Universitätsklinikum Jena Neubau Zentrum für Palliativmedizin

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Alle Patientenzimmer orientieren sich zum
Garten und zur Lobdeburg. Durch die großzügigen Verglasungen besteht auch aus
dem Bett heraus der direkte Sichtbezug in
die freie Natur. Bei schönem Wetter können
die Betten auf die jedem Zimmer vorgelagerten Terrassen gerollt werden. In einigen
Zimmern besteht für Angehörige eine Übernachtungsmöglichkeit.
In ausgewählten öffentlichen Bereichen
wurden die Wände mit stilisierten Gräsern
gestaltet - im Treppenhaus und im Wartebereich mit Bambus in einem kräftigen Grünton und im Raum der Stille mit Gräsern in
Olivton auf einem horizontal umlaufenden
Streifen. In den Patientenfluren wird das
Thema „Streifen“ im Wechsel matt und
glänzend weiß nochmals aufgegriffen.
Diverse Möbel wurden individuell angefertigt. So ist das fahrbare Sideboard als Betttisch zum Essen oder zum Lesen nutzbar.
Über den Betten verdecken verschiebbare
Blenden mit floralen Motiven die bei Bedarf
nötigen Medienanschlüsse. Die bequemen
Korbmöbel sind leicht und auch für die
Außennutzung geeignet.
Entsprechend der Nutzung wurden verschiedene Bodenbeläge eingesetzt: geöltes
Parkett in den Patientenbereichen, Teppichboden im Raum der Stille und Naturstein
im Treppenhaus.
Gartenbereich
Dem Gemeinschaftsbereich und jedem Patientenzimmer sind separate Freisitze zugeordnet, die durch die Nachmittagssonne
erwärmt werden. Den Bodenbelag bilden
schnell trocknende und fußwarme Holzdielen. Die Anpflanzung von Ligusterhecken zwischen den Patiententerrassen schafft Distanz
untereinander ohne abzuschotten. Diese sorgen gleichzeitig für den nötigen Windschutz.
Warme Farbgebung und freundliche Holzmöbel verbessern das Behaglichkeitsgefühl.
Sie schaffen eine belebende Umgebung,
die zur psychischen Stabilisierung der Patienten und Angehörigen beitragen kann.
In den Patientenzimmern wird die kräftige
Farbgebung der Sanitärtraktwände von den
Vorhängen der Fenster aufgegriffen (im
Wechsel in grün und orange). So entsteht
zusammen mit den Rollos je nach Sonnenstand ein Wechselspiel von Licht und Farben im Raum.
Heizung, Lüftung, Kühlung, Sanitär
Alle Räume werden aus Behaglichkeitsgründen mittels einer einzeln regelbaren Fußbodenheizung erwärmt. Die Zu- und Abluftversorgung der innenliegenden Räume und
des Seminarraums übernimmt ein Zentralgerät mit Kreuzstrom-Wärmetauscher
und Bypass-Strecke für eine Umgehung der
Wärmerückgewinnung im Sommer. Die 34
statisch notwendigen 60 cm dicken und
bis zu 19 Meter tiefen Bohrpfähle dienen
auch der Erdkühlenutzung, was günstige
Betriebskosten verspricht. In den Bewehrungskörben wurden hierzu Rohrschleifen,
die in das Gebäudekühlsystem einbinden
(ca. 27 kW Kühlleistung), befestigt und
einbetoniert. Die Kälteverteilung erfolgt im
Sockelgeschoss durch Umluftkühler, im
Obergeschoss durch Zuluftkühlung und
Wandflächenkühlung sowie Deckentemperierung in den Patientenzimmern.
Die Duschanlagen der Bäder wurden bodengleich ausgeführt. Sie erhielten thermostatisch geregelte Einhebelmischer. Im
Pflegebad wurde eine Hubwanne mit Massageeinrichtung installiert.
Gebäudeleittechnik
Die Technikanlagen sind an die zentrale
Gebäudeleittechnik des Klinikums angebunden. Das Gesamtsystem regelt, steuert und
meldet die benötigten Informationen und
Aggregate.
Medien
In den Patientenzimmern bestehen über jedem Bett hinter Schiebeblenden Anschlüsse für je zweimal Druckluft und einmal
Sauerstoff.
Von den Terrassen führt ein Kiesweg zum
in einiger Entfernung vorbei führenden Weg
in das Landschaftsschutzgebiet und zum
Goethepark Drackendorf.
Thüringer Ministerium
für Bau, Landesentwicklung
und Medien
Gebäudetechnik
Das Gebäude wurde entsprechend den funktionellen Anforderungen einer normalen
Pflegestation des Klinikums technisch ausgestattet. Darüber hinaus bestand aufgrund
der höheren Sensibilität der Patienten Bedarf
nach Kühlung der Bettenzimmer im Sommer.
Rohrpostanlage
Der Neubau wurde mit einer eigenen Station an das vorhandene Mehrlinienrohrpostsystem des Universitätsklinikums
angeschlossen.
Projekt
Universitätsklinikum Jena
Neubau Zentrum für Palliativmedizin
Bauherr
Freistaat Thüringen
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Medien
vertreten durch das Landesamt für Bau und
Verkehr
Nutzer
Universitätsklinikum Jena
Förderung
Deutsche Krebshilfe e. V., Bonn
Daten
3,95 Mio. €
Baukosten,
davon 3,20 Mio. €Deutsche Krebshilfe
0,23 Mio. €
Ersteinrichtung
7.160 m3
1.738 m3
914 m3
763 m3 Bruttorauminhalt BRI
Bruttogrundfläche BGF
Nutzfläche NF
Hauptnutzfläche HNF
Apr. 2006
Apr. 2007
Nov. 2008
Jurysitzung Architektur
Grundsteinlegung
Fertigstellung
Architekten
thoma architekten, Zeulenroda
Innenarchitektur
Marina Menning, Eschenbergen
Freianlagen
stock + partner,
Freie Landschaftsarchitekten, Jena
Tragwerksplanung
Staupendahl und Partner GmbH, Weimar
Prüfstatik
Ingenieurbüro Baumgarten, Erfurt
HLS
Ingenieurbüro Thiele und Langer, Stadtroda
Stark- und Schwachstrom
Autotec GmbH, Jena
Brandschutz
Gebäudeplanung Peißker, Jena
Projektsteuerung / SIGEKO
Landesamt für Bau und Verkehr,
Abteilung Hochbau Gera,
Außenstelle Jena
Berater der Deutschen Krebshilfe
Beratende Ingenieure Schaaf, Dresden
Fotonachweis
Mathias Heller, TMBLM
Gestaltung Dokumentationsflyer
© TMBLM, Februar 2009
Satz und Druck
Druckerei Handmann, Erfurt
Universitätsklinikum Jena
Neubau
Zentrum für Palliativmedizin
Nutzung
Im Januar 2009 war es soweit. Im Neubau
der Abteilung für Palliativmedizin des Universitätsklinikums Jena konnten Patienten
stationär, teilstationär und ambulant betreut
werden. Nach gut 11/2 Jahren Bauzeit ist der
Neubau in unmittelbarer Nähe zum neuen
Klinikkomplex in Lobeda fertig gestellt. Finanziert wurde er zum größten Teil durch
die Spender der Deutschen Krebshilfe, die
3,2 Mio. € zur Verfügung gestellt hat. Das
Land Thüringen beteiligte sich mit 747.000 €.
12 Betten (8 Einzelzimmer und 2 Zweibettzimmer) stehen zur Verfügung. Darüber
hinaus bestehen für Angehörige Übernachtungsmöglichkeiten. Damit kann ein lang
bestehendes Defizit in der Versorgung
Schwerstkranker und Sterbender am Jenaer
Universitätsklinikum geschlossen werden.
Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung, die unter Beschwerden durch die Erkrankung leiden und für die das wesentliche
Ziel der Betreuung die Lebensqualität ist,
werden hier von Ärzten, Schwestern und
Pflegern, Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten betreut. Sozialabeiter und Seelsorger sowie ehrenamtliche Helfer ergänzen in
der Besetzung der Palliativstation das Team.
Als interdisziplinäre Station wird die palliative Einrichtung gemeinsam von internistischen Onkologen und Schmerztherapeuten
betreut. Auch die psychosoziale Betreuung
der Patienten und ihrer Angehörigen ist
sichergestellt. Häufig werden es Patienten
mit Krebserkrankungen sein, aber nicht
ausschließlich. Meist ist das Ziel, die Symptome wieder so zu verbessern, dass die
Patienten dann zu Hause betreut werden
können. Die ihnen verbleibende Zeit in vertrauter Umgebung zu verbringen können,
ist oft ihr wichtigster Wunsch.
Auch das seit Frühjahr 2007 am Klinikum
arbeitende ambulante Palliativteam wird in
der neuen Abteilung integriert sein. Durch
dieses Team wird der Übergang zwischen
ambulanter und stationärer Behandlung
in beide Richtungen im Sinne eines abgestuften Versorgungskonzeptes erleichtert.
Zudem steht eine Poliklinik für ambulante
Konsultationen zur Verfügung. Ergänzt wird
das Angebot durch teilstationäre Behandlungsmöglichkeiten und durch den Konsildienst, der im Universitätsklinikum Jena
palliativ-medizinische Expertise für andere
Kliniken zur Verfügung stellt.
Das Zentrum beherbergt neben der ambulanten und stationären Versorgung auch
Lehre und Forschung im Bereich Palliativmedizin. Im Sockelgeschoss des Neubaus
wurden ein Seminarraum und mehrere
Büros eingeordnet. Im Zuge der Etablierung des Zentrums intensivierte man auch
die Ausbildungsbemühungen an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-SchillerUniversität in diesem Fachgebiet.
Auch in der Weiterbildung bereits praktizierender Ärzte wird die Palliativmedizin
stärker verankert.
Palliativmedizin
Das Wort „palliativ“ leitet sich ab vom lateinischen pallium: der Mantel, bzw. von
palliare: mit dem Mantel bedecken, lindern.
Palliativmedizin ist die aktive, ganzheitliche
Behandlung von Patienten mit einer nicht
heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Sie strebt die Besserung
körperlicher Krankheitsbeschwerden ebenso wie psychischer, sozialer und spiritueller
Probleme an. Das Hauptziel der palliativmedizinischen Betreuung ist die Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten und ihre Angehörigen (auch über die
Sterbephase hinaus). Im Deutschen wird
Palliativmedizin auch als Übertragung des
englischen Begriffes Palliative Care verwendet, sie beinhaltet gleichwertig pflegerische,
ärztliche und psychosoziale Kompetenz.
Im engen Sinn kann unter Palliativmedizin
(englisch: Palliative Medicine) auch der unverzichtbare, spezialisierte ärztliche Beitrag
zu Palliative Care verstanden werden.
lich aus freiwilligen Zuwendungen der
Bevölkerung. Sie erhält keine öffentlichen
Mittel. Das Spendenkonto lautet: 909093
bei der Sparkasse KölnBonn.
Quelle: www.krebshilfe.de
Der 2004 eingeweihte 1. Bauabschnitt beherbergt vor allem die chirurgischen Fächer. Im
Jahr 2008 folgte der Neubau eines Laborzentrums. Die restlichen Kliniken sollen im 2.
Bauabschnitt bis 2014 untergebracht werden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V.
Die Leitung der Abteilung für Palliativmedizin liegt in den Händen von Priv. Doz.
Dr. Ulrich Wedding und Priv. Doz. Dr. Winfried Meissner. Dr. Wedding ist Internist
mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, Dr. Meißner Anästhesist mit Schwerpunkt Schmerztherapie. Beide führen die
Zusatzweiterbildung Palliativmedizin und
engagieren sich seit Jahren im ärztlichen
Palliativteam des Klinikums, aus dem heraus auch die Förderantragstellung an die
Deutsche Krebshilfe erfolgte.
Es schloss sich ein langer Weg an: ein
geeigneter Standort war zu finden, das
Einverständnis der Krankenkassen, der
beteiligten Ministerien, Bau-, Sozial- und
Wissenschaftsministerium war einzuholen, ein geeigneter Architekt zu finden etc.
Deutsche Krebshilfe
Die Deutsche Krebshilfe setzt sich seit 34
Jahren für die Belange krebskranker Menschen ein. Gegründet wurde die gemeinnützige Organisation am 25. September 1974.
Ihr Ziel ist es, die Krebskrankheiten in all
ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland
436.000 Menschen, davon 1.800 Kinder
und Jugendliche unter 15 Jahren, neu an
Krebs. Den Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen, ist das wichtigste Anliegen
der Deutschen Krebshilfe. Nach dem Motto
„Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert
die Organisation Projekte zur Verbesserung
der Prävention, Früherkennung, Diagnose,
Therapie, medizinischen Nachsorge und
psychosozialen Versorgung einschließlich
der Krebs-Selbsthilfe.
Die Deutsche Krebshilfe informiert die Bevölkerung über das Thema Krebs und die
Möglichkeiten, Krebs zu vermeiden (Prävention) und früh zu erkennen. Sie versteht sich als Anwalt der Krebs-Patienten
und setzt sich auf allen Ebenen der Medizin und der Gesundheitspolitik dafür ein,
dass krebskranke Menschen in Deutschland optimal versorgt werden.
Animation (thoma architekten)
Das neue Gebäude greift in seiner Architektur vorhandene Elemente des Klinikumsneubaus in Lobeda auf. Es orientiert die
Patientenzimmer ins Grüne, auf den Hang
unterhalb der Ruine der Lobdeburg aus
dem 12. Jahrhundert. So fügen sich alt und
jung zusammen.
Dr. Ulrich Wedding
Die Deutsche Krebshilfe organisiert und
fördert Aus- und Fortbildungsmaßnahmen sowie Informationsveranstaltungen
zur Verbesserung der Krebsbekämpfung.
Zusammen mit ihrer Tochterorganisation,
der Dr. Mildred Scheel Stiftung für Krebsforschung, fördert sie zahlreiche innovative Forschungsprojekte mit dem Ziel, neue
Therapien und Diagnoseverfahren gegen
Krebs zu entwickeln. Die Deutsche Krebshilfe finanziert ihre Aktivitäten ausschließ-
Standort Jena-Lobeda
Am Fuße der Lobdeburg wächst seit 1999
ein hochmoderner Krankenhausneubau für
das traditionsreiche Jenaer Universitätsklinikum in die Höhe. Es entsteht ein Komplex, in dem 15 Kliniken, ein Großteil der
wissenschaftlichen Institute und alle Funktionsbereiche des Klinikums ein fortschrittliches Zuhause finden.
Grundsteinlegung am 26. April 2007:
Prof. Schipanski, Präsidentin der Deutschen
Krebshilfe und Staatssekretär Richwien
mit Kupfer-Schatulle
Städtebauliche Konzeption
In einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des
Universitätsklinikums wurden acht mögliche Varianten zur Einordnung eines Palliativzentrums untersucht. Bevorzugt wurde
die Freifläche hinter dem Haupteingangsgebäude. Dieser Standort hätte jedoch die
überörtliche Grünachse Saaletal-Drackendorf unterbrochen, zudem war er der kostenaufwändigste. Deshalb wurde vom Bauministerium der Bereich im nordwestlichen
Zwickel des Klinikums vorgeschlagen, der
die geforderte separate Anfahrt, eine ruhige
Lage mit Blick ins Grüne, aber auch kurze
Wege zu den anderen Klinikumsbereichen
gewährleistete.
Folgende Prämissen waren bei der weiteren
Planung zu beachten: Der Neubau sollte wegen seiner besonderen Aufgabe eine
eigenständige Architektur erhalten. Andere
Kliniken, insbesondere die Abteilung für
Hämatologie und Onkologie der Klinik und
Poliklinik für Innere Medizin II, die Klinik für
Anästhesiologie und Intensivmedizin, die
Klinik für Radioonkologie und die Klinik für
Neurologie waren interdisziplinär anzubinden. Alle notwendigen diagnostischen und
therapeutischen Maßnahmen sollten in
unmittelbarer Nähe zur Verfügung stehen.
Eine Mitnutzung der zentralen Klinikumseinrichtungen war zu ermöglichen.
Zur Findung der Planer wurde ein Auswahlverfahren nach Verdingungsordnung
für freiberufliche Leistungen (VOF) durchgeführt. Die Büros hatten dabei für den
Standort Vorentwürfe mit Kostenschätzung
zu erstellen. Das von einer Jury ausgewählte
Konzept der Gemeinschaft aus dem Architekturbüro Thoma und der Innenarchitektin
Menning mit seiner eigenständigen Form
reagierte am besten auf die Randlage innerhalb des Klinikkomplexes und das ansteigende Gelände. Es rundet das Erscheinungsbild des Klinikums perfekt ab und
leitet harmonisch in die Umgebung über.
Gleichzeitig überzeugte die innere Anordnung der Räume und die Wirtschaftlichkeit
des Entwurfs.
Erschließung
Das Baufeld war komplett unerschlossen.
Alle Ver- und Entsorgungsmedien waren
neu heranzuführen und im vorgegebenen
Kostenrahmen zu realisieren. Innerhalb der
Verkehrserschließung waren Rettungswege (Feuerwehrzufahrt), eine Liegendkrankenzufahrt, notwendige Parkflächen sowie
der fußläufige Verkehr zu berücksichtigen.
Die neue Zufahrtsstraße von der PaulSchneider-Straße folgt oberhalb der vorhandenen Stützmauer, ohne die drei Bettenhäuser zu beeinträchtigen. Gabionen
mit gebrochenem, heimischen Muschelkalk
sichern den steilen Trockenrasen-Hang. Der
nördlich gelegene öffentliche Weg in den
Landschaftsraum bleibt erhalten.
Architektonische Konzeption
Das Baugelände ist durch eine starke Neigung mit teilweise felsigem Baugrund
geprägt, weshalb die Geschossigkeit der
Hanglage folgt. Das Gebäude hat zwei Ebenen. Im Sockelgeschoss ist der ambulante
Bereich mit Empfangszone, Arzträumen,
Seminarraum, Personal- und Technikräumen untergebracht. Im Obergeschoss
befindet sich der stationäre Bereich mit 8
Einzel- und 2 Doppelzimmern, Behandlungsräumen und dem Raum der Stille.
Die kompakte organisch abgerundete Form
des Gebäudes ermöglicht einen wirtschaftlichen Betrieb. Die Wege für Patienten und
Personal sind übersichtlich und kurz. Barrierefreie Erreichbarkeit und Nutzung des
gesamten Gebäudes sind gewährleistet.
Die Liegendanfahrt erfolgt über das Sockelgeschoss. Die Hauptebene im Obergeschoss wird über eine verglaste Verbindungsbrücke an die Klinikumsmagistrale
angebunden. Die stark gedämmte Außenhülle und der Einsatz von qualitativ hochwertigen Werkstoffen entsprechen dem
Anspruch einer ökologischen und ökonomischen Gesamtlösung.
Zentraler Punkt der Hauptebene ist die
Leitstelle, die durch eine großzügige Dachverglasung markant in Szene gesetzt wird.
Rückwärtig schließt sich der Raum der Stille an. Die Raumzuordnung ist klar zoniert.
Zum Klinikumskomplex sind alle Büro- und
Behandlungsräume orientiert. Die Patientenzimmer öffnen sich zum Landschaftsraum nach Norden, auch um unerwünschte
Blendung und Aufheizung zu vermeiden.
Innengestaltung
Der Innenbereich des Gebäudes war entsprechend der besonderen Situation der
hier betreuten Patienten und ihrer Angehörigen zu gestalten. Es sollten einerseits alle
Möglichkeiten eines Krankenhauses zur
Verfügung stehen, andererseits galt es die
räumliche Gestaltung wohnlicher und die
Gesamtatmosphäre ruhiger auszubilden.
Das Ziel, der Station einen besonders angenehmen Charakter zu verleihen, wird durch
die bewusst gestaltete Innenarchitektur erreicht.
Der
Tresen
im
lichtdurchfluteten
Empfangsbereich verzichtet auf „abwehrende“ Aufbauten und folgt in seinem abgerundeten Grundriss dem Oberlicht.
Der zentrale Wohnbereich stellt die durchgehende optische Verbindung zwischen
„innen“ und “außen“ her. Bequemes Mobiliar vervollständigt die natürliche Ausstrahlung des Parkettfußbodens. Patienten und
Angehörige können sich hier in wohnlicher
Atmosphäre aufhalten und z.B. fernsehen
oder Musik hören. Für Kinder gibt es Spielund Beschäftigungsangebote.
In der Küche kann für die Patienten speziell
etwas zubereitet werden. Dimmbare Stehleuchten ergänzen die allgemeine Raumbeleuchtung. Durch drehbare Lamellen ist der
Wohnbereich optisch abschirmbar.
Der Raum der Stille ist sowohl für Patienten
und Besucher als auch für das Personal gedacht. Man kann sich zurückzuziehen oder
auch ein ungestörtes Gespräch führen. Es
ist Platz und Gelegenheit für Spiritualität.
Dieser ausschließlich von oben belichtete
Raum wird durch seine kokonartige Grundrissform geprägt und hat somit etwas
„beschützendes“.
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