Der Orden der grossen Bücher

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Quelle: http://www.nzzfolio.ch
Freiheit – NZZ Folio 12/06
Der Orden der grossen Bücher
© Wim Wenders
Van Nuys,
Kalifornien, 1983.
Mit der Pflichtlektüre von 100 Klassikern der westlichen Zivilisation will das St.John’s
College in Santa Fe seine Studenten zu freien Bürgern machen.
Von Steffan Heuer
Kurz vor halb acht, nachdem die letzten purpurnen Fetzen der Abenddämmerung hinter den
Sangre-de-Cristo-Bergen im Norden New Mexicos versunken sind, beginnt die Glocke im
weissen Turm von St. John’s zu läuten, um die Gemeinschaft der Wissbegierigen
herbeizurufen. Sie strömen langsam, aber stetig aus der Mensa herbei oder rauchen ihre
Zigarette zu Ende, bevor sie sich in spartanisch eingerichtete Seminarräume begeben, die
mehr an ein Kloster als an ein College erinnern. Im Zimmer steht ein langer, ovaler Holztisch,
an dem die siebzehn Studenten im dritten Studienjahr Platz nehmen.
Es ist eine buntgemischte Gruppe: Eine junge Frau in rosa Badelatschen und Trainingsanzug
sitzt neben einer Studentin mit kahlrasiertem Schädel. Ihnen gegenüber ein junger Mann mit
Strickkappe, Cargo-Pants und Rucksack, daneben ein Kommilitone in Bundfaltenhose und
gebügeltem Oberhemd. Was sie alle verbindet, ist die gründliche Lektüre einer schlanken
Fibel, von der die meisten ihrer Altersgenossen wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben:
John Lockes «Zweite Abhandlung über die Regierung» aus dem Jahr 1690.
Die Schlichtheit ist Programm. An St. John’s trägt niemand Lehrbücher oder Notizblöcke mit
sich herum. Die Professoren heissen hier «Tutoren». Sie betreuen jeweils acht Studenten und
halten keine Vorlesungen, sondern stellen ein paar Fragen in den Raum, um die Diskussion in
Gang zu bringen. «Ich verstehe nicht ganz, wieso Locke zwischen verderblichen Gütern und
funkelnden Kieselsteinen unterscheidet», spricht Tutorin Sherry Martin in die Runde.
«Vielleicht, weil man sie horten kann?»
Der Funke springt über. Die nächsten zwei Stunden werden die Studenten in Eigenregie über
Staatsrecht, Eigentum, knappe Ressourcen sowie Glück und Ästhetik des Naturzustandes
diskutieren – immer dicht am Originaltext. Dass es zu einem der bekanntesten Denker der
Aufklärung Sekundärliteratur am laufenden Meter gibt, interessiert sie nicht. Als das Seminar
um halb zehn zu Ende geht, bleiben einige der jungen Männer und Frauen in kleinen Gruppen
stehen und diskutieren weiter. Wer sich auf den Weg zu seinem Zimmer im nahe liegenden
Wohnheim macht, den umfängt die sternenklare Stille auf 2100 Meter.
Das St. John’s College ist eine in vieler Hinsicht einzigartige Institution im sonst durch und
durch auf kommerziellen Erfolg und Effizienz ausgerichteten Bildungsbetrieb der Vereinigten
Staaten. Nur 900 Studenten im Grundstudium finden auf dem Originalcampus in der
Hafenstadt Annapolis bei Washington sowie auf dem neuen Campus in New Mexico Platz.
An diesem College gibt es keinen drahtlosen Internetzugang, keine Fachbereiche, keine
Wahlfächer, keine akademische Hierarchie, keine schriftlichen Prüfungen und keine Noten,
nicht einmal zum Abschluss. Auch nach Karriereberatern und Studentenverbindungen mit
ihren wilden Parties sucht ein Teenager vergeblich.
Dafür regiert der geheiligte Lesezwang. Seit bald 70 Jahren verordnet das College seinen
Studenten ein fast unverändertes Programm der «grossen Bücher». Wer sich systematisch
durch einen Kanon der 100 wichtigsten Werke abendländischen Denkens und Forschens liest,
denkt und diskutiert, so die Hoffnung, der eignet sich das intellektuelle Rüstzeug an, um zu
einem analytisch, kritisch und somit freier denkenden Bürger zu werden.
Nicht umsonst ist das Siegel der Schule ein Kranz aus sieben aufgeschlagenen Büchern, die
die klassischen freien Künste versinnbildlichen: Grammatik, Rhetorik, Logik, Arithmetik,
Geometrie, Astronomie und Musik. In der Mitte prangt eine Waage als Symbol für die
moderne Wissenschaft. Der lateinische Leitspruch verdeutlicht den Anspruch der Schule:
«Mit Hilfe von Büchern und Ausgewogenheit mache ich Kinder zu freien Bürgern.»
Wegbegleiter auf dem Pfad der Erkenntnis sind die grossen Namen der westlichen
Zivilisationsgeschichte, darunter Herodot, Euklid, Aristoteles, Vergil, Plutarch, Thomas von
Aquin, Dante, Chaucer, Luther, Rabelais, Bacon, Shakespeare, Galilei, Newton, Rousseau,
Adam Smith, Kant, Mozart, Darwin, Hegel, Marx, Tolstoi, Faulkner und Heidegger. Diese
Liste hakt über akademische Generationen hinweg jeder Absolvent an St. John’s ab – egal, ob
er im Jahr 1956 oder 2006 seinen Bachelor of Arts verdiente. Auf dem Campus reden sich
Studenten und Tutoren auch heute noch förmlich als «Mister» und «Miss» Soundso an.
Was nach anachronistischer Bevormundung klingt, findet Anklang bei der Jugend. «Mir war
nach der High School klar, dass ich auf dieses College wollte. Selbst wenn es doppelt so viel
kosten würde, ich hätte es irgendwie geschafft, mein Studium zu finanzieren», sagt Michael
Bales, der diesen Mai sein Studium in Santa Fe abschloss und jetzt als Ansprechpartner für
ehemalige Kommilitonen oder «Johnnies» dort arbeitet. Nach vier Jahren Studium muss er
trotz Stipendien rund 90 000 Dollar Schulden abzahlen; ein akademisches Jahr an St. John’s
kostet rund 43 000 Dollar.
Der 25-jährige New Yorker bezeichnet sich selber als «Liebhaber des gedruckten Wortes».
Nach einem Besuch auf dem Campus und nach Gesprächen mit Tutoren und Studenten stand
für Bales fest, dass dieses streng reglementierte Programm mehr Vor- als Nachteile bot. Wie
die grosse Mehrzahl seiner Kommilitonen bewarb er sich nur an dieser einen Schule und
verfasste dazu ausführliche Essays über sich selbst und ihm wichtige Bücher.
«Texte im Original anzupacken, mag am Anfang furchteinflössend sein. Aber es gibt einem
auf lange Sicht den Mut, sich jedes Thema und jedes Problem methodisch vorzunehmen»,
erzählt Bales. «Wir haben gelernt, hinzusehen, zuzuhören und Fragen ohne Handbuch zu
lösen. Technisches Fachwissen für ein Spezialgebiet kann ich mir später immer noch
aneignen. Die Auszeit zum gründlichen Nachdenken hat mein Leben verändert.» Die
gedankliche Freiheit, die aus vordergründigem Zwang erwächst, macht die Anziehungskraft
des Programms aus.
«Es klingt seltsam: Wir haben den restriktivsten Lehrplan im Land, aber dafür bieten wir eine
der befreiendsten Erziehungen. Und da es keine Fachbereiche gibt, sind wir Tutoren selber
bemüht, die besten Studenten zu sein», sagt der Literaturwissenschafter David Carl. Ende 30,
mit Ziegenbart und Totenkopf-Siegelring am Finger, promovierte Carl mit einer Arbeit über
Nietzsche, französischen Surrealismus und den US-Schriftsteller Wallace Stegner, bevor er
vor sechs Jahren als Tutor nach St. John’s kam. Heute unterrichtet er Kurse in Mathematik,
Naturwissenschaften und Musik – Disziplinen, deren Quellen er sich oft erst aneignen muss.
«Die Neugier hat nie ein Ende! Ich komme mir vor wie ein Kind in einem Süsswarenladen.»
Carls Tätigkeit hat mit dem normalen akademischen Betrieb wenig gemein – dort wird die
freie Auswahl vermarktet. Colleges in den USA sind Teil einer gutgeölten Maschinerie, die
bereits im Vorschulalter anläuft. Das Ziel ist die schnelle, praktische Ausbildung, um einen
Abschluss rasch zu klingender Münze zu machen. Wer an welchen Kindergarten, welche
Grundschule oder High School geht, stellt oft schon die Weichen für das spätere akademische
Vorankommen. Renommierte Universitäten sieben ihre Kandidaten nach der Alma Mater der
Eltern, dem Notendurchschnitt und Standardtests aus. So akzeptiert etwa die Eliteuniversität
Harvard nur 11 Prozent der Bewerber. St. John’s hingegen spricht eine kleine Zielgruppe an
und nimmt erstaunliche 85 Prozent aller Bewerber auf.
Wer in eines der begehrten Colleges gelangt, zahlt inzwischen mehr als 40 000 Dollar
Studiengebühr im Jahr. Um Eltern wie Jugendlichen die Angst vor diesem Schuldenberg zu
nehmen, werben die Hochschulen damit, wie schnell sich diese Investition rentiert. Als Beleg
führen sie gutverdienende Absolventen mit steiler Karriere vor. Für Tutor David Carl ist die
Auswahl von Fächern zu Karriere-zwecken eine «Illusion der Freiheit, die ungefähr so sinnlos
ist wie die Wahl zwischen Coca-Cola und Pepsi-Cola. Man geht am Ende ohne wirklich
nachzudenken durchs Leben.»
Gegen den Trend zur utilitaristischen Ausbildung von Kindesbeinen an stemmen sich eine
Handvoll kleiner Colleges der freien Künste in den USA, aber keines verfolgt seine Mission
mit derart monastischer Strenge wie St. John’s. «Wir verstehen Bildung entschieden anders»,
sagt Präsident Michael Peters. Der Absolvent der Militärakademie West Point leitete vorher
den Council on Foreign Relations, einen der einflussreichsten Think-Tanks zu Fragen
internationaler Politik. Er weiss nach langen Jahren in New York um den Wert fundierter
Debatten.
«Man tut jungen Menschen keinen Gefallen, wenn man ihnen bei der Ausbildung zu viel
Freiheit gibt. Die grundlegenden Fragen des menschlichen Daseins, nach dem Sinn des
Lebens, nach Krieg und Frieden – sie haben sich seit Jahrtausenden nicht gross verändert.
Aber wer darüber nachdenken will, benötigt eine Basis. Dieses Fundament wollen wir legen»,
erklärt Peters. «Eine funktionierende Demokratie benötigt gebildete Bürger, die den Wert und
die Entstehung ihrer Gesellschaftsordnung begreifen; die wissen, wie wir von A nach B
gelangt sind. Ohne dieses Verständnis untergraben wir die Voraussetzung für einen sinnvollen
nationalen Dialog.»
Ähnlich hehre Absichten trieben die Väter der Literaturliste um, mit der sie St. John’s auf
einen akademischen Sonderweg brachten. Bereits im Jahr 1784 mit Unterstützung der
Freimaurer als Knabenschule für die Kolonie Maryland gegründet, stand das College zu
Zeiten der grossen Depression kurz vor der Schliessung. Akademiker aus New York und
Chicago gemeinsam mit jüdischen Immigranten, die die europäischen Ideale einer
humanistischen Bildung vor Augen hatten, sahen in dem College ein geeignetes
Versuchsobjekt für ihre Vision der in der Klassik verankerten freien Künste. So starteten sie
1937 das «Neue Programm» als einen festen Kanon aus Werken, deren Studium zu
«intellektueller und moralischer Gesundheit» beitragen soll.
Bis heute gelten fünf Kriterien, damit ein Werk auf die Liste der 100 Titel kommt. Das Buch
muss in weiten Kreisen bekannt sein; eine Vielzahl möglicher Interpretationen erlauben; eine
Reihe nicht einfach zu beantwortender Fragen aufwerfen; es muss sich um ein Kunstwerk
handeln, das mit seinem Stil den Geist beflügelt, sowie schliesslich ein Meisterwerk der freien
Künste sein, das sich der Suche nach der Wahrheit verschrieben hat.
Obwohl diese Definitionen recht vage sind, wurden in den bald 70 Jahren des Bestehens der
Leseliste nur wenige Änderungen vorgenommen. Nach weiblichen oder lebenden Autoren
sucht man vergeblich. Als Zugeständnis gibt es heute zwei achtwöchige Wahlkurse oder
«Präzeptorien», in denen moderne Autoren wie Simone de Beauvoir oder Thomas Pynchon
behandelt werden. Aber strenggenommen, grummeln einige der Tutoren wie Studenten privat,
hinkt St. John’s der westlichen Zivilisation um 50 Jahre hinterher. «Einige der Lehrkräfte
fürchten, dass wir zu einem Fossil werden, weil wir keine modernen Titel aufnehmen», gibt
Dekanin Victoria Mora zu. «Ich teile diese Sorge nicht. Denn die Bücher, die wir lesen, laufen
alle auf eines hinaus: Sie erlauben den entscheidenden Akt des Aus-sich-Heraustretens. Erst
wenn man etwa eine tote Sprache wie Altgriechisch erlebt und sich so als Fremder erfährt,
macht man sich wirklich frei.»
Kritik lässt sich auch am mangelnden Transfer des Gelesenen und Diskutierten auf moderne
Verhältnisse üben. In den Seminaren werden bewusst keine tagespolitischen Diskussionen
geführt oder der historische Kontext der Werke besprochen, obwohl Aischylos’ Stück «Die
Perser» einiges über den Irakkrieg zu sagen hätte. Erstaunlicherweise sehen die meisten
Studenten diese Abstinenz nicht als Manko des Programms. «Die Vorgabe einer Lektüreliste
heisst noch lange nicht, dass mir vorgeschrieben wird, was ich denken soll», sagt J . D .
Maturen, ein schlaksiger 22-Jähriger aus Minneapolis. «Jedes Buch, das ich hier lese, hilft
mir, ein Beziehungsgefüge von Ideen und Theorien zu entwickeln. Diese Methode kann ich
später auf alle möglichen aktuellen Ereignisse anwenden.» Zudem bilden sich
Gesprächsgruppen, die sich am Wochenende in Cafés treffen, um über Bushs Aussenpolitik
oder soziale Probleme vor den Toren des Campus zu sprechen.
Dank seiner Abgeschiedenheit und seinem strikten Lehrplan gleicht St. John’s einem
Elfenbeinturm. «Es ist ein bisschen surreal. Ich bin aus dem Chaos heraus und muss ein paar
Jahre nicht darüber nachdenken, was ich mit meinem Leben anfangen will», sagt Marlene
Alcorn aus Mission Viejo bei Los Angeles. Dafür fällt später der Übergang in den Alltag
nicht immer leicht, wenn Kabelkanäle, das Internet und viele kleine Alltagsprobleme für
Stress und Ablenkung sorgen. «Viele Johnnies haben Schwierigkeiten, sich draussen
zurechtzufinden», berichtet die 19-Jährige. Einige wandern ein paar Jahre durch die Welt,
andere werfen nach wenigen Semestern das Handtuch. «Sie sind frustriert, denn sie lesen und
reden so viel über das richtige Leben, ohne etwas Relevantes zu tun. Diese Frage nagt auch
ständig an mir: Ich will raus und etwas verändern!»
Wer sich sieben Tage die Woche mit Plato und Alexis de Tocqueville herumschlägt, riskiert,
zu lange zu tief nachzudenken. Nicht ohne Grund ergreifen viele der Absolventen einen
Lehrberuf – auch wenn das College lieber auf jene Kommilitonen verweist, die es zu
führenden Positionen in Investmentbanken, am Atomlabor von Los Alamos oder zum
Chefredaktor des «Time Magazine» gebracht haben.
Wer sich diese Art der intellektuellen Freiheit erarbeitet hat, gehört einem unsichtbaren Orden
an. «Wenn ich meine Familie besuche, macht sich der Einfluss des Programms bemerkbar»,
berichtet die 19-jährige Bani Singh. Die Tochter indischer Einwanderer aus Lawrence,
Kansas, ist in ihrem zweiten Jahr an St. John’s und will danach Medizin studieren. «Ich lese
die Zeitung mit anderen Augen und spreche ganz anders mit Leuten. Das Problem ist: Wir
müssen da draussen mit Menschen umgehen, die nicht so sind wie wir.»
Informationen zum St. John’s College und die Liste der 100 Bücher sind zu finden unter:
www.stjohnscollege.edu
Steffan Heuer ist Amerikakorrespondent des Wirtschaftsmagazins «brand eins»; er lebt in San
Francisco.
Im folgenden die aktuelle Leseliste:
FRESHMAN YEAR
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HOMER: Iliad,

AESCHYLUS: Agamemnon,

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
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

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Odyssey
Libation Bearers, Eumenides, Prometheus Bound
SOPHOCLES: Oedipus Rex, Oedipus at Colonus, Antigone, Philoctetes
THUCYDIDES: Peloponnesian War
EURIPIDES: Hippolytus, Bacchae
HERODOTUS: Histories
ARISTOPHANES: Clouds
PLATO: Meno, Gorgias, Republic, Apology, Crito, Phaedo, Symposium, Parmenides,
Theatetus, Sophist, Timaeus, Phaedrus
ARISTOTLE: Poetics, Physics, Metaphysics, Nicomachean Ethics, On Generation and
Corruption, Politics, Parts of Animals, Generation of Animals
EUCLID: Elements
LUCRETIUS: On the Nature of Things


PLUTARCH: Lycurgus, Solon

LAVOISIER: Elements

HARVEY: Motion of the Heart and Blood

Essays by: Archimedes, Fahrenheit, Avogadro, Dalton, Cannizzaro, Virchow, Mariotte, Driesch, Gay-
NICOMACHUS: Arithmetic
of Chemistry
Lussac, Spemann, Stears, J.J. Thompson, Mendeleyev, Berthollet, J.L. Proust
top
SOPHOMORE YEAR


THE BIBLE

Anima, On Interpretation, Prior Analytics, Categories
APOLLONIUS: Conics
VIRGIL: Aeneid

PLUTARCH: "Caesar" and "Cato the Younger"

ARISTOTLE: De

EPICTETUS: Discourses, Manual

TACITUS: Annals

PTOLEMY: Almagest

PLOTINUS: The

AUGUSTINE: Confessions

ST. ANSELM: Proslogium

AQUINAS: Summa
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Enneads
Theologica, Summa Contra Gentiles
DANTE: Divine Comedy
CHAUCER: Canterbury Tales
DES PREZ: Mass
MACHIAVELLI: The Prince, Discourses
COPERNICUS: On the Revolutions of the Spheres
LUTHER: The Freedom of a Christian
RABELAIS: Gargantua and Pantagruel
PALESTRINA: Missa Papae Marcelli
MONTAIGNE: Essays
VIETE: "Introduction to the Analytical Art"
BACON: Novum
Organum
SHAKESPEARE: Richard II, Henry IV, Henry V, The Tempest, As You Like It, Hamlet,
Othello, Macbeth, King Lear, Coriolanus, Sonnets
POEMS BY: Marvell, Donne, and other 16th- and 17th-century poets
DESCARTES: Geometry,

Discourse on Method
PASCAL: Generation of Conic Sections
BACH: St. Matthew Passion, Inventions
HAYDN: Quartets

MOZART: Operas

BEETHOVEN: Sonatas


SCHUBERT: Songs


STRAVINSKY: Symphony
of Psalms
top
JUNIOR YEAR













CERVANTES: Don
Quixote
GALILEO: Two New Sciences
DESCARTES: Meditations, Rules for the Direction of the Mind
MILTON: Paradise Lost
LA ROCHEFOUCAULD: Maximes
LA FONTAINE: Fables
PASCAL: Pensees
HUYGENS: Treatise on Light, On the Movement of Bodies by Impact
ELIOT: Middlemarch
SPINOZA: Theological-Political Treatise
LOCKE: Second Treatise of Government
RACINE: Phaedre
NEWTON: Principia Mathematica

KEPLER: Epitome

IV
LEIBNIZ: Monadology, Discourse on Metaphysics, Essay On Dynamics, Philosophical
Essays, Principles of Nature and Grace
SWIFT: Gulliver's Travels
HUME: Treatise of Human Nature
ROUSSEAU: Social Contract, The Origin of Inequality
MOLIERE: The Misanthrope
ADAM SMITH: Wealth of Nations
KANT: Critique of Pure Reason, Foundations of the Metaphysics of Morals
MOZART: Don Giovanni
JANE AUSTEN: Pride and Prejudice

DEDEKIND: "Essay on the Theory of Numbers"








top
SENIOR YEAR

Declaration of Independence

The Constitution of the United States


Supreme Court opinions

DARWIN: Origin










HAMILTON, JAY, AND MADISON: The
Federalist Papers
of Species
HEGEL: Phenomenology of Mind, "Logic" (from the Encyclopedia)
LOBACHEVSKY: Theory of Parallels
TOCQUEVILLE: Democracy in America
LINCOLN: Selected Speeches
KIERKEGAARD: Philosophical
Fragments, Fear and Trembling
MARX: Capital, Political and Economic Manuscripts of 1844, The German Ideology
DOSTOEVSKI: Brothers Karamazov
TOLSTOY: War and Peace
MELVILLE: Benito Cereno
TWAIN: The Adventures of Huckleberry Finn


O'CONNOR: Selected Stories


WASHINGTON, BOOKER T.: Selected Writings
FREUD: General
Introduction to Psychoanalysis
DUBOIS: The

Souls of Black Folk
HEIDEGGER: What is Philosophy?
HEISENBERG: The Physical Principles of the Quantum Theory
MILLIKAN: The Electron
CONRAD: Heart of Darkness

Essays by: Faraday, J.J. Thomson, Mendel, Minkowski, Rutherford, Davisson, Schrodinger, Bohr,



Maxwell, de Broigle, Dreisch, Orsted, Ampere, Boveri, Sutton, Morgan, Beadle & Tatum, Sussman,
Watson & Crick, Jacob & Monod, Hardy
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