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Deutsche Krebshilfe fördert
Melanomforschung
Erste Max-Eder-Nachwuchsgruppe zur Hauttumorforschung an der Universitätsmedizin
Mannheim von Deutscher Krebshilfe eingerichtet
Wie entsteht der schwarze Hautkrebs? Das sogenannte maligne Melanom ist der am häufigsten tödlich verlaufende Tumor der Haut, da er dazu neigt,
26. Juli 2011
Max-Eder-Nachwuchsgruppe der
Deutschen Krebshilfe
Mit dem Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm fördert die Deutsche Krebshilfe
wissenschaftlichen Nachwuchs, der
erfolgreich auf dem Gebiet der klinischen
oder kliniknahen Onkologie forscht.
http://www.krebshilfe.de/
sich bereits in einem frühen Stadium über Lymphund Blutbahnen im Körper zu verbreiten und in entferntem Gewebe anzusiedeln. Die Zahl der Menschen, die an diesem hochgradig bösartigen Tumor
neu erkranken, ist weltweit steigend.
Der Dermatologe Privatdozent Dr. Jochen Utikal
erforscht an der Klinik für Dermatologie, Allergologie
und Venerologie der Universitätsmedizin Mannheim
(UMM) den Entstehungsmechanismus des malignen
Melanoms. Die Klinik ist Exzellenzzentrum für Dermatologie des Landes Baden-Württemberg. Die Forschung von Dr. Utikal wird nun von der Deutschen
Krebshilfe unterstützt: Die gemeinnützige Organisation fördert sein Forschungsprojekt in den kommenden vier Jahren im Rahmen des Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramms mit rund 500.000 Euro.
Dem jungen Wissenschaftler (36 Jahre) ist es bereits
gelungen, gesunde pigmentierte Zellen der Haut
(Melanozyten) in potenzielle Tumorzellen umzuwandeln und damit den Mechanismus der Krebsentste-
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Universitätsmedizin Mannheim
Medizinische Fakultät Mannheim
Theodor-Kutzer-Ufer 1-3
68167 Mannheim
www.ma.uni-heidelberg.de
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hung künstlich in Gang zu setzen. Ein Mix bestimmter
Gene wie Oct4, Sox2, Klf4 und c-Myc, in die Zellen
eingebracht und kontrolliert angeschaltet, transformiert die gutartigen Zellen zu sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS). Gene wie p53
oder p16 / p19 spielen dabei, wie auch bei der
Tumorentstehung, eine wesentliche Rolle. iPS-Zellen
haben alle Eigenschaften von embryonalen Stammzellen, darunter die Fähigkeit zur Selbsterneuerung
(„Unsterblichkeit“) und zur Bildung von Tumoren.
Was dabei exakt in der Zelle abläuft, ist bisher
weitgehend unbekannt, aber im Visier der neuen
Arbeitsgruppe zur Melanom-„Stammzell“-Forschung
von PD Dr. Utikal. Mittels verschiedener molekularund zellbiologischer Unter-suchungen wollen die
Wissenschaftler
den
genauen
Mechanismus
entschlüsseln.
„Wir betreiben Grundlagenforschung. Im Blick haben
wir dabei aber den Patienten und die Frage, wie sich
unsere Ergebnisse in diagnostische und therapeutische Anwendungen übertragen lassen. Denn jeder
Einblick, den unsere Forschung in die Entstehung der
Tumoren erlaubt, kann der Schlüssel zu neuartigen
Therapiemöglichkeiten sein“, so Utikal.
PD Dr. Jochen Utikal forschte als Postdoktorand mit
einem Stipendium der Dr. Mildred Scheel-Stiftung für
Krebsforschung zwei Jahre an der Harvard Medical
School in Boston (USA), am Harvard Stem Cell
Institute, einem der weltweit führenden Labors auf
dem Gebiet der iPS-Zelltechnologie. Hier beteiligte er
sich intensiv am Aufbau eines neuen Labors für iPSZellen und wirkte insbesondere an der Herstellung
von iPS-Zellen aus Zellen der Haut mit. Die Ergebnisse seiner Forschung zu iPS Zellen konnte er 2009
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in dem Fachjournal Nature publizieren. Im Jahr 2010
erhielt er den mit 100.000 Euro dotierten Hella
Bühler-Preis.
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