Es wurde bei der Messung kein Einfluss durch fließendes Grundwasser festgestellt. Gemeinsam mit dem SIJ wurden daraufhin die Rahmenbedingungen der ursprünglichen Simulation des IB Jung hinterfragt. Bei den internen Lasten wurden die aktuellen Planungsdaten angesetzt (10 W/m² Beleuchtungsleistung). Das Nutzungsprofil wurde nicht verändert. Die max. von den Erdsonden zur Verfügung stehende Kühlleistung wurde auf 20 kW begrenzt. Die Ergebnisse der Simulation weisen aus, das bis auf den Raum Simulab die Raumtemperaturen im Gebäude an max 60 Stunden 26°C überschrei- Seite 14 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 ten. Im Raum Simlab werden die 26°C an 250 h im Jahr überschritten. Die Erdsondenanlage wurde im Dezember 2008 erstellt. Im Januar 2009 wurde die Wärmepumpe installiert und provisorisch in Betrieb genommen um zur Trocknung des Gebäudes und zur Baubeheizung herangezogen werden zu können. Die Wärmepumpenanlage läuft seit dieser Zeit nahezu kontinuierlich um eine Vorlauftemperatur der BKT Leitungen von 27°C zu gewährleisten. Bis Mitte April sind ca. 1200 Stunden Betrieb erreicht. Seit Februar 2009 werden kontinuierlich über mobile Datenlogger die Temperaturen der Soleleitungen erfasst. Die Messungen weisen darauf hin, dass sich das Erdreich besser und schneller regeneriert als die Ergebnisse des Response Test dies erwarten lassen. Seite 15 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 01.03.2009 5 4 3 2 Vorlauf Erdsonde Rücklauf Erdsonde 1 0 00 :0 00 0:0 :4 0.0 5: 00 .0 -1 -2 -3 • GLT Die Gebäudeleittechnik steuert nicht nur die Anlagentechnik, sie wird auch entsprechend den Enob Anforderungen zur Unterstützung des Monitoring herangezogen. Hierzu mussten die Anlagenkonfigurationen erweitert werden. Auch waren die Anforderungen an die Datenspeicherung, Datenaufarbeitung und die Weitervermittlung der Daten vom GLT System an die Betreiber und an das SIJ abzustimmen. Seite 16 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Gemeinsam mit dem SIJ wurde auf Basis des Enob Leitfadens Monitoring eine ausführliche Messpunktliste erarbeitet, die in die Konzeption und Planung der Gebäudeleittechnik eingearbeitet wurde (siehe auch Anlagen) Seite 17 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 Planung Messtechnik, Stand 20.8.2008 TGA Gebäude Standort Bezeichnung Sensortyp Messw.- Einheit analog/ auflösg. digital Wetterdaten Außenlufttemperatur Solarstrahlung global horizontal Solarstrahlung global vertikal Solarstrahlung global vertikal Solarstrahlung global vertikal Solarstrahlung global vertikal Hauptgebäude Hauptgebäude Hauptgebäude Hauptgebäude Hauptgebäude Hauptgebäude Dach Dach Dach Dach Dach Dach 001_TL_UMG_DACH 002_G_HOR_DACH 003_G_OST_DACH 004_G_WEST_DACH 005_G_NORD_DACH 006_G_SUED_DACH PT 100 Solarzelle Solarzelle Solarzelle Solarzelle Solarzelle 0,1 K 5 W/m² 5 W/m² 5 W/m² 5 W/m² 5 W/m² °C W/m² W/m² W/m² W/m² W/m² analog analog analog analog analog analog Dach Dach Dach Dach Dach Dach Dach Dach 007_TL_AU_RLT 008_TL_WRG_RLT 009_TL_HR_RLT 010_TL_ZU_RLT 011_TL_AB_RLT 012_TL_FO_RLT 013_Vdot_ZU_RLT 014_Vdot_AB_RLT PT 100 PT 100 PT 100 PT 100 PT 100 PT 100 delta p delta p 0,1 K 0,1 K 0,1 K 0,1 K 0,1 K 0,1 K 1 Pascal 1 Pascal °C °C °C °C °C °C m³/h m³/h analog analog analog analog analog analog analog analog Dach Dach Dach Dach Dach 017_TL_AB1_DACH 018_IO_DIG1_DACH 022_IO_DIG2_DACH 024_IO_DIG3_DACH 026_IO_DIG4_DACH PT 100 DDC DDC DDC DDC 0,1 K 1 1 1 1 °C 1/0 1/0 1/0 1/0 analog digital digital digital digital Dach Dach Dach 021_TL_AB2_DACH 088_IO_DIG8_DACH 089_IO_DIG9_DACH PT 100 DDC DDC 0,1 K 1 1 °C 1/0 1/0 analog digital digital Dach Dach 023_TL_AB3_DACH 020_IO_DIG5_DACH PT 100 DDC 0,1 K 1 °C 1/0 analog digital Dach Dach Dach 025_TL_AB5_DACH 086_IO_DIG6_DACH 087_IO_DIG7_DACH PT 100 DDC DDC 0,1 K 1 1 °C 1/0 1/0 analog digital digital RLT + WRG (Schule) Zentralgerät 6500 m³/h Außenlufttemperatur Hauptgebäude Temperatur nach WRG und vor Heizregister Hauptgebäude Temperatur nach Heizregister Hauptgebäude Zulufttemperatur Hauptgebäude Ablufttemperatur Hauptgebäude Fortlufttemperatur Hauptgebäude Zuluftvolumenstrom Hauptgebäude Abluftvolumenstrom Hauptgebäude Schülerlabor 1740 m³/h (Digestorien, Giftschränke) Ablufttemperatur Hauptgebäude Signal Digestorium 1 Hauptgebäude Signal Digestorium 2 Hauptgebäude Signal Digestorium 3 Hauptgebäude Signal Digestorium 4 Hauptgebäude Biologie Unterricht / Übung 450 m³/h (Digestorien im Wechsel) Ablufttemperatur Hauptgebäude Signal Digestorium 8 Hauptgebäude Signal Digestorium 9 Hauptgebäude Chemie Sammlung 546 / 96 m³/h (Digestorium / Giftschränke) Ablufttemperatur Hauptgebäude Signal Digestorium 5 Hauptgebäude Chemie Übung / Unterricht 450 m³/h (Digestorien im Wechsel) Ablufttemperatur Hauptgebäude Signal Digestorium 6 Hauptgebäude Signal Digestorium 7 Hauptgebäude RLT WRG (I t t) Gemeinsam mit dem SIJ und dem Projektsteuerer wurde das technische Konzept und das Messkonzept der Schule vorgestellt. In Gesprächen mit delegierten und interessierten Lehrern wurde versucht, die Interessen und ggfs Anforderungen der Schule in die Konzeption einfließen zu lassen. Seite 18 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 2. Vergleich des Stands des Vorhabens mit der ursprünglichen (bzw. mit Zustimmung des Zuwendungsgebers geänderten), Arbeits-, Zeit- und Ausgabenplanung. In den zentralen Punkten des Projektes ergaben sich im Betrachtungszeitraum keine Verschiebungen der dargestellten Arbeits- und Zeitplanung. Zum Zeitpunkt Ende 2008 (Betrachtungszeitraum Zwischenbericht) befindet sich das Projekt in Projektphasehase 2 „Bau“, die Phase 1 der integralen Planung ist weitgehend abgeschlossen. Mit den Bauarbeiten wurde Ende Mai 2008 begonnen. Der Spatenstich fand am 23.04.2008 im Beisein von Herrn Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes NRW, Herrn Wolfgang Spelthahn, Landrat des Kreises Düren sowie Herrn Carl Meulenbergh, Landrat des Kreises Aachen und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung EuRegionale 2008 statt. Das Richtfest wurde am 21.09.2008 im Beisein von Herrn Landrat Wolfgang Spelthahn sowie Herrn MdB Thomas Rachel gefeiert. Hierbei bekundeten die benannten Personen in ihren Reden nochmals Ihre grundsätzliche Unterstützung des Science College Overbach, dem durchweg eine hohe regionale Bedeutung in der zukünftigen Bildungslandschaft der EuRegionale zugesprochen wurde. Rechtzeitig vor Weihnachten konnte sowohl das Internatsgebäude als auch das Science College als wetterfeste Hülle geschlossen werden. Da das Internat bereits die fertig gedämmte Außenhülle besitzt, wurde in diesem Bereich zur Bautrocknung vier Elektroradiatoren aufgestellt. Im Science College das umlaufend noch nicht gedämmt ist, wurde eine große mobile Ölheizung aufgestellt sowie eine Vielzahl von Kondenstrocknern. Hierdurch wird der geregelte Innenausbau ab Anfang 2009 sichergestellt. Bezüglich der Ausgabenplanung ist auszuführen, dass die ursprünglich geplante VakuumIsolationspaneele nicht zur Ausführung kommen konnte, da das Ausschreibungsergebnis die Kostenschätzung bei weitem überstieg. Durch das stattdessen beauftragte Wärmedämmverbundsystem als Fassadenvariante konnten ca. 160.000,- Euro Kosten eingespart werden. Zur Kostenposition 0835 fielen im Jahr 2008 insgesamt 66.301,44 Euro an, zur Kostenposition 0850 entstanden 2008 Ausgaben in Höhe von 351.730,96 Euro. Die Summe der entstandenen Ausgaben 2008 beläuft sich demnach auf insgesamt 418.032,40 Euro, hiervon sind 83.606,48 Euro Anteil Eigenmittel lt. Finanzierungsplan. Der verbleibende Anteil des Bundes beträgt somit 334.425,92 Euro. Unter Berücksichtigung des ausgezahlten Bundesanteils von 800.000,- Euro beläuft sich der Kassenstand zum 31.12.2008 somit auf 465.574,08 Euro. Unabhängig von der Kostenaufstellung 2008 ist für 2009 nach Laufzeit Ende derzeit von einer Unterdeckung in Höhe von 160.000,- Euro (brutto) zu rechnen. 3. Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens innerhalb des angegebenen Berichtszeitraums gegenüber dem ursprünglichen Antrag Die Aussichten für die Erreichung der Ziele des Vorhabens haben sich in dem angegebenen Berichtszeitraum nur in einem Punkt wesentlich gegenüber dem ursprünglichen Antrag geändert. Ein besonderer Punkt der Phase 1 der integralen Projektplanung betraf die monetäre Betrachtung der Vakuumisolationspaneele. Die Fassade wird abweichend von der Zielsetzung als herkömmliches Wärmedämmverbundsystem mit 30 cm Dämmung zur Erreichung des Passivhausstandards ausgeführt. Im kostenmäßigen Gesamtrahmen sind andere Fassadentypen mit ähnlich gutem Wärmeschutz wirtschaftlich nicht darstellbar. Seite 19 Science College Overbach – Zwischenbericht 2008 4. Ergebnisse Dritter, die für die Durchführung des Vorhabens relevant sind Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die für die Durchführung des Gesamtvorhabens relevant sind und eine Änderung in der Zielsetzung erforderlich machen. Erste Messungen werden 2009 durchgeführt. 5. Änderungen in der Zielsetzung notwendig Derzeit sind keine Änderungen in der Zielsetzung notwendig. Die Planung und Realisierung einer energieoptimierten „Zwei-Liter-Schule“ ist unter Berücksichtigung der aktuellen Planungsergebnisse weiter zielführend. 6. Fortschreibung des Verwertungsplans • Entwicklung Messstellenprogramm mit dem SIJ Am 15.10.2008 fand eine Sitzung zum Thema „Energieoptimiertes Bauen am Beispiel des Science College“ statt (Protokoll und Präsentationen anlässlich des Termins sind als Anlage diesem Bericht beigefügt). Teilnehmer dieser Sitzung waren neben den unmittelbar am Bau Beteiligten (Bauherr, Gymnasium Overbach, Architekt, TGA-Planer, Fachplaner, Projektkoordinator, EuRegionale 2008), das Fraunhofer Institut, das Solar-Institut Jülich, die Hochschule München, das BSR Sustainability sowie der Projektträger Jülich selbst. Tagesordnungspunkte waren neben der Vorstellung der Idee des Science College und seiner Gebäudekonzeption auch die Gebäudesimulation und das Technikkonzept Science College (u.a. EControlGläser). Darüber hinaus wurden das Programm und Konzept zur Messtechnik, die Auswahl der Fachräume und das Lang- wie Kurzzeit-Monitoring diskutiert. Weiterhin wurden in diesem Zusammenhang die Erarbeitung von Lehrbausteinen sowie das zukünftige Programm und das Betriebskonzept des Science College angesprochen. Abschließend wurde die sozialwissenschaftliche Begleitforschung diskutiert. Die Sitzung schloss mit einer Begehung des Rohbaus Science College und des Gästehauses ab. Durch den Projektkoordinator wurden zwischenzeitlich weitere Baustellenführungen vorgenommen. So wurde das Science College anlässlich des Richtfests am 21.09.2008 (gleichzeitig Overbacher Kirmes mit mehreren tausend Besuchern) der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Eine weitere Führung wurde am 21.11.2008 für die Lehrerschaft des Gymnasiums Overbach vom Projektkoordinator veranstaltet. Seite 20